Hermann Josef Sträter

Apostolischer Administrator des Bistums Aachen (1866-1943)

Wolfgang Löhr (Mönchengladbach)

Hermann Josef Sträter. (Bischöfliches Diözesanarchiv Aachen - Fotosammlung)

Her­mann Jo­sef Strä­ter nimmt un­ter den Ober­hir­ten des 1930 er­rich­te­ten ka­tho­li­schen Bis­tums Aa­chen ei­ne Son­der­stel­lung ein. Er wur­de nicht vom Dom­ka­pi­tel ­ge­wählt, son­dern al­s Aa­che­ner Weih­bi­schof 1938 vom Papst zum Apos­to­li­schen Ad­mi­nis­tra­tor mit al­len Rech­ten ei­nes Diö­ze­san­bi­schofs be­stellt, nach­dem die Wahl des Keve­lae­rer De­chan­ten Wil­helm Holt­mann (1882-1949) wäh­rend der NS-Zeit am Ein­spruch der Re­gie­rung ge­schei­tert war.

Ge­bo­ren wur­de Her­mann Jo­sef Strä­ter am 3.6.1866 in Forst bei Aa­chen als Sohn des be­gü­ter­ten Aa­che­ner Tuch­fa­bri­kan­ten Her­mann Edu­ard Strä­ter (1835-1884) und des­sen Frau Jo­han­na Eli­sa­beth Fran­zis­ka (ge­nannt Fan­ny) Schei­bler (1842-1914) als ers­tes von vier Kin­dern, dar­un­ter ei­ne ­Toch­ter. Sein Bru­der Al­fred (1867-1920) wur­de Pries­ter wie er. Sei­ne Fa­mi­lie leb­te auf Haus Drim­born, das sei­ne Mut­ter mit in die Ehe ge­bracht hat­te.

Die Fa­mi­lie Strä­ter stamm­te ur­sprüng­lich aus Rhei­ne in West­fa­len, doch war Her­mann Jo­sef Strä­ters Gro­ßva­ter als Kauf­mann in den Nie­der­lan­den tä­tig ge­we­sen. Des­halb kam sein Va­ter in Ams­ter­dam zur Welt. Sein Gro­ßva­ter müt­ter­li­cher­seits Her­mann Schei­bler (1798-1864) aus Mons­chau be­saß ei­ne Tuch­fär­be­rei und war evan­ge­lisch. Er hat­te in zwei Ehen ka­tho­li­sche Frau­en ge­hei­ra­tet. Die Töch­ter wur­den ka­tho­lisch ge­tauft, die Söh­ne hin­ge­gen wie der Va­ter evan­ge­lisch.

