Johanna Schopenhauer in Bonn und Umgebung

Francesca Fabbri (Weimar)

Porträt von Johanna Schopenhauer, geb. Trosiener, gemalt von Gerhard von Kügelgen, undatiert. (Klassik Stiftung Weimar)

1. Am Anfang war eine Frau

Wie kam Jo­han­na Scho­pen­hau­er, die Sa­lon­da­me der Wei­ma­rer Ge­sell­schaft, die be­rühm­te Schrift­stel­le­rin des ers­ten Vier­tels des 19. Jahr­hun­derts nach Bonn? Das Le­ben der Jo­han­na Scho­pen­hau­er (9.7.1766–16.4.1838) war das au­ßer­ge­wöhn­li­che Le­ben ei­ner Frau gro­ßen Cha­rak­ters und gro­ßer Kraft. Ih­re Le­bens­ge­schich­te war ge­prägt von der re­la­ti­ven Au­to­no­mie, die ei­ni­ge Frau­en dank ei­ner ge­wis­sen so­zia­len und wirt­schaft­li­chen Un­ab­hän­gig­keit um die Wen­de des 19. Jahr­hun­derts er­rei­chen konn­ten. Da­zu ge­hör­te die Frei­heit zu rei­sen – ein Lu­xus, der nur we­ni­gen ver­gönnt war – oder mit neu­er Si­cher­heit in ei­ner männ­lich do­mi­nier­ten Welt auf­zu­tre­ten und zu ver­han­deln, wie Jo­han­na es mit wich­ti­gen Ver­le­gern tat, die si­cher nicht leicht zu über­zeu­gen wa­ren. Doch ihr Le­ben war auch von zahl­rei­chen Schick­sals­schlä­gen und tie­fem Leid ge­prägt. Trotz­dem war Jo­han­na Scho­pen­hau­er ei­ne Frau, die stets prag­ma­tisch ent­schied und op­ti­mis­tisch nach vorn blick­te. 

Die Fa­mi­lie Scho­pen­hau­er ge­hör­te dem wohl­ha­ben­den Bür­ger­tums der frei­en Stadt Dan­zig an. Jo­han­na be­schrieb in ih­ren Me­moi­ren, die ih­re Toch­ter Ade­le post­hum 1839 un­ter dem Ti­tel „Ju­gend­le­ben und Wan­der­bil­der“ her­aus­gab, die welt­of­fe­ne Hal­tung ih­res El­tern­hau­ses, des Va­ters Chris­ti­an Hein­rich Tro­sie­n­er (1730-1797), Rats­herr der frei­en Han­se­stadt und der Mut­ter Eli­sa­beth Tro­sie­n­er ge­bo­re­ne Leh­mann (1745-1818). Der Va­ter war ein tüch­ti­ger Ge­schäfts­mann, der viel Wert auf Sprach­kennt­nis­se und Kul­tur leg­te. Als Kind lern­te Jo­han­na ne­ben der fran­zö­si­schen Spra­che auch Pol­nisch und Eng­lisch. Sie be­such­te die Schu­le der Ma­rie Hen­ri­et­te Ay­rer (1702-1782), der Mut­ter Da­ni­el Cho­do­wie­ckis (1726-1801), und wünsch­te, nach dem Vor­bild An­ge­li­ka Kauf­manns (1741-1807) Ma­le­rin zu wer­den - ei­ne Lauf­bahn, die der Va­ter ve­he­ment ab­lehn­te. Durch den schot­ti­schen Theo­lo­gen Ri­chard Ja­me­son er­warb sie schon als Kind Kennt­nis­se in der rö­mi­schen und grie­chi­schen Ge­schich­te. Es war für die Zeit si­cher ei­ne eher un­ge­wöhn­li­che Er­zie­hung. Ei­gen­tüm­lich war auch, dass die Fa­mi­lie die üb­li­che Op­ti­on ei­ner fran­zö­si­schen Gou­ver­nan­te aus Ber­lin aus po­li­ti­schen Grün­den ver­warf. Mit 18 Jah­re hei­ra­te­te Jo­han­na auf Wunsch der El­tern den 20 Jah­re äl­te­ren rei­chen Dan­zi­ger Gro­ß­kauf­mann Hein­rich Flo­ris Scho­pen­hau­er (1747-1805). Sie gab ihr Ja-Wort nicht aus lei­den­schaft­li­cher Zu­nei­gung, son­dern mit der Aus­sicht auf ein sorg­lo­ses Le­ben mit ei­nem Ehe­mann, der ih­re freie Ge­sin­nung und ih­re Rei­se­lust teil­te, wie sie in ih­ren Er­in­ne­run­gen schrieb.

Nach zwei Jah­ren in dem gro­ßen Haus in Dan­zig fuhr das Paar nach Pyr­mont, Ber­lin, Pa­ris und Lon­don und kehr­te erst we­gen der Ent­bin­dung ih­res ers­ten Kin­des zu­rück. Ar­thur, der zu­künf­ti­ge Phi­lo­soph, kam 1788 in Dan­zig zur Welt. Die po­li­ti­schen Er­eig­nis­se brach­ten 1793 Hein­rich Flo­ris Scho­pen­hau­er zu der Ent­schei­dung, die Han­dels­fir­ma nach Ham­burg zu ver­le­gen. Be­reits in dem gro­ßen Haus am Neu­en Wand­rahm 92 hielt Jo­han­na Scho­pen­hau­er ei­nen wich­ti­gen Sa­lon, in dem die be­kann­tes­ten Per­sön­lich­kei­ten der Kul­tur der Han­se­stadt ver­kehr­ten, wie Jo­han­nes Al­bert Hein­rich Rei­ma­rus (1729-1814) und Fried­rich Gott­lieb Klopstock (1724-1803). Hier kam am 1797 Toch­ter Ade­le zur Welt, von hier aus un­ter­nahm das Ehe­paar in Be­glei­tung des Soh­nes meh­re­re Rei­sen. Kur­ze Zeit nach der Rück­kehr von ei­ner gro­ßen Eu­ro­pa­rei­se, am 20.5.1805, nahm sich Hein­rich Flo­ris Scho­pen­hau­er das Le­ben. Ei­ne tie­fe De­pres­si­on, Ge­sund­heits­be­schwer­den und ner­vö­se Krank­hei­ten so­wie ge­schäft­li­che Rück­schlä­ge des Han­dels­hau­ses in Ham­burg könn­ten die Ur­sa­chen für sei­ne Ent­schei­dung ge­we­sen sein.

 

2. Der Salon in Weimar

Die re­so­lu­te und ver­mö­gen­de Wit­we – ein Zu­stand, der ei­ner Frau ju­ris­ti­sche und fi­nan­zi­el­le Frei­heit er­mög­lich­te –, er­griff die Chan­ce ih­res Le­bens. Statt sich zu ih­rer Fa­mi­lie nach Dan­zig zu­rück­zu­zie­hen, wie es die meis­ten Frau­en in ih­rer Si­tua­ti­on da­mals ge­tan hät­ten, lös­te sie die Fir­ma auf und be­gann ein neu­es Le­ben. Da­für brauch­te die selbst­be­wuss­te Jo­han­na ei­nen neu­en Wohn­ort, der ih­ren kul­tu­rel­len Be­dürf­nis­sen Raum ge­ben konn­te und gleich­zei­tig ver­gleichs­wei­se preis­wert sein soll­te, um das in­ves­tier­te Ka­pi­tal noch lan­ge zu ge­nie­ßen. Des­we­gen mach­te sie sich im Mai 1806 auf ei­ne Er­kun­dungs­rei­se durch Deutsch­land. Zum Ort ih­rer Wie­der­ge­burt er­kor sie Wei­mar. Für die klei­ne thü­rin­gi­sche Re­si­denz­stadt ließ sie am 21.9.1806 ihr Le­ben in ei­ner frei­en Han­se­stadt end­gül­tig zu­rück. Mit sich führ­te sie das 9-jäh­ri­ge Töch­ter­chen Ade­le, wäh­rend ihr 17-jäh­ri­ger Sohn Ar­thur in Ham­burg zu­rück­blieb, da ihn sein Ge­wis­sen an das Ver­spre­chen ge­gen­über sei­nem Va­ter band, sich zum Kauf­mann aus­bil­den zu las­sen.

