Die Firma Klosterfrau in Köln und die Geschichte ihrer Gründerin Maria Clementine Martin (1775-1843)

Helmut Heckelmann (Köln)

Annonce der Firma Klosterfrau für 'Doppeltes Cölnisches Wasser' mit Herausstellung des ab 1861 bezogenen neuem Firmensitzes Domkloster 3.

1. Einleitung

Über die Grün­de­rin des Köl­ner Arz­nei­mit­tel­her­stel­lers, der heu­te als Klos­ter-Frau Health­ca­re Group fir­miert, gibt es ei­ne Rei­he von Ver­öf­fent­li­chun­gen, doch erst 2015 ist die ers­te um­fas­sen­de und auf neu­en Quel­len­stu­di­en ba­sie­ren­de Ar­beit über de­ren Le­ben er­schie­nen.[1] Es über­rascht da­her nicht, dass das bis­her über Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin Ge­schrie­be­ne, aus­ge­nom­men die Bei­trä­ge von Ro­sen­bohm und Wit­ting,[2] mehr auf Le­gen­den und ro­man­haf­ten Dar­stel­lun­gen als auf nach­weis­ba­ren Tat­sa­chen be­ruht. Die neu­en Er­kennt­nis­se wer­den hier zu­sam­men­fas­send vor­ge­stellt.

2. Die Familie Martin und ihre Aufenthalte in Brüssel und Jever (1775-1792)

Die Klos­ter­frau, wie man Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin selbst noch in der Zeit nann­te, als sie längst Un­ter­neh­me­rin war, wur­de am 5.5.1775 als Toch­ter des Kö­nig­lich-Kai­ser­li­chen Of­fi­ziers Jo­hann Hein­rich Mar­tin (1739-1819) und sei­ner Ehe­frau Chris­ti­ne von Mer­gen­thal (1739-1812) in Brüs­sel ge­bo­ren und auf den Na­men Wil­hel­mi­ne ge­tauft.[3] Wie lan­ge die Fa­mi­lie Mar­tin in Brüs­sel leb­te, ist nicht be­kannt, wohl aber, dass Jo­hann Hein­rich Mar­tin im An­schluss an sei­nen Auf­ent­halt in Brüs­sel spä­tes­tens um 1778 in die Diens­te des Fürs­ten Fried­rich Au­gust von An­halt-Zerbst (Re­gie­rungs­zeit 1734-1793) trat und sei­ne Fa­mi­lie ihm nach Zerbst folg­te. Das geht aus ei­nem Schrei­ben Jo­hann Hein­richs vom 10.2.1778 an den Fürs­ten her­vor, wor­in er um Ver­sor­gung sei­ner Frau und sei­ner Kin­der bat, fer­ner aus ei­nem Brief sei­ner Frau Chris­ti­ne an das Fürs­ten­haus vom 24.9.1778. Dar­in klagt sie über die bit­te­re Not, in der sich die Fa­mi­lie be­fän­de.[4] Den Brie­fen ist zu ent­neh­men, dass die Fa­mi­lie meh­re­re Kin­der hat­te und Jo­hann Hein­rich Mar­tin den Trup­pen an­ge­hör­te, die für die eng­li­sche Kro­ne im ame­ri­ka­ni­schen Un­ab­hän­gig­keits­krieg kämpf­ten.[5] Von die­sem Aben­teu­er kam er 1782 heil zu­rück und ließ sich mit sei­ner Fa­mi­lie in der zum Fürs­ten­tum An­halt-Zerbst ge­hö­ren­den Gar­ni­sons­stadt Je­ver nie­der.[6] 

Maria Clementine Martin, idealisiertes Ölgemälde von Josef Benz, um 1950. (MCM Klosterfrau Vertriebsgesellschaft)

 

Hier zähl­te die Fa­mi­lie Mar­tin zu­nächst zur ge­sell­schaft­li­chen Ober­schicht, wo­für mehr­fach über­nom­me­ne Ver­pflich­tun­gen als Tauf­pa­ten und Trau­zeu­gen bei hoch­ran­gi­gen Of­fi­zie­ren und de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen spre­chen.[7]  Aber schon bald plag­ten die Mar­tins fi­nan­zi­el­le Sor­gen, ob­wohl Leut­nant Mar­tin 1783 zum Ca­pi­tai­ne be­för­dert wor­den war. So muss­ten sich hoch­ge­stell­te Per­sön­lich­kei­ten für ihn ver­wen­den, da­mit er über­haupt dienst­ver­pflich­tet blei­ben konn­te.[8]

Of­fen­sicht­lich hiel­ten die fi­nan­zi­el­len Sor­gen der Fa­mi­lie Mar­tin über all die Jah­re, die sie in Je­ver ver­brach­te, an, wie an­ders soll­te sonst die Be­wer­bung Jo­hann Hein­richs um die Stel­le des In­sel­vogts auf Wan­ge­roo­ge zu ver­ste­hen sein, die er, schon 56 Jah­re alt, 1796 an die Lan­des­fürs­tin Fri­de­ri­ca Au­gus­ta zu An­halt-Zerbst (1793-1827 Re­gen­tin der Herr­schaft Je­ver), rich­te­te,[9]  der aber der Er­folg ver­sagt blieb. Trotz oder ge­ra­de we­gen der schwie­ri­gen wirt­schaft­li­chen Si­tua­ti­on blie­ben die Ehe­leu­te Mar­tin bis zu ih­rem Tod in Je­ver woh­nen. Chris­ti­ne Mar­tin starb 1812 mit 73 Jah­ren,[10]   Jo­hann Hein­rich 80-jäh­rig 1819.[11] 

In Je­ver ge­hör­te die Fa­mi­lie Mar­tin zur ka­tho­li­schen Ge­mein­de, die der Fran­zis­ka­ner­pa­ter Meinar­dus Mo­lan 1779 auf Wei­sung des Fürs­ten Fried­rich Au­gust ge­grün­det hat­te. Nach Molans Tod 1782 setz­te P. Chry­so­lo­gus Kop­pers, der sich bis zum Jahr 1791 in Je­ver auf­hielt, die seel­sor­ge­ri­sche Ar­beit fort.[12] Die da­mals 7-jäh­ri­ge Wil­hel­mi­ne könn­te hier den ent­schei­den­den Im­puls für ih­ren spä­te­ren Klos­ter­ein­tritt er­hal­ten ha­ben.

Schloss Jever, hier war Maria Clementine Martins Vater zuletzt Schlosskomandant, 2007.

 

3. Maria Clementine Martin im Kloster und die Folgen der Säkularisation (1792-1815)

Mit 16 Jah­ren trat Wil­hel­mi­ne Mar­tin 1792 in den Coes­fel­der Kon­vent der Ann­un­tia­tin­nen, dem 1500 (päpst­li­che Be­stä­ti­gung 1501) von Jo­han­na von Va­lois (1464-1505) ge­grün­de­ten Ma­ri­en­or­den, ein und nahm den geist­li­chen Na­men Ma­ria Cle­men­ti­ne an, den sie zeit­le­bens bei­be­hielt.[13] Im Klos­ter St. An­na ver­brach­te Schwes­ter Ma­ria Cle­men­ti­ne elf Jah­re, ehe sie mit ih­ren Mit­schwes­tern im Jahr 1803 nach Gla­ne (heu­te Nie­der­lan­de, in der Nä­he von Gro­nau in NRW) in das Ter­tia­rin­nen-Klos­ter Ma­ri­en­flucht um­zie­hen muss­te, weil der Fürst zu Salm-Grum­bach das Coes­fel­der Klos­ter für den Bau ei­ner Re­si­denz be­an­spruch­te, die aber nie er­rich­tet wur­de.[14] Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin und ih­re Mit­schwes­tern blie­ben im Gla­ner Klos­ter bis zu des­sen Auf­lö­sung im Zu­ge der Sä­ku­la­ri­sa­ti­on im Jah­re 1811. An­schlie­ßend be­gab sich Ma­ria Cle­men­ti­ne auf be­hörd­li­che An­wei­sung an ih­ren Ge­burts­ort Brüs­sel, ließ sich aber schon bald - der ge­naue Zeit­punkt ist un­be­kannt - in der klei­nen Stadt Tir­le­mont na­he Brüs­sel nie­der.[15]

Hauptgebäude des Klosters Marienflucht in Glane. In dem Kloster der Tertiarinnen lebte Maria Clementine Martin nach Umzug des Konvents der Annuntiatinnen von 1803–1811. (Heckelmann, Helmut: Maria Clementine Martin Eine Ordensfrau im Strudel der Zeit, S. 151)

 

Von dort stammt ihr un­da­tier­tes Schrei­ben an die Fürs­tin Frie­de­ri­ke zu Salm, Rhein­grä­fin zu Coes­feld (1767-1849), in dem sie an die über­fäl­li­ge Zah­lung der ihr als "sä­ku­la­ri­sier­ter" Non­ne zu­ste­hen­den Ren­te er­in­nert. Sie er­wähn­te da­bei, dass ein Pa­ter mit Na­men Sin­ta­xi­us für sie sor­ge.[16] Ob die ehe­ma­li­ge Or­dens­schwes­ter und der Pa­ter in Tir­le­mont zu­sam­men­leb­ten oder sie durch ihn nur ge­le­gent­li­che Hil­fe er­hielt, ist nicht be­kannt. Das gilt auch für ih­re wei­te­ren Le­bens­um­stän­de. So blei­ben die Jah­re von 1811 bis 1815 im Dun­keln und erst nach der Schlacht bei Wa­ter­loo vom 18.6.1815 taucht ihr Na­me im Zu­sam­men­hang mit der Ver­sor­gung ver­wun­de­ter preu­ßi­scher Sol­da­ten wie­der auf.

