Epoche 1609 bis 1794 - Vom jülisch-klevischen Erbfolgestreit bis zum Ende des Ancien Regime Der kinderlose Tod Herzog Johann Wilhelms von Jülich-Kleve-Berg (Regentschaft 1592-1609) am 25.3.1609 löste einen Streit um sein Erbe aus, in dem machtpolitische, konfessionelle und dynastische Interessen der führenden europäischen Staaten aufeinander stießen. Während der Kaiser eine Schiedsrichterrolle beanspruchte und die Festung Jülich besetzen ließ, setzten sich die lutherischen Fürsten Johann Sigismund von Brandenburg (Regentschaft 1608-1619) und Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg, ohne eine rechtliche Entscheidung abzuwarten, in den Besitz der Territorien.
Biographie Wilhelm Egon von Fürstenberg Wilhelm Egon von Fürstenberg war als kurkölnischer Diplomat der Initiator einer weit reichenden Anbindung des Erzstifts an Frankreich. Gemeinsam mit seinem älteren Bruder Franz Egon verantwortete er damit einen nicht nur für Kurköln, sondern für das ganze Reich äußerst riskanten Kurs, der sich zudem weniger an den jeweiligen staatlichen, sondern vielmehr an den persönlichen und familiären Interessen der Fürstenberger orientierte. Damit scheiterte er jedoch vollkommen und machte sich, der die Unabhängigkeit und Bedeutung seines Hauses stets abzusichern suchte, in seinem letzten Lebensjahrzehnt ganz von der Gunst des französischen Königs Ludwig XIV. (Regierungszeit 1643-1715) abhängig.
Biographie Ferdinand von Bayern Ferdinand von Bayern war der zweite der fünf wittelsbachischen Prinzen in Folge, die für insgesamt 178 Jahre den Kölner Bischofsstuhl besetzten, und einer der am längsten regierenden Bischöfe überhaupt. Sein Name ist eng mit einer Hochphase der Hexenverfolgung im Kurfürstentum verbunden; dabei war sein Engagement bei der peinlichen Strafjustiz nur ein Aspekt seiner Bemühungen um eine Herrschaftsreform im Sinne moderner Staatlichkeit; auch als Kunstmäzen hatte er eine bleibende Wirkung.
Biographie Friedrich Karl Karg Freiherr von Bebenburg Karg führte seit 1742/43 für rund drei Jahrzehnte die Stimmen der Kölner Kurfürsten Clemens August und Maximilian Friedrich am Immerwährenden Reichstag. Er zählte dort zu den wichtigsten katholischen Gesandten in einer Zeit, die sehr stark durch den österreichisch-preußischen Dualismus geprägt war. In der Reichspolitik zielte Karg auf ein enges Zusammenwirken der katholischen Reichsstände mit dem Kaiser ab.