Her­mann Jo­sef Strä­ters Va­ter starb schon 1884, in dem Jahr, als er in Aa­chen am Kai­ser-Karls-Gym­na­si­um sein Ab­itur ab­leg­te. An­schlie­ßend stu­dier­te er Theo­lo­gie in Bonn, Würz­burg und Frei­burg im Breis­gau, wo er je­weils ei­ner Kor­po­ra­ti­on des Kar­tell­ver­bands ka­tho­li­scher deut­scher ­Stu­den­ten­ver­ei­ne (KV) bei­trat. Er galt zeit sei­nes Le­bens als ein treu­es und be­geis­ter­tes Mit­glied die­ses nicht Far­ben tra­gen­den Ver­ban­des, dem eben­falls sein Bru­der Al­fred an­ge­hör­te. Von sei­nen aka­de­mi­schen Leh­rern be­ein­druck­ten ihn be­son­ders der Würz­bur­ger Dog­ma­ti­ker und Kon­sulta­tor des Ers­ten Va­ti­ka­ni­schen Kon­zils Franz Het­tin­ger (1819-1890), der ihn für den ita­lie­ni­schen Dich­ter Dan­te (1265-1321) be­geis­ter­te. Des­sen „Gött­li­che Ko­mö­di­e“ nann­te er sei­ne Lieb­lings­lek­tü­re. 1889 wur­de Strä­ter mit ei­ner Dis­ser­ta­ti­on über die Er­lö­ser­leh­re des hei­li­gen Atha­na­si­us an der Frei­bur­ger theo­lo­gi­schen Fa­kul­tät pro­mo­viert. Da­nach be­such­te er das Köl­ner Pries­ter­se­mi­nar und emp­fing 1891 die Pries­ter­wei­he. Dann schick­te ihn der Köl­ner Erz­bi­schof zu­nächst als In­spek­tor an die „Rhei­ni­sche Rit­ter­aka­de­mie“ in Bed­burg (Rhein-Erft-Kreis), ei­ne In­ter­nats­schu­le für den ka­tho­li­schen Adel, die aber auch bür­ger­li­che Schü­ler auf­nahm. Hier blieb er nur kurz und mach­te ab 1892 als Ka­plan an zwei Köl­ner Groß­stadt­pfar­rei­en ers­te seel­sor­ge­ri­sche Er­fah­run­gen. Nach neun Jah­ren Ka­plan­stä­tig­keit be­rief ihn 1900 der Köl­ner Erz­bi­schof Hu­bert Theo­phil Si­mar (Epis­ko­pat 1899-1902) zum Re­pe­ten­ten an das Bon­ner Theo­lo­gen­kon­vikt Col­le­gi­um Al­ber­ti­num.

Be­son­de­re Ver­diens­te er­warb er sich ab 1901 durch die ge­wis­sen­haf­te Bau­über­wa­chung des zwei­ten Bon­ner Kon­vikts, des Leo­ni­nums. Noch vor des­sen fei­er­li­cher Ein­wei­hung wur­de er von Si­mars Nach­fol­ger, Erz­bi­schof An­to­ni­us Fi­scher, der die ge­sam­te Kon­viktsfüh­rung für zu li­be­ral hielt, als Re­pe­tent ab­be­ru­fen und am 1.5.1903 zum Pfar­rer von St. Jo­sef in Kre­feld er­nannt, ei­ner Ar­bei­ter­pfar­rei mit über 12.000 Pfar­ran­ge­hö­ri­gen. Ih­re ­Kir­che war von 1887 bis 1890 er­baut wor­den. Die ro­ma­ni­sche Kas­tor­kir­che in Ko­blenz hat­te da­bei Pa­te ge­stan­den. Als Strä­ter sie über­nahm, fehl­ten noch die Tür­me, und die In­nen­ein­rich­tung war ein Pro­vi­so­ri­um. Das än­der­te sich wäh­rend sei­nes Wir­kens in Kre­feld. Doch sah er in der Voll­endung des Baus, in sei­ner end­gül­ti­gen Aus­stat­tung und in an­de­ren Bau­vor­ha­ben, nicht sei­ne Haupt­auf­ga­be, son­dern in der Seel­sor­ge, bei der ihm nach ei­ge­nem Be­kun­den Fran­zis­kus von As­si­si (1182-1226) und des­sen Ei­fer, In­ner­lich­keit und „ta­ten­fro­her Op­ti­mis­mus“ Vor­bild war. Er leb­te be­schei­den und mach­te so­fort vie­le Haus­be­su­che, um da­bei die Pfar­ran­ge­hö­ri­gen und ih­re Pro­ble­me ken­nen­zu­ler­nen. Mit sei­nen Pre­dig­ten kam er bei alt und jung gut an. Be­son­ders am Her­zen lag ihm die Män­ner­seel­sor­ge. Da­für grün­de­te er das so­ge­nann­te Män­nera­pos­to­lat, ein geist­li­ches Werk, das die Teil­neh­mer zu ei­nem mu­ti­gen Be­kennt­nis zur ka­tho­li­schen Kir­che, zur Herz Je­su-Ver­eh­rung und zum Emp­fang der Kom­mu­ni­on am ers­ten Sonn­tag im Mo­nat ver­pflich­te­te. Mit die­ser In­itia­ti­ve mach­te sich Strä­ter ei­nen Na­men. Sie wur­de über Kre­feld hin­aus be­kannt und ver­brei­te­te sich über ganz Deutsch­land. 1933 um­fass­te das Werk rund 800.000 Män­ner. Als Ziel galt, dass die ka­tho­li­schen Män­ner sich oh­ne Scheu zu ih­rem Glau­ben be­kann­ten. Fröm­mig­keit soll­te ih­nen wie­der „schmack­haf­t“ ge­macht wer­den (O. Blasch­ke). Au­ßer­dem en­ga­gier­te sich Strä­ter in der Ka­tho­li­schen Schul­or­ga­ni­sa­ti­on, führ­te Schul­ent­lass­fei­ern ein und för­der­te die Volks­mis­sio­nen. Er pu­bli­zier­te häu­fig über pas­to­ra­le Fra­gen, schuf für sei­ne Pfar­re ein ei­ge­nes Kir­chen­blatt und un­ter­stütz­te das ka­tho­li­sche Ver­eins­we­sen. Trotz kon­ser­va­ti­ver Grund­über­zeu­gung setz­te er sich für Neue­run­gen ein und ließ erst gar kei­ne Kon­tro­ver­sen zwi­schen Kle­rus und Lai­en auf­kom­men.

