Kreis Bad Kreuznach

Kreis Bad Kreuznach, Bonn 2022. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

Der in der Mit­te von Rhein­land-Pfalz ge­le­ge­ne Kreis Bad Kreuz­nach grenzt im Nor­den an den Rhein-Huns­rück-Kreis und den Kreis Mainz-Bin­gen, im Wes­ten an den Kreis Al­zey-Worms, im Sü­den an den Don­ners­berg­kreis und den Kreis Ku­sel und im Wes­ten an den Kreis Bir­ken­feld. Sitz der Kreis­ver­wal­tung ist die Stadt Bad Kreuz­nach.

Bis 1794 ge­hör­te das Ge­biet des heu­ti­gen Krei­ses Bad Kreuz­nach zum Kur­fürs­ten­tum Trier, zur Kur­pfalz (Ober­amt Strom­berg), zum Her­zog­tum Pfalz-Zwei­brü­cken so­wie zu ver­schie­de­nen klei­ne­ren Herr­schaf­ten (Graf­schaft Spon­heim, Wild- und Rhein­graf­schaft, Herr­schaft Bret­zen­heim). 1798 kam das Ge­biet an Frank­reich und wur­de 1801 dem Rhein-Mo­sel-, dem Saar- und dem Don­ners­berg-De­par­te­ment ein­ge­glie­dert. Dort zähl­te es zu den Ar­ron­dis­se­ments Sim­mern, Bir­ken­feld, Mainz und Kai­sers­lau­tern.

Der preu­ßi­sche Kreis Kreuz­nach wur­de 1816 ge­bil­det und lag im Re­gie­rungs­be­zirk Ko­blenz der Pro­vinz Gro­ßher­zog­tum Nie­der­rhein (1822/1830: Rhein­pro­vinz). Nach Er­wei­te­rung um Ge­bie­te des Re­gie­rungs­be­zirks Trier zähl­te er 1817 die Bür­ger­meis­te­rei­en Hüf­fels­heim, Kirn, Kreuz­nach, Lan­gen­lons­heim, Man­del, Mon­zin­gen, Sobern­heim, Strom­berg, Wald­al­ges­heim, Wall­hau­sen, Win­des­heim und Win­ter­burg. 1932 wur­de der Kreis Kreuz­nach mit dem auf­ge­lös­ten Kreis Mei­sen­heim ver­ei­nigt. Im Zu­ge der kom­mu­na­len Ge­biets­re­form 1969/1970 er­hielt der nun­mehr Bad Kreuz­nach ge­nann­te Kreis Ge­mein­den aus den Alt­krei­sen Al­zey, Bin­gen, und Ro­cken­hau­sen so­wie von den Krei­sen Bir­ken­feld, Ku­sel und dem neu ge­bil­de­ten Rhein-Huns­rück-Kreis. Im Ge­gen­zug ver­lor der Kreis Ge­bie­te an den neu ge­bil­de­ten Kreis Mainz-Bin­gen.

Kreis Mei­sen­heim: Bis 1794 ge­hör­te das Ge­biet des spä­te­ren Krei­ses Mei­sen­heim grö­ß­ten­teils zum Her­zog­tum Pfalz-Zwei­brü­cken und zur Wild- und Rhein­graf­schaft. 1798 kam das Ge­biet an Frank­reich und wur­de 1801 dem Saar-De­par­te­ment ein­ge­glie­dert. Dort zähl­te es zum Ar­ron­dis­se­ment Bir­ken­feld. 1816 ka­men der Kan­ton Mei­sen­heim und vier wei­te­re Ge­mein­den an Hes­sen und bil­de­ten dort fort­an das Ober­amt Mei­sen­heim. 1866 trat Hes­sen das Ge­biet an Preu­ßen ab, und im dar­auf fol­gen­den Jahr wur­de aus den bis da­hin von Hom­burg aus ver­wal­te­ten Bür­ger­meis­te­rei­en Be­cher­bach, Med­ders­heim, Mei­sen­heim, Merx­heim und Stau­dern­heim der preu­ßi­sche Kreis Mei­sen­heim ge­bil­det und dem Re­gie­rungs­be­zirk Ko­blenz der Rhein­pro­vinz ein­ge­glie­dert. 1932 wur­de der von Land- und Forst­wirt­schaft ge­präg­te Kreis auf­ge­löst und dem Kreis Kreuz­nach zu­ge­schla­gen.

