Die Neusser Schokoladenfirma P. F. Feldhaus

Klaus Lerch (Kaarst)

Werbeschild der Firma P. F. Feldhaus, um 1900. (Stadtarchiv Neuss, D.06.N.04, Nr. 29)

1. Einleitung

Scho­ko­la­de wird in Deutsch­land seit Mit­te des 19. Jahr­hun­derts in­dus­tri­ell ge­fer­tigt. Mit der Ent­ste­hung des neu­en In­dus­trie­zweigs ent­wi­ckel­te sich die Süß­wa­re von ei­nem Lu­xus­gut für Wohl­ha­ben­de zu ei­nem Mas­sen­pro­dukt für al­le. Das Rhein­land war von Be­ginn an ei­nes der wich­tigs­ten Zen­tren der deut­schen Scho­ko­la­den­in­dus­trie. Dort exis­tier­ten zeit­wei­se ei­ni­ge hun­dert Scho­ko­la­den­fir­men, dar­un­ter Markt­füh­rer wie Stoll­werck in Köln aber auch vie­le Klein- und Mit­tel­be­trie­be. Heu­te sind die meis­ten die­ser Un­ter­neh­men ver­schwun­den, da es nach 1970 auf­grund von ein­schnei­den­den Ver­än­de­run­gen der Markt­be­din­gun­gen zu ei­ner Wel­le von Schlie­ßun­gen und Fu­sio­nie­run­gen kam.[1] Die­ses Schick­sal traf auch das Neus­ser Tra­di­ti­ons­un­ter­neh­men P. F. Feld­haus und des­sen No­ve­sia-Scho­ko­la­den­fa­brik, die im Jah­re 1980 ih­re To­re schlie­ßen muss­te. Wie al­le re­nom­mier­ten deut­schen Scho­ko­la­den­her­stel­ler war auch P. F. Feld­haus ein Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men. Über vier Ge­ne­ra­tio­nen hin­weg wur­den die Ge­schi­cke der Fir­ma von ih­rem Grün­der und Na­mens­ge­ber, Pe­ter Fer­di­nand Feld­haus, und des­sen Nach­kom­men be­stimmt.

 

2. Anfänge in der Apotheke

Fer­di­nand Jo­na­than Feld­haus (1786–1833), der Va­ter des Fir­men­grün­ders, hat­te den Apo­the­ker­be­ruf er­lernt. Im Jah­re 1810 zog er aus sei­ner Hei­mat­stadt Bar­men (heu­te Stadt Wup­per­tal) nach Neuss, um die dor­ti­ge Lö­wen-Apo­the­ke zu über­neh­men. Zu dem Be­trieb in der Ober­stra­ße ge­hör­te ne­ben dem Ver­kaufs­raum für Phar­ma­zeu­ti­ka auch ein ab­ge­trenn­tes Zim­mer, in dem Li­kö­re und Schnäp­se aus­ge­schenkt wur­den. Spi­ri­tuo­sen zähl­ten schon bald zu den best­ver­kauf­ten Pro­duk­ten. Wohl von die­sem Er­folg an­ge­spornt be­müh­te sich Fer­di­nand Jo­na­than Feld­haus, wei­te­re Ein­nah­me­quel­len au­ßer­halb des tra­di­tio­nel­len Arz­nei­ge­schäf­tes zu er­schlie­ßen.[2] Apo­the­ker lit­ten zu die­ser Zeit un­ter Um­satz­ein­bu­ßen auf­grund von il­le­ga­lem Me­di­ka­men­ten­han­del durch Kur­pfu­scher, Krä­mer und Dro­gis­ten. Ins­be­son­de­re die neu­en über­see­ischen Wa­ren, wie Ka­kao, Tee und Kaf­fee, ver­spra­chen lu­kra­ti­ve Ge­schäfts­mög­lich­kei­ten. Scho­ko­la­de pass­te be­son­ders gut in das Sor­ti­ment ei­ner Apo­the­ke, da sie im 19. Jahr­hun­dert als Arz­nei galt, der ei­ne Viel­zahl me­di­zi­ni­scher Wir­kun­gen zu­ge­spro­chen wur­de.[3] Mit den we­sent­li­chen Ar­beits­schrit­ten zur Her­stel­lung von Scho­ko­la­de war Fer­di­nand Jo­na­than Feld­haus ver­traut, da er als Apo­the­ker über Er­fah­rung mit Misch- und Mahl­pro­zes­sen so­wie über die er­for­der­li­chen Werk­zeu­ge wie Mör­ser und Pi­still ver­füg­te. Wann ge­nau er mit der Pro­duk­ti­on von Scho­ko­la­de be­gann, ist nicht be­kannt. Es war wohl nicht vor 1813, da Ka­kao wäh­rend der Kon­ti­nen­tal­sper­re Na­po­le­ons nur sehr be­grenzt ver­füg­bar war. Die frü­hes­te Quel­le zur Her­stel­lung von Scho­ko­la­de in Neuss stammt aus dem Jah­re 1815, als der In­ha­ber der Lö­wen-Apo­the­ke sein Pro­dukt in der Aus­ga­be der Nie­der­rhei­ni­schen Blät­ter vom 31. Ok­to­ber be­warb.[4] Nach Be­en­di­gung der Na­po­leo­ni­schen Krie­ge stieg im Ge­biet des Deut­schen Bun­des die Nach­fra­ge nach Scho­ko­la­de ste­tig an. Das ur­sprüng­li­che Ne­ben­ge­schäft des Neus­ser Ap­o­he­kers ent­wi­ckel­te sich mehr und mehr zu ei­nem wich­ti­gen Fak­tor für die Wirt­schaft­lich­keit sei­nes Be­trie­bes. Viel­leicht hät­te sich be­reits Fer­di­nand Jo­na­than Feld­haus da­zu ent­schie­den, die Lö­wen-Apo­the­ke auf­zu­ge­ben und ei­ne Scho­ko­la­den­fa­brik zu er­rich­ten, wenn sein frü­her Tod im Jah­re 1833 dies nicht ver­hin­dert hät­te. So blieb der Schritt der Fir­men­grün­dung sei­nem Nach­fol­ger vor­be­hal­ten.

Pe­ter Fer­di­nand Feld­haus (1821–1889), der äl­tes­te Sohn aus der zwei­ten Ehe des Neus­ser Scho­ko­la­den­pio­niers, muss­te ge­gen sei­ne Nei­gung Apo­the­ker wer­den. Er in­ter­es­sier­te sich zwar für Ma­schi­nen und tech­ni­sche Ver­fah­ren, aber nur we­nig für die Her­stel­lung und den Ver­kauf phar­ma­zeu­ti­scher Prä­pa­ra­te.[5] Den­noch fühl­te er sich wohl aus Loya­li­täts­grün­den ver­pflich­tet, das vä­ter­li­che Ge­schäft wei­ter­zu­füh­ren. Zur Pro­duk­ti­on von Scho­ko­la­de ad­ap­tier­te Pe­ter Fer­di­nand Feld­haus als ei­ner der ers­ten deut­schen Fa­bri­kan­ten das von dem Nie­der­län­der Con­rad van Hou­ten (1801–1887) ent­wi­ckel­te Ver­fah­ren zur En­t­ölung von Ka­kao­boh­nen mit Hil­fe ei­ner hy­drau­li­schen Pres­se. Die hier­bei als Ne­ben­kom­po­nen­te an­fal­len­de Ka­kao­but­ter wur­de als Sal­ben­fett in ve­te­ri­när­me­di­zi­ni­schen Pro­duk­ten ver­wen­det, die ho­hen Ab­satz fan­den.[6] Pe­ter Fer­di­nand Feld­haus in­ves­tier­te die Ge­win­ne in die Me­cha­ni­sie­rung des Pro­duk­ti­ons­pro­zes­ses. Er er­warb ei­ne Ka­kao­müh­le der Fir­ma G. Her­mann aus Pa­ris, dem äl­tes­ten Her­stel­ler von Scho­ko­la­de-Spe­zi­al­ma­schi­nen, so­wie ein Walz­werk des füh­ren­den deut­schen Ma­schi­nen­her­stel­lers, der Fir­ma J.M. Leh­mann aus Dres­den.[7] Das Pro­dukt­port­fo­lio der Lö­wen-Apo­the­ke un­ter­schied sich noch deut­lich vom dem der spä­te­ren Scho­ko­la­den­fa­brik. Bei den in die­ser frü­hen Pha­se an­ge­bo­te­nen Ar­ti­keln han­del­te es sich nicht um Ta­feln zum Ver­zehr, son­dern um brot­för­mi­ge Stü­cke, die in hei­ßem Was­ser sus­pen­diert und als Trink­scho­ko­la­de kon­su­miert wur­den.

