Die Rheinische Frauenhilfe

Annett Büttner (Düsseldorf)

Kaiserin Auguste Victoria, Gemälde. (Christlicher Volkskalender 1904, hrsg. von der Diakonissenanstalt Kaiserswerth, Innentitel)

1. Einleitung

Tho­mas Nip­per­dey hat das 19. Jahr­hun­dert als das Jahr­hun­dert der Ver­eins­grün­dun­gen be­zeich­net. Ins­be­son­de­re das auf­stre­ben­de Bür­ger­tum pfleg­te die­se neue Ge­sel­lig­keits­form, die "zu ei­ner die so­zia­len Be­zie­hun­gen der Men­schen or­ga­ni­sie­ren­den und prä­gen­den Macht wur­de."[1] Es han­del­te sich hier­bei um ei­nen "frei­en or­ga­ni­sa­to­ri­schen Zu­sam­men­schluß von Per­so­nen", der spe­zi­fi­sche, selbst ge­setz­te Zie­le ver­folg­te.[2] Vor al­lem die sich im Zu­ge der In­dus­tria­li­sie­rung ver­schär­fen­de so­zia­le Fra­ge und die Ver­elen­dung der neu ent­stan­de­nen pro­le­ta­ri­schen Un­ter­schich­ten führ­ten zu im­mer neu­en Ver­eins- und An­stalts­grün­dun­gen in­ner­halb der evan­ge­li­schen Kir­chen, die un­ter dem Sam­mel­be­griff der "In­ne­ren Mis­si­on"[3] oder des Ver­bands­pro­tes­tan­tis­mus[4] zu­sam­men­ge­fasst wur­den. Die­se Or­ga­ni­sa­tio­nen wid­me­ten sich christ­li­chen Wer­ken, die von der Amts­kir­che nur un­zu­rei­chend ge­leis­tet wur­den. Da­zu zähl­ten die Dia­ko­nis­sen­mut­ter­häu­ser, aber auch die Or­ga­ni­sa­tio­nen der Evan­ge­li­schen Frau­en­hil­fe.

Die­ser Bei­trag stellt die Ent­wick­lung der Evan­ge­li­schen Frau­en­hil­fe und ins­be­son­de­re des Rhei­ni­schen Zweig­ver­eins vor. Er stützt sich im We­sent­li­chen auf Ver­band­spu­bli­ka­tio­nen und Se­kun­där­li­te­ra­tur, da die ar­chi­va­li­sche Über­lie­fe­rung weit­ge­hend ver­lo­ren ge­gan­gen ist.[5] 

Arbeitskreis der Ev. Frauenhilfe mit drei Gemeindediakonissen der Diakonissenanstalt Kaiserswerth. (Archiv der Fliedner-Kulturstiftung Kaiserswerth, Fotosammlung)

 

2. Die Gründungsgeschichte

Die Grün­dung der "Evan­ge­li­schen Frau­en­hül­fe" 1899 in Ber­lin ging auf ei­ne In­itia­ti­ve des preu­ßi­schen Herr­scher­hau­ses zu­rück. Kai­se­rin Au­gus­te-Vik­to­ria (1858-1921) und Kai­ser Wil­helm II. (Re­gent­schaft 1888-1918) hat­ten be­reits als Kron­prin­zen­paar Plä­ne zur Grün­dung ei­nes Evan­ge­lisch-Kirch­li­chen Hilfs­ver­eins ver­folgt, um die Ver­brei­tung christ­lich-so­zia­ler Ge­dan­ken zu för­dern und den Um­sturz­ide­en der So­zi­al­de­mo­kra­tie und der der Kir­che ent­frem­de­ter Un­ter­schich­ten ent­ge­gen zu wir­ken.[6] Mit Un­ter­stüt­zung in­ter­es­sier­ter Per­sön­lich­kei­ten aus Hoch­adel und Kle­rus tra­t  der Hilfs­ver­ein am 28.5.1888 un­ter dem Pro­tek­to­rat der Kron­prin­zes­sin im Sit­zungs­saal des Reichs­ta­ges zu­sam­men. Sei­ne Mit­glie­der be­schränk­ten sich weit­ge­hend auf die Samm­lung von Gel­dern zur Un­ter­stüt­zung der Stadt­mis­sio­nen und zum Bau neu­er Kir­chen. Die evan­ge­li­schen Kir­chen­lei­tun­gen hat­ten sich nur zö­ger­lich der zu­neh­men­den Ur­ba­ni­sie­rung an­ge­passt. In der zwei­ten Hälf­te des 19. Jahr­hun­derts fehl­te ei­ne flä­chen­de­cken­de pas­to­ra­le Be­treu­ung der Be­völ­ke­rung in den ex­plo­die­ren­den Groß­städ­ten.[7] Mit Spen­den­gel­dern und Un­ter­stüt­zung der Lan­des­her­ren ver­such­ten die Lan­des­kir­chen nun, die­sen Rück­stand auf­zu­ho­len. Al­lein im Rhein­land wur­den zwi­schen 1880 und 1909 78 neue Ge­mein­den ge­grün­det.[8] Zur Lö­sung der bren­nen­den so­zia­len Fra­gen reich­te das je­doch nicht aus. Die tra­di­tio­nel­le kirch­li­che Wohl­tä­tig­keit muss­te durch die Grün­dung von Kin­der­gär­ten, Kran­ken­häu­sern und Al­ten­hei­men so­wie durch die un­ent­gelt­li­che Kran­ken­pfle­ge für Be­dürf­ti­ge neu be­lebt wer­den.  Vom Hilfs­ver­ein in Ber­lin ein­ge­rich­te­te Kran­ken­pfle­ge­sta­tio­nen er­wie­sen sich als Keim­zel­len der Frau­en­hil­fe. Die dort tä­ti­gen Dia­ko­nis­sen wur­den von Frau­en­grup­pen, der so­ge­nann­ten "Frau­en­hil­fe des Evan­ge­lisch-Kirch­li­chen Hilfs­ver­eins" ma­te­ri­ell und in der prak­ti­schen Ar­beit un­ter­stützt. Bei den Dia­ko­nis­sen han­del­te es sich zu­nächst um An­ge­hö­ri­ge der Dia­ko­nis­sen­an­stalt in Kai­sers­werth, die von Theo­dor Flied­ner im Jahr 1836 ins Le­ben ge­ru­fen wur­de. Spä­ter über­nah­men auch Mit­glie­der des 1894 von Pfar­rer Fried­rich Zim­mer (1855-1919) ge­grün­de­ten Dia­ko­nie­ver­eins die­se Auf­ga­ben. Er wur­de  bald nach dem Sitz sei­ner Zen­tra­le auch als "Zeh­len­dor­fer Ver­band" be­zeich­net.[9] Das Vor­bild die­ser Dia­ko­nis­sen soll­te auf al­le pro­tes­tan­ti­schen Ge­bie­te des Rei­ches aus­strah­len.

