Burgen an der Mosel

Alexander Thon (Lahnstein)

Burg Cochem, 2006. (Privatbesitz Alexander Thon)

1. Einleitung

Die un­ter dem Sam­mel­be­griff „Mo­sel“ zu­sam­men­ge­fass­te Bur­gen­land­schaft um­fasst die Ge­samt­heit von mit­tel­al­ter­li­chen Wehr­an­la­gen un­mit­tel­bar an und in Nä­he des Flus­ses Mo­sel vom deutsch-fran­zö­sisch-lu­xem­bur­gi­schen Drei­län­der­eck bei Perl bis zur Mün­dung in den Rhein in Ko­blenz. Be­trach­tet wer­den sämt­li­che Ob­jek­te un­ter­schied­li­cher Ei­gen­schaft (Reichs­bur­gen, Bur­gen der Erz- und Hoch­stif­te so­wie Adels­bur­gen) und Bau­form (Hö­hen-, Nie­de­rungs- und Stadt­bur­gen), wo­bei flie­ßen­de Über­gän­ge zu hier nicht re­le­van­ten Burg­häu­sern und be­fes­tig­ten Hö­fen vor­kom­men. Ins­ge­samt lässt sich ei­ne Bur­gen­bau­tä­tig­keit vom 11. bis zum 14. Jahr­hun­dert fest­stel­len, wäh­rend das 15. Jahr­hun­dert nicht ei­ne ein­zi­ge ge­si­cher­te Neu­grün­dung her­vor­ge­bracht hat.

Un­ge­ach­tet ei­ner mehr als 150-jäh­ri­gen Re­zep­ti­on der mit­tel­al­ter­li­chen Be­fes­ti­gungs­an­la­gen an der Mo­sel durch die ein­hei­mi­sche Be­völ­ke­rung wie auch durch die Tou­ris­ten of­fen­bart sich der bis­he­ri­ge Stand ih­rer Er­for­schung als ver­gleichs­wei­se schlecht: Im We­sent­li­chen muss auf die grö­ß­ten­teils vor dem Zwei­ten Welt­krieg er­schie­ne­nen Kunst­denk­mä­ler­in­ven­ta­re zu­rück­ge­grif­fen wer­den, die nicht flä­chen­de­ckend vor­lie­gen. Mo­no­gra­phi­en zu ein­zel­nen An­la­gen sind nur in ver­schwin­dend ge­rin­gem Maß vor­han­den, wo­bei die schon 1878 er­schie­ne­ne Ar­beit von Leo­pold von El­tes­ter (1822-1879) über Burg Co­chem und das zwei­bän­di­ge Werk von Fried­rich Wil­helm Emil Roth (1853-1924) über die Ge­schich­te der Her­ren und Gra­fen von Eltz aus den Jah­ren 1889/1890 be­ein­dru­cken­de Aus­nah­men sind. Hin­zu kommt, dass deut­sche Ar­bei­ten über die Bur­gen an der Mo­sel ge­mein­hin nur das Ge­biet von Trier bis Ko­blenz be­han­deln, nicht aber den ‒ geo­gra­phisch un­kor­rekt als „Ober­mo­sel“ be­zeich­ne­ten ‒ Be­reich von Perl bis Trier, der dem­entspre­chend un­zu­rei­chend er­forscht ist. Wich­tig für die Ein­ord­nung der Pro­blem­stel­lung ist eben­falls die Tat­sa­che, dass we­gen ei­nes häu­fig ekla­tan­ten Schrift­quel­len­man­gels ei­ne ein­deu­ti­ge Zu­ord­nung ei­ner An­la­ge zu ei­nem Grün­der oder Ei­gen­tü­mer nur mit gro­ßen Vor­be­hal­ten, über­haupt nicht oder für lan­ge Zeit nicht mög­lich ist (Ober­burg Gon­dorf, Klüs­serath, Wild­burg). Zu­dem nicht sel­ten we­der an Hand der kei­nes­wegs ein­deu­ti­gen zeit­ge­nös­si­schen Ter­mi­no­lo­gie noch mit­tels des Bau­be­stands ent­schie­den wer­den, ob es sich um ei­ne Burg han­del­te, um ein Burg­haus oder ei­nen Hof mit nur min­de­rer Be­fes­ti­gung (Leh­mer­hof). Schlie­ß­lich lässt sich bei zahl­rei­chen Ob­jek­ten das Er­bau­ungs­da­tum nicht ge­nau fest­stel­len, son­dern nur der Zeit­punkt der ers­ten Er­wäh­nung, der na­tür­lich kei­ner­lei Aus­kunft dar­über gibt, wie lan­ge zu­vor die je­wei­li­ge Burg schon be­stan­den hat.

 

2. Burgenbau an der Mosel im 11. Jahrhundert

Voll­stän­dig ge­si­cher­te Nach­wei­se über nicht sel­ten schon für das 11. Jahr­hun­dert an­ge­nom­me­ne Wehr­an­la­gen las­sen sich bei nä­he­rer Über­prü­fung we­der aus ar­chäo­lo­gi­schen noch aus schrift­li­chen Quel­len ve­ri­fi­zie­ren. Le­dig­lich für Bern­kas­tel dürf­te fest­ste­hen, dass hier schon um das Jahr 1000 ei­ne Vor­läu­feran­la­ge der heu­ti­gen Burg exis­tier­te, wäh­rend in Trier die al­te Pa­lastau­la eher un­frei­wil­lig mi­li­tä­ri­schen Zwe­cken dien­te. Be­son­de­res In­ter­es­se ver­dient die Tat­sa­che, dass so­wohl in Bern­kas­tel als auch in Trier auf vor Ort vor­han­de­ne rö­mi­sche Bau­sub­stanz zu­rück­ge­grif­fen wur­de, die in un­ter­schied­li­chem Aus­maß ei­ne Über­bau­ung oder Um­nut­zung er­fuhr.

Burg 'Landshut' in Bernkastel-Kues, 2006. (Privatbesitz Alexander Thon)

 

Ei­ne ers­te Burg Bern­kas­tel (der heu­ti­ge Na­me „Lands­hu­t“ ist nicht vor 1505 be­legt) wird für die Zeit Erz­bi­schof Lu­dolfs von Trier (994-1008) er­wähnt, die im Zu­sam­men­hang mit den Aus­ein­an­der­set­zun­gen so­wohl um die Nach­fol­ge Lu­dolfs als auch des da­nach zum Epis­ko­pat ge­lang­ten Me­gingaud (1008-1015) im Jahr 1016 von Erz­bi­schof Pop­po zer­stört wor­den ist. Auch ei­ne zwei­te, von den Gra­fen von Blies­kas­tel er­rich­te­te An­la­ge er­litt auf Ver­an­las­sung Erz­bi­schof Jo­hanns I. (1190-1212) zu Be­ginn des 13. Jahr­hun­derts das glei­che Schick­sal. Un­ge­ach­tet ei­ner Un­ter­las­sungs­er­klä­rung ließ Erz­bi­schof Hein­rich II. (1260-1286) im Jahr 1277 ei­ne neue Burg „von Grund auf“ er­rich­ten, kauf­te den Bau­grund je­doch erst 1280 von den Gra­fen von Salm. Die in der Fol­ge­zeit öf­ters als Auf­ent­halts­ort ge­nutz­te und noch­mals un­ter Erz­bi­schof Jo­hann II. re­no­vier­te An­la­ge wur­de in den Krie­gen des 17. Jahr­hun­derts mehr­fach be­la­gert, be­setzt und brann­te 1692 ab. Die Burg, von de­ren Ur­sprungs­an­la­ge aus dem 11. Jahr­hun­dert sich kei­ner­lei Res­te er­hal­ten ha­ben, zeigt ei­nen tra­pe­zähn­li­chen Grund­riss mit ei­ner ron­dell­ar­ti­gen Run­dung an der Schmal­sei­te. Wie neu­es­te Un­ter­su­chun­gen er­wie­sen ha­ben, wur­den die mit­tel­al­ter­li­chen Ge­bäu­de in das Ter­rain ei­ner we­sent­lich grö­ße­ren rö­mi­schen Be­fes­ti­gung hin­ein­ge­baut. Ehe­mals wie heu­te do­mi­nie­ren­des Bau­werk der An­la­ge ist der noch über 30 Me­ter ho­he run­de Berg­fried mit sei­nem hoch ge­le­ge­nen Zu­gang und le­dig­lich zwei kup­pel­ge­wölb­ten Ge­schos­sen im In­ne­ren. Auf der Wehr­platt­form hat sich der al­te Zin­nen­kranz grö­ß­ten­teils er­hal­ten.

Die 'Basilika' in Trier mit Schlossanlage, Aquarell von Nicolaus Person, 1745-1750.

