Zu den Kapiteln
Schlagworte
4. 1 Erste Erwähnungen der Kirche bzw. des Geistlichen
1216 pastor (I 3)
1218 sacerdos (I 3)
1224 schenkt Gerhard von Are-Nürburg der Johanniterkommende die Pfarrkirche Adenau (LHAK 55 B 16; IV 5)
1263 parochia (LHAK 55 B 101)
(1308) als Johanniter-Kirche im Liber Valoris genannt
1496 parrochialis ecclesia (AHVN 69, 1900, S. 110)
1683 primissarius (PfaA Akt 27)
Die Kirche war offenbar ursprünglich Eigenkirche der Herren von Are; die in der Literatur häufig erwähnte Erstnennung der Kirche von 1202 (z. B. P. Blum, Adenau am Nürburgring, Adenau 1952, S. 45; Kubach/Verbeek I, S. 22) ist eindeutig auf Nürburg zu beziehen (LHAK 55 B 13; Bader, Grafen, S. 97). Die Pfarrkirche Adenau diente den Herren von Are als Grablege, Grabtafeln 1820 zerstört (P. Blum, Adenau am Nürburgring, Adenau 1952, S. 46)
Entwicklung des Kirchenbaus
Erster nachweisbarer Kirchenbau eine Saalkirche wohl des 10./11. Jahrhunderts, die gegen 1100 einen Ostchorturm erhielt und etwas später erweitert wurde; Chor vom Ende des 13. Jahrhunderts. 1908 ersetzt; Seitenschiffe und Chöre zugleich mit Wölbung 15. Jahrhundert; 1727-30 und 1753 Renovierungs- und Bauarbeiten bezeugt; 1908/09 Vergrößerung; 1945 Kirche stark zerstört, erhalten nur der Turm und Reste der Seitenschiffmauern (Vgl. dazu insges. Kubach/Verbeek I, S. 22 f; P. Schug, Geschichte der zum ehemaligen kölnischen Eifeldekanat gehörenden Pfarreien der Dekanate Adenau, Daun, Gerolstein, Hillesheim und Kelberg, Trier 1956, S. 35 ff; LHAK 2/2248, 55 B 3 u. 2/2240 = 1727-30, 1753; Ba Trier 70 Akt 10 = 1908/09)
4. 2 Patrozinium
vor 1224 angeblich Martin (P. Schug, Geschichte der zum ehemaligen kölnischen Eifeldekanat gehörenden Pfarreien der Dekanate Adenau, Daun, Gerolstein, Hillesheim und Kelberg, Trier 1956, S. 37; Schematismus Bistum Trier 1952, S. 129; Quelle nicht auffindbar, Beleg zweifelhaft)
1224 Johannes Baptist (IV 1)
Nebenaltäre
1358 ULF (PfaA Urk 3), Erwähnung auch 1499 (Kop A XIX, Ba Trier 95 Akt 330)
1429 Anna (PfaA Urk 10), erwähnt bis Ende des 18. Jahrhunderts (Ba Trier 95 Akt 330; LHAK 55 B 16; LAV NRW R Kk II 5253; M. Lehmann, Gesammelte Beiträge zur Geschichte von Adenau, Adenau 1982, S. 62 f; PfaA Akt 15)
1496 Nikolaus (AHVN 69, 1900, S. 110)
1624 Errichtung des Sebastian-Altars (PfaA Akt 54a)
1625 Katharina, Petrus (M. Lehmann, Gesammelte Beiträge zur Geschichte von Adenau, Adenau 1982, S. 68; P. Schug, Geschichte der zum ehemaligen kölnischen Eifeldekanat gehörenden Pfarreien der Dekanate Adenau, Daun, Gerolstein, Hillesheim und Kelberg, Trier 1956, S. 38). Katharinen-Altar bestand vielleicht schon 1216 (u. a. Stiftung ad lampadem in honorem beate Katherine, IV 1)
1629 Errichtung des Kreuzaltars (PfaA Akt 23)
(1740) und 1772 5 Nebenaltäre: Kreuz, Muttergottes, Kathari-na, Anna, Sebastian (M. Lehmann, Gesammelte Beiträge zur Geschichte von Adenau, Adenau 1982, S. 62 f; PfaA Akt 15)
