Thomas Mann und die Rheinlande

Joachim Lilla (Krefeld)

Thomas Mann, 1937, Foto: Carl van Vechten. (Library of Congress, Van Vechten Collection)

1. Einleitung

Die Rhein­lan­de sind nicht die Re­gi­on, die in Tho­mas Manns (1875-1955) Le­ben und Werk ei­nen be­son­de­ren Platz ein­ge­nom­men hat, kein Ver­gleich mit Lü­beck, Mün­chen, der Schweiz oder den Ver­ei­nig­ten Staa­ten. Auch sei­ne Ro­ma­ne und Er­zäh­lun­gen spie­len über­wie­gend an an­de­ren Or­ten; die Rhein­lan­de fal­len, wie es Hans R. Va­get tref­fend for­mu­liert, „völ­lig aus dem Rah­men des Tho­mas Mann­schen Œu­vres“[1]. Den­noch gibt es ne­ben zahl­rei­chen Be­suchs- und Vor­trags­rei­sen zwi­schen 1903 und 1932 so­wie 1954 ei­ni­ge be­mer­kens­wer­te bio­gra­phi­sche Be­zie­hun­gen des Schrift­stel­lers zum Rhein­land, na­ment­lich sei­ne Freund­schaft mit dem Ger­ma­nis­ten und Schrift­stel­ler Ernst Ber­tram (1884-1957) so­wie das phi­lo­so­phi­sche Eh­ren­dok­to­rat der Uni­ver­si­tät Bonn. Auch in sei­nem Spät­werk fin­den sich rhei­ni­sche Be­zü­ge: So spielt sei­ne letz­te Er­zäh­lung „Die Be­tro­ge­ne“ (1953) in Düs­sel­dorf, und „Fe­lix Krul­l“ (1954) ver­bringt sei­ne Kind­heit im Rhein­gau. Ei­ni­ge As­pek­te die­ser fa­cet­ten­rei­chen Be­zie­hun­gen sei­en im Fol­gen­den skiz­ziert.

 

2. Die Besuche Thomas Manns im Rheinland

Tho­mas Manns ers­ter Be­such im Rhein­land da­tiert in das Jahr 1903. Am 1. Ok­to­ber be­such­te er im Düs­sel­dor­fer Stadt­thea­ter die Pre­mie­re von Schil­lers „Ka­ba­le und Lie­be“, in der sei­ne Schwes­ter Car­la (1881–1910) mit­wirk­te. Er wohn­te im Park-Ho­tel, ei­ni­ge sei­ner Ein­drü­cke die­ses Ho­tels flos­sen spä­ter in den Ro­man „Kö­nig­li­che Ho­heit“ ein. Im Ja­nu­ar 1911 weil­te er er­neut im Rhein­land, vor al­lem zu Vor­le­sun­gen, in Ko­blenz, Bonn, Düs­sel­dorf un­d Mül­heim an der Ruhr. In Bonn kam er in Kon­takt zur dor­ti­gen Li­terar­his­to­ri­schen Ge­sell­schaft und zu dem Ger­ma­nis­ten Bert­hold Litz­mann (1857–1926) und des­sen Kreis, in Mül­heim an der Ruhr ver­mut­lich mit Ade­li­ne Stin­nes (1844–1925), Wit­we von Hu­go Stin­nes (1842–1887). Die Rei­se „war an­stren­gend, bot aber viel An­re­gen­des und Lehr­rei­ches“[2]. Im Rah­men ei­ner 17-tä­gi­gen Vor­trags­rei­se quer durch Deutsch­land und in das be­setz­te Bel­gi­en las er am 8.1.1918 in Es­sen im Kunst­ver­ein. Ei­ne mehr­wö­chi­ge Vor­trags­rei­se durch West­deutsch­land vom 3.-21.11.1920 führ­te ihn un­ter an­de­rem nach Bar­men (heu­te Stadt Wup­per­tal), El­ber­feld (heu­te Stadt Wup­per­tal), Düs­sel­dorf, Es­sen, Bonn, Köln und Ko­blenz. Eben­falls über­wie­gend zu Vor­trä­gen und Le­sun­gen be­such­te er im Ok­to­ber 1922 Mül­heim an der Ruhr, Duis­burg und Kle­ve. Frag­lich ist ei­ne für En­de Ja­nu­ar 1924 kol­por­tier­te Le­sung in Aa­chen. Be­legt ist erst wie­der ein Be­such bei Ernst Ber­tram in Köln-Ma­ri­en­burg Mit­te Ja­nu­ar 1926 und ei­ne Le­sung in Bonn. 1927 weil­te Tho­mas Mann zwei­mal im Rhein­land: im Mai in Köln mit ei­nem Ab­ste­cher zu ei­ner Le­sung in Es­sen und ei­ner Be­sich­ti­gung der Krupp­wer­ke so­wie ei­ne Vor­trags­rei­se im No­vem­ber, im De­zem­ber mit Ter­mi­nen in Aa­chen, Glad­bach (heu­te Mön­chen­glad­bach), Kre­feld, Düs­sel­dorf, Trier und Ko­blenz. 1928 be­such­te er im Mai Ernst Ber­tram in Köln, las in Düs­sel­dorf, hielt im No­vem­ber ei­nen Vor­trag in Duis­burg und mög­li­cher­wei­se auch in wei­te­ren Or­ten. Im No­vem­ber 1929 reis­te Tho­mas Mann, dem kurz zu­vor der No­bel­preis für Li­te­ra­tur zu­er­kannt wor­den war, er­neut in das Rhein­land, las in Düs­sel­dorf und Köln, nahm an der ihm zu Eh­ren ver­an­stal­te­ten Tho­mas-Mann-Fei­er der Uni­ver­si­tät Bonn teil und be­tei­lig­te sich an ei­nem Auf­ruf für ein Hein­rich-Hei­ne-Denk­mal in Düs­sel­dorf. Erst im No­vem­ber 1932 kehr­te Tho­mas Mann in das Rhein­land zu­rück, zu ei­nem Be­such von Ernst Ber­tram in Köln, zu Vor­trä­gen in Wup­per­tal-El­ber­feld und Es­sen so­wie zu ei­ner Le­sung im Köl­ner Rund­funk über die Ent­ste­hung der Bud­den­brooks. Sein letz­ter Be­such fand erst 22 Jah­re spä­ter statt, im Au­gust 1954, mit Be­su­chen und Le­sun­gen in Köln und Düs­sel­dorf und ei­nem letz­ten Be­such von Ernst Ber­tram.

