Der Eifelverein und seine NS-Vergangenheit

Wolfgang Schmid (Winningen)

Ehrentafel auf der Biederburg für Karl Leopold Kaufmann, Eifelvereinsblatt, 1938. (Eifelverein - Hauptgeschäftsstelle und Eifelbibliothek)

Die Be­schäf­ti­gung mit der Rol­le des Ei­fel­ver­eins in der Zeit des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus hat ei­ne lan­ge Vor­ge­schich­te, die mit dem Neu­an­fang des Ei­fel­ver­eins 1948 be­gann. Aus die­sem Jahr ha­ben wir die ers­ten Nach­rich­ten über Ver­an­stal­tun­gen des Ei­fel­ver­eins und über die ers­ten Som­mer­frisch­ler nach dem Zwei­ten Welt­krieg. Im No­vem­ber 1948 er­schien erst­mals die Zeit­schrift „Ei­fel­land. Mit­tei­lungs­blatt des Ei­fel­ver­ein­s“. Zu­dem wur­de ei­ne be­schei­de­ne Fest­schrift zum 60-jäh­ri­gen Grün­dungs­ju­bi­lä­um her­aus­ge­ge­ben – die 1938 ver­öf­fent­lich­te Selbst­dar­stel­lung war nicht mehr zi­tier­fä­hig.[1] 

Der Neu­an­fang war für den Ei­fel­ver­ein schwie­rig, die Ge­schäfts­stel­le und das Haus des Vor­sit­zen­den in Bonn wa­ren aus­ge­bombt, eben­so die Dru­cke­rei in Aa­chen. Die Bi­blio­thek und das Mu­se­um in May­en hat­ten schwe­re Schä­den er­lit­ten. Da der Vor­sit­zen­de – Jo­sef Schramm (1901-1991), der dem Ver­ein von 1938 bis 1945 vor­ge­stan­den hat­te – aus po­li­ti­schen Grün­den nicht mehr trag­bar war, über­nahm der 72-jäh­ri­ge Ge­heim­rat Lud­wig Rin­te­len (1873-1955) die Lei­tung. Er war ein rang­ho­her Be­am­ter, der 1933 aus po­li­ti­schen Grün­den aus dem Haupt­vor­stand hat­te aus­schei­den müs­sen.[2] Tat­säch­lich aber be­stimm­te Jo­sef Schramm von An­fang an und in zu­neh­men­dem Maß das Ver­eins­le­ben: Ab 1948 war er kom­mis­sa­ri­scher und 1950 stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der. Er teil­te den Ver­eins­mit­glie­dern in ei­ner kur­zen No­tiz mit, dass er un­ter der Lei­tung Rin­te­l­ens die Füh­rung der Ver­eins­ge­schäf­te über­nom­men ha­be. 1952 wur­de die­ser noch­mals zum Vor­sit­zen­den ge­wählt, doch 1954 trat er aus Al­ters­grün­den über­ra­schend zu­rück und im „Coup von Kyll­bur­g“ wur­de Schramm zu sei­nem Nach­fol­ger ge­wählt.

Bis 1973 war Schramm er­neut Vor­sit­zen­der des Ei­fel­ver­eins und im An­schluss noch bis zu sei­nem Tod 1991 Eh­ren­vor­sit­zen­der.[3] Er wur­de da­bei von ei­ni­gen Vor­stands­mit­glie­dern, aber vor al­lem von zwei Mit­ar­bei­tern un­ter­stützt: Ge­schäfts­füh­rer war von 1938 bis 1955 Emil Kim­pen (1880-1965), der so­wohl die Fest­schrift von 1938 als auch die von 1948 – mit der sich der Ver­ein qua­si selbst ent­na­zi­fi­zier­te – her­aus­ge­ge­ben hat­te. Ein wei­te­rer Mit­ar­bei­ter war Vik­tor Baur (1898-1967), pro­mo­vier­ter Lan­des­his­to­ri­ker, der von 1926 bis 1966 die Mit­glie­der­zeit­schrift her­aus­gab.[4]