1819 sollen die Altäre St. Maria und St. Sebastian abgebaut werden (Torsy, Weihehandlungen, S. 96)
1984 nur ein Nebenaltar: Schmerzhafte Muttergottes
4. 3 Patronat
bis 1224 Eigenkirche der Herren von Nürburg (IV 1)
1224 wird die Kirche zu Adenau der Johanniterkommende inkorporiert, Patronatsherr ist der jeweilige Komtur (ebda.). Obwohl dem Orden noch 1787 das ius patronatus zusteht (LHAK 55 B 14), präsentiert der Erzbischof von Köln 1770 den Pfarrer zu Adenau (ebda. 2/2250)
Zehnt
[1219-25] schenkt Erzbischof Engelbert von Köln den Johannitern zu Adenau den Rottzehnten im Wald Ache (REK III 528; MrhUB III 273)
1269 überläßt Johann von Nürburg den Johannitern zu Adenau den Zehnten von allen seinen Gütern in Adenau (CDRhM II 240)
1420 gibt Johann Kessel von Nürburg den Johannitern zu Adenau seinen Anteil am Zehnten zu Adenau, den er bisher mit dem Orden gemeinsam hatte (LHAK 55 B 130)
1466 verkauft Wilhelm Kruseler von Nürburg den Johannitern 1/2 Malter Korn aus dem Zehnt zu Adenau (ebda. 55 B 142)
1494 Kornzehnt von 17 Malter und Haferzehnt von 24 Malter zu Adenau werden an die Nürburg geliefert (ebda. 2/2183)
(1500) klagt der Amtmann von Nürburg über Weigerung der Einwohner, den Zehnten an das Haus Nürburg zu liefern (ebda. 2/2114)
17. Jahrhundert Die Johanniter erhalten 1/3 des Zehnten im Kirchspiel Adenau, ebenso 1/3 des Novalzehnten, 2/3 fallen dem Herren von Nürburg zu (ebda. 55 B 2 u. 2/2188)
1621 geht der Flachszehnt aus Adenau an den Herren von Nürburg, desgleichen 1670 und 1729 (ebda. 2/2191; 2/2203; 2/2210)
1720 beträgt der hohe Ziehendt zu Adenau 23 Malter Korn und steht dem Herren von Nürburg zu (ebda. 2/2210)
1728 Das Haus Nürburg hat den Zehenden im Dhal Adenau uff den Güttern, so daran lehnrührig sein (ebda. 2/2169)
4. 4 Pfarrbezirk
975 liegt Ademau in der Pfarrei Reifferscheid (I 3)
13. Jahrhundert Pfarrei Adenau bezeugt (IV 1)
1657 hat die Pfarrei Adenau die Filialen Leimbach, Gilgenbach, 2 Höfe in Adorf, Honerath, Breidscheid, Herschbroich, Quiddelbach, Wimbach und Jammelshofen (LHAK 55 B 16), desgleichen 1744 und 1772 (PfaA Akt 13)
1802 Kottenborn von Kirmutscheid nach Adenau umgepfarrt (P. Blum, Adenau am Nürburgring, Adenau 1952, S. 41)
1921 Gesuch der Einwohner von Quiddelbach, von Adenau nach Nürburg umgepfarrt zu werden (Ba Trier 70 Akt 9)
1925 Pfarrei Adenau: Adorferhof mit Forsthaus Hohe Acht, Gilgenbach, Leimbach, Wimbach, Kottenborn, Quiddelbach, Herschbroich, Breidscheid und Honerath
Kapellen in Adenau
(1700) Bau einer Marienkapelle in der Pickelgasse, 1753 e-weitert, 1753 Vollmacht für Pfarrer von Adenau zur Benedizierung der Kapelle, 1755 Lesung einer Messe in der Schmerzhafter Muttergotteskapellen in der Pickelgasse; 1893-95 Neubau der Kapelle nach Plänen des Düsseldorfer Architekten Pickel (LHAK 2/2611; Torsy, Weihehandlungen, S. 95; P. Blum, Adenau am Nürburgring, Adenau 1952, S. 43, 110; Schematismus Bistum Trier 1952, S. 130)