3. Die Gründung der Schokoladenfirma

Im Jah­re 1860 wur­de die Neus­ser Scho­ko­la­den­pro­duk­ti­on aus der Lö­wen-Apo­the­ke in ein Ge­bäu­de am Ham­tor ver­la­gert. Die­sen Schritt be­trach­te­te die Fir­ma P. F. Feld­haus rück­bli­ckend als ih­ren Grün­dungs­akt. Vier Jah­re spä­ter stand ein er­neu­ter Orts­wech­sel an. Ver­mut­lich sah sich Pe­ter Fer­di­nand Feld­haus da­zu ver­an­lasst, das dicht be­sie­del­te Zen­trum von Neuss zu ver­las­sen, um die Ge­ruchs­be­läs­ti­gung für die An­woh­ner, die bei der Pro­duk­ti­on von Scho­ko­la­de im in­dus­tri­el­len Maß­stab un­wei­ger­lich ent­steht, zu ver­rin­gern. Er er­warb ein Grund­stück in der Köl­ner Stra­ße und er­rich­te­te dort sei­ne Scho­ko­la­den­fa­brik.[8] Fi­nan­zi­ell hat sich das un­ter­neh­me­ri­sche Wag­nis er­kenn­bar nicht aus­ge­zahlt. Ein Blick in die Steu­er­un­ter­la­gen zeigt, dass Pe­ter Fer­di­nand Feld­haus noch zwölf Jah­re nach der Fir­men­grün­dung we­ni­ger Geld ver­dien­te als frü­her mit sei­ner Apo­the­ke und auch viel we­ni­ger als an­de­re Neus­ser Un­ter­neh­mer zu die­ser Zeit.[9] Trotz des mä­ßi­gen wirt­schaft­li­chen Er­fol­ges sah der Scho­koldaden­fa­bri­kant die Not­wen­dig­keit zum Aus­bau des Ma­schi­nen­parks. Dampf­ma­schi­nen ge­hör­ten im 19. Jahr­hun­dert zu den mo­derns­ten tech­ni­schen Er­run­gen­schaf­ten. In den 1870er Jah­ren in­stal­lier­te Pe­ter Fer­di­nand Feld­haus meh­re­re Dampf­kes­sel auf dem Fir­men­ge­län­de an der Köl­ner Stra­ße. Von nun an nann­te sich das Neus­ser Un­ter­neh­men „Dampf-Cho­co­la­den-Fa­bri­k“.[10] 

Aus­ge­stat­tet mit mo­der­ner Pro­duk­ti­ons­tech­no­lo­gie und dem Selbst­be­wusst­sein, qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Pro­duk­te an­zu­bie­ten, be­gann Pe­ter Fer­di­nand Feld­haus da­mit, sein Ver­triebs­netz aus­zu­bau­en, um neue Kun­den­krei­se zu er­schlie­ßen und den Ab­satz zu stei­gern. Von sei­nem Va­ter war die Scho­ko­la­de noch aus­schlie­ß­lich im Ver­kaufs­raum der Lö­wen-Apo­the­ke an­ge­bo­ten wor­den. Nun wur­de sie in vie­len Kon­di­to­rei­en und Ko­lo­ni­al­wa­ren­hand­lun­gen in der gan­zen Stadt Neuss und im Um­land of­fe­riert. Die Teil­nah­me an Ge­wer­be­aus­stel­lun­gen im In- und Aus­land wur­de zu ei­nem wich­ti­gen Ele­ment der Ver­mark­tungs­stra­te­gie. Die­se Ver­an­stal­tun­gen ga­ben Pe­ter Fer­di­nand Feld­haus die Ge­le­gen­heit, sei­ne Pro­duk­te ei­ner Ju­ry vor­zu­stel­len, mit dem Ziel, wer­be­wirk­sa­me Aus­zeich­nun­gen ein­zu­sam­meln. Schon bei der Welt­aus­stel­lung in Lon­don im Jah­re 1862 er­hielt der Neus­ser Un­ter­neh­mer ei­ne Gold­me­dail­le, ob­wohl er dort nur ei­nen win­zi­gen Stand ge­bucht hat­te. 1867 brach­te er aus Pa­ris ei­ne Sil­ber­me­dail­le mit und sechs Jah­re spä­ter aus Wien ein An­er­ken­nungs­di­plom.[11] 

Ob­wohl die kon­ti­nu­ier­li­chen In­ves­ti­tio­nen in die tech­ni­sche Aus­stat­tung und die Er­wei­te­rung des Ver­triebs­net­zes zu ei­ner er­folg­rei­chen Ge­schäfts­aus­wei­tung ge­führt hat­ten, war die per­so­nel­le Or­ga­ni­sa­ti­on der Scho­ko­la­den­fa­brik nicht den An­for­de­run­gen ei­ner in­dus­tri­el­len Pro­duk­ti­on an­ge­passt wor­den. Sie ent­sprach eher ei­ner pa­ter­na­lis­ti­schen Werk­statt­or­ga­ni­sa­ti­on.[12] So war die Tren­nung von Wohn- und Ar­beits­stät­te bei Pe­ter Fer­di­nand Feld­haus noch nicht rea­li­siert. Er leb­te mit sei­ner Fa­mi­lie auf dem Fa­brik­ge­län­de. Sei­ne ers­te Ehe­frau war zeit­wei­se in der Pro­duk­ti­on für die Ver­pa­ckung der Scho­ko­la­de in Stan­ni­ol­fo­lie ver­ant­wort­lich. Spä­ter wur­den auch die Kin­der für die­se Ar­beit her­an­ge­zo­gen, wenn ei­ne grö­ße­re Be­stel­lung ein­ging. Pe­ter Fer­di­nand Feld­haus selbst half oft beim Fül­len der Blech­for­men. 1878, ein Jahr vor der Über­ga­be des Be­trie­bes an die Nach­fol­ger, be­schäf­tig­te er le­dig­lich vier fa­mi­li­en­frem­de Per­so­nen.[13] Die Neus­ser Fa­brik ge­hör­te 18 Jah­re nach der Grün­dung und mehr als 60 Jah­re nach der erst­ma­li­gen Pro­duk­ti­on von Scho­ko­la­de in der Lö­wen-Apo­the­ke noch zur Ka­te­go­rie der un­be­deu­ten­den Al­lein- und Kleinst­be­trie­be. Pe­ter Fer­di­nand Feld­haus’ Wahr­neh­mung der ei­ge­nen Un­ter­neh­mung war wohl ei­ne an­de­re. Die Über­schät­zung des Wer­tes sei­ner Scho­ko­la­den­fa­brik soll­te für sei­ne Nach­fol­ger fa­ta­le Aus­wir­kun­gen ha­ben.

Der Neusser Schokoladenpionier Ferdinand Jonathan Feldhaus (1786-1833). (Stadtarchiv Neuss, E.02.01.01)

 

Im Jah­re 1879 über­gab Pe­ter Fer­di­nand Feld­haus das Un­ter­neh­men an sei­ne Söh­ne Jean und Jo­seph. Bei sei­nem Rück­zug aus dem Ge­schäft war er mit 58 Jah­ren un­ge­wöhn­lich jung. In die­ser Pha­se der In­dus­tria­li­sie­rung ar­bei­te­ten Un­ter­neh­mer üb­li­cher­wei­se bis ins ho­he Al­ter, oft bis zum Tod, be­vor sie das Zep­ter aus der Hand ga­ben. Pe­ter Fer­di­nand Feld­haus ver­säum­te es, sei­ne Nach­fol­ger hin­rei­chend auf ih­re un­ter­neh­me­ri­schen Auf­ga­ben vor­zu­be­rei­ten. Der Grün­der der Neus­ser Scho­ko­la­den­fa­brik hielt es wohl für aus­rei­chend, sei­nen Söh­nen Ein­bli­cke in die Ab­läu­fe des ei­ge­nen Be­triebs zu ge­ben. In ei­ne tech­ni­sche oder kauf­män­ni­sche Aus­bil­dung woll­te er eben­so we­nig in­ves­tie­ren wie in ein Be­rufs­prak­ti­kum bei ei­nem be­freun­de­ten Scho­ko­la­den­fa­bri­kan­ten, wie es da­mals in der In­dus­trie üb­lich war. Auch war er nicht be­reit, das Un­ter­neh­men für ei­ne ge­wis­se Zeit ge­mein­sam mit sei­nen Nach­fol­gern zu füh­ren, um ei­nen rei­bungs­lo­sen Über­gang zu ge­währ­leis­ten. Pe­ter Fer­di­nand Feld­haus ver­ließ Neuss kurz nach der Ge­schäfts­über­ga­be. Er leb­te fort­an in Go­des­berg (heu­te Stadt Bonn), wo er die Lei­tung ei­ner Mi­ne­ral­quel­le über­nahm. In sei­ne Hei­mat­stadt Neuss kehr­te er nur sel­ten zu­rück.[14] 

