Die Wappen der trierischen Burgmannen um 1340

Johannes Mötsch (Meiningen)

Abbildung der Burg Balduinstein an der Lahn. (Wolfgang Braun/Rekonstruktionszeichnungen von Burgen Hessens, Nordrhein-Westfalens und Rheinland-Pfalz)

1. Landesburgen

Wenn wir an das Mit­tel­al­ter den­ken, er­schei­nen un­will­kür­lich die Bur­gen vor un­se­ren geis­ti­gen Au­gen, be­glei­tet von Bil­dern, die wir vom dor­ti­gen Le­ben ha­ben. Die­se „Kennt­nis­se“ stam­men oft aus his­to­ri­schen Ro­ma­nen, aus dem Fern­se­hen, aus dem Ki­no oder aus dem In­ter­net, an­ge­rei­chert viel­fach durch den Be­such von Mit­tel­al­ter-Fes­ti­vals, die oft auf Bur­gen statt­fin­den und schon des­halb zu be­grü­ßen sind, weil ihr Er­lös zum Er­halt der Bau­denk­mä­ler be­trägt. Man „wei­ß“ da­her, dass die Bur­gen (auch) Wohn­sit­ze wa­ren, dass dort ed­le Rit­ter und schö­ne Burg­fräu­lein leb­ten und ge­le­gent­lich ein Min­ne­sän­ger vor dem Burg­tor er­schien und mit­tels Mu­sik und Ge­sang um Ein­lass er­such­te. 

In der Tat war ein er­heb­li­cher Teil der Bur­gen in Hän­den ad­li­ger Fa­mi­li­en un­ter­schied­li­cher Stel­lung (Her­zö­ge, Gra­fen, Frei­her­ren, un­ti­tu­lier­ter Nie­dera­del) und dien­te die­sen als Wohn­sitz. Die Mehr­zahl die­ser Fa­mi­li­en be­nann­ten sich nach ei­ner Burg (und wech­sel­te da­her manch­mal den Na­men). In Ein­zel­fäl­len sind Bur­gen über Jahr­hun­der­te im Be­sitz der­sel­ben Fa­mi­lie ge­blie­ben; das Rhein­land ver­fügt mit der Burg Eltz über ein ein­drucks­vol­les Bei­spiel. 

Ein er­heb­li­cher Teil der Bur­gen aber ge­hör­te den Lan­des­her­ren. Zu die­sen zähl­ten im Hei­li­gen Rö­mi­schen Reich deut­scher Na­ti­on auch die Mehr­zahl der Bi­schö­fe so­wie ei­ni­ge Äb­te. Die lan­des­herr­li­chen Bur­gen wa­ren vor al­lem mi­li­tä­ri­sche An­la­gen zur Si­che­rung von Gren­zen oder Ver­kehrs­we­gen, spä­ter dann auch Sit­ze der Ver­wal­tung, bis die­se in die Städ­te ver­legt wur­den. Als mi­li­tä­ri­sche An­la­gen wur­den sie lau­fend den Er­for­der­nis­sen an­ge­passt oder – wenn sie et­wa dem Be­schuss durch die im­mer durch­schlags­kräf­ti­gen Feu­er­waf­fen nicht mehr ge­wach­sen wa­ren – dem all­mäh­li­chen Ver­fall preis­ge­ge­ben. So ent­stan­den die ma­le­ri­schen Rui­nen, die wir heu­te vor Au­gen ha­ben.

Die­se Lan­des­bur­gen wa­ren nicht – oder nicht in ers­ter Li­nie – Wohn­sit­ze von Ad­li­gen. Dort leb­ten dau­er­haft vor al­lem die Per­so­nen, die für Be­wa­chung und Un­ter­halt er­for­der­lich wa­ren: Pfört­ner, Wäch­ter und Turm­hü­ter, manch­mal auch Esel­trei­ber, die mit ih­ren Tie­ren den Be­darf an Was­ser trans­por­tier­ten – sämt­lich Leu­te bäu­er­li­cher Her­kunft, oft aus den be­nach­bar­ten Dör­fern, die in ei­nem Dienst­ver­hält­nis zum Burg­herrn stan­den. Da­ne­ben aber be­nö­tig­te der Ei­gen­tü­mer für sei­ne Burg mi­li­tä­ri­schen Sach­ver­stand. Den re­prä­sen­tier­ten Män­ner nie­de­rad­li­ger Her­kunft, Rit­ter und Knap­pen, die ihr krie­ge­ri­sches Hand­werk von Ju­gend auf ge­lernt hat­ten: die Burg­man­nen.

Sie stan­den in ei­nem Lehns­ver­hält­nis zum Ei­gen­tü­mer der Burg, wa­ren ver­pflich­te­tet, sich für ei­nen ver­ein­bar­ten Zeit­raum auf der Burg auf­zu­hal­ten - Re­si­denz zu leis­ten - und, wenn er­for­der­lich, über den so fest­ge­leg­ten Zeit­raum hin­aus kurz­fris­tig die dor­ti­ge Mann­schaft zu ver­stär­ken. Da­für er­hiel­ten sie Geld- oder Na­tu­ral­leis­tun­gen (Ge­trei­de oder Wein), die in ei­nem Ver­hält­nis zu ih­rem so­zia­len Sta­tus, zu ih­rer mi­li­tä­ri­schen Leis­tungs­fä­hig­keit und zur Dau­er ih­rer Re­si­denz­ver­pflich­tung stan­den.

Die ent­spre­chen­den Ver­pflich­tun­gen von Gra­fen oder an­ge­se­he­nen Frei­her­ren wa­ren oft sym­bo­li­scher Na­tur: sie konn­ten sich durch Nie­de­rad­li­ge ver­tre­ten las­sen. Män­ner, auf de­ren Diens­te der Lan­des­herr Wert leg­te, be­sa­ßen oft meh­re­re Burg­le­hen, wa­ren aber eher in der Um­ge­bung ih­res Herrn als auf des­sen Bur­gen zu fin­den. An­de­re aber – oft Män­ner, die so­zi­al an der Gren­ze von Adel und Nicht­a­del an­zu­sie­deln wa­ren – hat­ten über das gan­ze Jahr Re­si­denz zu leis­ten. Für sie war die Burg ihr Haupt­wohn­sitz. Als Un­ter­kunft für die­se Leu­te dien­ten die viel­fach in grö­ße­rer Zahl vor­han­de­nen Burg­man­nen­häu­ser. So gab es auf der un­ten er­wähn­ten Grim­burg 15 Burg­man­nen, die im Be­sitz von Häu­sern auf der Burg oder in der Tal­sied­lung wa­ren. Burg­le­hen hat­ten da­ne­ben wei­te­re 16 Burg­man­nen, dar­un­ter die so­zi­al Hö­her­ge­stell­ten, die viel­fach nur im „Alarm­fal­l“ zu er­schei­nen hat­ten. Die Ver­pflich­tun­gen der Burg­man­nen wur­den in der Re­gel ur­kund­lich fest­ge­hal­ten.

2. Balduin von Luxemburg, Erzbischof von Trier

Bal­du­in von Lu­xem­burg, von 1307/1308 bis zu sei­nem Tod im Ja­nu­ar 1354 Erz­bi­schof von Trier, war ei­ne be­deu­ten­de Fi­gur auf reichs­po­li­ti­scher Büh­ne. Ge­mein­sam mit dem aus der Graf­schaft Lu­xem­burg stam­men­den Main­zer Erz­bi­schof Pe­ter von As­pelt (1306-1320) konn­te er 1308 die Wahl der Mit­kur­fürs­ten auf sei­nen Bru­der Graf Hein­rich VII. von Lu­xem­burg len­ken. 1310 konn­te die­ser Kö­nig sei­nem Sohn Jo­hann (1296-1346) durch die Ehe mit der Er­bin des Kö­nig­reichs Böh­men ei­ne erb­li­che Kro­ne ver­schaf­fen. Im Herbst 1310 brach Kö­nig Hein­rich über die Al­pen auf, um sich in Rom zum Kai­ser krö­nen zu las­sen. Erz­bi­schof Bal­du­in hat ihn zeit­wei­se be­glei­tet, er war auch bei der Kai­ser­krö­nung am 29.6.1312 an­we­send. Im März 1313 kehr­te Bal­du­in nach Deutsch­land zu­rück. Am 24.8.1313 ist Kai­ser Hein­rich VII. in Buon­con­ven­to ge­stor­ben.

Auch auf die fol­gen­den Kö­nigs­wah­len hat­te Erz­bi­schof Bal­du­in als Kur­fürst des Rei­ches we­sent­li­chen Ein­fluss. 1346 war er an der Wahl sei­nes Großn­ef­fen Karl, Mark­graf von Mäh­ren (En­kel Hein­richs VII. und Sohn des Kö­nigs Jo­hann von Böh­men) ma­ß­geb­lich be­tei­ligt. Die Kro­ne des Hei­li­gen Rö­mi­schen Reichs ist nach Kai­ser Karl IV. (rö­misch-deut­scher Kö­nig 1346/1349-1378, ab 1356 Kai­ser) auch von des­sen Söh­nen Wen­zel (rö­misch-deut­scher Kö­nig 1376-1400, ge­stor­ben 1419) und Si­gis­mund (rö­misch-deut­scher Kö­nig 1410/11-1437, ab 1433 Kai­ser) ge­tra­gen wor­den. Die­ser Auf­stieg des Hau­ses Lu­xem­burg zu eu­ro­päi­scher Be­deu­tung ist auch Bal­du­ins Ver­dienst.