In der Nach­kriegs­zeit er­leb­te der Ei­fel­ver­ein ei­nen gro­ßen Auf­schwung. Er war über die Per­son des Vor­sit­zen­den eng mit po­li­ti­schen In­sti­tu­tio­nen wie dem Land­schafts­ver­band Rhein­land (Udo Klau­sa), den Län­dern Nord­rhein-West­fa­len und Rhein­land-Pfalz, den Be­zirks­re­gie­run­gen so­wie ver­schie­de­nen Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen (NGO) und Kon­zer­nen wie dem Rhei­nisch-West­fä­li­schen Elec­tri­ki­täts­werk (RWE) ver­bun­den. Das „Sys­tem Schram­m“ in der Vor- und Nach­kriegs­zeit muss an an­de­rer Stel­le aus­führ­li­cher ana­ly­siert wer­den.

Festschrift zum 50. Bestehen des Eifelverein, Titelseite, 1938. (Eifelbibliothek Mayen)

 

Im Jahr 1988 fei­er­te der Ei­fel­ver­ein mit ei­ner vo­lu­mi­nö­sen Ge­schich­te der Ei­fel und ih­res Ver­eins sein 100jäh­ri­ges Grün­dungs­ju­bi­lä­um. Im Vor­feld hat­te sich ein Re­dak­ti­ons­aus­schuss un­ter Lei­tung des Vor­sit­zen­den Kon­rad Schubach (1914-2006) kon­sti­tu­iert, der die Bei­trä­ge der Fest­schrift auf ver­schie­de­ne Au­to­ren auf­teil­te. Ei­ne über ei­ne Ar­beits­be­schaf­fungs­maß­nah­me fi­nan­zier­te Kraft, die ei­ne um­fang­rei­che Ma­te­ri­al­samm­lung zur Ver­eins­ge­schich­te zu­sam­men­ge­tra­gen hat­te, soll­te das Ka­pi­tel „Der Ei­fel­ver­ein wäh­rend der NS-Dik­ta­tur“ über­neh­men. Der Ver­fas­ser sorg­te mit An­deu­tun­gen über die vie­len „Lei­chen im Kel­ler“ für Un­ru­he und lie­fer­te schlie­ß­lich ein 42 Sei­ten um­fas­sen­des Ma­nu­skript ab. Es stell­te über­wie­gend ei­ne Col­la­ge aus Zi­ta­ten aus den po­li­ti­schen Ar­ti­keln in der Mit­glie­der­zeit­schrift dar, ver­bun­den durch we­nig freund­li­che Kom­men­ta­re. Der Vor­sit­zen­de be­gann, den Text durch Kür­zun­gen zu ent­schär­fen, be­schloss aber dann, als we­nig üb­rig­blieb, ihn nicht zu ver­öf­fent­li­chen – das Ma­nu­skript konn­te von ge­gen­wär­ti­gen Ver­eins­ver­tre­tern wie­der­ge­fun­den wer­den und wur­de an­schlie­ßend im Ei­fel­ar­chiv in May­en de­po­niert.[5] An­schlie­ßend be­auf­trag­te man den Bit­bur­ger His­to­ri­ker Pe­ter Neu mit ei­ner Ver­eins­ge­schich­te im „Drit­ten Reich“, doch auch sei­nen Text woll­te der Vor­sit­zen­de mit Rück­sicht auf den hoch­be­tag­ten Eh­ren­vor­sit­zen­den nicht ver­öf­fent­li­chen. Statt­des­sen pu­bli­zier­te man ei­ne ge­kürz­te Fas­sung. Die­se wur­de von den Le­sern als un­be­frie­di­gend an­ge­se­hen, weil Schramms NS-Ver­gan­gen­heit hin­läng­lich be­kannt war und die Mit­glie­der­zeit­schrift je­ner Jah­re in je­der öf­fent­li­chen Bi­blio­thek und mitt­ler­wei­le auch di­gi­tal zu­gäng­lich ist.[6] Zu­dem hiel­ten sich die Ge­rüch­te von den „Lei­chen im Kel­ler“, und auch der Um­gang des Vor­sit­zen­den mit der Ver­eins­ge­schich­te wur­de kri­ti­siert.