 

Ei­nen be­mer­kens­wer­ten Son­der­fall stellt Trier dar, wo sich ge­rin­ge Res­te ei­ner mit­tel­al­ter­li­chen Be­fes­ti­gungs­an­la­ge in der heu­te sinn­wid­rig als „Ba­si­li­ka“ be­zeich­ne­ten ehe­ma­li­gen rö­mi­schen Pa­lastau­la aus dem frü­hen 4. Jahr­hun­dert be­fin­den. Be­reits 1008 wi­der­stan­den die Mau­ern des rö­mi­schen Pa­las­tes ei­ner Be­la­ge­rung durch Kö­nig Hein­rich II. (1002-1024). Un­ter Erz­bi­schof Ar­nold II. wur­de das In­ne­re des nun als Pfalz be­zeich­ne­ten rö­mi­schen Pa­las­tes um­fang­reich aus­ge­bes­sert. Spä­tes­tens zu Be­ginn des 17. Jahr­hun­derts war nach Aus­weis von his­to­ri­schen An­sich­ten der Be­reich der frü­he­ren Ap­sis als Wohn­turm („Hei­den­tur­m“) um­ge­stal­tet. In der Neu­zeit ließ Erz­bi­schof Lo­thar (1599-1623) für ei­nen 1615 be­gon­ne­nen Neu­bau die Ost- und Süd­wand nie­der­le­gen und be­gann mit dem Bau ei­ner gro­ßzü­gi­gen zwei­tei­li­gen Schloss­an­la­ge mit je­weils vier Ge­bäu­de­flü­geln, die un­ter Erz­bi­schof Karl Kas­par ab­ge­schlos­sen und un­ter Erz­bi­schof Jo­hann Phil­ipp mit dem heu­te noch vor­han­de­nen Ro­ko­ko­bau an­stel­le des al­ten Süd­flü­gels ver­se­hen wur­de. Nach Plün­de­rung 1794 als La­za­rett und Ka­ser­ne um­ge­nutzt, wur­de die Pa­lastau­la 1844-1856 zur evan­ge­li­schen Kir­che um­ge­stal­tet und da­bei die mit­tel­al­ter­li­che Bau­sub­stanz in­klu­si­ve ei­ner Hälf­te des zur Ap­sis rück­ge­bau­ten „Hei­den­turm­s“ fast völ­lig ge­tilgt. Von der mit­tel­al­ter­li­chen Re­si­denz der Trie­rer Erz­bi­schö­fe ist so­mit nur we­nig er­hal­ten ge­blie­ben. Die mäch­ti­ge Au­ßen­mau­er der Pa­lastau­la, de­ren Stär­ke an der Mau­er­kro­ne 3,40 Me­ter be­trägt, dien­te zu die­ser Zeit als hoch auf­ra­gen­de Ring­mau­er und be­saß an den Ecken schlan­ke Türm­chen. In der Süd­oste­cke liegt un­ter dem heu­ti­gen Fuß­bo­den ein et­wa 25 Me­ter lan­ger, ton­nen­ge­wölb­ter Kel­ler aus der Zeit um 1200, des­sen Haupt­trep­pe in den frü­he­ren Burg­hof führ­te.

3. Burgenbau an der Mosel im 12. Jahrhundert

Ganz ähn­lich wie in den be­nach­bar­ten Re­gio­nen ver­stärkt sich die Bur­gen­bau­tä­tig­keit an der Mo­sel im 12. Jahr­hun­dert. Las­sen sich bis da­hin mit Si­cher­heit le­dig­lich die Gra­fen von Lu­xem­burg und da­s Erz­stift Trier als Bau­her­ren und Ei­gen­tü­mer von ge­ra­de ein­mal zwei An­la­gen nach­wei­sen, so tre­ten nun auch die rhei­ni­schen Pfalz­gra­fen und die rö­misch-deut­schen Kö­ni­ge in Er­schei­nung. Ins­ge­samt bleibt die An­zahl der zu die­ser Zeit vor­han­de­nen Wehr­an­la­gen je­doch noch sehr über­schau­bar.

'Basilika' Trier, 2006. (Privatbesitz Alexander Thon)

 

Da­bei pro­fi­lier­ten sich in die­ser Zeit ins­be­son­de­re die rhei­ni­schen Pfalz­gra­fen, die auf ih­rer un­frei­wil­li­gen Süd­wan­de­rung mit ih­ren Be­sit­zun­gen an der Mo­sel an­ge­kom­men wa­ren, als Bau­her­ren: Zu den pfalz­gräf­li­chen Grün­dun­gen ge­hö­ren nach letz­tem For­schungs­stand ne­ben der schon spä­tes­tens am Be­ginn des Jahr­hun­derts ent­stan­de­nen An­la­ge in Co­chem auch Treis (vor 1148) und Thu­randt (nach 1198). Da­von gin­gen al­ler­dings schon in der Mit­te des Jahr­hun­derts Treis (1148) und Co­chem (1151) nach ge­walt­sa­men Er­obe­run­gen an das Reich be­zie­hungs­wei­se an das Erz­stift Trier ver­lo­ren. Die wohl von den edel­frei­en Her­ren von Eh­ren­berg er­rich­te­te Eh­ren­burg er­hiel­ten die Pfalz­gra­fen 1161 als trie­ri­sches Le­hen.

Her­aus­ra­gen­des Bei­spiel für die Be­stre­bun­gen der Pfalz­gra­fen, sich an der Mo­sel ter­ri­to­ri­al kon­so­li­die­ren zu wol­len, ist Burg Co­chem. Erst­mals his­to­rio­gra­phisch um 1105 und ur­kund­lich ge­si­chert für das Jahr 1130 nach­ge­wie­sen ‒ al­le kur­sie­ren­den an­geb­li­chen äl­te­ren Er­wäh­nun­gen sind un­zu­tref­fend ‒, wur­de die auf ho­hem Berg­gip­fel über der Mo­sel er­rich­te­te Burg 1151 von Kö­nig Kon­rad III. (1138-1152) be­la­gert und er­obert. Seit die­ser Zeit Reichs­burg und von Reichs­mi­nis­te­ria­len ver­wal­tet, ver­pfän­de­te sie 1294 Kö­nig Adolf (1292-1298) zu­sam­men mit Klot­ten an Erz­bi­schof Bo­e­mund I. von Trier (1286-1299), wo­durch sich ih­re Reichs­zu­ge­hö­rig­keit fak­tisch er­le­dig­te. Bis zum En­de des 17. Jahr­hun­derts nahm ne­ben trie­ri­schen Burg­man­nen auch der kur­trie­ri­sche Amt­mann von Co­chem sei­nen Sitz auf der Burg. 1689 von fran­zö­si­schen Trup­pen zer­stört, wur­de die Rui­ne von 1874-1877 als neu­go­ti­sches Schloss im In­ne­ren, nach au­ßen aber in deut­li­cher An­leh­nung an ei­ne his­to­ri­sche Ab­bil­dung aus dem spä­ten 16. Jahr­hun­dert wie­der auf­ge­baut. Die fast voll­stän­dig neu er­rich­te­ten Ge­bäu­de las­sen im Grund­riss die Kon­zep­ti­on der pfalz­gräf­li­chen Ur­sprungs­an­la­ge le­dig­lich noch er­ah­nen: Um den in sei­ner un­ge­wöhn­li­chen Grund­form im We­sent­li­chen wohl be­reits um 1100 er­rich­te­ten Berg­fried dürf­ten sich die üb­ri­gen Ge­bäu­de in dich­ter Fol­ge grup­piert ha­ben, die zu­dem viel­leicht schon da­mals von ei­ner ova­len Ring­mau­er ge­schützt wur­den. 

Ähn­lich ver­hält es sich bei der nach Co­chem äl­tes­ten pfalz­gräf­li­chen Burg bei Treis, die ‒ nach Er­obe­rung ei­ner durch Graf Ot­to von Rheineck (Pfalz­graf bei Rhein 1126-1140/50) er­rich­te­ten Vor­gän­ger­an­la­ge durch Erz­bi­schof Bru­no von Trier (1102-1124) im Jahr 1121 ‒ von Pfalz­graf Her­mann von Stah­leck (1142/43-1156) im Jahr 1148 wie­der auf­ge­baut wor­den war. Aus der Mit­te des 12. Jahr­hun­derts stammt hier noch der Berg­fried mit fünf in­nen­lie­gen­den Ge­schos­sen und dem al­ten Hoch­ein­gang. Auf der im Ehr­bach­tal un­weit von Bro­den­bach und der Mo­sel ge­le­ge­nen Eh­ren­burg be­fin­det sich der äl­tes­te Bau­be­stand im obe­ren Teil der Burg, wo west­lich des Dop­pel­berg­frieds ein im Kern noch er­hal­te­ner recht­ecki­ger Wohn­turm liegt. Die­ses Ge­bäu­de, das noch Res­te der ori­gi­na­len, spä­ter über­bau­ten Zin­nen mit ih­rem al­ten Putz auf­weist, stammt je­den­falls aus dem 12. Jahr­hun­dert, wo­bei un­klar bleibt, ob es auf die Pfalz­gra­fen oder die Her­ren von Eh­ren­berg und so­mit noch auf die Zeit vor 1161 zu­rück­geht. Das bis­her we­nig er­forsch­te, erst nach 1198 durch Pfalz­graf Hein­rich (1195-1212) er­rich­te­te Thu­randt zeigt we­nig er­kenn­ba­re Bau­sub­stanz aus der Grün­dungs­zeit. Nach neu­es­ten Er­kennt­nis­sen bil­de­te mög­li­cher­wei­se ein mas­si­ver vier­ecki­ger Wohn­turm mit run­den Eck­türm­chen den Kern der Ur­sprungs­an­la­ge. Die bei­den mar­kan­ten run­den Berg­frie­de, wel­che ge­gen­wär­tig die An­sicht der Burg be­herr­schen, dürf­ten da­ge­gen erst nach der Mit­te des 13. Jahr­hun­derts ge­baut wor­den sein.

Ne­ben Wehr­an­la­gen der Pfalz­gra­fen las­sen sich im 12. Jahr­hun­dert erst­mals auch Reichs­bur­gen nach­wei­sen, die dem je­wei­li­gen rö­misch-deut­schen Kö­nig gleich­sam durch sein Amt zur Ver­fü­gung stan­den. Ne­ben Eltz wa­ren dies das 1161 er­ober­te, bis da­hin pfalz­gräf­li­che Co­chem und mög­li­cher­wei­se ganz oder teil­wei­se auch Ar­ras, das 1137 von Erz­bi­schof Al­be­ro von Trier ein­ge­nom­men wur­de. We­der Ar­ras noch Co­chem zei­gen je­doch noch (Bau-)Res­te, die ein­deu­tig dem 12. Jahr­hun­dert und ei­ner Bau­tä­tig­keit un­ter den rö­misch-deut­schen Kö­ni­gen zu­zu­ord­nen wä­ren.