Der Erz­bi­schof war ein über­aus fä­hi­ger Ver­wal­ter. Er schuf auf ei­ner vor­ge­fun­de­nen Ba­sis die Äm­ter­struk­tur des Erz­stif­tes Trier (sei­nes welt­li­chen Ter­ri­to­ri­ums), die bis zum En­de des al­ten Rei­ches ma­ß­geb­lich ge­blie­ben ist. Ei­ne ge­ord­ne­te Fi­nanz­ver­wal­tung und ei­ne an den Ver­hält­nis­sen in Frank­reich ori­en­tier­te Schrift­gut­ver­wal­tung war da­für ei­ne we­sent­li­che Vor­aus­set­zung. Das do­ku­men­tie­ren die so­ge­nann­ten „Bal­duine­e­n“, vier Ko­pi­are mit den für die Ver­wal­tung des Ter­ri­to­ri­ums wich­tigs­ten Ur­kun­den. Ei­nem die­ser Bal­duine­en war der „Bil­der­zy­klus von Kai­ser Hein­richs Rom­fahr­t“ bei­ge­bun­den, in dem Bal­du­in den Rom­zug sei­nes Bru­ders, des­sen Kai­ser­krö­nung und des­sen Tod do­ku­men­tier­te – viel­fach als Au­gen­zeu­ge, wie ei­gen­hän­di­ge An­mer­kun­gen aus­wei­sen.

Auf den Rück­sei­ten der ers­ten 14 Blät­ter des Bil­der­zy­klus aber fin­den sich Wap­pen, die sich an­hand der Be­schrif­tun­gen den Burg­man­nen der trie­ri­schen Lan­des­bur­gen zu­wei­sen las­sen. Je­de Sei­te hat sechs Rei­hen zu je sechs Schil­den - al­so 36 pro Sei­te -, die je­doch nur zum Teil mit Wap­pen aus­ge­füllt sind. Ei­ni­ge sind leer, aber mit Na­men be­zeich­net, der Rest leer oh­ne wei­te­re An­ga­ben.

Waf­fen­tech­ni­sche Ent­wick­lun­gen (un­ter an­de­rem die Ein­füh­rung von Vi­sie­ren) hat­ten zu Be­ginn des 12. Jahr­hun­derts da­zu ge­führt, dass man ei­nen voll ge­rüs­te­ten Rei­ter­krie­ger nicht mehr iden­ti­fi­zie­ren konn­te. In den 1130er Jah­ren be­gann man da­her, auf den Schil­den Kenn­zei­chen an­zu­brin­gen, die ei­ne sol­che Iden­ti­fi­zie­rung er­mög­lich­ten. An­hand des­sen, was ein Rit­ter „im Schil­de führ­te“, konn­te man künf­tig er­ken­nen, ob es sich um Freund oder Feind han­del­te. Weil ei­ne der­ar­ti­ge Kenn­zeich­nung ei­nem weit ver­brei­te­ten Be­dürf­nis ent­sprach, brei­te­te sie sich sehr schnell in ganz Eu­ro­pa aus – nicht nur re­gio­nal, son­dern auch so­zi­al: ers­ter be­kann­ter Trä­ger ei­nes Wap­pens war ein An­ge­hö­ri­ger des fran­zö­si­schen Kö­nigs­hau­ses. Am En­de des Mit­tel­al­ters war die Füh­rung von Wap­pen für al­le selbst­ver­ständ­lich, die sich dem Adel zu­rech­ne­ten. Spä­ter leg­ten sich auch vie­le Fa­mi­li­en aus dem Bür­ger­tum ein Wap­pen zu. Gleich­zei­tig bil­de­te sich ei­ne Be­rufs­grup­pe, de­ren wich­tigs­te Auf­ga­be die Kennt­nis der Wap­pen war – die He­rol­de. Die his­to­ri­sche Hilfs­wis­sen­schaft, die sich mit den Wap­pen be­schäf­tigt, wird da­her als He­ral­dik be­zeich­net. Ih­re Fach­spra­che ist das Fran­zö­si­sche. 

Un­se­re Quel­len für die über­gro­ße Mehr­zahl der im Mit­tel­al­ter ge­führ­ten Wap­pen sind die Sie­gel, die als Be­glau­bi­gungs­mit­tel (ent­spre­chend den heu­ti­gen Un­ter­schrif­ten) an den Ur­kun­den an­ge­bracht sind. Die Sie­gel der Fürs­ten, Gra­fen und Her­ren zei­gen meist ei­nen Rit­ter zu Pferd mit Wap­pen­schild und Schwert, die der Nie­de­rad­li­gen le­dig­lich ei­nen Wap­pen­schild. Da­ne­ben ent­hal­ten die Sie­gel ei­ne Um­schrift, die den Sie­gel­füh­rer be­nennt. In Sie­geln sind da­her Wap­pen seit dem 12. Jahr­hun­dert in sehr gro­ßer Zahl über­lie­fert. Al­ler­dings kennt man, be­dingt durch die Be­son­der­heit der Quel­len oft nur die he­ral­di­schen Bil­der, nicht aber de­ren Far­ben (Tink­tu­ren) – auch wenn man ge­le­gent­lich ver­sucht hat, an­hand von De­tails (et­wa Schraf­fu­ren) der Sie­gel Schlüs­se auf die in den Wap­pen vor­kom­men­den Far­ben zu zie­hen. 

Um­so dank­ba­rer ist die He­ral­dik für Quel­len, die die­sem Man­gel ab­hel­fen. Da­zu ge­hört ge­le­gent­lich die Buch­ma­le­rei. Die Man­es­si­sche Lie­der­hand­schrift, die die wich­tigs­ten Min­ne­sän­ger vor­stellt, prä­sen­tiert die­se Män­ner stets mit ei­nem Wap­pen. Zahl­rei­che Fa­mi­li­en, die im Mit­tel­al­ter ei­ne Rol­le spiel­ten, blüh­ten über Jahr­hun­der­te oder blü­hen bis heu­te. Da­her ken­nen wir die Far­ben ih­rer Wap­pen aus spä­te­ren Be­le­gen. Den­noch bleibt un­se­re Kennt­nis der im Mit­tel­al­ter ge­führ­ten Wap­pen sehr be­schränkt. In der gro­ßen Zahl der far­big ge­zeich­ne­ten Wap­pen auch von Fa­mi­li­en und Ein­zel­per­so­nen, die nur im 14. Jahr­hun­dert in den ur­kund­li­chen Quel­len vor­kom­men, liegt der gro­ße Wert der Wap­pen auf den Rück­sei­ten des Bil­der­zy­klus von Kai­ser Hein­richs Rom­fahrt.

In vie­len Fäl­len las­sen sich aus der ur­kund­li­chen Über­lie­fe­rung (nicht nur den „Bal­duine­e­n“) er­gän­zen­de In­for­ma­ti­on zu den Burg­man­nen und ih­ren Burg­le­hen ge­win­nen. Dar­aus wird deut­lich, in wel­chem Aus­maß Erz­bi­schof Bal­du­in ei­ne sys­te­ma­ti­sche Bur­gen­po­li­tik be­trie­ben hat. Er hat sich Bur­gen, die bis da­hin Ei­gen ih­rer Be­sit­zer wa­ren, zu Le­hen auf­tra­gen las­sen und hat Öff­nungs­rech­te an an­de­ren Bur­gen er­wor­ben, so dass die ihm im Kon­flikt­fall zur Ver­fü­gung stan­den. Vor al­lem aber hat er das Netz der lan­des­herr­li­chen Bur­gen wei­ter aus­ge­baut. Et­li­che Bur­gen wa­ren be­reits von sei­nen Vor­gän­gern er­rich­tet oder er­wor­ben und mit Burg­man­nen be­setzt wor­den. Ei­ni­ge hat er selbst neu er­rich­tet und durch die Na­mens­ge­bung mit sei­ner Per­son ver­bun­den (Bal­du­in­stein, Bal­du­ins­eck, Bal­denau).

3. Landesburgen im Erzstift Trier

Die Rei­hen­fol­ge der Lan­des­bur­gen auf den hier in­ter­es­sie­ren­den 14 Blät­tern ori­en­tiert sich an der Geo­gra­phie: sie be­ginnt süd­lich der Bi­schofs­stadt Trier und wan­dert im Uhr­zei­ger­sinn um die­se und das zwei­te Zen­trum Ko­blenz her­um. In al­len Fäl­len las­sen sich ne­ben den Burg­man­nen, de­ren Wap­pen hier ver­tre­ten sind, auf die­sen Lan­des­bur­gen wei­te­re Burg­man­nen nach­wei­sen.

