Reichspolitik der Kölner Erzbischöfe im Mittelalter
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1. Interdependenz von Bistums- und Reichsgeschichte
Kaum ein Thema eignet sich besser für eine Darlegung der Zusammenhänge zwischen Reichsgeschichte und Landesgeschichte als eine Betrachtung der Wechselwirkung im Falle des Kölner Erzstuhls. Hier ergibt sich eine ganz eigene Dynamik, die sich aus den Erwartungshaltungen an einen Bischof, der Schwerpunktsetzung der einzelnen Bischöfe und der Abhängigkeit der Bischöfe von weltlicher Förderung, wie sie sich am deutlichsten in der Erhebung des Bischofs manifestiert, sowie der Verbundenheit mit dem jeweiligen König oder auch der Verantwortung für das Reich, wie sie sich in der Königswahl ausdrückt, speist.
Die Bedeutung des Kölner Erzbistums brachte es mit sich, dass für viele Kölner Erzbischöfe des frühen und hohen Mittelalters das besondere Spannungsverhältnis, das sich aus den verschiedenartigen Erwartungshaltungen an einen Bischof ergab, ausgeprägt zu spüren war. Erfolgreichen Erzbischöfen gelang es im Vielklang der Ansprüche an sie als Stadtherr im weltlichen Sinne, als Oberhirte einer stattlichen Diözese und einer bevölkerungsreichen Stadt, als Vertrauter des Herrschers, als Reichsfürst mit selbstverständlichem Anspruch auf einen angemessenen Status und nicht zuletzt als Territorialherr zumindest einige der Erwartungshaltungen so zu handhaben, dass ihr Episkopat als erfolgreich gelten konnte. Kaum ein Erzbischof konnte alle Aspekte in ausreichendem Maße gestalten, daher ist es nicht erstaunlich, dass es den Vorstehern der Kölner Kirche nicht immer gelang, auf Entwicklungen im Reich, der Region und der Stadt gleichermaßen Einfluss zu nehmen. Vielmehr ist bemerkenswert, wie die Kölner Erzbischöfe die Erwartungen von Herrscher, Adel der Region und Stadt handhabten und in diesem Gefüge ihre Eigenständigkeit immerhin über weite Zeiträume hin erhalten konnten.
2. Im Übergang von der Spätantike zum Frühmittelalter
Schon der Bischof der spätantiken Colonia Agrippina war nicht unbedeutend. Das lässt sich daran ablesen, dass der erste Bischof Maternus Teilnehmer der Reichssynoden 313 und 314 war. Andererseits ist die schlechte Überlieferung dafür verantwortlich, dass bis zur Zeit Karls des Großen oftmals nur die Namen der Bischöfe bekannt sind und von einer zentralen Stellung Kölns im merowingischen Gallien und Frankenreich nicht die Rede sein kann. Das heißt nicht, dass es nicht einzelne bedeutende Bischöfe gegeben haben kann, aber die lückenhafte Überlieferung zwingt oftmals dazu, im Bereich der Vermutungen zu bleiben. Bischof Severin, offenbar ein Zeitgenosse des heiligen Martin (336 oder 316-397), tritt vor allem gespiegelt in der Überlieferung des 9. Jahrhunderts als heiliger Bischof hervor, so dass jegliche Vermutung über seine Vernetzungen unterbleiben muss. Über Bischof Carentinus berichtet Gregor von Tours (538-594), dass er sich, wie es einem Bischof anstehe, für die Kirchenbauten seiner Stadt eingesetzt habe. Der erste Bischof, für den eine Tätigkeit in der Reichspolitik angenommen werden kann, ist mit Kunibert schon ein eher spätes Beispiel. Die Überlieferung seiner Vita aus dem 9. Jahrhundert schreibt ihm eine recht typische Karriere durch königliche Gunst zu, spiegelt aber womöglich mehr die Vorstellungen des 9. Jahrhunderts als den tatsächlichen Werdegang des fränkischen Bischofs. Der Chronik des Fredegar (7. Jahrhundert) ist dagegen zuverlässig zu entnehmen, dass Kunibert an der Seite des Karolingers Arnulf von Metz (582-641) tätig war und mit seinem Amtsbruder kräftig in der Politik des ostfränkischen Reichsteiles Austrasien mitmischte. Inwieweit das offenbar freundschaftlich-vertraute Verhältnis von Kunibert und Arnulf durch verwandtschaftliche Verbindung bestimmt war, lässt sich nicht sagen. Die Vita Kuniberti weiß, dass Kuniberts adliger Vater ihn für eine Karriere am Königshof vorgesehen hatte, die durch die frühe Bestimmung des jungen Kunibert zur geistlichen Laufbahn durchkreuzt wurde. Vielmehr scheint Kuniberts Einfluss am austrasischen Hof und bei den Vorfahren der Karolinger auf seine Persönlichkeit und nicht auf die Bedeutung seines Bischofssitzes zurückzuführen zu sein, denn nach Kunibert sind die Bischöfe von Köln erneut nur wieder Namen in einer Liste, über die nur gelegentlich etwas mehr zu erfahren ist. Dies erklärt sich sicher vor allem daraus, dass Köln in der Zeit der Merowinger und Karolinger an der Peripherie des Reiches lag, eine Stellung, die eine Einflussnahme auf die königliche Politik nicht eben begünstigte, wenn auch nicht ausschloss. In Zeiten der ausgeprägten Bedeutung des austrasischen Reichsteiles wie zu Zeiten Kuniberts musste sich diese Stellung am Rande des Reiches weniger bemerkbar machen, zu den Zeiten der frühen Karolinger und der Reichseinheit fügten sich die Kölner Bischöfe in die Kirche des Reiches ein, ohne sonderlich hervorzustechen.
Wichtige Ereignisse im karolingischen Reich gingen auch die Kölner Bischöfe an, und so finden sie sich an verschiedenen Entwicklungen beteiligt. Als Karl Martell (688/689-741) Anstalten machte, den Geltungsbereich des Christentums auszuweiten und die angelsächsischen Missionare begünstigte, unterstützte Bischof Anno I. (Episkopat 711/715-715) den heiligen Suitbert. Bei den Bemühungen des Bonifatius (671/672-754/755) um eine Reform der fränkischen Kirche taten sich die Kölner Bischöfe nicht hervor, waren aber auf den wichtigen Synoden im Reich durchaus vertreten und machten keine Anstalten, sich dem willensstarken Bonifatius in den Weg zu stellen. Über die Familien, aus denen die Kölner Bischöfe im 8. Jahrhundert kamen, ist wenig bekannt, so dass nicht zu sagen ist, ob sie sich wie die Familie eines Milo von Trier (Episkopat um 723-um 761/762) aus dem Adel rekrutierten.
