Rheinischer Städteatlas Osterfeld. Teil 4: Kirche, Schule, Kultur und Gesundheitswesen

Gebäudenutzungskartierung Osterfeld von 1921 im Verhältnis 1 : 7.500, Entwurf Helmut Rönz, Kartographie Esther Weiss und Martina Schaper. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

4. 1 Erste Erwähnungen der Kirche bzw. des Geistlichen

(1164) eccle­sia (I 3)
1252 par­ro­chia (I 3)
1280 Pas­tor (LAV NRW R Ham­born RuH 3 fol. 51)
1286 Ple­ban (I 3)
1379 ker­ke to Os­ter­feld (Schet­ter, Re­ges­ten, S. 218) 
1500 Al­ta­ris­ta (ebd., S. 223)
1962 Propst (PfaO 520)

4. 1 Baugeschichte der Pfarrkirche St. Pankratius

Der Li­ber Theo­de­ri­ci aeditui be­rich­tet um 1160 von ei­ner Ei­gen­kir­che, die An­fang des 11. Jahr­hun­derts Graf Bal­de­rich an den Köl­ner Erz­bi­schof He­ri­bert ver­schenkt ha­ben soll. Die­ser gab sie zur Aus­stat­tung an die Deut­zer Be­ne­dik­ti­ner­abei wei­ter (I 3). Von ei­ner ver­mut­lich ro­ma­ni­schen Kir­che in Os­ter­feld blieb bis An­fang des 16. Jahr­hun­derts nur der Turm üb­rig. 1516 er­folg­te der Aus­bau des Chors der Kir­che (Schet­ter, Re­ges­ten, S. 226 Nr. 37) in spät­go­ti­schem Stil. Um 1540 er­fuhr die Kir­che ei­ne zwei­te Er­wei­te­rung, in­dem ein schma­les zwei­jochi­ges Sei­ten­schiff hin­zu­fügt und die Kir­che von Grund auf re­no­viert wur­de (ebd., S. 215, Anm. 1, S. 230; R. Gün­ter, Ober­hau­sen, 1975, S. 72f.). 1601-03 wur­den zwei Glo­cken für die Kir­che ge­gos­sen, so dass der Turm­bau auf die zwei­te Hälf­te des 16. Jahr­hun­derts zu da­tie­ren ist (PfaO 404 S. 5). 1826/29 er­folg­te ei­ne um­fas­sen­de Re­stau­rie­rung des In­nen­raums, 1843/44 des Äu­ße­ren (ebd., S. 152f., 157). 1893 be­schloss die Pfar­re an­ge­sichts des star­ken Zu­zugs ka­tho­li­scher Ar­bei­ter­fa­mi­li­en, ei­ne neue drei­schif­fi­ge Hal­len­kir­che in neu­go­ti­schem Stil zu er­rich­ten. Der Neu­bau wur­de 1895 fer­tig­ge­stellt und ver­fügt über ei­nen dia­go­nal aus­ge­rich­te­ten Ne­ben­chor. Als Vor­bild dien­te die Xan­te­ner Stifts­kir­che (Gün­ter, S. 72f.; PfaO 636). Nach dem Bom­ben­krieg wa­ren 1945 Kir­chen­fens­ter, Ge­wöl­be und Turm stark be­schä­digt und wur­den 1948-1952 re­pa­riert bzw. er­neu­ert (ebd. 449-450)

4. 2 Patrozinium

1703 Pan­kra­ti­us (PfaO 513 Tauf­re­gis­ter O 1703)

4. 2 Altäre, Vikarien, Stiftungen

1379 und 1400 so­wie 1405 ULF-Al­tar (Schet­ter, Re­ges­ten, S. 218), auch 1738 und 1755 ge­nannt (BAM GV Hs 147, 168)
1491 Stif­tung für die Vi­ka­rie des Ka­tha­ri­nen­al­tars (Schet­ter, Re­ges­ten, S. 222). Die Kol­la­ti­on steht ab­wech­selnd dem Graf von Lim­burg und dem Herrn von Knip­pen­burg zu (ebd., S. 234). 1578 geht die Kol­la­ti­on für den Ka­tha­ri­nen­al­tar durch Schen­kung der Her­ren von Knip­pen­burg auf die Kirch­meis­ter von Os­ter­feld über (ebd., S. 235)
1710-12 er­baut die Pfar­re ein ei­ge­nes Vi­ka­rie­haus (ebd., S. 246). 1711 gibt Haus Von­dern Holz für das Vi­ka­rie­haus und Land zu­guns­ten des Vi­kars, der da­für re­gel­mä­ßig die Früh­mes­se le­sen soll (PfaO 2422). Ab­riss 1822, Neu­bau im Rah­men des Schul­neu­baus 1823 (ebd. 2423; PfaO 404 S. 183)
1827 e­xis­tie­ren ne­ben dem Hoch­al­tar zwei Sei­ten­al­tä­re (Ka­tha­ri­na, ULF), die bei der Re­stau­rie­rung der Kir­che ab­ge­tra­gen und neu er­rich­tet wer­den (ebd. S. 148)
1833 lebt der Vi­kar bzw. Früh­mes­ser in Os­ter­feld vom Früh-Mess-Klin­gel­beu­tel-Ein­kom­men (StaOb Amt Bot­trop Akt O 15)
1893 un­ter­stützt der Schul­vi­ka­rie­fonds (Pri­mis­sa­ri­at) den Schul­vi­kar mit 700 RM. Wei­te­re 1100 RM kom­men von der Kir­chen­ge­mein­de (PfaO 2423 S. 7)
1893 ist der Bi­schof von Müns­ter mit ei­ner Tren­nung von Vi­ka­rie und Schu­le in Os­ter­feld ein­ver­stan­den. Das Schul­ge­bäu­de wird Ei­gen­tum der po­li­ti­schen Ge­mein­de. Die Vi­ka­rie mit­samt den Ein­nah­men ver­bleibt im Be­sitz der Pfar­re (ebd. 11)