Die Grim­burg na­he dem heu­te so be­nann­ten Dorf, das ur­sprüng­lich Sau­schied hieß, wur­de von Erz­bi­schof Jo­hann von Trier (1190-1212) wohl zu Be­ginn sei­ner Amts­zeit an­ge­legt. Ein ers­ter ur­kund­li­cher Be­leg da­tiert aus dem Jahr 1192. Die Burg soll­te die in die­sem Raum ge­le­ge­nen Be­sit­zun­gen und Rech­te des Erz­stifts ge­gen die Her­zö­ge von Loth­rin­gen, die Her­ren von Mont­clair (loth­rin­gi­sche Lehns­leu­te) und ver­mut­lich ge­gen die Gra­fen von Spon­heim si­chern. Sie lag auch in Bal­du­ins Re­gie­rungs­zeit im­mer wie­der im Zen­trum ter­ri­to­ri­al­po­li­ti­scher Aus­ein­an­der­set­zun­gen, die teil­wei­se mi­li­tä­risch aus­ge­tra­gen wur­den. Dem ent­spricht die gro­ße An­zahl der dor­ti­gen Burg­man­nen (30), von de­nen die Hälf­te über Burg­man­nen­häu­ser auf der Burg (6) oder in der Tal­sied­lung (9) ver­füg­te. Es han­delt sich bei die­sen um die we­ni­ger an­ge­se­he­nen Burg­man­nen, die in der Re­gel die um­fang­rei­che­ren Re­si­denz­ver­pflich­tun­gen hat­ten. 

Die Saar­burg ist die äl­tes­te Lan­des­burg des Erz­stifts Trier. Sie wur­de 964 an den Gra­fen von Lu­xem­burg über­ge­ben und kam erst Mit­te des 11. Jahr­hun­derts wie­der an das Erz­stift zu­rück. Auf letz­te Rech­te an der Saar­burg ver­zich­te­te Kö­nig Jo­hann von Böh­men, Graf von Lu­xem­burg (Bal­du­ins Nef­fe), erst im Fe­bru­ar 1314. Auch die­se Burg dien­te der Si­che­rung des Ter­ri­to­ri­ums ge­gen die Her­zö­ge von Loth­rin­gen und de­ren Kli­en­tel, aber auch ge­gen die Gra­fen von Lu­xem­burg. Dies er­klärt die An­zahl der Burg­man­nen, die lau­fend er­gänzt wur­de.

Die Burg Welsch­bil­lig, ei­ne Was­ser­burg, war von Erz­bi­schof Hil­lin (1152-1169) für das Erz­stift er­wor­ben wor­den. Un­ter Erz­bi­schof Ar­nold (1242-1259) wur­de sie wei­ter aus­ge­baut. Ter­ri­to­ri­al­po­li­ti­sche Kon­kur­ren­ten in die­sem Raum wa­ren hier vor al­lem die Gra­fen von Lu­xem­burg.

Die Kyll­burg ist En­de der 1230er Jah­re durch Erz­bi­schof Diet­rich von Wied (1212-1242) zum Schutz der Ei­fel­be­sit­zun­gen er­rich­tet wor­den – vor al­lem als Ge­gen­burg zu Mal­berg. 1239 wur­den in ei­nem Ver­trag mit der Grä­fin von Lu­xem­burg die bei­der­sei­ti­gen Rech­te in die­sem Raum ge­re­gelt. Mit dem Er­werb von Mal­berg ver­lor die Kyll­burg ih­re Be­deu­tung, zu­mal der Graf von Lu­xem­burg zu den Burg­man­nen ge­hör­te, die Burg al­so ge­gen ihn nicht ver­wen­det wer­den konn­te. 

Die Burg Mal­berg be­stand aus zwei Tei­len. Die Ober­burg war 1238 Le­hen des Erz­stifts Trier ge­wor­den, die Un­ter­burg wur­de 1280 an Erz­bi­schof Hein­rich von Vinstin­gen (1260-1286) ver­kauft. 1302 trug al­ler­dings Fried­rich von Mal­berg die Ober­burg dem Gra­fen von Lu­xem­burg zu Le­hen auf, oh­ne auf die trie­ri­schen Rech­te Rück­sicht zu neh­men. Erst 1314 konn­te Erz­bi­schof Bal­du­in ei­nen Ver­zicht sei­nes Nef­fen Kö­nig Jo­hann er­rei­chen. Mal­berg dien­te fort­an der Si­che­rung des Erz­stifts ge­gen die Gra­fen von Lu­xem­burg. Das er­klärt die gro­ße An­zahl der Burg­man­nen. 

In Man­der­scheid la­gen zwei Bur­gen dicht ne­ben­ein­an­der. Die Ober­burg, er­baut von den Gra­fen von Lu­xem­burg, war 1147 nach lang­wie­ri­gen Aus­ein­an­der­set­zun­gen an Erz­bi­schof Al­be­ro (1132-1152) ab­ge­tre­ten wor­den. In­ner­halb der nächs­ten Jahr­zehn­te wur­de dann die Nie­der­burg er­rich­tet, nach der sich das Ge­schlecht der Her­ren, spä­te­ren Gra­fen von Man­der­scheid be­nann­te, die die­se Burg von den Gra­fen von Lu­xem­burg zu Le­hen tru­gen. Dar­aus er­wuchs ein Kon­flikt­po­ten­ti­al, das die gro­ße An­zahl der Burg­man­nen er­klärt.

Die Neu­er­burg bei Witt­lich ist in ei­ner Feh­de zwi­schen Erz­bi­schof Al­be­ro und dem Gra­fen Hein­rich von Na­mur und Lu­xem­burg (1140-1147) er­rich­tet wor­den; auch sie war in ers­ter Li­nie ge­gen die Gra­fen von Lu­xem­burg ge­rich­tet. Da Erz­bi­schof Bal­du­in zeit­wei­se in Aus­ein­an­der­set­zun­gen mit den Her­ren von Daun und von Man­der­scheid so­wie den Gra­fen von Spon­heim (Be­sit­zern des Krö­ver Rei­ches) stand, warb er ei­ne gro­ße An­zahl von Burg­man­nen.

 

Die Reichs­burg Co­chem wur­de 1294 von Kö­nig Adolf (rö­misch-deut­scher Kö­nig 1292-1298) an Erz­bi­schof Bo­e­mund (1288-1299) ver­pfän­det. Die­ser wur­de 1298 zum Erb­burg­mann ein­ge­setzt. Da­mit war die Burg für das Erz­stift ge­si­chert. Weil sie die Schiff­fahrt auf der Mo­sel kon­trol­lier­te, ist die Burg mit ei­ner zahl­rei­chen Burg­mann­schaft be­setzt ge­we­sen. 

Mit dem Bau ei­ner Burg in May­en hat­te Erz­bi­schof Hein­rich von Vinstin­gen in den 1270er Jah­ren be­gon­nen. Er und sei­ne Nach­fol­ger konn­ten nach und nach die Rech­te Drit­ter am Ort (un­ter an­de­rem der Gra­fen von Vir­ne­burg) er­wer­ben oder ver­drän­gen. Im Thron­streit nach der Dop­pel­wahl von 1314 stan­den der Erz­bi­schof und die­se Gra­fen auf ver­schie­de­nen Sei­ten. Mit Fer­tig­stel­lung der Stadt­mau­er (1326) ver­lor die Burg an Wert.

Die La­ge von Müns­ter­mai­feld ent­sprach der von May­en, ei­ne Burg dürf­te be­reits 1285 vor­han­den ge­we­sen sein. 1333 wur­de die Burg durch Erz­bi­schof Bal­du­in an das ört­li­che Stift ge­schenkt. Be­grün­det wur­de das durch die Voll­endung der Stadt­mau­er.

Die auf dem Eh­ren­breit­stein ge­gen­über Ko­blenz ge­le­ge­ne Burg ge­hört zu den äl­tes­ten Lan­des­bur­gen des Erz­stifts. Sie dürf­te 1018 mit dem Kö­nigs­hof Ko­blenz an den Erz­bi­schof ge­langt sein. Weil die in der Re­gi­on lie­gen­den Gü­ter und Rech­te des Erz­stifts in den fol­gen­den Jahr­hun­der­ten im­mer wei­ter aus­ge­baut wur­den, wa­ren sie zu Bal­du­ins Re­gie­rungs­zeit kaum noch in Ge­fahr. Das er­klärt die ge­rin­ge An­zahl der Burg­le­hen.

Die Burg Har­ten­fels, süd­lich von Mon­ta­baur ge­le­gen, wird erst­mals 1249 ur­kund­lich er­wähnt. Da­mals ver­kauf­te die Grä­fin Mech­tild von Sayn ih­re dor­ti­gen Rech­te an den Erz­bi­schof Ar­nold von Isen­burg, der in der Fol­ge auch die An­tei­le der üb­ri­gen Be­sit­zer er­warb. Die Burg war von Be­sit­zun­gen Drit­ter um­ge­ben, dem­nach im­mer ein ge­fähr­de­ter Au­ßen­pos­ten. Dies galt be­son­ders in Zei­ten, in de­nen Erz­bi­schof Bal­du­in im Wes­ter­wald ei­ne ex­pan­si­ve Ter­ri­to­ri­al­po­li­tik be­trieb.