1800 Bau der Michaelskapelle auf dem Buttermarkt, 1839 neu hergestellt (P. Blum, Adenau am Nürburgring, Adenau 1952, S. 43)
Kapellen in den Filialen
1403 gestattet der Komtur von Adenau den Einwohnern von Kottenborn den Bau einer Kapelle, Patron Antonius (J. F. Schannat, G. Bärsch, Eiflia illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel, Köln [u.a.] 1824-55, III 1, S. 374)
1630 Kapellenbau in Breidscheid, Patrone Rochus und Sebastianus (P. Blum, Adenau am Nürburgring, Adenau 1952, S. 39f)
1642 Kapelle in Leimbach erwähnt, Patron Matthias, 1707 Neubau, 1833 baufällig, Neubau 1835 benediziert (ebda., S. 41; VI 3 z, S. 79; Ba Trier 70 Akt 7)
(1650) Kapellenbau in Wimbach, Patron Hubertus, Neubau 1819-20, erneuter Neubau 1926 (P. Blum, Adenau am Nürburgring, Adenau 1952, S. 42)
1661 Kapelle in Quiddelbach, Patron Apollinaris, 1744 Reparatur, 1881 Neubau, 1883 benediziert (ebda. S. 42; Ba Trier 70 Akt 7)
1666 Kapelle in Herschbroich, Patron Matemus, 1754 Reparatur (P. Blum, Adenau am Nürburgring, Adenau 1952, S. 40)
1749/50 Kapelle in Gilgenbach erwähnt, Patron Laurentius (ebda.)
1897 Grundsteinlegung Kapelle Honerath, Benediktion 1898, Patron Donatus; Pläne zum Bau schon im 17. Jahrhundert vorhanden (Ba Trier 70 Akt 7 ;P. Blum, Adenau am Nürburgring, Adenau 1952, S. 41)
1506 Eifeldekanat (ebda., S. 35), noch im 18. Jahrhundert. (Binterim-Mooren 2II, S. 207)
1802-24 Bistum Aachen, Kantonspfarrei Adenau
seit 1824 Bistum Trier
1827 Dekanat Adenau mit 28 Pfarreien, 1869 durch Abtrennung des Dekanates Barweiler 14 Pfarreien, 1924 Dekanat Barweiler aufgelöst
1971 Neugliederung der Dekanate der Region Rhein-Mosel-Ahr, Dekanat Adenau neu errichtet mit den Pfa Adenau, Antweiler, Aremberg, Barweiler, Dorsel, Dümpelfeld, Hümmel, Kaltenborn, Nürburg, Reifferscheid, Schuld, Wershofen, Wirft
4. 5 Klöster und Stifte
Johanniterkommende
(1162) schenkt Graf Ulrich von Are seinen Herrenhof in Adenau den Johannitern, wohl Beginn der Kommende Adenau (CDRhM II 240 Anm; P. Blum, Adenau am Nürburgring, Adenau 1952, S. 55-63), die offensichtlich schon 1216 umfriedet war (MrhUB 11149; über die Bedeutung der Kommende für die Entwicklung des Ortes Adenau vgl. II 2). Die Kommende Adenau gehört damit zu den frühesten Niederlassungen der Johanniter im Rheinland
1263 fratres domus hospitalis ierosolimitani in Adenau (LHAK 55 B 101)
1280 fratres hospitalis de sancto Johanne in Adenau (ebda. 116)
Im 13. und 14. Jahrhundert zahlreiche Schenkungen für die Kommende Adenau überliefert (CDRhM II 240; MrhR III 1936, IV 254, 1550, 1839, 1841, 1901, 1934; LHAK 55 B; H. Frick, Quellen z. Geschichte v. Bad Neuenahr, 1933, S. 90, Nr. 510). Die Johanniter haben in Adenau sicher auch ein Hospital unterhalten (P. Blum, Adenau am Nürburgring, Adenau 1952, S. 56; vgl. auch IV 6)