Als der Ei­fel­ver­ein 2013 sein 125jäh­ri­ges Grün­dungs­fest fei­er­te, stand wie­der ei­ne Fest­schrift auf dem Pro­gramm. Der da­ma­li­ge Haupt­kul­tur­wart Bern­hard Wim­mer kon­zi­pier­te ei­ne Ver­eins­ge­schich­te, in der die NS-Zeit be­han­delt und die in­zwi­schen 70 Jah­re um­fas­sen­de Nach­kriegs­ge­schich­te auf­ge­ar­bei­tet wer­den soll­ten. Als zwei­ter Band war ei­ne mo­der­ne Lan­des­kun­de der Ei­fel ge­plant.[7] Für das heik­le The­ma „Drit­tes Reich“ konn­te mit Pe­ter Neu ein ex­ter­ner Ver­fas­ser ge­won­nen wer­den. Ihm wur­de zu­ge­sagt, dass sein Bei­trag jetzt oh­ne Zen­sur ge­druckt wür­de.[8] 

Schwie­ri­ger stell­te sich das Quel­len­pro­blem dar. Da die Haupt­ge­schäfts­stel­le und das Haus des Vor­sit­zen­den 1944 aus­ge­bombt wor­den wa­ren, ist der Be­stand an Ar­chi­va­li­en dünn. Es gibt den Schrift­wech­sel mit der Pro­vin­zi­al­ver­wal­tung un­ter der ir­re­füh­ren­den Über­schrift „Ei­fel­ver­ein Bon­n“ im Ar­chiv des Land­schafts­ver­ban­des in Brau­wei­ler; es gibt die Kor­re­spon­denz zwi­schen der Ge­schäfts­stel­le und der Ei­fel­bi­blio­thek, die im Ei­fel­ar­chiv in May­en de­po­niert ist; und es gibt Un­ter­la­gen über Ak­ti­vi­tä­ten des Ei­fel­ver­eins­vor­sit­zen­den Karl Leo­pold Kauf­mann am In­sti­tut für Ge­schicht­li­che Lan­des­kun­de in Bonn, ins­be­son­de­re über sei­ne Be­zie­hun­gen zu Franz Stein­bach, die sich im Uni­ver­si­täts­ar­chiv Bonn be­fin­den. Die Quel­len­la­ge zur Ge­schich­te der ein­zel­nen Orts­grup­pen in der NS-Zeit ist eben­falls dürf­tig; auf­schluss­reich sind al­len­falls ge­druck­te Fest­schrif­ten aus den 1930er Jah­ren. Haupt­quel­len blei­ben da­her die ver­eins­ei­ge­nen Pu­bli­ka­tio­nen, das „Ei­fel­ver­eins­blat­t“ be­zie­hungs­wei­se ab 1933 „Die Ei­fel. Das schö­ne deut­sche Grenz­land im Wes­ten“ so­wie der „Ei­fel­ka­len­der“.[9]

Schriftleiter Viktor Baur, Porträt, 1988. (Eifelbibliothek Mayen)

 