In ei­nem Ge­such an den preu­ßi­schen Kö­nig vom 9.7.1821 schrieb Ma­ria Cle­men­ti­ne, sie ha­be sich in den La­za­ret­ten der tap­fe­ren Preu­ßen an­ge­nom­men, was so­wohl der Bür­ger­meis­ter von Tir­le­mont als auch der preu­ßi­sche Ge­ne­ral­feld­mar­schall Blü­cher (1742-1819) be­stä­tig­ten.[17] Für ih­re be­son­de­ren Ver­diens­te um die Ver­sor­gung in Wa­ter­loo ver­wun­de­ter preu­ßi­scher Sol­da­ten zeich­ne­te Kö­nig Fried­rich Wil­helm III. (Re­gent­schaft 1797-1840) die ehe­ma­li­ge Non­ne mit ei­ner Leib­ren­te von jähr­lich 160 Ta­lern aus.

Von die­sem be­son­de­ren Er­eig­nis ein­mal ab­ge­se­hen, ist über Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin er­neut meh­re­re Jah­re lang nichts zu er­fah­ren. Erst aus dem eben er­wähn­ten Ge­such von 1821 ist zu er­fah­ren, dass sie nach West­fa­len zu­rück­ge­kehrt war und sich in der Stadt Müns­ter nie­der­ge­las­sen hat­te. Wenn sie ab et­wa 1826 be­haup­te­te, sie ha­be sich acht Jah­re im Klos­ter der Kar­me­litin­nen in Brüs­sel auf­ge­hal­ten,[18]  feh­len da­für jeg­li­che Be­wei­se, denn ei­ne Klos­ter­an­ge­hö­ri­ge ih­res Na­mens ist im Brüs­se­ler Kar­mel nicht ver­zeich­net.[19]

4. Aufenthalt in Münster (1815/1821-1824)

Ob­wohl der Auf­ent­halt von Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin in Müns­ter erst ab 1821 mit den Adres­sen Dom­lay­schaft 30 be­zie­hungs­wei­se 20 be­stä­tigt ist, dürf­te sie wohl schon frü­her nach West­fa­len zu­rück­ge­kehrt sein. So er­wähn­te sie in dem ge­nann­ten Ge­such vom 9.7.1821 an Kö­nig Fried­rich Wil­helm III., sie ha­be sich, um in den Ge­nuss ih­rer Leib­ren­te zu ge­lan­gen, im Kö­nig­reich Preu­ßen nie­der­ge­las­sen: Nach glück­lich wie­der­her­ge­stell­tem Frie­den wur­de mir auf­ge­ge­ben, in Eu­ren Kö­nig­li­chen Staa­ten mich zur Be­zie­hung mei­ner Pen­si­on nie­der­zu­las­sen. Das kann nur be­deu­ten, dass sich Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin, um mög­lichst rasch an ih­re Pen­si­on zu kom­men, be­reits ab 1815/1816 nicht mehr in frem­den Lan­den auf­ge­hal­ten ha­ben wird, son­dern im nun­mehr preu­ßi­schen West­fa­len.

Das Couvert mit Poststempel „Tirlemont“ und handschriftlicher Adressierung von Maria Clementine Martin „An der Durchlauchtigsten Fürstin Friderika zu Salm. R[h]eingräfin zu Coesfeld“ bestätigt ihren Aufenthalt im damaligen Brabant. (Heckelmann, Helmut: Maria Clementine Martin Eine Ordensfrau im Strudel der Zeit, S. 153)

 

Das Jahr 1821 soll­te für die durch die po­li­ti­schen und ge­sell­schaft­li­chen Zeit­um­stän­de auf sich ge­stell­te ehe­ma­li­ge Or­dens­frau von be­son­de­rer Be­deu­tung wer­den, denn im Som­mer des Jah­res sah sie sich ei­nem Ver­fah­ren we­gen Quack­sal­be­rei aus­ge­setzt, das die Müns­te­ra­ner Ärz­te und Wund­ärz­te ge­gen sie an­ge­strengt hat­ten. Vor al­lem wand­te sich die Ärz­te­schaft ge­gen Heil­be­hand­lun­gen, wel­che die in der Me­di­zin­kun­de nicht aus­ge­bil­de­te Mar­tin an "Fis­tel- und Krebs­schä­den" er­krank­ten Pa­ti­en­ten vor­nahm. Sie wand­te sich des­halb an den Kö­nig und such­te um Nie­der­schla­gung der ge­gen sie ein­ge­lei­te­ten fis­ka­li­schen Un­ter­su­chung nach und bat um Er­laub­nis, Fis­tel- und Krebs­schä­den be­han­deln zu dür­fen.[20] Zu ih­rer Ver­tei­di­gung trug sie vor: Bald, wand­ten sich un­glück­lich, mit Fis­tel- und Krebs-Schä­den be­haf­te­te Per­so­nen, de­nen es be­kannt war, daß ich mit vie­lem Glück man­che Lei­den­de zu Coes­feld, 7 Stun­den von Müns­ter ent­fernt, ge­hol­fen hat­te, zu mir, und spra­chen mei­ne Hül­fe an. Un­be­kannt mit dem Ge­set­ze, wel­ches das Ver­both ent­hält, daß kei­ner oh­ne vor­he­ri­ge Er­laub­niß des Staats aus der Kur der Wun­den ein Ge­wer­be ma­chen dür­fe, leis­te­te ich man­chen am Fis­tel- und Krebs-Scha­den hart da­nie­der lie­gen­den Pa­ti­en­ten, an de­ren Auf­kom­men schon meh­re­re hie­si­ge Wund­ärz­te ge­zwei­felt hat­ten, den thä­tigs­ten Bey­stand und war durch mei­ne er­wor­be­nen Kennt­nis­se, und mit Bey­hül­fe der Ar­ca­ni so glück­lich, beyna­he al­le Pa­ti­en­ten, die ich, la­bor­i­rend an den ge­dach­ten Krank­hei­ten be­han­del­te, die so lan­ge ent­behr­te Ge­sund­heit wie­der zu ver­schaf­fen. Da die­ser Um­stand na­tür­lich be­würk­te, daß die vie­len glück­lich voll­ende­ten Ku­ren ruch­bar wur­den; so wur­de da­durch der Neid ver­schie­de­ner hie­si­gen Chir­ur­gen er­weckt, und ich wur­de beym In­qui­si­to­ri­at zu Müns­ter de­n­un­ciirt, nicht al­lein oh­ne Er­laub­niß prac­tisirt, son­dern auch die Be­hand­lung der Pa­ti­en­ten aus blo­ßer Ge­winn­sucht ge­trie­ben, ja so­gar mit in­ner­li­chen Ku­ren mich ab­ge­ge­ben zu ha­ben.

An­ge­sichts dro­hen­der Be­stra­fung führ­te sie aus: Al­lein da ein­mal das mir vor­ge­zeig­te Ge­setz ei­ne Stra­fe auf die Kur äu­ser­li­cher Krank­hei­ten oh­ne Er­laub­niß des Stats setzt; so muß ich be­fürch­ten, daß ich in sol­che ge­nom­men wer­de, und weil ich als ar­mes Nönn­chen, wel­ches von ei­ner ge­rin­gen Pen­si­on le­ben muß, kei­ne Geld­stra­fe zu zah­len ver­mö­gend bin, mit Ge­fäng­niß­stra­fe, als Lohn für mei­ne wohl­t­hä­ti­gen Hand­lun­gen an lei­den­de Per­so­nen, be­legt wer­de. Die­se schreck­li­che La­ge, wor­in ich so gantz un­ver­schul­det ge­ra­then bin, und die mir al­le mei­ne Ru­he be­raubt, treibt mich an, mich Eu­er Kö­nig­li­chen Ma­jes­tät zu Fü­ßen zu wer­fen, und Al­ler­höchst Sie mit der al­ler­un­tert­hä­nigs­ten Bit­te zu be­hel­li­gen: das Ver­fah­ren al­ler­gnä­digst nie­der­zu­schla­gen. Sie muss­te ein­räu­men, le­dig­lich über prak­ti­sche Kennt­nis­se auf dem Be­hand­lungs­ge­biet zu ver­fü­gen und er­klär­te: […] ei­ner or­dent­li­chen Prü­fung kann ich mich aber aus den Grün­den lei­der nicht un­ter­wer­fen, weil ich die Wun­darz­ney­kunst nie theo­re­tisch er­lernt ha­be, son­dern bey Be­hand­lung mei­ner Pa­ti­en­ten blos das Ar­ca­num an­ge­wen­det ha­be, wenn sich bey ge­nau­er Un­ter­su­chung der Krank­heit fand, daß die Kri­te­ri­en zu der An­wen­dung vor­han­den wa­ren, die ich durch ei­ne lang­jäh­ri­ge Er­fah­rung leicht wahr­zu­neh­men im Stan­de bin. Was ih­re prak­ti­sche Kennt­nis über das "Ar­ca­num" an­geht, will Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin die­se im Klos­ter St. An­na in Coes­feld er­langt ha­ben, wo man, so be­haup­te­te sie, über das ent­spre­chen­de Wis­sen ver­fügt ha­be.