Die Burg in Mon­ta­baur ist wohl von Erz­bi­schof Diet­rich von Wied er­rich­tet wor­den. Na­men ge­bend war der im Hei­li­gen Land ge­le­ge­ne Berg (la­tei­nisch: mons) Ta­bor, wo ein Bru­der des Erz­bi­schofs ge­kämpft hat­te. Be­reits 1235 ge­wann die­ser Erz­bi­schof ei­ne grö­ße­re An­zahl von Burg­man­nen. Das de­mons­triert die mi­li­tä­ri­sche Be­deu­tung der Burg, die auch in Bal­du­ins Re­gie­rungs­zeit be­ste­hen blieb.

Fotografie der Reichsburg Cochem. (CC BY-SA 3.0/Holger Weinandt)

 

Bal­du­in­stein an der Lahn ge­hört zu den Bur­gen, die von Bal­du­in er­baut (1320) und be­nannt wor­den sind. Sie war ge­gen die na­he ge­le­ge­ne Schaum­burg ge­rich­tet, de­ren Be­sit­zer im Thron­streit nach 1314 ge­gen den von Bal­du­in ge­wähl­ten und ge­för­der­ten Her­zog Lud­wig von Bay­ern stan­den. Sie war zu­nächst ein ge­fähr­de­ter Au­ßen­pos­ten, ver­lor aber nach dem Er­werb des na­he ge­le­ge­nen Lim­burg (1344) an Be­deu­tung.

An der Burg Ster­ren­berg (am Rhein ge­gen­über Bad Sal­zig), er­baut wohl um 1250/60 durch die Her­ren von Bo­lan­den und da­nach in Hän­den von de­ren Er­ben be­zie­hungs­wei­se der Gra­fen von Kat­zeneln­bo­gen, be­stan­den Rech­te des Rei­ches, die 1316 durch Kö­nig Lud­wig (rö­misch-deut­scher Kö­nig 1314-1347, ab 1328 Kai­ser) an Erz­bi­schof Bal­du­in über­tra­gen wor­den sind. Die Burg soll­te die rechts­rhei­ni­schen Be­sit­zun­gen des Erz­stifts schüt­zen.

Die Burg Stol­zen­fels wur­de 1248 durch Erz­bi­schof Ar­nold von Isen­burg zum Schutz der na­he ge­le­ge­nen Stadt Ko­blenz und des dor­ti­gen Rhein­zolls er­rich­tet. Die­se Auf­ga­be hat­te sie auch noch zu Bal­du­ins Zeit. Das er­klärt die grö­ße­re An­zahl an Burg­man­nen. 

Die Burg Thu­randt bei Al­ken an der Mo­sel ist um die Wen­de vom 12. zum 13. Jahr­hun­dert durch den rhei­ni­schen Pfalz­gra­fen Hein­rich (Pfalz­graf 1195-1212), Sohn Hein­richs des Lö­wen (Her­zog 1142-1180) er­baut wor­den. Er wähl­te die­sen Na­men, weil er 1197 mit deut­schen Kreuz­fah­rern an der Be­la­ge­rung der Burg To­ron im Hei­li­gen Land teil­ge­nom­men hat­te. 1248 konn­ten die Erz­bi­schö­fe von Köln und Trier die Burg nach ei­ner län­ge­ren Be­la­ge­rung er­obern. Sie wur­de durch ei­ne Mau­er ge­teilt, bei­de Sei­ten er­rich­te­ten je ei­nen Turm – das gibt der Burg bis heu­te ihr cha­rak­te­ris­ti­sches Aus­se­hen. Im 14. Jahr­hun­dert wa­ren die Be­sit­zun­gen des Erz­stifts in die­sem Raum nicht mehr ge­fähr­det. Da­her war die An­zahl der Burg­man­nen ge­ring.

Die bei­den Bur­gen zu Treis an der Mo­sel wur­den Mit­te des 12. Jahr­hun­derts durch Erz­bi­schof Al­be­ro er­wor­ben. Hier be­sa­ßen die Her­ren von Wil­den­burg (Ei­fel) als Mit­be­sit­zer der Burg Braunshorn auf dem Huns­rück ein Burg­le­hen, das nach dem Tod des Phil­ipp von Wil­den­burg (ge­stor­ben Ju­li 1328) zum Wit­tum von des­sen Ehe­frau Jo­han­net­ta (aus dem Haus der Gra­fen von der Mark) ge­hör­te. Da­her wird sie als ein­zi­ger weib­li­cher „Burg­man­n“ auf die­sen Blät­tern ge­nannt; das ihr zu­ge­schrie­be­ne Wap­pen (in Her­me­lin ein ro­ter Herz­schild; Nr. 409) ist das des ver­stor­be­nen Ehe­man­nes.

Abbildung der Burg Balduinstein an der Lahn. (Wolfgang Braun/Rekonstruktionszeichnungen von Burgen Hessens, Nordrhein-Westfalens und Rheinland-Pfalz)

 

Im Ju­li 1325 er­warb Erz­bi­schof Bal­du­in von den Nie­de­rad­li­gen von Buch ein Grund­stück zum Bau ei­ner Burg, die er Bal­du­ins­eck nann­te (Na­me erst­mals be­legt im Au­gust 1325). Sie soll­te das erz­stif­ti­sche Ter­ri­to­ri­um ge­gen die Gra­fen von Spon­heim-Kreuz­nach schüt­zen, die un­ter an­de­rem im na­hen Kas­tel­laun sa­ßen. Die Gra­fen sa­hen sich bald zu Zu­ge­ständ­nis­sen ge­nö­tigt, ei­ne stär­ke­re Burg­mann­schaft ist des­halb für Bal­du­ins­eck nicht mehr an­ge­wor­ben wor­den. 

Die Schmidtburg, ur­sprüng­lich im Be­sitz der Wild­gra­fen, ist 1324 durch den Wild­gra­fen Hein­rich dem Erz­bi­schof zu Le­hen auf­ge­tra­gen wor­den. Der Tod Hein­richs im Jahr 1328 lös­te ei­ne mi­li­tä­ri­sche Aus­ein­an­der­set­zung aus, die sich bis 1342 hin­zog. Die La­ge der Burg mach­te auch wei­ter­hin ei­ne zahl­rei­che Be­sat­zung not­wen­dig.

Zum Schutz sei­ner Be­sit­zun­gen auf dem Huns­rück (ge­gen die Gra­fen von Spon­heim) hat der Erz­bi­schof im Jahr 1324 die Was­ser­burg Bal­denau er­rich­tet. We­gen ih­rer ge­rin­gen Grö­ße ist auch die Zahl der Burg­man­nen stets klein ge­blie­ben.

Die Burg über Bern­kas­tel, 1030 erst­mals er­wähnt, war spä­ter in Hän­den der Gra­fen von Blies­kas­tel. Um 1200 wur­de sie von Erz­bi­schof Jo­hann ein­ge­nom­men. Ob­wohl da­mals bei­de Sei­ten ver­ein­bart hat­ten, dort nie wie­der ei­ne Burg zu er­rich­ten, tat dies Erz­bi­schof Hein­rich um 1280. Rech­te der Gra­fen be­zie­hungs­wei­se ih­rer Er­ben wur­den ab­ge­fun­den. Die Burg dien­te vor al­lem dem Schutz der dar­un­ter ge­le­ge­nen Stadt.

Die Burg in St. Wen­del ist 1328 durch Erz­bi­schof Bal­du­in aus den Hän­den der Gra­fen von Saar­brü­cken er­wor­ben wor­den. Burg und Stadt bil­de­ten fort­an ei­nen Au­ßen­pos­ten des Erz­stifts. Ei­ne of­fen­si­ve Ter­ri­to­ri­al­po­li­tik hat Bal­du­in in die­sem Raum nicht be­trie­ben, die An­zahl der Burg­man­nen blieb da­her klein.

Hin­zu­wei­sen ist noch dar­auf, dass die Erz­bi­schö­fe mit Ar­ras (bei Alf), Bop­pard, Klot­ten, Ko­blenz, Ko­bern und (Freu­den-) Kop­pe wei­te­re Lan­des­bur­gen be­sa­ßen, auf de­nen Burg­man­nen an­säs­sig wa­ren, die aber in der hier in­ter­es­sie­ren­den Quel­le nicht vor­ge­stellt wer­den.

