Biographie Ferdinand Hiller Die Musik Ferdinand Hillers ist heute kaum noch in den Konzertsälen zu finden und auch als Musikschriftsteller, Verleger, Pädagoge, Pianist und Dirigent ist er praktisch nicht mehr im öffentlichen Bewusstsein präsent. Ganz anders sah es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus. Hiller bekleidete damals in Köln das Amt des Städtischen Musikdirektors und trug mit seinem Wirken weit über die Grenzen der Stadt hinweg zum Aufstieg Kölns als musikalischem Zentrum des Rheinlandes bei. Er selbst galt in dieser Zeit als eine der einflussreichsten Musikerpersönlichkeiten.
Biographie Heinrich von Sybel Als Geschichtsprofessor an den Universitäten Marburg, München und Bonn sowie als Leiter der Preußischen Staatsarchive Berlin und als Wissenschaftsorganisator war Heinrich von Sybel einer der einflussreichsten deutschen Historiker im 19. Jahrhundert. Politisch vertrat er nationalliberale Positionen und verfocht offensiv das Ziel einer deutschen Nationalstaatsgründung unter preußischer Führung.
Biographie Clara Schumann Clara Schumanns facettenreiche Persönlichkeit und ihr ereignisreiches, wechselvolles Leben dürften zu der heutigen, oft widersprüchlichen Darstellung der Künstlerin in der Literatur beigetragen haben. Für eine Frau des 19. Jahrhunderts machte sie in außergewöhnlicher Weise Karriere, wurde eine gefeierte Pianistin, außerdem Komponistin, Pädagogin, Konzertunternehmerin und Herausgeberin musikalischer Werke. Mit anderen Berühmtheiten ihrer Zeit verbanden sie Freundschaften. Und gleichzeitig war sie auch die Ehefrau des Komponisten Robert Schumann, eine Hausfrau und achtfache Mutter. Je nachdem, welcher Teil dieser Biographie in den Vordergrund gerückt wird, entstehen unterschiedliche, bisweilen scheinbar unvereinbare Bilder von Clara Schumann: Auf der einen Seite wird sie als starke und liebevolle Frau an der Seite ihres berühmten, aber labilen Ehemannes gesehen, die ihn stützte, die Haushaltskasse durch unermüdliches Konzertieren aufbesserte und nach seinem tragischen Tod sein Andenken hochhielt und die gemeinsamen Kinder versorgte. Auf der anderen Seite gibt es das Bild der emanzipierten und berechnenden Karrierefrau, die für ihren Ruhm ihre Aufgaben als Mutter vernachlässigte, andere Menschen um sich herum instrumentalisierte und damit gegen die gesellschaftlichen Konventionen der Zeit verstieß.
Biographie Hans von Kleist-Retzow Der Pommer Hans von Kleist-Retzow war einer der bedeutendsten Köpfe der Konservativen, ein enger Freund Bismarcks (1815–1898), später dessen konservativer Kritiker. Als Oberpräsident vermochte der „Vertreter eines weltfremden reaktionären Systems“ (Petersdorff in ADB) es wegen seines rigiden Vorgehens nicht, die Menschen in der Rheinprovinz für sich zu gewinnen. 1858 erfolgte seine Ablösung. Fortan konzentrierte Kleist-Retzow seine politische Tätigkeit auf das Preußische Herrenhaus, war Mitglied des pommerschen Provinziallandtags (ab 1860), des Reichstags (ab 1877) und Vertreter in synodalen Gremien der evangelischen Kirche.
Biographie William Thomas Mulvany Der Ire William Thomas Mulvany gehört zu den großen Industriepionieren und frühen Gestaltern des Ruhrgebietes. Als er 1855 nach Westdeutschland kam, um die Leitung der neugegründeten Zeche Hibernia in Gelsenkirchen zu übernehmen, hatte er bereits eine 29-jährige Laufbahn als Bau- und Planungsbeamter im britisch-irischen Staatsdienst hinter sich. In kurzer Zeit wurde er zu einem anerkannten Experten im Bergfach. Gelernter Vermessungstechniker und Wasserbauingenieur, hatte Mulvany schon in Irland die Überzeugung gewonnen, dass die wirtschaftliche Entwicklung einer Region oder eines Landes sehr stark von der Gestaltung der Verkehrssysteme, insbesondere der Wasserwege, beeinflusst wurde; das beschäftigte ihn auch im rheinisch-westfälischen Industriegebiet. Mulvanys Axiom war die Identität der Interessen aller am Wirtschaftsprozess beteiligten Kräfte, der Produzenten wie der Händler und der Transportunternehmen.
Biographie Familie Henckels Die Familie Henckels war eine protestantische Schleiferfamilie aus Solingen, die das Schneidwarenunternehmen „Zwilling J.A. Henckels“ gegründet hat. Bis Ende des 19. Jahrhunderts gelang es den Henckels, ihr Unternehmen zum größten Solinger Schneidwarenhandel auszubauen und ihr Fabrikzeichen, den „Zwilling“, weltweit als Markenzeichen zu etablieren.
Biographie Carl Friedrich Nikolaus Anschuez Carl Friedrich Nikolaus Anschuez, Sohn des Gründers und Musikdirektors des Koblenzer Musik-Instituts, Joseph Andreas Maria Anschuez, machte als Chorleiter, Dirigent und Komponist eine Weltkarriere. Sein früher musikalischer Erfolg ließ den temperamentvollen Dirigenten als Direktor des Musik-Instituts zuerst in die Fußstapfen des Vaters treten, ehe die Engagements des für seinen so leidenschaftlichen wie oftmals eigensinnigen Aufführungsstil bekannten Anschuez über die Niederlande und Großbritannien bis in die Vereinigten Staaten führten.
Biographie Friedrich Gottlieb Welcker Dem universell gebildeten Friedrich Gottlieb Welcker ist die Gründung des Akademischen Kunstmuseums Bonn zu verdanken, womit er einer der frühesten und in mancher Hinsicht zum ersten Gestalter der heute vielfältigen Museumslandschaft Deutschlands war.
Biographie Max Bruch Der Komponist und Dirigent Max Bruch gab dem Erbe des romantischen Klassizismus seine letzte gültige Prägung. Musikalisch frühbegabt hatte Bruch sein musiktheoretisches Rüstzeug in Bonn und Köln erlernt, ehe er wechselnde Lehrpositionen und Kapellmeisterstellen im In- und Ausland einnahm. Sein Schaffen zeichnete sich durch den lyrischen Zauber oratorischer Gesänge und zahlreiche instrumentale Solopartien aus. Von der Musikwelt mit hohen Auszeichnungen und Ämtern geehrt, verlieh Bruch der Tradition Mendelssohns neue und zum Teil bis in die Gegenwart fortwirkende Impulse.
Biographie Eduard von Moeller Eduard von Moeller war ein preußischer Spitzenbeamter, der hohe Verwaltungsämtern als Regierungspräsident und vor allem als Oberpräsident zwei in dem 1866 an Preußen gekommenen Hessen-Nassau und ab 1871 der Reichslande Elsass-Lothringen. Er bewährte sich auch in diesem Amt - einem der schwierigsten Ämter, die das Deutsche Reich seinerzeit zu vergeben hatte.