Burg Cochem, 2006. (Privatbesitz Alexander Thon)

 

Ob­wohl nicht di­rekt am Fluss, son­dern 1,5 km land­ein­wärts am Un­ter­lauf des Elz­bachs in der Ei­fel ge­le­gen, gilt Burg Eltz in­zwi­schen als klas­si­sche Mo­sel- und Adels­burg. Tat­säch­lich aber war die An­la­ge seit ih­rer Erst­erwäh­nung in zwei Ur­kun­den von nach 1129 und 1157 über fast 200 Jah­re ei­ne Reichs­burg und dem­entspre­chend mit un­frei­en Reichs­mi­nis­te­ria­len amts­wei­se be­setzt, die den Na­men „Elt­z“ nach dem Ort ih­rer Tä­tig­keit, nicht aber als Fa­mi­li­en­na­me im heu­ti­gen Sinn tru­gen. So lässt sich ein ‒ wohl­ge­merkt nicht­ad­li­ges ‒ Reichs­mi­nis­te­rialen­ge­schlecht von Eltz auch erst seit dem Jahr 1268 nach­wei­sen, wel­ches das Reichs­le­hen Eltz von den rö­misch-deut­schen Kö­ni­gen seit die­ser Zeit als erb­li­ches Le­hen er­hal­ten zu ha­ben scheint. Kon­flik­te mit dem Trie­rer Erz­bi­schof Bal­du­in führ­ten 1331 zur be­kann­ten „Elt­zer Feh­de“, in de­ren Ver­lauf Bal­du­in auf ei­nem ho­hen Berg­sporn mit Bal­den-Eltz (spä­ter Neu-Eltz) ei­ne Be­la­ge­rungs­burg er­rich­ten ließ. Nach län­ge­rer Be­la­ge­rung und Be­schie­ßung mit Bli­den (Stein­schleu­dern) schloss Jo­hann von Eltz im De­zem­ber 1337 Frie­den mit Bal­du­in. Mit der Be­leh­nung des Trie­rer Erz­bi­schofs durch Kö­nig Karl IV. (1346/49-1378) im Jahr 1354 und der Ent­bin­dung der Elt­zer von ih­ren Treue­ei­den ge­gen­über Kö­nig und Reich war Burg Eltz von da an kei­ne Reichs­burg mehr, son­dern fak­tisch an Trier über­ge­gan­gen. Eltz bil­de­te in der Fol­ge­zeit trotz der stets ge­gen­wär­ti­gen Lehns­herr­schaft des Erz­stifts Trier den Mit­tel­punkt ei­ner klei­nen Herr­schaft, de­ren In­ha­ber sich in ver­schie­de­nen Li­ni­en auf­spal­te­ten und 1733 in der Li­nie zum gol­de­nen Lö­wen zu Reichs­gra­fen auf­stie­gen. Wäh­rend des Pfäl­zi­schen Erb­fol­ge­krie­ges ge­lang es Hans An­ton von Eltz, der in der fran­zö­si­schen Ar­mee als Of­fi­zier dien­te, sei­ne Stamm­burg vor ei­ner Zer­stö­rung zu be­wah­ren. Durch ei­nen ver­hee­ren­den Brand, von dem nur das Rü­be­nach­er Haus voll­stän­dig ver­schont blieb, wur­de 1920 al­les Dach- und Fach­werk nebst ei­nem Teil der Ein­rich­tung rui­niert.

Bis zum En­de des Zwei­ten Welt­krie­ges voll­stän­dig wie­der­her­ge­stellt, be­fin­det sich die be­ein­dru­cken­de An­la­ge bis heu­te im Be­sitz der Fa­mi­lie von Eltz. Die ma­le­ri­sche Burg weist nach jahr­hun­der­te­lan­ger Bau­tä­tig­keit Ge­bäu­de aus der Zeit vom Hoch­mit­tel­al­ter bis zum Jahr 1651 auf, wo­mit sie kei­nes­wegs, wie noch Ge­org Dehio glaub­te, die „Burg schlecht­hin“ ist, son­dern viel­mehr in ei­nem ge­schlos­sen an­mu­ten­den Kom­plex sehr ein­drucks­voll die bau­li­che Wei­ter­ent­wick­lung von ei­ner mit­tel­al­ter­li­chen Wehr­an­la­ge zum neu­zeit­li­chen Schloss ver­an­schau­licht (zu­letzt: „Kem­pe­ni­cher Häu­ser“, 1550/1639). Noch aus dem Hoch­mit­tel­al­ter und da­mit aus der Reichs­burg­zeit dürf­te al­lein das im Nord­wes­ten ge­le­ge­ne Haus Platt-Eltz stam­men, das als et­wa qua­dra­ti­scher, ver­putz­ter Wohn­turm mit (er­neu­er­ten) ro­ma­ni­schen Fens­tern auf der Hof­sei­te na­he­zu voll­stän­dig frei steht und nur über ei­nen Trep­pen­turm mit dem Nach­bar­bau ver­bun­den ist.

Ge­gen­über den Ver­su­chen der Pfalz­graf­schaft, sich an der Mo­sel zu eta­blie­ren, wie auch ge­gen­über dem Kö­nig­tum ge­lang es dem Erz­stift Trier im 12. Jahr­hun­dert, sei­ne Po­si­tio­nen nicht nur zu be­haup­ten, son­dern deut­lich aus­zu­bau­en. Mit Be­zug auf die stifts­ei­ge­nen Wehr­bau­ten be­deu­te­te dies, dass mit Aus­nah­me von Pfal­zel (nach 1135) dem bi­schöf­li­chen „Stamm­sit­z“ in Trier zwar kei­ne Neu­grün­dun­gen hin­zu­ge­fügt wur­den, son­dern vor al­lem mi­li­tä­risch auf An­la­gen von mög­li­chen Kon­kur­ren­ten im Kampf um Ge­biet und Rech­te re­agiert wur­de. Dies be­traf die Bur­gen Ar­ras und Treis, die 1137 be­zie­hungs­wei­se 1148 er­obert und nach­fol­gend voll­stän­dig bzw. we­nigs­tens teil­wei­se dem Erz­stift ein­ver­leibt wur­den. Ob die heu­te nur noch in we­ni­gen Mau­er­res­ten er­kenn­ba­re spon­hei­mi­sche Star­ken­burg durch die gleich­na­mi­ge Gra­fen­fa­mi­lie tat­säch­lich schon im letz­ten Jahr­zehnt des 12. Jahr­hun­derts den Trie­rer Erz­bi­schö­fen zu Le­hen auf­ge­tra­gen wor­den ist, bleibt frag­lich.

Burg Eltz, 2006. (Privatbesitz Alexander Thon)

Die Burg Eltz nach ihrem Brand, 1920.

 

Als ein­zi­ge trie­ri­sche Neu­grün­dung des 12. Jahr­hun­derts ver­dient so­mit Pfal­zel be­son­de­re Er­wäh­nung. Der Na­me des heu­ti­gen Trie­rer Stadt­teils Pfal­zel geht auf ei­ne rö­mi­sche Pa­last­an­la­ge wohl aus der Mit­te des 4. Jahr­hun­derts zu­rück, die zu­min­dest seit dem Mit­tel­al­ter of­fen­bar im Ge­gen­satz zur grö­ße­ren Pfalz in Trier als pa­la­tio­lum (klei­ne Pfalz) be­zeich­net wur­de. Der an­sehn­li­che Ge­bäu­de­kom­plex wur­de in nach­rö­mi­scher Zeit zu ver­schie­de­nen Zwe­cken ge­nutzt und mehr­fach grund­le­gend um­ge­baut. Erz­bi­schof Al­be­ro von Trier (1131-1152) ließ „… die klei­ne Pfalz …, die zu je­ner Zeit durch La­ge und Al­ter bau­fäl­lig und un­be­wohn­bar ge­wor­den war, un­ter gro­ßen Auf­wen­dun­gen wie­der­her­stel­len“. In der Fol­ge­zeit dien­te Pfal­zel den Erz­bi­schö­fen von Trier oft­mals als Auf­ent­halts­ort und ge­wann im 15. Jahr­hun­dert die Be­deu­tung ei­ner Ne­ben­re­si­denz, de­ren Er­schei­nungs­bild durch Aus­bau­ten im 15./16. Jahr­hun­dert dem ei­ner spät­mit­tel­al­ter­li­chen Burg glich. 

Pfalzel, Kupferstich von Franz Hogenberg. Auf der linken Seite kann man die bürgerliche Siedlung erkennen, auf der rechten Seite erkennt man die befestigte Burg (gelb gerahmt) und das Stift, um 1598.

 

Der bis 1539 um­fas­send neu be­fes­tig­te Ort und da­mit auch die Burg wur­den 1552 von Mark­graf Al­brecht II. Al­ki­bia­des von Bran­den­burg (1541-1554) und end­gül­tig 1673/1674 von fran­zö­si­schen Trup­pen zer­stört. Von der mit­tel­al­ter­li­chen An­la­ge mit hoch auf­ra­gen­dem Berg­fried, Wohn­bau­ten, Ring­mau­er und um­lau­fen­dem Was­ser­gra­ben ha­ben sich in der Orts­be­bau­ung le­dig­lich noch Res­te er­hal­ten, die je­doch sämt­lich spä­te­rer Zeit und vor al­lem dem 15./16. Jahr­hun­dert ent­stam­men. Da­zu ge­hört ins­be­son­de­re ein in der zwei­ten Hälf­te des 15. Jahr­hun­derts er­rich­te­ter Tor­turm mit Tor­hal­le und drei dar­über lie­gen­den Ge­schos­sen.

Au­ßer den ge­nann­ten Bur­gen exis­tier­te im 12. Jahr­hun­dert mit Vel­denz nur noch ei­ne wei­te­re An­la­ge in un­mit­tel­ba­rer Nä­he zur Mo­sel, die ei­nem an­de­ren Ei­gen­tü­mer ge­hör­te. Das erst­mals 1156 er­wähn­te Vel­denz ‒ äl­te­re in der For­schung noch im­mer kol­por­tier­te Nen­nun­gen sind nicht stich­hal­tig ‒ war Fern­be­sitz der Bi­schö­fe von Ver­dun, wel­che die An­la­ge an die gleich­na­mi­gen, schon seit dem En­de des 11. Jahr­hun­derts nach­weis­ba­ren Gra­fen als Le­hen aus­ga­ben. 1680 von fran­zö­si­schen Trup­pen zer­stört, zei­gen die we­ni­gen Res­te der einst um­fang­rei­chen Burg heu­te kei­ner­lei dem 12. Jahr­hun­dert ein­deu­tig zu­weis­ba­re Bau­sub­stanz mehr. Der äl­tes­te Teil dürf­te sich auf dem voll­stän­dig ab­ge­räum­ten nörd­li­chen Be­reich des in­ner­halb des Burg­ge­län­des am höchs­ten auf­ra­gen­den schma­len Fels­gra­tes be­fun­den ha­ben.

