Die römischen Stadtmauern von Köln. Zeichen einer dynamischen Stadtentwicklung

Alfred Schäfer (Köln)

Plan des römischen Ubiermonumentes an der Malzmühle 1 in Köln. (Römisch-Germanisches Museum Köln (Zeichnung G. Strunk))

In die­sem Bei­trag wird ein Über­blick zu den wich­tigs­ten Aus­bau­stu­fen der rö­mi­schen Stadt­be­fes­ti­gung von Köln ge­ge­ben. Die Wehr­mau­ern sind als Aus­druck ei­ner dy­na­mi­schen Stadt­ent­wick­lung zu ver­ste­hen, de­ren Hö­he­punk­te in der Re­gie­rungs­zeit des Au­gus­tus, Do­mi­ti­an und wahr­schein­li­ch Kon­stan­tin des Gro­ßen lie­gen.

 

1. Die Gründungsphase

Das um die Zei­ten­wen­de neu an­ge­leg­te und bis zur Mit­te des 1. Jahr­hun­derts n. Chr. schritt­wei­se aus­ge­bau­te op­pi­dum Ubio­rum auf dem Ge­biet der heu­ti­gen Köl­ner In­nen­stadt be­saß ein re­gel­mä­ßi­ges Stra­ßen­ras­ter. Mit über 50 un­gleich gro­ßen Bau­in­seln (in­su­lae) lag ge­wis­ser­ma­ßen ein Be­bau­ungs­plan für die rö­mi­sche Sied­lung vor.[1] Der Um­fang des pro­jek­tier­ten Stadt­zen­trums von un­ge­fähr 1 Qua­drat­ki­lo­me­ter er­schlie­ßt sich un­ter an­de­rem aus der La­ge der Be­stat­tungs­plät­ze, die in der ers­ten Hälf­te des 1. Jahr­hun­derts n. Chr. mit ei­nem ge­wis­sen Ab­stand au­ßer­halb des Sied­lungs­kerns an­ge­legt wor­den sind.[2] Hin­zu kom­men wei­te­re ar­chäo­lo­gi­sche In­di­zi­en, wie die räum­li­che Ver­tei­lung ei­nes Pio­nier­ho­ri­zon­tes, der sich durch ei­nen in­ten­tio­nel­len Auf­trag von Holz­koh­le aus­zeich­net, um nach Ab­trag der Hu­mus­de­cke die ers­ten Er­schlie­ßungs­maß­nah­men durch ei­nen tritt­fes­ten, nicht mo­ras­ti­gen Un­ter­grund zu un­ter­stüt­zen.

Un­mit­tel­bar öst­lich des hoch­was­ser­si­che­ren Sied­lungs­pla­teaus ver­lief im frü­hen ers­ten Jahr­hun­dert ein mehr als 50 Me­ter brei­ter Ne­ben­arm des Rheins.[3] Die bo­gen­för­mi­ge Ne­ben­rin­ne trenn­te ei­ne cir­ca 1.300 Me­ter lan­ge und bis zu 180 Me­ter brei­te In­sel vom Fest­land ab. Der Rhein war da­mals flach und ver­zweigt, ähn­lich der heu­ti­gen Loire oder Mol­dau. Cha­rak­te­ris­tisch für die La­ge am kur­ven­äu­ße­ren Fluss­ver­lauf ist die Aus­bil­dung ei­nes Prall­hangs mit ei­ner fla­chen Ufer­zo­ne. Die­se na­tur­räum­li­chen Vor­aus­set­zun­gen er­wie­sen sich als Stand­ort­vor­tei­le für ei­ne Schiffs­an­le­ge­stel­le.[4] 

Hypothetischer Plan der römischen Gründungsstadt mit Straßenraster und vorgesehenen Bebauungsflächen. (Römisch-Germanisches Museum Köln (Digitalisierung P. Fleischer))

 

Im süd­li­chen Ufer­be­reich des ak­ti­ven, als Ha­fen ge­nutz­ten Rhein­arms be­fand sich ein mo­nu­men­ta­ler, stei­ner­ner Turm. Das Mo­nu­ment wur­de bei Aus­schach­tungs­ar­bei­ten im Kel­ler des Hau­ses An der Malz­müh­le 1/Ecke Müh­len­bach 1965/66 ent­deckt.[5] Es han­delt sich um ei­nen rö­mi­schen Qua­der­bau aus Tuff­stein mit ei­ner Sei­ten­län­ge von un­ge­fähr 10 x 10 Me­ter und ei­ner er­hal­te­nen Hö­he von 6,6 Me­ter. Ei­ne re­kon­stru­ier­te Min­dest­hö­he des Tur­mes von 12 Me­tern ist an­zu­neh­men. Das nur noch in Tei­len über­lie­fer­te Schal­mau­er­werk um­gab ur­sprüng­lich ei­nen mas­si­ven Guss­kern aus rö­mi­schem Be­ton (opus cae­men­ti­ci­um). Für die Chro­no­lo­gie und Ge­stal­tung der rö­mi­schen Stadt­be­fes­ti­gung von Köln kommt dem so­ge­nann­ten Ubier­mo­nu­ment ei­ne Schlüs­sel­funk­ti­on zu. Un­ter An­wen­dung der mo­der­nen Un­ter­su­chungs­me­tho­de der Baum­ring­da­tie­rung (Den­d­ro­chro­no­lo­gie) an den über­lie­fer­ten Höl­zern des Ei­chen­pfahl­ros­tes im Fun­da­ment­be­reich konn­te ei­ne Bau­zeit von 4/5 n. Chr. er­mit­telt wer­den.