3. Hildebold
Erst mit der Erweiterung des Reiches unter Karl dem Großen in den Sachsenkriegen sollte sich Köln gleichsam von der Peripherie auf einen bedeutenden Platz im Reich schieben, eine Entwicklung, die in der Erhebung Kölns zum Erzsitz ihren Ausdruck fand, die aber keinesfalls selbstverständlich war und wohl der Person Hildebolds (Episkopat 787-818) zu verdanken ist. Diesem gelang es erstmals seit Kunibert wieder eine vertraute Stellung bei Hof einzunehmen. Die hochmittelalterliche Legende hat Hildebold zu einem einfachen Priester gemacht, dessen seelsorgerische Eignung Karl sozusagen auf der Durchreise auffiel. Diese spätere legendenhafte Überhöhung Hildebolds sollte jedoch nicht den Blick auf die Tatsache verdecken, dass es dem Bischof in der Tat gelang, sich geradezu unentbehrlich für Karl zu machen: Nicht nur als Bischof von Köln, sondern auch als Kanzler wirkte er für den fränkischen König und wurde zu einem Vertrauten, dessen enge Verbundenheit mit dem Herrscher nicht zuletzt daran deutlich wird, dass er es war, der Karl die Sterbesakramente spendete. Hildebold war es auch, der 799 Papst Leo III. (Pontifikat 795-816) zu Karl nach Paderborn geleitete und damit die Ereignisse ins Rollen brachte, die in der Kaiserkrönung Karls Weihnachten 800 in Rom gipfelten. An Hildebold lässt sich die Spannung zwischen Reichsdienst und erzbischöflichen Aufgaben ebenso deutlich machen wie der Nutzen, den ein Bischof von seinem Engagement erwarten konnte. Karl erwirkte für seinen Vertrauten gar einen Dispens, der Hildebold kanonisch die langen Abwesenheiten von seinem Sitz erlaubte, woran sich die Schwierigkeit deutlich machen lässt, die vielfältigen Aufgabenbereiche abzudecken. Die neu hinzugewonnenen sächsischen Gebiete erforderten auf Dauer eine kirchliche Neuorganisation, von der Köln als neu errichteter Erzsitz profitierte. Dies war wohl ebenso durch die geographische Lage der Stadt bedingt wie durch den Wunsch, Hildebold zu belohnen. Trotz langer Abwesenheiten hat Hildebold ganz im Sinne des neu aufkommenden Interesses an einer gründlichen Bildung des Klerus die Kölner Bibliothek sehr gefördert. Soweit nachvollziehbar, waren die Bücher, die Hildebold beschaffte – wie etwa Abschriften der Kirchenväter – nicht innovativ, aber sie unterstreichen seine Bemühungen um die Klerikerausbildung in der Stadt, der er als Hirte vorstand. Als Bischof/Erzbischof oblag ihm auch die Aufgabe, Kirchen zu bauen und zu verbessern, indes scheint Hildebold der letzte Bischof gewesen zu sein, dessen Interesse noch stärker auf den Stiften der Stadt lag als auf dem Domstift. Der Alte Dom ist als Hildebold-Dom ihm zugeschrieben worden, was aber womöglich eher daran liegt, dass der Name Hildebold auch noch nach Jahrzehnten einen guten Klang hatte, während der mutmaßlich tatsächliche Erbauer Gunthar seinen guten Ruf und seine Stellung im Einsatz für den lothringischen König Lothar II. verspielt hatte.
Die durch Hildebold errungene Bedeutung in Belangen des Reiches konnte sein Neffe und Nachfolger Hadebald (Episkopat 819-841) zunächst nicht erhalten und in den folgenden Jahrzehnten sind die Erzbischöfe von Köln zumeist eher Regierte als Gestalter im Reich gewesen. Indes lässt sich von den Königen aus ein vermehrtes Interesse an der Besetzung des Kölner Erzstuhls ausmachen, das zur Unterstützung verschiedener Kandidaten durch den west-, den ostfränkischen und den lothringischen Herrscher führte.