Im Ein­zel­nen be­such­te Tho­mas Mann fol­gen­de rhei­ni­schen Städ­te:

Aa­chen
31.1.1924 (Le­sung; frag­lich)
3.12.1927 (Le­sung) 

Bar­men (heu­te Stadt Wup­per­tal)
9.11.1920 (Be­such/Le­sung)

Bon­n 
14./17.1.1911 (Le­sung)
Herbst 1918 (Be­such, frag­lich)
14.–19.11.1920 (Be­such/Le­sung)
14.1.1926 (Le­sung)
28.11.1929 (Tho­mas-Mann-Fei­er)

Ernst Bertram, undatiert.

 

Düs­sel­dorf
1.10.1903 (Be­such)
18.1.1911 (Le­sung)
11.11.1920
16.11.1922
7.12.1927 (Auf­ent­halt/Le­sung)
24.5.1928 (Le­sung)
27.11.1928 (Le­sung)
25.–27.8.1954 (Be­such/Le­sung)

Duis­burg
5.11.1920 (Le­sung/Be­such)
25.11.1928 (Le­sung)

El­ber­feld (heu­te Stadt Wup­per­tal)
10.11.1920 (Le­sung)
8.11.1932 (Le­sung)

Es­sen
8.1.1918 (Le­sung)
13.11.1920 (Be­such/Le­sung)
4.5.1927 (Le­sung)
9.11.1932 (Le­sung)

Glad­bach (heu­te Mön­chen­glad­bach)
4.11.1927 (Le­sung)

Kle­ve
18./19.11.1922 (Le­sung)

Ko­blenz
12.1.1911 (Le­sung)
9.12.1927 (Le­sung) 

Köln
16.11.1920 (Le­sung)
13.–16.1.1926 (Be­such Ernst Bertam)
3.–6.5.1927 (Be­such)
22.–24.5.1928 (Be­such Ernst Ber­tram)
29.11.1929 (Le­sung)
8.–11.11.1932 (Be­such Ernst Ber­tram/Le­sung)
24.–25.8.1954 (Be­such Ernst Ber­tram/Le­sung)

Kre­feld
6.12.1927 (Le­sung)

Mön­chen­glad­bach – s. Glad­bach

Mül­heim a.d. Ruhr
15.1.1911 (Be­such)
4.–6.11.1920 (Be­such/4.11. Le­sung)
15.–17.11.1922 (Be­such)

Trier
8.12.1927 (Le­sung)