Ein Hand­schrei­ben von Kai­se­rin Au­gus­te-Vik­to­ria vom 1.01.1899 gilt als Grün­dungs­ur­kun­de der Evan­ge­li­schen Frau­en­hil­fe. Es wur­de noch im glei­chen Mo­nat in ei­ner Auf­la­ge von 50.000 Stück pu­bli­ziert und ge­mein­sam mit Rat­schlä­gen zur Or­ga­ni­sa­ti­on der Frau­en­hil­fe dem kirch­li­chen Amts­blatt bei­ge­legt. Ihr Pro­tek­to­rat hat­te auf die über­wie­gend mon­ar­chisch-kon­ser­va­ti­ve pro­tes­tan­ti­sche Be­völ­ke­rung ei­nen kaum zu un­ter­schät­zen­den Wer­be­ef­fekt. Die Frau­en­hilfs­ver­ei­ne wa­ren we­ni­ger ein Ele­ment der Er­neue­rung oder Frau­en­eman­zi­pa­ti­on, son­dern sie un­ter­stütz­ten das kon­ser­va­tiv-er­hal­ten­de Kli­ma in den Kir­chen­ge­mein­den.[10] 

Jahresbericht der Rheinischen Frauenhilfe 1906/07, S. 39.

 

Drei Fak­to­ren präg­ten die Ar­beit der Frau­en­hil­fe: Der In­itia­tiv­ge­dan­ke war die eh­ren­amt­li­che prak­ti­sche Le­bens­hil­fe ma­te­ri­ell gut ver­sorg­ter Frau­en der Ge­mein­de  für we­ni­ger gut ge­stell­te, kurz ge­sagt,  "der ka­ri­ta­tiv-dia­ko­ni­sche Dienst, der in der Pfle­ge und der Un­ter­stüt­zung not­lei­den­der Ge­mein­de­mit­glie­der be­stand."[11] Die Mit­glie­der ka­men vor­wie­gend aus der Mit­tel­schicht und dem Klein­bür­ger­tum. Nur sel­ten "ver­irr­te" sich ei­ne Ar­bei­ter­frau in ei­nen Orts­ver­ein der Frau­en­hil­fe, wo­bei es auf Grund der Be­völ­ke­rungs­zu­sam­men­set­zung gro­ße re­gio­na­le Un­ter­schie­de gab. Da­ne­ben soll­te ei­ne volks­mis­sio­na­ri­sche Be­glei­tung der So­zi­al­ar­beit die der Kir­che ent­frem­de­ten Chris­ten wie­der zu­rück­ge­win­nen. Au­ßer­dem wur­den die Frau­en durch Müt­ter­schu­lung, Bi­bel­ar­beit, und an­de­re re­li­giö­se An­ge­bo­te für den Dienst in Kir­che und Ge­mein­de ge­rüs­tet. Die ein­zel­nen Zweig­ver­ei­ne wa­ren dem Ge­mein­de­pfar­rer di­rekt un­ter­stellt und un­ter­stütz­ten ihn beim Aus­tei­len von Sonn­tags­blät­tern und der Ge­stal­tung von Ver­an­stal­tun­gen. Ein öf­fent­li­ches Auf­tre­ten der Frau­en in Ge­sell­schaft und Ge­mein­de soll­te durch die Frau­en­hil­fe kei­nes­wegs ge­för­dert wer­den. Sie ent­sprach viel­mehr dem bür­ger­li­chen Rol­len­ver­ständ­nis der Ge­schlech­ter, in dem der Frau ein pas­si­ver, häus­li­cher und für­sorg­li­cher Cha­rak­ter zu­ge­spro­chen wur­de, wäh­rend der Mann ak­tiv und of­fen­siv in die Ge­sell­schaft hin­aus­trat. Die In­ten­tio­nen der Grün­der wer­den im fol­gen­den Zi­tat aus ei­ner Ver­bands­ver­öf­fent­li­chung deut­lich: Ge­gen­über dem An­sturm und der Pro­pa­gan­da der rö­mi­schen Kir­che, ge­gen­über der re­li­giö­sen Gleich­gül­tig­keit wei­ter Krei­se, ge­gen­über dem al­les zer­set­zen­den Un­glau­ben der Zeit müs­sen die be­wu­ßt evan­ge­li­schen Krei­se fest und treu zu­sam­men­hal­ten und in ge­schlos­se­nen Rei­hen für die hei­li­ge Sa­che ih­res gro­ßen Kö­nigs ein­tre­ten. Von un­se­rer evan­ge­li­schen Kai­se­rin ist die An­re­gung aus­ge­gan­gen, Frau­en und Jung­frau­en zur Mit­ar­beit an die­ser wich­ti­gen Auf­ga­be her­an­zu­zie­hen [...] Ihr evan­ge­li­schen Frau­en und Jung­frau­en, der Herr der Kir­che ruft euch und be­darf eu­rer zur Er­fül­lung Sei­nes of­fen­bar ge­mach­ten Wil­lens.[12] 

Mitgliedskarte der Frauenhilfe Rheydt mit Protrait der Kaiserin. (Archiv der Ev. Kirche im Rheinland, 801071_123)

 

Neu war an der Frau­en­hil­fe vor al­lem  ih­re über­re­gio­na­le Or­ga­ni­sa­ti­on bis hin zu ei­nem Zen­tral­ver­band in Pots­dam und da­mit in der Nä­he zur Reichs­haupt­stadt. Die Lei­tung lag je­doch in Män­ner­hand; die Lan­des­ver­bän­de wur­den von haupt­amt­li­chen Geist­li­chen  ge­führt und in den Orts­ver­ei­nen hat­te der Ge­mein­de­pfar­rer ei­ne zen­tra­le Rol­le in­ne.

Et­was an­ders ver­hielt es sich beim zeit­gleich ent­stan­de­nen Deut­schen Evan­ge­li­schen Frau­en­bund (DEF). Er war zwar die christ­lich-kon­ser­va­ti­ve  Ant­wort auf die sä­ku­la­re Frau­en­be­we­gung, sei­ne Mit­glie­der en­ga­gier­ten sich aber durch­aus für The­men wie die Zu­las­sung von Frau­en zum Uni­ver­si­täts­stu­di­um und die Teil­nah­me an den kirch­li­chen Ge­mein­de­wah­len. Seit 1912 trat der Frau­en­bund für das Frau­en­wahl­recht bei Kom­mu­nal­wah­len ein. Die­se "kon­ser­va­ti­ve Auf­nah­me der neu­en Fra­gen und For­de­run­gen hat­te im gan­zen nicht ei­nen ab­wie­geln­den, son­dern ei­nen eman­zi­pa­to­ri­schen Ef­fekt. Hier voll­zog sich lang­sam ei­ne stil­le Re­vo­lu­ti­on."[13] Ob­wohl sich auch der Frau­en­bund für ka­ri­ta­ti­ve Auf­ga­ben en­ga­gier­te, hat­ten die ho­hen in­tel­lek­tu­el­len An­sprü­che in sei­nen Pu­bli­ka­tio­nen und Ver­an­stal­tun­gen ei­nen ge­rin­ge­ren Zu­lauf von Sei­ten der evan­ge­li­schen Frau­en zur Fol­ge.