Wie schon ih­re Be­haup­tun­gen über ih­ren an­geb­li­chen Auf­ent­halt im Kar­me­litin­nen-Klos­ter in Brüs­sel auf Skep­sis sto­ßen, ist auch den Aus­füh­run­gen zum "Ar­ca­num" be­züg­lich des Krebs­mit­tels mit gro­ßer Zu­rück­hal­tung zu be­geg­nen, denn auch da­für gibt es kei­ne Be­wei­se. Die aus­führ­li­che Klos­ter­chro­nik von St. An­na be­rich­tet dar­über nichts, auch dem Ar­ti­kel über das Coes­fel­der Ann­un­tia­tin­nen­klos­ter im „West­fä­li­schen Klos­ter­buch“ ist nicht zu ent­neh­men, dass das Klos­ter über ein der­ar­ti­ges Mit­tel ver­fügt hat.[21] 

Das Im­me­di­at­ge­such der be­schul­dig­ten Mar­tin hat­te kei­nen Er­folg. Die preu­ßi­schen Be­am­ten stell­ten we­der das ge­gen sie we­gen Quack­sal­be­rei er­öff­ne­te Ver­bots­ver­fah­ren ein, ge­schwei­ge denn, dass sie ihr ge­stat­te­ten, ih­re Tä­tig­keit fort­zu­set­zen:[22] Da die von Ih­nen in An­trag ge­brach­te Nie­der­schla­gung der ge­gen Sie ein­ge­lei­te­ten Un­ter­su­chung, nur von des Kö­nigs-Ma­jes­tät Al­ler­höchst­selbst ver­fügt wer­den kann, Ihr Im­me­di­at-Ge­such vom 9ten v. M, des­sen An­la­gen hier­bei zu­rück­er­fol­gen, aber oh­ne wei­te­re Be­stim­mung von Sr. Ma­jes­tät dem Kö­ni­ge zur ver­fas­sungs­mä­ßi­gen Ver­fü­gung an das Mi­nis­te­ri­um emit­tirt wor­den ist, so ist eben da­durch Ihr ge­dach­ter An­trag von Sr. Ma­jes­tät zu­rück­ge­wie­sen. Wei­ter wur­de ihr mit­ge­teilt, daß das gleich­zei­tig nach­ge­such­te Pri­vi­le­gi­um zur Hei­lung von Krebs und Fis­tel-Schä­den Ih­nen, als den be­ste­hen­den Me­di­ci­nal-Ge­set­zen ent­ge­gen, nicht ert­heilt wer­den kann. Trotz des „Pra­xis­ver­bots" blieb Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin wei­te­re vier Jah­re in Müns­ter, wo­bei nicht be­kannt ist, ob sie aus­schlie­ß­lich von ih­rer Pen­si­on leb­te oder aus an­der­wei­ti­ger Tä­tig­keit zu­sätz­li­che Ein­künf­te er­ziel­te, ehe sie 1825 nach Köln um­zog.

5. Umzug in die Rheinprovinz und die Zeit in Köln (1825-1843)

In dem Gebäude Domplatz 40 in Münster (Haus mit Sprossenfenstern rechts von St. Lambertus), früher Domlayschaft 20 als Kurie dem Dom gehörend, wohnte Maria Clementine Martin von 1823-1825.

 

5.1 Die Unternehmensgründung

Die Ver­mu­tung liegt na­he, dass der Orts­wech­sel im Zu­sam­men­hang steht mit der Be­ru­fung von Graf Fer­di­nand Au­gust von Spie­gel zum Erz­bi­schof von Köln (Epis­ko­pat 1825-1835), der zu die­ser Zeit von Müns­ter nach Köln wech­sel­te. Da­für spricht, dass Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin in Müns­ter in Häu­sern des Dom­ka­pi­tels ge­wohnt und sie in Kon­takt zu dem Dom­de­chan­ten Spie­gel ge­stan­den hat­te. Über ihn schrieb sie 1829, in Köln wie­der­um in ei­nem Haus des Dom­ka­pi­tels woh­nend, sie stän­de un­ter sei­nem aus­drück­li­chen Schutz.[23] 

Kaum in Köln an­ge­kom­men, über­rasch­te die mitt­ler­wei­le 50-Jäh­ri­ge mit ei­ner An­zei­ge in der Köl­ni­schen Zei­tung vom 6.11.1825, in der sie für ein von ihr her­ge­stell­tes Eau de Co­lo­gne warb, das im Haus des Dom­vi­kars Gum­pertz, Auf der Litsch 1, für 6 Sgr. 3 Pf. die Gro­ße Fla­sche zu ha­ben sei. Zur Eau de Co­lo­gne-Re­zep­tur gab sie an, die­se durch Ver­mitt­lung gu­ter Men­schen er­hal­ten zu ha­ben. Ab Herbst 1826 nahm die ehe­ma­li­ge Klos­ter­frau dann die Pro­duk­ti­on ei­nes ech­ten Kar­me­li­ter­geis­tes auf.[24] Da­bei fällt auf, dass bis da­hin nie die Re­de da­von war, sie ver­fü­ge über die Kennt­nis­se zur Her­stel­lung ei­nes Kar­me­li­ter­geis­tes. Ent­spre­chen­de Aus­sa­gen mach­te Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin erst ab 1826, al­so dem Zeit­punkt der Fir­men­grün­dung. Da wa­ren Me­lis­sen­geist-Re­zep­tu­ren und -Pro­duk­ti­ons­ver­fah­ren längst be­kannt, so dass die Her­stel­lung ei­nes sol­chen Eli­xiers nichts Be­son­de­res war. Hier ist vor al­lem an das Oli­tä­ten­we­sen im Thü­rin­ger Wald vom 17. bis zum 19. Jahr­hun­dert zu er­in­nern.[25]  Es kann al­so da­von aus­ge­gan­gen wer­den, dass es der Un­ter­neh­me­rin Mar­tin nicht schwer ge­fal­len sein dürf­te, ihr Eau de Co­lo­gne und ih­ren Me­lis­sen­geist her­zu­stel­len - und das oh­ne je­de Vor­kennt­nis­se.

So­weit sie in der Fol­ge­zeit im­mer wie­der er­klär­te, sie ha­be be­reits in ih­rer Zeit im Klos­ter St. An­na in Coes­feld und spä­ter im Klos­ter der Kar­me­litin­nen in Brüs­sel die Kunst der Her­stel­lung des Kar­me­li­ter­geis­tes er­lernt, han­delt es sich - wor­auf nicht oft ge­nug hin­ge­wie­sen wer­den kann - um un­be­wie­se­ne Be­haup­tun­gen. Der Me­lis­sen­geist war nach den da­ma­li­gen ge­setz­li­chen Be­stim­mun­gen ein Kos­me­ti­kum und galt als Par­füm­waa­re, wo­mit je­de An­prei­sung des Kar­me­li­ter- oder Me­lis­sen­geis­tes - syn­onym ver­wand­te Pro­dukt­be­zeich­nun­gen - ei­nem ge­setz­li­chen Ver­bot un­ter­lag, wenn das Was­ser als Arz­nei oder Ge­heim­mit­tel an­ge­bo­ten wur­de. Her­stel­lung und Ver­kauf von Arz­nei­en wa­ren al­lein Apo­the­kern vor­be­hal­ten.

Nach dem Tod des Dom­vi­kars Jo­han­nes Gum­pertz (ge­bo­ren 1739) 1827 im Al­ter von 87 Jah­ren zog Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin von der Litsch 1 in das Haus Dom­hof 19, das eben­falls dem Köl­ner Dom­ka­pi­tel ge­hör­te. Sie mie­te­te die Im­mo­bi­lie zu­nächst für jähr­lich 60 Ta­ler Preu­ßisch cou­rant. Hier wohn­te sie und von hier aus führ­te sie ih­re Ge­schäf­te, die sich so vor­teil­haft ent­wi­ckel­ten.[26] So war sie nach Wit­ting Mit­te der 1830er Jah­re in der La­ge, das Haus käuf­lich zu er­wer­ben.[27] We­ni­ge Jah­re zu­vor, 1829, hat­te die Un­ter­neh­me­rin den 14-jäh­ri­gen Pe­ter Scha­eben (1815-1885), Sohn ei­ner viel­köp­fi­gen Fa­mi­lie aus dem Köl­ner Vier­tel Un­ter Krah­nen­bäu­men, bei sich auf­ge­nom­men. Er soll­te ihr Nach­fol­ger wer­den.

5.2 Privileg der Wappenführung und Hinterlegung der Fabrikzeichen beim Rat der Gewerbeverständigen (1829/1831)

Um ih­ren un­ter­neh­me­ri­schen Er­folg zu­sätz­lich ab­zu­si­chern, un­ter­nahm Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin meh­re­re Schrit­te. So bat sie zu­nächst Kö­nig Fried­rich Wil­helm III. mit Schrei­ben vom 7.11.1829 um die Er­laub­nis, ih­re Wa­ren mit dem Preu­ßen-Ad­ler aus­stat­ten zu dür­fen:[28] Ew. Ma­jes­tät sind ein so gü­ti­ger lieb­rei­cher Va­ter der vie­len Mil­lio­nen Men­schen, wel­che Al­ler­höchst­die­sel­ben als ih­ren Kö­nig und Herrn ver­eh­ren zu kön­nen für das höchs­te Glück ih­res Le­bens hal­ten, daß der blen­den­de Glanz des Thro­nes gleich ge­wor­den ist, dem Lich­te der gött­li­chen Vor­se­hung, wel­ches selbst den Nied­rigs­ten aus dem Stau­be auf­rich­tet und er­quickt, wenn er ver­trau­ens­voll sei­nen Blick da­hin hebt.