1518 Inkorporation der Kommende Adenau in die Kommende Trier (LHAK 55 B 203)
1657 Beschreibung der Kommende: liegt an der Kirche, umfaßt 3 große Gebäude zu Wohnzwecken, die einen kleinen Hof umschließen, umgeben von einer Mauer; dazu gehören Scheune, Stallungen und Backhaus. Für den Komtureibezirk gilt das Asylrecht 6 Wochen und 3 Tage. Kellner, Hofmann und Bedienstete sind von Landsteuern, Frondiensten und ähnlichem befreit, haben freien Wein- und Bierausschank, Berechtigung des Holzschlags in den Wäldern des Erzstifts, keine Begrenzung bei der Zahl der Viehhaltung, ferner eigene Gerichtsbarkeit durch den Schultheißen der Kommende (Lagerbuch, Urk und Akt der Johanniterkommende Adenau XIII. Jh. ff, darunter Güterverzeichnis von 1785 und Lagerbücher 1657, 1682, 1744 und 1772 (LHAK 55 B); Bruderschaftsbücher und Lagerbücher 1657, 1741 und 1744 (PfaA); vgl. auch III 1 Grund- und Gerichtsherrschaft; zur Lage vgl. Tafel 1, Grundriß)
1794 Aufhebung des Johanniterhauses (Eifelvereinsblatt 22, 1921, S. 34), Gebäude dient (1800) als Kaserne der Gendarmen (Ph. Wirtgen, Die Eifel in Bildern und Darstellungen. T. 2: Das Ahrtal, Bonn 1866, S.94), nach 1803 Bebauung des Komtureigeländes (P. Blum, Adenau am Nürburgring, Adenau 1952, S. 62), Hauptbau der Komturei erhalten, (1975) Renovierung
Franziskaner
1642 genehmigt Kurfürst Ferdinand von Köln die Niederlassung der Franziskanerobservanten in Adenau (G. Reitz, Der kirchliche und adlige Grundbesitz in Kurköln. In: Mittelrhein. Geschichtsbl. 5, 1925, S. 1f, S. 91 f; Ba Trier 95 Akt 330). Diese wohnten zunächst in einem Haus am Untertor in Adenau (P. Schlager, Zur Geschichte des Franziskanerklosters Adenau in der Eifel. In: AHVN 80, 1906, S. 92)
1643-47 Bau des Klosters Ölberg (ebda., S. 92 f)
1653 Vollendung des Kirchenbaus, 1700 umfangreiche Reparaturarbeiten, 1719 Beginn eines Neubaus, 1724 konserkriert (G. Reitz, Der kirchliche und adlige Grundbesitz in Kur-köln. In: Mittelrhein. Geschichtsbl. 5, 1925, S. 1f, S. 94 f), nach anderen Quellen erst 1755 (Torsy, Weihehandlungen, S.96). Haupt- und 2 Nebenaltäre: Antonius von Padua, BMV, Franziskus, Elisabeth (ebda.)
1785 klagen die Franziskaner: unser ohnedem in hiesiger mageren Eiffel nothleydendes Kloster (LAV NRW R Kk VIII 399/8)
Das Kloster hatte durchschnittlich 12-14 Insassen, von denen 5-6 Priester waren (G. Reitz, Der kirchliche und adlige Grundbesitz in Kurköln. In: Mittelrhein. Geschichtsbl. 5, 1925, S. 1f, S. 96). Hauptaufgabe war seelsorgerische Tätigkeit; das Kloster Ölberg war zudem Wallfahrtsstätte zum heiligen Antonius von Padua (ebda., S. 99)
1806 Versteigerung des Klostergebäudes, Übernahme der Kirche durch die Gemeinde (E. Schaus, Stadtrechtsorte und Flecken im Regierungsbezirk Koblenz. In: Rhein. Heimatpflege 7, 1935, S. 484-495, S. 8)