Das rö­mi­sche Ubier­mo­nu­ment ist nach­weis­lich kein So­li­tär, son­dern steht im Ver­band mit ei­ner gleich­zei­tig er­rich­te­ten, land­sei­ti­gen Zun­gen­mau­er.[6] Da­für spre­chen meh­re­re kon­struk­ti­ve De­tails, die in der Sum­me ein schlüs­si­ges Bild er­ge­ben:

Dreidimensionale Rekonstruktion des Ubiermonumentes. (Colonia3D/Entwurf: B. Irmler)

 
  • Der vor­sprin­gen­de So­ckel des Ubier­mo­nu­ments, der aus drei La­gen von Tuff­stein­qua­dern be­steht, be­sitzt an sei­ner Ober­kan­te im Be­reich der Stoß­fu­gen aus­ge­ar­bei­te­te Pro­fil­an­sät­ze. Es han­delt sich um Vor­schlags­mar­ken, die zur wei­te­ren Aus­füh­rung ei­nes um­lau­fen­den So­ckel­pro­fils an­ge­legt wor­den sind.[7] An der West­sei­te des Ubier­mo­nu­ments, dort wo die ge­nann­te Zun­gen­mau­er ein­bin­det, be­fin­det sich be­zeich­nen­der­wei­se kei­ne sol­che Vor­schlags­mar­ke. Der be­tref­fen­de So­ckel­qua­der weist noch sei­ne recht­wink­li­ge Kan­te an der Ober­sei­te auf. Die­ser Bau­be­fund legt die Deu­tung na­he, dass die Zun­gen­mau­er be­reits vor dem Aus­ar­bei­ten der So­ckel­mar­ken ge­stan­den hat.[8] 

  • Die So­ckel­qua­der des Ubier­mo­nu­ments be­sit­zen auf den Ober­la­gern Aus­neh­mun­gen für Schwal­ben­schwanz­klam­mern, um die auf Stoß­fu­ge ge­setz­ten Blö­cke mit­ein­an­der zu ver­bin­den. Ei­ne sol­che Ver­klam­me­rung liegt auch zwi­schen dem Ubier­mo­nu­ment und der west­lich ein­bin­den­den Zun­gen­mau­er vor.

  • Die Zun­gen­mau­er be­sitzt ein Schal­mau­er­werk aus Tuff- und Grau­wa­ckestei­nen, so dass die glei­che Ma­te­ria­li­tät wie am Ubier­mo­nu­ment ge­ge­ben ist.

  • Dass die Land­mau­er mit dem Ubier­mo­nu­ment gleich­zei­tig er­rich­tet wor­den ist, be­le­gen durch­ge­hen­de La­gen von Grau­wa­cke­bruch im Guss­mau­er­kern. Der kom­pak­te und von sei­ner Ma­te­ri­al­zu­sam­men­set­zung ein­heit­li­che opus cae­men­ti­ci­um-Kern wur­de so­wohl ge­gen das Schal­mau­er­werk des Ubier­mo­nu­men­tes, als auch der Zun­gen­mau­er ge­gos­sen und geht folg­lich auf ei­nen ein­zi­gen Bau­vor­gang zu­rück.

  • Dass man hin­ge­gen kei­ne Bre­sche für den ein­bin­den­den Mau­er­an­satz nach­träg­lich ge­schla­gen hat, wie man es in Tei­len der For­schung an­nimmt, be­stä­tigt das vor­züg­lich er­hal­te­ne Schal­mau­er­werk aus Tuff­stein­qua­dern.[9] Bei ei­nem et­wai­gen Aus­bau und Wie­der­ein­bau wä­ren die Tuff­stein­blö­cke ge­ris­sen.

In der Zu­sam­men­schau darf man fest­hal­ten, dass es sich beim Ubier­mo­nu­ment und der von Wes­ten ein­bin­den­den Zun­gen­mau­er um ein zu­sam­men­ge­hö­ri­ges Bau­werk han­delt, das in ei­nem Ar­beits­vor­gang er­rich­tet wor­den ist. Die spä­te­re stei­ner­ne Stadt­mau­er, auf die noch ein­zu­ge­hen ist, sitzt mit ih­rem gleich­falls 3 Me­ter star­ken Fun­da­ment auf dem äl­te­ren, kur­zen Mau­er­an­satz auf. 

Westlicher Maueransatz am sogenannten Ubiermonument. Blick von Norden. (Römisch-Germanisches Museum Köln/Foto: A. Schäfer)

 

Ei­ne Zun­gen- oder Flü­gel­mau­er wie am „Ubier­mo­nu­men­t“ ist für rö­mi­sche Be­fes­ti­gungs­an­la­gen cha­rak­te­ris­tisch, de­ren stei­ner­ne To­re oder Kur­ti­nen im bau­li­chen Zu­sam­men­hang mit ei­ner Holz-Er­de-Mau­er oder Wall­an­la­ge ste­hen.[10] Der nächst­ge­le­ge­ne kon­struk­ti­ve Ver­gleich ist das Nord­tor des rö­mi­schen Flot­ten­la­gers Al­te­burg im Köl­ner Sü­den. Der mäch­ti­ge Turm im Kel­ler des Hau­ses An der Malz­müh­le 1 ist so­mit als stei­ner­ner Be­fes­ti­gungs­kopf ei­ner Holz-Er­de-Mau­er des frü­hen rö­mi­schen Köln zu in­ter­pre­tie­ren. Um die Schiffs­län­de im fla­chen Ufer­be­reich zu si­chern, wur­de der Be­fes­ti­gungs­kopf bis an den Rhein­ne­ben­arm vor­ge­scho­ben.

Das römische Ubiermonument im Keller des Hauses An der Malzmühle 1. (Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz/B.Streubel)

 

Die ge­nann­te Hy­po­the­se wird durch ei­nen zwei­ten ver­gleich­ba­ren, aber we­ni­ger gut er­hal­te­nen ar­chäo­lo­gi­schen Bau­be­fund fast 900 Me­ter wei­ter fluss­ab­wärts ge­stützt. An­läss­lich der Er­rich­tung des neu­en Ei­sen­bahn-Via­duk­tes zur Rhein­brü­cke 1892 wur­de in Aus­schnit­ten ei­ne Fun­da­ment­plat­te aus Guss­mau­er­werk er­fasst, die wie beim Ubier­mo­nu­ment auf ei­nem Ei­chen­pfahl­rost am Ufer des ehe­ma­li­gen Rhein­arms ruh­te.[11] Auf­grund der tie­fen Grün­dung in der al­ten Rhein­aue und der ar­chi­tek­to­ni­schen Aus­füh­rung han­delt es sich mit ho­her Wahr­schein­lich­keit um ei­nen zwei­ten Be­fes­ti­gungs­turm. Die to­po­gra­phi­sche La­ge bei­der Mo­nu­men­te an den nord­öst­li­chen und süd­öst­li­chen Ecken des hoch­was­ser­frei­en Sied­lungs­pla­teaus spricht für ei­ne Um­weh­rung der Grün­dungs­stadt un­ter der Herr­schaft des Au­gus­tus. Die bei­den Be­fes­ti­gungs­tür­me be­grenz­ten ei­ne städ­ti­sche Rhein­front von fast 900 Me­ter Län­ge und gin­gen land­sei­tig sehr wahr­schein­lich in ei­ne Holz-Er­de-Mau­er über. Gleich­zei­tig mar­kier­ten und be­wach­ten die Tür­me die Ein­fahr­ten in den rö­mi­schen Ha­fen.

