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5. 1 Einwohner- und Häuserzahlen
(1440) 82 erzbischöfliche Lehnsträger haben 127 Häuser und Hofstellen (III 1)
1542 184 Steuerpflichtige (davon 34 Knechte und Mägde, sieben pauper) inner- und außerhalb der Stadt; Türkensteuer (LAV NRW R Kk VI 1119
1608 176 Bürger inner- und außerhalb der Stadt (PfaBr)
1635 162 Simpelpflichtige inner-, 61 außerhalb der Stadt (StaBr 15)
(1655) 150 Simpelpflichtige innerhalb der Stadt mit 138 Häusern und Hofstellen(StaBr 12)
1664 133 bürgerliche Häuser inner-, 38 Häuser außerhalb der Stadt im Burbann (LAV NRW R Kk II 2006)
1673 141 Simpelpflichtige inner-, 73 außerhalb der Stadt (StaBr 15)
1714 200 Simpelpflichtige inner-, 119 außerhalb der Stadt (StaBr 15b)
1738 218 Simpelpflichtige inner-, davon 16 in der 1. Klasse (Halfen), 16 in der 2. Klasse (Wirte), 52 in der 3. Klasse (Handwerker und vier jüdische Familien) und 116 in der 4. Klasse (Kötter, 30 pauper, drei jüdische Familien) und 64 Simpelpflichtige außerhalb der Stadt (StaBr 15)
1747 208 Häuser, 247 Familien, 1152 Einwohner (davon 146 Dienstboten) inner-, 75 Häuser, 73 Familien, 352 Einwohner (davon 50 Dienstboten) außerhalb der Stadt (PfaBr Akt 7)
1798 1932 Einwohner inner- und außerhalb der Stadt
1812 268 Häuser, 1487 Einwohner innerhalb der Stadt (Rosellen, S. 101)
5. 2 Agrarwirtschaft
12.–19. Jahrhundert Weinbau in den Ortsteilen Brühl, Vochem, Merreche, Badorf und Pingsdorf (erstmalige 1190 genannt, StaK Ausw. 68)
Nach Abzug der Landesregierung 1597 (III 9) bis zum 19. Jahrhundert Erwerb der Einwohner überwiegend durch Ackerbau, dann Obst- und Gemüsebau
1664 2735 Mg im Steueranschlag, davon geistliche Grundherrschaft 63 Mg Benden, 1223 Mg Ackerland; weltliche Grundherrschaft neun Mg Benden, 600 Mg Ackerland; Hausleute 20 Mg Benden, 820 Mg Ackerland (LAV NRW R Kk II 2006)
1828 278 Häuser, 291 Scheunen und Ställe
5. 3 Bergbau
1549 1. Bergbauprivileg (kurkölnisch) für zwei Kölner Bürger zum Abbau aller auffindbaren Mineralien, u. a. im Bereich des Amtes Brühl (RhSuUB 89), erfolglos geblieben
1675 Kurfürstliches Versuchsbergwerk auf der Gabjei (westlich Brühls), erfolglos, 1709 Betriebseinstellung(BrHbl 8, 1951, S. 1 ff)
1733 „Torf“abbau auf dem Kirchenland im Auftrag der Kirche, Verpachtung durch Kirchmeister, ab 1748 Klüttenherstellung (Brikettvorläufer; BrHbl 15, 1958, S. 3 f)
1750 bis 1860 zahlreiche kleine Gruben als bäuerliche Nebenbetriebe, Klüttenherstellung (BrHbl 27, 1970, S. 15)
1827 Konzessionserteilung für die Kirchengrube St. Margaretha (älteste Brühler Braunkohlengrube, ebda.)
1836 24 Braunkohlenwerke in der Bürgermeisterei Brühl mit 120 (Winter) bis 200 (Sommer) Arbeitern (Adelmann; Rheinprovinz, S. 188)
Die Industrialisierung des Braunkohlenbergbaues begann 1877 mit der 1. Brikettpresse auf der Roddergrube, die eines der größten Braunkohlenunternehmen wurde. Im 20. Jahrhundert Abwanderung der Braunkohlenindustrie nach Nordwesten
5. 4 Gewerbe und Industrie (auch Druckereien und Zeitungen)
Blühendes Töpfergewerbe (Badorfer und Pingsdorfer Keramik) in karolingischer Zeit (I 2) mit Ausfuhr bis in den Donauraum und die nordischen Länder, wobei die Badorfer Keramik im 9. Jahrhundert von der Pingsdorfer und diese seit dem 12. Jahrhundert von der Brühler Keramik abgelöst wurde. Zentrum der Brühler Töpferei war der Uhlstraße genannte südliche Stadtteil (II 5), Gebrauchsgeschirr (Lac Arch 6, S. 310BrHbl 8, 1951, S. 9 f), Ende des 14. Jahrhunderts Handel nach Köln genannt (amphora Brulensis, StaK Kölner Zivilprozesse 22);] (brölischer pott,, Lac Arch 6, S. 310), Niedergang wohl im 17. Jahrhundert
Älteste Mühle 1231 bei Merreche genannt( REK III 743). Zwischen Brühl und Heide lagen am Sieges- bzw. Mühlenbach sieben Mühlen: eine Korn- und eine Ölmühle der Erzbischöfe von Köln, zwei Korn- und eine Ölmühle des Klosters Benden, sowie eine Loh- und eine Ölmühle (BrHbl 9, 1952, S. 12)
Durch die 1725 begonnenen Schlossbauten zwischenzeitliche Blüte des Baugewerbes
5. 4 Gewerbe
1795 sind von 69 genannten Gewerbetreibenden zehn Bäcker, zwei Metzger, sieben Schreiner, drei Zimmerleute, zwei Dachdecker, fünf Hufschmiede, zwei Nagelschmiede, drei Schlosser, drei Fassbinder, ein Stellmacher, ein Drechsler, ein Seiler, ein Glaser, vier Schneider, elf Schuster, zwei Sattler, ein Maurer, zwei Uhrmacher sowie sechs Kaufleute und zwei Chirurgen (BrHbl 11, 1962, S. 20)
1897–1943 Brühler Zeitung
5. 5 Markt und Handel
Überregionaler Töpferhandel (V 4)
5. 6 Maße und Gewichte
1285 Einführung des Kölner Maßes (III 3)
(1609) wird der Mg zu Brühl gerechnet uf 5 rodigem maß, das ist 150 Ruden, die Rude 8 colnische ellen (LAV NRW R Kk IV 1644)
1655 Trockenmaß der Brühler Kellnerei ist kölnisch: 1 Malter = 4 Sümber, 1 Sümber = 4 Viertel, 1 Viertel = 4 Feßgen (Bonn: 1 Viertel = 8 Feßgen); 1 kölnischer Malter = 1 Malter 1 Viertel 5½ Feßgen
Flüssigkeitsmaß der Brühler Kellnerei ist Bonner Maß: 1 Fuder = 6 Ohm, 1 Ohm = 20 Viertel, 1 Viertel = 4 Maße; 1 kölnisches Ohm = 26 Viertel (LAV NRW R Kk IV 3028)
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Flink, Klaus, Rheinischer Städteatlas Brühl. Teil 5: Wirtschafts- und Sozialstruktur, Statistik, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/rheinischer-staedteatlas-bruehl.-teil-5-wirtschafts--und-sozialstruktur-statistik/DE-2086/lido/5d316c49dbb196.27537731 (abgerufen am 09.12.2024)