4. Burglehen und Burglehnsurkunden

Al­le ein­schlä­gi­gen, die Wap­pen er­läu­tern­den und er­gän­zen­den In­for­ma­tio­nen ver­dan­ken wir den Burg­lehn­sur­kun­den be­zie­hungs­wei­se -re­ver­sen (aus­ge­stellt vom Erz­bi­schof be­zie­hungs­wei­se dem Burg­mann). Die­se sind in gro­ßer Zahl er­hal­ten ge­blie­ben (als Aus­fer­ti­gun­gen, Ab­schrif­ten in den „Bal­duine­e­n“ oder als No­ti­zen in spä­te­ren Ar­chiv­ver­zeich­nis­sen). Zwei Re­ges­ten (in­halt­li­che Zu­sam­men­fas­sun­gen) sol­cher Ur­kun­den sol­len gleich­sam als Bei­spiel für al­le die­nen und auch die Mög­lich­kei­ten der Aus­wer­tung de­mons­trie­ren (Zi­ta­te, ins­be­son­de­re die Schreib­wei­sen der Orts- und Per­so­ne­namen in den Vor­la­gen, kur­siv):

a) Der Rit­ter Gott­fried, erst­ge­bo­re­ner Sohn des Gra­fen von Sayn (Seyne) ver­pflich­tet sich, für ei­ne be­stimm­te Geld­sum­me dem Erz­bi­schof Bal­du­in jähr­lich Ein­künf­te von 25 Mark, 3 Hel­ler auf den Pfen­nig ge­rech­net, aus Ei­gen­gut an­zu­wei­sen, das dem Erz­stift Trier güns­tig ge­le­gen ist. Die­se Ein­künf­te soll er als Burg­le­hen zu Har­ten­fels (-velz) zu­rück­er­hal­ten. Nimmt er ei­ne der­ar­ti­ge An­wei­sung nicht vor, soll er sein Dorf Al­pen­rod (Al­brechts­ro­de) und an­de­re Gü­ter bei Har­ten­fels auf­tra­gen, bis dem Erz­bi­schof die er­wähn­ten Ein­künf­te an­ge­wie­sen sind. Der Aus­stel­ler sie­gelt. – Da­tum Con­flu­en­tie pen­ul­ti­ma die men­sis Iun­iii 1320.

An der Ur­kun­de, aus­ge­stellt in Ko­blenz am 29.6.1320 (Haupt­staats­ar­chiv Wies­ba­den Abt. 340 Nr. 10082a), hängt das Sie­gel des Aus­stel­lers, von dem nur ein Rest er­hal­ten ist: schwarz, rund, 3,5 cm Durch­mes­ser. Im Sie­gel­feld ein Wap­pen­schild (Leo­pard). Um­schrift (mit Lü­cken): +S. GO­FRI­DI. […]. SE­NEN[SI]S. (=Sie­gel des Gott­fried [Gra­fen / Sohn des Gra­fen] von Sayn). Das Wap­pen ist iden­tisch mit dem, des­sen Ab­bil­dung sich un­ter den Burg­man­nen zu Har­ten­fels be­fin­det (Nr. 241): De gueu­les au lé­o­pard ram­pant d´or, lam­pas­sé de gueu­les, la queue fourchue et pas­sée en sau­to­ir / in Rot ein gol­de­ner, auf­ge­rich­te­ter, rot­be­zungter Leo­pard mit Dop­pel­schwanz. 

b) Der wohl­ge­bo­re­ne Knecht Jo­hann von [Daun ge­nannt von] Zie­vel be­kun­det, des Erz­bi­schofs Bal­du­in Burg­mann in Burg und Stadt Man­der­scheid (-scheit) zu sein. Da­für hat er vom Erz­bi­schof seit lan­gen Zei­ten zu Le­hen ein Vier­tel des Ge­richts zu Neroth (Ro­de) bei Freu­den­kop­pe (Kop­pe) und die Hälf­te der Müh­le da­selbst mit Leu­ten und an­de­rem Zu­be­hör. Er und sei­ne Lehn­ser­ben sol­len es vom Erz­bi­schof tra­gen und je­des Jahr zu Man­der­scheid Burg­seß leis­ten mit Pferd und Har­nisch sechs Wo­chen und drei Ta­ge, auch mehr, wenn sie des­we­gen ge­mahnt wer­den. (1) Jo­hann sie­gelt; er bit­tet um Mit­be­sieg­lung (2) Wil­helm Herrn von Man­der­scheid und (3) Ri­chard von Buch, Amt­mann zu Man­der­scheid. Die­se kün­di­gen ih­re Sie­gel an. – Der ge­ge­ben ist 1352 na ge­won­heit zu schri­bene in dem stif­te zu Trier des zwey und zwent­zigs­ten da­ges des man­des der zu La­ti­ne Mar­ti­us ist ge­nannt.

Zum Da­tum ist an­zu­mer­ken: nach der Ge­wohn­heit des Erz­stifts Trier (trie­ri­schem Stil, üb­lich bis zur Ein­füh­rung des gre­go­ria­ni­schen Ka­len­ders) be­gann das neue Jahr am 25. März (Fest Ma­riä Ver­kün­di­gung, An­nun­cia­ti­ons­stil); die Ur­kun­de ist da­her nach heu­ti­ger Rech­nung am 22.3.1353 aus­ge­stellt. Hin­zu­wei­sen ist auch auf die Zäh­lung der Ta­ge im Mo­nat, da­mals noch ganz au­ßer­ge­wöhn­lich. Man nann­te an die­ser Stel­le in der Re­gel Hei­li­gen­fes­te oder ori­en­tier­te sich am Be­ginn der Sonn­tags­mes­se (In­troi­tus). 

An der Ur­kun­de (Lan­des­haupt­ar­chiv Ko­blenz Best. 1 A Nr. 5706) hän­gen zwei Sie­gel (das drit­te fehlt): 1) grün, rund, 2,2 cm Durch­mes­ser. Im Sie­gel­feld ein Wap­pen­schild (Schräg­git­ter mit dreilät­zi­gem Tur­nier­kra­gen) Um­schrift: +S. IO­HAN(N)IS. DE. DV­NA. (=Sie­gel des Jo­hann von Daun). Das Wap­pen ent­spricht dem des Jo­hann von Zie­vel un­ter den Burg­man­nen zu Man­der­scheid (Nr. 118): De gueu­les fret­té d´ar­gent, au lam­bel (3) d´azur / in Rot ein wei­ßes Schräg­git­ter, dar­über ein dreilät­zi­ger blau­er Tur­nier­kra­gen.

  1. grün, rund, 3,3 cm Durch­mes­ser. Im Sie­gel­feld ein Wap­pen­schild (Zick­zack­bal­ken) mit Helm. Um­schrift: S. DO­MI­NI. WILH(EL­MI). DO­MI­NI. DE. MAND(ER­SCHEIT). MI­LI­TI(IS). (=Sie­gel des Herrn Wil­helm, Herrn von Man­der­scheid, Rit­ters). Wil­helm war Burg­mann zu Neu­er­burg. Sein dort wie­der­ge­ge­be­nes Wap­pen (Nr. 146) passt zu dem in sei­nem Sie­gel: D´or à la fas­ce vi­vrée de gueu­les / in Gold ein ro­ter Zick­zack­bal­ken.

Ri­chard von Buch, Amt­mann zu Man­der­scheid, des­sen Sie­gel in­zwi­schen fehlt, hat­te 1325 ge­mein­sam mit sei­nem Bru­der dem Erz­bi­schof das Ge­län­de zur Er­rich­tung der Burg Bal­du­ins­eck ab­ge­tre­ten. Er ge­hör­te nicht zu den trie­ri­schen Burg­man­nen, de­ren Wap­pen ab­ge­bil­det ist. Nach Aus­weis sei­nes Sie­gels, von dem meh­re­re Ab­drü­cke er­hal­ten sind, führ­te er im Wap­pen ein Schräg­git­ter (wie der Herr von Daun, Burg­mann zu Neu­er­burg; Nr. 145).

Ins­ge­samt bil­den die Burg­man­nen und ih­re Wap­pen das ge­sam­te so­zia­le Spek­trum des spät­mit­tel­al­ter­li­chen Adels ab: an der Spit­ze stand Kö­nig Jo­hann von Böh­men, der in sei­ner Ei­gen­schaft als Graf von Lu­xem­burg erb­lich Burg­mann auf der Kyll­burg war. Im De­zem­ber 1346 be­stä­tig­te des­sen Sohn Karl, in­zwi­schen Rö­mi­scher Kö­nig, die ein­schlä­gi­ge, 1239 zwi­schen dem Erz­bi­schof und der Grä­fin von Lu­xem­burg ge­trof­fe­ne Ver­ein­ba­rung. Ein förm­li­cher, von Jo­hann oder Karl aus­ge­stell­ter Burg­lehns­re­vers nicht über­lie­fert. Des­halb wis­sen wir auch nichts von ei­ner Re­si­denz­ver­pflich­tung (die er­folg­te zwei­fel­los durch Ver­tre­ter).