Auguste-Victoria-Heim in Barmen. (Archiv der Ev. Kirche im Rheinland, 80015_21)

 

Ne­ben der zen­tra­len Lei­tung der Frau­en­hil­fe  ent­stan­den in­ner­halb we­ni­ger Jah­re  in den preu­ßi­schen Pro­vin­zen und wei­te­ren deut­schen Teil­staa­ten Ver­bän­de und Orts­ver­ei­ne. Als sich am 14.3.1901 in Köln die "Frau­en­hül­fe im Rhein­land" kon­sti­tu­ier­te, be­stan­den be­reits 66 ört­li­che Hilfs­ver­ei­ne, die dem neu­en Dach­ver­band bei­tra­ten. Sei­nen Sitz hat­te der Lan­des­aus­schuss in Ko­blenz. In den fol­gen­den Jah­ren er­folg­te ein ra­san­tes Wachs­tum. 1912  e­xis­tier­ten reichs­weit 270 Orts­ver­ei­ne mit über 250.000 Mit­glie­dern [14]. Im Rhein­land stieg die Zahl der Orts­grup­pen bis 1914 auf 434 [15]. Die Frau­en­hil­fe ent­wi­ckel­te sich zur grö­ß­ten evan­ge­li­schen Frau­en­or­ga­ni­sa­ti­on in Deutsch­land. Von den Mit­glie­dern wur­de kein Min­dest­bei­trag, son­dern frei­wil­li­ge Ab­ga­ben er­be­ten, die dem je­wei­li­gen Ein­kom­men ent­spra­chen  und ei­ni­ge Orts­ver­ei­ne bo­ten zu­sätz­li­che An­rei­ze, wie die Ein­rich­tung von Ster­be­kas­sen. Die Rhei­ni­sche Frau­en­hil­fe stand vor al­lem durch die ho­hen Mit­glie­der­zah­len auf ei­ner si­che­ren fi­nan­zi­el­len Ba­sis. Dies er­mög­lich­te ihr be­reits im Fe­bru­ar 1906, am Tag der Sil­ber­hoch­zeit des Kai­ser­paa­res, die Er­öff­nung des Au­gus­te-Vic­to­ria-Heims in Bar­men (heu­te Stadt Wup­per­tal). In dem re­prä­sen­ta­ti­ven Ge­bäu­de wa­ren die Ge­schäfts­stel­le und Schu­lungs­räu­me un­ter­ge­bracht. Dort wur­den vor al­lem Hel­fe­rin­nen für die länd­li­che Kran­ken­pfle­ge durch Kai­sers­wer­t­her Dia­ko­nis­sen aus­ge­bil­det. Die Rhei­ni­sche Frau­en­hil­fe hat­te als ers­ter Lan­des­ver­band sol­che drei­mo­na­ti­gen Kur­se an­ge­bo­ten, die spä­ter auf ein Jahr aus­ge­dehnt wur­den. Die Aus­bil­dung um­fass­te Kran­ken- und Säug­lings­pfle­ge so­wie Bi­bel­ar­beit und Sin­gen, da­mit die ört­li­chen Frau­en­hilfs­ver­ei­ne auch in die­ser Hin­sicht Un­ter­stüt­zung be­ka­men. In den fol­gen­den Jah­ren fan­den 36 Kur­se mit et­wa 800 Teil­neh­me­rin­nen statt [16]. Die Ar­beit der Land­hel­fe­rin­nen wur­de teil­wei­se eh­ren­amt­lich ge­leis­tet oder nur ge­ring ent­lohnt, ob­wohl sie häu­fig in die Rol­le qua­li­fi­zier­ter Ge­mein­de­schwes­tern hin­ein­wuch­sen. Dies ent­sprach den gän­gi­gen Ge­schlech­ters­te­reo­ty­pen der bür­ger­li­chen Ge­sell­schaft, die der Frau qua­si von Ge­burt an für­sorg­li­che und müt­ter­li­che Nei­gun­gen un­ter­stell­te. Die­se Ei­gen­schaf­ten mün­de­ten im Kon­zept der „geis­ti­gen Müt­ter­lich­keit“, wel­ches die ge­sell­schafts­po­li­ti­sche Par­ti­zi­pa­ti­on der Frau­en mit ih­rem be­son­de­ren Kul­tur­auf­trag als Frau und Mut­ter be­grün­de­te [17]. Selbst Flo­rence Nightinga­le (1820-1910), die be­kann­te Re­for­me­rin der bri­ti­schen Kran­ken­pfle­ge, ver­trat die An­sicht: „Je­de Frau ist ei­ne Kran­ken­schwes­ter.“[18] Zahl­rei­che Orts­grup­pen der Frau­en­hil­fe fi­nan­zier­ten Ge­mein­de­dia­ko­nis­sen, die sich um die Ar­men und Kran­ken küm­mer­ten. Theo­dor Flied­ner, der Vor­ste­her des Kai­sers­wer­t­her Dia­ko­nis­sen­mut­ter­hau­ses, hat­te 1836 bei der Grün­dung der Dia­ko­nis­sen­schwes­tern­schaft ähn­li­che In­ten­tio­nen wie F. Nightinga­le, denn  es galt,  die­je­ni­gen weib­li­chen christ­li­chen Kräf­te in uns­rer evan­ge­li­schen Kir­che, wel­che bis­her ver­ein­zelt u. oh­ne hin­rei­chen­den Wir­kungs­kreis durch straf­ba­re Nach­läs­sig­keit von uns Män­nern ge­blie­ben wa­ren, in ei­nem Brenn­punkt zu sam­meln u. für das Reich Got­tes dienst­bar ma­chen, ei­ne hei­li­ge Schar ein­hei­mi­sche Mis­sio­na­rin­nen zu bil­den, wel­che die Barm­her­zig­keit Chris­ti den ver­las­se­nen Kran­ken, den ver­wahr­los­ten Kind­lein, den ge­sun­ke­nen Ar­men, den ver­irr­ten Ge­fan­ge­nen ei­nes gan­zen Lan­des na­he zu brin­gen [...].[19] In die­sem mis­sio­na­ri­schen Sin­ne soll­ten sich auch die Mit­glie­der der Frau­en­hil­fe so­zi­al be­tä­ti­gen. Dass die­se Or­ga­ni­sa­ti­on kein Hort der Frau­en­eman­zi­pa­ti­on und der Frau­en­be­we­gung war, wur­de in den Ver­band­spu­bli­ka­tio­nen mehr­fach be­son­ders be­tont. Die Tä­tig­keit der Dia­ko­nis­sen und der frei­wil­li­gen Pfle­ge­rin­nen er­spar­te in den länd­li­chen Ge­bie­ten den Fa­mi­li­en und den Kran­ken­kas­sen er­heb­li­che Kos­ten, da sie ins­be­son­de­re dort zum Ein­satz ka­men, wo kei­ne flä­chen­de­cken­de ärzt­li­che Ver­sor­gung ge­währ­leis­tet war.