Ferdinand August von Spiegel, Erzbischof von Köln.

 

So darf denn auch ei­ne ar­me Klos­ter­frau, de­ren ge­rin­ger Ver­diens­te um die Pfle­ge der ver­wun­de­ten va­ter­län­di­schen Krie­ger nach der Schlacht von Wa­ter­loo im Jahr 1816 durch die Be­wil­li­gung ei­ner jähr­li­chen Pen­si­on von 160 Tha­ler mit Kö­nig­li­cher Gro­ß­muth an­zu­er­ken­nen ge­ruh­ten, es wa­gen, Al­ler­höchst­die­sel­ben ein Ge­such de­mü­t­higst vor­zu­tra­gen, in de­ßen Ge­wäh­rung sie den schöns­ten Lohn ih­rer täg­li­chen in­brüns­ti­gen Ge­be­the für das Wohl Eu­er Ma­jes­tät und Ih­res gan­zen Hau­ses für die kur­ze Zeit bis zur Voll­endung ih­rer ir­di­schen Lauf­bahn se­hen wür­de.

An den Klös­tern zu Coes­feld und Brüs­sel er­lern­te ich die Kunst das äch­te Kar­me­li­ter oder Me­li­ßen­wa­ßer zu ver­fer­ti­gen, und spä­ter er­hielt ich durch die Ver­mitt­lung gu­ter Men­schen, ein Re­cept zur Be­rei­tung des bes­ten Köl­ni­schen Wa­ßers (Eau de Co­lo­gne). Sie schloss mit den Wor­ten: Ew. Ma­jes­tät wa­ge ich von bei­den ei­ne klei­ne Pro­be al­ler­un­tert­hä­nigst zu Fü­ßen zu le­gen. Möch­ten die­sel­ben mit al­ler­höchs­ter Huld und Gna­de auf­ge­nom­men und mit die al­ler­höchs­te Er­laub­nis zu Theil wer­den, mei­ne Fa­bri­ka­te mit dem Preu­ßi­schen Ad­ler zie­ren zu dür­fen. Es wür­de mir dann für den Rest mei­ner ir­di­schen Lauf­bahn kein Wunsch mehr üb­rig­blei­ben. In höchs­ter Ver­eh­rung erster­be ich als Ew. Ma­jes­tät al­ler­un­tert­hä­nigs­te treu­ge­hor­sams­te Magd. gez. Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin Am Dom No. 19.

Wappen des Königreichs Preußen, mit diesem Preußenwappen durfte Maria Clementine Martin ihre Waren zieren. (Theo van der Zalm / CC-BY-SA 3.0)

 

Sie hat­te Er­folg - mit Ka­bi­netts­ord­re vom 28.11.1829 er­hielt sie die Er­laub­nis, ih­re Pro­duk­te mit dem Preu­ße­n­ad­ler zu zie­ren.[29] Mit ih­rem Ge­such folg­te die Un­ter­neh­me­rin den Bei­spie­len der Köl­nisch-Was­ser-Her­stel­ler Jo­hann An­ton Fa­ri­na, Carl Za­no­li und Jo­seph Luz­za­ni, die schon Jah­re zu­vor ein sol­ches Pri­vi­leg er­hal­ten hat­ten. Es be­durf­te al­so nur ei­nes klei­nen Schrit­tes zum Er­folg, näm­lich dem, es den Kon­kur­ren­ten gleich zu tun. In ei­nem nächs­ten Schritt, den die Kauf­frau Mar­tin 1831 vor­nahm, hin­ter­leg­te sie ih­re Fa­brik­zei­chen, zu de­nen das Preu­ßen-Wap­pen und das Or­dens­zei­chen der Kar­me­li­ter ge­hör­ten - be­mer­kens­wer­ter­wei­se ganz und gar kei­ne Fa­brik­zei­chen, die als ori­gi­när be­zeich­net wer­den kön­nen - beim Rat der Ge­wer­be­ver­stän­di­gen in Köln.[30]

Bei der An­mel­dung des Or­dens­zei­chens der Kar­me­li­ter springt al­ler­dings ei­ne Be­son­der­heit ins Au­ge. Un­ter­stellt, das von Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin beim Rat der Ge­wer­be­ver­stän­di­gen hin­ter­leg­te Or­dens­zei­chen ent­sprach dem auf ih­ren Wa­ren und Ge­brauchs­zet­teln an­ge­brach­ten Si­gnum, wor­an kein Zwei­fel be­ste­hen dürf­te, dann wich die­ses mar­kant von dem Ori­gi­nal­wap­pen der Kar­me­li­ten ab. Die­ses ent­hält drei auf­fäl­li­ge Stern­sym­bo­le, zwei Ster­ne sind links und rechts ne­ben dem zu ei­nem Kreuz sti­li­sier­ten Berg Kar­mel an­ge­ord­net, der drit­te Stern be­fin­det sich im un­te­ren Teil des Wap­pens. Dem­ge­gen­über weist das von der Un­ter­neh­me­rin Mar­tin be­nutz­te Zei­chen le­dig­lich zwei Ster­ne auf, die links und rechts des Kreuz­sym­bols ab­ge­bil­det sind, der drit­te Stern fehlt.[31] Der Schluss liegt na­he, dass die ehe­ma­li­ge Ann­un­tia­tin Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin das Ori­gi­nal­wap­pen der Kar­me­li­ten nicht wirk­lich kann­te - ein wei­te­res In­diz da­für, dass sie die­sem Or­den nie an­ge­hört hat. Es dürf­te kei­ne Kar­me­li­tin oder kei­nen Kar­me­li­ten ge­ben, die oder der die Sym­bo­lik des Or­dens­zei­chens nicht ver­in­ner­licht hät­te, wo­mit ei­ne feh­ler­haf­te Wie­der­ga­be des Ori­gi­nal­wap­pens durch ein Mit­glied des Or­dens mit an Si­cher­heit gren­zen­der Wahr­schein­lich­keit aus­schei­den dürf­te.

Der von Maria Clementine Martin benutzte Gebrauchszettel [Deckblatt] - Auffallend mit nur zwei Sternsymbolen.

 

Beim Rat der Ge­wer­be­ver­stän­di­gen han­del­te es sich um ei­ne auf die fran­zö­si­sche Zeit zu­rück­ge­hen­de In­sti­tu­ti­on, aus der sich die Ge­wer­be­ge­rich­te ent­wi­ckel­ten. Zu de­ren Auf­ga­ben ge­hör­te die Re­gis­trie­rung von Fa­brik­zei­chen, wor­in der Be­ginn ei­nes Mar­ken­schut­zes ge­se­hen wer­den kann.[32] Al­ler­dings re­sul­tier­te Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tins ge­schäft­li­cher Er­folg we­ni­ger aus der Hin­ter­le­gung ih­rer Mar­ken­zei­chen, zu­mal die Schutz­funk­ti­on noch nicht sehr aus­ge­prägt war, als viel­mehr dar­aus, dass sie ih­ren Me­lis­sen­geist weit­ge­hend kon­kur­renz­los an­bie­ten konn­te, wäh­rend un­ter den Köl­nisch-Was­ser-Pro­du­zen­ten ei­ne hef­ti­ge Kon­kur­renz be­stand.[33] 

5.3 Der Streit mit der Konkurrentin Therese Sturm (1834-1839)

Die we­ni­gen Be­trie­be, die sich ab 1826 auf dem Ge­biet der Me­lis­sen­geist-Pro­duk­ti­on ver­such­ten, zo­gen sich - mit ei­ner Aus­nah­me - nach den von der Kon­kur­ren­tin Mar­tin bei den Köl­ner Be­hör­den ge­gen sie ein­ge­lei­te­ten Ver­bots­ver­fah­ren we­gen un­zu­läs­si­gen Ver­kaufs von Ge­heim­mit­teln vom Markt zu­rück, so dass Mit­te der 1830er Jah­re in Köln ne­ben der Fir­ma von Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin nur noch ei­ne Ge­wer­be­trei­ben­de na­mens The­re­se Sturm exis­tier­te, die den aus dem Kö­nig­reich Bay­ern im­por­tier­ten Re­gens­bur­ger Kar­me­li­ten­geist ver­kauf­te.

The­re­se Sturm war ur­sprüng­lich als Haus­häl­te­rin für den ehe­ma­li­gen Pro­ku­ra­tor des Köl­ner Kar­me­li­ter­or­dens tä­tig, der sich, nach Auf­he­bung des Klos­ters im Dau, im Jah­re 1802 am Waid­markt 1 nie­der­ge­las­sen hat­te und un­ter sei­nem bür­ger­li­chen Na­men Jo­hann Schmitz von sei­nen ehe­ma­li­gen Or­dens­brü­dern aus Bay­ern den Re­gens­bur­ger Kar­me­li­ten­geist be­zog und in Köln ver­kauf­te. Be­vor er 1834 ver­starb, hat­te er durch ver­trag­li­che Ver­ein­ba­rung mit den Ver­ant­wort­li­chen in Re­gens­burg die Wei­ter­be­lie­fe­rung an The­re­se Sturm ge­si­chert.