2. Die Konsolidierungsphase um die Mitte des 1. Jahrhunderts

Für die Stadt­be­fes­ti­gung des rö­mi­schen Köln gibt es aus dem mitt­le­ren 1. Jahr­hun­dert nur we­ni­ge bau­li­che An­halts­punk­te. So ist am Nord­tor der CCAA ei­ne äl­te­re Stein­bau­pha­se an­hand ei­nes er­hal­te­nen Mau­er­stücks ge­si­chert.[12] Es han­delt sich ver­mut­lich um die Über­res­te ei­nes Vor­gän­gers, der vor dem Bau des stei­ner­nen Stadt­mau­er­rings am En­de des 1. Jahr­hun­derts zu da­tie­ren ist. Zu die­ser Bau­stu­fe könn­te ei­ne ost­west­lich aus­ge­rich­te­te, li­nea­re An­schüt­tung mit Trachyt­klein­schlag in schwa­cher Kalk­mör­tel­bin­dung ge­hö­ren, die vor dem West­por­tal des Köl­ner Doms auf ei­ner Län­ge von 34 Me­ter ar­chäo­lo­gisch do­ku­men­tiert wor­den ist.[13] Der Bau­be­fund über­la­ger­te äl­te­re Pfos­ten­gräb­chen aus der Grün­dungs­pha­se und wur­de selbst wie­der­um der Län­ge nach von der Bau­gru­be der spä­te­ren stei­ner­nen Stadt­mau­er ge­schnit­ten. Auf­grund die­ser Schich­ten­ab­fol­ge in der­sel­ben Bauflucht dürf­te es sich um ei­ne Ver­stär­kung der mut­ma­ß­li­chen Holz-Er­de-Mau­er in Form ei­ner stadt­sei­ti­gen An­schüt­tung (Ber­me) han­deln.[14] Das Nord­tor war zu die­ser Zeit wohl be­reits aus Stein ge­baut.

Westlicher Maueransatz am sogenannten Ubiermonument. Blick von Süden. (Römisch-Germanisches Museum Köln/Rheinisches Bildarchiv d033600_04/Foto: S. Walz)

 

Im Süd­wes­ten der Stadt­an­la­ge auf Hö­he Mau­ri­ti­us­stein­weg 40-42 wur­de ein Spitz­gra­ben ar­chäo­lo­gisch nach­ge­wie­sen, der als An­nä­he­rungs­hin­der­nis dien­te und am En­de des 1. Jahr­hun­derts n. Chr. voll­stän­dig zu­ge­schüt­tet und über­deckt wor­den ist.[15] An an­de­ren Stel­len des Sied­lungs­ran­des ist die spitz­wink­li­ge Form des Stadt­gra­bens mit ei­ner Brei­te von 9 Me­ter und ei­ner Tie­fe von 3-4 Me­ter bes­ser er­hal­ten ge­we­sen.[16] Der Gra­ben­aus­hub dürf­te für die rück­wär­ti­ge, um­lau­fen­de Holz-Er­de-Mau­er ge­nutzt wor­den sein. Nach bis­he­ri­ger Kennt­nis be­stand der Stadt­gra­ben nur im 1. Jahr­hun­dert.

Beim der­zei­ti­gen Kennt­nis­stand wird man von ei­ner Über­gangs­pha­se der Stadt­be­fes­ti­gung in kom­bi­nier­ter Holz-Er­de- und Stein­bau­wei­se aus­ge­hen dür­fen. Die­se Über­lie­fe­rungs­si­tua­ti­on ist in­halt­lich mit dem Zeug­nis des rö­mi­schen His­to­ri­kers Ta­ci­tus zu ver­bin­den, der im Zu­sam­men­hang des Ba­ta­ver­auf­stan­des 69/ 70 n. von ei­ner fes­ten Mau­er der Ko­lo­nie­stadt spricht (His­to­ri­en 4, 64). Wie in vie­len rö­mi­schen Städ­ten Bri­tan­ni­ens und ent­lang der Do­nau soll­te an­schei­nend auch in Köln die ers­te Holz-Er­de-Mau­er erst spä­ter durch ei­nen voll­stän­dig ge­schlos­se­nen, stei­ner­nen Stadt­mau­er­ring in der­sel­ben Bauflucht er­setzt wer­den.[17] 

Dreidimensionale Rekonstruktion der Südostecke der römischen Stadtmauer von Köln. (Colonia3D/Entwurf: B. Irmler)

 

3. Die Monumentalisierungsphase am Ende des 1. Jahrhunderts

Im aus­ge­hen­den 1. Jahr­hun­dert fand ei­ne um­fäng­li­che bau­li­che Er­neue­rung des rö­mi­schen Köln statt.[18] Da­zu ge­hör­te die Er­rich­tung ei­ner fast 4 Ki­lo­me­ter lan­gen, um­lau­fen­den Stadt­mau­er.[19] Ein un­re­gel­mä­ßi­ges Mau­er­ge­viert in Stein­bau­wei­se um­schloss nun das Stadt­zen­trum mit ei­ner Flä­che von rund 99 Hekt­ar. Wich­ti­ge räum­li­che Be­zugs­punk­te für die Stadt­mau­er blie­ben die bei­den al­ten Tür­me des op­pi­dum Ubio­rum an der nord­öst­li­chen und süd­öst­li­chen Ecke des hoch­was­ser­si­che­ren Ge­län­de­schil­des, ob­gleich sie über­baut wur­den. Zur stei­ner­nen Um­weh­rung ge­hör­ten 19 Rund­tür­me und elf To­re un­ter­schied­li­cher Grö­ße. Die Bau­ten be­fan­den sich je­weils an den End­punk­ten der in­ner­städ­ti­schen Stra­ßen. In kon­zep­tio­nel­ler Hin­sicht bil­de­ten Stadt­kern und Stadt­mau­er ei­ne Ein­heit. Die Raum­ord­nung der Grün­dungs­zeit blieb für die spä­te­re Mo­nu­men­ta­li­sie­rungs­pha­se rich­tungs­wei­send.