1818 Abriß der Klosterkirche (G. Reitz, Der kirchliche und adlige Grundbesitz in Kurköln. In: Mittelrhein. Geschichtsbl. 5, 1925, S. 1f, S. 93)
1825 verkauft die Gemeinde Adenau die restlichen Klostergebäude auf Abbruch (G. Reitz, Der kirchliche und adlige Grundbesitz in Kurköln. In: Mittelrhein. Geschichtsbl. 5, 1925, S. 1f, S. 96)
1828 Errichtung des Friedhofs an der Stelle des Klosters, noch heute Stadtfriedhof (II 2; Tafel 1, Grundriß u. DGK)
Franziskanerinnen
1863 gründen Franziskanerinnen von Waldbreitbach Niederlassung in Adenau, Einsatz in der Krankenpflege (P. Blum, Adenau am Nürburgring, Adenau 1952, S. 47; PfaA Akt 60)
1885 Errichtung eines Kindergartens (LHAK 441/15026)
1984 Stationäre Krankenpflege im Krankenhaus
Augustinerinnen
1918 übernehmen Augustinerinnen (4 Schwestern) die Leitung eines Kindererholungsheimes der Stadt Köln in Adenau (ebda. 441/15092)
1975 Auflösung der Niederlassung
4. 6 Hospitäler und Krankenhäuser, Ärzte und Apotheken
Die (1162) in Adenau gegründete Johanniterkommende hat vermutlich dort auch ein Hospital unterhalten (vgl. IV 5 Johanniterkommende)
1789 Apotheker (LHAK 2/2145)
1802 Gründung einer Apotheke, 1808 angeblich Konzessionierung (ebda. 441/25166); (1850) sind Apotheke und Post miteinander verbunden, so daß 1860 die Apotheke in ein anderes Haus verlegt werden muß ( ebda. 441/25165)
1808 1 Gesundheitsbeamter in Adenau (Handbuch für die Landleute vom Rhein-Mosel-Departement für das Jahr 1808, Koblenz 1808, S. 351)
1843 1 Arzt, 1 Wundarzt, 1 Apotheke, 5 Hebammen, 1 Tierarzt in Adenau (LHAK 655,2/9)
1856 Anlegung eines Sammelfonds zur Errichtung eines Kreishospitals für altersschwache und arbeitsunfähige Leute (Kra Ahrweiler K 22)
1858 2 Ärzte, 1 Heilgehilfe, 1 Apotheke, 5 Hebammen (LHAK 655, 2/9)
1863 Gründung des Krankenhauses durch die Franziskanerinnen von Waldbreitbach (IV 5)
1928 1 Apotheke, 3 Ärzte, 1 Zahnarzt, 2 Hebammen, 1 Tierarzt (Kra Ahrweiler 172/4,2)
1951 7 Ärzte, 1 Zahnarzt, 2 Dentisten, 1 Heilpraktiker, 1 Apotheker, 1 Tierarzt (ebda.)
1952 Krankenhaus St. Josef, 6 Ärzte, Kindererholungsheim der Stadt Köln (H. Weinand, Die preußischen Staats- und Bezirksstraßen im Regierungsbezirk Koblenz bis zum Jahre 1876 (= Rhein. Archiv 77), Bonn 1971, S. 24)
1963-66 Neubau des Krankenhauses St. Josef (HK Ahrweiler 1969, S. 79 f)
1965 2 Apotheken, 4 Ärzte, 2 Zahnärzte, 1 Tierarzt
1984 2 Apotheken, 10 Ärzte, 4 Zahnärzte, 1 Tierarzt
4. 7 Wallfahrten
1494 Sakramentsprozession am 2. Freitag nach Ostern, dem sogenannten Speer- und Cronentag zur Nuerkirche nach Nürburg (LHAK 2/2183), Prozession noch im 18. Jahrhundert durchgeführt (ebda. 2/2220 ff)
1496 Wallfahrt nach Kirmutscheid (P. Schug, Geschichte der zum ehemaligen kölnischen Eifeldekanat gehörenden Pfarreien der Dekanate Adenau, Daun, Gerolstein, Hillesheim und Kelberg, Trier 1956, S. 48), belegt auch 1746, 1749 ff (LHAK 2/2611), 1768 (ebda. 55 B 4), Tag: Lichnamtag