4. Burgenbau an der Mosel im 13. Jahrhundert

Wie ganz ähn­lich am Mit­tel­rhein zu be­ob­ach­ten, lässt sich der Hö­he­punkt der Bur­gen­bau­tä­tig­keit an der Mo­sel zwei­fel­los für das 13. und in ähn­li­chem Um­fang auch für das 14. Jahr­hun­dert kon­sta­tie­ren. In Fol­ge der vor al­lem zu Zei­ten des In­ter­regn­ums un­si­che­ren po­li­ti­schen Ver­hält­nis­se er­folg­ten zahl­rei­che Neu­bau­ten, die wie­der­um selbst die bis weit in das 14. Jahr­hun­dert fest­zu­stel­len­de Zer­split­te­rung der Ei­gen­tums- und Be­sitz­rech­te im Mo­sel­raum fun­da­men­tie­ren soll­ten. Auf­fäl­lig sind da­bei die schon zu die­ser Zeit deut­lich er­kenn­ba­ren Ver­su­che des Erz­stifts Trier, sei­ne kon­kur­rie­ren­den Nach­barn ge­walt­sam oder mit recht­li­chen Mit­teln zu­rück­zu­drän­gen. Dem­ge­gen­über ver­zeich­ne­ten das rö­misch-deut­sche Kö­nig­tum und vor al­lem die Pfalz­gra­fen star­ke Ein­bu­ßen an Bur­gen und Be­sit­zun­gen. Erst­mals nach­wei­sen las­sen sich zu die­ser Zeit die Am­bi­tio­nen des Erz­stifts Köln, das mit Beil­stein und Zel­tin­gen we­nigs­tens zwei Neu­bau­ten zur Si­che­rung sei­ner In­ter­es­sen er­rich­ten ließ. Nur kur­ze Zeit konn­ten sich die Gra­fen von Blies­kas­tel zu den Burg­her­ren zäh­len, de­ren viel­leicht noch am En­de des 12. Jahr­hun­derts er­rich­te­te An­la­ge in Bern­kas­tel zu Be­ginn des 13. Jahr­hun­derts von Erz­bi­schof Jo­hann I. von Trier zer­stört wur­de.

Pfalzel, von der im 17. Jahrhundert zerstörten Burg erkennt man im heutigen Stadtbild noch den Torturm mit Torhalle und die drei darüberliegenden Geschosse, 2006. (Privatbesitz Alexander Thon)

 

Für das rö­misch-deut­sche Kö­nig­tum be­deu­te­te das 13. Jahr­hun­dert ei­nen er­heb­li­chen Rück­schlag in sei­nen Be­mü­hun­gen um die Kon­so­li­die­rung sei­ner Be­sit­zun­gen. So gin­gen Co­chem und Klot­ten 1294 durch Ver­pfän­dung an Trier ver­lo­ren. Ähn­lich ver­hielt es sich fak­tisch bei Ar­ras und bei Ober- und Nie­der­burg in Ko­bern, wo nicht klar er­kenn­ba­re oder um­strit­te­ne Ei­gen­tums­rech­te ei­ne ein­deu­ti­ge Zu­ord­nung zu die­ser Zeit stark er­schwe­ren. Al­lein die Reichs­burg Eltz ver­blieb noch in un­mit­tel­ba­rer Ver­fü­gungs­ge­walt des Kö­nigs.

Ein an­schau­li­ches Bei­spiel für ei­ne Reichs­burg an der Mo­sel im 13. Jahr­hun­dert bie­tet Burg Klot­ten (der heu­ti­ge Na­me „Co­rai­del­stein“ ist ei­ne un­ge­klär­te Be­nen­nung seit dem 19. Jahr­hun­dert), de­ren Grün­dung bis­her fast durch­gän­gig für die Mit­te des 11. oder gar das En­de des 10. Jahr­hun­derts an­ge­nom­men wor­den ist. Tat­säch­lich aber sind an­ge­sichts feh­len­der oder ge­fälsch­ter Be­le­ge sämt­li­che Da­tie­run­gen vor dem En­de des 13. Jahr­hun­derts un­zu­tref­fend. Als ers­ter ge­si­cher­ter Hin­weis auf ei­ne Burg in Klot­ten ver­bleibt ei­ne Ur­kun­de Kö­nig Adolfs aus dem Jahr 1294, in der die­ser dem Trie­rer Erz­bi­schof Bo­e­mund I. die bei­den Reichs­bur­gen Co­chem und Klot­ten ver­pfän­de­te. 1346 durch Kö­nig Karl IV. end­gül­tig aus dem Reichs­gut ge­löst und an Trier über­schrie­ben, setz­ten die Erz­bi­schö­fe ei­ge­ne Burg­gra­fen und Burg­man­nen ein. In den fol­gen­den Jahr­hun­der­ten ging Klot­ten an zahl­rei­che ver­schie­de­ne Lehns­trä­ger, be­vor sie vom 17. Jahr­hun­dert bis 1918 an die Rit­ter und spä­te­ren Frei­her­ren und Reichs­gra­fen von Kes­sel­statt kam. Auf ei­nem ke­gel­för­mi­gen Berg ge­le­gen, zeigt Klot­ten ei­ne ova­le Grund­form mit ei­nem do­mi­nie­ren­den vier­ecki­gen Haupt­turm in der Mit­te. Die ur­sprüng­li­che Burg nahm in et­wa die West­hälf­te ein, die spät­mit­tel­al­ter­li­chen und früh­neu­zeit­li­chen Er­wei­te­run­gen fan­den vor­nehm­lich in der Ost­hälf­te statt. Mit­tel­al­ter­li­che Bau­sub­stanz be­sitzt nach der­zei­ti­gem Kennt­nis­stand vor al­lem der in sei­ner Nord­mau­er fast in vol­ler Hö­he er­hal­te­ne fünf­ge­schos­si­ge Berg­fried mit Hoch­ein­gang, in des­sen So­ckel- und Erd­ge­schoss der 6 auf 6 Me­ter mes­sen­de Stumpf ei­nes Vor­gän­ger­baus steckt, der nach Zer­stö­rung oder Ab­riss mög­li­cher­wei­se im 13. oder 14. Jahr­hun­dert mit dem heu­ti­gen stär­ke­ren Turm um­baut wur­de.

Burg 'Coraidelstein', Klotten, 2006. (Privatbesitz Alexander Thon)

 

Zwei­fel­los die grö­ß­ten Fort­schrit­te im Be­mü­hen um die Aus­wei­tung und Si­che­rung sei­ner Be­sit­zun­gen durch Bau von Bur­gen mach­te im 13. Jahr­hun­dert das Erz­stift Trier. Zu den voll­stän­dig oder zu­min­dest teil­wei­se ei­ge­nen An­la­gen Trier, Pfal­zel, Treis, Star­ken­burg und Ar­ras, die sämt­lich ge­hal­ten wer­den konn­ten, ka­men durch Pfan­der­werb vom Reich 1294 Co­chem und Klot­ten. Das pfalz­gräf­li­che Thu­randt wur­de nach mehr als ein­jäh­ri­ger Be­la­ge­rung er­obert und mit den Erz­bi­schö­fen von Köln zu glei­chen Tei­len über­nom­men. Zu­dem konn­ten durch die drei Neu­bau­ten Bi­schof­stein (zwi­schen 1242 und 1259), Ko­blenz (gra­vie­ren­der Aus- und Um­bau, ab 1277) und Neu­ma­gen („Un­te­re Bur­g“, zwi­schen 1286 und 1299) wei­te­re wich­ti­ge trie­ri­sche Be­sit­zun­gen ge­si­chert wer­den. Als Neu­er­rich­tung muss auch Bern­kas­tel be­wer­tet wer­den, des­sen Vor­gän­ger­an­la­ge kurz vor 1200/1201 zer­stört und zu­nächst durch ei­ne Nicht­wie­der­auf­bau­ver­ein­ba­rung mit den Gra­fen von Blies­kas­tel neu­tra­li­siert, 1277 je­doch un­ge­ach­tet des­sen von Erz­bi­schof Hein­rich II. wie­der­er­rich­tet wor­den war.