4. 2 Kirmes- bzw. Kirchweihtermine

1878 Mai 12 Kir­mes­ter­min, der mit dem jähr­li­chen Vieh­markt zu­sam­men­ge­legt ist (STAM Ober­präs. 755)

4. 3 Patronatsherr

1226 ver­liert die Ab­tei Deutz das Pa­tro­nats­recht in Os­ter­feld an die Gra­fen von Lim­burg (Schet­ter, Re­ges­ten S. 215)
Seit 1640 ü­ben die Her­ren des Hau­ses Von­dern das Pa­tro­nats­recht aus (Sta Reck­ling­hau­sen HAA IK Fach 60, 35)
1793 geht das Pa­tro­nats­recht an den Erz­bi­schof von Köln (STAM Kft Köln Ge­hei­me Kon­fe­renz Vest. Sa­chen 20 fol. 36-40)
1804 gibt der Her­zog von Aren­berg be­kannt, dass die Pa­tro­nats­rech­te des ehe­ma­li­gen Kur­fürs­ten von Köln im Vest nun­mehr bei ihm lie­gen. Wenn sie bei ei­nem an­de­ren Pa­tron lä­gen, rei­che die lan­des­herr­li­che Be­stä­ti­gung (PfaO 1293)
1804 hat der Graf zu Nes­sel­ro­de-Rei­chen­stein als Ei­gen­tü­mer des Hau­ses Von­dern wie­der das Pa­tro­nats­recht über die Kir­che in Os­ter­feld in­ne (Sta Reck­ling­hau­sen HAA IK Fach 60, 35 fol. 2). Dies be­hielt er for­mell bis zum Ver­kauf der Burg Von­dern an die Stadt Ober­hau­sen 1947

4. 3 Zehntherr

(1160) wird ei­ne be­reits zu­rück­lie­gen­de Schen­kung des Zehn­ten von Os­ter­feld durch den Gra­fen Bal­de­rich an den Erz­bi­schof von Köln er­wähnt. Die­ser soll die Schen­kung zu Be­ginn des 11. Jahr­hun­derts als Aus­stat­tung an das Klos­ter Deutz wei­ter­ge­ge­ben ha­ben. Der Cen­sus brach­te jähr­lich zwei sol. (Lac Arch V, S. 268f., 289)
1252 über­trägt Ger­hard von Ar­berg dem Deut­schor­dens­haus in Wel­heim den Zehn­ten zu Os­ter­feld (I 3)
1382 über­trägt Graf En­gel­bert von der Mark der Hin­ri­ke van der Knip­pen­borg sei­nen Zehn­ten im Kirch­spiel Os­ter­feld (La­cour, S. 96)
1603 ver­kau­fen Di­ede­rich von Loe und He­le­na von Heyden den Ehe­leu­ten Fried­rich von Brempt und Mar­ga­re­the von Wy­lach den Zehn­ten zu Os­ter­feld (ebd., S. 122)
1782 sind die Ein­sas­sen von Os­ter­feld dem Haus Von­dern zehnt­pflich­tig (STAM Vest Reck­ling­hau­sen Statt­hal­ter 120 fol. 113v)
1794 zahlt die An­t­o­ny-Hüt­te ei­nen Ei­sen­stein­zehn­ten von 20 Ta­lern an die kur­k­öl­ni­sche Ober­kell­ne­rei Hor­ne­burg (Sta Reck­ling­hau­sen HAA I B Fach 18 116 1 fol. 2), 1808 36 Ta­ler 20 Al­bus (ebd. II E Fach 103 43 fol. 4)

4. 4 Pfarrbezirk

1477 ge­hö­ren zum Kirch­spiel Os­ter­feld ne­ben dem Dorf Os­ter­feld die Bau­er­schaft Von­der­ort so­wie Lehm­kuh­le und Bot­trop (I 3)
15. Jahr­hun­dert wird Bot­trop mit ei­nem ei­ge­nen Vi­ze­ku­rat aus­ge­stat­tet (IV 4 Ka­pel­len und Fi­lia­len)
1803 zäh­len zum Kirch­spiel Os­ter­feld Os­ter­feld und Von­dern/Von­der­ort; 1821 blei­ben die Pfarr­gren­zen be­ste­hen (Sta Reck­ling­hau­sen HAA IA Fach 6, 6 fol. 6)
1999 fu­sio­niert St. Pan­kra­ti­us mit der Toch­ter­pfar­re St. Vin­zenz Pal­lot­ti
2002 Zu­sam­men­schluss der Pfar­ren St. An­to­ni­us, St. Ja­ko­bus und St. Jo­sef zur Pfar­re St. Fran­zis­kus
2007 Bil­dung der Pfar­re St. Pan­kra­ti­us mit den Ge­mein­den St. Fran­zis­kus (St. An­to­ni­us und Fi­li­al­kir­che St. Jo­sef), St. Ma­ri­en und St. Pan­kra­ti­us (Fi­li­al­kir­che St. Ju­das-Thad­dä­us)

4. 4 Kapellen und Filialen

St. Cyriakus Bottrop

Um 1150/60 er­folg­te der Bau ei­ner Ca­pel­la in Bot­trop, die spä­tes­tens seit dem 14. Jahr­hun­dert als Fi­lia­le von Os­ter­feld nach­zu­wei­sen ist (Schet­ter, Bot­trop, S. 31, 34). Im 15. Jahr­hun­dert er­hielt Bot­trop ein ei­ge­nes Pfarr­haus mit ei­nem re­si­die­ren­den Vi­ze­ku­rat (Schet­ter, Re­ges­ten, S. 216, 231). Dies und die Kir­chen­er­wei­te­rung im glei­chen Jahr­hun­dert führ­ten zu ei­ner grö­ße­ren Selb­stän­dig­keit, auch wenn bis weit ins 19. Jahr­hun­dert Bot­trop von Os­ter­feld ab­hän­gig blieb. Das Pa­tro­nats­recht in Bot­trop teil­ten sich das Haus Von­dern und der Pfar­rer von Os­ter­feld. Erst 1793 ging es an Erz­bi­schof von Köln über (PfaO 404 S. 4; Schet­ter, Bot­trop, S. 31f.; Schet­ter, Re­ges­ten, S. 216, 244f.)

