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1. 1 Geographische und Verkehrslage
Adenau liegt in der Osteifel, in einem tiefen Talkessel des Adenauer Baches 300 m über NN, am Übergang der stark gegliederten Ahreifel zur Hocheifel mit einer mittleren Höhe von 450 m über NN
Die B 257 Echternach-Bonn führt durch den Ort Adenau. In der Talsiedlung Abzweigung Honerath-Wirft zur B 258 und Abzweigung über Hohe Acht zur B 412. Der Römische Weg wird von Hillesheim über Kerpen-Adenau-Kempenich vermutet, die sogenannte Kohlenstraße (BJb 79, 1885, S. 1). Die Römische Straße Venlo- Jülich-Scheven - nordwestlich Adenau-Koblenz (BJb 81, 1886, S. 2f; Hagen, Römerstraßen, S. 296 f). Die Mittelalterliche Straße Trier-Daun-Adenau-Altenahr-Köln kreuzt in Adenau die mittelalterliche Straße Aachen-Schleiden-Aremberg-Adenau-Mayen-Koblenz (BJb 131, 1926, S. 283). 1788 verkehren 2 Boten regelmäßig zu festgesetzten Zeiten zwischen Adenau und Bonn (LHAK 2/2258), 1798 Kariolpost Bonn-Adenau (AHVN 65, 1898, S.81). 1848-67 folgt der Ausbau der Straße Gelsdorf-Adenau (H. Weinand, Die preußischen Staats- und Bezirksstraßen im Regierungsbezirk Koblenz bis zum Jahre 1876 (= Rhein. Archiv 77), Bonn 1971, S. 175), 1852-54 der Straßenbau zwischen Mayen und Adenau (LHAK 403/3761)
1888 Eröffnung der Bahnstrecke Altenahr-Adenau (P. Kessel, Die Geographie der Eisenbahnen und Landstraßen im Wirtschaftsgebiet der Eifel. Diss. rer. pol. Köln, Euskirchen 1931, S. 29)
1. 2 Geographische und Verkehrslage
1858/59 an der Straße Trier-Adenau oberhalb Adenaus römische Gräber mit Urnen, Opferschale und Münzen gefunden (BJb 28, 1860, S. 107 f). 1904/05 römisches Brandgrab Ende des 1. Jahrhunderts an der Straße Remagen-Adenau-Kelberg (Korrespondenzbl. d. WDZ 1904, S.169; BJb 113, 1905, S.237; 116, 1907, S. 101; 118, 1909, S. 387)
1. 3 Erste Erwähnung und alle folgenden Namenbelege bis 1200, für die jüngere Zeit nur die in der Namenentwicklung abweichenden Belege. Fälschungen und kopiale Überlieferungen werden als solche gekennzeichnet
772 Adagane (Kop X, MrhUB I 25; nach K. Lamprecht, Deutsches Wirtschaftsleben im Mittelalter II, ND 1969, S. 126 auf Adenau zu beziehen, Beleg jedoch nicht eindeutig)
975 Lidersadonowe (Kop XVII, MrhUB I 245; in der Literatur gelegentlich auf Adenau bezogen, z. B. M. Lehmann, Gesammelte Beiträge zur Geschichte von Adenau, Adenau 1982, S. 10; Beleg wohl auf Niederadenau zu beziehen)
992 Adenouafluvius (DO III 93)
1216 Adenowe (LAV NRW R Kk 10; Druck: MrhUB III 49 nach Kop)
1218 Adenawe (Kop XVIII, REK III 224; MrhUB III 90)
1263 Adenowa (LHAK 55 B 101)
1269 Adenowe (CDRhM II 240)
1280 Adenauwe (LHAK 55 B 116)
1288 Adenhowe (Transsumpt 1290, PfaA Urk 1)
(1308) Adnowe (Liber Valoris)
[1327] Adenhowe (Frick, Quellen Landskron I 249)
1359 Adenouwe (LHAK 55 B 109)
1387 Adenaw (CDRhM III 614)