Plan des römischen Köln mit der steinernen Stadtmauer aus dem Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr.. (Römisch-Germanisches Museum Köln/Digitalisierung P. Fleischer)

 

4. Zur Qualität der Verkehrsverbindungen

An der Nord­sei­te der rö­mi­schen Stadt­mau­er von Köln be­fand sich, so­weit wir wis­sen, nur ei­ne ein­zi­ge Tor­an­la­ge am Über­gang zur Fern­stra­ße in Rich­tung Neuss. Das Nord­tor war ein im­po­san­tes Bau­werk. Zwi­schen zwei flan­kie­ren­den Tür­men sprang der drei­bo­gi­ge Tor­bau stadt­ein­wärts zu­rück. Der mitt­le­re Tor­bo­gen er­laub­te die Durch­fahrt von zwei ent­ge­gen­kom­men­den Rei­se­wa­gen oder Fuhr­wer­ken. Die bei­den seit­li­chen, klei­ne­ren Tor­bö­gen blie­ben Pas­san­ten vor­be­hal­ten. Die west­li­che Stadt­mau­er be­saß hin­ge­gen drei Tor­an­la­gen. Die bei­den grö­ße­ren un­ge­fähr auf Hö­he der Ba­si­li­ka St. Apos­teln und der Mau­ri­ti­us­kir­che wa­ren wohl wie das Nord­tor ge­stal­tet und gleich­falls Ver­bin­dungs­punk­te zu rö­mi­schen Fern­stra­ßen, der so­ge­nann­ten Via Bel­gi­ca in Rich­tung Jü­lich, Ton­ge­ren, Ba­vay bis zur At­lan­tik­küs­te und der Via Agrip­pa in Rich­tung Trier. Am süd­li­chen Teil­stück der Stadt­mau­er ist ein Tor­haus an der Ecke Schart­gas­se/Ro­th­ger­ber­bach und ei­ne Tor­an­la­ge an der Ho­hen Pfor­te be­legt, die zur Fern­stra­ße in Rich­tung Bonn über­lei­te­te. Man darf sich die ar­chi­tek­to­ni­sche Ge­stal­tung des süd­li­chen wahr­schein­lich wie die drei an­de­ren gro­ßen Tor­an­la­gen mit meh­re­ren Durch­gän­gen vor­stel­len.

Grundriss der römischen Nordtores der CCAA. (Römisch-Germanisches Museum Köln (Digitalisierung P. Fleischer))

 

Dem­ge­gen­über sind an der rhein­sei­ti­gen Stadt­mau­er fünf klei­ne­re Tor­häu­ser mehr oder we­ni­ger gut über­lie­fert. We­nigs­tens vier von ih­nen spran­gen aus der Flucht der Kur­ti­nen stadt­ein­wärts zu­rück und be­sa­ßen je ei­ne Tor­durch­fahrt aus­rei­chend groß für ein Last­tier­ge­spann. Oh­ne äu­ße­re Vor­sprün­ge war die rhein­sei­ti­ge Stadt­mau­er bei Eis­gang deut­lich we­ni­ger ge­fähr­det. Die Tor­häu­ser nah­men den Ver­lauf der ost­west­lich aus­ge­rich­te­ten Stra­ßen­zü­ge (de­cu­ma­ni) auf und öff­ne­ten sich zum Ha­fen. Sie lie­gen auf Hö­he Kurt-Ha­cken­berg-Platz, der Klei­nen Bu­den­gas­se, an Oben­mars­pfor­ten, der Mar­tin- und Kö­nig­stra­ße.[20] An­zahl und An­ord­nung die­ser To­re spre­chen da­für, dass sich der Ha­fen ent­lang der ge­sam­ten vor­ge­la­ger­ten Ufer­zo­ne er­streck­te. Of­fen­bar nutz­te man die Ufer­zo­ne zwi­schen Sied­lungs­pla­teau und Rhein auf der vol­len Län­ge aus, um an­lan­den­de Schif­fe mög­lichst schnell lö­schen oder be­la­den zu kön­nen. Auf die­se Wei­se ver­mied man län­ge­re War­te­zei­ten. Im Ver­gleich zur Nord­sei­te der Stadt, wo der Zu­gang über nur ei­ne, wenn auch mo­nu­men­ta­le Tor­an­la­ge ge­bün­delt wur­de, liegt an der Rhein­sei­te ei­ne an­de­re Qua­li­tät der Ver­kehrs­ver­bin­dun­gen vor. Die fünf klei­ne­ren Tor­häu­ser spre­chen für ei­ne de­zen­tra­le Er­schlie­ßung, die zur Ent­las­tung der in­ner­städ­ti­schen Ver­kehrs­strö­me bei­tra­gen soll­te.

5. Ein einheitlicher architektonischer Entwurf

Die rö­mi­sche Stadt­mau­er von Köln wur­de nach ei­nem ein­heit­li­chen Ent­wurf aus­ge­führt. Dies be­trifft die ar­chi­tek­to­ni­sche Ge­stal­tung der Mau­er­zü­ge (Kur­ti­nen), Zwi­schen­tür­me und Tor­an­la­gen[21]:

Dreidimensionale Rekonstruktion des nördlichsten Hafentores am Kurt-Hackenberg-Platz. (Colonia3D/Römisch-Germanisches Museum der Stadt Köln/grafische Umsetzung M. Wallasch in Zusammenarbeit mit A. Schäfer)

 

