Thema Die Marienwallfahrt nach Eberhardsklausen bei Wittlich Im Jahre 1440 errichtete der Tagelöhner, Kleinbauer und Winzer Eberhard (gestorben 1451) einen zwölf Fuß hohen Bildstock (stipes) mit einer Schmerzhaften Muttergottes an der Stelle der heutigen Wallfahrtskirche „Maria Heimsuchung“ in der Gemeinde Klausen. Der Ort, an dem der Bildstock errichtet wurde, befand sich inmitten der freien Natur auf einer Anhöhe der Südeifel über dem Moseltal und gehörte zum Pfarrsprengel von Piesport an der Mittelmosel.
Thema Die königlichen Münzstätten im Rheinland Münzprägung war im Mittelalter grundsätzlich ein königliches Recht. Karl der Große (König 768-814, ab 800 Kaiser) ordnete Ende des 8. Jahrhunderts das Münzwesen des Reiches. Dabei ging es im Wesentlichen um zwei Punkte: die Festsetzung des Münzbildes und des Münzgewichts
Thema Graf gegen Kurfürst – Die Auseinandersetzungen zwischen dem Grafen Johann V. von Sponheim und dem Pfälzer Kurfürsten Ludwig III. 1416-1436 Im 13. Jahrhundert haben sich im Heiligen Römischen Reich die Territorien herausgebildet, die bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts die politische Landkarte bestimmt haben und die letztlich die Ursache dafür sind, dass wir heute in einem föderalistischen und nicht in einem zentralistischen Staat leben. In weiten Teilen Deutschlands, gerade auch im Rheinland, bestanden diese Territorien nicht aus größeren, zusammenhängenden Flächen, sondern einer Fülle kleiner Gebietsteile mit vielen Nachbarn. Konflikte aller Art waren dadurch vorprogrammiert.
Thema Am Anfang der Positionen und Begriffe: Carl Schmitt in Bonn Für die einen war er der „Kronjurist des III. Reiches“ und ein „Zuhälter der Gewalt“, für die anderen ein moderner „Klassiker des politischen Denkens“. Leben und Werk des Staats- und Völkerrechtlers Carl Schmitt (1888-1985) polarisieren bis heute und ein Ende ist nicht abzusehen.
Thema Der Wirtschaftsstandort Euskirchen und seine Weltunternehmen Als im Jahr 1827 der Verwaltungssitz des Kreises Euskirchen von Lechenich (heute Stadt Erftstadt) nach Euskirchen verlegt wurde, beschrieb der Kreisphysikus Dr. Ludwig seinen Wohnort Euskirchen mit folgenden Worten: „Sämtliche Straßen sind enge und mehr oder weniger krumm, die Häuser sind klein, von traurigem Aussehen und durch die Zeit gebeugt; der Marktplatz in der Mitte der Stadt, ist ziemlich geräumig, doch hat derselbe keine andere Bestimmung, als dass am 28ten October Pferde-Markt darauf gehalten wird.“ Ab Mitte des 19. Jahrhunderts stieg das Ackerbürgerstädtchen Euskirchen zur wichtigsten Stadt am Nordosthang der Eifel auf. Es überflügelte die vorher bedeutenderen Nachbarn Zülpich, Lechenich (heute Erftstadt) und Münstereifel (heute Stadt Bad Münstereifel) und ließ andere wie Meckenheim oder Rheinbach hinter sich zurück.
Thema Der Dauner Hof zu Endenich bei Bonn Nach Daun in der Vulkaneifel nannten sich im Mittelalter mehrere Adelsfamilien ministerialischer, das heißt ursprünglich unfreier Herkunft. Die frühesten Belege stammen aus dem 12. Jahrhundert. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts entstanden durch Erbteilung mehrere Linien, die sich nach ihren Sitzen in Densborn, Zievel, Oberstein, Daun und Bruch benannten. Die Linie zu Densborn hatte seit 1223 das Marschallamt der Grafen von Luxemburg inne. Die Linien in Oberstein (Nahe) und Daun konnten eigene, kleine Herrschaften aufbauen. Ihre Oberhäupter führten daher den Herrentitel. Richard aus der Linie Daun war von 1247 bis 1257 Bischof von Worms, Philipp von Daun aus der Linie Oberstein von 1508 bis zu seinem Tod 1515 Erzbischof von Köln.