4. Konkurs und Neuanfang

Auf Jean (1853–1916) und Jo­seph Feld­haus (1858–1895) las­te­te be­reits in jun­gen Jah­ren die vol­le Ver­ant­wor­tung für das Un­ter­neh­men. Der un­zu­rei­chen­den Vor­be­rei­tung zum Trotz bot das Markt­um­feld gro­ße Chan­cen für ei­ne er­folg­rei­che Ge­schäfts­ent­wick­lung. Wäh­rend an­de­re Bran­chen un­ter der Gro­ßen De­pres­si­on lit­ten, die auf den Grün­der­krach folg­te, er­leb­te die deut­sche Scho­ko­la­den­in­dus­trie in den letz­ten drei Jahr­zehn­ten des 19. Jahr­hun­derts ei­ne Boom­pha­se. Nach der Reichs­grün­dung im Jah­re 1871 war es dort zu ei­nem An­stieg der In­ves­ti­tio­nen und zu ei­ner Be­schleu­ni­gung des tech­ni­schen Fort­schritts ge­kom­men, der zur Stei­ge­rung der Pro­duk­ti­vi­tät und zur Sen­kung der Fer­ti­gungs­kos­ten führ­te. Die Roh­stoff­kos­ten konn­ten durch den Aus­bau der Ka­kao­pro­duk­ti­on in den Ko­lo­ni­en und durch ver­stärk­te Nut­zung der Zu­cker­rü­be als lo­ka­le und güns­ti­ge Quel­le für Zu­cker ge­senkt wer­den. Dies er­mög­lich­te die Ent­wick­lung preis­wer­ter Scho­ko­la­den­pro­duk­te, die sich nun brei­te­re Be­völ­ke­rungs­schich­ten leis­ten konn­ten. All dies führ­te zu ei­ner Ver­zehn­fa­chung der Nach­fra­ge in­ner­halb von 30 Jah­ren.[15] 

Ge­stützt vom po­si­ti­ven Markt­um­feld konn­ten auch Jean und Jo­seph Feld­haus an­fangs ge­schäft­li­che Er­fol­ge ver­zeich­nen. Im Jah­re 1880 nah­men sie an der Düs­sel­dor­fer Ge­wer­be­aus­stel­lung teil, wo ih­nen ei­ne Gold­me­dail­le zu­ge­spro­chen wur­de. Doch be­reits 1881, zwei Jah­re nach der Ge­schäfts­über­nah­me, zeich­ne­ten sich ers­te Pro­ble­me ab. So fin­den sich im Schrift­ver­kehr der Fir­men­in­ha­ber Hin­wei­se auf ge­schäft­li­che Be­schwer­nis­se und miss­lau­ni­ge Kun­den.[16] Jean und Jo­seph Feld­haus ge­lang es nicht, pro­fi­ta­bel zu wirt­schaf­ten. Dies lag we­ni­ger am Ab­satz ih­rer Pro­duk­te als an den fi­nan­zi­el­len Ver­pflich­tun­gen, die sie ih­rem Va­ter ge­gen­über ein­ge­gan­gen wa­ren. Die­ser hat­te sei­nen Söh­nen die Fir­ma zu ei­nem über­höh­ten Preis ver­kauft und ih­nen hier­für ein Dar­le­hen ge­währt. Zu­sätz­lich zur Be­glei­chung der Zin­sen muss­ten die Nach­fol­ger ihm ei­ne Ren­te zah­len. Die Quel­len ge­ben kei­ne Aus­kunft dar­über, ob Pe­ter Fer­di­nand Feld­haus sei­ne Söh­ne ab­sicht­lich über­vor­teilt hat, um sich ei­nen lu­xu­riö­sen Le­bens­abend zu gön­nen, oder ob er tat­säch­lich an den ho­hen Wert sei­nes Un­ter­neh­mens glaub­te. Jean und Jo­seph Feld­haus konn­ten die mo­nat­li­chen Zah­lun­gen an den Va­ter nur mit Mü­he auf­brin­gen. Oft be­gli­chen sie ei­nen Teil der Schuld mit Na­tu­ra­li­en, die Pe­ter Fer­di­nand Feld­haus auf ei­ge­ne Rech­nung wei­ter­ver­kauf­te.[17] 

Trotz der fi­nan­zi­el­len Pro­ble­me ver­such­ten Jean und Jo­seph Feld­haus kon­kur­renz­fä­hig zu blei­ben, um an dem wach­sen­den Markt für Scho­ko­la­den­pro­duk­te zu par­ti­zi­pie­ren. Zur An­schaf­fung neu­er Ma­schi­nen und zum Aus­bau der Ge­bäu­de wur­den Kre­di­te auf­ge­nom­men. Die Ex­pan­si­on be­glei­tend kam es zu Neu­ein­stel­lun­gen. Bis zum Jahr 1889 stieg die An­zahl der Be­schäf­tig­ten auf 15 an.[18] Die Or­ga­ni­sa­ti­ons­struk­tur wur­de nun zu­neh­mend aus­dif­fe­ren­ziert. Jean Feld­haus über­nahm die Kun­den­be­su­che, wäh­rend sein Bru­der Jo­seph den Gro­ß­teil der Kor­re­spon­denz er­le­dig­te. Mit dem Aus­bau der Fa­brik ging ei­ne Di­ver­si­fi­ka­ti­on der Pro­dukt­pa­let­te ein­her. Ne­ben Scho­ko­la­de, Pra­li­nen und Ka­kao­pul­ver ge­hör­ten nun auch Va­nil­lestan­gen, Drops, Pfef­fer­minz, Mar­zi­pan und Fon­dants zum Port­fo­lio.[19] Jean und Jo­seph Feld­haus kre­ierten die Pro­dukt­mar­ke No­ve­sia in An­leh­nung an den Na­men des rö­mi­schen Le­gi­ons­la­gers No­va­e­si­um, des­sen Res­te we­ni­ge Jah­re zu­vor im Sü­den ih­rer Hei­mat­stadt ent­deckt wor­den wa­ren.[20] No­ve­sia ent­wi­ckel­te sich zu ei­ner er­folg­rei­chen Scho­ko­la­den­mar­ke, die bis heu­te exis­tiert.

Im Fe­bru­ar 1889 starb Pe­ter Fer­di­nand Feld­haus an ei­nem Lun­gen­lei­den. Sei­ne Söh­ne hoff­ten nun auf fi­nan­zi­el­le Ent­las­tung durch ei­ne Erb­schaft und den Weg­fall der Ren­ten­zah­lun­gen. Sie muss­ten je­doch nach Prü­fung des Nach­las­ses kon­ster­niert fest­stel­len, dass ihr Va­ter trotz der er­heb­li­chen Ein­nah­men über sei­ne Ver­hält­nis­se ge­lebt und Schul­den in Hö­he von 15.000 Mark hin­ter­las­sen hat­te.[21] Es ent­wi­ckel­te sich ein jah­re­lan­ger Streit mit den Gläu­bi­gern und den Ge­schwis­tern, die ih­ren Er­b­an­teil ein­for­der­ten. Durch die stän­di­gen Aus­ein­an­der­set­zun­gen fehl­te Jean und Jo­seph Feld­haus die Zeit, sich um ih­re Fir­ma zu küm­mern. Der Kon­troll­ver­lust wur­de in ver­mehrt auf­tre­ten­den Pro­ble­men mit dem Ver­triebs­per­so­nal sicht­bar. Mehr­fach kam es zu Un­ter­schla­gun­gen. Ei­nen ih­rer Mit­ar­bei­ter lie­ßen die Brü­der gar steck­brief­lich su­chen.[22] 

Nach dem frü­hen Tod von Jo­seph Feld­haus im Jah­re 1895 war Jean Feld­haus auf sich al­lein ge­stellt. Neue Pro­dukt- und Ver­mark­tungs­ide­en soll­ten hel­fen, die An­la­gen aus­zu­las­ten und den Um­satz nach oben zu trei­ben. Von ei­nem Schwei­zer Scho­ko­la­den­ma­cher ließ Jean Feld­haus sich in die Pro­duk­ti­on feins­ter Schmelz­scho­ko­la­de un­ter­wei­sen. Ge­gen En­de des 19. Jahr­hun­derts kam Milch­pul­ver in den Han­del. Erst­mals stell­te nun auch die Neus­ser Fa­brik klei­ne Men­gen Milch­scho­ko­la­de her. Zur glei­chen Zeit wur­de in der Scho­ko­la­den­in­dus­trie die Bei­la­ge von Sam­mel­bil­dern, ver­bun­den mit der Aus­ga­be von Sam­mel­al­ben, zu ei­nem wich­ti­gen Mar­ke­ting­in­stru­ment.[23] Im Jah­re 1898 glaub­te Jean Feld­haus mit sei­ner Brief­mar­ken-Scho­ko­la­de, bei der je­der Ta­fel ein Post­wert­zei­chen bei­ge­legt wur­de, ei­ne ori­gi­nel­le Va­ri­an­te der Ver­mark­tungs­stra­te­gie ge­fun­den zu ha­ben. Der Er­folg war wohl nur mä­ßig, denn spä­ter tauch­te das Pro­dukt nicht mehr im Port­fo­lio der No­ve­sia-Fa­brik auf. Nach dem Vor­bild des Köl­ner Markt­füh­rers Stoll­werck er­folg­te die Dis­tri­bu­ti­on seit 1895 auch über Ver­kaufs­au­to­ma­ten. Die­se wur­den an Gast­wir­te ver­mie­tet, die ei­nen Ein­kaufs­ra­batt er­hiel­ten und sich da­für zum Ex­klu­siv­ver­trieb ver­pflich­ten muss­ten. Auch die­ser Ver­mark­tungs­weg war nicht er­folg­reich. Jean Feld­haus hat­te ei­ne grö­ße­re Men­ge Au­to­ma­ten ge­kauft, die schon bald von neue­ren Mo­del­len tech­nisch über­holt wur­den und kaum Ab­neh­mer fan­den. Zu­dem war die­se Markt­ni­sche längst von dem Kon­kur­ren­ten Stoll­werck be­setzt.[24] 

