Edmund Raitz von Frentz

Journalist (1887-1964)

Andreas Burtscheidt (München)

Edmund Raitz von Frentz, Porträtfoto. (Privatnachlaß Edmund Freiherr Raitz von Frentz, Spay)

Ed­mund Er­win Jo­seph Hu­bert Ma­ria Frei­herr Raitz von Fr­entz wirk­te in Rom als Aus­lands­kor­re­spon­dent zahl­rei­cher deutsch­spra­chi­ger über­re­gio­na­ler Zei­tun­gen des ka­tho­li­schen Spek­trums und in ei­ner va­ti­ka­ni­schen Eh­ren­stel­lung als Päpst­li­cher Ge­heim­käm­me­rer zwi­schen 1924 und 1964 an ei­ner Naht­stel­le zwi­schen Deutsch­land, Ita­li­en und dem Va­ti­kan von der Mus­so­li­ni-Ära bis in die Jah­re des Zwei­ten Va­ti­ka­ni­schen Kon­zils.

Raitz von Fr­entz wur­de 1887 als zwei­ter von drei Söh­nen des spä­te­ren Ge­ne­ral­leut­nants Jo­sef Raitz von Fr­entz (1858–1922) und Jo­han­na Ed­le von So­le­ma­cher zu Name­dy (1863–1936) in Bonn ge­bo­ren. Von müt­ter­li­cher Sei­te her stamm­te er aus al­te­m kur­trie­ri­schen Hof- und Di­plo­ma­ten­adel. Das Ge­schlecht der Raitz ge­hör­te zu den äl­tes­ten und mäch­tigs­ten Schöf­fen- und Rit­ter­ge­schlech­tern der mit­tel­al­ter­li­chen Stadt Köln. Mit­glie­der des Ge­schlechts ha­ben schon an den Kreuz­zü­gen teil­ge­nom­men. Durch den Er­werb der Herr­lich­keit Fr­entz (heu­te Frens im Rhein-Erft-Kreis) im Jahr 1347 führt das Ge­schlecht der Raitz bis heu­te den Bei­na­men “von Fr­ent­z“. 

Da der Va­ter als Of­fi­zier des preu­ßi­schen Hee­res mehr­fach ver­setzt wur­de, blieb le­dig­lich der Be­such ei­nes hu­ma­nis­ti­schen Gym­na­si­ums die blei­ben­de Kon­stan­te im schu­li­schen Aus­bil­dungs­weg von Ed­mund Raitz von Fr­entz; die Or­te, an de­nen er die­se Bil­dung er­fuhr, wech­sel­ten hin­ge­gen häu­fig. Er be­such­te ver­schie­de­ne Schu­len in Ber­lin, Bonn und Bres­lau und schlie­ß­lich nach al­ter Tra­di­ti­on drei Jah­re die rhei­ni­sche Rit­ter­aka­de­mie in Bed­burg, an der er im Jahr 1907 das Ab­itur ab­leg­te.

An­schlie­ßend stu­dier­te er Rechts- und Staats­wis­sen­schaf­ten an den Uni­ver­si­tä­ten von Lau­sanne, Ber­lin, Kiel und Müns­ter. Sei­ne In­ter­es­sen­schwer­punk­te la­gen aber eher bei den geis­tes­wis­sen­schaft­li­chen Dis­zi­pli­nen, ins­be­son­de­re der deut­schen Li­te­ra­tur galt sei­ne gro­ße Vor­lie­be, wes­halb er li­te­ra­tur­wis­sen­schaft­li­che Vor­le­sun­gen so­wie au­ßer­dem Vor­le­sun­gen in Ge­schich­te, Theo­lo­gie, Phi­lo­so­phie und Kunst­ge­schich­te be­leg­te. Nach­dem er im Som­mer 1912 am Ober­lan­des­ge­richt in Hamm die ers­te ju­ris­ti­sche Prü­fung ab­ge­legt hat­te, be­gab er sich aber­mals nach Bres­lau, um dort den Dok­tor­grad der Rechts­wis­sen­schaf­ten zu er­wer­ben. Mit ei­ner staats­recht­lich-rechts­ge­schicht­li­chen Ar­beit wur­de er 1914 pro­mo­viert.