An der Schwel­le zu Vier­zig, ei­nem Al­ter, in dem die meis­ten Frau­en ih­rer Zeit ihr Le­ben ge­lebt hat­ten, schwang sich Jo­han­na schlie­ß­lich zur Her­rin ih­rer ei­ge­nen Exis­tenz auf. Im Cha­os der von den na­po­leo­ni­schen Trup­pen ge­plün­der­ten und be­setz­ten Re­si­denz­stadt ge­lang es ihr, ei­ne In­sel der Se­li­gen zu er­schaf­fen, ei­ne Frei­statt des Geis­tes, in der al­le Stan­des­un­ter­schie­de der frü­he­ren hö­fi­schen Ge­sell­schaft auf­ge­ho­ben zu sein schie­nen.

Toch­ter Ade­le, die im­mer ei­ne schar­fe Be­ob­ach­te­rin der so­zia­len und ge­sell­schaft­li­chen Dy­na­mi­ken war, fass­te in ei­ner Be­mer­kung zu ei­nem Ge­dicht­bänd­chen die Si­tua­ti­on so zu­sam­men:[1] Im Kriegs­jah­re 1806 war mei­ne Mut­ter Jo­han­na Scho­pen­hau­er nach Wei­mar ge­zo­gen; die schlim­me Zeit lös­te im All­ge­mei­nen die ge­sell­schaft­li­chen Ver­hält­ni­ße, und ihr Haus blieb ei­ne Wei­le hin­durch das Ein­zi­ge in wel­chem un­aus­ge­setzt Gast­freun­de sich ver­sam­mel­ten. Ih­re durch ste­te An­we­sen­heit Goe­thes, Wie­lands, Fernows, Schütz, Mei­er, Kü­gel­gen etc be­rühmt ge­w­ord­nen Ge­sell­schaf­ten wur­den in ganz Deutsch­land be­kannt.

Auf­grund des Zer­falls der po­li­ti­schen und ge­sell­schaft­li­chen Ord­nung nach der Schlacht bei Je­na und Au­er­stedt am 14.10.1806 und der da­mit ver­bun­de­nen Schwä­chung der vom Hof dik­tier­ten so­zia­len Re­geln konn­te ei­ne rei­che, frisch in die Stadt ge­zo­ge­ne Bür­ge­rin ei­nen Sa­lon er­öff­nen. Vor al­lem dank Jo­han­nas be­kannt vor­ur­teils­frei­er Hal­tung ge­gen­über Chris­tia­ne Vul­pi­us (1765-1816), die seit ein paar Ta­gen Chris­tia­ne von Goe­the war, ge­wann sie die eif­ri­ge An­we­sen­heit des Re­gie­rungs­be­voll­mäch­tig­ten und Dich­ter­fürs­ten. Don­ners­tag- und Sonn­tag­abend zwi­schen 5 und 9 Uhr, in ih­ren zu­nächst auf der Es­pla­na­de, spä­ter am Thea­ter­platz ge­mie­te­ten Räu­men ver­ei­nig­te sich die bes­se­re Ge­sell­schaft Wei­mars und Deutsch­lands. Der Be­su­cher­kreis be­stand aus Bür­ger­li­chen und Ad­li­gen, Män­nern und Frau­en, Äl­te­ren und Jün­ge­ren. Jo­han­na Scho­pen­hau­er führ­te be­wusst ein­fluss­rei­che Ein­hei­mi­sche, pro­mi­nen­te Frem­de und so­zia­le Auf­stei­ger zu­sam­men.

Es war kein üb­li­ches Tref­fen in ei­nem Wohn­zim­mer, son­dern in ei­ner Rei­he von Räu­men mit un­ter­schied­li­chen Funk­tio­nen, in de­nen die Gäs­te sich frei be­we­gen konn­ten. Bei der ein­fa­chen Ver­kos­tung (es war Kriegs­zeit!) von Tee und But­ter­bro­ten üb­te man li­te­ra­ri­sche Kri­tik und dis­ku­tier­te die Neu­ig­kei­ten aus Kunst und Thea­ter. Thea­ter­stü­cke wur­den mit ver­teil­ten Rol­len ge­le­sen, Vor­trä­ge zur ge­gen­sei­ti­gen Be­leh­rung ge­hal­ten, ei­ge­ne und frem­de Tex­te be­spro­chen und neue Tex­te pro­du­ziert, man sang oder spiel­te Kla­vier, lausch­te Kon­zer­ten von pro­fes­sio­nel­len Mu­si­kern, Por­träts wur­den ge­malt und aus­ge­stellt, man fer­tig­te Zeich­nun­gen und Sche­ren­schnit­te an und ver­los­te Bil­der und Kunst­ge­gen­stän­de für ei­nen gu­ten Zweck. Nicht zu­letzt wur­den Ver­an­stal­tun­gen vor­be­rei­tet, die da­nach bei Hof statt­fan­den. 

Es war der Kreis, den sich Jo­han­na im­mer er­träumt hat­te, der Kreis, der da­nach streb­te, ei­ne al­ter­na­ti­ve Welt zu schaf­fen, um sich dem Kult des Sitt­lich-Schö­nen zu wei­hen, der die Ge­walt des Krie­ges hin­weg­fe­gen konn­te. Zwi­schen 1806 und 1815 er­leb­te Jo­han­na den Hö­he­punkt ih­res Sa­lons. In die­se Zeit ist ihr Por­trät von Ger­hard von Kü­gel­gen zu da­tie­ren, das noch heu­te im Pan­the­on Wei­mars, dem Ro­ko­ko­saal der Her­zo­gin An­na Ama­lia Bi­blio­thek zu se­hen ist. Es ist ein sanf­tes Por­trät, das Jo­han­na als sen­si­ble Zu­hö­re­rin zeigt, als er­fah­re­ne Re­gis­seu­rin ele­gan­ter und kul­ti­vier­ter Soi­re­en: ein dunk­les Kleid, ein trans­pa­ren­ter Spit­zen­stoff auf den Schul­tern, ei­ne de­zen­te Per­len­ket­te, das Kinn leicht nach un­ten ge­beugt und der tie­fe Blick in die Wei­te, all das ver­bild­licht ihr wa­ches, frei­es Ver­ständ­nis für Men­schen und Si­tua­tio­nen, das die Zeit­ge­nos­se­nen be­ein­druck­te. In die­ser Zeit fei­er­te sie auch ih­re ers­ten li­te­ra­ri­schen Er­fol­ge. 1810 er­schien ih­re Bio­gra­phie des be­freun­de­ten, zwei Jah­re zu­vor ver­stor­be­nen Kunst­his­to­ri­kers Karl Lud­wig Fernow (1763-1808) im Cot­ta-Ver­lag. 1813 folg­ten im Ber­tuch-Ver­lag „Er­in­ne­run­gen von ei­ner Rei­se in den Jah­ren 1803, 1804 und 1805“, der Be­richt über ih­re gro­ße Rei­se mit Mann und Sohn durch Eng­land und Schott­land. Bei­de Wer­ke wur­den gro­ße Pu­bli­kums­er­fol­ge.