Das Fun­da­ment der Kur­ti­nen ist 3 Me­ter mäch­tig, was 10 rö­mi­schen Fuß ent­spricht. Es be­steht aus Guss­mau­er­werk mit ho­ri­zon­ta­len La­gen aus Grau­wa­cken, teil­wei­se auch Trachyt- und Ba­salt­stei­nen. Je nach Ge­län­de­si­tua­ti­on be­sitzt das Fun­da­ment an den drei Land­sei­ten ei­ne Hö­he zwi­schen 1,2 und 2,75 Me­ter. In der Rhein­aue er­reicht es so­gar ei­ne Hö­he von 4,5 Me­ter. An man­chen Stel­len sta­bi­li­sier­te man den Un­ter­grund mit Holz­pfäh­len. Ge­le­gent­lich hat das Fun­da­ment in hal­ber Tie­fe ei­nen Vor­sprung. Ober­halb des zu­rück­sprin­gen­den Fun­da­ment­so­ckels wur­de das auf­ge­hen­de Mau­er­werk durch­ge­hend mit ei­ner Stär­ke von rund 2,4 Me­ter in Zwei­schal­tech­nik er­rich­tet. Der Mau­er­fuß ist feld­sei­tig ab­ge­schrägt, stadt­sei­tig drei­fach ge­treppt. Die Scha­len aus Grau­wacke­hand­qua­dern um­schlie­ßen den Kern aus opus cae­men­ti­ci­um, der wie das Guss­mau­er­fun­da­ment la­gen­wei­se ein­ge­bracht wor­den ist. Die Kur­ti­nen dürf­ten vom Mau­er­fuß bis zum Wehr­gang fast 8 Me­ter hoch ge­we­sen sein. Das höchst er­hal­te­ne Teil­stück ist an der Ger­tru­den­stra­ße 3 mit 7,55 Me­ter über dem äu­ße­ren Schrägso­ckel nach­ge­wie­sen wor­den.

Für die Re­kon­struk­ti­on der Zin­nen und Brüs­tun­gen gibt es nur we­ni­ge An­halts­punk­te. In der Stütz­mau­er an der Stra­ße „Al­te Mau­er am Bach“ ist ein 70 x 50 x 35 Zen­ti­me­ter gro­ßer halb­ton­nen­för­mi­ger Tuff­stein ver­baut. Die­ser Stein könn­te als Brüs­tungs­ab­schluss ge­dient ha­ben. 

Die 19 land­sei­ti­gen Rund­tür­me der Stadt­mau­er stan­den 70 bis 150 Me­ter von­ein­an­der ent­fernt und sind nach ei­nem ein­heit­li­chen Ge­bäu­de­maß ge­stal­tet wor­den. Der Durch­mes­ser liegt bei et­wa 9,20 Me­ter. Sie ru­hen im Un­ter­grund auf ei­ner fast 3 Me­ter ho­hen, et­wa 10 x 10 Me­ter gro­ßen Fun­da­ment­plat­te. Zur Feld­sei­te sind sie in glei­cher Stär­ke der Kur­ti­nen ge­baut, wäh­rend stadt­sei­tig nur ei­ne hal­be Mau­er­stär­ke von 1,20 Me­ter vor­liegt. Al­lein der so­ge­nann­te Rö­mer­turm va­ri­iert als nord­west­li­cher Eck­turm ein we­nig vom Nor­mal­turm, da drei Vier­tel sei­nes Um­fangs ei­ne Mau­er­stär­ke von et­wa 2,50 Me­ter auf­wei­sen. 

Kurt-Hackenberg-Platz, Plan des nördlichsten Hafentores. (nach ArgeKölnArchäologie (F. Kempken/ R. Nehren))

 

Die drei mehr oder we­ni­ger be­kann­ten Tor­an­la­gen mit meh­re­ren Durch­gän­gen be­sit­zen qua­dra­ti­sche Flan­kie­rungs­tür­me, so dass sich je­weils ei­ne re­kon­stru­ier­te Ge­samt­brei­te von 30,50 Me­ter er­gibt. Die Tür­me wei­sen den glei­chen Flä­chen­in­halt von et­wa 65 Qua­drat­me­tern wie die Rund­tür­me auf und ra­gen zu glei­chen Tei­len vor die in­ne­re und äu­ße­re Flucht der Kur­ti­nen. Das recht­ecki­ge Tor­ge­bäu­de ragt weit ins Stadt­in­ne­re hin­ein, wie es bei vie­len rö­mi­schen Stadt­to­ren in Ita­li­en und den Nord­west­pro­vin­zen be­legt ist.[22] Wäh­rend ei­nes zu­sam­men­hän­gen­den Bau­vor­gangs sind zu­erst die Tor­an­la­gen ge­baut und dar­auf die Mau­er­fluch­ten (Kur­ti­nen) an­ge­setzt wor­den. Die stei­ner­ne Um­weh­rung wur­de nach Plan in ei­nem Zug er­rich­tet.

Im Ge­gen­satz zum Grund­riss gibt es für die Re­kon­struk­ti­on des Auf­ris­ses der gro­ßen Stadt­to­re des rö­mi­schen Köln meh­re­re Vor­schlä­ge.[23] Letzt­lich kann nicht si­cher ent­schie­den wer­den, ob sich über den Durch­gän­gen ehe­mals ei­ne oder zwei Ar­ka­den­ga­le­ri­en wie in vie­len rö­mi­schen Städ­ten Ita­li­ens be­fan­den. In je­dem Fall über­rag­ten die flan­kie­ren­den Tür­me die Ga­le­ri­en um ein Ge­schoss. Die gro­ßen Stadt­to­re dien­ten dem Schutz und dem Schmuck der Stadt zu­gleich.

Kurt-Hackenberg-Platz, Querschnitt des Stadtmauerfundamentes in der Baugrube der Nord-Süd Stadtbahn Köln. (Römisch-Germanisches Museum Köln/Foto: A. Schäfer)

 

6. Kleinquadermauerwerk und Steindekor

Nicht nur die Mau­ern, Tür­me und Tor­an­la­gen, son­dern im De­tail auch die sau­ber ver­setz­ten Stein­la­gen des Sicht­mau­er­werks tru­gen zum wehr­haf­ten Cha­rak­ter des Stadt­mau­er­rings bei. Für das Klein­qua­der­mau­er­werk (opus vit­tatum) wur­den Grau­wa­cke-Hand­qua­der ver­wen­det. Sie wur­den in par­al­le­len ho­ri­zon­ta­len Rei­hen ver­setzt. Über­schüs­si­ger Fu­gen­mör­tel wur­de auf den Stein­ober­flä­chen ver­stri­chen, Tei­le der Stein­köp­fe blie­ben un­be­deckt und sicht­bar. Ein Fu­gen­strich wur­de mit der Kel­le ge­zo­gen. Man spricht die­se his­to­ri­sche Bau­wei­se als pie­tra ra­sa-Tech­nik (deutsch: ver­stri­che­ner Stein) an.