4. Gunthar
Die Gefahren eines übermäßigen Einsatzes für den König lassen sich in der Mitte des 9. Jahrhunderts am Beispiel von Bischof Gunthar beobachten. Gunthar, der 850 nach Streitigkeiten um den Sitz Erzbischof wurde, war der Neffe des vorherigen Amtsinhabers Hilduin (Episkopat 842-848/849), der von Lothar I. (Regierungszeit als König 814-855, ab 817/823 Kaiser) unterstützt worden war. Er selbst fühlte sich offenbar Kaiser Lothar I. und dessen Teilreich verpflichtet, denn er war aktiv an den Höfen Lothars I. wie Lothars II. Eine Kontinuität Lotharingiens geriet durch die Kinderlosigkeit der Ehe Lothars II. und die Begehrlichkeiten seiner Onkel im West- und Ostfrankenreich ernsthaft in Gefahr. Als Lothar II. sich von seiner kinderlosen Ehefrau Theutberga (gestorben nach 869) trennen wollte, konnte er auf die Hilfe des Erzbischofs zählen, der in den Verwicklungen des Lotharschen Ehestreites die Interessen des Königs vertrat. Es war der Hartnäckigkeit der politischen Gegner Lothars II. geschuldet, dass Gunthar im Zuge der Verteidigung der Ehetrennung auch in Konflikt mit dem Papsttum geriet, eine Entwicklung, die in ihren langfristigen Konsequenzen kaum vorhersehbar war. Mehrere Faktoren wirkten sich ungünstig auf die Abwicklung der Ehe Lothars aus. Der Wunsch des Königs nach einer Trennung von seiner Frau zugunsten einer Geliebten, mit der er bereits zwei Kinder hatte, fiel in eine Zeit, in der die Ansprüche der Kirche zum einen an die Unauflöslichkeit der Ehe und zum anderen an den Vorbildcharakter der Könige stetig gestiegen waren und in der außerdem das Papsttum an Ansehen gewonnen hatte, so dass es als höchste Instanz in Angelegenheiten der Landeskirchen angerufen wurde. Dies wirkte sich zu Ungunsten Gunthars aus, da Lothar II. in seiner Verzweiflung, den vorhandenen Sohn zu legitimieren, zu immer abstruseren Anschuldigungen gegen seine Ehefrau griff, deren Unhaltbarkeit schon den Zeitgenossen offensichtlich gewesen sein dürfte. Die politischen Umstände führten dazu, dass sich die Bischöfe des Westfrankenreiches die Sache Theutbergas zu eigen machten, da Karl der Kahle (Regierungszeit als westfränkischer König 843-877, ab 875 Kaiser) seinen Neffen beerben wollte, während der Papst, der auch angerufen wurde, sich in der Tradition als Streitschlichter und Vermittler angesprochen fühlte und ebenfalls die Unschuld der Theutberga und die Unauflöslichkeit der Ehe verteidigte. Gunthar, der zugunsten seines Königs einer Synode vorgesessen hatte, die die Ehe Lothars II. aufgelöst hatte, sah sich daher dem Dilemma ausgesetzt, sein politisch motiviertes Vorgehen theologisch und kirchenrechtlich verteidigen zu müssen. In seiner Argumentationsnot zog er sich auf den Standpunkt zurück, dass der Papst die Beschlüsse einer ordentlich einberufenen Provinzialsynode unter dem Vorsitz von zwei Metropoliten (Köln und Trier) nicht kassieren dürfe. Allerdings fehlte es Gunthar an Rückhalt sowohl im Klerus als auch bei seinen Mitbischöfen, da die Synoden zu offensichtlich politisch motiviert gewesen waren. Gunthar wurde vom Papst seines Amtes enthoben und zahlte so einen hohen Preis für seine vertraute Stellung bei Hofe.
Bei der Eskalation hat möglicherweise auch der schwelende Streit um die Stellung Bremens als Suffraganbistum von Köln, das Gunthar aufgeben musste, eine Rolle gespielt. Den Rest seines Lebens hat Gunthar sich vergeblich um seine Rehabilitierung bemüht. Während aus Köln zumindest auch ein Zeugnis für das Ansehen Gunthars als eines gelehrten und frommen Mannes überliefert ist, ist offensichtlich, dass die tiefe Verstrickung Gunthars in die Politik Lotharingiens zu einer zwiespältigen Beurteilung des Erzbischofs in der späteren Legende führte. Bei Regino von Prüm sind die Handlungen Gunthars von persönlichem Ehrgeiz motiviert, der ihn sogar anfällig für die hinterhältigen Machenschaften des Königs machte: Angeblich hat Gunthar die Synode für die Ehetrennung Lothars II. nur deshalb veranlasst, weil dieser versprach, die Nichte Gunthars zu heiraten. Möglicherweise ist dies auch der Grund dafür, dass die Errichtung des Alten Domes dann doch eher dem zweifellos frömmeren Hildebold zugeschrieben wurde, als dem Bischof, der abgesetzt starb, zwar wieder zur Kommunion zugelassen worden war, aber keine priesterlichen Handlungen mehr vollziehen durfte und seinen Nachfolger Willibert (Episkopat 870-889) hatte akzeptieren müssen.
5. Köln und die Ottonen
Im Zuge der Bemühungen Heinrichs I. (Regierungszeit als ostfänkischer König 919-936), das lothringische Reich an das Ostfrankenreich anzugliedern, rückte die Besetzung des Erzbistums Köln stärker in das Interesse der sächsischen Könige. Mit Wichfried (Episkopat 924-953) wurde erstmals ein Verwandter des Herrscherhauses erhoben, der über seine Mutter Oda ein Neffe des Königs war. Wie auch später Brun (Episkopat 953-965) war er als Erzkaplan und Erzkanzler unter Otto dem Großen (Regierungszeit als König 936-973, ab 962 Kaiser) tätig und tat sich sowohl als Wohltäter für die Kölner Stifte als auch in Diensten des Königs hervor. Wichfried war der erste Erzbischof, der 936 in Aachen an einer Königskrönung beteiligt war, konnte aber trotz seiner Stellung als zuständiger Metropolit in Aachen eine Mitbeteiligung der Erzbischöfe von Mainz und Trier nicht verhindern. Einen Höhepunkt der Tätigkeit in Reichsdiensten lässt sich unter Wichfrieds Nachfolger Brun festmachen. Brun, als jüngster Bruder Ottos des Großen 953 bereits im (unkanonischen) Alter von 28 Jahren zum Erzbischof erhoben, galt der älteren Forschung als Prototyp eines Bischofs des sogenannten Reichskirchensystems. An Brun wollte man eine Umstellung der Politik Otto des Großen erkennen, der beschlossen habe, sich nicht mehr auf die unzuverlässigen Fürsten, sondern auf die Bischöfe zu stützen, die als offiziell kinder- und erbenlose Adlige ein höheres Interesse an einer uneigennützigen Zusammenarbeit mit dem Reich gehabt hätten. Dass sich diese lange gültige Interpretation der Tätigkeit Bruns nicht hat halten können, ist der Tatsache geschuldet, dass bei einer Vertrauensstellung des Bruders kaum von einer Umstellung von familiären Verbindungen auf kirchliche Bindungen die Rede sein kann und zudem die Vorstellung einer systematischen Instrumentalisierung der Bischöfe durch die zentrale Reichsgewalt zu Recht als zu starr und zu wenig dynamisch empfunden wird. Sicher war Brun eine Stütze des Königs und wenn der Vita Brunonis zu trauen ist, hat er sich um die Befriedung des rebellischen Lothringen und gerade in der Krise des Liudolf-Aufstandes gegen Otto den Großen um die Herrschaft seines Bruders sehr verdient gemacht. Der stark panegyrisch gefärbten Vita Brunonis ist im Vergleich zu anderen Quellen auch zu entnehmen, dass die Verdienste Bruns übermäßig betont werden und zum anderen weist die apologetische Tendenz der Vita, die Bruns unermüdlichen Einsatz für das Reich als Einsatz für den inneren Frieden und damit als bischöfliche Aufgabe erklärt, auch darauf hin, dass nicht in allen kirchlichen Kreisen die Instrumentalisierung der Bischöfe durch den König als selbstverständlich oder auch nur gut empfunden wurde. Es lässt sich auch feststellen, dass Bruns Beispiel keinesfalls traditionsbildend in Köln gewirkt hat, der Bruder des Königs blieb in vielerlei Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung, die weder auf das Ideal aller Bischöfe noch auf die Tradition des Erzbistums oder die Erwartungshaltungen an die Bischöfe nachhaltig gewirkt hat. Bruns Tätigkeiten in Köln für die Stifte und Klosterschulen waren von bleibender Bedeutung, sein Titel als archidux von Lothringen, wie ihn Ruotger (2. Hälfte 10. Jahrhundert) in der Vita Brunonis nannte, blieb einzigartig. Was indes blieb, ist eine gewisse Selbstverständlichkeit, mit der von nun an die Kölner Erzbischöfe an Reichsbelangen beteiligt waren.
