Neue Publikation erschienen!

„Politische Partizipation in der preussischen Rheinprovinz 1815-1845. Eine Verflechtungsgeschichte“

Wie übt man politischen Einfluss aus, wenn man es formell nicht darf, oder genauer: Wie vollzieht sich politische Partizipation ohne institutionalisierte Partizipationsmöglichkeiten? Können Repräsentanten eines reaktionären Staates die Bevölkerung repräsentieren? Wie erfüllt ein ehemaliger französischer Staatsdiener ein neues preußisches Verwaltungsamt, wenn keine Dienstinstruktion vorliegt, und welches Handeln ist gesetzeskonform, wenn eine Verfassung fehlt? Vor diesen scheinbar unlösbaren Problemen standen die Oberbürgermeister und Stadträte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ihre Mittel und (Aus-)Wege politischer Teilhabe in den großen Provinzstädten Aachen, Düsseldorf, Koblenz, Köln und Trier beeinflussten sich wechselseitig und bildeten einen Verflechtungsprozess, den Katharina Thielen in diesem Band beleuchtet und der noch heute im Identitätsbegriff »Rheinland« nachwirkt. 

Politische Partizipation in der preußischen Rheinprovinz 1815–1845. Eine Verflechtungsgeschichte
Katharina Thielen
737 S., 50 Grafiken und Tabellen, gebunden
Böhlau Verlag, Köln 2023, 80,00 EUR
ISBN 978-3-412-52831-7

Neue Publikation erschienen!

„Refugium einer politikfreien Sphäre“? Musik und Gesellschaft im Rheinland des 19. und 20. Jahrhunderts

In den vergangenen zwei Jahrhunderten war das Rheinland Ort für Musik ersten Ranges. Mit der Region sind nicht nur die Namen einzelner Musikschaffender, sondern auch Einrichtungen von lokaler und überregionaler Bedeutung verbunden. Gleichwohl haben die politischen Brüche und gesellschaftlichen Transformationsbewegungen ihre Spuren in der Musiklandschaft des Rheinlands hinterlassen. Auf der politischen Dimension von Musik(-kunst) und ihrem Wechselspiel mit gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren, Institutionen und Trends liegt das Augenmerk dieses Bandes. Die Erkenntnisse aus der Musikgeschichte werden interdisziplinär rezipiert und durch eine landeshistorische Fragestellung in der Breite zugänglich gemacht. Die Beiträge des Bandes setzen an dieser Schnittstelle an, nehmen aber unterschiedliche Blickwinkel ein. Die Autorinnen und Autoren operieren wechselweise personen-, raum- oder institutionenbezogen. Abgerundet wird der Band von Impulsen und Interventionen mit einem stärkeren Gegenwartsbezug. Der Band erschien als Band 9 in der Reihe „Stadt und Gesellschaft – Studien zur Rheinischen Landesgeschichte“.

„Refugium einer politikfreien Sphäre“? Musik und Gesellschaft im Rheinland des 19. und 20. Jahrhunderts
Helmut Rönz/Martin Schlemmer/Maike Schmidt (Hg.)
295 Seiten, 67 Abb., teilweise farbig, gebunden
Böhlau Verlag, Köln 2023, 35,00 Euro
ISBN 978-3-412-51902-5
 

„Lebendiges Projekt“ untersucht die Geschichte regionaler Sportfunktionäre

Gemeinsame Sammlung von Landschaftsverband Rheinland und Landessportbund NRW

Duisburg (21. Dezember 2022) - Seine Geschichte ist verbunden mit gleichermaßen prominenten wie umstrittenen Namen des Sports: Der Landessportbund Nordrhein-Westfalen (LSB NRW), gegründet vor 75 Jahren (1947), dient seitdem für derzeit rund 17.700 Vereine als Interessenvertretung im Breiten- wie Leistungssport. Die ersten Präsidenten des LSB NRW waren von 1947 bis 1957 der ehemalige DFB-Präsident Peco Bauwens (1886-1963) sowie anschließend der langjährige NRW-Innenminister Willi Weyer (1917-1987), der gleich drei Jahrzehnte von 1957 bis 1987 dieses Ehrenamt bekleidet hatte.  

Gemeinsam mit dem LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte (LVR-ILR) widmet sich der LSB NRW ab 2023 der Geschichte seines Führungspersonals von den Gründerjahren bis in die 1960er Jahre. Die wissenschaftlichen Biographien werden in Form einer Sammlung (Themencluster) im Internetportal www.rheinische-geschichte.lvr.de allen Interessierten öffentlich zugänglich gemacht. Das vom LVR getragene Portal informiert über die Geschichte des Rheinlandes; mehr als 700 renommierte Autorinnen und Autoren haben bisher mitgeschrieben. Das gemeinsame Vorhaben ist als „lebendiges Projekt“ konzipiert: Die Ergebnisse werden stetig im Netz gespiegelt und sind kostenfrei abrufbar.

LSB-Vorstandsvorsitzender Dr. Christoph Niessen betont: „Für einen führenden Dachverband des organisierten Sports besteht naturgemäß ein besonderes Interesse, möglichst viele Details über die Anfangszeiten unserer vielschichtigen Organisation zu erfahren. Dabei ist es uns bewusst, dass nicht jede gewonnene Erkenntnis erfreulich sein kann. Aber eindeutiges Ziel muss eine möglichst transparente Aufarbeitung bleiben.“ Dr. Helmut Rönz vom LVR-ILR ergänzt: „Wir freuen uns über die Wertschätzung, die dem Portal Rheinische Geschichte entgegengebracht wird. Die hohen wissenschaftlichen Standards gewährleisten ergebnisoffene und umfassende Studien zum Führungspersonal des LSB.“