Wup­per­tal – s. Bar­men und El­ber­feld

3. Die Beziehung zu dem Germanisten Ernst Bertram

Der Ger­ma­nist und Schrift­stel­ler Ernst Ber­tram, ge­bo­ren am 27.7.1884 in El­ber­feld, leb­te nach sei­ner Pro­mo­ti­on 1907 als Pri­vat­ge­lehr­ter in Mün­chen und El­ber­feld. 1910 kam es zu ei­nem per­sön­li­chen Kon­takt zwi­schen ihm und Tho­mas Mann, der sich „sehr bald von ei­nem bloß sach­lich-li­te­ra­ri­schen Ge­spräch zu ei­ner Freund­schaft mit dem Hau­se Mann, den Kin­dern und der Fa­mi­lie, ent­wi­ckel­te“[3] und häu­fi­ge­re Be­su­che Tho­mas Manns im Rhein­land be­ding­te, wo Ber­tram, seit 1919 Pri­vat­do­zent in Bonn und seit 1922 Pro­fes­sor in Köln, leb­te. Ber­tram hat­te durch sei­nen Le­bens­ge­fähr­ten Ernst Glöck­ner Kon­tak­te zum Kreis um Ste­fan Ge­or­ge (1868-1933), oh­ne selbst als Geor­gia­ner zu gel­ten. Für das Werk Tho­mas Manns be­deut­sam ist der en­ge Kon­takt mit Ber­tram wäh­rend des Ers­ten Welt­krie­ges und des­sen Ein­flüs­se auf Manns Werk „Be­trach­tun­gen ei­nes Un­po­li­ti­schen“ (1918), das fast zeit­gleich mit Ernst Ber­trams „Nietz­sche. Ver­such ei­ner My­tho­lo­gie“ er­schien. Bei­de sa­hen sich als „ty­pi­sche Ver­tre­ter der künst­le­ri­schen und aka­de­mi­schen In­tel­li­genz, wa­ren sich in ih­rer deutsch-na­tio­na­len, an­ti-fran­zö­si­schen Ge­sin­nung ei­nig, bei­de sa­hen sich durch die Be­dro­hung von au­ßen zur Aus­ein­an­der­set­zung mit den Wer­ten der ei­ge­nen Ver­gan­gen­heit ver­an­la­ßt“[4]. Das mit Ber­trams Un­ter­stüt­zung ge­schaf­fe­ne Werk be­zeich­ne­te Tho­mas Mann in ei­nem 1930 ge­schrie­be­nen Rück­blick als „Ge­dan­ken­dienst mit der Waf­fe, zu wel­chem […] nicht Staat und Wehr­macht, son­dern die Zeit selbst mich ‚ein­ge­zo­gen‘ hat­te. […] Ernst Ber­tram war der Ver­trau­te mei­ner ufer­lo­sen po­li­tisch-an­ti­po­li­ti­schen Grü­be­lei­en“[5]. In der Zeit der per­sön­li­chen und welt­an­schau­lich en­gen Ver­traut­heit über­nahm Ber­tram auch die Pa­ten­schaft für Manns Toch­ter Eli­sa­beth (Mann-Bor­ge­se, 1918–2002). Den Pa­ten be­schreibt Mann im „Ge­sang vom Kind­chen“ (1919) durch­aus mit Sym­pa­thie: 
„Der an­häng­li­che Freund, im wohl­ge­schnit­te­nen Geh­rock, 
Bür­ger­lich vor­nehm, ein we­nig alt­frän­kisch, der deut­sche Ge­lehr­te
Und Po­et, voll kind­lich ar­ti­gen Frohmuts, je­doch dem
Lei­den ver­traut, dem Geis­te en­ger ver­bun­den durch Krank­heit,
Die ihm dem Le­ben ver­mählt und pe­ri­odisch ihn mar­tert.“[6]   
Die „Be­trach­tun­gen ei­nes Un­po­li­ti­schen“ mit ih­ren „oft wahr­haft frag­wür­di­gen Mei­nun­gen“[7] wa­ren aber mit ih­rem Er­schei­nen kurz vor Kriegs­en­de für Tho­mas Mann fast schon über­holt, für ihn war der Kom­plex sei­nes „geis­ti­gen Bei­trags zum Krie­ge“ ab­ge­schlos­sen[8]. Für Tho­mas Mann war in der Fol­ge­zeit „Nutz­bar­ma­chen der ge­won­ne­nen Ein­sicht, for­men­de Ver­wand­lung der ein­mal ge­ge­be­nen Rea­li­tät […] das Ge­bot der Stun­de“. Die­ser Weg hat die Mei­len­stei­ne sei­ner Re­den be­zie­hungs­wei­se Auf­sät­ze „Von deut­scher Re­pu­bli­k“ (1922), „Pa­ri­ser Re­chen­schaf­t“ (1926) und „Deut­sche An­spra­che (1930). Tho­mas Mann stand fort­an auf dem Bo­den des de­mo­kra­tisch ver­fass­ten Ge­mein­we­sens, re­prä­sen­tier­te ei­nen „hu­ma­nen Kos­mo­po­li­tis­mus, der sich gro­ßzü­gig über al­le Gren­zen der Na­tio­na­li­tät, des Glau­bens und der Ras­sen­zu­ge­hö­rig­keit hin­weg­setz­te“[9]. Ber­tram in­des ver­harr­te auf ei­nem stu­ren Na­tio­na­lis­mus, der mög­li­cher­wei­se durch Er­fah­run­gen in dem von den Kriegs­geg­nern be­setz­ten Rhein­land noch ver­stärkt wur­den. Die zu­neh­men­de po­li­ti­sche Ent­frem­dung hin­der­te Tho­mas Mann und Ernst Ber­tram nicht, ih­re Be­zie­hung auf mensch­li­cher und li­te­ra­ri­scher Ba­sis fort­zu­set­zen und sich wech­sel­sei­tig in Köln und Mün­chen zu be­su­chen, auch wenn es hin und wie­der zu po­li­ti­schen Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten kam. Zu ei­ner erns­te­ren per­sön­li­chen Ver­stim­mung kam es 1927, als Ernst Ber­tram ei­nen Ruf als Or­di­na­ri­us für Li­te­ra­tur­ge­schich­te nach Mün­chen, der mut­ma­ß­lich von Tho­mas Mann un­ter­stützt wor­den war, aus per­sön­li­chen Grün­den (Freund­schaft zu Ernst Glöck­ner) ab­lehn­te.