Nach einem kurzen Zwischenspiel mit Folkmar, der nicht lange genug den Erzsitz innehatte, kam mit Gero erneut ein Sachse auf den Kölner Erzstuhl, der sich in Bezug auf die Förderung der Kölner Kirchen vorbildhaft erwies – das berühmte Gerokreuz im Kölner Dom ist wohl tatsächlich seine Anschaffung. Seine Gesandtschaft nach Byzanz zum Geleit für Theophanu, die Braut Ottos II. (Mitkönig ab 961, Kaiser 967/973-983), zeigt deutlich, wie selbstverständlich der Kölner Erzbischof inzwischen für wichtige Aufgaben herangezogen wurde. Die Stellung des Kölner Erzbischofs als einer der wichtigsten Kirchenfürsten des Reiches hatte sich – sicher nicht zuletzt durch die gelungene Anbindung Lothringens an das Reich – verstetigt, so dass Geros Nachfolger Warin (Episkopat 976-985) den außergewöhnlichen Gunstbeweis erhielt, dass ihm der einzige Sohn Ottos II., der spätere Otto III. (Regierungszeit 983-1002, ab 996 als Kaiser) zur Erziehung übergeben wurde.
6. Köln im 11. Jahrhundert
Die bedeutende Stellung des Kölner Erzbischofs bedeutete allerdings auch, dass eine Einmischung in die Reichsangelegenheiten nicht immer im Sinne der Herrscher verlief, oder zumindest, dass die Erzbischöfe als wichtige Verbündete von den Parteien am Königshof umworben wurden. Warin, der Erzieher Ottos III., entschloss sich in der Krise nach dem Tod Ottos II., Heinrich den Zänker (951-995) als Regenten zu unterstützen und lieferte ihm den Jungen aus. Wenn sich Adelheid (931-999) und Theophanu nicht durchgesetzt hätten, hätte der Bischof möglicherweise eine vertraute Stellung am Hof erringen können. Aber auch Zufälle in der Sukzession im Reich konnten die Stellung des Erzbischofs schwieriger machen. Heribert I., der an der Domschule von Worms erzogen worden war und vielfältige Verbindungen zu anderen Bistümern hatte, stieg in Diensten Ottos III. als Kanzler für Italien und Deutschland auf und wurde dann konsequenterweise von Otto III. zum Erzbischof von Köln erhoben. Nach dem Tod Ottos III. wurde auch Heribert wie vor ihm schon Warin für einen Königskandidaten aktiv, und zwar für Hermann von Schwaben (gestorben 1003), mit dem er wohl verwandt war. Er scheiterte damit aber genauso wie vor ihm Warin und in der Folge ergab sich ein höchst angespanntes Verhältnis zwischen Heinrich II. (Regierungszeit 1002-1024, ab 1014 Kaiser) und Heribert. Wenn der Vita Heriberti Glauben zu schenken ist, wurde ein Absetzungsprozess gegen Heribert nur durch göttliches Eingreifen verhindert.
Diese durchaus wechselhaften Beziehungen zwischen dem Erzbischof und dem Reich gerade bei Sukzessionskrisen zeigen einerseits deutlich, wie die Erhebung der Bischöfe von den Königen instrumentalisiert wurde, um Gefolgsleute zu belohnen oder auch zur Mitarbeit anzuregen, andererseits aber auch, dass die eigenständige Stellung des Erzbischofs zumindest in solchen Krisen für das Reich oder besser für den Teil der königlichen Linie, der sich anschickte, die Sukzession zu den eigenen Gunsten durchzusetzen, problematisch sein konnte. Ein Erzbischof, der sich für Stadt und Klerus engagierte und damit seine Legitimität hervorhob, konnte auf Rückhalt setzen und blieb damit innerhalb gewisser Grenzen quasi unangreifbar.
Erzbischof Pilgrim gelang es in seiner relativ kurzen Amtszeit eine entscheidende Weiche in Bezug auf das Verhältnis von Erzbischof zum Reich zu stellen. Als der Mainzer Erzbischof Aribo (Episkopat 1021-1031), Bruder Pilgrims, sich weigerte, Gisela (gestorben 1043), die Gemahlin Konrads II. (Regierungszeit 1024-1039, ab 1027 Kaiser) zu krönen – aus Gründen, die unbekannt sind und auf die die Forschung noch keine befriedigende Antwort gefunden hat –, sprang Pilgrim ein und konnte so den Anspruch des Kölners auf die Krönung in Aachen, das in seinem Sprengel lag, festigen. Pilgrim krönte auch den bereits zu Lebzeiten des Vaters 1028 gewählten Heinrich III. (Mitkönig ab 1028, Regierungszeit 1039-1056, ab 1046 Kaiser). Von diesem Moment an ist das Krönungsrecht in Aachen in den Händen des Kölners geblieben, so dass der Kölner Erzbischof neben dem Mainzer Erzbischof, dessen Sonderrolle bei der Königswahl schon in den Gesta Konradi des Wipo (vor 1000-nach 1046) erwähnt wird, als Koronator einer der Fürsten war, die beim Prozess der Königserhebung unentbehrlich wurden. Als Koronator ergab sich für den Kölner ein Mitspracherecht wie von selbst, und die Stellung als einer der ersten Fürsten des Reiches konnte nicht mehr in Frage gestellt werden, auch wenn 1054 Liutpold von Mainz (Episkopat 1051-1059) noch einmal Protest gegen die Krönung durch den Kölner einlegte.