1491 de Adenoy (Matrikel Köln II 412, 124)
1492 de Adenau (ebda. 414, 218)
1492 Adenare (AHVN 69, 1900, S. 108)
1496 Adenau (ebda.,S. 110)
Daneben bis ins 18. Jahrhundert vornehmlich Adenaw(e)
Adjektivisch
1559 Adenauesche (LHAK 2/2133)
1618 Adenawer (ebda.2/3793)
1649 Adonawensis (AHVN 11/12, 1862, S. 30)
1772 Adenauer (PfaA Akt 13)
1775 Adenaviensis (LHAK 2/3791)
1. 4 Bezeichnung der Siedlung
772 locus (I 3, dort auch zur Frage der Identifizierung mit Adenau)
1269 villa (I 3)
1476 opidum (NrhUB IV 389)
1491 binnen Adenau in der stat (III 1 Weistümer)
1520 im daelle Adenau (PfaA Urk 15)
1601 Flecken und Freiheit (LHAK 2/2253)
1634 zu Adenau im dhall (LAV NRW R Kk Lehen II 178 a 10)
1661 Flecken, Marktflecken (Kop 1752, LHAK 2/2236)
1772 Marktflecken Adenau und daß derober gelegen dorf Adenau (PfaA Akt 13)
1808 Städtlein (Handbuch für die Landleute vom Rhein-Mosel-Departement für das Jahr 1808, Koblenz 1808, S. 109)
1817 Stadt (J. Krudewig, Übersicht über den Inhalt der kleineren Archive der Rheinprovinz V, 1: Die Kreise Adenau und Ahrweiler, Bonn 1916, S. 54)
1952 Stadt (III 3)
1. 5 Bezeichnung der Siedlungsbewohner
1559 nachpauren (LHAK 2/2133)
1601 Einwöhner (ebda. 2/2253)
2. Hälfte des 17., 18. Jahrhundert bürger (ebda. 2/2236)
1661 Bürgerschaft (I 4)
1716 urbanus (HaEK Visitation Eifeldekanat, S. 169)
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1. 6 Wüst gewordene Nachbarsiedlungen (innerh. der Gemarkung)
Burg Breidscheid
Anlage im Ortsteil Breidscheid; die Burg wohl schon vor 1452 wüst (Janssen, Wüstungsfrage II, S. 249)
Franziskanerkloster
Lag am Nordende von Adenau auf dem heutigen Friedhof; 1802 säkularisiert, Gebäude 1806 versteigert und abgerissen (ebda.; vgl. IV 5)
Klosterhof
Wüste Hofanlage in dem sogenannten Klostertal, das von Westen in Breidscheid einmündet und zur Grippenhardt führt (Janssen, Wüstungsfrage II, S. 249)
Kohlhöfchen
Wüste Anlage am Südwest-Hang der Hohen Acht, um 1830 wüst geworden (ebda., S. 249 f)
Kugenheim
Genaue Lage unbekannt, zwischen Adenau und Kürrenberg, 1276 Kucginheim genannt (MrhR IV 254), Datum der Wüstung unbekannt (Janssen, Wüstungsfrage II, S. 250)
1. 7 Ortsteile; Eingemeindung (mit Jahreszahl)
1835 Bemühungen von Honerath, aus dem Gemeindeverband Adenau auszuscheiden, Landrat von Adenau befürwortet den Antrag (LHAK 441/11694)
1885 eingemeindet ist lediglich Exmühle (1 Haus, 6 Einwohner, 1895: 2 Häuser, 11 Einwohner)
1952 Eingemeindung von Breidscheid
1. 8 Gemarkungsgröße
1895 = 1474,1 ha; 1928 = 1474,1 ha; 1946 = 1474 ha; 1970 = 1858 ha
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Neu, Peter, Rheinischer Städteatlas Adenau. Teil 1: Siedlung, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/rheinischer-staedteatlas-adenau.-teil-1-siedlung/DE-2086/lido/5dee55830109f6.97292260 (abgerufen am 12.12.2024)