Den sich an die Pro­mo­ti­on an­schlie­ßen­den ju­ris­ti­schen Vor­be­rei­tungs­dienst muss­te er im Som­mer 1914 we­gen des Ers­ten Welt­kriegs un­ter­bre­chen. Kurz vor Kriegs­aus­bruch hei­ra­te­te er die aus wohl­ha­ben­den Ver­hält­nis­sen stam­men­de rhei­ni­sche Guts­be­sit­zer­s­toch­ter Mar­tha Bol­lig (1892–1978), mit der er 50 Jah­re ver­hei­ra­tet war. Ei­ge­ne Nach­kom­men blie­ben dem Paar aber ver­wehrt.

Nach En­de des Ers­ten Welt­kriegs ver­tausch­te Raitz von Fr­entz den er­lern­ten Ju­ris­ten­be­ruf mit dem Wunsch­be­ruf des Jour­na­lis­ten. Die ers­ten Geh­ver­su­che auf die­sem Tä­tig­keits­feld un­ter­nahm er als Vo­lon­tär bei der “R­hei­ni­schen Volks­wach­t“, ei­nem Köl­ner Lo­kal­blatt des Zen­trums, bei dem er gut ein Jahr ver­weil­te, ehe er im Jahr 1920 als Re­dak­teur zur “K­öl­ni­schen Volks­zei­tun­g“ wech­sel­te, für die er vier Jah­re vor Ort in der Rhein­me­tro­po­le schrieb.

Als Raitz von Fr­entz im Früh­jahr 1924 nach Rom wech­sel­te, hat­te er im Köl­ner „Gör­res­haus“ am Neu­markt sei­ne ers­ten prak­ti­schen Er­fah­run­gen ma­chen und wich­ti­ge in­tel­lek­tu­el­le Im­puls­ge­ber der da­ma­li­gen Zeit per­sön­lich er­le­ben kön­nen. Po­li­tisch wie geis­tig präg­te ihn die Um­ge­bung die­ses gro­ßen Köl­ner Zen­trums­blat­tes, das sich nach ei­ni­gen aben­teu­er­li­chen se­pa­ra­tis­ti­schen Es­ka­pa­den ab Mit­te der 1920er Jah­re zu ei­nem sta­bi­len Pfei­ler der fra­gi­len de­mo­kra­tisch-par­la­men­ta­ri­schen Wei­ma­rer Re­pu­blik ent­wi­ckelt hat­te. Der po­li­ti­sche Kurs des Blat­tes war eng mit der Zen­trums­füh­rung in Ber­lin ver­knüpft und wies al­le Merk­ma­le des li­be­ra­le­ren und of­fe­ne­ren rhei­ni­schen Zen­trums­flü­gels auf, der mit Na­men wie Wil­helm Marx o­der der Köl­ner Ver­le­ger­fa­mi­lie Ba­chem ver­bun­den war. Jeg­li­che rechts­ka­tho­li­sche Be­we­gun­gen, wie sie aus ka­tho­li­schen Adels­krei­sen um Franz von Pa­pen (1879-1969) im Zen­trums­mi­lieu auch auf­tra­ten, ent­spra­chen nicht der Aus­rich­tung des Köl­ner Blat­tes, das sich an­schick­te, mit Ed­mund Raitz von Fr­entz an der Spit­ze im Früh­jahr 1924 ei­ne grö­ße­re rö­mi­sche Aus­lands­kor­re­spon­denz für das Pres­se­we­sen des ka­tho­li­schen Deutsch­lands auf­zu­bau­en.

Als Kor­re­spon­dent ei­nes neu ge­schaf­fe­nen ge­mein­sa­men Blät­ter­rin­ges der wich­tigs­ten der Zen­trums- wie der Baye­ri­schen Volks­par­tei na­he­ste­hen­den Ta­ges­zei­tun­gen (ne­ben dem Köl­ner Blatt wa­ren das zum Bei­spiel noch die „Ger­ma­ni­a“, “Augs­bur­ger Post­zei­tun­g“ und die “Schle­si­sche Volks­zei­tun­g“) hielt er in Rom bis zum Un­ter­gang die­ser Blät­ter wäh­rend der NS-Zeit ei­ne Mo­no­pol­stel­lung auf die ka­tho­lisch ori­en­tier­te Rom- und Va­ti­kan­be­richt­er­stat­tung für Deutsch­land und die an­gren­zen­den deutsch­spra­chi­gen Län­der, die in die­sen Blät­tern na­tur­ge­mäß ei­ne her­aus­ra­gen­de Rol­le spiel­te. Da­bei be­ob­ach­te­te er in sei­ner ef­fek­tivs­ten Ar­beits­pe­ri­ode zwi­schen 1924 und 1933 auch den Ita­lo-Fa­schis­mus Be­ni­to Mus­so­li­nis (1883-1945) und nahm ab 1930 den Auf­stieg der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Be­we­gung in sei­nem Hei­mat­land wahr.