Arthur Schopenhauer, 1888. (Stadtmuseum Bonn)

 

Der Glanz ih­res Sa­lons währ­te je­doch nur ein Jahr­zehnt. Nach dem Wie­ner Kon­gress 1815 re­gel­te die re­stau­ra­ti­ve feu­da­le Ge­sell­schafts­ord­nung wie­der das so­zia­le Le­ben Wei­mars und die Räu­me Jo­han­nas, die sich mit dem Hof­rat­ti­tel ih­res ver­stor­be­nen Man­nes ge­schmückt hat­te, um in den höchs­ten Krei­sen der Aris­to­kra­tie auf­ge­nom­men zu wer­den, blie­ben ver­waist. Die po­li­ti­sche Eli­te kam nicht mehr, sie selbst wur­de nicht mehr zu den Hof­fes­ten ein­ge­la­den. 1816 starb Chris­tia­ne von Goe­the; auch der Dich­ter­fürst blieb im­mer mehr in sei­nen Räu­men auf dem Frau­en­plan. Jo­han­na ließ sich von die­sen ers­ten Rück­schlä­gen den­noch nicht ent­mu­ti­gen. Im Jahr 1816 er­schien ih­re ers­te No­vel­len­samm­lung, 1817 die Fort­set­zung ih­rer Rei­se­er­in­ne­run­gen mit der Be­schrei­bung von Süd­frank­reich und den Ge­gen­den am Nie­der­rhein, 1818 ihr „Aus­flug am Rhein […] im Som­mer des ers­ten fried­li­chen Jah­res“ (dank ih­res ers­ten Ver­trags mit Brock­haus), ein Be­richt von gro­ßer Ak­tua­li­tät, da die Haupt­or­te erst ab 1816 wie­der be­reist wer­den konn­ten.

Das Jahr 1819 wur­de zum zwei­ten Wen­de­punkt in ih­rem Le­ben: Bei Brock­haus in Leip­zig er­schien ihr grö­ß­ter schrift­stel­le­ri­scher Er­folg: der Ro­man „Ga­bri­e­le“, von Kri­tik und Pu­bli­kum be­geis­tert auf­ge­nom­men. Im sel­ben Jahr je­doch ver­nich­te­te der Kon­kurs des Bank­hau­ses Muhl in Dan­zig, das Jo­han­nas Ver­mö­gen ver­wal­te­te, ih­re wirt­schaft­li­che Exis­tenz. Das be­deu­te­te auch den kom­plet­ten Bruch mit dem Sohn Ar­thur, der sich schon 1814 von der Mut­ter dis­tan­ziert hat­te. Jo­han­na hat­te kei­ne an­de­re Wahl, als ei­nen Ver­gleich zu ak­zep­tie­ren: Er brach­te nur ei­ne schma­le Le­bens­ren­te, die kaum ihr Über­le­ben si­cher­te und nicht mit dem gro­ßzü­gi­gen Le­bens­stil ver­ein­bar war, an den sie sich ge­wöhnt hat­te.

Ab 1822 ver­öf­fent­lich­te sie wei­te­re wich­ti­ge Pu­bli­ka­tio­nen wie den kunst­his­to­ri­schen Bei­trag in zwei Bän­den: „Jo­hann van Eyck und sei­ne Nach­fol­ger“ (1822), oder die Ro­ma­ne „Die Tan­te“ (1823) und „Si­do­ni­a“ (1828) so­wie ver­schie­de­ne No­vel­len und Er­zäh­lun­gen im Ver­lag Sau­er­län­ders in Frank­furt. Ih­re Ein­künf­te deck­ten aber nie ih­re Schul­den.

Seit 1816 such­te Jo­han­na ei­nen Wohn­ort für ei­nen Neu­an­fang (da­zu dien­ten auch die ver­schie­de­nen Som­mer­rei­sen), aber es fehl­te ihr der Mut, ih­ren Haus­freund Ge­org Fried­rich von Gers­ten­bergk (1780-1838), der Re­gie­rungs­rat in Wei­mar war, zu ver­las­sen. Au­ßer­dem ver­wei­ger­te sich Toch­ter Ade­le ei­nem Um­zug. Erst ab 1827 reis­te die 31-jäh­ri­ge Ade­le an Main und Rhein, um ih­re stra­pa­zier­te Ge­sund­heit zu ku­rie­ren und ei­nen neu­en (und preis­wer­te­ren) Ha­fen für sich und die al­tern­de Mut­ter zu fin­den.

Porträt von Johanna Schopenhauer, um 1807, Druck um 1880. (Stadtmuseum Bonn)

 

3. Die Entdeckung eines neuen Paradieses

Im Ja­nu­ar 1828 lern­te Ade­le Scho­pen­hau­er in Köln Si­byl­le Mer­tens-Schaaff­hau­sen ken­nen. Aus Freund­schaft zu der rei­chen und ge­lehr­ten Samm­le­rin, die oft in Plit­ters­dorf (heu­te Stadt Bonn) re­si­dier­te, leb­te sie dort mo­na­te­lang. Hier er­reich­te Jo­han­na sie am 20.5.1828 durch das be­que­me und mo­derns­te Ver­kehrs­mit­tel der Zeit: ein Dampf­boot.

Gleich hin­ter dem Sie­ben­ge­bir­ge scheint der Rhein zu ei­nem wei­ten hell­schim­mern­den See um­ge­wan­delt, die Fel­sen tre­ten zu­rück und wer­den, ih­re schrof­fe­re Ge­stalt ab­le­gend, zu lieb­li­chen Wein­ber­gen […] und in bläu­li­cher Fer­ne zeigt sich auf ih­rem grü­nen Hü­gel die ma­le­ri­sche wohl­er­hal­te­ne Rui­ne des al­ten Schlos­ses von Go­des­berg. […] Zur Be­quem­lich­keit der Go­des­berg be­su­chen­den Rei­sen­den legt das Dampf­schiff bei dem Gast­ho­fe in Plit­ters­dorf an, wo ei­ni­ge um ei­nen fest­ge­setz­ten sehr mä­ßi­gen Preis da­zu be­stell­te Wa­gen be­reit­ste­hen. […] Die Glo­cke wur­de ge­läu­tet, der be­wim­pel­te Na­chen nä­her­te sich, die klei­ne Trep­pe am Bord wur­de für mich nie­der­ge­las­sen; ehe ich mich des­sen ver­sah, war ich am Land, das Dampf­schiff ent­schwand schnell mei­nen Bli­cken; ich nahm ei­nen der nur mit ei­nem Pfer­de be­spann­ten klei­nen Halb­wa­gen, und lang­te we­ni­ger als ei­ner hal­be Stun­de in Go­des­berg an, dem ers­ten Zie­le mei­ner Rei­se. So be­schrieb es Jo­han­na Scho­pen­hau­er in ih­rem nächs­ten pu­bli­zis­ti­schen Er­folg: „Aus­flug an den Nie­der­rhein und nach Bel­gi­en im Jahr 1828“, der 1831 bei Brock­haus in Leip­zig er­schien.[2]