Wei­te­re Ar­beits­ge­bie­te der Frau­en­hil­fe im Rhein­land wa­ren die Schaf­fung von Er­ho­lungs­mög­lich­kei­ten für Mäd­chen und Frau­en. Sie wa­ren in ei­ner Zeit, als Rei­sen und Kur­auf­ent­hal­te dem ge­ho­be­nen Bür­ger­tum und dem Adel vor­be­hal­ten wa­ren, ei­ne we­sent­li­che Ver­bes­se­rung für Ar­bei­te­rin­nen und Haus­frau­en der un­te­ren Be­völ­ke­rungs­schich­ten, die in der Re­gel meh­re­re Kin­der be­ka­men und sie ne­ben ih­rer Be­rufs­tä­tig­keit oh­ne Haus­per­so­nal zu ver­sor­gen hat­ten. Auch Fa­mi­li­en und ein­zel­ne Er­ho­lungs­su­chen­de der ge­bil­de­ten Stän­de be­ka­men die Mög­lich­keit, im Au­gus­te-Vic­to­ria-Heim in die "Som­mer­fri­sche" zu fah­ren [20]. Das Haus lag dicht am Wald­rand auf ei­ner Hö­he von 260 Me­tern und bot ei­nen schö­nen Blick über die Stadt. 1906 war es noch er­wäh­nens­wert, dass sich die Bä­der im Haus be­fan­den und je­den Mor­gen ei­ne kur­ze An­dacht statt­fand, die Teil­nah­me dar­an aber nicht ver­pflich­tend war.

3. Die Entwicklung im 20. Jahrhundert

Kaiserin Auguste Victoria mit ihrer Schwiegertochter Cecile von Mecklenburg-Schwerin. (Archiv der Fliedner-Kulturstiftung Kaiserswerth, Fotosammlung)

 

3.1 Der Erste Weltkrieg

Wäh­rend des Ers­ten Welt­kriegs er­lang­te die Frau­en­hil­fe durch ihr En­ga­ge­ment in den La­za­ret­ten ei­ne noch grö­ße­re Po­pu­la­ri­tät und konn­te ih­re Mit­glie­der­zah­len deut­lich stei­gern. Et­wa 100 Frei­wil­li­ge der Rhei­ni­schen Frau­en­hil­fe ar­bei­te­ten in den Etap­pen­la­za­ret­ten und wur­den gleich­zei­tig in der Kran­ken­pfle­ge aus­ge­bil­det. Ne­ben die Pfle­ge kran­ker und ver­wun­de­ter Sol­da­ten trat die Samm­lung von Be­klei­dung, Le­bens­mit­teln und Ge­brauchs­ge­gen­stän­den für die im Feld ste­hen­den Sol­da­ten. Ins­be­son­de­re die Frau­en­grup­pen in länd­li­chen Ge­bie­ten wur­den zur Spen­de von Le­bens­mit­teln auf­ge­for­dert. Dar­über hin­aus nah­men sie auch un­ter­ernähr­te Stadt­kin­der in den Fe­ri­en auf. Ei­ne au­ßer­or­dent­li­che Ta­gung der Rhei­ni­schen Frau­en­hil­fe wid­me­te sich im De­zem­ber 1915 dem The­ma "Kriegs­wohl­fahrts­pfle­ge". Da­mit ver­bun­den war ei­ne Aus­stel­lung, in der die ver­schie­de­nen Ak­ti­vi­tä­ten bis hin zur Kriegs­kran­ken­pfle­ge be­han­delt wur­den.[21] Ein star­ker na­tio­na­ler Pa­trio­tis­mus ver­band sich mit die­ser Ar­beit, aus vie­len Re­den war ein volks­mis­sio­na­ri­scher An­satz zu hö­ren. So be­rich­te­te die Vor­sit­zen­de der West­fä­li­schen Frau­en­hil­fe, Grä­fin Plet­ten­berg-Hee­ren (ge­bo­re­ne Eh­ren­gard Kro­sigk, 1873-1943) auf ei­ner Ta­gung über ei­ne Rei­se Im Kraft­wa­gen Hin­den­burgs durch Ost­preu­ßen und die Hil­fe­leis­tung durch die Frau­en­hül­fe.[22] Ver­ei­ne aus den vom Krieg ver­schon­ten Ge­bie­ten über­nah­men die Pa­ten­schaft für ost­preu­ßi­sche Ver­ei­ne und schick­ten Hilfs­sen­dun­gen in die­ses vom Krieg be­son­ders be­trof­fe­ne Ge­biet. Auf der Haupt­ver­samm­lung der Rhei­ni­schen Frau­en­hil­fe 1916 in Bar­men führ­te der ehe­ma­li­ge Lei­ter des Ka­bi­netts der Kai­se­rin Frei­herr Ernst von Mir­bach (1844-1925) aus: Dar­um gilt's, mu­tig und tap­fer ans Werk zu ge­hen, um das Evan­ge­li­um und die Le­bens­kräf­te der obe­ren Welt hin­ein­zu­tra­gen in al­le Krei­se un­se­res Vol­kes [23]. Wei­ter­hin for­der­te er ei­ne Mo­bil­ma­chung der Frau­en- und Män­ner­welt ge­gen den ma­te­ria­lis­ti­schen un­christ­li­chen Geist un­se­rer Zeit. Der Bei­trag en­de­te mit dem Satz: _Ist Gott für uns, wer mag wi­der uns sein! _[24]

Die Ab­dan­kung des Kai­sers am 9.11.1918 und die Grün­dung der Wei­ma­rer Re­pu­blik rie­fen bei den meis­ten Mit­glie­dern der Frau­en­hil­fe Ent­set­zen und Ab­leh­nung her­vor. Die neu­en Ver­hält­nis­se wur­den bes­ten­falls ak­zep­tiert und in der Hoff­nung auf ei­ne Rück­kehr zur Mon­ar­chie not­ge­drun­gen hin­ge­nom­men.

3.2 Die Zeit der Weimarer Republik

Die Wei­ma­rer Ver­fas­sung von 1919 brach­te nicht nur die Tren­nung von Kir­che und Staat, son­dern auch die Ein­füh­rung des Frau­en­wahl­rechts. Ob­wohl es in den vor­an­ge­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten von kon­ser­va­ti­ven Kir­chen­krei­sen ab­ge­lehnt wor­den war und auch in der Ar­beit der Frau­en­hil­fe kei­ne Rol­le spiel­te, sorg­te die­ses Fak­tum un­ge­wollt für ei­nen Mo­der­ni­sie­rungs­schub in der Frau­en­ar­beit. Aus den Ver­band­spu­bli­ka­tio­nen ist ein be­sorg­ter Un­ter­ton zu hö­ren, dass die Frau­en durch ih­re Be­tei­li­gung am öf­fent­li­chen Le­ben ih­rer ei­gent­li­chen Auf­ga­be in der Fa­mi­lie ent­frem­det wür­den. Man konn­te den Frau­en aber nun kaum noch ver­weh­ren, was in der Ge­samt­ge­sell­schaft mög­lich war und "es ent­wi­ckel­te sich die Er­kennt­nis, dass mit dem po­li­ti­schen Wahl­recht auch neue Mög­lich­kei­ten der Be­tei­li­gung und Ein­fluss­nah­me der Frau­en ge­ge­ben wa­ren. Wahl­recht wur­de nun zur Wahl­pflicht de­kla­riert [...] . Da­mit wur­de das bis da­hin mit Ent­schie­den­heit ab­ge­lehn­te Frau­en­wahl­recht auch in der Kir­che zu ei­ner un­über­hör­ba­ren For­de­rung [...]."[25] 

1918 fu­sio­nier­ten die evan­ge­li­schen Frau­en­ver­bän­de, um in der Wei­ma­rer  Re­pu­blik ge­gen­über den er­stark­ten lin­ken Kräf­ten schlag­kräf­tig zu sein. Der Ver­bands­pro­tes­tan­tis­mus neig­te in die­ser Zeit po­li­tisch zur Deutsch-Na­tio­na­len Volks­par­tei. Frau­en und ih­re Or­ga­ni­sa­tio­nen ar­bei­te­ten bei­spiels­wei­se in dem von Prä­ses Walt­her Wolff ein­be­ru­fe­nen kirch­li­chen Frau­en­aus­schuss mit. Dies brach­te ei­ne stär­ke­re Wahr­neh­mung ih­rer Ar­beit in­ner­halb der Rhei­ni­schen Kir­che mit sich. An den Kir­chen­ta­gen be­tei­lig­ten sich die Frau­en nun mit ei­nem ei­ge­nen Pro­gramm. Die gro­ße Prä­senz der Frau­en­hil­fe mach­te sie ab den 1920er Jah­ren zu ei­nem nicht weg­zu­den­ken­den Fak­tor der Ge­mein­de­ar­beit.