Auf den Bayern Pilgrim folgte Hermann II. (Episkopat 1036-1056), als Ezzone ein Nachkomme der Ottonen. Der bedeutenden Stellung des Kölners als Koronator und damit erster geistlicher Fürst im Reich war sich Hermann überaus bewusst und wenn auch seine Beziehung zum Reich als Abkomme der Ottonen möglicherweise etwas gespannt war, ließ er es sich doch nicht nehmen, der Bedeutung Kölns durch zahlreiche Maßnahmen in der Stadt und die Nachahmung Roms die gebührende Beachtung zu schenken. Hermann widmete sich dem Ausbau des Domes und imitierte mit Maria im Kapitol die Kirche Santa Maria Maggiore in Rom. Dem Ranganspruch des Kölner Erzbischofs wurde damit Rechnung getragen, weil die innerstädtischen Kirchen für die Imitation der römischen Stationsgottesdienste genutzt werden konnten.
7. Anno II., das Reich und die Stadt
Mit Anno II. wurde von Heinrich III. wieder ein Erzbischof erhoben, der nicht aus dem Hochadel stammte und seinen Aufstieg dem König und der Zugehörigkeit zur Hofkapelle verdankte. Es spricht einiges dafür, dass Heinrich III. mit Absicht einen Kandidaten wählte, der ihm verpflichtet war, um die möglicherweise als bedrohlich empfundene Eigenständigkeit des Kölner Erzbischofs wieder etwas für die Reichsdienste einzufangen. Sollte das tatsächlich die Absicht Heinrichs III. gewesen sein, ist seine Rechnung nicht aufgegangen. Bedingt durch den frühen Tod Heinrichs III. gelang es Anno, seine Stellung als Reichsfürst ohne wesentlichen Widerstand auszubauen. Am bekanntesten ist der 1062 durchgeführte sogenannte Staatsstreich von Kaiserswerth, in dem sich der ehrgeizige Reichsfürst die Person des minderjährigen Heinrich IV. (römisch-deutscher König 1056-1105, ab 1084 Kaiser) und damit die Vormundschaft sicherte. Trotz verschiedener Maßnahmen zur Absicherung der neuen Regentschaft – etwa durch die Regelung, dass der Kindkönig im Reich zu reisen hatte und damit jeder Fürst die Möglichkeit hatte, Einfluss auf ihn zu nehmen, gelang es Anno nicht, zumindest sein Mündel von den Vorzügen einer solchen gemeinsam ausgeführten Fürstenherrschaft zu überzeugen. Schon 1065 bei seiner Schwertleite und damit mit dem Mündigwerden trennte sich Heinrich IV. im Streit von Anno als Berater. Die Stellung Annos, der sich durch die Förderung der Karrieren von Verwandten im deutschen Episkopat bequem Rückhalt besorgt hatte, konnte indes von Heinrich IV. nicht gefährdet werden, wenn auch der Einfluss des Kölners nach 1065 in Reichsbelangen fast völlig zurückging.
Unter Anno ist erstmals auch die Stadt beziehungsweise sind einige ihrer bedeutenden Bürger und ihr Anspruch auf Teilhabe an politischen Entscheidungen – zumindest in rudimentärer Form – wahrzunehmen. Die Hintergründe des Kölner Aufstandes von 1074 gegen den Erzbischof müssen wohl im Dunkeln bleiben. Ob es sich um eine spontane Unmutsbekundung handelte, die eskalierte, ob dem Aufstand schon eine politische Klasse mit Partizipationswillen zugrunde lag, oder ob es sich um Auswirkungen der Feindschaft Heinrichs IV. gegen den Kölner Erzbischof handelte, oder um eine Mischung aus allen Motiven, muss letztlich offenbleiben. Im Gegensatz zum Wormser Aufstand von 1073, der erfolgreich zur Vertreibung des Bischofs führte und auf den eine – wahrscheinlich nicht von vorneherein beabsichtigte – Privilegierung der Wormser im Jahre 1074 folgte, wurden die Kölner Unruhen nach einigen Tagen erstickt und blieben bis auf einen offenbar nachhaltig schlechten Ruf Annos in seiner Bischofsstadt und die Abwendung Annos von der Förderung der Kölner Stifte in den letzten beiden Lebensjahren folgenlos.
Die umfangreiche Einmischung Annos in die Reichspolitik und der Aufbau eines Netzwerkes innerhalb des Reichsepiskopates, das noch über seinen Tod hinauswirkte, dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass sein Engagement in geistlichen Angelegenheiten möglicherweise sogar intensiver war. Er tat sich als Förderer von Klöstern und Stiften hervor und hat darin der kirchlichen Reformpartei durchaus nahegestanden. An einer Belebung des klösterlichen Lebens im Geiste der Hirsauer Reform war ihm sehr gelegen; seine Neugründung in Siegburg etwa ist ganz der Reformbewegung verpflichtet. Indes hat er wie viele seiner Zeitgenossen die Reform befürwortet, ohne eine grundsätzliche Neuausrichtung des Episkopats in Bezug auf den König anzustreben, wahrscheinlich sogar ohne eine solche Möglichkeit zu bedenken. Annos Politik zunächst im Dienste Heinrichs III. und dann bei der konsequenten Förderung seiner Verwandtschaft ist ganz den Denkmustern verhaftet, die die starke Instrumentalisierung des Episkopats durch den König erst möglich gemacht hatten.
An seiner Person lässt sich deutlich machen, wie sehr das Engagement des Kölner Erzbischofs im Reich von Konstellationen abhängig war, die nur zum Teil beeinflussbar waren. Die Besetzung des Bischofsstuhls mit einem Aufsteiger, der dem Kaiser verpflichtet sein musste, garantierte langfristig wegen der Einflussmöglichkeiten, die der Kölner qua Amt hatte, nicht unbedingt ein gedeihliches Auskommen von Kaiser und Erzbischof, genau so wenig wie eine Herkunft aus dem Adel des Rheinlandes per se verhinderte, dass Kaiser und Erzbischof zusammenwirkten. Dass der Adel des Rheinlandes, dessen nachgeborene Söhne oft in den Kölner Stiften und insbesondere im Domstift unterkamen, an der Besetzung zunehmend Interesse zeigte, muss kaum verwundern. Sigewin von Are (Episkopat 1078-1089) und Hermann III. von Hochstaden (Episkopat 1089-1099) legen als Nachfolger Annos Zeugnis dafür ab. Ab dem 12. Jahrhundert ist auch die Bürgerschaft der Stadt ein Faktor, der das Beziehungsgefüge von Erzbischof und Kaiser beeinträchtigte oder förderte.