Gebrauchszettel für den Regensburger Karmelitengeist [Deckblatt] - Mit dem Original Ordenswappen und drei Sternsymbolen.

 

Kaum war der ehe­ma­li­ge Kar­me­li­ter­mönch ver­stor­ben, wie­gel­te die Un­ter­neh­me­rin Mar­tin die Be­hör­den in Köln ge­gen The­re­se Sturm auf und ver­an­lass­te sie, mas­siv ge­gen ih­re Kon­kur­ren­tin vor­zu­ge­hen, so dass die­se sich meh­re­ren Ver­fah­ren we­gen il­le­ga­len Ver­kaufs von Ge­heim­mit­teln aus­ge­setzt sah. Mit wel­cher Hef­tig­keit die Ex-Non­ne Mar­tin ge­gen The­re­se Sturm vor­ging, wird aus den Ak­ten der Re­gie­rung Köln deut­lich, vor al­lem aus ei­ner um­fang­rei­chen Stel­lung­nah­me, mit der sich Pe­ter Pan­nes, der Nef­fe der The­re­se Sturm, am 10.10.1834 an die Be­hör­de wand­te und in der er sich ve­he­ment ge­gen die ge­gen sei­ne Tan­te er­ho­be­nen Be­schul­di­gun­gen zur Wehr setz­te.[34]

Pan­nes lei­te­te sei­ne Stel­lung­nah­me mit der Be­mer­kung ein, man wol­le ihm nicht ver­ar­gen, wenn er mit In­di­gna­ti­on ge­gen die Ver­fol­gungs­sucht ei­ner Klos­ter­geist­li­chen er­füllt – wel­che lei­der schon zu lan­ge im Ge­wan­de der Schein­hei­lig­keit, Ar­muth bei nicht un­be­deu­ten­dem Reicht­hum heu­chelnd, un­verdin­te Gunst und Mit­leid viel­sei­tig sich er­schli­chen hat – mich ei­ner mei­ner von ihr ver­folg­ten Ver­wand­ten mit der gan­zen Wär­me an­neh­me, die mir die hül­f­lo­se La­ge der Letz­te­ren, und die Ge­füh­le der Freund­schaft, wel­che ich für sie he­ge, ein­flö­ßen. Die Re­gie­rung sei von ei­ner Per­son, zu de­ren geist­li­chen Be­rufs­pflich­ten christ­li­che Dul­dung und die Aus­übung der Men­schen und Nächs­ten­lie­be ge­hört, schon zu sehr mit Kla­gen ge­gen ei­ne ge­wi­ße The­re­se Sturm, ei­ne 60 jäh­ri­ge al­ters­schwa­che Per­son, wel­che ich, ih­rer Tu­gen­den we­gen, mei­ne Tan­te zu nen­nen mich nicht schä­me, be­hel­ligt wor­den, als daß Hoch­die­sel­be in dem Bil­de, wel­ches ich Ein­gangs die­ser von ei­ner glei­ßer­ri­schen ge­winn­süch­ti­gen Die­ne­rin des Herrn ent­wor­fen ha­be, nicht die Klos­ter­frau Mar­tin er­ken­nen soll­te.

Sei­ne tief­sit­zen­de Ab­nei­gung nicht zu­rück­hal­tend, fuhr er fort: Ich mü­ß­te über mei­ne Theil­nah­me an die­ser Wei­ber­sa­che, und über den Un­wil­len, der mich je­des­mal er­greift, wenn ich über das Trei­ben die­ser so­ge­nann­ten Klos­ter­frau nach­den­ke, er­rö­then, wenn die­ser Un­wil­le in der hie­si­gen Stadt nicht all­ge­mein get­heilt wür­de, und wenn nicht für die The­re­se Sturm ei­ne all­ge­mei­ne Sym­pa­thie, wie sie sich zu Guns­ten der Un­ter­drück­ten ge­wöhn­lich aus­spricht, über­all re­ge ge­wor­den wä­re, seit­dem die Lieb­lo­sig­keit kund ge­wor­den ist, mit der die­se von ih­rer from­men Mit­schwes­ter ver­folgt wird. […] Es kann bei­na­he Nichts dem Ei­fer glei­chen, mit wel­chem die­se, al­len ih­ren Mit­men­schen wohl­wol­len­de Non­ne auf ih­re schutz und hül­f­lo­se Mit­schwes­ter (Ther. Sturm) Jagd macht, in­dem sie der­sel­ben den un­be­deu­ten­den, zu ih­rem not­h­dürf­tigs­ten Le­bens­un­ter­hal­te er­for­der­li­chen Er­werb, den ihr der De­bit von Car­me­li­ter Geist gibt, zu ent­zie­hen sucht.

Nicht al­lein, daß sie zu ver­schie­de­nen ma­len ei­ne Kö­nig­li­che Hoch­löb­li­che Re­gie­rung auf­ge­for­dert hat, die p. Sturm we­gen die­ses De­bits vor Ge­richt stel­len zu la­ßen, son­dern sie hat auch zu die­sem En­de den Herrn Po­li­zey Di­rek­tor, sämmt­li­che Po­li­zey Com­mis­sai­re, so wie al­le üb­ri­gen welt­li­chen und geist­li­chen Be­hör­den schon in Be­we­gung zu set­zen ge­sucht.

Um den That­be­stand, daß die p. Sturm wirk­lich Car­me­li­ter Geist ver­kau­fe, con­sta­ti­ren zu kön­nen, hat sie al­ler­ley Schleich­we­ge ein­ge­schla­gen, […] um ein Fläsch­chen von dem­sel­ben zu kau­fen.

Mei­ne ar­me, in den Welt­hän­deln un­er­fah­re­ne Tan­te auf die­se Wei­se von al­len Sei­ten be­un­ru­higt und ge­ängs­tigt, ist da­durch, so wie durch meh­re­re zwei­fels­oh­ne durch die Frau Mar­tin an­ge­stif­te­ten, an sie er­gan­ge­nen Dro­hun­gen mit Kör­per­haft, auf das Kran­ken­la­ger ge­wor­fen wor­den, und jetzt hal­te ich es für Pflicht der oh­ne mich Schutz­lo­sen und mit selt­ner Er­bit­te­rung Ver­folg­ten nach Kräf­ten bey­zu­ste­hen, in­dem ich da­bey um die viel­ver­mö­gen­de Un­ter­stüt­zung Ei­ner Kö­nig­li­chen Hoch­löb­li­chen Re­gie­rung bit­te.

Daß die be­sag­te The­re­se Sturm Nichts durch die Ge­set­ze ver­pön­tes be­geht, wenn sie Car­me­li­ter Geist, wel­cher von der Kö­nig­lich Baye­ri­schen Kar­me­li­ter Geist Fa­brik in Re­gens­burg fa­briz­irt wird, ver­de­bi­tirt, und daß die Frau Mar­tin die Fir­ma die­ser mehr wie hun­dert­jäh­ri­gen Fa­brik sich an­ge­eig­net hat, um ein unäch­tes Fa­bri­kat für ein äch­tes in’s Pu­bli­kum zu brin­gen, die­ses zu be­wei­sen ist, die Auf­ga­be, wel­che ich mir hier­mit vor­ge­steckt ha­be.

Es fol­gen um­fang­rei­che Aus­füh­run­gen zur Ent­ste­hungs­ge­schich­te des Kar­me­li­ter­geis­tes, be­son­ders des im Klos­ter St. Jo­seph in Re­gens­burg her­ge­stell­ten Was­sers. Pan­nes fol­ger­te schlie­ß­lich: Aus die­ser Aus­ein­an­der­set­zung geht nun­mehr her­vor, daß a) das Klos­ter der Car­me­li­ten zu Re­gens­burg die Er­fin­de­rin und die De­po­si­to­rin des äch­ten Car­me­li­ter Geis­tes ist, daß b) der Klos­ter­frau Mar­tin es nur mit­telst ei­ner ta­delns­wer­t­hen Täu­schung ge­lun­gen seyn kann, glau­ben zu ma­chen, als wenn auch sie das Ge­heim­niß der Fa­bri­ka­ti­on be­sit­ze, und daß Kar­me­li­ter Geist in ei­nem Non­nen­klos­ter, wo­von sie al­len­falls ein Mit­glied ge­we­sen seyn mag, fa­briz­irt wor­den sey, daß c) der Exkar­me­lit Joh. Schmitz nach Auf­lö­sung des hie­si­gen Kar­me­li­ter Klos­ters län­ger wie 30 Jah­re, als Pri­vat­mann, Kar­me­li­ter Me­lis­sen Geist mit Vor­wi­ßen der Re­gie­rung ver­de­bi­tirt hat und daß der­sel­be end­lich d) die­sen De­bit mit Zu­stim­mung des Vor­stan­des des Kar­me­li­ter Geist Fa­brik in Re­gens­burg tes­ta­men­ta­risch ver­macht hat, an die noch­mals ge­nann­te The­re­se Sturm. Er schloss in der Er­war­tung: Zu der Ge­rech­tig­keits­lie­be Ei­ner Kö­nig­li­chen Hoch­löb­li­chen Re­gie­rung he­ge ich da­her auch das Ver­trau­en, daß mei­ne Tan­te die Jung­fer The­re­se Sturm in ih­ren wohl er­wor­be­nen Rech­ten ge­schützt wer­den wird, als war­um ich ge­hor­samst bit­te, in­dem ich mit der höchs­ten Ach­tung ver­har­re […].