Das Jahr 1933, nach­dem Tho­mas Mann ins Schwei­zer Exil ge­gan­gen war, brach­te ein auf gro­ßer mensch­li­cher Ent­täu­schung be­ru­hen­des tief­ge­hen­des Zer­würf­nis. In ei­nem Brief an Ber­tram aus Küs­nacht bei Zü­rich stell­te Tho­mas Mann am 19.11.1933 fest: „Zu vie­les steht zwi­schen uns, des­sen brief­li­che Er­ör­te­rung ufer­los, pein­lich und nicht ein­mal un­ge­fähr­lich wä­re.“ Er be­klag­te, Ber­tram ha­be „in all den ver­gan­ge­nen Mo­na­ten, den schwers­ten mei­nes Le­bens, da der Choc des Ver­lus­tes von Heim, Ha­be und Va­ter­land mir in al­len Glie­dern saß, […] nicht ein Wort des Zu­spruchs und der An­teil­nah­me ge­fun­den für ei­nen Men­schen und Geist, dem Ih­re Ju­gend ei­ni­ges zu dan­ken hat­te, und als Sie im Tes­sin ei­ne Ei­sen­bahn-Stun­de von mir ent­fernt wa­ren, ha­ben Sie sich nicht über­wun­den, mich zu be­su­chen.“[10] Der Brief en­de­te: „Lie­ber Ber­tram, le­ben Sie wohl in Ih­rem völ­ki­schen Glas­hau­se, ge­schützt vor der Wahr­heit durch ei­ne Bru­ta­li­tät, die so we­nig die Ih­re ist. Sie woll­ten sich, sag­ten Sie des Rechts­ha­bens nicht über­he­ben. Nun, das wä­re ja auch ver­früht. Das Le­ben geht wei­ter, und wir wer­den se­hen, – Sie nach mensch­li­chem Er­mes­sen mehr als ich.“ Bei­ge­fügt sind die bei­den letz­ten Ver­se aus dem Ge­dicht „Es sehnt sich ewig die­ser Geist ins Wei­te“ des von bei­den hoch­ge­schätz­ten Au­gust von Pla­ten (1796–1835):
„Doch wer aus vol­ler See­le ha­ßt das Schlech­te,
Auch aus der Hei­mat wird es ihn ver­ja­gen,
Wenn dort ver­ehrt es wird vom Volk der Knech­te.
Weit klü­ger ist’s, dem Va­ter­land ent­sa­gen,
Als un­ter ei­nem kin­di­schen Ge­schlech­te
Das Joch des blin­den Pö­bel­has­ses tra­gen.“

In den fol­gen­den Jah­ren bis 1935 gab es den­noch ei­ne ge­le­gent­li­che Kor­re­spon­denz zwi­schen Mann und Ber­tram, auch ließ man sich ge­gen­sei­tig Ver­öf­fent­li­chun­gen zu­kom­men. Der brief­li­che Kon­trakt leb­te nach dem Krieg wie­der auf, als Tho­mas Mann 1949 zum ers­ten Mal wie­der in Deutsch­land weil­te, auch setz­te sich Mann in dis­kre­ter Form zu­guns­ten Ber­trams in des­sen Ent­na­zi­fi­zie­rungs­an­ge­le­gen­heit ein. Ei­ne letz­te per­sön­li­che Be­geg­nung in Ber­trams Heim in Köln-Ma­ri­en­burg er­gab sich bei Tho­mas Manns Be­such im Rhein­land am 25.8.1954, über die Mann in sei­nem Ta­ge­buch no­tier­te[11]: „Freund­li­cher Auf­ent­halt in sei­ner sin­nig-schö­nen Woh­nung, vol­ler per­sön­li­cher und künst­le­ri­scher An­denken. Sein Ge­sicht ge­al­ter­te Ver­gan­gen­heit. Sei­ne ge­sprä­chi­ge, sym­pa­thisch-alt­mo­di­sche Art un­ver­än­dert. Herz­li­ches Ver­hält­nis, herz­li­che Ver­ab­schie­dung.“

Thomas Mann während seines letzten Besuches des Rheinlandes bei der Besichtigung von Schloss Benrath in Düsseldorf am 27.8.1954. Zu sehen sind v.l.n.r.: Dr. Renate Adriani, Katia Mann, Dr. Gert Adriani, Prof. Gustav Lindemann, Thomas Mann und der nordrhein-westfälische Kultusminister Werner Schütz, Foto: Wilhelm Margulies. (Theatermuseum Düsseldorf)

 

4. Die Bonner Ehrenpromotion

Der Dok­tor phil. h.c., den die Phi­lo­so­phi­sche Fa­kul­tät der Rhei­ni­schen Fried­rich-Wil­helms-Uni­ver­si­tät Bonn aus An­lass der Jahr­hun­dert­fei­er der Uni­ver­si­tät im Au­gust 1919 Tho­mas Mann ver­lieh, war die ers­te von spä­ter zahl­rei­chen wei­te­ren aka­de­mi­schen Wür­den und wä­re als sol­cher kaum mehr als ei­ne bio­gra­phi­sche Mar­gi­na­lie. Her­aus­ra­gen­de Be­deu­tung be­kam die­ser Eh­ren­dok­tor durch sei­ne Ab­er­ken­nung 1936, die Tho­mas Mann zum An­lass nahm, ern­reut in al­ler Deut­lich­keit mit dem Na­tio­nal­so­zia­lis­mus ab­zu­rech­nen.