Die Er­nen­nung zum Propst des Aa­che­ner Müns­ter­stifts und die Be­ru­fung zum Köl­ner Weih­bi­schof mit Sitz in Aa­chen über­rasch­ten ihn 1922, hat­te er doch kei­ne hö­he­ren Wür­den an­ge­strebt und ge­glaubt, im Al­ter als ehe­ma­li­ger Pfar­rer von St. Jo­sef sei­ne Au­gen zu schlie­ßen. Mit ihm wur­de zum ers­ten Mal ein Bi­schof im Aa­che­ner Müns­ter ge­weiht. Das galt den Aa­che­nern als Hin­weis da­für, dass ih­re Stadt bald Zen­trum ei­nes Bis­tums wer­den wür­de. Strä­ter for­der­te sie bei sei­ner Wei­he auf, trotz al­ler Not der Zeit „freu­di­ge Men­schen“ zu sein. Als Wahl­spruch wähl­te er „Fi­des vin­cit“ („Der Glau­be sieg­t“). Da­mit drück­te er sei­ne Über­zeu­gung von der Stär­ke des christ­li­chen Be­kennt­nis­ses und der Un­über­wind­bar­keit des Glau­bens in ei­ner Zeit des geis­ti­gen Um­bruchs und der po­li­ti­schen und wirt­schaft­li­chen Kri­sen aus. Sein aus­ge­präg­tes Gott­ver­trau­en hat ihn sein gan­zes Le­ben, auch in der Zeit des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus ge­prägt. Als Wap­pen wähl­te er sym­bol­träch­tig ein schwar­zes Kreuz auf sil­ber­nem Grund (= Erz­bis­tum Köln), ei­nen schwar­zen Ad­ler auf gol­de­nem Grund (= Reichs­stadt Aa­chen) und drei ro­te Ro­sen (= Drim­born).