Da­mit nicht ge­nug: Bei der von der Mar­tin ge­gen The­re­se Sturm ge­führ­ten Aus­ein­an­der­set­zung spiel­ten die von die­ser dem Re­gens­bur­ger Kar­me­li­ten­geist bei­ge­leg­ten Ge­brauchs­zet­tel ei­ne ent­schei­den­de Rol­le. Die in­kri­mi­nier­ten Bei­pack­zet­tel ent­hiel­ten, nicht an­ders als die heu­ti­gen Pa­ti­en­ten­in­for­ma­tio­nen, An­ga­ben über die Wir­kungs­wei­se des ex­tra­or­di­nä­ren Schlag­was­sers, wie der Kar­me­li­ter­geist auch ge­nannt wur­de. Da je­doch die In­halts­stof­fe nicht an­ge­zeigt wur­den, wer­te­te man das Was­ser recht­lich als Ge­heim­mit­tel, wes­halb des­sen Ver­kauf ver­bo­ten war. Füg­te man dem Me­lis­sen­geist in­des kei­ne Ge­brauchs­zet­tel bei, war sein Ver­kauf als kos­me­ti­sches Prä­pa­rat zu­ge­las­sen - ei­ne heu­te kaum ver­ständ­li­che Wer­tung. Nun mag man an­neh­men, dass es doch das gu­te Recht der ehe­ma­li­gen Or­dens­frau Mar­tin ge­we­sen wä­re, die Me­di­zi­nal­po­li­zei dar­auf auf­merk­sam zu ma­chen, dass die Kon­kur­ren­tin Sturm sich bei dem Ver­kauf des Re­gens­bur­ger Kar­me­li­ten­geis­tes der Bei­fü­gung ver­bo­te­ner Ge­brauchs­zet­tel be­dien­te, aber weit ge­fehlt. The­re­se Sturm konn­te den Nach­weis füh­ren, dass die Mar­tin, dem er­wähn­ten Ver­bot zu­wi­der ih­rem Me­lis­sen­geist eben­falls Ge­brauchs­zet­tel bei­leg­te, in de­nen sie die­sen als Arz­nei an­pries, wo­bei er­schwe­rend hin­zu kam, dass sie da­bei Ge­brauchs­be­schrei­bun­gen ver­wand­te, die ei­ne skla­vi­sche Nach­ah­mung der Zet­tel wa­ren, die dem Re­gens­bur­ger Kar­me­li­ten­geist bei­ge­ge­ben wur­den. Das geht je­den­falls aus ei­nem wei­te­ren Schrei­ben des für Frau Sturm han­deln­den Nef­fen Pe­ter Pan­nes her­vor, wor­in er am 4.11.1834 wie­der­um schwe­re Vor­wür­fe ge­gen die ehe­ma­li­ge Non­ne er­hob und die Me­di­zi­nal­be­hör­de ins­be­son­ders auf die Ge­brauchs­zet­tel hin­wies, die die­se zu­sam­men mit ih­rem Kar­me­li­ter­geist aus­gab.[35] Ein Ex­em­plar hat­te Pe­ter Pan­nes den Be­am­ten be­reits mit sei­ner ers­ten Ein­ga­be vor­ge­legt, oh­ne dass sich dar­aus Fol­gen für die Kauf­frau Mar­tin er­ge­ben hat­ten.

Pan­nes schrieb, dass die Klos­ter­frau Mar­tin zu den vie­len von ihr an­ge­wand­ten mit­un­ter nicht sehr löb­li­cher [!] Mit­tel, um zu dem Mo­no­pol des De­bits des Kar­me­li­ter Geis­tes zu ge­lan­gen, sich auch noch fal­scher Ge­brauchs­zet­tel bed­int ha­ben, in­dem der­je­ni­ge, wel­chen ich mit dem bei ihr ge­kauf­ten Fläsch­chen Car­me­li­ter Geist mit mei­ner ge­hor­sams­ten Ein­ga­be vom 10. Mts, ein­ge­sandt ha­be, nicht ei­ner der un­ter dem 4 Ok­to­ber 1826 von Hoch­der­sel­ben ge­neh­mig­ten, son­dern ein wört­li­cher Ab­druck der Ge­brauchs­zet­tel der al­lei­ni­gen Be­sit­ze­rin des Ge­heim­ni­ßes der Car­me­li­ter Geist Fa­bri­ka­ti­on – der Kö­nigl[ich] Baye­ri­schen Car­me­li­ter Geist Fa­brik in Re­gens­burg zu seyn schein[t].

Auf die­se Wei­se führ­te der Zu­fall Ei­ner Kö­nig­li­chen Hoch­löb­li­chen Re­gie­rung ein[en] neu­en Be­weis von der Rän­ke­sucht die­ser Da­me zu; gleich­falls, als wenn selbst die Ver­su­chung des bö­sen Spiels mü­de ge­we­sen wä­re, mit dem die Schein­hei­li­ge das Pu­bli­kum, und so­gar die Ob­rig­keit, von der sie Gunst­be­zeu­gun­gen und Wohl­tha­ten in reich­li­chem Maa­ße er­fah­ren hat, so lan­ge schon ge­äf­fet hat. [...]

Die Ge­rech­tig­keits­lie­be Ei­ner Kö­nig­li­chen Hoch­löb­li­chen Re­gie­rung wird es aber nicht dul­den, daß der al­ters­schwa­chen The­re­se Sturm an den Mar­ken ih­rer Ta­ge noch aus­nahms­wei­se die Bit­ter­kei­ten ei­ner ge­richt­li­chen Ver­fol­gung be­rei­tet wer­den, de­ren Aus­gang, wie er auch aus­fal­len mög­te, leicht ihr Le­bens En­de her­bei­füh­ren könn­te.

Die­se Stel­lung­nah­me ist von be­son­de­rer Bri­sanz, macht sie doch deut­lich, mit wel­chen Mit­teln die Un­ter­neh­me­rin Mar­tin zu Wer­ke ging. Wäh­rend sie The­re­se Sturm we­gen ver­bots­wid­ri­ger Be­nut­zung ih­rer Ge­brauchs­zet­tel po­li­zei­lich und ge­richt­lich ver­fol­gen ließ, be­dien­te sie sich selbst ge­nau sol­cher Bei­pack­zet­tel.[36]  Zu Recht be­merk­te da­her Pe­ter Pan­nes, dass die Fa­bri­kan­tin Mar­tin da­mit die Ob­rig­keit schwer ge­täuscht ha­be. Er lag auch rich­tig mit der An­nah­me, dass sie durch Be­nut­zung na­he­zu iden­ti­scher Ge­brauchs­zet­tel, wie sie für den Re­gens­bur­ger Kar­me­li­ten­geist aus­ge­ge­ben wur­den, ih­re Ver­bin­dung zum Kar­me­li­ter­or­den und dem von die­sem seit Jahr­hun­der­ten her­ge­stell­ten De­stil­lat in­si­nu­ier­te. Die­ser Hin­weis führ­te tat­säch­lich zu ei­ner Er­mitt­lung der Be­hör­den ge­gen Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin.[37] 

Im Ver­neh­mungs­pro­to­koll vom 5.11.1834, das die Mar­tin mit ih­rer Un­ter­schrift be­stä­tig­te, hielt der die „Ver­hand­lun­g“ füh­ren­de Kom­mis­sar fest: In­fol­ge ei­nes Re­scrip­ti der Kö­nigl[ichen] Hoch­löb­li­chen Re­gie­rung vom 28. d. M. er­ör­ter­te ich der­sel­ben, daß sie dem von ihr feil­ge­bo­te­nen Me­lis­sen­geist kei­nen an­de­ren als den un­term 4. Oc­to­ber 1826 von Sei­ten Kö­nigl[ich] Hoch­löb­li­chen Re­gie­rung ge­neh­mig­ten Ge­brauch­zet­tel, am we­nigs­ten aber den vom so­ge­nann­ten „voll­kom­me­nen Be­richt vom Ge­brauch und den Tu­gen­den des gol­de­nen Kar­me­li­ter­geis­tes pp“ bei­fü­gen dür­fe, wid­ri­gen­falls ihr Vor­rath von die­sem Prä­pa­rat con­fi­scirt und die ge­richt­li­che Un­ter­su­chung ge­gen sie ein­ge­lei­tet wer­den wür­de.[38]

Da­mit be­ließ es die Po­li­zei­be­hör­de le­dig­lich bei der An­dro­hung, im Fal­le der Zu­wi­der­hand­lung de­ren Vor­rat an Me­lis­sen­geist zu kon­fis­zie­ren und ge­gen sie ge­richt­lich vor­zu­ge­hen, ahn­de­te da­ge­gen den Ge­set­zes­ver­stoß, der durch die Vor­la­ge der von ihr aus­ge­ge­be­nen Ge­brauchs­zet­tel nach­ge­wie­sen war, nicht.

Die Stel­lung­nah­me des Ver­wand­ten von The­re­se Sturm liest sich wie ei­ne ein­zi­ge An­kla­ge ge­gen die Un­ter­neh­me­rin Mar­tin, je­doch ent­hält sie trotz ih­rer teil­wei­sen Po­le­mik zum ei­nen auf­schluss­rei­che Hin­wei­se zum Ge­schäfts­ge­ba­ren der ehe­ma­li­gen Or­dens­frau und zum an­de­ren, was die Aus­füh­run­gen zur Ge­schich­te des Kar­me­li­ten­geis­tes an­geht, er­heb­li­che Zwei­fel an de­ren Be­haup­tun­gen, sie sei be­reits in ih­rer Klos­ter­zeit mit der Her­stel­lung des Kar­me­li­ter­geis­tes be­fasst ge­we­sen und da­mit wah­re Be­sit­ze­rin des Ge­heim­nis­ses sei­ner Ver­fer­ti­gung.