Die trie­ri­schen Am­bi­tio­nen und Vor­ge­hens­wei­se ver­mit­telt die heu­te „Al­te Bur­g“ ge­nann­te An­la­ge in Ko­blenz nach­drück­lich. 1277 be­gann Erz­bi­schof Hein­rich II. mit dem Bau ei­ner Burg­an­la­ge, wo­für er den Wohn­sitz der Ko­blen­zer Mi­nis­te­ria­len­fa­mi­lie von der Ar­ken an­kauf­te. Zu­nächst ge­mein­schaft­lich mit der Stadt Ko­blenz, nach 1278 auf sich selbst ge­stellt, sorg­te Hein­rich trotz zwi­schen­zeit­li­chen schwe­ren Aus­ein­an­der­set­zun­gen mit den Bür­gern für den Fort­gang der Ar­bei­ten. Ver­wal­tet von ei­nem trie­ri­schen Amt­mann, der gleich­zei­tig als Burg­graf fun­gier­te, wur­de die Burg in den fol­gen­den Jahr­hun­der­ten mehr­fach aus- und um­ge­baut und dien­te den Erz­bi­schö­fen oft­mals als Auf­ent­halts­ort. Nach spä­te­ren Nut­zun­gen als Blech­wa­ren­fa­brik und Spar­kas­se be­her­ber­gen die Ge­bäu­de heu­te das Ko­blen­zer Stadt­ar­chiv. Der auf den ers­ten Blick ein­heit­lich schei­nen­de Bau­kör­per mit sei­nen bei­den mar­kan­ten Rund­tür­men und dem ho­hen Dach ist das Er­geb­nis von meh­re­ren Bau­pha­sen, die vom 13. bis in das 17. Jahr­hun­dert rei­chen. Äl­tes­ter Teil ist das zwi­schen bei­de Tür­me ein­ge­füg­te tra­pez­för­mi­ge Haupt­ge­bäu­de, wel­ches im Kern das ro­ma­ni­sche Burg­haus der Fa­mi­lie von Ar­ken aus der Zeit um 1200 dar­stellt. Die­ses ers­te, ur­sprüng­lich zwei­ge­schos­si­ge Ge­bäu­de wur­de un­ter Erz­bi­schof Hein­rich II. nach 1277 um ein Ge­schoss er­höht und bil­de­te ge­mein­sam mit dem statt­li­chen Ost­turm den Kern der Burg. Die­ser Ost­turm selbst stammt in sei­ner Ur­sprungs­form eben­falls aus der Zeit nach 1277, wur­de aber um 1425 auf Hö­he des zwei­ten Ober­ge­schos­ses ab­ge­bro­chen und mit ei­nem acht­ecki­gen Auf­bau mit vier ho­hen spitz­bo­gi­gen Maß­werk­fens­tern, in dem ein ge­wölb­ter Ka­pel­len­raum sei­nen Platz fand, ver­se­hen.

Erst­mals an der Mo­sel als Bur­gen­grün­der und -ei­gen­tü­mer nach­wei­sen lässt sich im 13. Jahr­hun­dert da­s Erz­stift Köln. Mit den neu er­rich­te­ten An­la­gen in Beil­stein (vor 1268) und Zel­tin­gen (vor 1288) wa­ren die Erz­bi­schö­fe vor al­lem an der Mit­tel­mo­sel ak­tiv, wo­bei Zel­tin­gen al­ler­dings von 1288 bis 1338 von den Gra­fen von Vel­denz ge­walt­sam be­setzt wur­de. Zu­sam­men mit Trier ge­lang 1248 die Ein­nah­me des pfalz­gräf­li­chen Thu­randt, das an­schlie­ßend zwi­schen bei­den Erz­stif­ten auf­ge­teilt und ge­mein­schaft­lich ver­wal­tet wur­de.

Die 'Alte Burg' in Koblenz, 2006. (Privatbesitz Alexander Thon)

 

Die 1268 erst­mals er­wähn­te Burg in Beil­stein (seit dem 17. Jahr­hun­dert „Met­ter­nich“ ge­nannt) war seit Be­ginn ih­rer Nach­weis­bar­keit Ei­gen­tum der Köl­ner Erz­bi­schö­fe, die sie an die seit 1098 be­leg­ten Her­ren von Braunshorn als Le­hen aus­ge­ge­ben hat­ten. Nach de­ren Aus­ster­ben kam die An­la­ge 1362 über weib­li­che Lehns­fol­ge an Ku­no und Ger­lach von Win­ne­burg, die ei­ne Hälf­te von Burg und Herr­schaft schon 1363/1365 für 6.000 Gul­den an Erz­bi­schof Ku­no II. von Trier (1362-1388) ver­kauf­ten und da­mit für lang­wie­ri­ge Kon­flik­te sorg­ten. Ein 1488 ab­ge­schlos­se­ner Hilfs­ver­trag zwi­schen Ku­no III. von Win­ne­burg-Beil­stein und Kur­fürst Phil­ipp von der Pfalz (1476-1508) führ­te 1488 zum so ge­nann­ten „Beil­stei­ner Krie­g“, an des­sen En­de es Erz­bi­schof Jo­hann II. von Trier ge­lang, sei­ne An­sprü­che auf ei­ne Hälf­te von Beil­stein mehr­heit­lich er­folg­reich zu ver­tei­di­gen.

Burg Beilstein, Kupferstich von Matthäus Merian, vor 1646.

 

Im Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg von spa­ni­schen und fran­zö­si­schen Trup­pen be­setzt, zog Erz­bi­schof Jo­hann III. von Trier nach dem Aus­ster­ben der Win­ne­bur­ger 1637 Beil­stein als er­le­dig­tes Le­hen ein und ver­gab es ein­ein­halb Jahr­zehn­te spä­ter an die Frei­her­ren von Met­ter­nich. 1689 von fran­zö­si­schen Sol­da­ten zer­stört, ka­men die Ge­bäu­de nach 1794 in Pri­vat­be­sitz. Mar­kan­tes Merk­mal der Burg ist der mehr als 20 Me­ter ho­he, fünf­ecki­ge Berg­fried mit Spit­ze zur Haupt­an­griffs­sei­te und Hoch­ein­gang auf der Ost­sei­te, der als äl­tes­ter Bau­teil noch aus dem mitt­le­ren 13. Jahr­hun­dert stammt. Sei­ne vier Ge­schos­se neh­men Trep­pen in der Mau­er­stär­ke, ei­nen Ka­min so­wie ver­ein­zelt Schlitz­schar­ten in sich auf. Ei­ne Rei­he von Krag­stei­nen ver­deut­licht, dass der Turm zu­nächst eng um­baut war. Al­le wei­te­ren Ge­bäu­de, dar­un­ter der ein­drucks­vol­le, vor die Ring­mau­er vor­sprin­gen­de Süd­west­turm, die Wohn­bau­ten wie auch die weit­läu­fi­gen Zwin­ger­an­la­gen auf der der Mo­sel ab­ge­wand­ten Berg­sei­te, wur­den vom 14. bis zum 16. Jahr­hun­dert hin­zu­ge­fügt.

Ver­gleichs­wei­se ge­rin­ge Be­deu­tung kommt im 13. Jahr­hun­dert den we­ni­gen rest­li­chen Wehr­an­la­gen aus an­de­rer Pro­ve­ni­enz zu. Die ein Jahr­hun­dert zu­vor noch so be­deu­ten­den Pfalz­gra­fen ver­lo­ren mit Thu­randt 1248 auch ih­re letz­te Schlüs­sel­po­si­ti­on an der Mo­sel an Trier und Köln und konn­ten sich nur noch auf die von ih­nen lehns­ab­hän­gi­gen Her­ren von Eh­ren­berg mit ih­rer gleich­na­mi­gen Burg stüt­zen. Als ein­zi­ge Neu­grün­dung, die nicht auf Trier, Köln oder das Reich zu­rück­geht, darf die Win­ne­burg gel­ten, die vor 1287 von ei­nem gleich­na­mi­gen Ge­schlecht er­rich­tet wor­den ist, aber schon we­ni­ge Jah­re spä­ter von Trier ‒ zu­nächst noch er­folg­los ‒ be­an­sprucht wur­de. Be­stand hat­te die Ei­gen­tums-/Be­sitz­kon­stel­la­ti­on im Fall von Vel­denz, das die gleich­na­mi­gen Gra­fen wei­ter­hin als Le­hen der Bi­schö­fe von Ver­dun tru­gen.

5. Burgenbau an der Mosel im 14. Jahrhundert

Im 14. Jahr­hun­dert setzt sich die Bur­gen­bau­tä­tig­keit an der Mo­sel in un­ver­min­der­ter In­ten­si­tät fort. Be­mer­kens­wert ist da­bei, dass von acht Neu­bau­ten nur drei auf In­itia­ti­ve der Trie­rer Erz­bi­schö­fe zu­rück­gin­gen, drei wei­te­re aber durch Lehn­s­auf­tra­gung dem Erz­stift ein­ge­glie­dert wer­den konn­ten. Noch­mals ver­min­der­te sich der Ein­fluss der Pfalz­gra­fen und des rö­misch-deut­schen Kö­nig­tums, die bei­de voll­stän­dig bzw. fast kom­plett aus dem Kreis der Burg­her­ren aus­schie­den, wäh­rend das Köl­ner Erz­stift sei­ne Po­si­tio­nen auf ver­gleichs­wei­se ge­rin­gem Ni­veau zu sta­bi­li­sie­ren ver­moch­te. Den Gra­fen von Spon­heim, die an der Mo­sel bis da­hin le­dig­lich die Star­ken­burg je­weils zur Hälf­te von der Ab­tei Cor­vey und vom Erz­stift Trier zu Le­hen ge­tra­gen hat­ten, ge­lang es, mit der Gre­ven­burg hoch über Tra­ben-Trar­bach (vor 1357) mit­ten in trie­ri­schem Ter­ri­to­ri­um ei­nen Neu­bau zu er­rich­ten.

Für das rö­misch-deut­sche Kö­nig­tum setz­te sich die be­reits ein Jahr­hun­dert zu­vor ab­les­ba­re Ent­wick­lung fort: Von den bei­den al­lein noch ver­füg­ba­ren Reichs­bur­gen Eltz und Ar­ras fiel ers­te­re nach der in­di­rekt ver­lo­re­nen Elt­zer Feh­de (1331-1336/37) im Jahr 1354 an Trier. Ar­ras ver­blieb bei aus den Schrift­quel­len der­zeit kaum er­kenn­ba­rer La­ge der Ei­gen­tums­rech­te wohl im­mer­hin noch no­mi­nell zur Hälf­te beim Reich, wo­bei vor Ort das Erz­stift Trier al­ler­dings den deut­lich stär­ke­ren Zu­griff auf die Burg­be­sat­zung hat­te.