Im Ver­lau­fe des Jah­res 1901 ver­schlech­ter­te sich das bis da­hin so po­si­ti­ve Markt­um­feld, wel­ches das Neus­ser Scho­ko­la­den­un­ter­neh­men trotz al­ler in­ter­ner Pro­ble­me am Le­ben ge­hal­ten hat­te. Ei­ne Wirt­schafts­kri­se traf al­le Bran­chen, ins­be­son­de­re aber die Scho­ko­la­den­in­dus­trie. Auch das Neus­ser Un­ter­neh­men ver­zeich­ne­te in die­sem Jahr gro­ße Ver­lus­te. Jean Feld­haus spiel­te mit dem Ge­dan­ken, sein Ge­schäft auf­zu­ge­ben. Im Jah­re 1903 for­der­te Jean Feld­haus’ jün­ge­rer Bru­der Ri­chard (1856–1944) über ei­nen An­walt sei­nen Erb­teil ein und zwang die No­ve­sia-Scho­ko­la­den­fa­brik da­durch in den Kon­kurs.[25] Die Fa­mi­lie Feld­haus schien so­mit die pes­si­mis­ti­sche Sicht­wei­se zu be­stä­ti­gen, wo­nach Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men ge­ra­de in der drit­ten Ge­ne­ra­ti­on zum Schei­tern ver­ur­teilt sei­en.[26] Doch es kam an­ders: Auf An­ra­ten sei­ner Freun­de wag­te Jean Feld­haus den Neu­an­fang durch Grün­dung ei­ner Ge­sell­schaft mit be­schränk­ter Haf­tung. Da die At­trak­ti­vi­tät der No­ve­sia-Fa­brik als In­ves­ti­ti­ons­ob­jekt nach dem Ab­bau der Schul­den durch Kon­kurs deut­lich zu­ge­nom­men hat­te, konn­te der Un­ter­neh­mer rasch Stamm­ka­pi­tal in Hö­he von 32.000 Mark ein­sam­meln.[27] Den­noch wur­den in den fol­gen­den Jah­ren kei­ne Ge­winn­aus­schüt­tun­gen an die Ge­sell­schaf­ter aus­ge­zahlt. Dies lag am wei­ter­hin schwie­ri­gen Markt­um­feld. Jean Feld­haus spür­te die Kon­kur­renz aus der Schweiz und aus Frank­reich, die gu­te Qua­li­tä­ten zu wett­be­werbs­fä­hi­gen Prei­sen an­bot. Zu­dem ver­such­ten die ein­hei­mi­schen Kon­kur­ren­ten den Neus­ser auf­grund sei­nes er­lit­te­nen Kon­kur­ses bei den Kun­den als ver­trau­ens­un­wür­dig zu dis­kre­di­tie­ren.[28] Jean Feld­haus blieb bis zu sei­nem Tod im Jah­re 1916 Ge­schäfts­füh­rer der P. F. Feld­haus GmbH. Die stra­te­gi­sche Aus­rich­tung und das ope­ra­ti­ve Ge­schäft wur­den je­doch be­reits zu­vor von sei­nem Sohn Her­mann be­stimmt, der 1907 in das Un­ter­neh­men ein­ge­tre­ten war.

5. Durch zwei Weltkriege

Bei der Auf­nah­me sei­ner Tä­tig­keit fand Her­mann Feld­haus (1886–1946) die P. F. Feld­haus GmbH in ei­nem schwie­ri­gen Zu­stand vor. Sei­nem Va­ter war zwar der Neu­start nach dem Kon­kurs ge­lun­gen, die Pro­fi­ta­bi­li­tät war je­doch un­be­frie­di­gend. Dies lag an der nach wie vor un­ter­kri­ti­schen Grö­ße des Un­ter­neh­mens, dem ho­hen Pro­duk­ti­ons­auf­wand auf­grund des breit di­ver­si­fi­zier­ten Pro­dukt­port­fo­li­os und der in­ef­fi­zi­en­ten Dis­tri­bu­ti­ons­struk­tur, bei der auch kleins­te Kun­den di­rekt be­lie­fert wur­den. Her­mann Feld­haus setz­te sich mit sei­nen Ide­en zur stra­te­gi­schen Neu­aus­rich­tung des Ge­schäf­tes durch. Bei der Um­ge­stal­tung des Un­ter­neh­mens ging er aus Rück­sicht­nah­me auf sei­nen Va­ter mit Be­dacht vor und be­schleu­nig­te das Tem­po der Ver­än­de­rung erst nach des­sen Tod. Zu­nächst wur­den die Dis­tri­bu­ti­ons­we­ge neu or­ga­ni­siert. Fort­an er­folg­te der Ver­trieb nur noch über den Gro­ßhan­del.[29] Im nächs­ten Schritt wur­de das Pro­dukt­port­fo­lio aus­schlie­ß­lich auf Scho­ko­la­den­wa­ren be­schränkt, was zu ei­ner Sen­kung der Pro­duk­ti­ons­kos­ten führ­te. Schon bald war ei­ne po­si­ti­ve Ge­schäfts­ent­wick­lung zu ver­zeich­nen. Im Jah­re 1910 ka­men die Ge­sell­schaf­ter der P. F. Feld­haus GmbH erst­mals in den Ge­nuss von Aus­schüt­tun­gen. Rü­cken­wind er­hielt Her­mann Feld­haus vom Markt. Scho­ko­la­de wur­de nun in al­len Be­völ­ke­rungs­schich­ten kon­su­miert. In Deutsch­land ver­drei­fach­te sich der Roh­ka­kao­ver­brauch in­ner­halb von zehn Jah­ren.[30] In der No­ve­sia-Scho­ko­la­den­fa­brik wur­de ein neu­es Pro­duk­ti­ons­ge­bäu­de er­rich­tet und der Aus­stoß auf 500 Ki­lo­gramm pro Tag er­höht. Bis 1914 stieg die Zahl der Be­schäf­tig­ten auf 34 an.[31] 

Der Boom der deut­schen Scho­ko­la­den­in­dus­trie hielt in den ers­ten Kriegs­jah­ren auf­grund der Staats­auf­trä­ge zur Ver­sor­gung von Heer und Ma­ri­ne an. Trotz der Wirt­schafts­blo­cka­de der En­tente konn­te die stei­gen­de Nach­fra­ge be­dient wer­den, da die Ver­sor­gung mit Roh­ka­kao zu­nächst durch Ein­fuh­ren aus Neu­tral­staa­ten ge­si­chert war. Ab De­zem­ber 1916 blie­ben die­se Lie­fe­run­gen aus. Die be­trieb­li­che Tä­tig­keit der deut­schen Scho­ko­la­den­in­dus­trie konn­te fort­an nur durch Um­stel­lung auf an­de­re Pro­duk­te in Gang ge­hal­ten wer­den. Pro­du­ziert wur­den nun Bon­bons, Mar­me­la­de und an­de­re Nah­rungs­mit­tel, in ei­ni­gen Be­trie­ben so­gar Mu­ni­ti­on.[32] Die Quel­len ge­ben kei­ne Aus­kunft dar­über, wie die­se Zeit in der Neus­ser Fa­brik über­brückt wur­de. Ver­mut­lich wur­den dort, ent­ge­gen der Stra­te­gie des neu­en Be­sit­zers, wie­der ver­mehrt Zu­cker­wa­ren her­ge­stellt.