We­ni­ge Mo­na­te nach dem Wech­sel vom Rhein an den Ti­ber er­folg­te auf den An­trag des Köl­ner Erz­bi­schofs Karl Jo­seph Kar­di­nal Schul­te (1871-1941) beim Hei­li­gen Stuhl hin Raitz von Fr­entz’ Er­nen­nung zum Päpst­li­chen Ge­heim­käm­me­rer durch Papst Pi­us XI. (1857-1939, Pon­ti­fi­kat 1922-1939) – ein Amt, das als ge­sell­schaft­li­che Aus­zeich­nung ka­tho­li­schen Ad­li­gen vor­be­hal­ten blieb. Auf­grund die­ses Eh­ren­diens­tes ver­füg­te Raitz von Fr­entz in Rom bald über be­son­de­re Kennt­nis­se des va­ti­ka­ni­schen Mi­lieus, die sei­ner Po­si­ti­on als rö­mi­scher Kor­re­spon­dent nur von Nut­zen sein konn­ten.

Per­sön­lich eng ver­bun­den war er seit den frü­hen 1920er Jah­ren Eu­ge­nio Pacel­li (1876-1958), 1917-1929 Apos­to­li­scher Nun­ti­us in Deutsch­land, den er be­reits 1921 ken­nen­lern­te und des­sen Auf­stieg in der kirch­li­chen Hier­ar­chie bei­de Män­ner ab 1930 in Rom zu­sam­men­führ­te – als Pacel­li Kar­di­nal­staats­se­kre­tär wur­de und schlie­ß­lich 1939 als Papst Pi­us XII. (Pon­ti­fi­kat bis 1958) aus dem Kon­kla­ve her­vor­ging. Raitz von Fr­entz ent­wi­ckel­te sich im Lau­fe sei­ner rö­mi­schen Jah­re zu ei­nem Sprach­rohr Pacel­lis in­ner­halb des deut­schen Ka­tho­li­zis­mus, wo­bei er den di­plo­ma­tisch-aus­ge­gli­che­nen Stil des in­tel­lek­tu­el­len Vor­den­kers der rö­mi­schen Ku­rie rasch ver­in­ner­lich­te. Ver­ständ­li­cher­wei­se hat­te Raitz von Fr­entz die The­men­schwer­punk­te zu be­rück­sich­ti­gen, die un­ter dem Schlag­wort des “sen­ti­re cum eccle­si­a“ sei­ne Be­richt­er­stat­tung aus­mach­ten. Al­len vor­an galt sein In­ter­es­se dem Ver­hält­nis des Mus­so­li­ni-Re­gimes zur ka­tho­li­schen Kir­che und zum Papst­tum. Dass die seit Jahr­zehn­ten of­fe­ne „Rö­mi­sche Fra­ge“ 1929 mit der Er­rich­tung des Va­ti­kan­staa­tes ei­ner Lö­sung zu­ge­führt wer­den konn­te, nahm er als ein epo­cha­les Er­eig­nis wahr. Fort­an war Mus­so­li­ni für ihn mit ei­nem po­si­ti­ven Nim­bus be­haf­tet. Mit sei­nen bis 1933 bei­na­he wö­chent­li­chen Leit­ar­ti­keln zur ita­lie­ni­schen Au­ßen-, In­nen-, Wirt­schafts- und So­zi­al­po­li­tik präg­te Raitz von Fr­entz das Ita­li­en­bild der 20er Jah­re im ka­tho­li­schen Deutsch­land nach­hal­tig. Da­bei konn­te er Mus­so­li­ni höchs­tes Lob zu­er­ken­nen, oh­ne sein po­li­ti­sches Sys­tem von sei­nem au­to­ri­tä­ren Auf­bau her zu be­ja­hen.