St. Antonius Klosterhardt

1905-15 Rek­to­rat von St. Pan­kra­ti­us, seit 1905 Nut­zung ei­ner Not­kir­che. 1913-15 Bau ei­ner Kir­che im neu­go­ti­schen Stil, 1915 Kon­se­kra­ti­on von St. An­to­ni­us, Me­mel­stra­ße, und Ab­pfar­rung (PfaO 527, 937; 50 Jah­re Pfarr­ge­mein­de St. An­to­ni­us Ober­hau­sen-Os­ter­feld-Klos­ter­hardt [1906-1956], 1956, S. 30; Hand­buch d. Bis­tums Müns­ter, 2. Aufl., Bd. 2, 1946, S. 816)

St. Josef Heide-Eisenheim

1900-22 Rek­to­rat von St. Pan­kra­ti­us, 1910 Kon­se­kra­ti­on der kreuz­för­mi­gen neo­ro­ma­ni­schen Ba­si­li­ka, 1922 Ab­pfar­rung (PfaO 251, 318, 320, 92; Hand­buch d. Bis­tums Müns­ter, 2. Aufl., Bd. 2, 1946, S. 816f.; Hand­buch d. Bis­tums Es­sen, 2. Ausg., Bd. 2, 1974, S. 418f.)

St. Marien Rothebusch

1921 wird die Rek­to­rats­pfar­re St. Ma­ri­en in Rothe­busch ge­schaf­fen. 1927 Kon­se­kra­ti­on des Kir­chen­neu­baus, 1951 Pfar­rer­he­bung (PfaO 315, 518; Hand­buch d. Bis­tums Es­sen, 2. Ausg., Bd. 2, 1974, S. 422f.)

St. Jakobus

1957-1959 Rek­to­rat von St. An­to­ni­us, 1960 Kirch­wei­he und Er­he­bung zur selb­stän­di­gen Pfar­re (Hand­buch d. Bis­tums Es­sen, 2. Ausg., Bd. 2, 1974, S. 417)

St. Judas Thaddäus Borbeck

1947 er­folgt die Be­ne­di­zie­rung ei­ner Not­kir­che. 1957 Er­he­bung zur Rek­to­rats­pfar­re. Ab 1970 be­treut ein Pfarr­ver­wal­ter die Pfar­re. 1960 Wei­he des mo­der­nen Kir­chen­baus (Hand­buch d. Bis­tums Es­sen, 2. Ausg., Bd. 2, 1974, S. 419)

St. Suitbertus Bottrop-Vonderort

1951-58 Neu­bau der Kir­che; 1955 Er­he­bung zur selb­stän­di­gen Pfar­re, 1961 Ab­pfar­rung (PfaO 516, 2508)

St. Vinzenz Palloti Osterfeld-Mitte

1952-57 Bau der Kir­che St. Vin­zenz; 1958 Ab­pfar­rung; 1998 Auf­he­bung der Pfar­re und Zu­wei­sung des Pfarr­ge­bie­tes an St. Pan­kra­ti­us (ebd. 2800)

4. 4 Bistums- und Dekanatszugehörigkeit Erzbistum Köln

Erz­bis­tum Köln, Ar­ch­idia­ko­nat Xan­ten, De­ka­nat Duis­burg (bis 1621), De­ka­nat Vest Reck­ling­hau­sen (Ves­ti­sches Kom­mis­sa­ri­at), 1821-1958 Bis­tum Müns­ter, 1821-64 De­ka­nat Reck­ling­hau­sen, 1864-1915 De­ka­nat Dors­ten, 1915-27 De­ka­nat Bot­trop, 1927-62 De­ka­nat Sterk­ra­de, 1958 Bis­tum Es­sen, 1962 De­ka­nat Os­ter­feld, 2004 De­ka­nat Sterk­ra­de

4. 5 Klöster

1708 er­rich­tet ein Re­gul­ar­ter­ti­ar der Fran­zis­ka­ner ei­ne Ere­mi­ta­ge mit Ka­pel­le auf dem Ruhr­kamp in Os­ter­feld (PfaO 1186). 1726-52 le­ben je­weils zwei Ere­mi­ten in der Ere­mi­ta­ge (ebd. 1219-1224)
1880 neh­men die Barm­her­zi­gen Schwes­tern ih­ren Dienst im Kran­ken­haus Os­ter­feld auf (vor­her kei­ne Er­laub­nis); 1902 zählt das Kran­ken­haus neun Schwes­tern (StaOb Amt O 46)
1907 las­sen sich die Schwes­ter von der gött­li­chen Vor­se­hung aus dem Mut­ter­haus zu Müns­ter (Schön­stät­ter Schwes­tern) in Os­ter­feld nie­der (ebd. 269)

4. 6 Hospitäler und Krankenhäuser

1874/75 Er­rich­tung des ka­tho­li­schen St. Ma­ri­en-Hos­pi­tals (ebd. K 23, 3). 1898 Kran­ken­haus­neu­bau (ebd. Amt O 42) – heu­te Stand­ort der Ka­tho­li­schen Kli­ni­ken Ober­hau­sen
1904 er­rich­tet die Ge­mein­de Os­ter­fel­de ei­ne Kran­ken­ba­ra­cke (ebd. 354)
1911 stellt die Ge­mein­de Os­ter­feld ei­ne Lun­gen­für­sor­ge­stel­le so­wie ei­ne Sa­ni­täts­ko­lon­ne (ebd. 46)