8. Köln in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts
Die neuen Machtverhältnisse werden unter dem langen Episkopat Friedrichs I. von Schwarzenburg deutlich. 1105/1106 standen der Erzbischof von Köln und die Stadt Köln auf unterschiedlichen Seiten, Friedrich auf Seiten des aufständischen Heinrich V. (Mitkönig 1098, Regierungszeit 1106-1125, ab 1111 Kaiser), während Köln die Tore für den alten Heinrich IV. öffnete. Als Friedrich sich im Zuge der Auseinandersetzungen um das sogenannte Pravileg von Ponte Mammolo mit Heinrich V. überwarf, standen die Kölner, wohl erneut im Interesse eines Privilegiengewinns für die Stadt, auf Seiten des Erzbischofs, und die Erweiterung der Stadtmauer machte sich bei der Belagerung durch Heinrich V. bezahlt. In Zusammenarbeit mit den Kölnern gelang es Friedrich, Heinrich V. in der Schlacht von Andernach 1114 zu besiegen, was den Einfluss Heinrichs V. am Rhein erheblich einschränkte. Im weiteren Verlauf des Investiturstreites war Friedrich einer der Vermittler der Schlichtung des Streites mit dem Papst, die im sogenannten Wormser Konkordat vom 23.9.1122 einen Abschluss fand. Bei der Königswahl 1125 versuchte Friedrich I. wahrscheinlich mit Karl von Flandern (Regierungszeit 1119-1127) einen eigenen Königskandidaten zu lancieren, was man durchaus als Zeugnis des gewachsenen Einflusses des eindeutigen Königswählers und Koronators auf die Wahl lesen kann, wenn auch 1125 der Erzbischof von Mainz bei der Erhebung Lothars III. (römisch-deutscher König 1125-1137, ab 1133 Kaiser) noch eine wichtigere Rolle spielte.
Die Erzbischöfe nach Friedrich entstammten bis zu Rainald von Dassel dem rheinischen Adel und wiesen zum Teil wie Arnold II. von Wied enge Verbindungen zum Königshof auf. Die Verflechtung mit der regionalen Politik rheinischer Adelshäuser nahm durch diese Verbindungen zu und hat die Handlungen der Erzbischöfe zum Teil bestimmt, stand aber nicht im Vordergrund.
9. Rainald von Dassel und Philipp von Heinsberg
Mit Rainald von Dassel wurde dann 1159 wieder ein kaiserlicher Günstling zum Erzbischof erhoben, dessen Karriere allein Friedrich I. Barbarossa (römisch-deutscher König 1152-1190, ab 1155 Kaiser) zu verdanken war und der vorher keinerlei Verbindung zur Region oder zum Erzbistum hatte. Bei Rainald, so wird man wohl sagen dürfen, ging die Rechnung des Kaisers, dass ein Erzbischof, der ihm die Erhebung verdankte, auch überproportional für das Reich tätig sein würde, vollständig auf. Der unbedingte Einsatz Rainalds für die staufische Sache, der zum Teil – wie etwa bei der Erhebung des Gegenpapstes Paschalis III. (Gegenpapst 1164-1168) – sogar noch weit über das hinausging, was Friedrich I. möglicherweise überhaupt wollte, hat in der Forschung von jeher Beachtung gefunden. Die schillernd weltliche Gestalt des gebildeten Rainald hat schon bei Zeitgenossen Zweifel geweckt, inwiefern ein Erzbischof, der sich vielfältig für die Kriegszüge seines Kaisers und für einen Gegenpapst einsetzte, dem Bischofsideal entsprechen konnte. Die Befürworter Alexanders III. (Pontifikat 1159-1181) sahen in Rainald völlig zu Recht einen Scharfmacher im Papstschisma. Den Höhepunkt des Einflusses von Rainald auf die Reichspolitik ist bei den sogenannten Würzburger Eiden 1165 zu beobachten, als es Rainald gelang, die auf dem Hoftag anwesenden Reichsfürsten davon zu überzeugen, dass seine Gesandtschaft nach Westminster zu Heinrich II. von England (Regierungszeit 1154-1189) eine eindeutige Parteinahme des englischen Königs für den kaiserlichen Gegenpapst als Ergebnis aufweisen konnte. Ohne diese entweder grob fahrlässige Übertreibung oder bewusste Irreführung wäre es kaum zu einer derartigen Selbstverpflichtung sowohl des Kaisers als auch vieler Fürsten auf eine Nichtanerkennung Alexanders III. gekommen. Als Hindernis für einen Ausgleich im Papstschisma, das erst mehr als zehn Jahr später und nach Rainalds Tod beim Frieden von Venedig 1177 beigelegt werden konnte, sollten die Würzburger Eide eine entscheidende Rolle spielen.
Jedoch lässt sich auch bei einem Kirchenfürsten wie Rainald feststellen, dass das Engagement für das Reich zumindest als Nebeneffekt immer auch dem Erzbistum und der Bischofsstadt nutzen konnte. Rainald war kein Mann, der sich als Förderer von Stiften oder Klöstern hervorgetan hat und seine langen Abwesenheiten von Köln lassen vermuten, dass es auch um die seelsorgerische Pflichterfüllung nicht allzu gut bestellt war. Seine Beteiligung am zweiten Italienzug Barbarossas erlaubte Rainald indes einen Coup, der für die Entwicklung der Stadt Köln von ganz erheblicher Bedeutung sein sollte. Aus Mailand brachte Rainald 1164 Reliquien der Heiligen Drei Könige und der Märtyrer Felix und Nabor mit, die er dort angeblich entdeckt hatte. Welche enorme Auswirkung gerade diese Maßnahme haben sollte, dürfte der Erzbischof kaum geahnt haben, auch wenn er sicher gehofft hat, mit der Beschaffung von Reliquien zumindest teilweise seine Verpflichtungen als Förderer des Domstiftes und der Stadt nachzukommen. Die Forschung hat in Rainalds Beschaffung der Drei Könige immer auch einen Akt für das Reich gesehen und sie in Zusammenhang mit den Bemühungen der Barbarossa-Zeit um das sacrum imperium, die Heiligmäßigkeit des Reiches gesetzt. Vermutlich kommt man Rainalds Motivation näher, setzt man die Überführung der Heiligen Drei Könige in den Kontext der dynamischen Sakrallandschaft der Stadt Köln und betrachtet Rainalds Handlung als eine längst überfällige Förderung des Domstiftes.