Die Re­ak­tio­nen auf die Fest­schrift wa­ren ent­täu­schend. Der Ver­kauf blieb weit hin­ter den Er­war­tun­gen zu­rück, ei­ne wei­ter­füh­ren­de Dis­kus­si­on so­wohl in­ner­halb als auch au­ßer­halb des Ver­eins blieb aus. 2014 über­ar­bei­te­te der Ei­fel­ver­ein das von ihm an­ge­leg­te und un­ter­hal­te­ne We­ge­netz. Da­bei stan­den auch die Na­men von We­gen, Brü­cken, Hüt­ten, Tür­men und An­hö­hen auf dem Prüf­stand, mit de­nen man seit dem 19. Jahr­hun­dert ver­dien­te Per­sön­lich­kei­ten ge­ehrt hat. Bei der Ge­le­gen­heit wur­de der Jo­sef-Schramm-Weg um­be­nannt. Über den Karl-Kauf­mann-Weg gab es kon­tro­ver­se Dis­kus­sio­nen. Sei­nen Ver­stri­ckun­gen in das Sys­tem des „Drit­ten Reichs“ stan­den un­be­streit­ba­re Ver­diens­te für die Ei­fel ge­gen­über: Er wur­de be­reits lan­ge vor 1933 als „Ei­fel­va­ter“ ver­ehrt, der 1913 zum Eh­ren­bür­ger der Stadt Prüm er­nannt und nach dem 1924 der Karl-Kauf­mann-Weg be­nannt wur­de. Zu­dem, so der da­ma­li­ge Ge­dan­ke, ver­schwin­det der Rechts­ra­di­ka­lis­mus nicht, wenn man Stra­ßen und Wan­der­we­ge um­be­nennt und not­wen­di­ge Dis­kus­sio­nen zum Ver­stum­men bringt. Der Wunsch, die Ge­schich­te des Ver­eins wei­ter auf­zu­ar­bei­ten und auch an­hand von Na­men im öf­fent­li­chen Raum über das in­di­vi­du­el­le Maß an Schuld und Ver­stri­ckung nach­zu­den­ken, blieb be­ste­hen.

Im Jahr 2019 über­kleb­ten dann an­onym ge­blie­be­ne „Ak­ti­vis­ten“ Mar­kie­run­gen auf dem Karl-Kauf­mann-Weg mit Zi­ta­ten aus der Mit­glie­der­zeit­schrift. Dar­auf­hin griff die Pres­se das The­ma auf, oh­ne es dif­fe­ren­ziert aus­zu­leuch­ten. Be­dau­er­li­cher­wei­se blieb das The­ma von Fach­his­to­ri­kern we­nig be­ach­tet, wes­halb his­to­ri­sche Kon­tex­te kaum ver­mit­telt und auch nicht die Grau­tö­ne zwi­schen Schwarz und Weiß ge­zeich­net wer­den konn­ten. Der Vor­stand des Ei­fel­ver­eins ver­folg­te in die­ser Si­tua­ti­on ei­ne dop­pel­te Stra­te­gie: Er ent­schied sich 2020, den Karl-Kauf­mann-Weg um­zu­be­nen­nen und gleich­zei­tig ei­ne längst über­fäl­li­ge wis­sen­schaft­li­che Auf­ar­bei­tung sei­ner Per­son an­zu­sto­ßen.

Die bis­he­ri­gen Ver­su­che des Ei­fel­ver­eins, sei­ne NS-Ver­gan­gen­heit auf­zu­ar­bei­ten, so­wie der ak­tu­el­le For­schungs­stand stel­len sich im Mo­ment wie folgt dar: Ers­tens ist die Quel­len­la­ge dürf­tig und es er­wies sich als schwie­rig, ex­ter­ne Wis­sen­schaft­ler für ei­ne Auf­ar­bei­tung zu ge­win­nen. Da­bei ist zu be­rück­sich­ti­gen, dass in den Pe­ri­odi­ka des Ei­fel­ver­eins The­men der Kriegs- und Nach­kriegs­ge­schich­te nur ei­nen ge­rin­gen Stel­len­wert be­sa­ßen. Dies lag dar­an, dass sich der Kreis der Hei­mat­for­scher, aus dem sich die Au­to­ren re­kru­tier­ten, eher für an­de­re Fra­ge­stel­lun­gen in­ter­es­sier­te. Aus­nah­men sind ei­ne Rei­he von Er­in­ne­run­gen von Zeit­zeu­gen, die die Kriegs­er­eig­nis­se al­ler­dings eher aus der Op­fer- als aus der Tä­ter­per­spek­ti­ve be­leuch­ten und auch nicht in ih­re Zu­sam­men­hän­ge ein­ord­nen. Auch ist es in den letz­ten Jah­ren nur in be­schei­de­nem Ma­ße ge­lun­gen, haupt­amt­li­che His­to­ri­ker und Nach­wuchs­wis­sen­schaft­ler als Au­to­ren zu ge­win­nen. Aus­nah­men sind ein­zel­ne Bei­trä­ge zur Or­dens­burg Vo­gel­sang, zum West­wall so­wie die zahl­rei­chen Ver­öf­fent­li­chun­gen von Hans-Die­ter Arntz über die Ju­den in der Ei­fel.[10] 