Die Rund­tür­me des Stadt­mau­er­rings stat­te­te man mit ei­nem be­son­de­ren Stein­de­kor aus. Be­son­ders reich ist der nord­west­li­che Eck­turm, der so­ge­nann­te Rö­mer­turm an der Zeug­haus­stra­ße 13 / Ecke Sankt-Apern-Stra­ße, ge­stal­tet.[24] Für das mo­sa­ik­ar­ti­ge Mau­er­werk, den so­ge­nann­ten mu­si­vi­schen Schmuck, hat man an der Feld­sei­te ver­schie­den far­bi­ge Na­tur­stei­ne aus­ge­wählt. Im 19. Jahr­hun­dert zeig­ten ne­ben dem Rö­mer­turm noch sie­ben wei­te­re Rund­tür­me an ih­ren Land­sei­ten mu­si­vi­schen Schmuck, wenn auch in un­ter­schied­li­cher Er­hal­tung. Die mit geo­me­tri­schen Mus­ter­rap­por­ten aus­ge­stat­te­ten Rund­tür­me dien­ten nicht nur dem Schutz, son­dern auch der Re­prä­sen­ta­ti­on des Ge­mein­we­sens. Die äu­ße­re Ord­nung des Mau­er­rings ver­sinn­bild­lich­te die in­ne­re Ord­nung der Stadt.

Römerturm an der Zeughausstraße 13. (Römisch-Germanisches Museum Köln/Foto: A. Schäfer)

 

7. Bauzeiten

An­läss­lich des Stadt­mau­er­baus fan­den um­fäng­li­che Ge­län­de­an­schüt­tun­gen am rhein­sei­ti­gen Ab­hang des Sied­lungs­pla­teaus statt. Auf­grund des Fund­ma­te­ri­als aus den et­wa 6 Me­ter ho­hen An­schüt­tun­gen am äl­te­ren „Ubier­mo­nu­men­t“ konn­te der Bau der rhein­sei­ti­gen Stadt­mau­er in die Jah­re um 80/85 n. Chr. da­tiert wer­den.[25] Jün­ge­re Un­ter­su­chun­gen zur Ke­ra­mik aus den Bau­gru­ben der nörd­li­chen und süd­li­chen Stadt­mau­er der CCAA set­zen die Bau­zeit nach dem 3. Vier­tel des 1. Jahr­hun­derts an.[26] Ein Ab­schnitt der west­li­chen Stadt­mau­er bei St. Apos­teln wur­de frü­hes­tens in spät­fla­vi­sche Zeit, das hei­ßt in die bei­den letz­ten Jahr­zehn­te des 1. Jahr­hun­derts da­tiert.[27] Im Rah­men des Baus der Nord-Süd Stadt­bahn Köln wur­den schlie­ß­lich am Kurt-Ha­cken­berg-Platz im Schat­ten des Köl­ner Doms rö­mi­sche Bau­höl­zer ge­bor­gen, die ei­ne den­d­ro­chro­no­lo­gi­sche Da­tie­rung des rhein­sei­ti­gen Ab­schnitts der Stadt­mau­er in das letz­te Jahr­zehnt des 1. Jahr­hun­derts n. Chr. si­chern.[28] Es er­schlie­ßt sich ei­ne eng um­ris­se­ne Bau­zeit des rö­mi­schen Stadt­mau­er­rings in den bei­den letz­ten Jahr­zehn­ten des 1. Jahr­hun­derts, al­so in der Re­gie­rungs­zeit von Do­mi­ti­an (81-96 n. Chr.). Da­mit er­hielt die Stadt erst meh­re­re Jahr­zehn­te nach der recht­li­chen Er­he­bung zur Co­lo­nia ei­ne um­lau­fen­de Stein­mau­er.

Grundriss des sogenannten Römerturms an der Zeughausstraße 13. (Römisch-Germanisches Museum Köln/nach Schultze/Steuernagel 1895, Tafel 3)

 

Ein zu­sam­men­hän­gen­der Bau­vor­gang wird durch den ein­heit­li­chen Ent­wurf, die glei­che Mau­er­tech­nik und die Ver­wen­dung glei­cher Bau­ma­te­ria­li­en na­he­ge­legt. Ob­gleich bis­her kei­ne na­tur­wis­sen­schaft­li­chen Mör­te­l­ana­ly­sen an ver­schie­de­nen Stel­len der Stadt­mau­er durch­ge­führt wur­den, zeugt der über­lie­fer­te ei­sen­har­te Guss­mau­er­kern von der Ge­schlos­sen­heit des Bau­vor­gangs. Das städ­ti­sche Groß­bau­pro­jekt ba­sier­te auf gründ­li­cher Pla­nung, zen­tral ge­steu­er­ter Res­sour­cen­ge­win­nung und ef­fek­ti­ver Aus­füh­rung. Bei­spiels­wei­se ver­gab man Bau­lo­se, so dass die Trupps auf­ein­an­der zu­ar­bei­te­ten. Vor die­sem Hin­ter­grund darf man mit ei­ner re­la­tiv kur­zen Bau­dau­er der fast 4 Ki­lo­me­ter lan­gen, stei­ner­nen Um­weh­rung von zehn bis 15 Jah­ren rech­nen. Viel­leicht kommt man mit et­was über ei­ner De­ka­de der Bau­zeit am nächs­ten. Im Lau­fe ih­rer Nut­zung bis ins Mit­tel­al­ter ist die rö­mi­sche Stadt­mau­er re­gel­mä­ßig un­ter­hal­ten und ge­ge­be­nen­falls in Ab­schnit­ten in­stand­ge­setzt wor­den, wie ein Teil­stück in der Dom­schatz­kam­mer zeigt.[29] 