Hier­her ge­hört auch, dass der ehe­ma­li­ge Pro­ku­ra­tor des Köl­ner Kar­me­li­ten­klos­ters, Jo­hann Schmitz, bis zu sei­nem To­de im Jahr 1834 über 30 Jah­re lang den Re­gens­bur­ger Kar­me­li­ten­geist be­zo­gen und die­sen im Rhein­land, spe­zi­ell in Köln, ver­kauft und mit dem Vor­stand der Re­gens­bur­ger Geist­fa­brik ver­trag­lich ver­ein­bart hat­te, nach sei­nem Tod das Ver­kaufs­recht an dem Kräu­ter­de­stil­lat sei­ner Haus­häl­te­rin The­re­se Sturm zu über­tra­gen. Von Be­deu­tung ist schlie­ß­lich Pe­ter Pan­nes‘ Stel­lung­nah­me zur Er­fin­dung des Kar­me­li­ten­geis­tes im Re­gens­bur­ger Klos­ter St. Jo­seph und im Kon­text da­zu sei­ne Be­haup­tung, der Klos­ter­frau Mar­tin kön­ne es nur mit­telst ei­ner ta­delns­wer­t­hen Täu­schung ge­lun­gen seyn, glau­ben zu ma­chen, als wenn auch sie das Ge­heim­niß der Fa­bri­ka­ti­on be­sit­ze, und daß der Kar­me­li­ter Geist in ei­nem Non­nen­klos­ter, wo­von sie al­len­falls ein Mit­glied ge­we­sen seyn mag, fa­briz­irt wor­den sey.[39] 

Die Kölner Karmelitenkirche im Dau.

 

Trotz der Schwe­re die­ses Vor­wurfs kann die­se Aus­sa­ge nicht als blo­ße Po­le­mik ab­ge­tan wer­den, wenn­gleich Pe­ter Pan­nes den Be­weis da­für, wel­che Täu­schung Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin bei Ein­ho­lung der Ver­kaufs­ge­neh­mi­gung für ih­ren Kar­me­li­ter­geist ge­gen­über den Be­hör­den be­gan­gen ha­ben soll, letzt­lich schul­dig blieb. Die Aus­füh­run­gen von Pan­nes be­stä­ti­gen auf je­den Fall die be­reits er­wähn­ten Zwei­fel, dass Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin je­mals in ih­rer Klos­ter­zeit das Ar­ka­num zur Zu­be­rei­tung des Kar­me­li­ten­geis­tes über­tra­gen wor­den ist und sie gar das De­stil­lat als Or­dens­frau ver­fer­tigt hat, zu­min­dest feh­len nach Aus­wer­tung der Quel­len jeg­li­che Be­wei­se da­für, dass sie im Ann­un­tia­ten­klos­ter in Coes­feld oder im Kar­mel in Brüs­sel die Kunst der Ver­fer­ti­gung des Kar­me­li­ten­geis­tes er­lang­te, ganz ab­ge­se­hen da­von, dass ihr Auf­ent­halt im Klos­ter in Brüs­sel nicht er­wie­sen ist. Dar­über hin­aus steht in je­dem Fal­le fest, dass dort zu kei­nem Zeit­punkt ein Kar­me­li­ten­geist her­ge­stellt wor­den ist. 

Noch wäh­rend die Aus­ein­an­der­set­zun­gen mit The­re­se Sturm an­dau­er­ten, trat Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin im Fe­bru­ar 1835 mit der Bit­te an Fried­rich Wil­helm III. her­an, ihr das Al­lein­ver­triebs­recht für ih­ren Me­lis­sen­geist ein­zu­räu­men, um da­mit selbst die­se ge­rin­ge Kon­kur­renz, die ja nur noch in der Per­son von The­re­se Sturm be­stand, vom Markt aus­zu­schlie­ßen. Al­ler­dings hat­te die "Klos­ter­frau" da­mit kei­nen Er­folg. Nicht zu­letzt un­ter Be­ru­fung auf die ein­ge­führ­te Ge­wer­be­frei­heit lehn­te das zu­stän­di­ge Mi­nis­te­ri­um am 2.5.1835 das Ge­such ab. Eben­so ab­schlä­gig be­schie­den die Be­hör­den auch den wei­te­ren An­trag der Mar­tin, ih­ren Me­lis­sen­geist als Arz­nei an­zu­er­ken­nen.[40] 

The­re­se Sturm schlie­ß­lich er­reich­te nach mehr als fünf Jah­ren Aus­ein­an­der­set­zun­gen mit den preu­ßi­schen Be­hör­den und der Kon­kur­ren­tin Mar­tin die Auf­he­bung des ge­gen sie ver­häng­ten Ver­kaufs­ver­bots für den Re­gens­bur­ger Kar­me­li­ten­geist. Die Freu­de über den Er­folg, der ihr im Ju­ni des Jah­res 1839 be­kannt ge­macht wur­de,[41] dürf­te sich in Gren­zen ge­hal­ten ha­ben. Auf­grund der ge­gen sie er­gan­ge­nen Ver­bo­te hat­te sie vie­le Jah­re oh­ne je­de Ein­nah­me da­ge­stan­den, wäh­rend die Mar­tin un­ter­des­sen oh­ne je­de Kon­kur­renz er­folg­reich ihr Ge­schäft hat­te aus­bau­en kön­nen.

Annonce der Firma Klosterfrau für 'Doppeltes Cölnisches Wasser' mit Herausstellung des ab 1861 bezogenen neuem Firmensitzes Domkloster 3.

 

5.4 Maria Clementine Martin und die ultramontane Bewegung (1837-1843)

Die für Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin nach­tei­li­gen Ent­schei­dun­gen wirk­ten sich je­doch, da sie man­gels ernst­haf­ter Kon­kur­renz de fac­to ein Ver­kaufs­mo­no­pol be­saß, nicht auf den Er­folg ih­res Un­ter­neh­mens aus. So war - wie er­wähnt - das "ar­me Nönn­chen" be­reits Mit­te der 1830er Jah­re in der La­ge, das von ihr um 1827 ge­mie­te­te Haus Dom­hof 19 zu Ei­gen­tum zu er­wer­ben. Die ab­schlä­gi­gen Be­schei­de von 1835 blie­ben al­ler­dings in­so­weit nicht wir­kungs­los, als sie fort­an kei­ne An­zei­gen ge­gen et­wai­ge Mit­be­wer­ber mehr er­stat­te­te. Über­haupt dau­er­te es meh­re­re Jah­re, bis die "Klos­ter­frau" wie­der von sich re­den mach­te.

Wäh­rend der Jah­re nach ih­rer Über­sied­lung nach Köln durf­te man an­neh­men, Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin ha­be die Kir­chen­po­li­tik des Köl­ner Erz­bi­schofs Graf Spie­gel ge­fal­len und die­sen nicht al­lein we­gen der ihr ge­währ­ten Pro­tek­ti­on in höchs­ten Tö­nen ge­lobt. Nach des­sen Tod im Jahr 1835 zeig­te sie sich als gro­ße Ver­eh­re­rin sei­nes Nach­fol­ger­s Cle­mens Au­gust von Dros­te zu Vi­sche­ring und dar­über hin­aus als glü­hen­de Kämp­fe­rin für die ka­tho­li­sche Sa­che. Das je­den­falls ist in Brie­fen, die sie im No­vem­ber 1837 und Ja­nu­ar 1838 an Jo­seph Gör­res schrieb, nach­zu­le­sen.[42] Die­se Hal­tung blieb der preu­ßi­schen Re­gie­rung of­fen­sicht­lich nicht ver­bor­gen, denn sie wur­de ver­däch­tigt, al­len vor­an von dem Köl­ner Po­li­zei­di­rek­tor Ar­nold Mat­thi­as Heis­ter (Amts­zeit 1833-1846), Ver­fas­se­rin von Schmäh­schrif­ten ge­gen den Staat, aber auch ge­gen das Köl­ner Dom­ka­pi­tel zu sein, oh­ne dass man ihr das nach­zu­wei­sen konn­te.[43] So hei­ßt es in ei­nem an­onym der All­ge­mei­nen Preu­ßi­schen Staats­zei­tung zu­ge­gan­ge­nen Pam­phlet:[44]  Ha bald be­ginnt der Kampf für die Ka­tho­li­sche Re­li­gi­on. Hur­rah ge­gen die preus­si­schen Hun­de so lau­tet die Lo­sung der Rhein­län­der.[...] Auf ihr Ka­tho­li­schen al­ler Län­der, vor dem Glau­ben ver­schwin­det al­ler Völ­ker-Un­ter­schied; be­waff­net euch ge­gen die rus­sisch- preu­ßi­schen Knu­ten und Ka­ma­schen-Herr­schaft, ge­gen die­sen scheu­ß­li­chen Mi­li­tär und Be­am­ten­des­po­tis­mus, der kein Ver­spre­chen mehr hält, kei­ner Hu­ma­ni­tät und Ge­rech­tig­keit mehr zu be­dür­fen glaubt, nur stolz auf sei­ne Flin­ten und Ka­no­nen ist […].