1587 Prozession nach Müllenwirft (PfaA Akt 23); auch 1740 bezeugt (LHAK 2/2611 ); Wallfahrtskirche 1910 wüst (M. Lehmann, Gesammelte Beiträge zur Geschichte von Adenau, Adenau 1982 (= Slg. von Aufsätzen aus der Adenauer Zeitung 1913-14, erw. u. neu zusammengestellt), S. 74)
1758 Prozession von Adenau nach Michaelisberg (LHAK 2/2611)
1629 Wallfahrt nach Trier/St. Matthias nach Pest in Adenau versprochen, 1781 erneutes Gelöbnis einer Wallfahrt nach Trier; 1789 bittet die Gemeinde Adenau um Aufnahme der Wallfahrt nach Trier, vom Erzbischof von Köln abgelehnt (ebda. 2/2252). 1874 150 Pilger nach Trier, 1946 38 Fußwallfahrer, 1930 Pilgerfahrt nach Trier (P. Schug, Geschichte der zum ehemaligen kölnischen Eifeldekanat gehörenden Pfarreien der Dekanate Adenau, Daun, Gerolstein, Hillesheim und Kelberg, Trier 1956, S. 48)
1651 Prozession zum Franziskanerkloster Kalvarienberg bei Ahrweiler, desgleichen 1665, 1673, 1683 (= 2 Prozessionen), 1690-1747 keine Prozessionen (AHVN 123, 1933, S. 66 f)
1759 2 Prozessionen zu Bildern der Gottesmutter in der Nachbarschaft, Orte nicht genannt (AHVN 121, 1932, S.93)
1794 ein Zulauff Volcks das Jahr hindurch hier zum Franziskaner Kloster (LAV NRW R Kk II 3256). An folgenden Festen kamen Prozessionen aus den umliegenden Pfarreien zum Kloster: 2. August (Portiuncula), 13. Juni (Antonius) und 4. Oktober (Franziskus) (P. Schlager, Zur Geschichte des Franziskanerklosters Adenau in der Eifel. In: AHVN 80, 1906, S. 99)
1874 Wallfahrten nach Barweiler, Remagen und Pützfeld (P. Blum, Adenau am Nürburgring, Adenau 1952, S. 48)
1952 Wallfahrten nach Barweiler, St. Jost und Kevelaer, (ebda.), jährliche Wallfahrt nach Trier/St. Matthias (ebda., S. 24)
1983 Wallfahrten nach Barweiler, St. Jost und Trier, nicht mehr nach Kevelaer
4. 8 Juden, Synagoge, Friedhof, Privilegierung
1740-91 Judenakzise der Gemeinde A bezeugt (LHAK 2/2611)
1824 13 Juden in Adenau, darunter 1 Handeltreibender (ebda. 403/ 935)
1858 5 Juden in Adenau, davon 1 Handwerker und 1 Bettler (Dokumentation z. Gesch. d. jüd. Bevölkerung in Rh.- Pfalz u. im Saarland 1800-1945, Bd. 5,1975, S. 88)
4. 9 Einführung der Reformation
Erst im 19. Jahrhundert evangelische Einwohner in Adenau (vgl. IV 10)
1821 gehören die evangelischen Einwohner von Adenau zur Pfarrei Mayen
1855 wird Adenau umgepfarrt nach Bad Neuenahr-Ahrweiler
1860 eigener Betsaal der evangelischen Einwohner in Adenau
1894 Loslösung von Bad Neuenahr-Ahrweiler, Errichtung einer eigenen Gemeinde, zunächst als Vikariat
1906 eigene Pfarrstelle Adenau mit 200 Seelen
1913 Grundsteinlegung zum Bau einer evangelischen Kirche, 1914 Einweihung der Erlöserkirche (Rosenkranz I, S. 331)
4. 10 Konfessionszahlen
Informationen über die Kommunikanten- und Konfessionszahlen entnehmen Sie der Tabelle auf der rechten Seite.