4. 6 Ärzte und Hebammen

1773-78 be­han­delt ein Chyr­ur­gus aus Os­ter­feld re­gel­mä­ßig die Non­nen des Klos­ters Sterk­ra­de (LAV NRW R Sterk­ra­de Akt 49 fol. 1)
1808 soll ei­ne Heb­am­me im Kirch­spiel Os­ter­feld an­ge­stellt wer­den. Den Heb­am­men­un­ter­richt hält der Land­phy­si­kus (PfaO 1340)
1816 ei­ne Heb­am­me in Os­ter­feld (STAM Reg. Müns­ter 218 I IV 6);  1895 Acht Heb­am­men (StaOb Amt O 348)
1868 lässt sich der ers­te Arzt in Os­ter­feld nie­der (ebd. 42)
1911 Ein Zahn­arzt, fünf Ärz­te, zwei Apo­the­ker, 18 Heb­am­men in Os­ter­feld (ebd. 46)
1923 be­schlie­ßt die Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung die Grün­dung ei­ner Stadt­arzt­stel­le. Der Auf­ga­ben­be­reich um­fasst die Be­ra­tung der Stadt in der Ge­sund­heits­für­sor­ge, die Schul­ge­sund­heits­pfle­ge, die ärzt­li­che Lei­tung der Säug­lings- und Müt­ter­be­ra­tungs­stel­le so­wie die Vor­nah­me der öf­fent­li­chen Imp­fun­gen; das Ge­sund­heits­we­sen so­wie die Ar­men- und Wohl­fahrts­pfle­ge sol­len ihm über­tra­gen wer­den (ebd. 446)

4. 6 Apotheken

1881 Er­öff­nung ei­ner Fi­lia­le der Bot­tro­per Apo­the­ke, 1887 selb­stän­di­ge Apo­the­ke (ebd. 42), er­hält 1891 die Kon­zes­si­on (ebd. 351)
1909 öff­net die zwei­te selb­stän­di­ge Apo­the­ke in Os­ter­feld auf der Sterk­ra­der Stra­ße zwi­schen Kot­ten­stra­ße und evan­ge­li­scher Kir­che (ebd. 165)
1920 drei Apo­the­ken in Os­ter­feld (ebd. 12)

4. 6 Armenwesen

1559 Ar­men­stif­tung im Rah­men ei­ner Mess­stif­tung über 20 rhei­ni­sche Gold­gul­den durch Hen­rich von Ho­ve an die Kir­che in Os­ter­feld. Mit dem Geld soll Wei­zen­brot ge­kauft wer­den (Schet­ter, Re­ges­ten, S. 233)
1613 Stif­tung von jähr­lich drei Ta­lern Ren­te an die Ar­men des Kirch­spiels Os­ter­feld, zu zah­len an Pfings­ten und Ma­riä Licht­mess (ebd., S. 237). Wei­te­re Geld­stif­tun­gen er­fol­gen 1632, 1648 und 1655 (ebd., S. 240, 244; PfaO 1157)
1753 Ar­mend­fonds der Kir­che zu Os­ter­feld (Schet­ter, Re­ges­ten, S. 250). Der von ei­nem Ar­men­pro­vi­sor ge­mein­sam mit dem Kirch­meis­ter (ebd., S. 252) ver­wal­te­te Fonds fi­nan­ziert Mes­sen und Be­gräb­nis­se der Ar­men (ebd., S. 253) so­wie die Kir­che zu Os­ter­feld (PfaO 1263)
1777 zäh­len zwei Fa­mi­li­en aus Os­ter­feld zu den Ar­men des Vests Reck­ling­hau­sen (STAM Kft Köln Hof­rat Vest. Sa­chen 190a fol. 25, 31)
En­de 18. Jahr­hun­dert zahlt das Haus West­er­holt an Ar­men­gel­dern jähr­lich 30 Reichs­ta­ler (STAM Vest Reck­ling­hau­sen Statt­hal­ter 511 fol. 2)
Bis um 1800 exis­tiert ein ge­mein­sa­mer Kir­chen- und Ar­men­fonds. Die Rech­nun­gen wer­den dem Pa­tro­nats­herrn auf Haus Von­dern vor­ge­legt (PfaO 3134)
1877 Bau ei­nes Ar­men­hau­ses in Os­ter­feld (Klos­ter­hardt) (STAM Reg. Müns­ter IV-24-72).Nach ei­ner Be­schrei­bung von 1902 ist das Ar­men­haus ein äl­te­res und klei­ne­res – ein­stö­cki­ges – Ge­bäu­de mit klei­nen und nied­ri­gen Dach­zim­mern. Au­ßer­dem ge­hö­ren Gar­ten und Stal­lun­gen zum Haus (StaOb Amt O 166)
1879 Kran­ken- und Ster­be­kas­se „Ein­trach­t“ zu Os­ter­feld (STAM Kr. Reck­ling­hau­sen 56)
1882 Un­ter­stüt­zungs­kas­se „Cha­ri­tas“ für Fa­brik­ar­bei­ter, Hand­wer­ker, Ta­ge­löh­ner der Ge­mein­de Os­ter­feld und der Bau­er­schaft Fuh­len­brock (ebd.)
1896 Ar­men- und Schul­arzt in Os­ter­feld (1909: drei) (StaOb Amt O 162)
1907 Er­rich­tung ei­nes Heims (dien­te als Al­ters­heim, Kin­der­heim und Kin­der­gar­ten); 1921 Um­wand­lung in ein städ­ti­sches Wai­sen­haus, 1949 über­nom­men von den Schwes­tern vom Or­den der gött­li­chen Vor­se­hung (Schön­statt-Schwes­tern) je­doch wei­ter­hin in städ­ti­scher Hand(ebd. K 23 1; IV 5)
1909 wer­den Pfle­ge­kin­der aus Os­ter­feld im Franz-Sa­les-Heim in Es­sen un­ter­ge­bracht (PfaO 2423 S. 11)
1909 kün­di­gen die drei Ar­men­ärz­te den Ver­trag mit der Ge­mein­de Os­ter­feld, als die Schul­arzt­pra­xis an die Kreis­kom­mu­nal­ärz­te über­tra­gen wird; in der Fol­ge wer­den al­le fünf in Os­ter­feld prak­ti­zie­ren­den Ärz­te als Ar­men- und als Po­li­zei­ärz­te zu­ge­las­sen (StaOb Amt O 162)
1909 geht der Ar­men­fonds - seit Na­po­leo­ni­schen Zei­ten im Be­sitz der Ge­mein­de - in Hö­he von 13765,50 Mark von der Ge­mein­de Os­ter­feld auf die ka­tho­li­sche Pfar­re über. Die­se ver­pflich­tet sich, die jähr­li­chen Zin­sen dar­aus für ka­tho­li­sche Ar­me zu ver­wen­den, et­wa durch Bar­un­ter­stüt­zung oder kos­ten­lo­se Ver­pfle­gung im Kran­ken­haus (ebd. 164)
1911 vier Wai­sen­rä­te und 10 Wai­sen­pfle­ge­rin­nen in Os­ter­feld (ebd. 46)