Nach dem En­de des Ers­ten Welt­krie­ges setz­ten sich die Roh­stoff­be­schaf­fungs­pro­ble­me fort. Erst im Sep­tem­ber 1919 gab die Re­gie­rung die Ein­fuhr von Roh­ka­kao frei. Zu­sätz­lich er­schwer­te die al­li­ier­te Be­set­zung der links­rhei­ni­schen Ge­bie­te die Er­ho­lung der dor­ti­gen Scho­ko­la­den­in­dus­trie. Gro­ße Men­gen un­ver­zoll­ter fran­zö­si­scher, bel­gi­scher und nie­der­län­di­scher Scho­ko­la­de ge­lang­ten in den Han­del.[33] In die­sem schwie­ri­gen Markt­um­feld wur­de die Funk­ti­ons­fä­hig­keit der No­ve­sia-Scho­ko­la­den­fa­brik zu­sätz­lich durch Was­ser- und Feu­er­schä­den be­ein­träch­tigt. Bei ei­nem Hoch­was­ser im Ja­nu­ar 1920 stan­den gro­ße Tei­le der Köl­ner Stra­ße un­ter Was­ser. Die Fa­brik­ge­bäu­de konn­ten nur noch mit dem Boot er­reicht wer­den. Auf­grund der zu spä­ten War­nung durch den Hoch­was­ser­dienst war es nicht mög­lich ge­we­sen, die Ge­bäu­de und Ma­schi­nen aus­rei­chend ge­gen Was­ser­schä­den zu si­chern.[34] Nur ei­nen Mo­nat nach dem Hoch­was­ser brach im Vor­rats­raum der Fa­brik ein Feu­er aus. Der Pro­duk­ti­ons­be­reich brann­te bis auf die Grund­mau­ern nie­der.[35] Der Wie­der­auf­bau, der ver­mut­lich durch die Leis­tung der Feu­er­ver­si­che­rung er­mög­licht wur­de, er­folg­te noch im glei­chen Jahr. Da­nach ver­füg­te Her­mann Feld­haus über ei­ne neue Scho­ko­la­den­fa­brik, grö­ßer und mo­der­ner als je zu­vor.[36] 

Zur glei­chen Zeit wur­de auch an­dern­orts in­ves­tiert. Als Roh­ka­kao wie­der ver­füg­bar war und das Ver­lan­gen der Be­völ­ke­rung nach Scho­ko­la­de stieg, bau­ten fast al­le deut­schen Pro­du­zen­ten ih­re An­la­gen aus. Die so ent­stan­de­nen Über­ka­pa­zi­tä­ten führ­ten zu ei­nem rui­nö­sen Preis­kampf. Im Jah­re 1926 setz­te ei­ne Kon­kurs­wel­le ein, die sich in der Wirt­schafts­kri­se noch ver­stärk­te.[37] Ob­wohl auch in der No­ve­sia-Scho­ko­la­den­fa­brik die Ab­sät­ze ab 1928 zu­rück­gin­gen, über­stand der Be­trieb die­se schwie­ri­ge Pha­se gut. Wäh­rend sich vie­le der neu­en Her­stel­ler um den Markt mit her­kömm­li­chen Scho­ko­la­den­pro­duk­ten strit­ten, kon­zen­trier­te sich Her­mann Feld­haus auf ein Ni­schen­seg­ment: Scho­ko­la­de mit gan­zen Nüs­sen. Be­son­ders er­folg­reich war die Fens­ter­nuss-Ta­fel, die spä­ter un­ter dem Mar­ken­na­men Gold­nuss ver­trie­ben wur­de. Für ih­re Pro­duk­ti­on wur­den nur die grö­ß­ten und ma­kel­lo­ses­ten Nüs­se ver­¬wen­det. Die hoch­wer­ti­ge Ver­pa­ckung mit Zel­lo­phan­fens­ter trug da­zu bei, das Pro­dukt an der Spit­ze des Mark­tes zu eta­blie­ren.[38] 

Doch schon bald wur­den die po­si­ti­ven Aus­sich­ten für die Neus­ser Scho­ko­la­den­fa­brik von den po­li­ti­schen Ent­wick­lun­gen in Deutsch­land über­schat­tet. Die Macht­übe­r­ah­me der Na­tio­nal­so­zia­lis­ten und die Ver­ab­schie­dung des Reichs­nähr­stand­ge­set­zes im Sep­tem­ber 1933 hat­ten gra­vie­ren­de Aus­wir­kun­gen auf die deut­sche Scho­ko­la­den­in­dus­trie. Die Roh­ka­kao­ein­fuh­ren wur­den ein­ge­schränkt, die Ver­sor­gung der Be­trie­be zen­tral ko­or­di­niert und die Prei­se fest­ge­legt. Die staat­li­chen Be­hör­den wa­ren auch be­fugt, die Pro­dukt­pa­let­te der Mit­glieds­be­trie­be ein­zu­schrän­ken oder die­se ganz still­zu­le­gen. Scho­ko­la­den­fir­men wie Stoll­werck aus Köln und Sta­en­gel & Zil­ler aus Stutt­gart konn­ten sich Wett­be­werbs­vor­tei­le ver­schaf­fen. In ei­nem von Adolf Hit­ler (1889–1945) aus­ge­ru­fe­nen Wett­be­werb wur­den sie als „na­tio­nal­so­zia­lis­ti­sche Mus­ter­be­trie­be“ aus­ge­zeich­net, was mit ei­ner Be­vor­zu­gung bei der Ver­ga­be öf­fent­li­cher Auf­trä­ge ver­bun­den war.[39] Es gibt kei­ne Hin­wei­se dar­auf, dass Her­mann Feld­haus sich an die­sem Wett­be­werb be­tei­lig­te. Der Neus­ser Un­ter­neh­mer hat­te im Ja­nu­ar 1932 ei­ner Ver­an­stal­tung des Düs­sel­dor­fer In­dus­trie-Clubs bei­ge­wohnt, bei der Hit­ler als Red­ner auf­trat, um Vor­be­hal­te ge­gen sei­ne fa­schis­ti­sche Par­tei aus­zu­räu­men. Wäh­rend der An­füh­rer der NS­DAP an­we­sen­de Gro­ß­in­dus­tri­el­le wie Fritz Thys­sen und Karl Ha­ni­el (1877–1951) über­zeu­gen konn­te, soll Her­mann Feld­haus, der als An­hän­ger der Zen­trums­par­tei li­be­ral-kon­ser­va­ti­ve An­sich­ten ver­trat, Hit­lers Po­li­tik ent­schie­den ab­ge­lehnt ha­ben. Spä­ter äu­ßer­te er sich in sei­nen Brie­fen an Ver­wand­te und Be­kann­te re­gel­mä­ßig kri­tisch über den Krieg.[40]

Der Firmengründer Peter Ferdinand Feldhaus (1821-1888). (Stadtarchiv Neuss, D.06.N.04, Nr. 20)

 

In den ers­ten Jah­ren nach der Macht­über­nah­me der Na­tio­nal­so­zia­lis­ten war die Aus­las­tung der No­ve­sia-Scho­ko­la­den­fa­brik noch gut. 1937 er­reich­te die Zahl der Be­schäf­tig­ten mit 145 ei­nen neu­en Höchst­stand.[41] Nach Aus­bruch des Krie­ges be­gan­nen sich die Im­port­be­schrän­kun­gen und Roh­stoff­kon­tin­gen­tie­run­gen aus­zu­wir­ken, auch weil an­de­re Scho­ko­la­den­fa­bri­kan­ten auf­grund ih­rer li­ni­en­treu­en Hal­tung bei Wehr­machts­auf­trä­gen so­wie bei Roh­ka­kao- und Zu­cker­zu­tei­lun­gen be­vor­zugt wur­den. Ab Sep­tem­ber 1942 durf­te in dem Neus­ser Be­trieb kei­ne Scho­ko­la­de mehr her­ge­stellt wer­den. Die Pro­duk­ti­on wur­de auf ein­fa­che Zu­cker­wa­ren um­ge­stellt. Im Ver­lau­fe des Krie­ges war Neuss das Ziel von ins­ge­samt 136 Luft­an­grif­fen, bei de­nen mehr als 30 Pro­zent der Wohn- und Fa­brik­ge­bäu­de zer­stört wur­den. Beim schwers­ten An­griff auf die Stadt am 23.9.1944 wur­den auch die Ge­bäu­de und Ma­schi­nen der No­ve­sia-Fa­brik er­heb­lich be­schä­digt.[42] Die Ge­schäfts­part­ner wur­den über die Ein­stel­lung der Pro­duk­ti­on auf un­be­stimm­te Zeit in­for­miert. Im No­vem­ber 1944 floh Her­mann Feld­haus mit sei­ner Frau aus Neuss. Fort­an wohn­ten sie im baye­ri­schen Grain­au, wo der Un­ter­neh­mer be­reits im Jah­re 1941 ei­ne Woh­nung an­ge­mie­tet hat­te. Am 28.2.1945 wur­de Neuss von ame­ri­ka­ni­schen Trup­pen ein­ge­nom­men. Das Ge­biet in der Nä­he der No­ve­sia-Fa­brik wur­de von der Be­völ­ke­rung ge­räumt und we­ni­ge Ta­ge spä­ter von deut­scher Ar­til­le­rie be­schos­sen, die auf der an­de­ren Rhein­sei­te Stel­lung be­zo­gen hat­te.[43] 