Außerordentliche Tagung der Rheinischen Frauenhilfe 1915, Vorderseite. (Archiv der Fliedner-Kulturstiftung Kaiserswerth, Bestand 2-1 Diakonissenanstalt 47)

Außerordentliche Tagung der Rheinischen Frauenhilfe 1915, Rückseite. (Archiv der Fliedner-Kulturstiftung Kaiserswerth, Bestand 2-1 Diakonissenanstalt 47)

 

In der Zeit der Wei­ma­rer Re­pu­blik rich­te­te die Rhei­ni­sche Frau­en­hil­fe wei­te­re Ge­sund­heits­ein­rich­tun­gen ein. Da­zu ge­hör­ten ein Kran­ken­haus für tu­ber­ku­lo­se­kran­ken Jun­gen in Eh­rings­hau­sen bei Wetz­lar und Kin­der­er­ho­lungs­stät­ten in Ehl­scheid im Wes­ter­wald, in Len­nep (heu­te Stadt Rem­scheid) und Strom­berg im Huns­rück. Aus den ein­jäh­ri­gen Kur­sen für die länd­li­che Kran­ken­pfle­ge ent­wi­ckel­te sich ab 1921 ei­ne qua­li­fi­zier­te Schwes­tern­aus­bil­dung. Ih­re Ab­sol­ven­tin­nen wur­den Mit­glied der am 1.1.1921 ge­grün­de­ten "Schwes­tern­schaft der Evan­ge­li­schen Frau­en­hil­fe im Rhein­land" mit ei­ge­ner Tracht und Ver­eins­zeit­schrift, die wie­der­um Mit­glied der "Schwes­tern­schaft der Evan­ge­li­schen Frau­en­hil­fe" des Haupt­ver­ban­des und da­mit des Zeh­len­dor­fer Ver­ban­des war. Das Mut­ter­haus die­ser Schwes­tern­schaft be­fand sich im Au­gus­te-Vic­to­ria-Haus in Wup­per­tal-Bar­men und die Mit­glie­der­zah­len wuch­sen in den fol­gen­den Jah­ren bis auf 150 an. Im Kran­ken­haus Eh­rings­hau­sen wur­de 1926 ei­ne Kran­ken­pfle­ge­schu­le ein­ge­rich­tet. Die Haupt­ein­satz­ge­bie­te der Schwes­tern be­fan­den sich in der Ge­mein­de­ar­beit, in Kran­ken­häu­sern, Kin­der­hei­men und in der Al­ten­für­sor­ge. Sie hiel­ten aber auch Lehr­gän­ge für die Hel­fe­rin­nen und für Frau­en der evan­ge­li­schen Kir­chen­ge­mein­den ab.

Die in Fol­ge der In­fla­ti­on zu Be­ginn der 1920er Jah­re und der Welt­wirt­schafts­kri­se ab 1929 herr­schen­de Not brei­ter Be­völ­ke­rungs­schich­ten brach­te neue An­for­de­run­gen für die Frau­en­hil­fe, die mit eh­ren­amt­li­chem En­ga­ge­ment al­lein nicht mehr zu be­wäl­ti­gen wa­ren. In den 1920er Jah­ren lei­te­te Pfar­rer Dr. Wil­helm Schött (1873-1948) als haupt­amt­li­cher Ge­schäfts­füh­rer den Ver­band, die ers­te Obe­rin der ver­band­sei­ge­nen Schwes­tern­schaft war sei­ne Ehe­frau Ma­ri­an­ne Schött. 1926 wur­den zwei haupt­amt­li­che Mit­ar­bei­te­rin­nen ein­ge­stellt. Sie wa­ren nicht nur in der Ge­schäfts­stel­le tä­tig, son­dern über­nah­men auch Lehr­gän­ge und tru­gen durch Vor­trä­ge in den Frau­en­hilfs­grup­pen zur Pro­fes­sio­na­li­sie­rung der Ar­beit bei. 1929 wur­de das Au­gus­te-Vic­to­ria-Haus durch ei­nen An­bau er­wei­tert.

Aufnahmeurkunde der Ev. Frauenhilfe Bell. (Archiv der Ev. Kirche im Rheinland, 52_0015)

 