4. 7 Wallfahrten und Prozessionen

1755 Pan­kra­ti­us­pro­zes­si­on (BAM GV Hs 147, 170)
1894-1965 Wall­fahrt des De­ka­nats un­ter Lei­tung der Propstei­p­far­re St. Pan­kra­ti­us nach Keve­la­er, da­nach ei­gen­stän­di­ge Wall­fahr­ten der De­ka­nats­pfar­ren; seit 1974 auch für St. Pan­kra­ti­us be­zeugt (P. Dohms [u.a.], Die Wall­fahrt nach Keve­la­er z. Gna­den­bild d. „Trös­te­rin der Be­trüb­ten“, 1992, S. 243)
1907 Pro­zes­si­on in Os­ter­feld-Klos­ter­hardt am drit­ten Sonn­tag nach Fron­leich­nam von der Kir­che durch die Klos­ter­hard­ter Stra­ßen (StaOb Amt O 268)

4. 8 Juden, Synagoge, Friedhof, Privilegierung

1840 lebt ei­ne jü­di­sche Metz­ger­fa­mi­lie in Os­ter­feld (Sta Bot­trop A II 5, 8)
1891 ge­hö­ren die Ju­den aus Os­ter­feld zur Syn­ago­gen­ge­mein­de Dors­ten (StaOb Amt O 267)
Zu den jü­di­schen Ein­woh­ner­zah­len ver­glei­che IV 10
Zum jü­di­schen Schul­we­sen ver­glei­che IV 11

4. 9 Einführung der Reformation, Evangelische Gemeinden

Bis An­fang des 19. Jahr­hun­derts gab es kei­ne evan­ge­li­schen Ein­woh­ner in Os­ter­feld (IV 10). Die Fa­mi­lie des Gott­lob Ja­co­by, der von der Für­stäb­tis­sin von Es­sen Ma­ria Ku­ni­gun­de 1803 mit der Lei­tung der St. An­t­o­ny-Hüt­te be­auf­tragt wur­de, war die ers­te in Os­ter­feld an­säs­si­ge pro­tes­tan­ti­sche Fa­mi­lie (Schmitz, Kir­chen­ge­mein­de, S. 3f.). Wei­te­re Pro­tes­tan­ten sie­del­ten sich an, als in der Früh­in­dus­tria­li­sie­rungs­pha­se die Un­ter­neh­men Ar­bei­ter, und an­de­re aus dem Ober­ber­gi­schen und aus den öst­li­chen Pro­vin­zen Preu­ßens, an­war­ben. Die Bil­dung der evan­ge­li­schen Ge­mein­de er­folg­te En­de des 19. Jahr­hun­derts. Durch die Grün­dung der Gu­te­hoff­nungs­hüt­te 1873, den Aus­bau der Walz­wer­ke in Ober­hau­sen und der drei Ze­chen in Os­ter­feld, der An­bin­dung an den Rhein und die wach­sen­de In­dus­trie­re­gi­on Rhein-Ruhr so­wie durch die An­sied­lung wei­te­rer In­dus­trie­be­trie­be setz­te ein ste­ti­ger Zu­zug pro­tes­tan­ti­scher Ar­bei­ter­fa­mi­li­en ein, der die Dia­spor­a­ge­mein­de fort­wäh­rend ver­grö­ßer­te. 1946/47 ka­men zahl­rei­che Ver­trie­be­ne, vor al­len aus Pom­mern, Schle­si­en und Ost­preu­ßen, hin­zu, so dass die Ge­mein­de nach dem Zwei­ten Welt­krieg mehr als 5000 Mit­glie­der zähl­te (Schmitz, Kir­chen­ge­mein­de, S. 3f.; Ro­sen­kranz, S. 468f.)
1846 ge­hö­ren die Pro­tes­tan­ten aus Os­ter­feld zur neu ge­grün­de­ten Kir­chen­ge­mein­de Sterk­ra­de. Von der Gu­te­hoff­nungs­hüt­te wird den Os­ter­fel­der Gläu­bi­gen ein Bet­saal zur Ver­fü­gung ge­stellt. Zu­vor wur­den Tau­fen in der ka­tho­li­schen Kir­che vor­ge­nom­men, da die zu­stän­di­ge Ge­mein­de in Hol­ten zu weit ent­fernt lag (Schmitz, Kir­chen­ge­mein­de, S. 3f.)
1891 tritt ein Pfarr­vi­kar sei­nen Dienst in Os­ter­feld an.Ro­sen­kranz, S. 468f. Os­ter­feld wird als Vi­ka­ri­ats­ge­mein­de von Sterk­ra­de und vom Kon­sis­to­ri­al­be­zirk Ko­blenz ver­wal­tet (Schmitz, Kir­chen­ge­mein­de, S. 3f.)
1896 wird die Ge­mein­de Os­ter­feld mit dem Orts­teil Von­der­ort selb­stän­dig und der Syn­ode Müns­ter zu­ge­teilt (Ro­sen­kranz, S. 468f.)
1877-1900 fin­det der Got­tes­dienst in der Leh­rer­woh­nung der evan­ge­li­schen Schu­le I statt (Schmitz, Kir­chen­ge­mein­de, S. 3f.)
1900 Bau der evan­ge­li­schen Kir­che, er­rich­tet un­ter an­de­rem durch Spen­den­samm­lun­gen und Zu­wen­dun­gen der Gu­te­hoff­nungs­hüt­te. Den Got­tes­dienst hält der be­reits 1897 ein­ge­führ­te ers­te Pfar­rer der Ge­mein­de (Ro­sen­kranz, S. 468f., s.u. Bau­ge­schich­te)
1906 An­stel­lung ei­nes Hilfs­pre­di­gers, 1908 Ein­rich­tung ei­ner zwei­ten Pfarr­stel­le. 1938 Er­rich­tung des drit­ten, 1948 des vier­ten Pfarr­be­zirks (ebd.)
1932 wird mit dem Über­gang Os­ter­felds an die Rhei­ni­sche Kir­che Von­der­ort nach Bot­trop aus­ge­pfarrt. Erst 1954 geht Os­ter­feld voll­stän­dig an die Evan­ge­li­sche Kir­che im Rhein­land (ebd.)
1958 wird der Pfarr­be­zirk Ta­cken­berg ein­ge­rich­tet, 1959 die Kir­che ein­ge­weiht (Apos­tel­kir­che). 1969 Er­he­bung zur Kir­chen­ge­mein­de Apos­tel­ge­mein­de (1300 dank­ba­re Gläu­bi­ge er­leb­ten Ein­wei­hung d. neu­en Apos­tel­kir­che, West­deut­sche All­ge­mei­ne Zei­tung 31.3.1959)
Die evan­ge­li­sche Ge­mein­den in Os­ter­feld ge­hö­ren zum Kir­chen­kreis Ober­hau­sen