Die prak­tisch ver­an­lag­te Jo­han­na schien das ru­hi­ge Le­ben in Go­des­berg zu mö­gen und die Vor­tei­le der Pro­vinz zu ge­nie­ßen:[3] […] den grü­nen Tisch aus­ge­nom­men, den ich gern ver­mis­se, und die öf­fent­li­chen Bäl­le im Kur­saal, auf de­nen oh­ne­hin Nie­mand tanzt, fin­det man hier Al­les, was man auch an an­dern Brun­nen­or­ten an­trifft. Viel Ge­sell­schaft, ei­ne sehr hüb­sch­ge­fa­ß­te Quel­le, von schat­ti­gen Lau­ben und an­mut­hi­gen Spa­zier­gän­gen um­ge­ben, die Mor­gens und wäh­rend der hei­ßen Ta­ges­stun­den flei­ßig be­sucht wer­den; aber es fällt Nie­mand ein, das sehr wohl­schme­cken­de Was­ser die­ses sehr un­schul­di­gen Sau­er­brun­nens an­ders als mit Zu­cker und Wein zur Küh­lung zu trin­ken, und kein Arzt, der oh­ne­hin erst aus Bonn her­bei­ge­ru­fen wer­den mü­ß­te, wird es je­mals im Ernst als Brun­nen­kur emp­feh­len.

Auch an be­quem und zweck­mä­ßig ein­ge­rich­te­ten Ba­de­an­stal­ten fehlt es nicht; aber man ba­det in rei­nem pu­ren Was­ser, in recht rein­li­chen Ba­de­wan­nen von an­ge­stri­che­nem Blech, auch nicht nach Re­gel und Vor­schrift, son­dern nach eig­nem Be­lie­ben. […]

Ein eig­ner Zau­ber scheint in­des­sen auf den Auf­ent­halt in Go­des­berg ein­zu­wir­ken: man kommt hin, um viel­leicht vier­zehn Ta­ge lang sich der schö­nen Ge­gend mit Mu­ße und Be­quem­lich­keit zu er­freu­en, und bleibt län­ger und im­mer län­ger, oh­ne selbst recht zu be­grei­fen, was uns denn hier so fes­selt. Go­des­berg ist ei­gent­lich nichts wei­ter als ein sehr be­que­mer und ge­müth­li­cher Ba­de­auf­ent­halt.

Auch Ade­le be­rich­tet Goe­the, der für sie ei­ne Va­ter­fi­gur war, am 14.7.1828 von der Be­geis­te­rung Jo­han­nas:[4] Auch der Mut­ter ist Bonn un­ge­wöhn­lich an­ge­nehm, es ist die ein­zi­ge Stadt, die ich bis­her ken­nen lern­te, die das Wohl­be­hä­bi­ge des Rhein­ge­gend, u[nd] die nörd­li­che­re Ein­fach­heit, das geis­ti­ge­re Le­ben ver­eint. Da­bei ha­ben die Leu­te mehr Hu­mor, sie la­chen lie­ber als bei uns, sie es­sen u[nd] trin­ken be­ßer, spre­chen we­ni­ger und ha­ben leich­te­res Blut.

Und tat­säch­lich ist die Be­schrei­bung Bonns in Jo­han­nas „Aus­flu­g“ ei­ne Hul­di­gung an das fast süd­län­di­sche Kli­ma und die ge­fäl­li­gen Land­schafts­an­sich­ten; al­les ist hier hell und ge­müt­lich, so dass auch das Uni­ver­si­täts­le­ben da­durch ge­prägt ist. Jo­han­na schien ein neu­es Eden auf Er­den ge­fun­den zu ha­ben und be­schrieb es in ih­rer be­kann­ten plas­ti­schen Pro­sa:[5] 

Sibylle Mertens-Schaaffhausen, undatiert. (Rheinisches Bildarchiv Köln, rba_049412)

 

Für rüs­ti­ge Fu­ßgän­ger ist der kaum an­dert­halb Stun­den lan­ge Weg von Go­des­berg bis Bonn ein an­ge­neh­mer Spa­zier­gang, un­ter Obst­bäu­men und zwi­schen Wein­gär­ten hin, die nicht, wie bei Dres­den, mit ho­hen, blen­dendwei­ßen Mau­ern ein­ge­fa­ßt sind. […] Bonn nimmt schon von fern sehr hei­ter, so­gar präch­tig sich aus; noch schö­ner aber ist der An­blick der Stadt, wenn man auf dem Rhei­ne zu ihr her­an­schwimmt; ei­ne Men­ge klei­ner Fahr­zeu­ge und Na­chen fül­len den klei­nen Ha­fen; die­se und die zwi­schen bei­den Ufern hin und her ge­hen­de flie­gen­de Brü­cke brin­gen niesto­cken­des Le­ben und Be­we­gung in ei­ne der schöns­ten Land­schaf­ten.

Kei­ne Uni­ver­si­täts­stadt in Deutsch­land, Hei­del­berg aus­ge­nom­men, lä­ßt in Hin­sicht des mil­den Kli­mas, der un­be­schreib­lich rei­zen­den La­ge und der Art, wie die Stadt gleich beim Ein­tritt sich dem Au­ge dar­stellt, mit Bonn sich ver­glei­chen. Die schö­ne Faça­de des Uni­ver­si­täts­ge­bäu­des, ehe­mals das kur­fürst­li­che Re­si­denz­schloß, brei­tet am Ufer des Stro­mes recht im­po­sant sich aus; über die Gie­bel der Häu­ser bli­cken die got­hi­schen Thür­me des ehr­wür­di­gen Müns­ters her­vor; die Stadt selbst liegt wie in ei­nem Gar­ten. […] Auch an ei­gent­li­chen Spa­zier­gän­gen fehlt es Bonn nicht. Selbst in den hei­ßes­ten Ta­ges­stun­den bie­ten die ho­hen Laub­gän­ge des Schlo­ßgar­tens, so­wie die An­la­gen des so­ge­nann­ten eng­li­schen Gar­tens er­qui­cken­den Schat­ten; ent­zü­ckend schön ist in letz­te­rem die Aus­sicht über den Rhein vom al­ten Zoll aus, ei­ner ehe­ma­li­gen fran­zö­si­schen Bas­tei; über­all, wo­hin man die Bli­cke wen­det, zeigt sich die Na­tur in un­end­li­cher Schön­heit und An­muth. Über den bo­ta­ni­schen Gar­ten am Pop­pels­dor­fer Schloss hei­ßt es: Al­les wächst und blüht und ge­deiht hier un­ter kunst­ver­stän­di­ger Pfle­ge, die Pflan­zen weit ent­fern­ter Län­der wie die ein­hei­mi­schen, und man wan­delt un­ter ih­ren Schat­ten, von ih­rem Aro­ma um­duf­tet, wie in ei­ner neu­en frem­den Welt.

Über Uni­ver­si­tät und Stadt: Nicht nur Bonns schö­ne La­ge, auch die der Uni­ver­si­tät ge­schenk­ten wei­ten gran­dio­sen Räu­me des Re­si­denz­schlos­ses ge­wäh­ren der­sel­ben ei­nen wirk­lich be­nei­dens­wer­t­hen Vor­zug. Da ist nir­gend Be­en­gung, kei­ne Düs­ter­heit, wie in an­dern ähn­li­chen An­stal­ten; die rings­um­her herr­schen­de Hei­ter­keit er­hebt und er­hei­tert auch den Geist und das Ge­müth, und die Leh­ren­den wie die Ler­nen­den emp­fin­den den be­le­ben­den Ein­fluß. Al­les ist in die­sem Schlos­se ver­eint: die Hör­sä­le, das Kli­ni­cum, wel­ches zahl­lo­se Lei­den­de mit dank­ba­rem Ge­mü­the ge­heilt ver­las­sen; die reich­hal­ti­ge Bi­blio­thek; das Mu­se­um, in wel­chem die in den Rhein­ge­gen­den aus­ge­gra­be­nen rö­mi­schen Al­terthü­mer auf­be­wahrt wer­den; ei­ne schö­ne Samm­lung von Gyp­s­ab­güs­sen nach der An­ti­ke, und vie­les And­re noch […].