Zwi­schen Tho­mas Mann und der Uni­ver­si­tät Bonn be­stan­den in der Per­son des dort leh­ren­den Ger­ma­nis­ten Bert­hold Litz­mann seit 1906 Kon­tak­te. An­fang des Jah­res trat Tho­mas Mann der von Litz­mann ge­lei­te­ten Li­terar­his­to­ri­schen Ge­sell­schaft Bonn bei. Ernst Ber­tram re­fe­rier­te dort 1909 über Tho­mas Manns neu­en Ro­man „Kö­nig­li­che Ho­heit“. Im Ja­nu­ar 1911 nahm Mann an ei­ner Sit­zung der Ge­sell­schaft teil und lern­te Litz­mann und sei­nen Kreis ken­nen. Die In­itia­ti­ve zur Bon­ner Eh­ren­pro­mo­ti­on ging von Litz­mann aus. Ob im Vor­feld des Ver­fah­rens Tho­mas Mann im Herbst 1918 mit dem De­kan der Phi­lo­so­phi­schen Fa­kul­tät zu­sam­men­ge­trof­fen ist, lässt sich nicht be­le­gen, es gibt aber ent­spre­chen­de Hin­wei­se. Das Eh­ren­dok­tor­di­plom vom 3.8.1919 nennt Tho­mas Mann „ei­ne[n] Dich­ter von gro­ßen Ga­ben[,] der in stren­ger Selbst­zucht und be­seelt von ei­nem star­ken Ver­ant­wor­tungs­ge­fühl aus in­ners­tem Er­le­ben das Bild un­se­rer Zeit für Mit- und Nach­welt zum Kunst­werk ge­stal­te­t“[12]. Die tat­säch­li­chen Hin­ter­grün­de der Eh­ren­pro­mo­ti­on lässt die ver­le­se­ne Lau­da­tio ge­nau­er er­ken­nen, die vor­der­grün­dig die „Bud­den­brooks“ nennt, tat­säch­lich aber auf den „Dich­ter und Schrift­stel­ler“ zielt, der „aus in­ners­tem Er­le­ben Er­schei­nungs­for­men und Kräf­te deut­schen We­sens un­se­rer Zeit zum Kunst­werk ge­stal­te­t“[13] und nur die be­reits er­wähn­ten „Be­trach­tun­gen ei­nes Un­po­li­ti­schen“ mei­nen kann. Zur Fei­er der Eh­ren­pro­mo­ti­on konn­te Tho­mas Mann nicht nach Bonn rei­sen, er schrieb aber dem De­kan am 27. Sep­tem­ber, dass er „den mir ver­lie­he­nen Ti­tel mit Stolz und dem Be­mü­hen füh­ren [wer­de]. der Fa­kul­tät, der ich nun ver­bun­den bin, durch das Tag­werk mei­ner Hän­de Eh­re zu ma­chen“[14]. Zehn Jah­re spä­ter, am 28.11.1929, ver­an­stal­te­te die Uni­ver­si­tät Bonn ei­ne Tho­mas-Mann-Fei­er, an der der Ge­ehr­te be­zie­hungs­wei­se zu Eh­ren­de teil­nahm. In sei­nem „Le­bens­ab­ri­ß“ (1930) er­in­ner­te sich Mann: „Das Stock­hol­mer Vor­komm­nis [Li­te­ra­tur­no­bel­preis] ver­lieh ei­ner von län­ge­rer Hand her ver­ab­re­de­ten Vor­trags­rei­se ins Rhein­land ei­nen be­son­de­ren, fest­li­chen Ak­zent. Die Fei­er in der Au­la der Uni­ver­si­tät Bonn, de­ren phi­lo­so­phi­sche Fa­kul­tät mich kurz nach dem Krie­ge zum Dok­tor h.c. pro­mo­viert hat­te, bleibt mir un­ver­gess­lich durch ei­nen ju­gend­li­chen Zu­drang, der nach Aus­sa­ge be­sorg­ter Pro­fes­so­ren den Fuß­bo­den des al­ten Saa­les auf ei­ne be­denk­li­che Be­las­tungs­pro­be stell­te.“[15] 

Urkunde über die Ehrendoktorwürde für Thomas Mann, verliehen von der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn im Jahr 1919. (Archiv der Universität Bonn)

 