8. Erschließung von Ressourcen

An­läss­lich der Er­rich­tung der Stadt­mau­er am En­de des 1. Jahr­hun­derts n. Chr. muss­ten un­ge­heu­re Mas­sen von Bau­ma­te­ria­len bis an das lin­ke Fluss­ufer der CCAA ver­schifft wer­den.[30] Bau­stei­ne wur­den auf Last­schif­fen, so­ge­nann­ten Präh­men fluss­ab­wärts trans­por­tiert: mehr­heit­lich Grau­wa­cken aus dem Um­feld des Ahr­tals, aber auch Tuff­stei­ne aus der Re­gi­on des Laa­cher See­vul­kans und Kalk­stei­ne vom loth­rin­gi­schen Ufer der Mo­sel so­wie in ge­rin­ge­rem Um­fang Trachy­te vom Dra­chen­fels und Ba­sal­te vom Mit­tel­rhein. Zu den Schiffs­la­dun­gen für die neue Stadt­be­fes­ti­gung ge­hör­te auch Brannt­kalk zur Her­stel­lung von Kalk­mör­tel, der un­ge­löscht in Holz­fäs­sern ver­han­delt wur­de. In gro­ßem Maß­stab pro­du­zier­te man Brannt­kalk in den Ei­feler Kalk­mul­den na­he der Erft. Zu den ein­ge­führ­ten Bau­stof­fen zähl­ten selbst­ver­ständ­lich auch Bau­höl­zer: Ei­chen aus dem nä­he­ren oder wei­te­ren Um­land der CCAA und Tan­nen aus dem Schwarz­wald, viel­leicht auch den Vo­ge­sen. Die Stäm­me der Tan­nen wur­den vom Ober­rhein bis an ih­ren Ziel­ort ge­flö­ßt und am Köl­ner Rhein­ufer zu­ge­sägt, wie hier ge­fun­de­ne Ab­fall­pro­duk­te des Werk­vor­gangs, die so ge­nann­ten Schwar­ten, be­le­gen. Grau­wa­cke-Hand­qua­der wur­den vor Ort für das auf­ge­hen­de Schal­mau­er­werk zu­ge­schla­gen. Die Rhein­aue war zur Zeit des rö­mi­schen Stadt­mau­er­baus so­wohl An­lan­de­platz für Trans­port­schif­fe als auch Groß­bau­stel­le. Aus lo­gis­ti­schen Grün­den wird man an­neh­men dür­fen, dass man zu­erst die drei Land­sei­ten der Stadt­mau­er er­rich­te­te, be­vor man ge­gen En­de der Bau­maß­nah­me das un­re­gel­mä­ßi­ge Mau­er­ge­viert an der Rhein­sei­te schloss.

Schematische Rekonstruktionsversuche der feldseitigen Fassade des römischen Nordtores. (nach Böhm / Bohnert 2003, S. 373 Abb. 1; J. Lauer / A. Schäfer 2014, S. 18)

 

9. Ein Großbauprojekt entlang dem Rhein

Zur Gro­ßar­tig­keit (ma­gni­fi­cen­tia) des rö­mi­schen Stadt­pro­spek­tes von Köln trug im be­son­de­ren Ma­ße die Neu­ge­stal­tung der Bau­in­seln bei, die di­rekt an die rhein­sei­ti­ge Stadt­mau­er an­grenz­ten.[31] An die­ser Stel­le wür­de es zu weit füh­ren, dies im De­tail dar­zu­le­gen. Her­aus­zu­stel­len ist, dass der Be­zirk der ka­pi­to­li­ni­schen Tri­as, der nörd­lich an­gren­zen­de Sa­kral­be­zirk mit ei­nem Rund­tem­pel, die in der Mit­te der Rhein­front ge­le­ge­ne Platz­an­la­ge und das an­schlie­ßen­de Prä­to­ri­um am En­de des 1. Jahr­hun­derts ar­chi­tek­to­nisch um­ge­stal­tet wor­den sind. Die Er­rich­tung der Stadt­mau­er ging mit der Neu­ge­stal­tung der rhein­sei­ti­gen Bau­in­seln ein­her, so dass von ei­nem städ­ti­schen Groß­bau­pro­jekt in der Re­gie­rungs­zeit von Kai­ser Do­mi­ti­an zu spre­chen ist.

Wäh­rend die Maß­nah­me zeit­lich re­la­tiv gut ein­zu­gren­zen ist, lie­gen kei­ne ein­deu­ti­gen Hin­wei­se auf die Her­kunft der Bau­trupps vor. Da es sich um ein öf­fent­li­ches Un­ter­neh­men der Ko­lo­nie han­del­te, wird man zu gro­ßen An­tei­len auf ei­ne städ­ti­sche Fi­nan­zie­rung schlie­ßen dür­fen. Zu den Ar­beits­kräf­ten kom­men ne­ben den Bür­gern auch Lohn­ar­bei­ter, Skla­ven, aber auch Bau­ve­xil­la­tio­nen des am Rhein sta­tio­nier­ten rö­mi­schen Hee­res in Fra­ge. Ins­be­son­de­re ist an ei­nen Ar­chi­tek­ten aus dem Stab der nie­der­ger­ma­ni­schen Hee­res­lei­tung zu den­ken, der ei­gens mit der Bau­pla­nung be­auf­tragt wur­de. 

Dass das Mi­li­tär mit ho­her Wahr­schein­lich­keit lo­gis­ti­sche Un­ter­stüt­zung beim Stadt­mau­er­bau leis­te­te, wird durch die ver­wen­de­ten Ge­stei­ne na­he­ge­legt.[32] So wur­de Tuff­stein seit au­gustei­scher Zeit in hee­res­ei­ge­nen Stein­brü­chen in der Re­gi­on des Laa­cher Sees ge­won­nen. Auf ei­ne mi­li­tä­ri­sche Er­schlie­ßung ging auch der Trachytab­bau im Sie­ben­ge­bir­ge zu­rück, der nach der Mit­te des 1. Jahr­hun­derts in­ten­siv be­trie­ben wur­de. Ent­spre­chen­de Hin­wei­se auf ei­ne mi­li­tä­ri­sche Trä­ger­schaft lie­gen für die Kalk­stein­brü­che an der Mo­sel, ge­nau­er am west­li­chen Tal­hang bei Nor­roy-lès-Pont-à-Mous­son vor. So­wohl der Ab­bau der Ge­stei­ne als auch ihr Trans­port konn­te vom Mi­li­tär ge­tra­gen wer­den. Die rö­mi­sche Rhein­flot­te, die Clas­sis Ger­ma­ni­ca, führ­te selbst Stein­lie­fe­run­gen auf ih­ren Schif­fen durch, wor­auf in­schrift­li­che Zeug­nis­se schlie­ßen las­sen.