Joseph Görres (1776-1848), 1838.

 

In Kennt­nis ih­rer Brie­fe an Jo­seph Gör­res dürf­te kein Zwei­fel be­ste­hen, dass der sei­tens der preu­ßi­schen Re­gie­rung ge­gen die Mar­tin ge­äu­ßer­te Ver­dacht nur zu be­rech­tigt war. Da­mit wan­delt sich auch das Bild der ehe­ma­li­gen Or­dens­schwes­ter nach­hal­tig. Kann­te man die­se auf­grund ih­rer zahl­rei­chen Schrei­ben an höchs­te preu­ßi­sche Re­gie­rungs­stel­len, ja so­gar an den Mon­ar­chen selbst, bis da­hin nur als ei­ne kö­nigs­treue Un­ter­ta­nin, er­leb­te man sie nun als das ge­naue Ge­gen­teil - und als je­man­den, der sich al­lein zur Er­rei­chung sei­ner Zie­le schmeich­le­risch ver­hal­ten, und der sich ganz und gar ver­stellt hat­te. Ob­wohl sie ih­ren Ge­schäfts­er­folg zu ei­nem gro­ßen Teil der Pro­tek­ti­on des preu­ßi­schen Staa­tes ver­dank­te, was nicht nur das Pri­vi­leg der Wap­pen­füh­rung be­traf, son­dern auch die jah­re­lan­ge Scho­nung, die sie von der Köl­ner Be­zirks­re­gie­rung bei der Aus­übung ih­res Ge­schäf­tes er­fuhr, zeig­te sich die Pro­te­gier­te nun al­les an­de­re als dank­bar und zog oh­ne je­de Zu­rück­hal­tung ge­gen den Staat und sei­ne Re­prä­sen­tan­ten zu Fel­de. Im Üb­ri­gen ist nicht be­kannt, ob Jo­seph Gör­res sei­ner "Ver­eh­re­rin" je ge­ant­wor­tet hat - es darf be­zwei­felt wer­den.

Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin starb am 9.8.1843 als wohl­ha­ben­de Frau. Sie wur­de in un­mit­tel­ba­rer Nä­he der Ka­pel­le auf dem Köl­ner Fried­hof Me­la­ten bei­ge­setzt, wo ihr Grab bis heu­te er­hal­ten ist.

5.5 Die Fortführung der Firma nach 1843 und ein überraschendes Bekenntnis des Nachfolgers

We­ni­ge Mo­na­te vor ih­rem Tod hat­te Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin ih­ren Ge­hil­fen Pe­ter Gus­tav Scha­eben tes­ta­men­ta­risch zu ih­rem Uni­ver­sal­er­ben be­stimmt. Die­ser führ­te das Un­ter­neh­men un­ter der von der Erb­las­se­rin vor­ge­ge­be­nen Fir­ma Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin Klos­ter fort. In sei­ne Zeit fal­len die zahl­rei­chen Aus­zeich­nun­gen, die das Un­ter­neh­men für sei­ne Pro­duk­te auf meh­re­ren Welt­aus­stel­lun­gen er­hielt.

Maria Clementine Martin, Skulptur am Kölner Rathausturm, 1989, Bildhauerin: Elisabeth Perger. (Stadtkonservator Köln)

 

Pe­ter Gus­tav Scha­eben ge­lang es, wenn auch erst 20 Jah­re nach Fir­men­grün­dung durch sei­ne Vor­gän­ge­rin, dem Me­lis­sen­geist im Jahr 1845 die An­er­ken­nung als Arz­nei zu ver­schaf­fen.[45] Dass sich sei­ne ehe­ma­li­ge Prin­zi­pa­lin in raf­fi­nier­tes­ter Wei­se zu hel­fen ge­wusst hat­te, in­dem sie dem ge­setz­li­chen Ver­bot zu­wi­der ih­rem Me­lis­sen­geist Ge­brauchs­zet­tel bei­ge­legt hat­te, in de­nen sie ihr Mit­tel sehr wohl als Arz­nei aus­ge­wie­sen hat­te, ist be­reits dar­ge­stellt wor­den, nicht da­ge­gen, wie sub­til die "Klos­ter­frau" da­bei zu Wer­ke ge­gan­gen war. Das wur­de erst durch ih­ren Nach­fol­ger Scha­eben be­kannt, als die­ser in ei­ner Ein­ga­be an den preu­ßi­schen Mi­nis­ter der geist­li­chen Un­ter­richts- und Me­di­zi­nal An­ge­le­gen­hei­ten Fried­rich Eich­horn (1779-1856, Mi­nis­ter 1840-1848) vom 26.8.1845 of­fen­bar­te, die se­li­ge Klos­ter­frau ha­be stets die ver­bo­te­nen Ge­brauchs­zet­tel in die ihr von der Zen­sur aus­drück­lich ge­stat­te­ten ein­ge­wi­ckelt.[46] Da liegt es nicht fern an­zu­neh­men, dass den preu­ßi­schen Be­am­ten die von der "Jung­fer" Mar­tin ge­üb­te Pra­xis durch­aus be­kannt ge­we­sen sein dürf­te, wo­mit sich be­stä­tigt, wie recht The­re­se Sturm mit ih­ren Hin­wei­sen hat­te, die Mar­tin ha­be die preu­ßi­sche Re­gie­rung in Köln jah­re­lang ge­äf­fet und sei nur durch ta­delns­wer­te Täu­schung zu der ihr durch die preu­ßi­schen Be­hör­den ge­währ­ten un­ver­dien­te[n] Gunst ge­langt.[47] 

Der wei­te­re Er­folg, den die Fir­ma Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin Klos­ter­frau nahm, ist al­lein Pe­ter Gus­tav Scha­eben zu ver­dan­ken, der das Un­ter­neh­men von 1843 bis zu sei­nem Tod im Jahr 1885, al­so über mehr als 40 Jah­re als Al­lein­in­ha­ber führ­te.[48] 

Anmerkungen

Ab­kür­zun­gen mehr­fach zi­tier­ter Ar­chi­ve:  
AAW = LWL-Ar­chi­v­amt für West­fa­len
EL­KiO = Ev.-luth. Kir­che in Ol­den­burg
GStA PK = Ge­hei­mes Staats­ar­chiv Stif­tung Preu­ßi­scher Kul­tur­be­sitz
AEK = His­to­ri­sches Ar­chiv des Erz­bis­tums Köln
LAV NRW R = Lan­des­ar­chiv NRW Ab­tei­lung Rhein­land
LAV NRW W = Lan­des­ar­chiv NRW Ab­tei­lung West­fa­len
LHA­SA DE = Lan­des­haupt­ar­chiv Sach­sen-An­halt, Abt. Des­sau, Des­sau-Ro­ßlau.
OAV Dep. PfA = Of­fi­zialats­ar­chiv Ve­ch­ta, De­po­si­ti­um Pfar­rar­chiv
StAOL= Nie­der­säch­si­sches Staats­ar­chiv, Stand­ort Ol­den­burg

Literatur

Kur­siv = Kurz­zi­tier­wei­se
He­ckel­mann, Hel­mut, Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin (1775-1843). Or­dens­frau, „Quack­sal­be­rin“, Un­ter­neh­me­rin. Ei­ne rechts­his­to­ri­sche Un­ter­su­chung aus neu­en Quel­len, Müns­ter 2015.  
Her­res, Jür­gen, Köln in preu­ßi­scher Zeit 1815-1871, Köln 2012.
Pott­hoff, Ma­rie-The­res, [Ar­ti­kel] Coes­feld–An­nun­zia­tin­nen, in: Hengst, Karl (Hg.), West­fä­li­sches Klos­ter­buch. Le­xi­kon der vor 1815 er­rich­te­ten Stif­te und Klös­ter von ih­rer Grün­dung bis zur Auf­he­bung, Teil 1, Müns­ter 1992, S. 199. _ _ Ro­sen­bohm, Ernst, Köl­nisch Was­ser. Ein Bei­trag zur eu­ro­päi­schen Kul­tur­ge­schich­te, Ber­lin [u.a.] 1951.  
Wit­ting, Pe­tra, Die Klos­ter­frau Ma­ria Cle­men­ti­ne Mar­tin, Köln, in: Sym­po­si­on über Un­ter­neh­me­rin­nen. Re­fe­ra­te ei­nes Sym­po­si­ons an der Rhei­nisch-West­fä­li­schen Tech­ni­schen Hoch­schu­le Aa­chen im No­vem­ber 1988, hg. v. Fran­ce­sca Schin­zin­ger u. An­ge­li­ka Mül­ler-Tho­mas in Ver­bin­dung mit der In­dus­trie- und Han­dels­kam­mer zu Aa­chen, Aa­chen 1988, S. 101-112.

Peter Gustav Schaeben (1815-1885) - Alleinerbe der Klosterfrau. (Privatbesitz)

 
Anmerkungen
Zitationshinweis

Bitte geben Sie beim Zitieren dieses Beitrags die exakte URL und das Datum Ihres Besuchs dieser Online-Adresse an.

Heckelmann, Helmut, Die Firma Klosterfrau in Köln und die Geschichte ihrer Gründerin Maria Clementine Martin (1775-1843), in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/die-firma-klosterfrau-in-koeln-und-die-geschichte-ihrer-gruenderin-maria-clementine-martin-1775-1843/DE-2086/lido/5b0d32fe06f458.29243766 (abgerufen am 16.04.2024)