3.3 Die Zeit des Nationalsozialismus

Durch die Macht­über­nah­me der Na­tio­nal­so­zia­lis­ten am 30.1.1933 ver­än­der­ten sich die staat­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen für die Rhei­ni­sche Frau­en­hil­fe deut­lich. Ob­wohl sie den neu­en Macht­ha­bern zu­nächst po­si­tiv ge­gen­über stand, dräng­ten zu­neh­mend neue Or­ga­ni­sa­tio­nen, wie die Na­tio­nal­so­zia­lis­ti­sche Volks­wohl­fahrt (NSV) in ih­re an­ge­stamm­ten Ar­beits­be­rei­che ein. Be­hin­de­run­gen und Will­kür­maß­nah­men, wie die Auf­lö­sung ein­zel­ner Frau­en­hil­fe­grup­pen nah­men zu. Im Jahr 1934 ge­riet die Frau­en­hil­fe in die in­ner­kirch­li­chen Kämp­fe, die zwi­schen den re­gie­rungs­treu­en so­ge­nann­ten Deut­schen Chris­ten und der bi­bel­treu­en Be­ken­nen­den Kir­che aus­ge­tra­gen wur­den. Un­ter der Lei­tung der Vor­sit­zen­den Mag­da­le­ne von Waldthau­sen (1886-1972) und des Ge­schäfts­füh­rers Wil­helm Kun­ze ori­en­tier­te sie sich in Rich­tung der Be­ken­nen­den Kir­che und for­der­te ih­re Mit­glie­der zu ver­stärk­tem Bi­bel­stu­di­um auf. Es folg­ten un­ver­hoh­le­ne Dro­hun­gen durch den Bi­schof des neu ein­ge­rich­te­ten Evan­ge­li­schen Bis­tums Köln-Aa­chen, Dr. Hein­rich Forst­hoff (1871-1942), der ih­nen vor­warf, die Ge­mein­den zu ver­het­zen und zu zer­set­zen [26]. Auch die Deut­schen Chris­ten droh­ten un­miss­ver­ständ­lich mit ei­ner Zer­schla­gung der Rhei­ni­schen Frau­en­hil­fe. Die Reichs­frau­en­hil­fe ant­wor­te­te dar­auf mit dem Ein­tritt in die "Ar­beits­ge­mein­schaft mis­sio­na­ri­scher und dia­ko­ni­scher Ver­bän­de und Wer­ke der Deut­schen Evan­ge­li­schen Kir­che", die der Be­ken­nen­den Kir­che na­he­stand. Zahl­rei­che Ver­an­stal­tun­gen wur­den dar­auf­hin be­spit­zelt, ver­bo­ten oder auf­ge­löst, ei­ni­ge Orts­grup­pen durf­ten nicht wei­ter ar­bei­ten. Teil­wei­se gin­gen Ge­mein­de­pfle­ge­sta­tio­nen an die NSV über, auch Kran­ken­häu­ser und Er­ho­lungs­hei­me muss­ten ab­ge­ge­ben wer­den. Die Rhei­ni­sche Frau­en­hil­fe kam durch das Ver­bot von Geld­samm­lun­gen in ei­ne schwie­ri­ge fi­nan­zi­el­le La­ge, die nur durch Son­der­bei­trä­ge der Mit­glie­der und Kir­chen­kol­lek­ten ver­bes­sert wer­den konn­te. Am 10.5.1937 schlos­sen sich die Schwes­tern­schaf­ten der ein­zel­nen Pro­vin­zen auf ei­nem Schwes­tern­tag in Er­furt zum "Mut­ter­haus­ver­band der Evan­ge­li­schen Reichs­frau­en­hil­fe" zu­sam­men, wel­cher aber un­ter dem Dach des Zeh­len­dor­fer Ver­ban­des blieb. 1938 wur­de mit der Ein­füh­rung des reichs­wei­ten Kran­ken­pfle­ge­ge­set­zes die Ab­hal­tung von Hel­fe­rin­nen­lehr­gän­gen ver­bo­ten. Trotz­dem konn­te die Frau­en­hil­fe wei­ter be­ste­hen blei­ben. Der Ver­drän­gung aus der So­zi­al­ar­beit setz­te sie die Ein­rich­tung ei­ner Bi­bel­schu­le in Pots­dam im Jahr 1936 ent­ge­gen. Der Rück­zug in die in­ne­re Ar­beit führ­te zu ei­ner theo­lo­gi­schen Pro­fes­sio­na­li­sie­rung ih­rer Mit­ar­bei­ter.

Briefe von Geschäftsführer Wilhelm Kunze an den Vorsteher der Kaiserwerther Diakonissenanstalt Graf von Lüttichau vom 23.12.1938. (Archiv der Fliedner-Kulturstiftung Kaiserswerth, Bestand 2-1 Diakonissenanstalt 2-1, 1145)

 

Die Schwes­tern­schaft be­stand ab 1939 in Form ei­nes ein­ge­tra­ge­nen Ver­eins, um sie dem Zu­griff der Na­tio­nal­so­zia­lis­ten zu ent­zie­hen. Zu die­sem Zeit­punkt um­fass­te sie 132 Mit­glie­der, von de­nen 50 in der Ge­mein­de­ar­beit stan­den, zwölf in Kran­ken­häu­sern und elf in der Haus- und Pri­vat­pfle­ge ar­bei­te­ten. 13 Schwes­tern ver­sorg­ten das Au­gus­te-Vic­to­ria-Heim und der Rest be­tä­tig­te sich in Al­ten- und Er­ho­lungs­hei­men [27].

Frauenhilfe Hamborn-Neumühl mit Frau Pastor Focke und Gemeindediakonisse aus der Diakonissenanstalt Kaiserswerth 1937. (Archiv der Fliedner-Kulturstiftung Kaiserswerth, Fotosammlung)

 

Das Ver­eins­heim in Wup­per­tal-Bar­men fiel am 30.5.1943 ei­nem Bom­ben­an­griff zum Op­fer. Über die Bom­ben­nacht be­rich­te­te die Obe­rin Ger­trud Vol­ken­born: 1 1/2 Stun­den dau­er­te der An­griff, der an Hef­tig­keit wohl al­les bis­he­ri­ge über­bot. Kei­ne Flak hielt die An­grei­fer zu­rück und un­ge­hin­dert konn­ten sie Spreng- und Brand­bom­ben und Feu­er auf die un­glück­li­che Stadt wer­fen. Kaum ver­moch­ten wir nach dem Alarm in den Kel­ler zu ge­lan­gen. Da brann­te schon der Dach­stuhl, fie­len Bom­ben, Ka­nis­ter in gro­ßer Zahl. [...] Im Luft­schutz­kel­ler wa­ren wir zu 37 Men­schen: kei­ner konn­te mehr nach oben. Wir wa­ren stän­dig be­droht durch bren­nen­de Bal­ken und Holz­tei­le. Da­zu kam die Er­sti­ckungs­ge­fahr durch die un­ge­heu­re Rauch­ent­wick­lung. [...] 3 Kran­ke sind so­fort in ih­rem Bett um­ge­kom­men und 3 konn­ten nicht mehr aus dem Luft­schutz­kel­ler her­aus kom­men, da der Rauch sie be­wu­ßt­los ge­macht hat­te und es uns an männ­li­cher Hil­fe zum Hin­aus­tra­gen fehl­te. Das Mut­ter­haus selbst ist to­tal ver­nich­tet und wir konn­ten nicht ein­mal un­se­re Kof­fer aus dem Luft­schutz­kel­ler ret­ten.[28] 

3.4 Von 1945 bis zur Gegenwart

Die Schwes­tern­schaft der Rhei­ni­schen Frau­en­hil­fe war 1943 vor­über­ge­hend in das Schloss Mei­sen­heim an der Glan ge­zo­gen, wo sie im Er­ho­lungs­heim der Evan­ge­li­schen Kir­che im Rhein­land Un­ter­schlupf fand. 1947 folg­te mit dem ehe­ma­li­gen Ho­tel De­cker in Ro­lands­eck (heu­te Stadt Re­ma­gen) die nächs­te In­te­rims­lö­sung. Das durch den Krieg stark mit­ge­nom­me­ne Haus wur­de trotz Hun­gers und Ma­te­ri­al­man­gels als Mut­ter­haus ein­ge­rich­tet. Ein Gar­ten­stück so­wie ei­ge­ne Schwei­ne und Hüh­ner sorg­ten für das Über­le­ben. Koks für die Hei­zung spen­de­te die Ze­che Rhein­preu­ßen. 1947 schloss sich die Schwes­tern­schaft der Schle­si­schen Frau­en­hil­fe an und wur­de bald un­ent­behr­lich für den Dienst in Ge­mein­den und Müt­ter­hei­men.