Der nächs­te un­mit­tel­ba­re Kon­takt zwi­schen der Uni­ver­si­tät Bonn und ih­rem Eh­ren­dok­tor war ei­ne dür­re Mit­tei­lung des De­kans der Phi­lo­so­phi­schen Fa­kul­tät der Uni­ver­si­tät Bonn vom 19.12.1936 an „Herrn Schrift­stel­ler Tho­mas Man­n“: „Im Ein­ver­ständ­nis mit dem Herrn Rek­tor der Uni­ver­si­tät Bonn muß ich Ih­nen mit­tei­len, daß die Phi­lo­so­phi­sche Fa­kul­tät der Uni­ver­si­tät Bonn sich nach Ih­rer [am 2.12.1936 er­folg­ten] Aus­bür­ge­rung ge­nö­tigt ge­se­hen hat, Sie aus der Lis­te der Eh­ren­dok­to­ren zu strei­chen. Ihr Recht, die­sen Ti­tel zu füh­ren, ist ge­mäß § 8 un­se­rer Pro­mo­ti­ons­ord­nung er­lo­schen.“[16] 

Tho­mas Mann nahm die­se Mit­tei­lung zum An­lass ei­ner aus­führ­li­chen Ant­wort an den De­kan der Phi­lo­so­phi­schen Fa­kul­tät, den er aber „nur als Zu­falls­adres­sa­ten die­ser Ih­nen kaum zu­ge­dach­ten Äu­ße­run­g“ be­zeich­ne­te[17], um mit dem Na­tio­nal­so­zia­lis­mus gründ­lich ab­zu­rech­nen. Die­se als „Brief­wech­sel mit Bon­n“ au­ßer­halb Deutsch­lands rasch ver­brei­te­te Stel­lung­nah­me, die bis heu­te ei­ner der Hö­he­punk­te in sei­ner schrift­stel­le­ri­schen Aus­ein­an­der­set­zung mit dem „Drit­ten Reich“ ist, nann­te Mann in sei­nem Ta­ge­buch am 1.1.1937 als „wich­ti­ge[n] und mich be­glü­cken­de[n] Schritt, von de[m] ich mir weit­rei­chen­de in­ne­re Wir­kun­gen ver­spre­che“. Ei­ne die­ser weit­rei­chen­den in­ne­ren Wir­kun­gen war ge­wiss, dass Tho­mas Mann sich spä­tes­tens 1940 ent­schloss, auf Dau­er nicht mehr nach Deutsch­land zu­rück­zu­keh­ren.

Die Ab­er­ken­nung des Eh­ren­dok­to­rats von Tho­mas Mann er­wies sich nach Kriegs­en­de als ein gro­ßer Image­scha­den für die Uni­ver­si­tät Bonn. So ver­wun­dert es nicht, dass die Phi­lo­so­phi­sche Fa­kul­tät sich be­reits im Jah­re 1945 be­eil­te, die­sen Schritt rück­gän­gig zu ma­chen. Al­ler­dings brauch­te es dann über ein Jahr, bis man es für ge­bo­ten an­sah, Tho­mas Mann da­von zu un­ter­rich­ten, weil es die „Wür­de der Fa­kul­tät ver­bo­ten“ ha­be, „den Ein­druck ei­ner bil­li­gen Ges­te zu er­we­cken oder gar ei­ne Ab­leh­nung zu er­fah­ren“, wie es im Schrei­ben der Fa­kul­tät vom 5.12.1946 an Tho­mas Mann hieß[18]. Es war die Re­de von den „pein­li­chen Um­stän­de[n], un­ter de­nen Ih­nen im De­zem­ber 1936 das Eh­ren­dok­to­rat […] ent­zo­gen wur­de“, den die Fa­kul­tät voll­mun­dig als „kul­tur­feind­li­chen Akt der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Zeit“ be­zeich­ne­te, der ihr „auf­ge­zwun­gen wor­den war“, was ei­ne ge­lin­de Über­trei­bung ist. Der frisch er­neu­er­te Bon­ner Eh­ren­dok­tor Tho­mas Mann dank­te am 28.1.1947[19] aus dem ka­li­for­ni­schen Pa­ci­fic Pa­li­sa­des „herz­lich und fei­er­lich […] für die Er­neue­rung des Eh­ren-Dok­tor-Di­ploms und für die schö­nen, al­les sa­gen­den Brie­fe“, was er ge­wiss mehr­deu­tig mein­te, und fuhr fort: „Wenn et­was mei­ne Freu­de und Ge­nug­tu­ung dämp­fen kann, so ist dies der Ge­dan­ke an den ent­setz­li­chen Preis, der ge­zahlt wer­den mu­ß­te, ehe Ih­re be­rühm­te Hoch­schu­le in die La­ge kam, den er­zwun­ge­nen Schritt von da­mals zu wi­der­ru­fen. Das ar­me Deutsch­land! Ein so wil­des Auf und Ab sei­ner Ge­schich­te ist wohl kei­nem an­de­ren Land und Volk be­schie­den ge­we­sen.“ Zu nä­he­ren Be­zie­hun­gen zwi­schen Tho­mas Mann und der Uni­ver­si­tät Bonn ist es in den Fol­ge­jah­ren nicht mehr ge­kom­men, ab­ge­se­hen von Glück­wün­schen zu Tho­mas Manns 80. Ge­burts­tag 1955. Die Teil­nah­me an ei­ner von der Uni­ver­si­tät an­ge­reg­ten be­son­de­ren Tho­mas-Mann-Fei­er aus die­sem An­lass lehn­te Mann letzt­lich aus ter­min­li­chen Grün­den ab[20].