4. 11 Schulen und Bildungseinrichtungen
1490 1 Student aus Adenau an der Universität Trier (L. Keil, Das Promotionsbuch d. Artistenfakultät, Trier. Archiv, Erg.-H. 16, 1917, S. 9)
1491 bis 1797 64 Studenten aus Adenau an der Universität Köln, (Matrikel Univ. Köln, Register)
1494 die schoeler nehmen an der jährlichen Prozession nach Nürburg teil (IV 7)
1583 in der schullern (PfaA Akt 23; P. Schug, Geschichte der zum ehemaligen kölnischen Eifeldekanat gehörenden Pfarreien der Dekanate Adenau, Daun, Gerolstein, Hillesheim und Kelberg, Trier 1956, S. 50, o. Quellenangabe für Schulmeister)
1587 scholmeister (PfaA Akt 23)
1684 Schulfond in Adenau weist Einkünfte von 125 Reichstalern auf (P. Blum, Adenau am Nürburgring, Adenau 1952, S. 44)
1718 wird die fast in untergang gerathene schul zu Adenau reformiert (Pfa Altenahr Akt 9)
1719 1 Lehrerin, 1 Lehrer (P. Blum, Adenau am Nürburgring, Adenau 1952, S. 44; P. Schug, Geschichte der zum ehemaligen kölnischen Eifeldekanat gehörenden Pfarreien der Dekanate Adenau, Daun, Gerolstein, Hillesheim und Kelberg, Trier 1956, S. 51)
1739 1 geistlicher Schulmeister (P. Blum, Adenau am Nürburgring, Adenau 1952, S. 47)
1740 schullhäusgen bezeugt (Akt der Schuster-, Löhrer-, Hammer- und Wollenweberzünfte, XVIII. Jh.)
1789 soll das Vermögen der St. Matthias-Bruderschaft in Adenau zum Teil zur Verbesserung der Schulverhältnisse in Adenau eingesetzt werden (LHAK 2/2252)
1817 ist das Schulgebäude in schlechtem Zustand und soll neu errichtet werden (Ba Trier 95 Akt 330)
1818 soll laut Antrag des Stadtrates die Schule in das herrschaftliche Haus gegenüber der Kommende kommen, die alte Schule abgerissen werden (Kra Ahrweiler 127/4,2)
1829 1 Mädchen- und 1 Knabenschule (LHAK 655,2/92) 1903-04 Neubau der Volksschule
1806 Eröffnung einer Privatschule, in der 1831 junge Männer in Latein unterrichtet werden (P. Schug, Geschichte der zum ehemaligen kölnischen Eifeldekanat gehörenden Pfarreien der Dekanate Adenau, Daun, Gerolstein, Hillesheim und Kelberg, Trier 1956, S. 51)
1850 Pläne zur Errichtung einer Höheren Schule (ebda.)
1895 Landwirtschaftsschule (P. Blum, Adenau am Nürburgring, Adenau 1952, S. 22), 1905 Beantragung des Neubaus für die landwirtschaftliche Winterschule (Kra Ahrweiler L 24)
1914 Eröffnung einer Höheren Schule, 1926 als Rektoratsschule der Gemeinde Adenau mit 5 Klassen von der Gemeinde übernommen (P. Blum, Adenau am Nürburgring, Adenau 1952, S. 21; HK Ahrweiler 1958, S. 77 f)
1914 Antrag auf Errichtung einer gewerblichen Fortbildungsschule in Adenau wird wegen geringer Schülerzahl abgelehnt; 1926 Beschluß zur Errichtung einer gewerblichen Fortbildungsschule in Adenau (HK Ahrweiler 1937, S. 50 f)
1940 erhält die Rektoratsschule die Bezeichnung Oberschule für Jungen und Mädchen: Zubringer VI-0 III für Ahrweiler (ebda. 1958, S. 77 f)
1964 Neubau des Progymnasiums Adenau, 1966 Gymnasium zur Vollanstalt ausgebaut, Umbenennung in Staatliches Erich-Klausener-Gymnasium Adenau (ebda. 1969, S. 107)
1964 Landwirtschaftsschule aufgehoben, landwirtschaftliche Beratungsstelle bleibt bis 1970 bestehen
1972 Errichtung einer Realschule
1972 Gründung einer Sonderschule in Wimbach
1954 Gründung des Volksbildungswerkes
1977 Neugründung des „Adenauer Kunstkreises“, der die Initiative zur Ausstellung Bildender Kunst ergreift
1984 Gründung des Eifeler Bauernhaus-Museums Adenau
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Neu, Peter, Rheinischer Städteatlas Adenau. Teil 4: Kirche, Schule, Kultur und Gesundheitswesen, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/rheinischer-staedteatlas-adenau.-teil-4-kirche-schule-kultur-und-gesundheitswesen/DE-2086/lido/5dee566a6e2dc6.53690658 (abgerufen am 12.12.2024)