Wei­te­re Burg­man­nen aus Gra­fen­häu­sern wa­ren: Wild­graf Fried­rich und Rau­graf Phil­ipp (Grim­burg, Nr. 16 / 17) so­wie die Gra­fen von Diez (Co­chem und Mon­ta­baur, Nr. 175 / 271) und Sayn (Har­ten­fels Nr. 241); 1346 wur­de ein Graf von Nas­sau Burg­mann zu Mon­ta­baur (sein Wap­pen fehlt – ein Da­tie­rungs­kri­te­ri­um für die hier in­ter­es­sie­ren­den Zeich­nun­gen). Wild­graf und Rau­graf konn­ten sich, wenn sie ge­mahnt wur­den, durch ei­nen Rit­ter mit zwei Knap­pen ver­tre­ten las­sen (1323 be­zie­hungs­wei­se 1344). Für Gott­fried von Sayn (Nr. 242, aus ei­ner Ne­ben­li­nie des Gra­fen­hau­ses und na­her Ver­wand­ter sei­nes oben er­wähn­ten Na­mens­vet­ters aus der gräf­li­chen Li­nie), der 1319 Burg­mann zu Har­ten­fels wur­de, war ei­ne Ver­tre­tung durch zwei ge­eig­ne­te Edel­knech­te mög­lich.

We­sent­lich zahl­rei­cher sind An­ge­hö­ri­ge von edel­frei­en Fa­mi­li­en und sol­chen ur­sprüng­lich mi­nis­te­ria­li­scher (al­so un­frei­er) Her­kunft, die aber seit Ge­ne­ra­tio­nen als lehns­fä­hig (al­so ad­lig) an­ge­se­hen wur­den. Ih­re Ver­pflich­tun­gen stan­den in ei­nem di­rek­ten Ver­hält­nis zum so­zia­len Sta­tus (wenn der nied­rig war, dann be­stand ei­ne lan­ge Ver­pflich­tung). Da­her wa­ren die an­ge­se­he­nen Her­ren von Fal­ken­stein (Nr. 272) und Mols­berg (Nr. 276), Burg­man­nen zu Mon­ta­baur, nur auf Mah­nung zur Re­si­denz ver­pflich­tet. Für Edel­freie war dies wohl die Re­gel. Die Ur­kun­de für den Herrn von Lim­burg als Burg­mann zu Mon­ta­baur (Nr. 273) aus dem Jahr 1322 ent­hält die For­mu­lie­rung, er sei zur Re­si­denz ver­pflich­tet, wie es für Her­ren (no­bi­les) üb­lich sei. Von der­ar­ti­gen „üb­li­chen“ Ver­pflich­tun­gen (auf Mah­nung oder für ei­ne be­stimm­te Frist) ist in sehr vie­len Ur­kun­den die Re­de. Kon­rad Husch (Nr. 123), der 1319 Burg­mann zu Man­der­scheid wur­de, hat­te dau­ernd per­sön­lich Re­si­denz auf der Burg zu leis­ten. Für sei­nen Sohn Kon­rad (Nr. 124) wur­de die­se Pflicht 1324 auf ein hal­bes Jahr fest­ge­legt. Glei­ches galt 1324 auch für Wer­ner Süß, Burg­mann zu Mon­ta­baur (Nr. 301). Jo­hann von Er­dorf (Nr. 80, 1325) hat­te sich sechs Wo­chen auf der Kyll­burg auf­zu­hal­ten.

Am un­te­ren Rand die­ser so­zia­len Grup­pe sind meh­re­re Män­ner ein­zu­ord­nen, die kein Sie­gel (und mög­li­cher­wei­se auch kein Wap­pen) be­sa­ßen; je­den­falls feh­len ih­re Wap­pen in der hier vor­ge­stell­ten Quel­le: Co­lin von Alt­rich (Neu­er­burg, 1325), Re­si­denz ein Vier­tel­jahr; Wal­ter Ro­der­wolf, Wi­gand Enol­fi und Is­fried Sie­ben­ge­ri­er (Har­ten­fels, 1324 / 1325), al­le dau­ern­de Re­si­denz; der Falk­ner Ar­nold von Er­brin­gen (Grim­burg, 1310), „üb­li­che“ Re­si­denz; Thil­mann Arm­brus­ter (Saar­burg, 1316) – kei­ne An­ga­be zur Re­si­denz­ver­pflich­tung.

In­ter­es­sant ist auch, wer nicht in die­ses Sys­tem ein­ge­bun­den war: die ter­ri­to­ri­al­po­li­ti­schen Kon­kur­ren­ten auf dem Huns­rück, in der Ei­fel, in Wes­ter­wald und Tau­nus – die Gra­fen von Kat­zeneln­bo­gen, Nas­sau und Spon­heim (un­ter den zahl­rei­chen An­ge­hö­ri­gen die­ser Häu­ser gab es al­ler­dings auch Ver­bün­de­te Bal­du­ins) so­wie die Her­ren von Wes­ter­burg.

Aus den vom oben ge­nann­ten Per­so­nen­kreis aus­ge­stell­ten Burg­lehn­sur­kun­den, vor al­lem aus de­ren Da­ten, las­sen sich dann auch Kri­te­ri­en für die Da­tie­rung der Wap­pen­zeich­nun­gen her­lei­ten: sie sind um 1340 ent­stan­den, dem­nach ei­ni­ge Jah­re nach dem Bil­der­zy­klus auf der Vor­der­sei­te der Blät­ter. Ab­ge­schlos­sen wor­den sind die Ar­bei­ten wohl nicht: man wird ver­mu­ten kön­nen, dass zu den mit Na­men ver­se­he­nen Schil­den die Wap­pen er­gänzt wer­den soll­ten. War­um das nicht mehr ge­sche­hen ist, wird sich wohl nicht klä­ren las­sen. 

Die far­bi­gen Zeich­nun­gen ei­ner sehr gro­ßen Zahl von Wap­pen aus der Mit­te des 14. Jahr­hun­derts stel­len in je­dem Fall ei­ne ein­zig­ar­ti­ge Quel­le dar.  

5. Anhang: Inhaltsangaben zu den mit Wappen versehenen (Rück-) Seiten im Bilderzyklus von Kaiser Heinrichs Romfahrt

Bl. 1v: Grim­burg: 36 Schil­de (Nr. 1-36), da­von 29 aus­ge­füllt: Jo­hann von Rapp­wei­ler; Jo­hann Durch­schlag [von Sö­tern]; Jo­hann Pla­te von Stein­kal­len­fels; Wil­helm der Lan­ge [von Sö­tern]; Bert­hold von Sö­tern; Ni­ko­laus Kep­kin [die­se wa­ren im Be­sitz von Häu­sern auf der Burg]; Emund von Bu­wei­ler; Jo­hann Risch­kin [von Grim­burg]; Jo­hann von Neu­ma­gen; Phil­ipp von Weis­kir­chen; Jo­hann von Ha­gen; Si­mon von Lahn­stein; Jo­hann Ka­chel [von Grim­burg], Gott­fried von Wa­drill; R. von Lim­bach [sie wa­ren im Be­sitz von Häu­sern in der Tal­sied­lung]; Wild­graf Fried­rich; Rau­graf Hein­rich; Hein­rich von Ober­stein; Bo­e­mund Vogt von Hunol­stein; Thil­mann Herr von Schwar­zen­berg; Jo­hann Wald­ha­se und Wil­helm Flach [von Schwar­zen­berg]; Jo­hann von Cham­bley; Ar­nold von Siers­berg; Ens­fried von Gu­ten­berg; drei Brü­der [Hein­rich, Ger­hard und Si­mon] von Hep­pen­heim, R. von Ims­wei­ler; Ger­hard von Pann­hau­sen. Es fol­gen ein na­ment­lich be­zeich­ne­ter lee­rer Schild (Ru­dolf von Nal­bach) und sechs lee­re Schil­de.

Bl. 2v: Saar­burg: 24 Schil­de (Nr. 37-60), da­von zehn aus­ge­füllt: Jo­hann von Sierck, Propst [von St. Pe­ter zu Ut­recht]; So­hier Herr von Bour­scheid; Hein­rich, Sohn des Ni­ko­laus von der Ley­en; Thil­mann von Ro­de­ma­cher; Ni­ko­laus von Red­lin­gen; Lud­wig von Hirz­berg; Wal­ter von Men­gen; Ägi­di­us von Reu­land; Ni­ko­laus Sohn des Spei­sers Ru­dolf [von Ha­gels­dorf]; Diet­rich von Perl. 14 Schil­de sind leer.

Bl. 2v/3v: Welsch­bil­lig: 18 Schil­de (Nr. 61-78), da­von vier aus­ge­füllt: Jo­hann von der Fels; Hein­rich Bay­er von Bop­pard; Pe­ter Bo­mol­dey; Ja­kob Hund von Trier. Zwei lee­re Schil­de sind mit Na­men ver­se­hen (Ja­kob von Du­del­dorf; Ko­be von Welsch­bil­lig); 12 sind leer.

Bl. 3v: Kyll­burg: 12 Schil­de (Nr. 79-90), da­von drei aus­ge­füllt: [Jo­hann] Kö­nig von Böh­men [Graf von Lu­xem­burg]; Jo­hann von Er­dorf; Herr von Drei­müh­len. Neun Schil­de sind leer.