Die Stadt Bonn ist üb­ri­gens nicht groß, aber sehr volk­reich, sehr freund­lich und hei­ter. Im äl­tes­ten Thei­le der­sel­ben, na­he am Rhein, wo meis­tens Schif­fer, Fi­scher und Hand­wer­ker woh­nen, gibt es frei­lich ei­ni­ge Gas­sen und Gä­ßchen, in de­nen kaum zwei Per­so­nen ein­an­der aus­wei­chen kön­nen, oh­ne sich zu be­rüh­ren; aber im bes­se­ren Thei­le der Stadt sind die meis­ten Stra­ßen bei wei­tem nicht so en­ge und düs­ter, als man in an­dern al­ten Städ­ten sie ge­wöhn­lich an­trifft. Drei oder vier gro­ße Plät­ze mit­ten in der Stadt er­hei­tern die­se und tra­gen zu­gleich zur Rei­ni­gung der Luft bei.

Bonn ver­grö­ßert und ver­schö­nert sich mit je­dem Jah­re […], die im­mer zu­neh­men­de Be­völ­ke­rung macht das Be­dürf­niß grö­ße­rer neu­er Wohn­ge­bäu­de fühl­bar; es wird viel ge­baut […] und ei­ner […] Com­mis­si­on ist es über­tra­gen dar­über zu wa­chen, daß die Stadt durch die­se neu­en Ge­bäu­de nicht nur an Raum, son­dern auch an Schön­heit ge­win­ne.

4. Johanna Schopenhauer in Bonn

Die Ent­schei­dung wur­de al­so ge­trof­fen: „Am Rhein! Am Rhein!“ und noch lie­ber „Nach Bonn!“. Aber ei­ne Un­ter­kunft zu fin­den, die den dürf­ti­gen Fi­nan­zen der Scho­pen­hau­ers ent­sprach, war kei­ne ein­fa­che Sa­che, ob­wohl so­gar der be­freun­de­te Pro­fes­sor Edu­ard D’Al­ton (1772-1840) ver­mit­tel­te:[6] 250 Thl. Mie­te ist sehr viel […] so hof­fe ich, daß es Ih­nen mög­lich sein wird, die Eig­ne­rin zu be­we­gen, noch et­was da­von her­un­ter zu las­sen. Thun Sie nur Ihr Bes­tes, lie­ber Freund, und mel­den mir den Er­folg! schrieb ihm Jo­han­na Scho­pen­hau­er aus Wei­mar im No­vem­ber 1829. Aber et­was Güns­ti­ge­res fand sich nicht und die Freun­din Si­byl­le schlug zur gro­ßen Er­leich­te­rung der zwei Frau­en die Lö­sung vor, sich im ma­le­ri­schen Un­kel nie­der­zu­las­sen, in ei­ner Ge­gend, die Jo­han­na schon kann­te und schätz­te, wie in ih­rem „Aus­flu­g“ zu le­sen ist:[7]

Hin­ter dem am rech­ten Ufer in wun­der­schö­nen Um­ge­bun­gen lie­gen­den Städt­chen Linz wen­det der Rhein, ei­nen wei­ten Bo­gen bil­dend, sich plötz­lich dem lin­ken Ufer zu. Das rech­te Ufer scheint, aus ei­ni­ger Ent­fer­nung ge­se­hen, fast in ei­ne klei­ne weit vor­tre­ten­de Halb­in­sel um­ge­bil­det, an de­ren äu­ßers­tem Ran­de das klei­ne Städt­chen Un­kel dicht am Rhei­ne sich hin­zieht. Schö­ne Wein­ber­ge, ma­le­ri­sche, mit Busch und Wald ge­krön­te Fel­sen um­frie­den in ei­ni­ger Ent­fer­nung den klei­nen Ort und schüt­zen ihn ge­gen den kal­ten Nord­wind. Die zwi­schen dem­sel­ben und dem Rhein lie­gen­de Ebe­ne ist ein frucht­ba­res, wie ein Gar­ten an­ge­bau­tes Ge­län­de, wo die Lüf­te mil­der we­hen und Al­les um vier­zehn Ta­ge frü­her zur Blü­the und zur Rei­fe ge­langt als auf dem lin­ken Ufer. Auch wird hier ein recht gu­ter, dem Aarblei­cher ähn­li­cher ro­ther Wein ge­won­nen. Von dem wie die gan­ze Stadt et­was hoch­lie­gen­den Kirch­ho­fe, der die sehr hüb­sche Kir­che um­gibt, so­wie aus den tie­fer­lie­gen­den Land­häu­sern ei­ni­ger köl­ni­schen Fa­mi­li­en, wel­che meis­tens nur zur Zeit der Wein­le­se be­wohnt wer­den, ge­nie­ßt man ei­ne der schöns­ten Aus­sich­ten auf den mit Schif­fen und Na­chen be­leb­ten Rhein, auf den ho­hen ma­le­ri­schen Dra­chen­fels und die zwi­schen die­sem und Ro­lands­eck lie­gen­de In­sel Non­nen­werth.

Schloss Poppelsdorf bei Bonn, um 1792, kolorierter Kupferstich von Johann Andreas Ziegler (1749-1802). (Gemeinfrei)

 

In Un­kel hat­ten die Mer­tens ein Haus, das Jo­han­na für ei­ne be­schei­de­ne Sum­me ein Jahr lang mie­ten konn­te. Doch „ein Haus“ war zu viel ge­sagt: Es war ein Zehnt­hof, kaum mehr als ei­ne ehe­ma­li­ge Scheu­ne mit ei­nem ge­wal­ti­gen Dach, vier nied­ri­gen Stu­ben im ers­ten Stock, ei­nem ge­räu­mi­gen Erd­ge­schoss, um­ge­ben von ei­nem ver­wahr­los­ten Gar­ten: ein grö­ße­rer Kon­trast zu den ele­gan­ten Woh­nun­gen auf der Es­pla­na­de und am Thea­ter­platz von Wei­mar ließ sich kaum den­ken. Am 2.7.1829 be­trat Jo­han­na das neue Heim (Ade­le war schon ab 9. Mai an­ge­kom­men, um al­les vor­zu­be­rei­ten), und nach den ers­ten reg­ne­ri­schen Wo­chen, in de­nen sie am liebs­ten mit dem Kopf ge­gen die Wand lau­fen woll­te, freu­te sie sich auf ihr neu­es Stück Na­tur:[8] Ich ha­be ei­nen Gar­ten, der mir un­säg­li­che Freu­de macht, vol­le der herr­li­chen Obst­bäu­me, Spar­gel-, Erd­beer­bee­re, Apri­ko­sen­bäu­me […] und vor dem Haus ei­ne nicht gro­ße aber sehr hüb­sche eng­li­sche Gar­ten­par­tie mit ein paar schat­ti­gen Lau­ben, präch­ti­gen Pla­ta­nen, Ahorn und ei­ner Men­ge frem­der Sträu­cher und Bäu­me, schrieb sie an ih­rem jun­gen Freund Karl von Hol­tei (1798-1880). In der Win­ter­zeit ließ sich der un­be­heiz­te Zehnt­hof aber nicht be­woh­nen und die Scho­pen­hau­ers mie­te­ten des­we­gen ei­ne Woh­nung in Bonn:[9] In Un­kel le­ben wir ein­sam, in Bonn so ziem­lich ge­sel­lig, amü­sie­ren uns leid­lich, ver­riet sie Hol­tei im Ja­nu­ar 1832.