Thema Elbenhorte am Rhein. Tolkien und das Rheinland Der Engländer John Ronald Reuel Tolkien (1892-1973) ist mit seinen Fantasy-Romanen einer der weltweit populärsten Autoren; die Verfilmungen des „Herrn der Ringe“ (2001-2003) und des „Hobbit“ (2012-2014) haben seine Bekanntheit erheblich gesteigert. Die monumentalen Filmlandschaften entstanden an Drehorten in Neuseeland, die dem Land seit 20 Jahren einen regelrechten Touristenboom bescheren. Der Autor Tolkien hatte allerdings mit dem fernen Land im Südpazifik nichts im Sinn, wahrscheinlich waren ihm die entsprechenden Gebirge und Wälder völlig fremd. Soweit die Handlungsräume seiner Mittelerde-Welt überhaupt von realen Landstrichen inspiriert waren, lagen diese Gebiete in England und anderen Teilen der Britischen Inseln. Auf dem Kontinent hinterließen die Schweizer Alpen nachweisliche Spuren in seinem Werk. Ob dies auch für den Rhein und das Rheinland gilt ist Thema der folgenden Ausführungen.
Thema Das Caritashaus Arenberg im Ersten Weltkrieg Zwischen der Wallfahrt zum Heiligen Rock nach Trier im Jahre 1844 und dem Ersten Weltkrieg war Arenberg bei Koblenz eines der wichtigsten Zentren des Katholizismus im Bistum Trier beziehungsweise in der südlichen Rheinprovinz. Nach der Wallfahrt begann Pfarrer Johann Baptist Kraus (1805-1893) mit dem Bau einer „Landschaftsbilderbibel“. In mit Halbedelsteinen und Muscheln geschmückten Grotten und Kapellen wurden Szenen aus der Bibel, dem Leiden Christi und seiner Mutter dargestellt. Zu den Pfarrer-Kraus-Anlagen gehörte eine ebenfalls mit zahllosen Muscheln und Edelsteinen geschmückte Pfarr- und Wallfahrtskirche, die 1872 geweiht werden konnte. Pfarrer Kraus gelang es dabei, zunächst seine Pfarrkinder, dann führende Persönlichkeiten des Koblenzer Katholikenkreises sowie des Bistums und nicht zuletzt auch die zahlungskräftigen Kurgäste aus Bad Ems für seinen Bibelgarten und die Wallfahrtskirche zu mobilisieren. Bis kurz vor seinem Tod 1893 arbeitete Pfarrer Kraus an seinem Lebenswerk, das bis in die 1960er Jahre zahlreiche Prozessionen mit bis zu 200.000 Pilgern im Jahr anzog.
Thema „Stalin wird einmal die Welt regieren“ - Sowjetunion-Bilder im Saarland nach der Volksabstimmung vom 13. Januar 1935 Im Januar 1935 verfolgte die sowjetische Presse aufmerksam die Ereignisse im Saargebiet. In der wichtigsten sowjetischen Zeitung Pravda („Wahrheit“) erschienen die Berichte der Korrespondenten aus Berlin und Paris, welche die Lage an der Saar vor und nach der Volksabstimmung beleuchteten. Der großen internationalen Bedeutung der Saarabstimmung bewusst, entsandte die Pravda zudem einen Reporter nach Saarbrücken. In der Zeitung Izvestija („Nachrichten“) analysierte der berühmte bolschewistische Funktionär und Publizist Karl B. Radek (1885-1939) die Ergebnisse der Volksabstimmung und ihre möglichen Konsequenzen für das Saargebiet, für Deutschland und Europa.
Thema Der ausgefallene Friesenzug Heinrichs V. im Jahre 1114 Als Heinrich V. (römisch-deutscher König 1106-1125, ab 1111 Kaiser) sich am 12.2.1111 in Rom von Papst Paschalis II. (Pontifikat 1099-1118) zum Kaiser krönen lassen wollte, kam es zu einem Eklat: Die deutschen Fürsten glaubten die Bedingungen, unter denen der Papst Heinrich krönen wollte, nicht akzeptieren zu können. Die Krönungszeremonie lief aus dem Ruder und der Tag endete mit der Gefangennahme des Papstes durch Heinrich. Dadurch konnte dieser weitreichende Zugeständnisse in der strittigen Frage der Investitur der deutschen Bischöfe durch den Herrscher und seine Kaiserkrönung am 13. April erlangen. Alles schien nach einem Erfolg für Heinrich V. auszusehen.