Mitteilung über den Entzug der Ehrendoktorwürde Thomas Manns durch die Philosophische Fakultät der Universität Bonn, unterzeichnet vom Dekan und adressiert an Thomas Mann, verfasst am 19. Dezember 1936. (Archiv der Universität Bonn)

Antwortschreiben Thomas Manns an den Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn anlässlich des Entzugs seiner Ehrendoktorwürde, verfasst an Neujahr 1936/37, S. 1. (Archiv der Universität Bonn)

 

5. „Die Betrogene“

Tho­mas Manns letz­te, 1953 er­schie­ne­ne Er­zäh­lung ist sei­ne ein­zi­ge Dich­tung, de­ren Hand­lung aus­schlie­ß­lich im Rhein­land spielt, ge­nau­er ge­sagt in Düs­sel­dorf. Die Er­zäh­lung han­delt von ei­ner Ro­sa­lie von Tümm­ler, ei­ner et­wa 50-jäh­ri­gen, vom Kli­mak­te­ri­um ge­plag­ten Wit­we, die mit ih­ren zwei Kin­dern (Sohn und Toch­ter) in den 1920er Jah­ren in Düs­sel­dorf lebt. Sie ver­liebt sich in den ame­ri­ka­ni­schen Sprach­leh­rer ih­res Soh­nes, Ken Kea­ton. Sie ge­steht ihm ih­re Lie­be ge­le­gent­lich ei­nes Be­su­ches im Schloss Hol­ter­hof, für das als Vor­bild Schloss Ben­rath ge­dient hat. Be­vor es je­doch zur für den­sel­ben Abend ver­ab­re­de­ten kör­per­li­chen Ver­ei­ni­gung kommt, er­lei­det Re­na­te von Tümm­ler ei­ne star­ke Blu­tung, die sie zu­nächst für ei­ne Mens­trua­ti­on hält, die tat­säch­lich aber von ei­ner fort­ge­schrit­te­nen Krebs­er­kran­kung stammt, an der sie we­nig spä­ter stirbt.

Der Sach­ver­halt stützt sich auf ei­ne Tho­mas Mann von sei­ner Frau Ka­tia (1883–1980) im April 1952 er­zähl­ten tat­säch­li­che Be­ge­ben­heit aus der gu­ten Münch­ner Ge­sell­schaft. Die Ad­ap­ti­on des The­mas durch Tho­mas Mann er­folgt in der für ihn cha­rak­te­ris­ti­schen Art der Ver­men­gung des ei­gent­li­chen Ge­scheh­nis­ses mit auch au­to­bio­gra­phi­schen Ele­men­ten (auf die viel­fäl­ti­gen an­de­ren As­pek­te, die zu­dem in die Er­zäh­lung ein­ge­flos­sen sind, wird im Rah­men die­ses Bei­trags nicht nä­her ein­zu­ge­hen sein). Das Ele­ment ei­ner töd­li­chen oder zu­min­dest po­ten­ti­ell töd­lich ver­lau­fen­den Krebs­er­kran­kung war Manns ei­ge­ne Krank­heits­er­fah­rung 1946, als bei ihm ein Lun­gen­krebs er­kannt und ope­ra­tiv ent­fernt wer­den konn­te, ob­wohl er von der Art sei­ner Krank­heit nie et­was wis­sen soll­te (oder woll­te). Der Be­zug hier­zu liegt auf der Hand, denn Mann, 1952 noch in Ka­li­for­ni­en le­bend, ließ sich über den Ge­bär­mut­ter­krebs von dem Arzt in­for­mie­ren, der sei­ner­zeit bei ihm den Lun­gen­krebs dia­gnos­ti­ziert hat­te, dem aus Ber­lin stam­men­den In­ter­nis­ten Fred­rick Ro­sen­thal (ge­bo­ren 1902). In tie­fe­re (ho­mo­ero­ti­sche oder bi­se­xu­el­le) Schich­ten der ei­ge­nen Bio­gra­phie greift die Wahl Düs­sel­dorfs als Ort der Hand­lung. Aus Düs­sel­dorf stamm­te Klaus Heu­ser (1910–1994), Sohn ei­nes Pro­fes­sors an der Düs­sel­dor­fer Kunst­aka­de­mie, den Tho­mas Mann 1927 in Sylt ken­nen­lern­te, sich in ihn ver­lieb­te und spä­ter mehr­fach zu sich nach Mün­chen ein­lud. Das Er­leb­nis Klaus Heu­ser ver­wob sich mit Manns „letz­te[r] Lie­be“ zu ei­nem aus Bay­ern stam­men­den Kell­ner in ei­nem Schwei­zer Ho­tel 1950, in de­ren Zu­sam­men­hang er nicht oh­ne Grund auch auf Heu­ser – „der mir am meis­ten Ge­wäh­rung ent­ge­gen­brach­te“[21] – zu spre­chen kam. Nach­dem so­mit Hand­lung, Ort und Leit­mo­tiv der Er­zäh­lung fest­stan­den, ori­en­tier­te sich Mann nä­her über De­tails des Or­tes, den er mög­lichst au­then­tisch schil­dern woll­te. Sei­ne aus dem Rhein­land stam­men­de Be­kann­te, die Sän­ge­rin Gre­te Ni­kisch (1887–1950), ori­en­tier­te ihn auf Be­fra­gen über nä­he­re Ein­zel­hei­ten, schick­te ihm un­ter an­de­rem das ge­ra­de er­schie­ne­ne Me­ri­an-Heft über Düs­sel­dorf, das ei­ne Fül­le von wert­vol­len his­to­ri­schen und to­po­gra­phi­schen De­tails ent­hielt. Er­gän­zen­de Hin­wei­se gab Ni­kischs Nef­fe, der Düs­sel­dor­fer Rechts­an­walt Dr. Ru­dolf Ober­los­kamp (ge­stor­ben 1996), un­ter an­de­rem zur Düs­sel­dor­fer Pe­gel­uhr und zu ei­ner Schiff­fahrt von Düs­sel­dorf nach Ben­rath. Ei­ne wei­te­re von Mann aus­gie­big ge­nutz­te Quel­le war der 1939 er­schie­ne­ne Ro­man „Der Wan­del­stern“ von Emil Barth (1900–1958). In dem Zu­sam­men­hang sei noch er­wähnt, dass nicht nur Schloss Ben­rath als Ort der er­wähn­ten Be­geg­nung hät­te in Fra­ge kom­men kön­nen: Tho­mas Mann er­kun­dig­te sich bei Gre­te Ni­kisch auch nach links­rhei­ni­schen Ge­ge­ben­hei­ten, et­wa nach Haus Meer und der dort­hin be­ste­hen­den Stra­ßen­bahn­ver­bin­dung.