Die noch im­mer un­ter­neh­mungs­lus­ti­ge Jo­han­na, die auch mit 65 Jah­ren in der La­ge war, drei Ta­ge lang mit Stu­den­ten den Köl­ner Kar­ne­val zu fei­ern, ver­sam­mel­te fast wö­chent­lich ein Le­se­kränz­chen um sich, sei es in Un­kel oder in Bonn – ei­ne Er­in­ne­rung an ih­re Wei­ma­rer Fes­te. Zum Kreis der Stamm­gäs­te ge­hör­ten Si­byl­le Mer­tens-Schaaff­hau­sen, der Samm­ler Sul­piz Bo­is­se­ré (1783-1859) mit Frau, so­wie die Pro­fes­so­ren Edu­ard d’Al­ton un­d Au­gust Wil­helm Schle­gel, des­sen Vor­le­sun­gen über die Ge­schich­te der deut­schen Li­te­ra­tur die Scho­pen­hau­ers mit­hör­ten. Die letz­ten Wer­ke Goe­thes wa­ren oft The­ma der Lek­tü­re und der an­schlie­ßen­den Dis­kus­sio­nen. Ab Ok­to­ber 1832 blie­ben die Scho­pen­hau­er be­stän­dig in Bonn und wohn­ten in der Wen­zel­gas­se 61 zur Mie­te.

Jo­han­na hat­te in ih­rem Buch von 1831 die ge­sell­schaft­li­che Si­tua­ti­on der Stadt be­reits durch­schaut:[10] An öf­fent­li­chen Ver­gnü­gun­gen ist Bonn ei­gent­lich arm; das Schau­spiel­haus, in wel­chem ein Theil der köl­ner Trup­pe höchs­tens ein­mal die Wo­che spielt, ver­dient kaum den Na­men ei­nes sol­chen […] Noch schlech­ter als um den Tanz, steht es um die Mu­sik. In Fa­mi­li­en­krei­sen wird sie zwar mit Lie­be und Ei­fer ge­pflegt und be­trie­ben; auch gibt es ei­nen Sing­ver­ein in Bonn, aber kei­ne öf­fent­li­chen Con­cer­te; wer Mu­sik hö­ren will, muß nach Köln ge­hen, wenn ir­gend ein be­rühm­ter Vir­tuo­se sich dort hö­ren lä­ßt, oder in dem dor­ti­gen Thea­ter ei­ne gro­ße Oper, so gut es eben ge­hen will, ge­ge­ben wird, denn öf­fent­li­che Con­cer­te, an be­stimm­ten Ta­gen, gibt es dort eben so we­nig als in Bonn.

Die­ser Man­gel an öf­fent­li­chen Ver­gnü­gun­gen hat in­des­sen we­nigs­tens das Gu­te, daß er die häus­li­che Ge­sel­lig­keit be­för­dert; auch wird es we­nig klei­ne­re Städ­te in Deutsch­land ge­ben, wo sie geist­rei­cher und an­mut­hi­ger sich ge­stal­tet als in Bonn. Die gro­ße An­zahl be­rühm­ter und hoch­ge­bil­de­ter Män­ner, die aus al­len Ge­gen­den Deutsch­lands mit ih­ren Fa­mi­li­en hier ver­sam­melt sind, die täg­lich an­kom­men­den Frem­den, die oft län­ge­re Zeit hier ver­wei­len, ver­ban­nen je­ne geist­töd­ten­de Ein­sei­tig­keit, die in aus lau­ter Ein­ge­bor­nen be­ste­hen­den Zir­keln so leicht fühl­bar wird.

Die Nä­he ih­rer Woh­nung zum Haus Si­byl­les in der Wil­helm­stra­ße 33 er­laub­te den Scho­pen­hau­ers den re­gen Kon­takt mit den Ho­no­ra­tio­ren der Stadt, den Uni­ver­si­täts­pro­fes­so­ren, den ver­mö­gen­den Bür­gern und den durch­rei­sen­den Künst­lern, die im Sa­lon der „Rhein­grä­fin“ ver­kehr­ten. Dass auch zwi­schen Jo­han­na und Si­byl­le ei­ne gro­ße Ver­traut­heit herrsch­te, be­le­gen Brie­fe und Bil­lets aus die­ser Zeit:[11] 

Liebs­te Frau, wie lan­ge wol­len Sie denn noch Ih­rem al­ten Köln sit­zen? Ade­le ist fort, Sie sind fort, sol­ches ist mich zu viel. Ma­chen Sie, daß Sie wie­der­kom­men, ich jun­ge Per­son schla­ge sonst ganz aus der Art […] Der Dok­tor ist auch noch nicht wie­der da, und da be­ge­he ich dann al­ler­lei Ex­zes­se, bin die­se Wo­che zu drei Sou­pers und ges­tern so­gar zu Mit­tag und zu Abend aus­zu­ge­gan­gen. […] So geht es, wenn man mich frei her­um­lau­fen lä­ßt, so die 67-jäh­ri­ge Jo­han­na an Mer­tens-Schaaff­hau­sen, die sich für we­ni­ge Ta­ge nach Köln ab­ge­mel­det hat­te.

Jo­han­na Scho­pen­hau­er war, als sie an den Rhein um­sie­del­te, auf dem Hö­he­punkt ih­res Ruhms als Schrift­stel­le­rin. Im De­zem­ber 1829 schloss sie mit den Ver­le­gern Brock­haus und Sau­er­län­der ei­nen Ver­trag über die Her­aus­ga­be ih­rer „Sämmt­li­chen Schrif­ten“, ei­ne Eh­re, die nie zu­vor ei­ne Frau ge­nos­sen hat­te, und für ei­ne Frau zu­dem zu un­glaub­li­chen Kon­di­tio­nen: 24 Bän­de in 4.000 Ex­em­pla­ren, da­von 100 auf Ve­lin­pa­pier ge­druckt, und mehr als 8.000 Ta­ler Ho­no­rar. Es ist kein Wun­der, dass sie in die­ser Hin­sicht ein Vor­bild für jun­ge Au­to­rin­nen war, wie für An­ne Ja­me­son (1797-1860), die im Ju­li 1833 und Ju­li 1834 nach Bonn reis­te und Jo­han­na in ih­ren „Vi­sits and Sket­ches at ho­me and ab­road“ er­wähn­te, di­rekt nach der fast my­thi­schen Fi­gur der Ma­da­me de Staël (1766-1817):[12] „Jo­han­na Scho­pen­hau­er well known in Ger­man for her ro­man­ces and her works on art. Her litt­le book „Jo­han van Eyck und sei­ne Nach­fol­ger“ has be­co­me the ma­nu­al of tho­se who stu­dy the old Ger­man schools of pain­ting.“

Aber auch die jun­ge An­net­te von Dros­te-Hüls­hoff (1797-1848), die mehr­mals Gast bei Si­byl­le in Plit­ters­dorf und in Bonn war, zeig­te sich von Jo­han­na fas­zi­niert. Sie gab ih­re No­ti­zen zur Ko­lum­ba-Kir­che in Köln si­cher mit ei­nem ge­wis­sen Stolz an die er­fah­re­ne Schrift­stel­le­rin wei­ter, die sie für ih­re No­vel­le „Der Bett­ler von Sankt Co­lum­ba in Pe­ne­lo­pe. Ta­schen­buch für das Jahr 1832“ be­nutz­te.