Bl. 3v/4v: Mal­berg: 24 Schil­de (Nr. 91-114), da­von 14 aus­ge­füllt: Diet­rich von Het­zer­ath; Mat­thä­us von [Mal­berg-] Weich; Cu­no von Wils­ecker; Wer­ner von Bran­den­burg; Her­brand Boyart [von Mal­berg]; Wil­helm von Flie­ßem; Wer­ner von Weich; Her­mann von Flie­ßem; Pe­ter von Rom­mers­heim; Hein­rich Lis­ter [von Mal­berg]; Adolf von Mal­berg; Go­bel von Er­dorf; Ja­kob von Du­del­dorf; Wirich Stol­le [von Du­del­dorf]. Zwei Schil­de sind leer mit Na­men (R. Bru­der des H. Schnei­der - sar­tor; H. Schnei­der), acht sind leer.

Bl. 4v: Man­der­scheid: 30 Schil­de (Nr. 115-144), da­von 13 aus­ge­füllt: Diet­rich Herr von Run­kel; Hein­rich von Pyr­mont; Diet­rich von Daun; Jo­hann und Wil­helm Brü­der von [Daun zu] Zie­vel; Ri­chard [von Daun ge­nannt] von Zol­ver; Cu­no von Daun ge­nannt vom Markt; Wal­ter von Woll­merath; Kon­rad Husch [von Man­der­scheid]; Kon­rad Sohn des Kon­rad Husch; Bar­tho­lo­mä­us Rup­sack [von Man­der­scheid]; Ar­nold Met­ze­pen­ning von Esch; Phil­ipp von Spie­gel­berg. Ein Schild ist leer mit Na­men (Chris­ti­an von Dohm), 16 sind leer.

Bl. 5v: Neu­er­burg [bei Witt­lich]: 30 Schil­de (Nr. 145-174), da­von 27 aus­ge­füllt: Ägi­di­us Herr von Daun; Wil­helm Herr von Man­der­scheid; Her­mann Herr von Bran­den­burg; Jo­hann Herr von Fal­ken­stein (Our); Diet­rich Herr von Esch (Salm); NN. Frei von Treis; Paul von Eich; Hein­rich von der Ley­en; Kon­rad von Lös­nich; Her­mann von Lös­nich; Ri­chard von Kröv; Fried­rich von Kröv; Wil­helm von Or­ley; Hein­rich Mühl [von der Neu­er­burg]; Jo­hann und Wer­ner Hutz­ing [von der Neu­er­burg]; Jo­hann von Schöne­cken; Jo­hann Vin­ke­lin [von Witt­lich]; Ri­chard und Ar­nold Haich [von Plat­ten]; Co­lin von Witt­lich; Jo­hann Vrays [von der Neu­er­burg]; Ar­nold Bu­ning [von der Neu­er­burg]; Paul von Ham­mer­stein; Jo­hann Si­brecht [von der Neu­er­burg]; W. von Gap­pe­nach; Wal­ter von Reil; Pe­ter Wie­he [von Daun]; Ja­kob Kell­ner [von der Neu­er­burg]. Es folgt ein na­ment­lich be­zeich­ne­ter lee­rer Schild (Her­mann von Kin­heim). Zwei Schil­de sind leer.

Bl. 5v/6v: Co­chem: 18 Schil­de (Nr. 175-192), da­von 13 aus­ge­füllt: [Gott­fried] Graf von Diez; Herr [von Bo­lan­den] am Don­ners­berg; Herr von Schö­nen­berg (Ei­fel); Hein­rich von Ul­men und Hein­rich Bo­ve [von Ul­men]; Ni­ko­laus Bra­bant von Ul­men; Cu­no von Ul­men; Kon­rad von Win­ne­burg; Die Wal­po­den [von Ul­men]; Phil­ipp von Bür­res­heim; Jo­hann von Mon­re­al; Her­mann Du­ren­sto­ßer [von Ar­ras]; Diet­rich Stetzis von Zell; Kin­der von Cond. Fünf Schil­de sind leer.

Bl. 6v/7v: May­en: 30 Schil­de (Nr. 193-222), da­von 23 aus­ge­füllt: Diet­rich und Si­mon Her­ren von Kem­pe­nich; Ger­hard Herr von Lands­kron; Phil­ipp von Vir­ne­burg; Jo­hann von Vir­ne­burg; Ni­ko­laus Vro­bo­se von Ul­men; Lan­ce­lot und Jo­hann von Eltz; Kon­rad von Bür­res­heim; Hein­rich von Bür­res­heim; Jo­hann von Bür­res­heim; Fried­rich von Bür­res­heim; Wil­helm von Dat­ten­berg; Jo­hann von Polch; Jo­hann von Kot­ten­heim; Diet­rich von Kretz; Ger­hard von May­en; Ja­kob von Bell; Her­mann Schep­pe [von May­en]; Em­me­rich von Lahn­stein; Jo­hann, Sohn des Ja­kob von Polch; Kon­rad Bot­tel [von May­en], Jo­hann Er­nes­ti [ge­nannt von Bür­res­heim]; Jo­hann von [Land-] Kern; Si­bert Huych [von Ul­men]. Sie­ben Schil­de sind leer.

Bl. 7v: Müns­ter­mai­feld: sechs Schil­de (Nr. 223-228), da­von drei aus­ge­füllt: Diet­rich Mohr [von Müns­ter­mai­feld]; [Eli­as] Tu­ter von Mert­loch; Eber­hard Ha­se [von Dieb­lich]. Die üb­ri­gen drei Schil­de sind leer.

Bl. 7v: Eh­ren­breit­stein: 12 Schil­de (Nr. 229-240), kei­ner aus­ge­füllt, sechs mit Na­men ver­se­hen (Diet­hard von Pfaf­fen­dorf, Jo­hann [un­ter den Ju­den] von Bop­pard; Fried­rich von Spay, Ger­hard von Breit­scheid, Jo­hann vom Werth, W. Käm­me­rer); die üb­ri­gen sind leer.

Bl. 7v/8v: Har­ten­fels 30 Schil­de (Nr. 241-270), da­von 13 aus­ge­füllt: [Gott­fried] Graf von Sayn; Gott­fried von Sayn; Jo­hann von Wil­den­burg (Sieg); Lud­wig Wal­po­de [von der Neu­er­burg]; Lud­wig von Klee­berg; Sieg­fried und Jo­hann von Brauns­berg; Ro­rich von Hersch­bach; Ger­lach Win­ter [von Hersch­bach]; Lud­wig von Mieh­len; Ar­nold von Driesch / Vol­rad von Neu­rath / Th. Pas­tor; Wil­helm von Stei­ne­bach; Gott­fried von Bi­cken; Ro­rich Grau­esel [von Welt­ers­burg]. 17 Schil­de sind leer.

Bl. 8v/9v/10v: Mon­ta­baur: 60 Schil­de (Nr. 271-330), da­von 40 aus­ge­füllt: Der Graf von Diez; [Phil­ipp] Herr von Fal­ken­stein (Don­ners­berg); [Ger­lach] Herr von Lim­burg; Ger­lach Herr von Isen­burg; [Rein­hard] Herr von Wes­ter­burg; [Gi­so] Herr von Mols­berg; [Diet­rich] Herr von Run­kel; [Her­mann] Herr von Hel­fen­stein; Her­mann Herr von Bran­den­burg; Sieg­fried von Ha­d­a­mar; Jo­hann von Ha­d­a­mar; [Hein­rich] Bay­er von Bop­pard; Kin­der von Ran­deck, Diet­hard von Pfaf­fen­dorf; Jo­hann vom Stein [zu Nas­sau]; Dy­mo von Lan­ge­nau; W. von Vill­mar; A. von El­ker­hau­sen; Si­mon von Sen­heim; Ot­to von Diez; W[et­zel] von Mieh­len; Ja­kob Pletz [von Mon­ta­baur]; H[ein­rich] Specht [von Wes­tert]; Hil­ger von Lan­ge­nau; P[eter] von Wir­ges; C. von Brauns­berg; R[üdi­ger] von Brauns­berg; Wer­ner Süß [von Mon­ta­baur]; Eber­hard Süß [von Mon­ta­baur]; Fried­rich Wif­rieds Sohn [von Mon­ta­baur]; Fried­rich von Die­burg; H[ein­rich] und H[ein­rich] von Stock­um; Jo­hann von Stock­um; G[ott­fried] von Dern­bach; Ger­hard von Dern­bach / Sieg­fried und Fried­rich Ro­de [von Dern­bach]; Lud­wig Bu­cher [von Wes­ter­burg]; Her­mann Schwal­born [von Mon­ta­baur]; Cu­no Mu­lich [von Lim­burg]; Jo­hann von Laim­bach; Her­mann von Stock­heim (Tau­nus). 20 Schil­de sind leer.

Bl. 10v: Bal­du­in­stein: 18 Schil­de (Nr. 331-348), da­von sie­ben aus­ge­füllt: Ot­to und Ru­dolf von [Diez ge­nannt von] Brei­sig; Ger­hard von Bu­ben­heim; Hein­rich Specht von Bu­ben­heim; Pe­ter von Lim­burg; Hein­rich von Berm­bach; Wirich von Lan­ge­nau; NN. von Grenzau; die üb­ri­gen Schil­de sind leer.