Burg Beilstein wurde ab dem 17. Jahrhundert Burg 'Metternich' genannt, 2006. (Privatbesitz Alexander Thon)

 

Wie schon im Jahr­hun­dert zu­vor war es eben die­ses Erz­stift Trier, das ins­be­son­de­re un­ter dem en­er­gi­schen Erz­bi­schof Bal­du­in (1307-1354) ein­deu­ti­ge Zu­ge­win­ne ver­zeich­nen konn­te. Wäh­rend er­neut al­le bis­her trie­ri­schen Bur­gen (Bern­kas­tel, Bi­schof­stein, Co­chem, Klot­ten, Ko­blenz, Neu­ma­gen, Pfal­zel, Treis, Trier so­wie an­tei­lig Thu­randt und Ar­ras) als un­ge­stör­tes Ei­gen­tum ver­blie­ben, konn­ten die Win­ne­burg (1304), zur Ley­en (obers­ter Turm, 1333) die Eh­ren­burg (1340), Klüs­serath (vor 1343/47), Bü­bin­gen (1346), die Reichs­bur­gen Ober­burg und Nie­der­burg in Ko­bern (1354) und Eltz (1354) so­wie die von der Ab­tei Cor­vey zu Le­hen ge­hen­de zwei­te Hälf­te der Star­ken­burg (1359) und ei­ne Hälf­te von Beil­stein (1363/1365) gro­ß­teils auf fried­li­chem Weg durch Lehn­s­auf­tra­gung, nicht sel­ten aber auch nach mi­li­tä­ri­schen Aus­ein­an­der­set­zun­gen in das ent­ste­hen­de trie­ri­sche Ter­ri­to­ri­um ein­ge­glie­dert wer­den. Neu­bau­ten ent­stan­den aus durch­aus un­ter­schied­li­chen Grün­den mit Ram­stein (be­gon­nen zwi­schen 1300 und 1307) und Bal­den-Eltz (heu­te „Trutz-Elt­z“, zwi­schen 1331 und 1336/37) so­wie wahr­schein­lich auch mit Win­che­rin­gen (vor 1341).

Die klei­ne, auf ei­nem über dem Elz­bach­tal hoch auf­ra­gen­den Berg­sporn er­rich­te­te Burg Bal­den-Eltz oder Neu-Eltz (heu­te fälsch­lich als „Trutz-Elt­z“ be­zeich­net) wur­de im Ver­lauf der Elt­zer Feh­de (1331-1336/37) von Erz­bi­schof Bal­du­in von Trier als Be­la­ge­rungs­burg er­rich­tet und nach ihm als „Bal­den-Elt­z“ be­zeich­net. Im Ver­lauf der Aus­ein­an­der­set­zun­gen soll Burg Eltz von hier aus mit min­des­tens ei­ner Bli­de be­schos­sen wor­den sein. Nach sei­nem Frie­dens­schluss mit Bal­du­in wur­de Jo­hann V. von Eltz 1337 als trie­ri­scher Burg­graf ein­ge­setzt, wo­für er im Ge­gen­zug auf al­le An­sprü­che auf den Berg und die Um­ge­bung der neu­en An­la­ge ver­zich­te­te. Die sehr re­strik­ti­ven Re­ge­lun­gen hin­sicht­lich des Burg­gra­fen­am­tes ver­deut­li­chen die Ab­sicht des Trie­rer Erz­bi­schofs, die Elt­zer Reichs­mi­nis­te­ria­len als trie­ri­sche Dienst­man­nen und da­mit wei­ter­hin als Un­freie zu be­han­deln. Wie spä­te­re Ur­kun­den zei­gen, hat sich die Fa­mi­lie von Eltz nicht an die eben­falls 1337 ver­ein­bar­te Ver­pflich­tung zum bau­li­chen Un­ter­halt ge­hal­ten, so dass die Burg schon 1453 un­be­wohnt war und wüst lag. Wohl wei­ter­hin ver­fal­len, ver­blieb die seit dem 15. Jahr­hun­dert als „Neu-Elt­z“ be­zeich­ne­te An­la­ge bis in das 18. Jahr­hun­dert im Be­sitz der Fa­mi­lie von Eltz. Heu­te zeigt die be­mer­kens­wer­te Burg­rui­ne noch grö­ß­ten­teils ori­gi­na­len Bau­be­stand, zu dem ein qua­dra­ti­scher Wohn­turm samt schräg ver­lau­fen­der Schild­mau­er so­wie ei­ner Ring­mau­er ge­hört. Der na­he­zu in vol­ler Hö­he er­hal­te­ne Turm aus Bruch­stein­mau­er­werk ver­fügt bei teil­wei­ser Un­ter­kel­le­rung über zwei Voll­ge­schos­se mit Res­ten ei­nes brei­ten Ka­mins, Fens­tern und Wand­schrän­ken so­wie ei­ner Trep­pe in der Mau­er­stär­ke.

Nur ge­rin­ge Ein­bu­ßen er­litt im 14. Jahr­hun­dert das Erz­stift Köln. In der Zeit um 1365 ging zwar of­fen­sicht­lich ei­ne Hälf­te von Beil­stein an Trier ver­lo­ren, so dass sich dort ganz ähn­lich wie im Fall von Thu­randt ei­ne Dop­pel­ei­gen­tü­mer­schaft Trier ‒ Köln er­gab, doch ge­lang mit der Er­rich­tung von Lös­nich vor 1343 noch ein wei­te­rer Neu-bau ei­ner Wehr­an­la­ge. Im un­ge­stör­ten Ei­gen­tum ver­blieb zu­dem Zel­tin­gen, das zu­sam­men mit dem gleich­na­mi­gen köl­ni­schen Amt 1345 für meh­re­re Jahr­zehn­te an Kon­rad von Lös­nich ver­pfän­det wur­de.

Burg Balden-Eltz, heute 'Trutz-Eltz' genannt, 2006. (Privatbesitz Alexander Thon)

 

Ge­gen­über den sehr er­folg­rei­chen Ex­pan­si­ons­be­stre­bun­gen der Trie­rer Erz­bi­schö­fe schaff­te es mit den Gra­fen von Spon­heim le­dig­lich ein Gra­fen­ge­schlecht für knapp 100 Jah­re, sich an der Mo­sel im Ge­biet um Tra­ben-Trar­bach zu eta­blie­ren. Mit dem Neu­bau der hoch über dem Fluss­tal auf­ra­gen­den, erst­mals 1357 ge­nann­ten und wohl kurz zu­vor er­rich­te­ten Gre­ven­burg (= „Gra­fen­bur­g“) schuf sich die Fa­mi­lie ei­nen wich­ti­gen Stütz­punkt für ih­re Be­sit­zun­gen im Mo­sel­ge­biet, der rasch die na­he ge­le­ge­ne, nach 1359 voll­stän­dig von Trier zu Le­hen ge­hen­de Star­ken­burg als Re­si­denz der Hin­te­ren Graf­schaft Spon­heim ab­ge­löst ha­ben dürf­te. 1421 fiel die An­la­ge zu­sam­men mit ei­ner gro­ßen Zahl von an­de­ren Bur­gen und Or­ten un­ter die Ver­pfän­dungs­mas­se, die Graf Jo­hann V. von Spon­heim (-Star­ken­burg) (1414/17-1437) dem Mark­gra­fen Bern­hard von Ba­den (1372-1431) für 200.000 Gul­den über­schrieb. Nach dem Aus­ster­ben der Gra­fen von Spon­heim 1414/1437 kam sie zu­sam­men mit der Hin­te­ren Graf­schaft an Mark­graf Ja­kob I. von Ba­den (1431-1453) und Graf Fried­rich III. von Vel­denz (1396-1444).

Die Grevenburg in Traben-Trarbach, Ausschnitt des Kupferstichs 'Trabach' von Matthäus Merian, vor 1645.

 

Im Ver­lauf des Drei­ßig­jäh­ri­gen Krie­ges 1620 und 1632 be­la­gert und er­obert, wur­de die An­la­ge 1687 im Zu­sam­men­hang mit dem Bau der Fes­tung Mon­troy­al durch den fran­zö­si­schen Fes­tungs­bau­meis­ter Sé­bas­ti­en Le Pre­st­re de Vau­ban (1633-1707) grund­le­gend mo­der­ni­siert und er­wei­tert. 1702-1704 hef­tig um­kämpft und noch­mals bis 1734 in Stand ge­setzt, spreng­ten fran­zö­si­sche Trup­pen 1735 die be­ein­dru­cken­de, zur Fes­tung über­form­te Burg. Die we­ni­gen sicht­ba­ren Trüm­mer der einst im­po­san­ten An­la­ge er­mög­li­chen kei­ne fun­dier­te Bau­ana­ly­se, nur der Zu­stand des 17. und 18. Jahr­hun­derts lässt sich an Hand von meh­re­ren his­to­ri­schen Ab­bil­dun­gen, Grund­ris­sen und Schrift­quel­len ei­ni­ger­ma­ßen re­kon­stru­ie­ren. Der Kern­be­reich der spät­mit­tel­al­ter­li­chen Burg aus der Zeit um 1350 lässt sich mit dem heu­ti­gen Hof mit der Burg­schän­ke gleich­set­zen, wo sich ehe­mals ein mäch­ti­ger recht­ecki­ger Wohn­turm von et­wa 23 auf 17 Me­tern Aus­deh­nung mit vier Ge­schos­sen und vier run­den Eck­tür­men er­hob. Frag­men­ta­risch blieb sei­ne Ost­sei­te er­hal­ten, de­ren Eck­tür­me noch meh­re­re Me­ter auf­ra­gen. An den nord­öst­li­chen Turm­stumpf lehnt sich heu­te die Burg­schän­ke an. Die ge­gen­wär­tig die Burg- und Fes­tungs­rui­ne do­mi­nie­ren­de Ge­bäu­de­wand ‒ ein Über­rest der so ge­nann­ten Kom­man­dan­ten­woh­nung ‒ da­tiert da­ge­gen erst in das spä­te 17. Jahr­hun­dert.