Josef Schramm, Porträt, 1938. (Eifelbibliothek Mayen)

 

Zum Zwei­ten sind seit 2013 ei­ne gan­ze Rei­he klei­ne­rer und grö­ße­rer Pu­bli­ka­tio­nen ent­stan­den. Ich nen­ne den Über­blick zur Ver­eins­ge­schich­te in dem Por­tal „Rhei­ni­sche Ge­schich­te.“[11]  Hier er­schien auch ein Ar­ti­kel über den Deut­schen Wan­der­tag von 1937, den der Ei­fel­ver­ein in May­en aus­ge­rich­tet hat.[12]  Der Bei­trag führ­te zu dem über­ra­schen­den Er­geb­nis, dass es sich um ei­ne be­mer­kens­wert un­po­li­ti­sche Ver­an­stal­tung ge­han­delt hat, die von der NS­DAP weit­ge­hend igno­riert wur­de. In der neu­en Stadt­ge­schich­te von May­en konn­te ein Bei­trag zur Orts­grup­pe May­en des Ei­fel­ver­eins in der NS-Zeit pu­bli­ziert wer­den, der zu ähn­li­chen Er­geb­nis­sen kam.[13] Er­wähnt sei noch der „Fun­d“ ei­nes bis da­hin un­be­kann­ten Pe­ri­odi­kums aus der End­pha­se des Zwei­ten Welt­krie­ges, das ein Schlag­licht auf die bis­her un­er­forsch­te Ver­eins­ge­schich­te in die­ser Zeit wirft.[14] Schlie­ß­lich konn­te der Ei­fel­ver­ein in Zu­sam­men­ar­beit mit Vo­gel­sang iP 2018 ei­ne gut be­such­te Ta­gung über „Neue For­schun­gen zur Ei­fel im Drit­ten Reich“ ver­an­stal­ten, auf der jun­ge Wis­sen­schaft­ler von der Uni­ver­si­tät Trier ih­re For­schungs­er­geb­nis­se vor­stell­ten.[15]

Zum Drit­ten sei auf das For­schungs­kol­lo­qui­um in May­en im Ju­ni 2022 zum The­ma „Karl Kauf­mann, der Ei­fel­ver­ein und die NS-Kul­tur­po­li­ti­k“ hin­ge­wie­sen, des­sen Er­trä­ge die Ba­sis für das Por­tal-„Clus­ter“ zum Ei­fel­ver­ein bil­den. Da­bei ge­lang es mit Un­ter­stüt­zung der Vor­tra­gen­den und des LVR-In­sti­tuts für Lan­des­kun­de und Re­gio­nal­ge­schich­te, ei­ne Ta­gungs­ar­chi­tek­tur zu ent­wi­ckeln, durch die Karl Kauf­mann, der Ei­fel­ver­ein und das Ei­fel­mu­se­um in May­en in die grö­ße­ren Zu­sam­men­hän­ge der NS-Kul­tur­po­li­tik und der Hei­mat­be­we­gung ein­ge­ord­net wer­den konn­ten. Auch die Be­zie­hun­gen zum Bon­ner In­sti­tut für ge­schicht­li­che Lan­des­kun­de und zum Rhei­ni­schen Pro­vin­zi­al­ver­band konn­ten be­rück­sich­tigt wer­den.[16] 

Ein For­schungs­de­si­de­rat stellt Kauf­manns Zeit in Trier und in Malme­dy dar, eben­so sei­ne Tä­tig­keit in der bel­gi­schen Zi­vil­ver­wal­tung im Ers­ten Welt­krieg und sei­ne Rol­le im Ver­ein für ge­schicht­li­che Lan­des­kun­de der Rhein­lan­de, die die Fra­ge nach sei­nen Be­zie­hun­gen zur „West­for­schun­g“ auf­wirft.[17] 

Quellen

Ei­fel­ar­chiv May­en, Best. 402,14, Nr. 223.