Geschichte des Kirchenbaus

Auferstehungskirche

Der ers­te Kir­chen­bau er­folg­te 1900 (Ar­chi­tekt Paul Zin­del, Es­sen), 1956 Re­stau­rie­rung. 1969 er­hielt die Kir­che den Na­men Auf­er­ste­hungs­kir­che. Es han­delt sich um ei­nen ein­schif­fi­gen, neu­go­ti­schen Back­stein­bau mit Quer­schiff und vor­ge­la­ger­tem Turm

Apostelkirche

Der zwei­te Kir­chen­bau stammt von 1958 (Ar­chi­tek­tur­bü­ro Blä­ser und Mül­ler), 2004 Sa­nie­rung und Re­stau­rie­rung. Seit 1969 hei­ßt die Kir­che Apos­tel­kir­che. Sie ist ein mo­der­ner Bau mit ei­nem se­pa­rat ste­hen­den Glo­cken­turm rechts ne­ben dem Kir­chen­bau

Ort wechseln

Gebäudenutzungskartierung Osterfeld von 2005 im Verhältnis 1 : 7.500, Kartengrundlage: Deutsche Grundkarte im Verhältnis 1 : 5.000, Zusammensetzung der Blätter OB-Sterkrade (2004), OB-Kaisergarten (2004/05), OB-Klosterhardt (2004), OB-Osterfeld Heide (2004), OB-Osterfeld (2004), OB-Borbeck (2004), Bottrop-Fuhlenbrock (2005) und Bottrop-Vonderort (2005), Entwurf: Andrea Rönz, Kartographie Esther Weiss und Martina Schaper. (Stadt Oberhausen, Landesvermessungsamt NRW)

 

4. 10 Konfessionszahlen

4. 11 Schulen und Bildungseinrichtungen

Studenten aus Osterfeld auf auswärtigen Schulen und Universitäten

1651 ein Stu­die­ren­der aus Os­ter­feld an der Uni­ver­si­tät Köln im­ma­tri­ku­liert (Ma­tri­kel Univ. Köln, Re­gis­ter)