Als 1930 das neue Bis­tum Aa­chen er­rich­tet wur­de, er­war­te­ten vie­le, der sehr be­lieb­te und mit Aa­chen so ver­bun­de­ne Strä­ter wer­de zum ers­ten Bi­schof be­ru­fen. Statt­des­sen fiel die Wahl auf den er­fah­re­nen kirch­li­chen Ver­wal­tungs­mann, den Köl­ner Ge­ne­ral­vi­kar Jo­seph Vogt, mit dem Strä­ter seit sei­ner Schul­zeit be­freun­det war und der mit ihm zu­sam­men Ab­itur ge­macht hat­te. Wie Strä­ter auf die Wahl re­agiert hat, ist un­be­kannt. Der neue Bi­schof, der die­ses Amt nicht er­strebt hat­te, woll­te auf ihn nicht ver­zich­ten und er­nann­te Strä­ter wohl aus Dank­bar­keit für die ge­leis­te­te Vor­ar­beit zu sei­nem Ge­ne­ral­vi­kar. Da­bei kam bei­den die „Rie­sen­auf­ga­be“ (A. Bre­cher) zu, die Diö­ze­san­ver­wal­tung auf­zu­bau­en. Au­ßer­dem wur­de Strä­ter zum Weih­bi­schof im Bis­tum Aa­chen be­ru­fen und konn­te wei­ter bei Fir­mungs- und Vi­si­ta­ti­ons­rei­sen seel­sor­ge­risch wir­ken. Wie auf­ge­schlos­sen er Neu­em ge­gen­über stand, zeig­te sich, als er 1930 zu der um­strit­te­nen Aa­che­ner Fron­leich­nams­kir­che des Ar­chi­tek­ten Ru­dolf Schwarz den Grund­stein leg­te und die Kir­che weih­te.

Wäh­rend der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Herr­schaft galt der Ge­ne­ral­vi­kar Strä­ter den Macht­ha­bern als un­ver­söhn­li­cher Geg­ner. Das Reichs­si­cher­heits­haupt­amt der SS stell­te in sei­nem Jah­res­be­richt für 1938 fest, Strä­ter ha­be sich „durch ei­ne be­son­ders het­ze­ri­sche Dar­stel­lung des Kir­chen­kamp­fes in Deutsch­land her­vor­ge­tan“ und sich nicht ge­scheut, „den Na­tio­nal­so­zia­lis­mus als ei­ne sa­ta­ni­sche Macht zu be­zeich­nen.“ Er trat für ver­folg­te Pries­ter ein und stell­te sich schüt­zend vor den ver­ant­wort­li­chen Re­dak­teur der Aa­che­ner Kir­chen­zei­tung. 1936 ließ er sich nicht zu ei­ner er­war­te­ten wohl­wol­len­den Kom­men­tie­rung der Wie­der­ein­füh­rung der all­ge­mei­nen Wehr­pflicht ver­an­las­sen. Im glei­chen Jahr ver­fass­te er ein Rund­schrei­ben ge­gen die Ein­füh­rung der Ge­mein­schafts­schu­le, das auf den Kan­zeln ver­le­sen wur­de. Die Aa­che­ner Hei­lig­tums­fahrt von 1937 ging ganz we­sent­lich auf ihn zu­rück. An ihr nah­men trotz der Be­hin­de­rung durch Po­li­zei und Reichs­bahn mehr als 800.000 Män­ner und Frau­en teil, dar­un­ter vie­le Grup­pen aus Bel­gi­en und den Nie­der­lan­den. Der kom­pro­miss­lo­se Geg­ner des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus, der Je­su­it und Pu­bli­zist Fried­rich Mu­cker­mann (1883-1946), deu­te­te die Hei­lig­tums­fahrt als „stum­men Pro­tes­t“ ge­gen die NS-Herr­schaft.