Der 863,7 Qua­drat­ki­lo­me­ter gro­ße Kreis Bad Kreuz­nach mit 157.811 Ein­woh­nern (2007) setzt sich zu­sam­men aus der gro­ßen kreis­an­ge­hö­ri­gen Stadt Bad Kreuz­nach, der ver­bands­frei­en Stadt Kirn so­wie den acht Ver­bands­ge­mein­den Bad Kreuz­nach, Bad Müns­ter am Stein-Ebern­burg, Bad Sobern­heim, Kirn-Land, Lan­gen­lons­heim, Mei­sen­heim, Rü­des­heim und Strom­berg. Grö­ß­te Or­te sind die Städ­te Bad Kreuz­nach mit knapp 45.000, Kirn mit knapp 9.000 und Bad Sobern­heim mit gut 6.000 Ein­woh­nern. Fünf Ge­mein­den zäh­len we­ni­ger als 100 Ein­woh­ner. Die Wirt­schafts­struk­tur des Krei­ses Bad Kreuz­nach ist über­wie­gend mit­tel­stän­disch ge­prägt. Nach wie vor ist die Land­wirt­schaft über­durch­schnitt­lich ver­tre­ten, wo­bei auf­grund der güns­ti­gen kli­ma­ti­schen und Bo­den­ver­hält­nis­se vor al­lem an Rhein und Na­he der Wein- und Obst­bau sehr er­trag­reich ist. Von Be­deu­tung ist au­ßer­dem der Tou­ris­mus (Na­tur­park So­on­wald-Na­he­tal, Heil­bä­der).

Allgemeine Literatur

Cle­men, Paul (Hg.), Die Kunst­denk­mä­ler der Rhein­pro­vinz, Band 18,1: Kreis Kreuz­nach, be­arb. v. Walt­her Zim­mer­mann, Düs­sel­dorf 1935.
Krumm, Wal­ter, Die Land­rä­te des Krei­ses Kreuz­nach im 19. Jahr­hun­dert, Bad Kreuz­nach 1983.
Mais, Ed­gar, Die Ver­fol­gung der Ju­den in den Land­krei­sen Bad Kreuz­nach und Bir­ken­feld 1933-1945. Ei­ne Do­ku­men­ta­ti­on, Bad Kreuz­nach 1988.
Schwindt, Hel­mut, Ar­bei­ter­be­we­gung und In­dus­tria­li­sie­rung in Stadt und Land­kreis Kreuz­nach (1848-1918), Bad Kreuz­nach 1999.

Verwaltungsgeschichtliche Literatur

Bär, Max, Die Be­hör­den­ver­fas­sung der Rhein­pro­vinz seit 1815, Bonn 1919.
Schütz, Rü­di­ger (Be­arb.), Grund­riß zur deut­schen Ver­wal­tungs­ge­schich­te, Rei­he A, Preu­ßen, Band 7: Rhein­land, Mar­burg 1978.

Kreisperiodika

Hei­mat­ka­len­der des Krei­ses Kreuz­nach (1937).
Na­he­land-Ka­len­der (seit 1951).

Online

Web­site des Krei­ses Bad Kreuz­nach. [On­line]

Die Ebernburg in Bad Münster am Stein. (CC-BY-SA-3.0 / Hans Lachmann)

 
Zitationshinweis

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Rönz, Andrea, Kreis Bad Kreuznach, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/kreis-bad-kreuznach/DE-2086/lido/57d121b96f9c91.45298379 (abgerufen am 10.12.2024)

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