In der Zu­sam­men­schau ist es sehr wahr­schein­lich, dass das Groß­bau­pro­jekt der CCAA, der Bau der Stadt­mau­er und die da­mit ein­her­ge­hen­de Um­ge­stal­tung der städ­ti­schen Rhein­front, we­sent­lich von der Lo­gis­tik des rö­mi­schen Mi­li­tärs un­ter­stützt wor­den ist. Da­für be­durf­te es si­cher­lich ei­nes Auf­trags der mi­li­tä­ri­schen Füh­rung. Der Ober­be­fehls­ha­ber des nie­der­ger­ma­ni­schen Li­mes­ab­schnitts wird ein solch um­fas­sen­des Kom­man­do mit dem rö­mi­schen Kai­ser ab­ge­stimmt ha­ben. Zu je­ner Zeit war das Do­mi­ti­an, der von 81–96 n. Chr. das rö­mi­sche Reich lenk­te. Mög­li­cher­wei­se ging die In­itia­ti­ve so­gar auf ihn selbst zu­rück, da un­ter sei­ner Herr­schaft das rö­mi­sche Köln zur Pro­vinz­haupt­stadt von Nie­der­ger­ma­ni­en er­ho­ben wur­de. Au­ßer der Fi­nan­zie­rung der Bau­maß­nah­me durch die Stadt kommt da­her ei­ne di­rek­te För­de­rung des Kai­sers in Be­tracht. 

10. Sicherung der Rheinvorstadt in der Spätantike

Seit dem Stadt­mau­er­bau in der Re­gie­rungs­zeit von Do­mi­ti­an ver­folg­te man ver­mut­lich den Plan, durch ei­ne Auf­fül­lung des ste­tig ver­lan­den­den Sei­ten­arms die Rhein­in­sel land­fest zu ma­chen.[33] Der Ha­fen soll­te sich nicht mehr wie in der Früh­zeit des rö­mi­schen Köln im Be­reich des Rhein­ne­ben­arms, son­dern an der Ost­sei­te der ehe­ma­li­gen Rhein­in­sel am of­fe­nen Strom be­fin­den. Ei­ne Kai­mau­er aus schwe­ren Ei­chen­pfäh­len, die im öst­li­chen Teil der Bau­gru­be der Phil­har­mo­nie 1980 aus­ge­gra­ben wur­de, spricht für ei­ne Ver­le­gung des Ha­fen­be­triebs spä­tes­tens um 140 n. Chr.[34] In der Fol­ge wur­de die Rhein­vor­stadt wei­ter aus­ge­baut.

Als in spät­an­ti­ker Zeit in­fol­ge von Ger­ma­nen­ein­fäl­len die Rhein­gren­ze im­mer un­si­che­rer wur­de, be­fes­tig­te man die Rhein­vor­stadt der Co­lo­nia Agrip­pi­na mit Schen­kel­mau­ern an der Nord- und Süd­sei­te.[35] In der süd­li­chen Schen­kel­mau­er gab es 25 Me­ter nord­west­lich des Fil­zen­gra­bens ein 989 erst­ma­lig ur­kund­lich er­wähn­tes Tor – die ‚Korn­pfor­te‘ (por­ta fru­men­ti) –, das ver­mut­lich auf spät­rö­mi­sche Zeit zu­rück­geht. Von der nörd­li­chen Schen­kel­mau­er wur­den in der Aus­gra­bung an der Phil­har­mo­nie Pfahl­ros­te und Fun­da­men­tie­run­gen aus wie­der­ver­wen­de­ten Blö­cken von Grab­denk­mä­lern fest­ge­stellt.

Detail eines translozierten Stadtmauerabschnitts an der sogenannten Hafenstraße am Römisch-Germanischen Museum. (Römisch-Germanisches Museum Köln/Foto: A. Schäfer)

 

Die Si­che­rung des Ha­fens durch Schen­kel­mau­ern, die das Ge­län­de nur seit­lich, aber nicht in der Front ab­schlie­ßen, äh­nelt den be­fes­tig­ten Schiffs­län­den des 4. Jahr­hun­derts am Rhein, aber auch der äl­tes­ten Pha­se des Köl­ner Ha­fens im frü­hen 1. Jahr­hun­dert n.Chr. mit den bei­den, vor­ge­scho­be­nen Be­fes­ti­gungs- bzw. Hafen­tür­men. In wel­chem Zeit­raum die­se bau­li­che Maß­nah­me ge­nau statt­ge­fun­den hat, ist bis­her nicht er­wie­sen. Viel­leicht fand dies im Zu­sam­men­hang des Baus von Kas­tell Di­vi­tia am ge­gen­über­lie­gen­den Rhein­ufer ge­gen 308-315 n. Chr. statt. So­wohl für den rechts­rhei­ni­schen als auch den links­rhei­ni­schen Brü­cken­kopf wird man ei­ne bau­li­che Si­che­rung er­war­ten dür­fen. In der Spät­an­ti­ke soll­te der lang­ge­streck­te Rhein­ha­fen wie in der Früh­zeit der rö­mi­schen Stadt von vor­ge­scho­be­nen Be­fes­ti­gun­gen flan­kiert wer­den, die wahr­schein­lich bis an das Rhein­ufer reich­ten. Ein der­ar­ti­ges Si­che­rungs­kon­zept ba­sier­te letzt­lich auf der To­po­gra­fie der rö­mi­schen Ha­fen­stadt. Trotz bau­li­cher Er­neue­run­gen und Er­wei­te­run­gen der rö­mi­schen Stadt­mau­ern von Köln lie­gen kla­re Kon­ti­nui­tä­ten vor, de­ren Ur­sprün­ge bis auf die au­gustei­sche Grün­dungs­pha­se zu­rück­ge­hen.[36] 

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Köln im 4. Jahrhundert n. Chr. (Römisch-Germanisches Museum Köln/Digitalisierung P. Fleischer)

 
Anmerkungen
Zitationshinweis

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Schäfer, Alfred, Die römischen Stadtmauern von Köln. Zeichen einer dynamischen Stadtentwicklung, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/die-roemischen-stadtmauern-von-koeln.-zeichen-einer-dynamischen-stadtentwicklung/DE-2086/lido/62398769204205.46644669 (abgerufen am 18.04.2024)