Die we­ni­gen üb­ri­gen Wehr­bau­ten an­de­rer Pro­ve­ni­enz be­dür­fen im 14. Jahr­hun­dert kaum noch der Er­wäh­nung, da sie zu­dem fast voll­stän­dig in trie­ri­sche Hän­de ka­men Die rhei­ni­schen Pfalz­gra­fen bü­ß­ten mit der An­er­ken­nung der trie­ri­schen Ei­gen­tü­mer­schaft im Jahr 1340 auch noch die Eh­ren­burg als letz­te ih­rer Bur­gen in un­mit­tel­ba­rer Nä­he zur Mo­sel ein, und auch die Her­ren von Win­ne­burg muss­ten 1304 ih­re Stamm­burg zu Le­hen auf­tra­gen. Ein­zig und al­lein Burg Vel­denz blieb als Le­hen der Bi­schö­fe von Ver­dun in Hän­den der Gra­fen von Vel­denz. Aus den Rei­hen der Edel­frei­en un­ter­nah­men im 14. Jahr­hun­dert im­mer­hin zwei Ge­schlech­ter Ver­su­che, ih­re Be­sit­zun­gen durch den Bau von Bur­gen zu si­chern ‒ näm­lich die Her­ren von Bü­bin­gen (Bü­bin­gen, vor 1346) und von der Ley­en (obers­ter Turm von der Ley­en b. Ür­zig, vor 1333), de­ren Neu­bau­ten al­ler­dings schon kur­ze Zeit spä­ter durch Lehn­s­auf­tra­gung an das Erz­stift Trier fie­len (obers­ter Turm von der Ley­en b. Ür­zig 1333, Bü­bin­gen 1346 ‒ letz­te­res al­ler­dings 1352 und im 16. Jahr­hun­dert auch als Le­hen der Gra­fen von Lu­xem­burg nach­ge­wie­sen). Wann und von wem die Burg der Her­ren von Daun in Klüs­serath er­rich­tet wor­den ist, bleibt un­ge­wiss; 1338/47 je­den­falls wird sie bei ih­rer Erst­erwäh­nung eben­so als trie­ri­sches Le­hen be­zeich­net.

6. Burgenbau an der Mosel im 15. Jahrhundert

Das 15. Jahr­hun­dert be­deu­tet für den Bur­gen­bau an der Mo­sel ei­ne mar­kan­te Zä­sur. Ra­san­te Fort­schrit­te in Bau­kunst und Tech­nik sorg­ten da­für, dass im­mer­hin ei­ni­ge we­ni­ge der be­reits vor­han­de­nen An­la­gen um- und aus­ge­baut wur­den, um den sich rasch fort­ent­wi­ckeln­den Feu­er­waf­fen stand­hal­ten zu kön­nen, so et­wa Beil­stein (äu­ße­rer Zwin­ger). Nach bis­he­ri­gem For­schungs­stand lässt sich je­doch kein ein­zi­ger Neu­bau ei­ner Wehr­an­la­ge für die­sen Zeit­raum ge­si­chert be­le­gen ‒ die da­mals erst­erwähn­te Wild­burg (1406) und die auch „von der Ley­en“ ge­nann­te Ober­burg in Gon­dorf (1439) dürf­ten äl­ter und si­cher­lich spä­tes­tens im 14. Jahr­hun­dert ent­stan­den sein. Ein­zel­ne Bau­be­fun­de schei­nen dar­auf hin­zu­deu­ten, dass die si­cher 1510, viel­leicht aber in­di­rekt auch schon 1485 ge­nann­te, im Be­sitz der Her­ren von Bü­bin­gen be­find­li­che Burg Thorn schon im 15. Jahr­hun­dert be­stan­den hat; ob die im 16. Jahr­hun­dert grund­le­gend um­ge­stal­te­te An­la­ge nicht noch äl­ter ist, muss an­ge­sichts feh­len­der ar­chäo­lo­gi­scher und schrift­li­cher Quel­len gleich­falls of­fen blei­ben.

Sei­ne Be­grün­dung fin­det die­ser re­la­ti­ve Still­stand im Bur­gen­bau al­ler­dings nicht nur in den ge­nann­ten Ver­än­de­run­gen in Bau­kunst und Tech­nik. Ver­ant­wort­lich da­für war auch die merk­li­che Sta­bi­li­sie­rung der ter­ri­to­ria­len Ver­hält­nis­se oh­ne gra­vie­ren­de Ver­än­de­run­gen ge­gen­über dem 14. Jahr­hun­dert. Für den Gro­ß­teil der Bur­gen an der Mo­sel be­deu­te­te dies, dass die bis­he­ri­gen Ei­gen­tums­ver­hält­nis­se Be­stand hat­ten. Al­lein die Gre­ven­burg fiel nach dem Aus­ster­ben der Gra­fen von Spon­heim im Jahr 1437 zu­sam­men mit der Hin­te­ren Graf­schaft Spon­heim an ei­ne Er­ben­ge­mein­schaft (Mark­graf Ja­kob von Ba­den und Graf Fried­rich III. von Vel­denz), und Vel­denz kam 1444 an Her­zog Ste­phan von Pfalz-Sim­mern-Zwei­brü­cken (1410-1453) und des­sen Fa­mi­lie. Do­mi­nie­ren­de Ter­ri­to­ri­al- und Burg­her­ren zwi­schen Perl und Ko­blenz blie­ben die Erz­bi­schö­fe von Trier.

7. Zerstörungen und Nachleben

Ganz ähn­lich wie bei den Bur­gen am Mit­tel­rhein ge­ben auch hin­sicht­lich der An­la­gen an der Mo­sel zahl­rei­che Schrift­quel­len seit dem frü­hen 11. Jahr­hun­dert Zeug­nis von er­folg­rei­chen oder miss­glück­ten Be­la­ge­rungs­ver­su­chen. Wich­tig ist zu be­to­nen, dass ei­ne er­folg­rei­che Be­la­ge­rung wohl mit ei­ner Er­obe­rung, nicht aber zwangs­wei­se mit ei­ner nach­fol­gen­den Zer­stö­rung ein­her­ge­hen muss­te. Deut­lich von­ein­an­der zu tren­nen sind da­bei kon­flikt­be­ding­te Mi­li­tär­ak­tio­nen zur ei­gent­li­chen Kern­zeit der Bur­gen, sprich im Hoch- und Spät­mit­tel­al­ter, von nach­mit­tel­al­ter­li­chen Zer­stö­rungs­wel­len zu ei­ner Zeit, in der die mit­tel­al­ter­li­chen Wehr­an­la­gen, so sie denn nicht zur Fes­tung aus­ge­baut wor­den wa­ren, als ver­al­te­te Forti­fi­ka­tio­nen längst aus­ge­dient hat­ten.

Als äl­tes­tes Er­eig­nis die­ser Art darf die Er­obe­rung und Zer­stö­rung der ers­ten Burg in Bern­kas­tel im Jahr 1016 durch Erz­bi­schof Pop­po von Trier gel­ten, wenn man denn nicht die letzt­lich er­folg­rei­che Be­la­ge­rung des ur­sprüng­lich rö­mi­schen und im Mit­tel­al­ter wei­ter ge­nutz­ten „Pa­las­tes“ in Trier acht Jah­re zu­vor durch Kö­nig Hein­rich II. da­für in Er­wä­gung zie­hen möch­te. Be­legt sind ‒ in chro­no­lo­gi­scher Rei­hen­fol­ge ‒ Aus­ein­an­der­set­zun­gen um Treis (1121 Be­la­ge­rung und Er­obe­rung durch Kai­ser Hein­rich V., 1148 Be­la­ge­rung und Er­obe­rung durch Erz­bi­schof Al­be­ro von Trier), Ar­ras (1137 Be­la­ge­rung und Er­obe­rung durch Erz­bi­schof Al­be­ro von Trier), Pfal­zel (1142 Be­la­ge­rung durch Graf Hein­rich I. von Na­mur), Co­chem (1151 Be­la­ge­rung und Er­obe­rung durch Kö­nig Kon­rad III., 1282 durch Kö­nig Ru­dolf), Bern­kas­tel (vor 1200/1201 Be­la­ge­rung und Zer­stö­rung durch Erz­bi­schof Jo­hann I. von Trier), Thu­randt (1247-1248 Be­la­ge­rung und Er­obe­rung durch die Erz­bi­schö­fe Ar­nold II. von Trier un­d Kon­rad von Köln), Eltz (1331-1337 Be­la­ge­rung durch Erz­bi­schof Bal­du­in von Trier), Eh­ren­burg (1394 Be­la­ge­rung durch ein Auf­ge­bot der Stadt Ko­blenz), Beil­stein und Win­ne­burg (1488 je­weils Be­la­ge­rung durch Erz­bi­schof Jo­hann II. von Trier). Üb­li­cher­wei­se wur­den er­ober­te und zer­stör­te An­la­gen spä­ter wie­der auf­ge­baut, auch wenn dies wie im Fall des zwei­mal zer­stör­ten Bern­kas­tel (1016, vor 1200/1201) aus un­ter­schied­li­chen Grün­den je­weils meh­re­re Jahr­zehn­te lang dau­ern konn­te.

Mit dem An­bruch der Neu­zeit im frü­hen 16. Jahr­hun­dert be­ginnt auch der Nie­der­gang der Bur­gen an der Mo­sel. Nur we­ni­ge An­la­gen wur­den den zeit­ge­mä­ßen forti­fi­ka­to­ri­schen Er­for­der­nis­sen an­ge­passt und zur Fes­tung aus­ge­baut (Gre­ven­burg) oder we­nigs­tens mit Fes­tungs­ele­men­ten aus­ge­stat­tet (Eh­ren­burg). Da­ge­gen fin­den sich nicht sel­ten Um- oder Aus­bau­maß­nah­men, die den Wohn­cha­rak­ter stär­ker be­ton­ten und für den Über­gang von der Burg zum Schloss sorg­ten (Eltz, Ober­burg Gon­dorf, Ko­blenz, Thorn, Win­che­rin­gen). Viel­fach ist nicht be­kannt, ob am En­de ei­ne ge­walt­sa­me Zer­stö­rung oder aber schlicht Ver­fall durch Of­fen­las­sung die Ur-sa­che für den Un­ter­gang der Mo­sel­bur­gen war (Ar­ras, Klot­ten, Nie­der- und Ober-burg Ko­bern, Treis, Wild­burg). Im Ver­lauf des Drei­ßig­jäh­ri­gen Kriegs er­lit­ten Bern­kas­tel (mehr­fach be­la­gert und er­obert), die Gre­ven­burg (1620, 1632), Vel­denz (1630/1631), die Eh­ren­burg (1640) und die Win­ne­burg (1637) Schä­den un­ter­schied­li­chen Aus­ma­ßes. Die na­he­zu für je­de Mo­sel­burg be­haup­te­te An­nah­me ei­ner Zer­stö­rung durch fran­zö­si­sche Trup­pen im Ver­lauf des Pfäl­zi­schen Erb­fol­ge­kriegs (1688-1697, hier vor al­lem 1688/1689), wie sie für Beil­stein, Co­chem, die Eh­ren­burg und die Win­ne­burg tat­säch­lich zu­tref­fen dürf­te, be­darf in zahl­rei­chen an-de­ren Fäl­len noch des Nach­wei­ses. Erst in noch spä­te­rer Zeit wur­den die Gre­ven­burg (1735 durch fran­zö­si­sche Trup­pen), die Ober­burg in Gon­dorf (1876 durch Ei­sen­bahn-, 1971 durch Stra­ßen­bau), Eltz (1920 durch Brand), Trier (1944) so­wie Bü­bin­gen und Thorn (1945) voll­stän­dig oder teil­wei­se zur Rui­ne. Un­zer­stört im Sin­ne ei­nes voll­stän­dig er­hal­te­nen mit­tel­al­ter­li­chen Bau­be­stands blieb kei­ne ein­zi­ge der Mo­sel­bur­gen.