Am Köl­ner Neu­markt hat­te sich um die jün­ge­re Ge­ne­ra­ti­on der Re­dak­teu­re wie Jo­sef Hof­mann (1897-1973) ein Stab ge­bil­det, der ab Herbst 1930 mit tief­grei­fen­den Ana­ly­sen dem Na­tio­nal­so­zia­lis­mus kri­tisch be­geg­ne­te. Ge­stützt auf die­se Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen aus dem Köl­ner Gör­res­haus konn­te Raitz von Fr­entz sei­ne rö­mi­schen Ana­ly­sen zu dem auf­stei­gen­den Na­tio­nal­so­zia­lis­mus mit sei­nen fast zehn­jäh­ri­gen Er­fah­run­gen mit dem Staat Mus­so­li­nis kom­bi­nie­ren, wo­bei sei­ne War­nun­gen erst 1932 ei­nen deut­lich mah­nen­den Cha­rak­ter an­nah­men.

Das in der Ge­schichts­for­schung hef­tig um­strit­te­ne Zu­stan­de­kom­men des Reichs­kon­kor­dats er­fährt aus der Sicht des teil­neh­men­den Be­ob­ach­ters Raitz von Fr­entz’ in vie­ler­lei Hin­sicht zu­min­dest ei­ne hin­ter­grün­di­ge­re Nu­an­cie­rung. We­der der Va­ti­kan noch ins­be­son­de­re Pacel­li wünsch­ten be­zie­hungs­wei­se ver­lang­ten dem­nach im Jahr 1933 so kurz nach der Macht­ge­win­nung Hit­lers das Reichs­kon­kor­dat in der Form und in der Schnel­lig­keit des be­kann­ten Ver­laufs. Adolf Hit­ler (1889-1945) hat­te sehr wohl ein In­ter­es­se an die­sem Ab­schluss – we­gen ei­nes si­che­ren Pres­ti­ge­ge­winns für sei­ne Re­gie­rung und weil er durch Pa­pen apo­dik­tisch die For­de­rung der Auf­ga­be der po­li­ti­schen Man­dats­fä­hig­keit für die Geist­li­chen (Ar­ti­kel 32) lan­cie­ren ließ.

Die Be­tä­ti­gungs­mög­lich­kei­ten für die ka­tho­li­sche Pres­se wur­den ab 1933 durch die Pro­pa­gan­da­ma­schi­ne­rie Go­eb­bels’ bis zur Un­kennt­lich­keit de­zi­miert, wor­an Pres­se­zen­sur oder na­tio­nal­so­zia­lis­ti­sche Schrift­lei­ter­ge­set­ze ei­nen ers­ten ma­ß­geb­li­chen An­teil hat­ten. Die­se Be­schrän­kun­gen mach­ten die Ar­beit für Raitz von Fr­entz er­heb­lich schwie­ri­ger, aber in den ers­ten Jah­ren des NS-Re­gimes in Deutsch­land noch nicht ganz un­mög­lich. Sei­ne en­gen Be­zie­hun­gen zum päpst­li­chen Hof lie­ßen ihn bis zum Un­ter­gang der “K­öl­ni­schen Volks­zei­tun­g“, die zu­letzt bis 1941 in Es­sen  ­ge­druckt wur­de, zu ei­nem dis­kret im Hin­ter­grund wir­ken­den jour­na­lis­ti­schen Di­plo­ma­ten für die Er­hal­tung der deutsch-va­ti­ka­ni­schen Be­zie­hun­gen wer­den, des­sen we­sent­li­ches An­lie­gen es war, den Bruch mit dem Deut­schen Reich zu ver­mei­den.

Für Raitz von Fr­entz, der wie sei­ne ge­sam­te rö­mi­sche Um­ge­bung in den ers­ten Jah­ren nach 1933 zu spät er­kannt hat­te, zu welch ver­bre­che­ri­schen Ent­ar­tun­gen das ein­mal an die Macht ge­lang­te Hit­ler-Re­gime fä­hig war, muss­te das Kriegs­en­de wie ei­ne Be­frei­ung wir­ken. Als en­ger Ver­trau­ter des deut­schen Epis­ko­pats und Mit­tels­mann an der Ku­rie war er den Na­tio­nal­so­zia­lis­ten über Jah­re ver­hasst. Sei­ne Stel­lung am päpst­li­chen Ho­fe ver­hin­der­te zwar die un­mit­tel­ba­re Be­dro­hung sei­nes Le­bens (1943/1944 wäh­rend der deut­schen Be­set­zung Roms ver­steck­te er sich im va­tik­an­na­hen Cam­po San­to Teu­to­ni­co), doch konn­te ihm mit jah­re­lan­gen Trans­fer­sper­ren die be­ruf­li­che Exis­tenz bis an die Mi­ni­mal­g­ren­ze be­schränkt wer­den. Ob­wohl er nach 1949 un­er­müd­lich ver­such­te, sich in das neu ent­ste­hen­de Pres­se­spek­trum der Bun­des­re­pu­blik ak­tiv ein­zu­brin­gen (et­wa bei der “Deut­schen Ta­ges­pos­t“ oder dem “R­hei­ni­schen Mer­kur“), schei­ter­ten die­se Be­mü­hun­gen letzt­lich an den ver­än­der­ten Ar­beits­be­din­gun­gen und pu­bli­zis­ti­schen Er­for­der­nis­sen der Nach­kriegs­zeit und der Jour­na­list ge­riet mehr und mehr in Ver­ges­sen­heit.