Stadt-/Pfarrschule, Elementar-/Volksschule

1654 er­folgt der Schul­un­ter­richt in Os­ter­feld durch den Küs­ter (PfaO B 2423)
1655 stif­tet der Pfar­rer von Os­ter­feld 25 Ta­ler für den Un­ter­richt ar­mer Kin­der (IV 6)
1712 wird in Os­ter­feld ei­ne ein­klas­si­ge Schul­vi­ka­rie ein­ge­rich­tet (PfaO B 2423; IV 2 Al­tä­re)
1713 Stif­tung von 25 Ta­lern an die Schu­le zu Os­ter­feld. Die Zin­sen sol­len dem Schul­meis­ter zu­gu­te kom­men (Schet­ter, Re­ges­ten, S. 247)
Bis 1793 be­setzt ne­ben dem Vi­kar der Küs­ter zu Os­ter­feld zu­gleich ei­ne Leh­rer­stel­le (STAM Vest Reck­ling­hau­sen Statt­hal­ter 120 fol. 114v)
1793 legt die Pfar­re Pri­mis­sa­ri­at und Leh­rer­stel­le in Os­ter­feld dau­er­haft zu­sam­men (StaOb Amt Bot­trop A O 16). Der In­ha­ber des Pri­mis­sa­ri­ats wird durch den Kur­fürst von Köln ver­pflich­tet, ne­ben den üb­li­chen Ver­pflich­tun­gen au­ßer­halb der Ern­te­zeit die Pfarr­schu­le zu hal­ten (PfaO 1266)
1816 wird ein Aus­hilfs­leh­rer ver­pflich­tet (StaOb Amt Bot­trop A O 16). Au­ßer­dem hel­fen wei­te­re Leh­rer dem Vi­kar beim Un­ter­richt aus (PfaO 404 S. 187)
1816 er­folgt der Un­ter­richt der evan­ge­li­schen Kin­der in Os­ter­feld durch ei­nen von Gott­lob Ja­co­bi an­ge­stell­ten Haus­leh­rer (ebd. 2423 S. 34)
1823 wird ein ei­ge­nes Schul­haus er­rich­tet (1850 Pan­kra­ti­us­schu­le), 1853 Er­wei­te­rung und Aus­bau zum Schul­sys­tem I (ebd. 404, 2423). Der Un­ter­richt wird wei­ter­hin vom Vi­kar der Pfar­re St. Pan­kra­ti­us aus­ge­rich­tet (IV 2). Erst 1893 er­folgt ei­ne Tren­nung der Leh­rer­stel­le von der Vi­ka­rie (PfaO 11)
1837 ei­ne Schu­le in Os­ter­feld (STAM Kr. Reck­ling­hau­sen 34)
1854 wird ei­ne Leh­re­rin an­ge­stellt (PfaO 348/8)
1856 Neu­bau ei­ner Mäd­chen­schu­le in Os­ter­feld (STAM Kr. Reck­ling­hau­sen 37). Die 1854 ein­ge­stell­te Leh­re­rin wird dort­hin ver­setzt (PfaO 348)
1857 Kna­ben­schu­le zu Os­ter­feld ist bloß ein Schul­zim­mer. Os­ter­feld ver­fügt über zwei ka­tho­li­sche Ele­men­tar­schu­len mit je­weils ei­ner Klas­se und ei­ner Leh­rer bzw. ei­ne Leh­re­rin (STAM Kr. Reck­ling­hau­sen 37)
1875 Grün­dung der ka­tho­li­schen Klos­ter­hardt­schu­le (Bohl­mann, Os­ter­feld, S. 10)
1877 Grün­dung der evan­ge­li­schen Schu­le I, Sterk­ra­der Stra­ße, in Os­ter­feld, zu­nächst Hin­den­burg­schu­le, jetzt Kant­schu­le. Leh­rer un­ter­rich­ten be­reits seit 1874 (Bohl­mann, Os­ter­feld, S. 10; StaOb Amt O 278). Das Schul­ge­bäu­de an der Sterk­ra­der Stra­ße wird 1878 be­zo­gen (PfaO 2423 S. 34)
1893 Tren­nung von Vi­ka­rie und Schu­le in Os­ter­feld (ebd. 11). Be­reits 1872 wur­den die Schu­len in den Ge­mein­de­etat über­nom­men (ebd. 2423)
1894 Ein­rich­tung der ka­tho­li­schen Os­ter­fel­der­hei­de­schu­le (ebd., S. 8; StaOb Amt O 301)
1898 Er­öff­nung der evan­ge­li­sche Schu­le II, jetzt Lu­ther­schu­le (ebd. 309)
1899 Er­öff­nung der ka­tho­li­schen Rothe­busch­schu­le (ebd. 310)
1900 Stadt­schu­le Sys­tem II; seit 1927 Lud­ge­ri­schu­le; wäh­rend der NS-Zeit Yorkschu­le (ebd. 319f.; PfaO 2423 S. 20)
1901 Bau der evan­ge­li­schen Schu­le III, Bis­marck­schu­le, heu­te Klos­ter­hardt­schu­le (StaOb Amt O 314)
1902 Grün­dung der Ka­tho­li­schen Schu­le Von­der­ort (ebd. 315)
1903 hat der Leh­rer des Syn­ago­gen­be­zirks Dors­ten den Re­li­gi­ons­un­ter­richt für al­le jü­di­schen Kin­der im Be­zirk ab­zu­hal­ten. Es wohnt nur ein jü­di­sches Kind in Os­ter­feld (ebd. 267)
1905 Ka­tho­li­sche Schu­le Os­ter­feld-West, Ca­ni­si­us­schu­le, auch Ei­sen­heim­schu­le (ebd. 321, 662)
1907 Ka­tho­li­sche Schu­le Os­ter­feld-Süd, Over­berg­schu­le als ka­tho­li­sche Volks­schu­le ge­grün­det (ebd. 325)
1907 evan­ge­li­sche Schu­le, Sys­tem IV (ebd. 326)
1914 Schul­neu­bau an der Ja­co­bi­ko­lo­nie, Ja­co­bi­schu­le (ebd. 673f.)
1919 evan­ge­li­sche Schu­le V, Harkort­schu­le (ebd. 714)
1918 zählt Os­ter­feld ins­ge­samt 14 Schul­sys­te­me mit 129 Klas­sen, au­ßer­dem drei Hilfs­schu­len, ei­ne Fort­bil­dungs­schu­le, ei­ne Rek­to­rats­schu­le, drei Haus­hal­tungs­schu­len so­wie fünf Kin­der­be­wahr­schu­len (PfaO 2423 S. 13)
1927 neun Grund­schu­len und ei­ne Hilfs­schu­le in Os­ter­feld (StaOb Amt 303)
1927 Auf­lö­sung des evan­ge­li­schen Schul­sys­tems III. Dar­auf­hin er­folgt die Ver­ga­be von Schul­na­men, so­fern noch nicht vor­han­den (ebd.)

Höhere Schule

1908 Grün­dung ei­ner Ge­mein­de­rek­to­rats­schu­le zur Vor­be­rei­tung von Kna­ben auf die gym­na­sia­le Lauf­bahn (ebd. 342)
1910 wird die frü­he­re Pri­vat-Rek­to­rats­schu­le in ei­ne öf­fent­li­che, pa­ri­tä­ti­sche um­ge­wan­delt und von der po­li­ti­schen Ge­mein­de über­nom­men. Sie ver­fügt 1911 über vier Klas­sen, ab Os­tern 1912 fünf Klas­sen (ebd. 631)
1921 wird ein kirch­li­ches Ly­ze­um (Töch­ter­schu­le bzw. Frau­en­ober­schu­le) im Pan­kra­ti­us­haus er­öff­net, 1929 staat­lich an­er­kannt, 1939 Auf­lö­sung (ebd. S. 29f.)