Im 19. Jahr­hun­dert er­leb­te die Mo­sel ei­ne be­schei­de­ne ei­ge­ne Epo­che der Ro­man­tik, der es al­ler­dings mit Blick auf den Wie­der­auf­bau von Burg­rui­nen im Ver­gleich zum Mit­tel­rhein an po­ten­ten Geld­ge­bern und da­mit an Dy­na­mik deut­lich er­man­gel­te. Ein ver­ein­zel­tes zeit­ge­nös­si­sches und ge­ra­de­zu gran­dio­ses Bei­spiel stellt Co­chem dar, das von 1874-1877 durch den Ber­li­ner Un­ter­neh­mer Ja­kob Louis Ra­vené (1823-1879) ge­mäß ei­ner his­to­ri­schen Ab­bil­dung nach au­ßen hin im Bau-zu­stand des spä­ten 16. Jahr­hun­derts, im In­ne­ren aber hoch­mo­dern aus­ge­baut wur­de. Als spä­te Nach­züg­ler dür­fen Ar­ras (1909-1910), Thu­randt (1915-1916), Bi­schof­stein (nach 1930-1938) und die Wild­burg (nach 1956) gel­ten, die in mehr oder min­der ge­lun­ge­ner Wei­se ver­blie­be­ne mit­tel­al­ter­li­che und neu­zeit­li­che Bau­sub­stanz mit ro­man­ti­schen Ein­flüs­sen so­wie mit Ele­men­ten des Hei­mat­stils in Ein­klang zu brin­gen ver­such­ten.

Archive

Die re­le­van­ten Ar­chi­va­li­en zu den Bur­gen an der Mo­sel be­fin­den sich auf­grund der zahl­rei­chen (mit­tel­al­ter­li­chen) Ei­gen­tü­mer und Be­sit­zer und der ge­ne­rell viel­fäl­ti­gen rhei­ni­schen Ar­chiv­ge­schich­te in zahl­rei­chen deut­schen Ar­chi­ven. Zu nen­nen sind da­bei vor al­lem das Lan­des­haupt­ar­chiv in Ko­blenz, das Lu­xem­bur­ger Na­tio­nal­ar­chiv (Ar­chi­ves na­tio­na­les de Lu­xem­bourg), das Baye­ri­sche Haupt­staats­ar­chiv in Mün­chen, das Bis­tums­ar­chiv in Trier, die Stadt­ar­chi­ve in Ko­blenz und Trier so­wie pri­va­te Adels­ar­chi­ve.

Gedruckte Schriftquellen

Ei­ne spe­zi­el­le Quel­le­ne­di­ti­on zu den Bur­gen an der Mo­sel fehlt bis­her. Ne­ben den in be­sitz­ge­schicht­li­cher Hin­sicht re­le­van­ten Quel­le­ne­di­tio­nen zu den Erz­bi­schö­fen von Köln (Re­ges­ten, 1901-2001), den Erz­bi­schö­fen von Trier (Re­ges­ten, 1861) ˗˗ dar­un­ter be­son­ders be­deu­tend die Ur­kun­den Erz­bi­schof Bal­du­ins von Trier (Re­ges­ten, 1980) ˗˗ , den Pfalz­gra­fen bei Rhein (Re­ges­ten, 1894-1939), den Gra­fen von Lu­xem­burg (Re­ges­ten, 1861-1870) und den Gra­fen von Spon­heim (Re­ges­ten, 1987-1991) sind zu be­rück­sich­ti­gen:

Gün­ther, Wil­helm, Co­dex di­plo­ma­ti­cus Rhe­no Mo­sel­la­nus. Ur­kun­den Samm­lung zur Ge­schich­te der Rhein  und Mo­sel­lan­de, der Na­he  und Ahr­ge­gend, und des Hunds­rü­ckens, des Mein­fel­des und der Ei­fel, 5 Tei­le, Co­blenz 1822 26.
Mit­tel­rhei­ni­sche Re­ges­ten oder chro­no­lo­gi­sche Zu­sam­men­stel­lung des Quel­len Ma­te­ri­als für die Ge­schich­te der Ter­ri­to­ri­en der bei­den Re­gie­rungs­be­zir­ke Co­blenz und Trier in kur­zen Aus­zü­gen, 4 Tei­le, be­arb. u. hrsg. v. Ad[am] Go­erz, Co­blenz 1876 86.
Ur­kun­den­buch zur Ge­schich­te der, jetzt die Preus­si­schen Re­gie­rungs­be­zir­ke Co­blenz und Trier bil­den­den mit­tel­rhei­ni­schen Ter­ri­to­ri­en, hrsg. u. be­arb. v. Hein­rich Bey­er, Leo­pold El­tes­ter u. Adam Go­erz, 3 Bän­de, Co­blenz 1860 74. – Band 4: Hardt, Al­bert, Ur­kun­den­buch zur Ge­schich­te der mit­tel­rhei­ni­schen Ter­ri­to­ri­en, Band 4: Zeit­raum 1260 bis 1272 (2.4.) – Zeit des In­ter­regn­ums, Wies­ba­den 2007. – Band 5: ders., Ur­kun­den­buch zur Ge­schich­te der mit­tel­rhei­ni­schen Ter­ri­to­ri­en, Band 5: Zeit­raum 1272 (2.4.) bis 1280 – Zeit der Herr­schaft des Kö­nigs Ru­dolf von Habs­burg, Wies­ba­den 2007.
Wam­pach, Cam[il­lus/il­le], Ur­kun­den- und Quel­len­buch zur Ge­schich­te der alt­lu­xem­bur­gi­schen Ter­ri­to­ri­en bis zur bur­gun­di­schen Zeit, 10 Bän­de, Lu­xem­burg 1935-55. ‒ Band 11: Die Ur­kun­den Graf Jo­hanns des Blin­den (1296-1346) (Pu­bli­ca­ti­ons du CLU­DEM, t. 11 u. 22), hrsg. v. Aloy­se Est­gen, Mi­chel Pau­ly u.a., 2 Bde., Lu­xem­bourg 1997/2009.

Literatur

Ei­ne ver­läss­li­che wis­sen­schaft­li­che Ver­öf­fent­li­chung, die sämt­li­che mit­tel­al­ter­li­che Bur­gen an der Mo­sel zum Un­ter­su­chungs­ge­gen­stand macht, liegt bis­her nicht vor. Zu­sam­men­fas­sen­der Über­blick von 30 aus­ge­wähl­ten An­la­gen:
Thon, Alex­an­der u. Ste­fan Ul­rich, „Von den Schau­ern der Vor­welt um­weht …“. Bur­gen und Schlös­ser an der Mo­sel, Re­gens­burg 2007.
Au­ßer der dort an­ge­führ­ten Li­te­ra­tur sind seit­dem er­schie­nen:
Die Bur­gen an der Mo­sel. Ak­ten der 2. in­ter­na­tio­na­len wis­sen­schaft­li­chen Ta­gung in Ober­fell an der Mo­sel, hrsg. v. Olaf Wa­ge­ner, Ko­blenz 2007, S. 62-82 (Ta­gungs­band mit ver­schie­de­nen Auf­sät­zen un­ter­schied­li­cher the­ma­ti­scher Aus­rich­tung und Qua­li­tät).
Ul­rich, Ste­fan, Ar­ras, Beil­stein, Bern­kas­tel, Co­chem und Thu­randt. Be­ob­ach­tun­gen an ei­ni­gen Mo­sel­bur­gen, in: Bur­gen und Schlös­ser 49, 2008, S. 154-160.
Thon, Alex­an­der/Lies­sem, Udo, Nie­der­burg und Ober­burg Ko­bern mit Mat­thi­as­ka­pel­le (Edi­ti­on Bur­gen, Schlös­ser, Al­ter­tü­mer Rhein­land-Pfalz, Füh­rungs­heft 26), Re­gens­burg 2008.
Ro­man­tik und His­to­ris­mus an der Mo­sel. Ver­klär­tes Mit­tel­al­ter oder ge­präg­te Mo­der­ne?, hrsg. v. Jens Fried­hoff u. Olaf Wa­ge­ner, Pe­ters­berg 2009.
Thon, Alex­an­der, Die Erst­erwäh­nung der Eh­ren­burg im Jahr 1161, in: Fest­schrift 850 Jah­re Eh­ren­burg, hrsg. v. Freun­des­kreis der Eh­ren­burg e.V., Eh­ren­burg 2011, S. 8-13.

Die Grevenburg, auch 'Grafenburg' genannt, 2006. (Privatbesitz Alexander Thon)

 
Zitationshinweis

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Thon, Alexander, Burgen an der Mosel, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/burgen-an-der-mosel/DE-2086/lido/5b432ce779a218.22316967 (abgerufen am 20.04.2024)