Nach dem Tod von Bi­schof Vogt am 5.10.1937 wähl­te das Dom­ka­pi­tel aus dem Drei­er­vor­schlag des Paps­tes den für die Über­nah­me des Bi­schofs­am­tes noch jun­gen Keve­lae­rer De­chan­ten Wil­helm Holt­mann aus. Die­ser galt als Freund und An­hän­ger des Bi­schofs von Müns­ter, Cle­mens Au­gust von Ga­len (1878-1946), der schon 1934 das na­tio­nal­so­zia­lis­ti­sche Neu­hei­den­tum ge­brand­markt hat­te. Die Reichs­re­gie­rung ließ das Dom­ka­pi­tel wis­sen, Holt­mann sei un­an­nehm­bar, wo­bei sie sich auf die po­li­ti­sche Klau­sel des Preu­ßen­kon­kor­dats (Ar­ti­kel 6) von 1929 be­rief. Die Grün­de da­für wur­den frei­lich nicht mit­ge­teilt und wei­te­re Ver­hand­lun­gen ab­ge­lehnt. Als Ant­wort dar­auf er­nann­te der Papst am 15.5.1938 Strä­ter zum Apos­to­li­schen Ad­mi­nis­tra­tor von Aa­chen mit al­len Rech­ten ei­nes re­si­die­ren­den Bi­schofs. Da­zu be­durf­te es kei­ner Zu­stim­mung der Reichs­re­gie­rung. Nur aus Ge­hor­sam ge­gen­über dem Papst nahm der 72-jäh­ri­ge Strä­ter die Lei­tung des Bis­tums an. Wie er in sei­nem ers­ten Hir­ten­schrei­ben mit­teil­te, hat­te er ge­hofft, „ei­ne jün­ge­re Kraft wer­de mit der Lei­tung des Bis­tums be­traut.“ Er sprach auch von „der furcht­bar erns­ten Zeit, wo Chris­ten­tum und Kir­che von Tau­sen­den an­ge­grif­fen“ wür­den und „an jung und alt so vie­les“ her­an­tre­te, „das sie in ih­rer Über­zeu­gung ir­re­ma­chen und die Idea­le des Chris­ten­tums in ih­nen er­schüt­tern“ könn­te. Die Kri­tik an den herr­schen­den Um­stän­den ist un­über­hör­bar, aber ver­hal­ten. Of­fe­ner Pro­test des Bi­schofs spricht le­dig­lich aus ei­nem Hir­ten­wort von 1939, das sich ge­gen die Ein­füh­rung der Deut­schen Schu­le und der Ein­stel­lung der Be­kennt­nis­schu­le wen­det.

Den Aus­bruch des Krie­ges emp­fand Strä­ter als „Heim­su­chun­g“ und ver­mied es wie die Aa­che­ner Kir­chen­zei­tung vom Sieg zu spre­chen oder gar für ihn zu be­ten. Auch auf das Kriegs­ge­sche­hen ist er be­wusst nie ein­ge­gan­gen. Ei­ne Fol­ge des Krie­ges war für ihn, dass er nach der An­ne­xi­on der deutsch­spra­chi­gen bel­gi­schen Ge­bie­te, die bis­her zum Bis­tum Lüt­tich ge­hört hat­ten, am 25.6.1940 zu­sätz­lich von Rom zum Apos­to­li­schen Ad­mi­nis­tra­tor von Eu­pen-Malme­dy er­nannt wur­de. Ge­gen den so­ge­nann­ten Klos­ter­sturm 1941, bei dem in Aa­chen acht Klös­ter, dar­un­ter da­s Fran­zis­ka­ner­klos­ter, ge­schlos­sen und die Or­dens­an­ge­hö­ri­gen ver­trie­ben wur­den, hat Strä­ter er­folg­los schrift­lich pro­tes­tiert. Er sah in den Maß­nah­men „nicht nur ein schwe­res Un­recht, son­dern auch ei­ne Ge­fahr für den Staa­t“, der die „Ge­rech­tig­keit“ ver­letzt ha­be. Dass der NS-Staat schon im­mer ein Un­recht­staat ge­we­sen war, wird er ge­wusst ha­ben. Sei­ne letz­te Pre­digt im Aa­che­ner Dom hielt er am Sil­ves­ter­abend 1942. Dar­in bat er sei­ne Diö­ze­sa­nen, „mu­tig und voll Gott­ver­trau­en in al­len Ge­fah­ren der Zeit“ zu sein und „der Kir­che treu“ zu blei­ben.