Nach Kriegs­en­de ver­such­ten die Neus­ser Un­ter­neh­mer, ih­re Be­trie­be mit Un­ter­stüt­zung der bri­ti­schen Ver­wal­tungs­be­hör­den und der In­dus­trie- und Han­dels­kam­mer wie­der in Gang zu brin­gen. Al­le Roh­stof­fe un­ter­la­gen strengs­ter Be­wirt­schaf­tung. Be­son­ders be­trof­fen war die Nah­rungs­mit­tel­in­dus­trie. In der No­ve­sia-Fa­brik wa­ren zwar noch Ma­schi­nen, For­men und Ver­pa­ckungs­ma­te­ri­al vor­han­den, die Be­hör­den lehn­ten je­doch al­le An­trä­ge auf Zu­tei­lung von Zu­cker ab. Am 1.12.1945 wur­de der Be­trieb of­fi­zi­ell ge­schlos­sen. Die zu­letzt noch drei­ßig­köp­fi­ge Be­leg­schaft muss­te sich beim Ar­beits­amt mel­den und neue Be­schäf­ti­gung su­chen.[44] Nach dem Kon­kurs im Jah­re 1903 schien nun zum zwei­ten Mal das En­de der Neus­ser Scho­ko­la­den­fa­brik be­sie­gelt. Doch Her­mann Feld­haus woll­te sich da­mit nicht ab­fin­den. Zu­rück in Neuss for­der­te er von den Be­hör­den ve­he­ment ei­ne ge­rech­te Ver­tei­lung der Roh­stof­fe.[45] Er muss­te je­doch ver­bit­tert zur Kennt­nis neh­men, dass an­de­re Scho­ko­la­den­her­stel­ler wie Stoll­werck und Spren­gel noch im­mer be­vor­zugt be­han­delt wur­den. Ver­grämt und von De­pres­sio­nen ge­plagt starb Her­mann Feld­haus am 10.9.1946.

6. Aufstieg in die erste Liga der Schokoladenproduzenten

Nach­dem der äl­tes­te Sohn des Fir­men­in­ha­bers, Her­mann Feld­haus jr. (1914–1941), im Krieg ge­fal­len war, hat­te sich des­sen Bru­der da­zu be­reit­er­klärt, sein Che­mie­stu­di­um auf­zu­ge­ben, um sich auf die Über­nah­me der Scho­ko­la­den­fa­brik vor­zu­be­rei­ten. Ri­chard Feld­haus (1918–2010) setz­te die Be­mü­hun­gen sei­nes Va­ters um Roh­stoff­zu­tei­lun­gen fort. Be­reits im Ok­to­ber 1946 konn­te wie­der Per­so­nal ein­ge­stellt wer­den. Die bri­ti­schen Be­hör­den hat­ten zu­vor die Pro­duk­ti­on von 50 Ton­nen Zu­cker­wa­ren als Weih­nachts­zu­tei­lung für die Zi­vil­be­völ­ke­rung ge­neh­migt. Im De­zem­ber 1947 wur­den in der Neus­ser Fa­brik erst­mals wie­der Scho­ko­la­den­pro­duk­te ge­fer­tigt. Man hat­te ei­nen Lohn­auf­trag der Kre­fel­der Fir­ma C. J. van Hou­ten & Zoon zur Pro­duk­ti­on von Ka­kao­pul­ver er­hal­ten.[46] Scho­ko­la­de für den ei­ge­nen Ver­kauf konn­te erst wie­der im Jah­re 1949 her­ge­stellt wer­den, nach­dem der Welt­er­näh­rungs­rat die Ein­fuhr von 7.500 Ton­nen Roh­ka­kao nach Deutsch­land ge­neh­migt hat­te. Auch Ha­sel­nuss­ker­ne, ne­ben Zu­cker und Roh­ka­kao der drit­te wich­ti­ge Roh­stoff für die No­ve­sia-Fa­brik, wur­den seit En­de 1948 wie­der aus der Tür­kei ge­lie­fert.[47] 

Werbeanzeige der P. F. Feldhaus KG zum 25-jährigen Jubiläum der „Novesia Fensternuß mit der Goldkordel“, 1952. (Stadtarchiv Neuss, D.06.N.04, Nr. 29)

 

Die P. F. Feld­haus KG er­leb­te in der Fol­ge­zeit ei­ne ra­san­te Ge­schäfts­ent­wick­lung. Im Jah­re 1951 stieg die Zahl der Be­schäf­tig­ten auf 200 an. Bei ei­nem Ab­satz von 1.500 Ton­nen wur­de ein Um­satz von 10 Mil­lio­nen DM er­reicht. Das Ge­län­de des Stamm­hau­ses in der Au­gus­ti­nus­stra­ße er­wies sich schon bald als zu klein. Im Jah­re 1958 wur­de ein zwei­tes Werk in der Jü­li­cher Land­stra­ße er­rich­tet.[48] Ri­chard Feld­haus leg­te Wert auf mo­derns­te Tech­no­lo­gie. Schmuck­stück des Pro­duk­ti­ons­be­trie­bes war nun ei­ne 40 Me­ter lan­ge Au­to­mol­da-An­la­ge, in die am ei­nen En­de flüs­si­ge Scho­ko­la­de ein­ge­füllt wur­de und die am an­de­ren En­de pro Mi­nu­te 150 fer­ti­ge Scho­ko­la­de­ta­feln aus­warf. Die An­la­ge dien­te, wie das zur glei­chen Zeit in­stal­lier­te voll­au­to­ma­ti­sche Con­chie­rungs­sys­tem, der Ra­tio­na­li­sie­rung. So soll­te ein Rück­gang der Pro­fi­ta­bi­li­tät ver­hin­dert wer­den, der sich auf­grund von stei­gen­den Lohn­kos­ten in ei­nem an­ge­spann­ten Ar­beits­markt ab­zeich­ne­te. Ri­chard Feld­haus setz­te auf pa­ter­na­lis­ti­sche Maß­nah­men, um sich im Wett­be­werb um qua­li­fi­zier­te Fach­kräf­te ge­gen an­de­re Neus­ser Ar­beit­ge­ber durch­zu­set­zen. So kam im Jah­re 1960 be­reits ein Sechs­tel der Be­leg­schaft in den Ge­nuss ei­ner Werks­woh­nung, in der fir­men­ei­ge­nen Kan­ti­ne konn­ten sub­ven­tio­nier­te Mahl­zei­ten ein­ge­nom­men wer­den, und bei den jähr­lich ver­an­stal­te­ten Be­triebs­aus­flü­gen wur­den die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter mit Wa­ren be­schenkt.[49] Zu­dem er­hiel­ten al­le Be­schäf­tig­ten mo­nat­lich ein De­pu­tat in Form ei­ner Aus­wahl der in der Fa­brik pro­du­zier­ten Scho­ko­la­den­pro­duk­te. All die­se frei­wil­li­gen Leis­tun­gen wa­ren nicht al­lein al­tru­is­tisch mo­ti­viert, son­dern dien­ten vor al­lem dem Zweck der Mit­ar­bei­ter­bin­dung. Das im Jah­re 1960 an­ste­hen­de hun­dert­jäh­ri­ge Fir­men­ju­bi­lä­um nutz­te Ri­chard Feld­haus, um den Zu­sam­men­halt im Un­ter­neh­men zu stär­ken. Hier­zu dien­te ein Fest­akt im Neus­ser Zeug­haus, zu dem ne­ben der Be­leg­schaft auch der Ober­bür­ger­meis­ter ge­la­den war, und die Her­aus­ga­be ei­ner Ju­bi­lä­ums­schrift, die sich an den Bio­gra­phi­en der frü­he­ren Fir­men­len­ker ori­en­tier­te.[50] 

In den 1960er Jah­ren wur­de die P. F. Feld­haus KG durch die Ent­wick­lun­gen im Markt vor be­son­de­re Her­aus­for­de­run­gen ge­stellt. Lan­ge Zeit hat­ten die Scho­ko­la­den­her­stel­ler von der 1952 ein­ge­führ­ten Preis­bin­dung pro­fi­tiert, durch die sie statt un­ver­bind­li­cher Preis­emp­feh­lun­gen fes­te La­den­prei­se fi­xie­ren konn­ten. Nach­dem die Roh­ka­kao­prei­se im Jah­re 1961 wie­der ein­mal deut­lich ge­sun­ken wa­ren, nah­men ei­ni­ge Her­stel­ler dies zum An­lass, die Preis­bin­dung zu un­ter­lau­fen, um ih­ren Markt­an­teil aus­zu­bau­en. Im Jah­re 1965 fie­len die Prei­se für ei­ne 100-Gramm-Ta­fel Scho­ko­la­de von 1,30 DM auf bis zu 0,60 DM. Als der Roh­ka­kao in den Fol­ge­jah­ren wie­der teu­rer wur­de, san­ken die Pro­fit­mar­gen. Vie­le klei­ne und ka­pi­tal­schwa­che Scho­ko­la­den­fir­men schrie­ben ro­te Zah­len und wur­den in­sol­vent.[51] In der P. F. Feld­haus KG setz­te man er­folg­reich auf Kos­ten­ein­spa­rung durch Ra­tio­na­li­sie­rung. Ins­be­son­de­re die Au­to­ma­ti­sie­rung der Fer­ti­gungs­stra­ßen in der Jü­li­cher Land­stra­ße wur­de wei­ter vor­an­ge­trie­ben. Mit Hil­fe ei­ner neu­en elek­tro­nisch ge­steu­er­ten An­la­ge konn­ten nun stünd­lich 20.000 Ta­feln pro­du­ziert wer­den. Die Pro­duk­ti­vi­tät er­reich­te ei­nen neu­en Höchst­stand.[52] Der rui­nö­se Preis­kampf, den sich die deut­schen Scho­ko­la­den­her­stel­ler lie­fer­ten, war je­doch nicht die ein­zi­ge Her­aus­for­de­rung, der sich die P. F. Feld­haus KG in den 1960er Jah­ren stel­len muss­te. Aus­län­di­sche Mar­ken­an­bie­ter wie Mars und Fer­re­ro dräng­ten nun ag­gres­siv in den Markt, mit Pro­duk­ten in neu­en An­bie­tungs­for­men und Wer­be­etats, die bis­lang in der Bran­che un­üb­lich wa­ren. Mit Scho­ko­rie­geln wie Mars, Sni­ckers und Nuts, der Scho­ko­la­den­waf­fel Ha­nu­ta und der mit Milch­creme ge­füll­ten Kin­der Scho­ko­la­de ziel­ten sie pri­mär auf das Seg­ment der ju­gend­li­chen Käu­fer. Auch Mo­no­pra­li­nen wie Mon Che­rie und Fer­re­ro Küss­chen eta­blier­ten sich rasch und nag­ten so am Markt der klas­si­schen Ta­fel­scho­ko­la­den.[53] 

