Orte und Räume Kurpfalz Die Pfalzgrafschaft bei Rhein war ein Territorium des Alten Reichs, das im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 aufgelöst wurde. Ihre Ursprünge liegen im seit dem frühen Mittelalter nachweisbaren lothringischen Pfalzgrafenamt. Diese Würde wurde durch die fränkischen und römisch-deutschen Könige im Laufe der Jahrhunderte an verschiedene Geschlechter übertragen. Dabei lässt sich in der Zeit vom zweiten Viertel des 11. Jahrhunderts bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts eine sukzessive Verschiebung des durch unterschiedliche Rechtstitel und Ansprüche konstituierten Herrschaftsgebiets nach Süden verfolgen.
Literaturschau Weeze und der Raum an Niers und Kendel im Mittelalter. (Weezer Archiv 3), Weeze 2008 Die Ersterwähnung der „villa Geizefurt“ von 855 wurde von der Gemeinde Weeze im Jahr 2005 für eine 1150-Jahrfeier genutzt, die mit einer Tagung zur mittelalterlichen Geschichte des Raumes Weeze wissenschaftlich untermauert wurde. Das Ergebnis ist in dem hier anzuzeigenden Band von 2008 nachzulesen.
Orte und Räume Großherzogtum Berg Der Name „Großherzogtum Berg“ geht auf das alte Herzogtum Berg zurück. Anfangs war es mit diesem räumlich wie begrifflich zwar identisch. Tatsächlich aber handelt es sich bei dem noch im Sommer 1806 vom Herzogtum zum „Großherzogtum“ umbenannten Herrschaftsgebiet um eine von Napoleon Bonaparte (1769-1821) vorgenommene staatliche Neuschöpfung unter einem bis dahin unbekannten Herrscher. Sie folgte auf die Auflösung des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation (1806), in dessen Standesordnung es den Titel eines „Großherzogs“ nicht gegeben hatte. Man bezeichnet daher das Großherzogtum Berg auch als einen der vom „Kaiser der Franzosen“ persönlich abhängigen „Napoleoniden“.
Orte und Räume Kreis Mayen-Koblenz Der Kreis Mayen-Koblenz liegt im Norden von Rheinland-Pfalz und ist umgrenzt von den Kreisen Westerwald, Neuwied, Ahrweiler, Cochem-Zell, Vulkaneifel, dem Rhein-Lahn-Kreis, dem Rhein-Hunsrück-Kreis sowie der kreisfreien Stadt Koblenz. Die nordöstliche Grenze bildet somit der Rhein, die südwestliche Grenze die Mosel. Die Kreisverwaltung hat ihren Sitz in der Stadt Koblenz, obgleich Koblenz kreisfreie Stadt ist.
Orte und Räume Kreis Merzig-Wadern Der im nordwestlichen Saarland gelegene Kreis Merzig-Wadern grenzt im Norden an den rheinland-pfälzischen Kreis Trier-Saarburg, im Osten an den Kreis St. Wendel und im Süden an den Kreis Saarlouis. Die westliche Kreisgrenze ist identisch mit der deutschen Staatsgrenze zu Frankreich und Luxemburg. Sitz der Kreisverwaltung ist die Stadt Merzig.
Orte und Räume Moseldepartement Das in Lothringen gelegene, ländlich geprägte Moseldepartement wurde im Anschluss an die Französische Revolution (1789) im Frühjahr 1790 als eines der 83 französischen Departements vornehmlich aus der nördlichen Hälfte der Provinzen Lothringen und Barrois sowie aus dem Bistum Metz gebildet und 1793 erweitert. Benannt wurde es nach dem Fluss Mosel.
Orte und Räume Kreis Ahrweiler Der Kreis Ahrweiler liegt im Norden von Rheinland-Pfalz und ist umgrenzt von den rheinland-pfälzischen Kreisen Mayen-Koblenz, Neuwied und Vulkaneifel, den nordrhein-westfälischen Kreisen Rhein-Sieg und Euskirchen sowie der kreisfreien Bundesstadt Bonn. Die nördliche Grenze ist somit zugleich die Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen. Die Kreisverwaltung hat ihren Sitz in der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Orte und Räume Kreis Altenkirchen (Westerwald) Der Kreis Altenkirchen ist der nördlichste Kreis von Rheinland-Pfalz. Er wird umgrenzt von den nordrhein-westfälischen Kreisen Rhein-Sieg-Kreis, Oberbergischer Kreis, Olpe und Siegen-Wittgenstein sowie den rheinland-pfälzischen Kreisen Westerwaldkreis und Neuwied. Sitz der Kreisverwaltung ist die Stadt Altenkirchen.
Thema Die rheinische Landgemeinde im Spätmittelalter Die rheinische Landgemeinde des Spätmittelalters ist ein Idealtyp. Eine einheitliche Gemeindeordnung, wie wir sie seit dem 19. Jahrhundert kennen, die es erlauben würde, Funktion und Status der Landgemeinde im staatlichen Gefüge flächendeckend für das Rheinland zu beschreiben, gab es im Mittelalter nicht. Stattdessen gab es viele einzelne Landgemeinden, die sich aber in Bezirk, Organisationsform und Zuständigkeit regional und oft von Dorf zu Dorf voneinander unterschieden. Es gab Landgemeinden, die identisch waren mit einem Dorf, andere, die sich auf zwei oder drei Dörfer bezogen oder – wie am Niederrhein und im Bergischen – Einzelhöfe und verstreut liegende Weilersiedlungen umfassten. Große Unterschiede bestanden auch hinsichtlich des Zuständigkeitsbereiches der Landgemeinden.
Orte und Räume Grafschaft Blankenheim Ein Herr von Blankenheim wird erstmals Anfang des 12. Jahrhunderts in einer Kölner Urkunde erwähnt, eindeutige Nennungen von Burg und Ort datieren ebenfalls aus dieser Zeit. Vermutlich gingen, nach Ausweis des Wappens, die Blankenheimer aus einer Nebenlinie der Grafen von Jülich hervor. Zumindest seit dem 14. Jahrhundert waren die Herren von Blankenheim auch Besitzer von Gerolstein und Kasselburg. 1380 wurden sie zu Grafen erhoben. Im 13. und 14. Jahrhundert werden sie als Kölner, Brabanter, Kurtrierer und Luxemburger Vasallen bezeichnet. Die Lehnshoheit von Jülich wurde bis ins 16. Jahrhundert anerkannt, dann aber bestritten. Schließlich verzichtete 1668 Pfalzgraf Philipp Wilhelm als Herzog von Jülich auf die Lehnsrechte über Blankenheim und Gerolstein.