Am 16.3.1943 starb Strä­ter, der be­reits län­ger herz­krank war, in Aa­chen im Al­ter von 76 Jah­ren. Seit 1955 liegt er in der Bi­schofs­gruft des Aa­che­ner Doms be­gra­ben. In dem bei sei­nem Be­gräb­nis ver­teil­ten To­ten­zet­tel wird er als „Pries­ter und Bi­schof nach dem Her­zen Got­tes von tie­fer Fröm­mig­keit und De­mu­t“ be­zeich­net.

Werke (Auswahl)

Die Er­lö­sungs­leh­re des hl. Atha­na­si­us, Frei­burg i.Br. 1894. Män­nera­pos­to­lat, Keve­la­er 1911.
Pries­ter und Fran­zis­ku­si­de­al, Saar­louis 1914, 2. Auf­la­ge Frei­burg i.Br. 1929.
Die Hei­li­gung der Kin­der­welt, Dül­men 1916, 3. Auf­la­ge 1922.
Das Män­nera­pos­to­lat. Sei­ne Be­deu­tung und prak­ti­sche Aus­ge­stal­tung in der Jetzt­zeit, Frei­burg i.Br. 1917, 3. Auf­la­ge 1922.
Män­ner­pre­dig­ten be­son­ders für die mo­nat­li­che Kom­mu­ni­on­fei­er des Män­nera­pos­to­la­tes, Wa­ren­dorf o.J., 2. Auf­la­ge Wies­ba­den 1929.

Literatur

Blasch­ke, Olaf, „Wenn ir­gend­ei­ne Ge­schichts­zeit, so ist die un­se­re ei­ne ‚Män­ner­welt.“ Kon­fes­si­ons­ge­schlecht­li­che Zu­schrei­bun­gen im Na­tio­nal­so­zia­lis­mus, in: Gai­lus, Man­fred/Nol­zen, Ar­min (Hg.), Zer­strit­te­ne „Volks­ge­mein­schaf­t“, Göt­tin­gen 2011, S. 34-65.
Bre­cher, Au­gust, Als Pfar­rer in Kre­feld un­ver­ges­sen. Bi­schof Dr. Her­mann Jo­sef Strä­ter war von 1903 bis 1922 Pfar­rer von St. Jo­sef, in: Die Hei­mat 62 (1991), S. 73-79.
Bre­cher, Au­gust, Das Bis­tum Aa­chen bis zur Ge­gen­wart (Ge­schich­te der Kir­che im Bis­tum Aa­chen 5), Straß­burg 1996. Bre­cher, Au­gust, Her­mann Jo­sef Strä­ter, in: Schein, Karl (Hg.), Chris­ten zwi­schen Nie­der­rhein und Ei­fel, Band 3, Aa­chen 1993, S. 115-136.
Gatz, Er­win, Strä­ter, Her­mann Jo­seph, in: Gatz, Er­win (Hg.), Die Bi­schö­fe der deutsch­spra­chi­gen Län­der 1785/1893 bis 1945, Ber­lin 1983, S. 743-745.
Löhr, Wolf­gang, Strä­ter, Her­mann Jo­sef, in: Bio­gra­phi­sches Le­xi­kon des KV, Teil 3, Schern­feld 1994, S. 110-112.
Per­so­nal-Chro­nik des ka­tho­li­schen ‚Stu­den­ten­ver­eins Ar­mi­nia in Bonn, Bonn 1905, S. 20, 28.
Reu­ter, Jo­sef, Die Wie­der­er­rich­tung des Bis­tums Aa­chen, Mön­chen­glad­bach 1976.
Stift­spropst und Weih­bi­schof Dr. Her­mann Strä­ter, in: Aka­de­mi­sche Mo­nats­blät­ter 34 (1922), S. 173-175.

Online

För­de­rer­kreis Ost­fried­hof Aa­chen, Rund­brief Mai 2007, S. 3. [On­line]

 
Zitationshinweis

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Löhr, Wolfgang, Hermann Josef Sträter, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/hermann-josef-straeter/DE-2086/lido/57c956c708a830.53673227 (abgerufen am 18.04.2024)