Ri­chard Feld­haus hat­te be­reits zu­vor rea­li­siert, dass ein hö­he­rer Wer­be­etat er­for­der­lich war, um das Spe­zia­li­tä­ten­image zu pfle­gen und die Mar­ke No­ve­sia dau­er­haft wett­be­werbs­fä­hig zu hal­ten. Um­fra­gen des Mei­nungs­for­schungs­in­sti­tuts Em­nid zum Image von Scho­ko­la­den­fir­men und de­ren Pro­dukt­mar­ken hat­ten zu alar­mie­ren­den Er­geb­nis­sen ge­führt. No­ve­sia-Scho­ko­la­de wur­de von den meis­ten Be­frag­ten die Ei­gen­schaf­ten fremd, ge­wöhn­lich und bil­lig zu­ge­ord­net. Auf die Fra­ge, wel­che Scho­ko­la­den­mar­ken den Be­frag­ten spon­tan ein­fal­len, nann­ten nur 1 Pro­zent No­ve­sia. Spit­zen­rei­ter wa­ren Trumpf, To­bler und Sa­rot­ti mit Quo­ten von 11 bis 17 Pro­zent.[54] Als Re­ak­ti­on auf die Um­fra­ge­er­geb­nis­se star­te­te Ri­chard Feld­haus im Jah­re 1964 ei­ne auf­wen­di­ge Wer­be­kam­pa­gne, bei der in­ner­halb von fünf Jah­ren 7 Mil­lio­nen DM in­ves­tiert wur­den. Zum 40. Ge­burts­tag der Gold­nuss im Jah­re 1967 er­fuhr das Pro­dukt ei­ne op­ti­sche Mo­der­ni­sie­rung. Käu­fer des Pro­duk­tes er­hiel­ten zu­dem die Ga­ran­tie, dass das Pro­dukt min­des­tens 27 gan­ze Nüs­se auf­wies. Wenn ei­ne er­wor­be­ne Ta­fel we­ni­ger Nüs­se ent­hielt, konn­te man sie ein­sen­den und be­kam zwei Ta­feln zu­rück. Der Er­folg der Wer­be­maß­nah­men spie­gel­te sich im Um­satz der No­ve­sia Gold­nuss wi­der, der sich von 1964 bis 1969 an­nä­hernd ver­vier­fach­te.[55] Ri­chard Feld­haus war es in­ner­halb von zwei Jahr­zehn­ten ge­lun­gen, das Un­ter­neh­men sei­nes Va­ters aus den Trüm­mern her­aus zu ei­nem der füh­ren­den deut­schen Scho­ko­la­den­pro­du­zen­ten zu ent­wi­ckeln.

Im Produktionsbereich der P. F. Feldhaus KG, um 1960. (Stadtarchiv Neuss, E.02.02.33)

 

7. Ausstieg der Familie Feldhaus

Doch schon kur­ze Zeit spä­ter kam es er­neut zu Ver­wer­fun­gen im Markt, als sich der Preis für Roh­ka­kao von 1972 bis 1974 ver­fünf­fach­te. Grund da­für wa­ren po­li­ti­sche Er­eig­nis­se in zwei der grö­ß­ten Her­stel­ler­län­der: der Bür­ger­krieg in Ni­ge­ria und ein Mi­li­tär­putsch in Gha­na. Auch die Trans­port­kos­ten stie­gen auf­grund der Öl­kri­se er­heb­lich an.[56] Zu­dem zeig­ten sich die deut­schen Scho­ko­la­den­fir­men – vie­le von ih­nen wa­ren noch im­mer Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men – über­for­dert mit den ra­schen Ver­än­de­run­gen, die die Glo­ba­li­sie­rung des Mark­tes mit sich brach­te. Die in den 1960er Jah­ren be­gon­ne­ne Kon­so­li­die­rung feg­te nun in ra­san­tem Tem­po durch die In­dus­trie.[57] Die P. F. Feld­haus KG konn­te für das Ge­schäfts­jahr 1972 noch ei­ne po­si­ti­ve Bi­lanz aus­wei­sen. Durch Sen­kung der Ver­kaufs­prei­se hat­te man Markt­an­tei­le er­obert und ei­nen Ab­satz­zu­wachs er­reicht. Die Be­schäf­tig­ten­zahl stieg auf ei­nen Re­kord­wert von 400 an.[58] Für die bei­den Fol­ge­jah­re sind kei­ne Ge­schäfts­zah­len über­lie­fert. Es ist zu ver­mu­ten, dass sich die Er­geb­nis­si­tua­ti­on auch bei der Neus­ser Scho­ko­la­den­fir­ma auf­grund der ein­schnei­den­den Ent­wick­lun­gen im Markt ver­schlech­ter­te. Der Rück­gang der Be­schäf­tig­ten­zahl auf 300 im Jah­re 1974 plau­si­bi­li­siert die­se An­nah­me.[59] 

Be­reits An­fang der 1970er Jah­re hat­te Ri­chard Feld­haus da­mit be­gon­nen, die Füh­ler nach mög­li­chen Ko­ope­ra­ti­ons­part­nern aus­zu­stre­cken. Der In­ha­ber der No­ve­sia-Scho­ko­la­den­fa­brik such­te die An­leh­nung an ei­nen gro­ßen Spie­ler der Süß­wa­ren­bran­che, der eben­falls Wert auf star­ke Mar­ken leg­te. Die Wahl fiel auf den bel­gi­schen Kon­zern Ge­ne­ral Bis­cuit Com­pa­ny, des­sen wich­tigs­tes Pro­dukt, die De Beu­kela­er Prin­zen­rol­le, auch in Deutsch­land po­pu­lär war. Im Jah­re 1969 hat­te das Un­ter­neh­men ei­ne ei­ge­ne Scho­ko­la­den­spar­te ge­grün­det, die Ge­ne­ral Cho­co­la­te N.V. [60] Die Ko­ope­ra­ti­ons­ver­hand­lun­gen be­gan­nen im Früh­jahr 1972. Im Ok­to­ber 1974 wur­de ei­ne Ei­ni­gung er­zielt und die P. F. Feld­haus KG in das bel­gi­sche Un­ter­neh­men in­te­griert. Die Fa­mi­lie Feld­haus er­hielt im Ge­gen­zug 25 Pro­zent der Fir­men­an­tei­le.[61] Ri­chard Feld­haus war im Di­rek­to­ri­um des Un­ter­neh­mens zu­nächst für die For­schungs- und Ent­wick­lungs­ak­ti­vi­tä­ten ver­ant­wort­lich, be­vor er im Ju­li 1976 die Po­si­ti­on des Ge­schäfts­füh­rers über­nahm. Schon bald wur­de deut­lich, dass die Flucht nach vor­ne für die Neus­ser Scho­ko­la­den­fa­brik die rich­ti­ge Ent­schei­dung ge­we­sen war. In ei­nem sta­gnie­ren­den Ge­samt­markt konn­ten Markt­an­tei­le in Be­ne­lux, Frank­reich und der BRD hin­zu­ge­won­nen wer­den. Im Jah­re 1977 stieg der Um­satz mit No­ve­sia-Scho­ko­la­de auf 100 Mil­lio­nen DM an. 10.000 Ton­nen Scho­ko­la­de ver­lie­ßen in die­sem Jahr die Werks­to­re. Die An­zahl der Be­schäf­tig­ten in den Neus­ser Be­trie­ben er­reich­te ei­nen Re­kord­stand von 520 Per­so­nen.[62] 