Dass die Förderung durch den Kaiser nicht notwendigerweise zu bedingungslosem Einsatz für das Reich führte, lässt sich bei Philipp von Heinsberg beobachten. Wieder aus rheinischem Adel, aber dennoch ein Günstling des Kaisers, hat er seine erzbischöflichen Aufgaben deutlich ernster genommen als sein Vorgänger, hat aber auch die Ausweitung der weltlichen Herrschaft des Erzstiftes nicht außer Acht gelassen. Philipps Episkopat ist geprägt von einer Intensivierung des erzbischöflichen Einflusses auf den rheinischen Adel und einer Ausweitung des Machtbereiches auf Kosten der Nachbarn, der in den Auseinandersetzungen mit Heinrich dem Löwen (1129-1195) gipfeln sollte. Philipp fuhr die Belohnung für die zahlreichen Dienste am Reich in der Zeit des Schismas und bei der Aushandlung des Friedens von Venedig mit Zins und Zinseszins ein, als er sich auf den Streit mit Heinrich dem Löwen einließ und im Verbund mit anderen Fürsten den Kaiser regelrecht dazu zwang, gegen den Herzog von Sachsen vorzugehen. Dem Erzbistum Köln brachte das Manöver Westfalen ein, und wenn die Missstimmung zwischen Philipp und Friedrich Barbarossa und der „Wirtschaftskrieg am Niederrhein“, wie Hugo Stehkämper es formuliert hat genannt hat, sicher auch darauf zurückzuführen ist, dass Friedrich Barbarossa es dem Kölner Erzbischof nicht vergaß, dass er ihn unter Druck gesetzt und damit seine Optionen im Reich eingeschränkt hatte, so ist es doch sowohl für die Stabilität von Barbarossas Herrschaft als auch für die Unangreifbarkeit des Kölner Erzbischofs aufschlussreich, dass es eben nicht zu einer militärischen Auseinandersetzung kam und sich Erzbischof und Kaiser im Vorfeld des Kreuzzuges versöhnten. Für Philipps bei allem Einsatz für sein Bistum auch in geistlicher Hinsicht grundsätzlich wohl positive Einstellung zum Reichsdienst, den er offenbar selbstverständlich als Teil der bischöflichen Aufgaben sah, ist es bezeichnend, dass er 1191 im Dienste Heinrichs VI. (römisch-deutscher König 1169-1197, ab 1191 Kaiser) in Italien verstarb.
10. Der Kölner Erzbischof als Königswähler und erster geistlicher Reichsfürst
Die gewichtige Stellung des Kölner Erzbischofs bei der Königswahl wurde dann unter Adolf von Altena deutlich, dem es gelang, im Zuge der Doppelwahl die Kölner Stimme als Koronator – im Grunde als erste der Kurstimmen – zur allgemein anerkannten Gültigkeit zu verhelfen. Adolf hatte zunächst für Otto IV. (römisch-deutscher König 1198/1208-1218, ab 1209 Kaiser) gestimmt und als er sich auf die Seite des Gewinners Philipps von Schwaben (römisch-deutscher König 1198-1208) schlug, konnte eine Einigung nur so erzielt werden, dass Adolf eine Krönung in Aachen tatsächlich noch einmal vollzog, so dass die Mitwirkung des Kölners bei der Königserhebung und Königswahl weiter zementiert wurde. Indes hat Adolf mit seiner Parteinahme für Philipp, die dem in finanziellen Engpässen befindlichen Erzbischof fürstlich entlohnt wurde, den Bogen überspannt und geriet in Konflikt mit Papst Innozenz III. (Pontifikat 1198-1216), der das von ihm beanspruchte Approbationsrecht durch das eigenmächtige Vorgehen des Kölners in Gefahr sah. Adolf wurde 1205 abgesetzt und es kam in Köln zu einem Schisma und mehreren Bischofskandidaten, von denen sich keiner völlig durchsetzen konnte. Erst 1216 unter seinem Vetter Engelbert von Berg (1216-1225) konnte der Streit endgültig beigelegt werden.
Wie sehr stabile weltliche Herrschaft in Köln und die Mitwirkung im Reich zusammenhingen, lässt sich an dem durchsetzungsstarken Engelbert verdeutlichen. Unangefochten stand er, der ab 1220 für den abwesenden Friedrich II. (römisch-deutscher König 121-1250, ab 1220 Kaiser) die Reichsgeschäfte führte und Vormund Heinrichs (VII.) (römisch-deutscher König 1222, entsetzt 1235, gestorben 1242) war, an der Spitze der Reichsfürsten. Seine Mitwirkung an der Vereinbarung Friedrichs II. mit den geistlichen Reichsfürsten 1220 war unbezweifelbar von großer Bedeutung und diese Vereinbarung kann als ein wichtiger Schritt auf dem Wege zur Verstetigung der Fürstbistümer gelesen werden. Die Autorität des Erzbischofs im Reich scheint keine Probleme nach sich gezogen zu haben, während Engelbert die Bestrebungen der Straffung und Vereinheitlichung und der Befreiung der geistlichen Einrichtungen im gesamten Bistum von den weltlichen Vögten zum Verhängnis geworden sind, denn sie führten zu seiner Ermordung. Caesarius von Heisterbach hat in seiner Vita die Ermordung des Erzbischofs, die eher ein politischer Anschlag war, der möglicherweise eine Entführung und nicht die Ermordung zum Ziel hatte, den Tod Engelberts als Martyrium gedeutet, eine Interpretation, die er bereits selber wortreich verteidigen musste, die aber insofern wirkmächtig war, als dass Engelbert schon bald als Heiliger verehrt wurde.
