Kreis Neuwied

Kreis Neuwied, Bonn 2010. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

Der Kreis Neu­wied liegt im Nor­den von Rhein­land-Pfalz und ist um­grenzt vom Kreis Al­ten­kir­chen, dem Wes­ter­wald­kreis, dem Kreis May­en-Ko­blenz, dem Kreis Ahr­wei­ler so­wie dem nord­rhein-west­fä­li­schen Rhein-Sieg-Kreis. Ein Teil der nörd­li­chen Gren­ze ist so­mit zu­gleich die Lan­des­gren­ze zu Nord­rhein-West­fa­len, süd­west­li­che Gren­ze ist über 40 km der Rhein. Sitz der Kreis­ver­wal­tung ist die Stadt Neu­wied.

Das Ter­ri­to­ri­um des heu­ti­gen Krei­ses Neu­wied ver­teil­te sich auf die Kur­fürs­ten­tü­mer Köln und Trier so­wie die Graf­schaf­ten Wied-Neu­wied und Wied-Run­kel. 1803 ka­men die kur­k­öl­ni­schen und kur­trie­ri­schen Ge­bie­te an das Fürs­ten­tum Nas­sau-Usin­gen, 1806 nach Bil­dung des Her­zog­tums Nas­sau auch die wie­di­schen Ter­ri­to­ri­en.

Der preu­ßi­sche Kreis Neu­wied wur­de 1816 ge­bil­det und lag im Re­gie­rungs­be­zirk Ko­blenz der Pro­vinz Gro­ßher­zog­tum Nie­der­rhein (ab 1822/1830 Rhein­pro­vinz). Er um­fass­te 1817 die Bür­ger­meis­te­rei­en Al­ten­wied, An­hau­sen, As­bach, Dier­dorf, Hed­des­dorf, Neu­er­burg, Neu­stadt, Neu­wied, Nie­der­wam­bach und Pu­der­bach. 1818 ver­lor der Kreis die um das Dorf Brohl er­wei­ter­te Bür­ger­meis­te­rei Nie­der­brei­sig an den Kreis Ahr­wei­ler. 1822 wur­de dem Kreis Neu­wied der auf­ge­lös­te Kreis Linz so­wie die Bür­ger­meis­te­rei En­gers aus dem Kreis Ko­blenz(-Land) ein­ge­glie­dert.

Seit der kom­mu­na­len Ge­biets­re­form von 1969/1970 be­steht der 626,79 Qua­drat­ki­lo­me­ter gro­ße Kreis Neu­wied mit 184.518 Ein­woh­nern (2007) aus der ver­bands­frei­en gro­ßen kreis­an­ge­hö­ri­gen Stadt Neu­wied so­wie den acht Ver­bands­ge­mein­den As­bach, Bad Hön­nin­gen, Dier­dorf, Linz am Rhein, Pu­der­bach, Rengs­dorf, Un­kel und Wald­breit­bach. Grö­ß­te Or­te sind ne­ben der Stadt Neu­wied mit gut 65.000 Ein­woh­nern die Ge­mein­de As­bach mit gut 7.000, die Städ­te Bad Hön­nin­gen, Dier­dorf und Linz mit knapp 6.000 so­wie die Stadt Un­kel mit gut 5.000 Ein­woh­nern.

Haupt­er­werbs­zweig des Krei­ses Neu­wied ist über­wie­gend mit­tel­stän­disch struk­tu­rier­te In­dus­trie, ins­be­son­de­re Ei­sen­ver­ar­bei­tung, Stahl- und Ma­schi­nen­bau, Pa­pier- und Ver­band­stoff-Fa­bri­ka­ti­on so­wie Bau­stoff­her­stel­lung. Grund­la­ge der Stein­in­dus­trie sind aus­ge­dehn­te Vor­kom­men vul­ka­ni­schen Ge­steins (Bims, Ba­salt). Kreis Linz: Das Ge­biet des spä­te­ren Krei­ses Linz zähl­te zu den Kur­fürs­ten­tü­mern Köln und Trier. 1803 kam es an das Fürs­ten­tum Nas­sau-Usin­gen (ab 1806 Her­zog­tum Nas­sau).

Der 1816 ge­bil­de­te preu­ßi­sche Kreis Linz im Re­gie­rungs­be­zirk Ko­blenz der Pro­vinz Gro­ßher­zog­tum Nie­der­rhein (ab 1822/1830 Rhein­pro­vinz) um­fass­te 1817 die Bür­ger­meis­te­rei­en Leu­tes­dorf, Linz und Un­kel. 1822 wur­de der Kreis auf­ge­löst und dem Kreis Neu­wied ein­ge­glie­dert.

Wirt­schaft­lich be­deu­tend für den Kreis Linz wa­ren vor al­lem der Wein­bau so­wie die Stein­in­dus­trie (Ba­salt).

Allgemeine Literatur

Cle­men, Paul (Hg.), Die Kunst­denk­mä­ler der Rhein­pro­vinz, Band 16,2: Kreis Neu­wied, be­arb. v. Hein­rich Neu u. Hans Wei­gert, Düs­sel­dorf 1940 (Neu­druck Düs­sel­dorf 1984).
Dietz, Wolf­gang, Der Land­kreis Neu­wied. Wei­ma­rer ­Re­pu­blik, Na­tio­nal­so­zia­lis­mus, Nach­kriegs­zeit, Neu­wied, 2. Aufl. ebd. 1996.

Verwaltungsgeschichtliche Literatur

Bär, Max, Die Be­hör­den­ver­fas­sung der Rhein­pro­vinz seit 1815, Bonn 1919.
Schütz, Rü­di­ger (Be­arb.), Grund­riß zur deut­schen Ver­wal­tungs­ge­schich­te, Rei­he A, Preu­ßen, Band 7: Rhein­land, Mar­burg 1978.

Kreisperiodika

Hei­mat­jahr­buch des Land­krei­ses Neu­wied (seit 1971).
Hei­mat­ka­len­der des Land­krei­ses Neu­wied (1925-1970).

Online

Web­site des Krei­ses Neu­wied. [On­line]

Zitationshinweis

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Rönz, Andrea, Kreis Neuwied, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/kreis-neuwied/DE-2086/lido/57d1245ad73614.69514603 (abgerufen am 18.04.2024)

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