Sei­ne Be­stä­ti­gung fand er aber dar­in, dem „sen­ti­re cum eccle­si­a“ oh­ne Ex­po­nie­rung sei­ner ei­ge­nen Per­son mög­lichst na­he zu kom­men. Dies ge­lang ihm in 40 Be­rufs­jah­ren an der da­für be­deu­tends­ten Stel­le im Brenn­punkt der ka­tho­li­schen Welt mit ei­ner per­sön­li­chen Nä­he zu vier Päps­ten, den ku­ria­len Spit­zen im Va­ti­kan, den po­li­ti­schen, di­plo­ma­ti­schen und jour­na­lis­ti­schen Zir­keln Roms wie auch mit der ent­spre­chen­den Rück­bin­dung an sein po­li­ti­sches und pu­bli­zis­ti­sches Spek­trum in sei­nem Hei­mat­land. Doch die Of­fen­le­gung ver­trau­li­cher In­for­ma­tio­nen spe­zi­ell über die rö­mi­sche Ku­rie war sei­ne Sa­che nicht. Nach heu­ti­gen Maß­stä­ben na­he­zu un­vor­stell­bar ge­hör­te Ed­mund Frei­herr Raitz von Fr­entz zu ei­ner Jour­na­lis­ten­ge­ne­ra­ti­on, die der ihr ge­stell­ten Auf­ga­be „die­nen­d“ nach­ging. Von die­ser Le­bens­hal­tung zeugt noch über sei­nen Tod am 2.11.1964 hin­aus sein Grab in Rom – un­auf­fäl­lig ge­le­gen auf dem klei­nen deut­schen Fried­hof im Schat­ten des Pe­ters­do­mes.

Werke (Auswahl)

Die Son­der­rechts­stel­lung rit­ter­schaft­li­cher Fa­mi­li­en der Rhein­pro­vinz und ihr Ver­hält­nis zu Ar­ti­kel XIV der deut­schen Bun­des­ak­te, Bonn 1914.
Zur Lö­sung der Rö­mi­schen Fra­ge, in: Abend­land. Deut­sche Mo­nats­hef­te für eu­ro­päi­sche Kul­tur, Po­li­tik und Wirt­schaft 4 (1929), Heft 6, S. 165-168.  Pi­us XII. De­fen­sor ci­vi­ta­tis, in: Be­geg­nung. Zeit­schrift für Kul­tur und Geis­tes­le­ben, 2 (1947), Nr. 2, S. 72-75.

Literatur

Burt­scheidt, An­dre­as, Ed­mund Frei­herr Raitz von Fr­entz. Rom-Kor­re­spon­dent der deutsch­spra­chi­gen ka­tho­li­schen Pres­se 1924–1964, Pa­der­born u.a. 2008.
Burt­scheidt, An­dre­as, Mehr Be­wun­de­rung als Kri­tik? Mus­so­li­ni und das fa­schis­ti­sche Ita­li­en in der Ana­ly­se von Ro­bert Mi­chels und Ed­mund Frei­herr Raitz von Fr­entz, in: Zum Ideo­lo­gie­pro­blem in der Ge­schich­te. Her­bert Hö­mig zum 65. Ge­burts­tag, hg. von Erik Gie­se­king [u. a.].Lauf a. d. Peg­nitz 2006, S. 405-418.

 
Zitationshinweis

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Burtscheidt, Andreas, Edmund Raitz von Frentz, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/edmund-raitz-von-frentz/DE-2086/lido/57c95b7a4f7c98.00628824 (abgerufen am 12.12.2024)