An­ne Ja­me­son, An­net­te von Dros­te-Hüls­hoff und vie­le an­de­re Au­to­rin­nen und jun­ge Au­to­ren, die im vier­ten Jahr­zehnt des 19. Jahr­hun­derts auf den li­te­ra­ri­schen Markt dräng­ten, ver­kör­per­ten al­ler­dings ei­nen neu­en Zeit­geist. Das Da­tum 1830 mar­kier­te ei­nen Wen­de­punkt der Ge­schich­te und der Li­te­ra­tur: Ein neu­er Wind weh­te und be­geis­ter­te Kri­tik wie auch ein neu­es Pu­bli­kum. Es ging um die Rech­te der Frau­en, glei­che Bil­dungs­chan­cen, ja so­gar glei­ches Wahl­recht, es ging um Eman­zi­pa­ti­on, um Mit­spra­che­recht in der Po­li­tik, um ei­ne li­be­ra­le Ver­fas­sung, um na­tio­na­le Ein­heit. Neue The­men, neue In­hal­te – und Jo­han­nas Ent­sa­gungs­ro­ma­ne, ih­re Lie­bes­er­zäh­lun­gen, die in den Jah­ren 1830 und 1831 in 24 hüb­schen Bänd­chen er­schie­nen, wa­ren plötz­lich Über­res­te ei­ner ver­gan­ge­nen Ära und be­sie­gel­ten die Schluss­pha­se der Goe­the­zeit! So­gar in den ver­schla­fe­nen Sa­lons der Bon­ner Ge­sell­schaft sprach man nur noch von Hein­rich Hei­ne, Lud­wig Bör­ne (1786-1937), Karl Gutz­kow (1811-1878) oder Hein­rich Lau­be (1806-1884). Das war ein Schlag, auch für ei­ne Kämp­fe­rin wie Jo­han­na Scho­pen­hau­er, und ih­re Brie­fe ab 1832 zei­gen ganz of­fen ei­nen neu­en Ton: sie fühl­te sich zu­neh­mend ge­al­tert und krank, litt an Brust­was­ser­sucht (heu­te Se­rot­ho­rax), hat­te gro­ße Geh­schwie­rig­kei­ten und par­ti­el­le Läh­mun­gen, kurz: sie war zu­neh­mend auf die Pfle­ge der Toch­ter an­ge­wie­sen. Da­ge­gen hat­te sich der Bruch zwi­schen Jo­han­na und ih­rem Sohn Ar­thur mit den Jah­ren noch ver­tieft. Der kur­ze Brief­kon­takt zwi­schen den bei­den in der Zeit am Rhein dreh­te sich trotz des freund­li­chen Tons nur um Er­ben­an­ge­le­gen­hei­ten: Hat Jo­han­na noch auf ei­ne Ver­söh­nung mit ih­rem ei­gen­wil­li­gen Sohn ge­hofft? Viel­leicht ge­hör­te die­ses Schei­tern auch zu den Schmer­zen ih­rer letz­ten Le­bens­pha­se. Ab 1835 lief der Brief­wech­sel wie­der nur zwi­schen den Ge­schwis­tern.

5. Ein letzter Coup

Die letz­ten Jah­re am Rhein wa­ren von Geld­not ge­plagt. Das Bank­haus Muhl ver­wei­ger­te ei­ne Zeit­lang die Aus­zah­lung der ver­ein­bar­ten Le­bens­ren­te, Jo­han­nas Tex­te brach­ten nicht mehr viel ein nach dem Miss­er­folg ih­rer Ge­sam­mel­ten Schrif­ten, so dass sich die zwei Frau­en ge­nö­tigt sa­hen, al­les zu ver­kau­fen, was Geld brin­gen konn­te: Ade­les Wie­ner Flü­gel, der we­ni­ge Schmuck, die rest­li­chen Ma­ha­gon­i­mö­bel, ein Pao­lo Ve­ro­ne­se (1528-1588) zu­ge­schrie­be­nes Öl­ge­mäl­de, al­le noch ver­blie­ben­den Er­in­ne­run­gen an ver­gan­ge­nen Glanz ver­lie­ßen Stück für Stück die Bon­ner Woh­nung – die Schul­den­mas­se blieb.

Aber auch in die­ser fast aus­weg­lo­sen Si­tua­ti­on fand Jo­han­na Scho­pen­hau­er noch Kraft für ei­nen letz­ten coup. Sie wag­te, ei­nen letz­ten Ro­man zu schrei­ben, „Ri­chard Woo­d“ (1837), ein his­to­ri­scher Ro­man, sti­lis­tisch weit von ih­rer ver­trau­ten Schreibart ent­fernt. Ob­wohl kein Pu­bli­kums­er­folg, zeig­te er al­len, dass sie nicht leicht aus der Bahn zu wer­fen war, und dass sie ein fei­er­li­ches Come­back mit der Her­aus­ga­be ih­rer Me­moi­ren plan­te, die den ent­spre­chen­den Un­ter­ti­tel „Wahr­heit oh­ne Dich­tun­g“ hät­ten tra­gen sol­len:[13]

Heu­te wer­den Fe­dern ge­schnit­ten, Tin­te auf­ge­frischt, Pa­pier ge­kauft und mor­gen fan­ge ich an, mei­ne Me­moi­ren, Wahr­heit oh­ne Dich­tung, zu schrei­ben. Das ist ei­ne Ar­beit, auf die ich mich sehr freue und die mir ge­wiss gut von stat­ten ge­hen wird. Mit mei­nen Her­zens­an­ge­le­gen­hei­ten, denn die sind doch ei­gent­lich das Le­ben ei­ner Frau, wer­de ich der Welt nicht be­schwer­lich fal­len, aber in ei­nem sieb­zig Jah­re lan­gen Le­ben, von der Be­frei­ung Ame­ri­kas an, bis auf den heu­ti­gen Tag kommt doch man­ches vor, was Kin­der und Kin­des­kin­der in­ter­es­sie­ren kann, schrieb Jo­han­na Scho­pen­hau­er selbst­be­wusst an den in Je­na an­säs­si­gen Über­set­zer Jo­hann Di­ede­rich Gries (1775-1842).

Mit dem letz­ten Fun­ken ih­res im­mer op­ti­mis­ti­schen Cha­rak­ters er­reich­te sie ei­ne letz­te glück­li­che Wen­dung in ihr Le­ben: Gro­ßher­zog Carl Fried­rich von Sach­sen-Wei­mar-Ei­se­nach (1783-1853) kam En­de 1836 ih­rer of­fi­zi­el­len Bit­te um ei­ne jähr­li­che Pen­si­on von 300 Ta­lern nach. Im Sep­tem­ber 1837 kehr­ten Jo­han­na und Ade­le Scho­pen­hau­er nach Thü­rin­gen zu­rück. Der Gro­ßher­zog ge­stat­te­te Jo­han­na Scho­pen­hau­er - ei­ner Bür­ger­li­chen, die nie zum Hof ge­hört hat­te - qua­si ei­ne Hof­ren­te. Es war, wie oft in ih­rem Le­ben, et­was Au­ßer­ge­wöhn­li­ches. Des­halb wur­de es von al­len Be­tei­lig­ten für an­ge­mes­sen er­ach­tet, kei­ne Wie­der­kehr in die Re­si­denz­stadt zu wa­gen, wo schnell Neid und Ge­rüch­te gras­sie­ren konn­ten. Statt­des­sen sie­del­te man sich in Je­na an – güns­ti­ger und ru­hi­ger, per­fekt für ei­ne al­te Da­me, die jetzt ih­re Selbst­bio­gra­phie schrei­ben woll­te.