Unter Heinrich von Müllenark kam die Überdehnung der Kräfte deutlich zum Tragen. Die herzogliche Gewalt, die Engelbert ausgedehnt hatte, zusammenzuhalten, fiel Heinrich schwer, der sich auch mit den Bürgern der Stadt und dem städtischen Klerus überwarf. Unter seinem Episkopat wurde bereits deutlich, dass eine stabile Balance zwischen den erzbischöflichen Pflichten, der Stellung als Stadtherr, der Sicherung der Interessen im Territorium und dem Einsatz für das Reich im Grunde nur zufällig zu erreichen war und nicht allein von den Fähigkeiten und der Persönlichkeit des Erzbischofs abhing. Während dies Philipp von Heinsberg etwa gelungen war, haben die Erzbischöfe im 13. Jahrhundert die Kräfte auf die Stabilisierung der weltlichen Herrschaft gelenkt und damit im Einzelfall Erfolg gehabt, langfristig allerdings eine Gegenbewegung der Kölner Bürger hervorgerufen, die im Bund mit Adligen der Umgebung schließlich die Stellung des Kölners nach der von Erzbischof Siegfried von Westerburg und seinen Verbündeten verlorenen Schlacht von Worringen 1288 entscheidend einschränken sollte.
11. Konrad von Hochstaden und der Höhepunkt der Macht des Erzbischofs
Den Höhepunkt der Macht des Kölner Erzbischofs wird man Konrad von Hochstaden zuschreiben müssen. Der ehrgeizige Konrad kannte wenig Skrupel und hatte schon zum Zeitpunkt seiner Erhebung das Amt des Dompropstes jahrelang usurpiert. Zunächst in der Gunst Friedrichs II., schwenkte er bald – wohl auch durch Geldgeschenke veranlasst – zur päpstlichen Partei um und stellte sich gegen den exkommunizierten Kaiser. Mit den umliegenden Adelshäusern geriet er in Streit, als er den Einflussbereich des Erzbistums erweitern wollte. Am Tiefpunkt seiner Karriere nach der Schlacht von Lechenich 1242 kam er in Gefangenschaft. Es gelang ihm jedoch, das Blatt zu wenden; als Verbündeter des Papstes mischte er sich in hohem Maße in die Königswahlen und die Sukzessionsstreitigkeiten in den ersten Jahren des Interregnums ein. Hierbei war er – im Gegensatz noch zu den Bischöfen des 12. Jahrhunderts - in der Wahl der Kandidaten ganz von der eigenen Territorialpolitik und dem eigenen Geldbedarf bestimmt. Dass die Kölner Kurfürstenstimme zu diesem Zeitpunkt bereits vollständig anerkannt war, ersparte ihm die Notwendigkeit eine Politiklinie zur Forcierung des eigenen Stimmrechtes einzuschlagen, wie es noch Adolf von Altena getan hatte. Die Unterstützung Wilhelms von Holland (Gegenkönig 1247/1248-1254, römisch-deutscher König 1254-1256), dann der Abfall von diesem, bis zum Einsatz für Richard von Cornwall (römisch-deutscher König 1257-1272) sind nicht mehr von Überlegungen zur Reichspolitik bestimmt, sondern diese politischen Volten Konrads standen ganz im Zeichen der Anforderungen der Territorialpolitik. Die Ausweitung der herzoglichen Machtstellung und die Abwehr des Strebens der Kölner Bürger nach Mitbestimmung in der Stadt bestimmten das Handeln Konrads und zumindest zu seinen Lebzeiten erwies sich diese Fokussierung als erfolgreich. Kein Erzbischof des frühen und hohen Mittelalters hat die Zügel so fest in der Hand gehalten wie Konrad von Hochstaden am Ende seines Lebens. Die Konflikte lebten aber nach dem Ableben des strengen Herrn wieder auf, so dass sich aus der Rückschau erweist, dass die wenig behutsamen Methoden Konrads eine Gegenbewegung auslösten, die in der Schlacht von Worringen kulminierten. Das Pendel hätte nach dem Sieg der Kölner Bürger durchaus wieder in eine andere Richtung ausschlagen können, aber die Gefangennahme Siegfried von Westerburgs bedeutete, dass im Jahr 1288 die Weichen so gestellt wurden, dass von den vielfältigen bischöflichen Aufgaben die Sorge um die Stadt – wenn auch nicht um das Seelenheil der Kölner Bürger – den Erzbischöfen aus den Händen genommen wurde.
12. Zusammenfassung
Die Reichspolitik der Kölner Erzbischöfe war immer von verschiedenen Faktoren – wie etwa allgemeiner kirchenpolitischer Tendenzen, der Bedeutung Kölns im Reichsgefüge, des persönlichen Verhältnisses von Kaiser und Erzbischof, die Erfordernisse der Territorial- und Stadtpolitik beeinflusst, die mal mehr mal weniger bestimmend auf die politische Weichenstellung der Kölner Erzbischöfe gewirkt hat. Der Handlungsspielraum im Gefüge von Erwartungshaltungen an die Bischöfe, eigenem Ehrgeiz und Reichsdienst, dürfte dabei nicht immer breit gewesen sein. Während es einzelne Erzbischöfe gab, die sich der Aufgabenvielfalt in gewissem Sinne gewachsen zeigten, sicher auch durch die Gunst der Umstände bedingt, wie etwa Hildebold, Brun, Heribert, Friedrich von Schwarzenburg und Philipp von Heinsberg, gab es andere, die sich mit einzelnen Bereichen schwer taten, wie Rainald von Dassel oder Konrad von Hochstaden, auf ihren Kompetenzgebieten aber eine bedeutende Stellung erreichen konnten, während wieder andere an den Erfordernissen scheiterten wie Gunthar und Adolf von Altena. Wie vielfältig die Erwartungshaltungen und Erfordernisse an die komplexe Situation waren, zeigt sich wohl auch darin, dass Grundbedingungen für ein erfolgreiches Wirken der Erzbischöfe im Reich, in der Diözese und der Stadt letztlich nicht dingfest gemacht werden können.
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Plassmann, Alheydis, Reichspolitik der Kölner Erzbischöfe im Mittelalter, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/reichspolitik-der-koelner-erzbischoefe-im-mittelalter/DE-2086/lido/5b69a8cfadcdc5.82803249 (abgerufen am 07.10.2024)