Gemeinde Köln-Kalk, Kleiner Arbeitskreis des Frauenvereins 1938. (Archiv der Fliedner-Kulturstiftung Kaiserswerth, Fotosammlung)

 

In der Nach­kriegs­zeit stell­ten sich mit der Be­treu­ung von Flücht­lin­gen und Um­sied­lern neue Auf­ga­ben, die bis heu­te in der Be­treu­ung und Be­ra­tung von "Neu­bür­ge­rin­nen" wei­ter­ge­führt wer­den. Da­zu wur­den Lehr­gän­ge für Fa­mi­li­en­pfle­ge­hel­fe­rin­nen an­ge­bo­ten, die in den 1960er Jah­ren in die ge­mein­sam mit dem Dia­ko­ni­schen Werk ge­grün­de­te Evan­ge­li­sche Aus­bil­dungs­stät­te für Haus- und Fa­mi­li­en­pfle­ge über­gin­gen. Erst 1956 war das neue "Haus der Frau­en­hil­fe" in Bad Go­des­berg-Meh­lem (heu­te Stadt Bonn) nach drei­jäh­ri­ger Bau­zeit be­zugs­fer­tig. Ei­ne Eta­ge war der ver­band­sei­ge­nen Schwes­tern­schaft vor­be­hal­ten, be­vor im De­zem­ber 1959 ein neu­es Mut­ter­haus in un­mit­tel­ba­rer Nä­he fer­tig ge­stellt wur­de. In die­sem Haus war ei­ne "Frei­zei­te­ta­ge" für aus­wär­ti­ge Be­su­cher­grup­pen ein­ge­rich­tet. Da­ne­ben nahm die Frau­en­hil­fe ih­re tra­di­tio­nel­len Ar­beits­ge­bie­te in den Ge­mein­den wie­der auf. Die Er­ho­lungs­auf­ent­hal­te für Müt­ter gin­gen nach dem Zwei­ten Welt­krieg in das Müt­ter­ge­ne­sungs­werk über, wur­den aber bei­spiels­wei­se im El­ly-Heuss-Knapp-Heim in Bad Ber­trich wei­ter­hin von der ei­ge­nen Schwes­tern­schaft be­treut. Jah­re­lang wur­de der ei­ge­ne Schwes­tern­nach­wuchs durch ver­schie­de­ne be­freun­de­te Mut­ter­häu­ser, un­ter an­de­rem in Düs­sel­dorf-Kai­sers­werth aus­ge­bil­det, be­vor er ab 1961 in die neue Kran­ken­pfle­ge­schu­le nach Ber­gisch Glad­bach ge­schickt wer­den konn­te. In den 1970er Jah­ren er­folg­te die Aus­bil­dung am neu­en Evan­ge­li­schen Kran­ken­haus Bad Go­des­berg.

Haus der Rheinischen Frauenhilfe in Mehlem 1960. (Archiv der Ev. Kirche im Rheinland, 80015_19)

Einladung zur Eröffnung des Hauses der Rheinischen Frauenhilfe 1956. (Archiv der Fliedner-Kulturstiftung Kaiserswerth, Bestand 2-1 Diakonissenanstalt 1145)

 

Die Tracht der Schwes­tern­schaft wur­de mo­der­ni­siert und dem Zeit­ge­schmack an­ge­passt. Die Hau­be mit Schlei­fe wich ei­ner ein­fa­che­ren, nur auf dem Hin­ter­kopf ge­tra­ge­nen Schwes­tern­hau­be, wie sie bis­her von den Schü­le­rin­nen be­nutzt wor­den war. Auch ein blau­er Trä­ger­rock mit Ja­cke kam von nun an zum Ein­satz.

1965 er­folg­te die Ein­wei­hung des neu­en Al­ten- und Pfle­ge­heims Ernst-Stol­ten­hoff-Haus in Bad Go­des­berg, in dem auch die äl­te­ren Schwes­tern fort­an ih­ren Ru­he­stand ver­brach­ten. Die Ver­sor­gungs­zu­sa­ge in Krank­heit und Al­ter für die Schwes­tern wur­de nun von ei­ner Ta­ri­fent­loh­nung ab­ge­löst, wo­bei das "Ge­nos­sen­schafts­mo­dell" für die äl­te­ren wei­ter­hin An­wen­dung fand. Aus der eins­ti­gen "Le­bens-, Dienst- und Glau­bens­ge­mein­schaft" wur­de ei­ne freie­re Form der Schwes­tern­schaft. Die Pflicht zu kol­lek­ti­ver und zö­li­batä­rer Le­bens­wei­se galt nicht mehr und ver­hei­ra­te­te Schwes­tern so­wie al­lein­er­zie­hen­de Müt­ter tra­ten nun der Schwes­tern­schaft bei. Der in­ne­ren Er­neue­rung wur­de durch die Um­be­nen­nung in "Frau­en­hilfs-Dia­ko­nie­schwes­tern­schaft im Rhein­land e.V." im Mai 1969 auch äu­ßer­lich ent­spro­chen. Aus dem bis­he­ri­gen "Mut­ter­haus" wur­de das "Hei­mat­haus". Die freie Wahl des Ar­beits­plat­zes lös­te das al­te Ent­sen­dungs­prin­zip ab. Die­se Mo­der­ni­sie­rung der Schwes­tern­schaft er­mög­lich­te ihr Wei­ter­be­ste­hen un­ter den ver­än­der­ten ge­sell­schaft­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen.

Tracht der Schwesternschaft der Rheinischen Frauenhilfe in den 1950er Jahren. (Mitteilungen der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland e.V., o.D. (um 1959), Zur Geschichte der Schwesternschaft, in: Bibliothek der Fliedner-Kulturstiftung, EF I 6)

 

In den 1990er Jah­ren nahm das An­ge­bot an Wei­ter­bil­dun­gen stän­dig zu. Sie um­fass­ten fach­li­che The­men eben­so wie Fra­gen der Le­bens­be­wäl­ti­gung und Bi­bel­frei­zei­ten. Be­son­de­rer Be­liebt­heit er­freu­ten sich Wo­chen­en­den, die spe­zi­ell für Gro­ß­el­tern und En­kel ge­stal­tet wur­den.1992 rich­te­te die Frau­en­hil­fe im Rhein­land ei­ne ei­ge­ne Al­ten­pfle­ge­schu­le ein. Vier Jah­re spä­ter sah sich die Schwes­tern­schaft je­doch ge­nö­tigt, ihr Al­ten­heim, das da­zu­ge­hö­ri­ge Grund­stück so­wie das Hei­mat­haus an ei­nen In­ves­tor zu ver­kau­fen, da die drin­gend nö­ti­gen Mo­der­ni­sie­rungs­maß­nah­men aus ei­ge­ner Kraft nicht zu schaf­fen wa­ren. Der In­ves­tor bau­te  ein Ge­bäu­de für be­treu­tes Woh­nen und mo­der­ni­sier­te das Hei­mat­haus. Bei­de Ein­rich­tun­gen wur­den wei­ter­hin von der ei­ge­nen Schwes­tern­schaft un­ter dem Dach ei­ner Al­ten­hil­fe­zen­trum GmbH be­treut.

Die all­mäh­li­che ge­sell­schaft­li­che Gleich­stel­lung der Frau­en in der Bun­des­re­pu­blik ging auch an der Frau­en­hil­fe nicht spur­los vor­über. Zu­neh­mend fand die fe­mi­nis­ti­sche Theo­lo­gie Ein­gang in ih­re Ar­beit und in­ter­na­tio­nal aus­ge­rich­te­te Kam­pa­gnen, wie ge­gen die Apart­heid in Süd­afri­ka ge­hör­ten zum The­men­spek­trum. Auch ge­gen­über der neu­en Frau­en­be­we­gung zeig­te sich die Rhei­ni­sche Frau­en­hil­fe of­fen. Als Trä­ge­rin der öku­me­ni­schen Welt­ge­bets­ta­ge der Frau­en rich­te­te sich der Blick nun über die Gren­zen der ei­ge­nen Kon­fes­si­on und der Lan­des­kir­che hin­aus. Al­lein für die­se Ak­ti­on wird bis heu­te um­fang­rei­ches Ma­te­ri­al für die ein­zel­nen Frau­en­grup­pen zur Ver­fü­gung ge­stellt. Zu­neh­mend be­stimm­ten frau­en­spe­zi­fi­sche Bil­dungs­an­ge­bo­te die Ar­beit. Sie er­folg­ten in Form von Stu­di­en­ta­gen, Se­mi­na­ren oder Bil­dungs­ur­lau­ben.