Bl. 10v/11v: Ster­ren­berg: 24 Schil­de (Nr. 349-372), da­von 15 aus­ge­füllt: W. von Ster­ren­berg; Hart­mud von Ster­ren­berg; Wer­ner Schenk [von Ster­ren­berg]; Enolf von Ster­ren­berg; Jo­hann Pelz [von Bop­pard]; Hert­win von Win­nin­gen; Diet­rich von Güls; Jo­hann [un­ter den Ju­den] von Bop­pard; Fried­rich Wal­po­de [von Wald­manns­hau­sen]; Si­mon von Sen­heim; Wer­ner Kne­bel [von Kat­zeneln­bo­gen]; Jo­hann Py­ner [von Kat­zeneln­bo­gen]; Bern­hard von Mieh­len; Rem­bold von Rhens; Ger­lach von Bell. Neun Schil­de sind leer.

Bl. 11v: [Stol­zen­fels – der Na­me fehlt]: 24 Schil­de (Nr. 373-396) da­von sie­ben aus­ge­füllt: Eber­hard Bren­ner [von Lahn­stein]; der Sohn des Thil­mann von Schön­burg; Hein­rich von Lie­ben­stein; [Jo­hann] Schil­ling von Lahn­stein; Ro­rich von Mieh­len; Rem­bold von den Er­len; Si­mon von dem Burg­tor [zu Ko­blenz]. Sechs Schil­de sind leer, aber mit Na­men ver­se­hen (Si­mon Bay­er [von Bop­pard], Hein­rich Schet­zel [von Lorch], Hein­rich von Ge­rold­stein, Jo­hann von Der­schen, Jo­hann von der Ar­ken, Ar­nold von Rhens), die üb­ri­gen elf Schil­de sind leer.

Bl. 12v: Thu­randt (bei Al­ken): 12 Schil­de (Nr. 397-408), da­von sechs aus­ge­füllt: Hert­win von Win­nin­gen; Ru­dolf von Wal­deck; Diet­rich von Eltz; Fried­rich von Ars­burg; Diet­rich Ho­yse [von Leh­men]; Jo­hann von Löf; die sechs üb­ri­gen Schil­de sind leer.

Bl. 12v: Treis: 18 Schil­de (Nr. 409-426), da­von acht aus­ge­füllt: Jo­han­net­ta Frau von Wil­den­burg (Ei­fel); Hein­rich von Eh­ren­burg; Jo­hann Herr von Braunshorn; Wer­ner Frei von Treis; die Er­ben des Kon­rad Key­ser [von Uh­ler]; Wal­ter von Treis; Wil­helm von Treis; Kon­rad Grün [von Treis]. Die üb­ri­gen zehn Schil­de sind leer.

Bl. 12v/13v: Bal­du­ins­eck: 12 Schil­de (Nr. 427-438), da­von drei mit Na­men ver­se­hen (Her­mann Sun­der [von Sen­heim], die Er­ben Key­ser, Ot­to von Sen­heim). Die üb­ri­gen neun Schil­de sind leer.

Bl. 13v: Schmidtburg: 30 Schil­de (Nr. 439-468), da­von 21 aus­ge­füllt: Jo­hann von Bo­sen­heim, Hein­rich Schet­zel [von Lorch]; Wil­helm Ry­me; Ru­dolf von An­sen­bruch; Bo­vo [von Si­en ge­nannt] vom Stein; Hein­rich von Bol­len­bach; Ni­ko­laus von Schmidtburg; Pe­ter von [Gon­dorf ge­nannt von] Hol­bach, Bert­hold von Sö­tern; Vol­ker von Wild­burg; Enolf und Em­me­rich von Lay­en; Ni­ko­laus und Jo­hann von Kel­len­bach; Lam­precht von Schön­burg; Jo­hann Stru­pha­ver [von Dill]; [das glei­che Wap­pen oh­ne Na­men]; Her­mann Sun­der [von Sen­heim]; Jo­hann von Steeg; Wer­ner Wald­ha­se [von Dhaun]; Ja­kob von Lands­berg; Ja­kob von Kirch­berg; Her­mann von Igels­bach. Ei­ner ist leer mit Na­men (Ja­kob Mim­ming), die üb­ri­gen acht Schil­de sind leer.

Bl. 14v: Bal­denau: 12 Schil­de (Nr. 469-480), ei­ner ist aus­ge­füllt: [Jo­hann von] Bo­sen­heim, drei sind mit Na­men ver­se­hen (Eber­hard von Stein­kal­len­fels, Pe­ter Bart, Jo­hann von Ott­wei­ler), die üb­ri­gen acht Schil­de sind leer.

Bl. 14v: Bern­kas­tel: sechs Schil­de (Nr. 481-486), ei­ner ist aus­ge­füllt: [Jo­hann von] Hunol­stein, zwei sind mit Na­men ver­se­hen (Hein­rich Mu­ditz [von Trar­bach], Fried­rich von Kel­len­bach), die üb­ri­gen drei Schil­de sind leer.

Bl. 14v: St. Wen­del: 18 Schil­de (Nr. 487-504), da­von sie­ben leer mit Na­men (Tho­mas von Schaum­burg, Diet­rich von Schaum­burg, Wer­ner von Win­ter­bach, Lud­wig von der Lin­den, Jo­hann Hars­baum [von Lich­ten­berg], Phil­ipp von Weis­kir­chen, Ger­hard Apen­heub­re), die üb­ri­gen elf Schil­de sind leer. 

Literatur

Bal­du­in aus dem Hau­se Lu­xem­burg. Erz­bi­schof und Kur­fürst von Trier 1285-1354, Lu­xem­burg 2009.
Bal­du­ins­eck. Bau­ge­schich­te und In­stand­set­zung ei­ner Burg­rui­ne im Huns­rück, Pe­ters­berg 2018.
Berns, Wolf-Rü­di­ger, Be­ob­ach­tun­gen zur Bur­gen­po­li­tik Bal­du­ins, in: Heyen, Franz-Jo­sef (Hg.), Bal­du­in von Lu­xem­burg – Erz­bi­schof von Trier, Kur­fürst des Rei­ches 1285-1354. Fest­schrift aus An­lass des 700. Ge­burts­ta­ges, Mainz 1985, S. 303-315.
Berns, Wolf-Rü­ger, Bur­gen­po­li­tik und Herr­schaft des Erz­bi­schofs Bal­du­in von Trier (1307-1354), Sig­ma­rin­gen 1980.
Eu­len­stein, Ju­lia, Ter­ri­to­ria­li­sie­rung mit dem Schwert? Die Feh­de­füh­rung des Trie­rer Erz­bi­schofs Bal­du­in von Lu­xem­burg (1307/08-1354) im Erz­stift Trier, Ko­blenz 2012.
Heyen, Franz-Jo­sef (Hg.), Bal­du­in von Lu­xem­burg – Erz­bi­schof von Trier, Kur­fürst des Rei­ches 1285-1354. Fest­schrift aus An­lass des 700. Ge­burts­ta­ges, Mainz 1985.
Heyen, Franz-Jo­sef, Kai­ser Hein­richs Rom­fahrt. Die Bil­der­chro­nik von Kai­ser Hein­rich VII. und Kur­fürst Bal­du­in von Lu­xem­burg 1308-1313, Mün­chen 1978.
Loutsch, Jean-Clau­de/Mötsch, Jo­han­nes, Die Wap­pen der trie­ri­schen Burg­man­nen um 1340, in: Jahr­buch für west­deut­sche Lan­des­ge­schich­te 18 (1992), S. 1-179.
Jean Clau­de Loutsch (1932-2002) aus Bri­del/Lu­xem­burg, von Be­ruf Au­gen­arzt, war Prä­si­dent der Aca­dé­mie in­ter­na­tio­na­le d´hé­ral­di­que. Von ihm stam­men in die­sem Bei­trag die he­ral­di­schen Be­schrei­bun­gen der Wap­pen. 
Nol­den, Rei­ner (Hg.), Bal­du­in von Lu­xem­burg. Erz­bi­schof und Kur­fürst von Trier (1308-1354), Trier 2010.
Scholz, In­ge­borg, Erz­bi­schof Bal­du­in von Lu­xem­burg (1307-1354) als Bau­herr von Lan­des­bur­gen im Erz­stift Trier, Müns­ter 2004.

Rekonstruktionszeichnung der Burg Balduinseck bei Buch. (Wolfgang Braun/Rekonstruktionszeichnungen von Burgen Hessens, Nordrhein-Westfalens und Rheinland-Pfalz)

 
Zitationshinweis

Bitte geben Sie beim Zitieren dieses Beitrags die exakte URL und das Datum Ihres Besuchs dieser Online-Adresse an.

Mötsch, Johannes, Die Wappen der trierischen Burgmannen um 1340, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/die-wappen-der-trierischen-burgmannen-um-1340/DE-2086/lido/603f778cc0b6c5.24537615 (abgerufen am 10.12.2024)