Ei­fel­ver­eins­blatt [On­line]. 

Die Ei­fel [On­line].

Literatur

Kim­pen, Emil, 60 Jah­re Ei­fel­ver­ein. 1888-1948, Bonn 1948.

Kim­pen, Emil, Ge­schich­te des Ei­fel­ver­eins. 1888-1938, Bonn 1938.

Neu, Pe­ter, Der Ei­fel­ver­ein 1933 bis 1945, in: Die Ei­fel. 1888-1988. Zum 100jäh­ri­gen Ju­bi­lä­um des Ei­fel­ver­eins, Dü­ren 1988, S. 435-456.

Neu, Pe­ter, Der Ei­fel­ver­ein im Drit­ten Reich (1933-1945), in: Schmid, Wolf­gang (Hg.), Fest­schrift 125 Jah­re Ei­fel­ver­ein (1888-2013), Band 1: Der Ei­fel­ver­ein auf sei­nem Weg durch die Ge­schich­te, Trier 2013, S. 73-102.

Schmid, Wolf­gang, Die Ära Schramm: Ei­fel und Ei­fel­ver­ein im Auf­schwung der Wirt­schafts­wun­der­jah­re (1954-1973), in: Schmid, Wolf­gang (Hg.), Fest­schrift 125 Jah­re Ei­fel­ver­ein (1888-2013), Band 1: Der Ei­fel­ver­ein auf sei­nem Weg durch die Ge­schich­te, Trier 2013, S. 149-228.

Schmid, Wolf­gang, „Ein klei­nes Räd­chen in der Ma­schi­ne­rie der gro­ßen Volks­ge­mein­schaft.“ Der Ei­fel­ver­ein May­en im Drit­ten Reich, in: Krüm­mel, Achim/Schül­ler, Hans (Hg.), May­en im Rück­spie­gel. Bli­cke auf das 20. Jahr­hun­dert, May­en 2016, S. 76-103.

Schmid, Wolf­gang Nach­kriegs­zeit und Wie­der­auf­bau. Der Ei­fel­ver­ein un­ter Dr. Lud­wig Rin­te­len (1945-1954), in: Schmid, Wolf­gang (Hg.), Fest­schrift 125 Jah­re Ei­fel­ver­ein (1888-2013), Band 1: Der Ei­fel­ver­ein auf sei­nem Weg durch die Ge­schich­te, Trier 2013, S. 103-148.

Schmid, Wolf­gang, Neue For­schun­gen zur Ei­fel im Drit­ten Reich: Herbst­ta­gung der Kul­tur­war­te in Vo­gel­sang, in: Die Ei­fel 113 (2019), S. 54-56. 

Online

Schmid, Wolf­gang, Der 46. Deut­sche Wan­der­tag 1937 in May­en. Bür­ger­li­che Ver­ein­sidyl­le im Drit­ten Reich?, in: In­ter­net­por­tal Rhei­ni­sche Ge­schich­te [On­line

Schmid, Wolf­gang, 125 Jah­re Ei­fel­ver­ein – Ge­grün­det 1888, in: In­ter­net­por­tal Rhei­ni­sche Ge­schich­te [On­line]

Festschrift zum 125. Bestehen des Eifelverein, Titelseite, 2013. (Eifelbibliothek Mayen)

 
Anmerkungen
Zitationshinweis

Bitte geben Sie beim Zitieren dieses Beitrags die exakte URL und das Datum Ihres Besuchs dieser Online-Adresse an.

Schmid, Wolfgang, Der Eifelverein und seine NS-Vergangenheit, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/der-eifelverein-und-seine-ns-vergangenheit/DE-2086/lido/66a760dd71aca4.71297717 (abgerufen am 06.10.2024)