Das The­ma Düs­sel­dorf, Tho­mas Mann und Klaus Heu­ser, wie er­wähnt ei­ner der au­to­bio­gra­phi­schen Hin­ter­grün­de der „Be­tro­ge­nen“, hat im Jah­re 2013 ei­ne hier zu­min­dest an­zu­mer­ken­de wei­te­re li­te­ra­ri­sche Ad­ap­ti­on ge­fun­den. In sei­nem Ro­man „Kö­nigs­al­lee“ schil­dert Hans Ple­schin­ski (ge­bo­ren 1956) recht phan­ta­sie­voll den Be­such Tho­mas Manns in Düs­sel­dorf im Au­gust 1954 und ein fik­ti­ves Wie­der­se­hen mit Klaus Heu­ser.

Literatur

[BrHM] Tho­mas Mann – Hein­rich Mann, Brief­wech­sel 1900–1949, hg. v. Hans Wys­ling, 3. er­wei­ter­te Auf­la­ge, Frank­furt am Main 1991.
Bür­gin, Hans/May­er, Hans-Ot­to, Tho­mas Mann. Ei­ne Chro­nik sei­nes Le­bens, Frank­furt am Main 1974.
Hei­ne, Gert/Schom­mer, Paul, Tho­mas Mann Chro­nik, Frank­furt am Main 2004.
Hü­bin­ger, Paul Egon, Tho­mas Mann, die Uni­ver­si­tät Bonn und die Zeit­ge­schich­te. Drei Ka­pi­tel deut­scher Ver­gan­gen­heit aus dem Le­ben des Dich­ters 1905–1955, Mün­chen/Wien 1974.
Jens, In­ge (Hg.), Tho­mas Mann an Ernst Ber­tram. Brie­fe aus den Jah­ren 1910–1955, Pful­lin­gen 1960.
Kurz­ke, Her­mann, Die Be­trach­tun­gen ei­nes Un­po­li­ti­schen, in: Tho­mas-Mann-Hand­buch, S. 678–695.
Mann, Tho­mas, Er­zäh­lun­gen. Fio­ren­za. Dich­tun­gen (Ge­sam­mel­te Wer­ke 8), Frank­furt am Main 1974.
[Ta­ge­bü­cher] Mann, Tho­mas, Ta­ge­bü­cher 1918–1921, hg. v. Pe­ter de Men­dels­sohn, Frank­furt am Main 1979; Ta­ge­bü­cher 1953–1955, hg. v. In­ge Jens, Frank­furt am Main 1995.
Tho­mas-Mann-Hand­buch, hg. von Hel­mut Ko­op­mann, 3. ak­tua­li­sier­te Auf­la­ge, Stutt­gart 2001
Va­get, Hans Ru­dolf, Die Be­tro­ge­ne, in: Tho­mas-Mann-Hand­buch, S. 610–618. 

Cover der Novelle 'Die Betrogene' von Thomas Mann, erschienen im S. Fischer-Verlag, 1953. (Sammlung Hans-Peter Haack / CC BY-SA 3.0)

 
Zitationshinweis

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Lilla, Joachim, Thomas Mann und die Rheinlande, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/thomas-mann-und-die-rheinlande/DE-2086/lido/5d0ca47a2ac694.83774961 (abgerufen am 19.03.2024)