Die Si­tua­ti­on än­der­te sich grund­le­gend, als die Mut­ter­ge­sell­schaft Ge­ne­ral Bis­cuit Com­pa­ny von dem fran­zö­si­schen In­ves­tor l’Ali­men­tel Es­sen­ti­el über­nom­men wur­de.[63] Die neu­en Be­sit­zer hat­ten kein In­ter­es­se an der Wei­ter­füh­rung des Scho­ko­la­den­ge­schäfts. Sie be­auf­trag­ten Ri­chard Feld­haus, ei­nen Käu­fer für ih­ren 75-pro­zen­ti­gen An­teil an der Ge­ne­ral Cho­co­la­te N. V. zu fin­den. Das In­ter­es­se war groß, nicht nur bei der deut­schen Kon­kur­renz. Den Zu­schlag er­hielt die in Aa­chen an­säs­si­ge Leo­nard Mon­heim AG, die der Scho­ko­la­den­ma­gnat Pe­ter Lud­wig (1925–1996) in den Jah­ren zu­vor zum füh­ren­den Un­ter­neh­men der Bran­che auf­ge­baut hat­te. Die Über­nah­me er­folg­te zu Be­ginn des Jah­res 1978. Schon kurz da­nach be­stimm­te das Ma­nage­ment der Leo­nard Mon­heim AG die Stra­te­gie des Un­ter­neh­mens. Auf­grund un­ter­schied­li­cher Fir­men­phi­lo­so­phi­en kam es zu Span­nun­gen. Ri­chard Feld­haus woll­te die Mar­ke No­ve­sia und die Rol­le der Fir­ma als Spe­zia­li­tä­ten­an­bie­ter stär­ken, wäh­rend der neue Teil­ha­ber das haupt­säch­li­che Ziel ver­folg­te, durch Aus­wei­tung der Pro­duk­ti­ons­ka­pa­zi­tä­ten Kos­ten­füh­rer­schaft zu er­lan­gen. In den Neus­ser Wer­ken wä­ren er­heb­li­che In­ves­ti­tio­nen, aber auch ei­ne Um­struk­tu­rie­rung so­wie die Strei­chung von Stel­len er­for­der­lich ge­we­sen, um kos­ten­sei­tig zur Spit­ze auf­zu­schlie­ßen. Der­ar­tig ra­di­ka­le Ein­schnit­te in die Fir­me­n­or­ga­ni­sa­ti­on pass­ten nicht zu den pa­ter­na­lis­ti­schen Vor­stel­lun­gen, die Ri­chard Feld­haus nach wie vor hat­te.

Auch in der Be­leg­schaft stieg die Sor­ge um die Zu­kunft der No­ve­sia-Scho­ko­la­den­fa­brik. Der Leo­nard Mon­heim AG haf­te­te durch die Mar­ke Trumpf, die vor­wie­gend über Dis­coun­ter ver­mark­tet wur­de, ein Bil­lig-Image an, das sich auf die Neus­ser Mar­ke zu über­tra­gen droh­te. Zu­dem be­ob­ach­te­te man mit Arg­wohn, dass An­ge­hö­ri­ge des Mon­heim-Ma­nage­ments wäh­rend der Be­triebs­pau­sen am Wo­chen­en­de durch den Pro­duk­ti­ons­be­reich gin­gen, um die Di­men­sio­nen der An­la­gen aus­zu­mes­sen. Schon bald wur­de ver­mu­tet, dass die In­ves­ti­tio­nen wohl nicht in Neuss er­fol­gen wür­den, son­dern in an­de­ren Mon­heim-Wer­ken. Die Be­fürch­tun­gen wa­ren be­rech­tigt. Im Herbst 1979 wur­de die Fer­ti­gung der flüs­si­gen Scho­ko­la­den­mas­se vom Werk in der Au­gus­ti­nus­stra­ße nach Heren­tals ver­la­gert und die Schlie­ßung des Stamm­werks zum Jah­res­en­de an­ge­kün­digt.[64] Ri­chard Feld­haus ver­kauf­te sämt­li­che Fa­mi­li­en­an­tei­le an die Mon­heim-Grup­pe und be­en­de­te sei­ne Tä­tig­keit als Ge­schäfts­füh­rer. Für ihn war es ei­ne fol­ge­rich­ti­ge, aber auch höchst emo­tio­na­le Ent­schei­dung, die Ver­bin­dung zwi­schen Fa­mi­lie und Un­ter­neh­men 164 Jah­re nach dem Be­ginn der Scho­ko­la­den­pro­duk­ti­on durch sei­nen Ur­ur­gro­ßva­ter Fer­di­nand Jo­na­than Feld­haus auf­zu­lö­sen.

8. Das Ende der Novesia-Schokoladenfabrik

Nach­dem die Ha­sel­nus­s­prei­se im Ver­lau­fe des Jah­res 1979 sprung­haft an­ge­stie­gen wa­ren, sah sich das Ma­nage­ment der Neus­ser Scho­ko­la­den­fa­brik ge­zwun­gen, die Prei­se für Nuss­scho­ko­la­de zu er­hö­hen. Markt­an­tei­le gin­gen ver­lo­ren, da die Kun­den die neu­en Prei­se nicht an­nah­men und zu an­de­ren Scho­ko­la­den­sor­ten grif­fen.[65] Im ers­ten Halb­jahr 1980 wur­de ein Ver­lust von 6,5 Mil­lio­nen DM ver­zeich­net. Nun fehl­te die un­ter­neh­me­ri­sche Ge­duld und die Weit­sicht ei­nes Ri­chard Feld­haus und auch sei­ne schüt­zen­de Hand für die Mit­ar­bei­ter. Der Vor­stands­spre­cher der Leo­nard Mon­heim AG be­zeich­ne­te die No­ve­sia-Fa­brik als un­trag­ba­re Ver­lust­quel­le für die Ge­sell­schaft.[66] Kurz vor den Be­triebs­fe­ri­en im Ju­li wur­de der 350-köp­fi­gen Be­leg­schaft die Ent­schei­dung zur Schlie­ßung des Neus­ser Be­trie­bes zum Jah­res­en­de mit­ge­teilt.[67] Ein So­zi­al­plan wur­de aus­ge­han­delt, der Ab­fin­dungs­zah­lun­gen, Ren­ten­zu­sa­gen für lang­jäh­rig Be­schäf­tig­te und ein An­ge­bot zum Wech­sel in das Aa­che­ner Mon­heim-Werk ent­hielt.[68] Be­son­ders von der Schlie­ßung be­trof­fen wa­ren die vie­len weib­li­chen Be­schäf­tig­ten oh­ne Be­rufs­aus­bil­dung, da sie nur ge­rin­ge Chan­cen auf dem Ar­beits­markt hat­ten.[69] Be­triebs­rat und Ge­werk­schaft üb­ten hef­ti­ge Kri­tik an der Ent­schei­dung der Fir­men­lei­tung.[70] In der aus­schei­den­den Be­leg­schaft sah man die Ver­ant­wor­tung für die fa­ta­le Ent­wick­lung bei den neu­en Be­sit­zern. Ri­chard Feld­haus be­hielt auch nach der Auf­ga­be des Fa­mi­li­en­un­ter­neh­mens in sei­ner Hei­mat­stadt ein ho­hes An­se­hen auf­grund sei­ner un­ter­neh­me­ri­schen Leis­tung, aber auch auf­grund sei­nes kul­tu­rel­len und so­zia­len En­ga­ge­ments.

Von der No­ve­sia-Scho­ko­la­den­fa­brik ge­blie­ben sind ne­ben der Er­in­ne­rung nur die Pro­duk­ti­ons- und Ver­wal­tungs­ge­bäu­de, die von an­de­ren Un­ter­neh­men über­nom­men wur­den, die Ver­pa­ckungs­in­no­va­ti­on der Fens­ter­nuss-Ta­fel, die von meh­re­ren Scho­ko­la­den­fir­men nach wie vor imi­tiert wird, und die No­ve­sia Gold­nuss, die die Lud­wig Scho­ko­la­de GmbH & Co. KG, ei­ne Nach­fol­ge­or­ga­ni­sa­ti­on der Leo­nard Mon­heim AG, wei­ter­hin un­ter der Dach­mar­ke Trumpf ver­mark­tet.

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Online

Lerch, Klaus, Die drei Le­ben des Neus­ser Scho­ko­la­den­un­ter­neh­mens P. F. Feld­haus. Vor­trag am 2.12.2020 im Fo­rum Ar­chiv und Ge­schich­te Neuss e. V. [On­line]

Zweigwerk der P. F. Feldhaus KG in der Jülicher Landstraße, um 1960. (Stadtarchiv Neuss, E.02.01.01, Foto: T. Krug)

 
Anmerkungen
Zitationshinweis

Bitte geben Sie beim Zitieren dieses Beitrags die exakte URL und das Datum Ihres Besuchs dieser Online-Adresse an.

Lerch, Klaus, Die Neusser Schokoladenfirma P. F. Feldhaus, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/die-neusser-schokoladenfirma-p.-f.-feldhaus/DE-2086/lido/6242a42877aac8.33157917 (abgerufen am 29.03.2024)