4. 11 Sonstige Schulen und Bildungseinrichtungen

1876 Land­wirt­schaft­li­che Fort­bil­dungs­schu­le in Os­ter­feld, wird kur­ze Zeit nach ih­rer Öff­nung wie­der ge­schlos­sen (StaOb Amt O 42)
1887 Ge­werb­lich-kauf­män­ni­sche Fort­bil­dungs­schu­le (ebd. 635)
1899 Kna­ben­hand­ar­beits­schu­le in Os­ter­feld fi­nan­ziert über Schul­geld, Zu­schüs­sen der Ge­mein­de und der Gu­te­hoff­nungs­hüt­te (ebd. 336)
1899 Fort­bil­dungs­schu­le in Os­ter­feld mit hand­werk­li­chem Schwer­punkt. Die ge­werb­li­che Fort­bil­dungs­schu­le (für Fa­brik­ar­bei­ter) in Sterk­ra­de wird vor al­len von jun­gen Ar­bei­tern be­sucht, die in der Sterk­ra­der Hüt­te der Gu­te­hoff­nungs­hüt­te ar­bei­ten (ebd. 42, 335)
1903 Koch- und Haus­hal­tungs­schu­le in Os­ter­feld ein­ge­rich­tet (ebd. 338)
1907 evan­ge­li­sche Haus­hal­tungs­schu­le (ebd. 341)
1908-1911 ka­tho­li­sche Haus­halts­schu­le. Dort er­hal­ten die Volks­schul­leh­re­rin­nen Fort­bil­dungs­un­ter­richt in Haus­wirt­schaft (ebd. 339)
1910 in­stal­liert die Gu­te­hoff­nungs­hüt­te so­ge­nann­te War­te­schu­len (Be­wahr­schu­len) in Ei­sen­heim und Von­der­bruch als Pri­vat­schu­len (ebd. 300)
1911 Frau­en­ar­beits­schu­le in Os­ter­feld, Haupt­stra­ße 11, nach­mit­tags mit Un­ter­richt in prak­ti­schen Hand­ar­bei­ten und kunst­ge­werb­li­chen Fä­chern (ebd. 337)
1911 Ge­werb­li­che Fort­bil­dungs­schu­le (ebd., 637f.)
1911-23 Hilfs­schu­le für schwach­be­gab­te Schü­ler in Os­ter­feld (ebd. 625)
1916 Hand­wer­ke­rin­nen­fort­bil­dungs­schu­le (ebd. 634, 640)
1920 Er­rich­tung der Co­me­ni­us­schu­le (Son­der­schu­le) in Os­ter­feld (PfaO 2423 S. 22)
1928 Ein­rich­tung ei­ner Haus­hal­tungs­schu­le im Pan­kra­ti­us­sys­tem. Die Schu­len ha­ben ein­mal die Wo­che die Schul­mäd­chen frei­zu­stel­len. Schul­be­trieb an 4 Ta­gen in der Wo­che (ebd. 303)
1928 pol­ni­sche Pri­vat­schu­le in Os­ter­feld. Der Un­ter­richt er­folgt durch ei­nen Berg­mann mit Hilfs­leh­rer­fort­bil­dung (ebd.)

4. 11 Büchereien

(1900) Schul­bi­blio­the­ken in den ka­tho­li­schen Volks­schu­len (PfaO 1080, 165)
1909 wer­den an den Os­ter­fel­der Schu­len Schü­ler­bi­blio­the­ken ein­ge­rich­tet (StaOb Amt O 45)
1912 Bor­ro­mä­us-Bi­blio­thek in Os­ter­feld (STAM Reg. Müns­ter 1725)
1925 stellt die Bü­che­rei der frei­en Ge­werk­schaf­ten Os­ter­feld 330 Bän­de in der öf­fent­li­chen Bü­che­rei zur Ver­fü­gung (StaOb Amt O 509)
1925 Suk­zes­si­ve Ein­rich­tung ei­ner Stadt­bi­blio­thek in Os­ter­feld (ebd.)

4. 11 Museen und sonstige kulturelle Einrichtungen

1979/80 ent­steht in Ei­sen­heim, Ber­li­ner Stra­ße 10a, das so­ge­nann­te Volks­mu­se­um. Seit 1990 be­treibt dort das Rhei­ni­sche In­dus­trie­mu­se­um des Land­schafts­ver­ban­des Rhein­land ei­ne Aus­stel­lung (Gün­ter/Gün­ter, S. 157)
(2007) ge­hö­ren zahl­rei­che Se­hens­wür­dig­kei­ten in Os­ter­feld zur Rou­te In­dus­trie­kul­tur so­wie zur Eu­ro­päi­schen Rou­te der In­dus­trie­kul­tur (ERIH). Dar­un­ter zäh­len un­ter an­de­rem der Ga­so­me­ter und die Ko­lo­nie Ei­sen­heim (II 2)

Tab. 10: Erwerbsstrukturen der Stadt Osterfeld 1926. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

 
Zitationshinweis

Bitte geben Sie beim Zitieren dieses Beitrags die exakte URL und das Datum Ihres Besuchs dieser Online-Adresse an.

Rönz, Helmut, Rheinischer Städteatlas Osterfeld. Teil 4: Kirche, Schule, Kultur und Gesundheitswesen, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/rheinischer-staedteatlas-osterfeld.-teil-4-kirche-schule-kultur-und-gesundheitswesen/DE-2086/lido/5ce7eb07b27a77.63482773 (abgerufen am 16.04.2024)

Auch über Rheinischer Städteatlas Osterfeld (Oberhausen), bearbeitet von Helmut Rönz (Lieferung XVII, Nr. 91, 2008)