Heu­te ar­bei­tet die Frau­en­hil­fe nicht mehr im Stil­len und Ver­bor­ge­nen wie zur Zeit ih­rer Grün­dung, sie greift viel­mehr kirch­li­che und ge­sell­schaft­li­che Pro­ble­me kri­tisch und kon­struk­tiv auf. Auf der ver­band­sei­ge­nen In­ter­net­sei­te hei­ßt es da­zu: "Wir er­mu­ti­gen Frau­en, ih­ren Weg zu und mit Gott zu fin­den und ach­ten da­bei auf ei­nen zeit­ge­mä­ßen Um­gang mit der bib­li­schen Bot­schaft. Wir bie­ten ei­ne le­ben­di­ge Ge­mein­schaft en­ga­gier­ter Frau­en, die das Le­ben in ih­ren Kir­chen­ge­mein­den ak­tiv mit­ge­stal­ten."[29] 

Quellen

Ar­chiv der Flied­ner-Kul­tur­stif­tung Kai­sers­werth (AFKSK)
Be­stand 2-1, Dia­ko­nis­sen­an­stalt;
Sign.  47 Kriegs­an­ge­le­gen­hei­ten 1915-1918;
Sign. 1145 Rhei­ni­sche Frau­en­hil­fe 1903-1978.
Be­stand Fo­to­samm­lung Ar­chiv der Evan­ge­li­schen Kir­che im Rhein­land (AE­KR), Fo­to­samm­lung.

Literatur

  1. Jah­res­be­richt der Rhei­ni­schen Frau­en­hül­fe 1906/07, Bar­men 1907.
    75 Jah­re Frau­en­hilfs-Dia­ko­nie­schwes­tern­schaft 1921-1996, Bonn 1996.
    Bauch, In­ge­borg/Durth, K. Rü­di­ger (Hg.), Die Zu­kunft ei­ner kai­ser­li­chen Idee. Werk­buch für die kirch­li­che Frau­en­ar­beit, Bonn 2000.
    Bau­mann, Ur­su­la, Pro­tes­tan­tis­mus und Frau­en­eman­zi­pa­ti­on in Deutsch­land 1850 bis 1920, Frank­furt/New York 1992.
    Bütt­ner, An­nett, Kom­men­tar und Quel­le­ne­di­ti­on des Brie­fes von Theo­dor Flied­ner an Ama­lie Sie­veking vom 8.02.1837, in: Flied­ner-Kul­tur­stif­tung Kai­sers­werth (Hg.), Klei­ne Quel­le­ne­di­ti­on zum 150. To­des­tag Theo­dor Flied­ners am 4.10.2014, Düs­sel­dorf 2014, S. 22-36.
    Fel­gen­treff, Ruth, Das Dia­ko­nie­werk Kai­sers­werth 1836-1998, Düs­sel­dorf 1998.
    Jähni­chen, Trau­gott; Fried­rich, Nor­bert, Ge­schich­te der so­zia­len Ide­en im deut­schen Pro­tes­tan­tis­mus, in: Gre­bing, Hel­ga (Hg.), Ge­schich­te der so­zia­len Ide­en in Deutsch­land. So­zia­lis­mus - Ka­tho­li­sche So­zi­al­leh­re - Pro­tes­tan­ti­sche So­zi­al­ethik. Ein Hand­buch, Es­sen 2000, S. 867-1103.
    Kai­ser, Jo­chen-Chris­toph, 'In­ne­re Mis­si­on' als So­zi­al­re­form im kirch­lich-kon­ser­va­ti­ven Ver­bands­pro­tes­tan­tis­mus, in: Myr­rhe, Ra­mo­na (Hg.), Ge­schich­te als Be­ruf: De­mo­kra­tie und Dik­ta­tur, Pro­tes­tan­tis­mus und po­li­ti­sche Kul­tur (Fest­schrift zum 65. Ge­burts­tag von Klaus Erich Poll­mann), Hal­le/Saa­le 2005, S. 209-224.
    Le­ke­busch, Sieg­rid, Evan­ge­li­sche Frau­en­hil­fe im Rhein­land, in: Con­rad, Joa­chim/Flesch, Ste­fan [u. a.] (Hg.), Evan­ge­lisch am Rhein. Wer­den und We­sen ei­ner Lan­des­kir­che, Düs­sel­dorf 2007, S. 212-216.
    Mit­tei­lun­gen der Evan­ge­li­schen Frau­en­hil­fe im Rhein­land e.V., o.D. (um 1959), Zur Ge­schich­te der Schwes­tern­schaft, in: Bi­blio­thek der Flied­ner-Kul­tur­stif­tung, EF I 6.
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    Nip­per­dey, Tho­mas, Ver­ein als so­zia­le Struk­tur in Deutsch­land im spä­ten 18. und frü­hen 19. Jahr­hun­dert. Ei­ne Fall­stu­die zur Mo­der­ni­sie­rung, in: Boock­mann, Hart­mut,  Ge­schichts­wis­sen­schaft und Ver­eins­we­sen im 19. Jahr­hun­dert: Bei­trä­ge zur Ge­schich­te his­to­ri­scher For­schung in Deutsch­land, Göt­tin­gen 1972, S. 174-183.
    Sachße, Chris­toph, Müt­ter­lich­keit als Be­ruf: So­zi­al­ar­beit, So­zi­al­re­form und Frau­en­be­we­gung 1871-1929, Wein­heim [u. a.] 2003.
    Schmidt, Jut­ta, "Die Frau hat ein Recht auf die Mit­ar­beit am Wer­ke der Barm­her­zig­keit", in: Rö­per, Ur­su­la/Jül­lig, Ca­ro­la (Hg.), Die Macht der Nächs­ten­lie­be. Ein­hun­dert­fünf­zig Jah­re In­ne­re Mis­si­on und Dia­ko­nie 1848-1998, Ber­lin 1998, S. 138-151.
    Zim­mer, Fried­rich, Frau­en­not und Frau­en­dienst: der ev. Dia­ko­nie­ver­ein und sei­ne Zweigan­stal­ten, Ber­lin 1901.

Online

Die Rhei­ni­sche Frau­en­hil­fe. [On­line]

Entwicklung der Schwesternschaft der Rheinischen Frauenhilfe. (75 Jahre Frauenhilfs-Diakonieschwesternschaft 1921-1996, Bonn 1996, S. 39.)

 
Anmerkungen
Zitationshinweis

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Büttner, Annett, Die Rheinische Frauenhilfe, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/die-rheinische-frauenhilfe-/DE-2086/lido/5a6f208634a1e7.42004988 (abgerufen am 28.03.2024)