Hier, in ih­rer klei­nen Woh­nung im Bran­schen Haus un­term Markt, ver­sam­mel­ten sich sonn­tags ein paar al­te Freun­de wie­der zu ei­nem klei­nen li­te­ra­ri­schen Kränz­chen. Hier schlief sie in der Nacht zum 17.4.1838 ganz sanft und mit ge­schlos­se­nen Au­gen ganz schmerz­los ein, wie Ade­le ein paar Stun­den spä­ter Ar­thur an­ver­trau­te.[14] Ein Schmet­ter­ling, das Sym­bol, das ih­re Toch­ter für die Grab­plat­te aus­ge­wählt hat­te, schmückt noch heu­te ih­re letz­te Ru­he­stät­te auf dem al­ten Jo­han­nes­fried­hof in Je­na.

In Er­furt er­in­nert ein Weg an die Schrift­stel­le­rin und Sa­lon­da­me. Ihr Nach­lass be­fin­det sich in der Stif­tung Wei­ma­rer Klas­sik und in ei­ner ei­ner Rei­he wei­te­rer Ein­rich­tun­gen (Ver­zeich­nis bei Berg­mann, Jo­han­na Scho­pen­hau­er, S. 323-324).

Werke

Er­in­ne­run­gen ei­ner Rei­se in den Jah­ren 1803, 1804 und 1805, 2 Bän­de, 1813/14, 1826. Neu­aus­ga­be un­ter dem Ti­tel „Rei­se durch Eng­land und Schott­lan­d“, hg. v. G. A. Nar­ciss, 1965.
Die Tan­te, 2 Bän­de, 1823.
Rei­se durch das süd­li­che Frank­reich 1817, ²1824. Neu­aus­ga­be un­ter dem Ti­tel „Pro­me­na­den un­ter süd­li­cher Son­ne. Die Rei­se durch Frank­reich 1804“, hg. v. G. Ha­bin­ger, 1993.
Si­do­nia, 3 Bän­de, 1827/28.
Sämt­li­che Schrif­ten, 24 Bänd­chen, 1830/31.
Aus­flug an den Nie­der­rhein und nach Bel­gi­en im Jahr 1828, Leip­zig 1831. Neu­aus­ga­be: Kom­men­tiert und mit ei­nem Nach­wort ver­se­hen von Karl Bernd Hep­pe und An­net­te Fim­pe­ler, Es­sen 1987.
Ri­chard Wood, 2 Bän­de, 1837.
Ju­gend­le­ben und Wan­der­bil­der, 1839. Neu­aus­ga­be un­ter dem Ti­tel „Im Wech­sel der Zei­ten, im Ge­drän­ge der Welt“, Ju­gend­er­in­ne­run­gen, Ta­ge­bü­cher, Brie­fe, 2000. 

Quellen

Ei­ne Über­sicht zu Quel­len (un­ge­druckt wie ge­druckt, auch Brie­fe und Ta­ge­bü­cher) für Jo­han­na Scho­pen­hau­er (Stand 2002) bei Berg­mann, Jo­han­na Scho­pen­hau­er, S. 323-330.

Literatur

Berg­mann, Ul­ri­ke, Jo­han­na Scho­pen­hau­er. „Le­be und sei so glück­lich als du kann­s­t“. Ro­man­bio­gra­phie, Leip­zig 2002.
Berg­mann, Ul­ri­ke, Scho­pen­hau­er, Jo­han­na, in: Neue Deut­sche Bio­gra­phie 23 (2007), S. 470-471.
Di Bar­to­lo, Ju­lia, Selbst­be­stimm­tes Le­bens um 1800. So­phie Me­reau, Jo­han­na Scho­pen­hau­er und Hen­ri­et­te von Eg­loff­s­tein in Wei­mar-Je­na, Hei­del­berg 2008.
Fabbri, Fran­ce­sca, „Kenst Du noch ei­nen Schat­ten­riß?" Ade­le Scho­pen­hau­er zwi­schen Ro­man­tik und Vor­märz, in: Jahr­buch des Frei­en Deut­schen Hoch­stifts 2018, S. 221-263.
Frost, Lau­ra, Jo­han­na Scho­pen­hau­er. Ein Frau­en­le­ben aus der klas­si­schen Zeit, Leip­zig 1913, Nach­druck 2010.
Hou­ben, Hein­rich Hu­bert (Hg.), Da­mals in Wei­mar. Er­in­ne­rung und Brie­fe von und an Jo­han­na Scho­pen­hau­er, Leip­zig 1924.
Ja­me­son, An­ne, Vi­sits and Sket­ches at ho­me and ab­road, Band 1, Lon­don 1834.
Köh­ler, As­trid, Sa­lon­kul­tur im klas­si­schen Wei­mar. Ge­sel­lig­keit als Le­bens­form und li­te­ra­ri­sches Kon­zept, Stutt­gart 1996.
Lüt­ke­haus, Lud­ger (Hg.), Die Scho­pen­hau­ers. Der Fa­mi­li­en-Brief­wech­sel von Ade­le, Ar­thur, Hein­rich Flo­ris und Jo­han­na Scho­pen­hau­er, Zü­rich 1991.
Mau­rer Do­ris, Jo­han­na und Ade­le Scho­pen­hau­er, in: Das li­te­ra­ri­sche Wei­mar – das li­te­ra­ri­sche Bonn. Acht Por­träts ma­ß­geb­li­cher Frau­en, Bonn 2019, S. 112-131.
Stern, Ca­ro­la, Al­les, was ich in der Welt ver­lan­ge. Das Le­ben der Jo­han­na Scho­pen­hau­er, Köln 2003.
Strau­be, In­grid, Rhei­ni­sche Ro­man­zen. Jo­han­na Scho­pen­hau­er und die Lehn­stuhl­rei­sen­den, in: Jüs­sen, An­ne (Hg.), Die Töch­ter der Lo­re­ley. Ro­man­tik, Re­vo­lu­ti­on und Feyn­sinn: Frau­en am Rhein, Kö­nig­stein/Tau­nus 2004, S. 96-113.

Online

https://www.pro­jekt-gu­ten­berg.org/scho­penj/nie­derrh/nie­derrh.html (Jo­han­na Scho­pen­hau­er, Aus­flug an den Nie­der­rhein und nach Bel­gi­en im Jahr 1828), ab­ge­ru­fen am 12.01.2023 [on­line]
https://www.fem­bio.org/bio­gra­phie.php/frau/bio­gra­phie/jo­han­na-scho­pen­hau­er/, ab­ge­ru­fen am 12.01.2023 [on­line]

Der Zehnthof in Unkel, unbekannter Zeichner. (Klassik Stiftung Weimar)

 
Zitationshinweis

Bitte geben Sie beim Zitieren dieses Beitrags die exakte URL und das Datum Ihres Besuchs dieser Online-Adresse an.

Fabbri, Francesca, Johanna Schopenhauer in Bonn und Umgebung, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/johanna-schopenhauer-in-bonn-und-umgebung-/DE-2086/lido/6398825ae1c870.70513062 (abgerufen am 19.04.2024)