Franz Meyers

Ministerpräsident (1958-1966)

Stefan Marx (Sankt Augustin)

Franz Meyers, Porträtfoto, 1966, Foto: Bouserath. (Archiv für Christlich Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung)

Franz Mey­ers zählt zu den her­aus­ra­gen­den po­li­ti­schen Per­sön­lich­kei­ten in der Ge­schich­te Nord­rhein-West­fa­lens. Den Ver­gleich mit Karl Ar­nold, Heinz Kühn un­d Jo­han­nes Rau braucht er nicht zu scheu­en, und in sei­ner Rol­le als Wahl­kampf­lei­ter für die Bun­des­tags­wahl 1957 leis­te­te er ei­nen we­sent­li­chen Bei­trag zur Ge­schich­te der Christ­lich De­mo­kra­ti­schen Uni­on (CDU) Deutsch­lands.

Franz Jo­sef Hein­rich Ge­org Mey­ers – so sein voll­stän­di­ger Ge­burts­na­me – wur­de am 31.7.1908 als ers­ter Sohn des be­rit­te­nen Po­li­zei­be­am­ten Franz Jo­sef Mey­ers und sei­ner Ehe­frau Em­ma ge­bo­re­ne Ha­ven­stein in Mön­chen­glad­bach am lin­ken Nie­der­rhein ge­bo­ren. Die fa­mi­liä­ren Wur­zeln von Franz Mey­ers rei­chen von den Nie­der­lan­den über das Rhein­land und West­fa­len bis nach Pom­mern, wes­halb er auch zu sa­gen pfleg­te, dass sich in sei­ner Per­son „die Viel­falt der nord­deut­schen Tief­ebe­ne" ver­ei­ni­ge. Da­bei hat sich das Rhein­land ein­deu­tig durch­ge­setzt. Ihn kenn­zeich­ne­te al­so we­ni­ger das nie­der­län­di­sche, das west­fä­li­sche oder das pom­mer­sche Ele­ment, son­dern vor al­lem die rhei­ni­sche We­sens­art.

Da­her kann es nicht über­ra­schen, dass in der Er­in­ne­rung po­li­ti­scher Weg­ge­fähr­ten Mey­ers so et­was wie die Ver­kör­pe­rung des ty­pi­schen Rhein­län­ders dar­stellt. Sie kön­nen sei­ner Selbst­be­schrei­bung, dass er „im­mer gro­ßzü­gig, un­ge­zwun­gen und, auch in schein­bar aus­sichts­lo­sen La­gen, zu­ver­sicht­lich" ge­we­sen sei, zu­stim­men. Für sei­ne po­li­ti­sche Kar­rie­re war die­se rhei­ni­sche Le­bens­art von gro­ßer Be­deu­tung. Die­se Fröh­lich­keit und Ge­sel­lig­keit, sei­ne Of­fen­heit und sein Op­ti­mis­mus, sei­ne Fä­hig­keit, auf Men­schen al­ler Be­völ­ke­rungs­schich­ten zu­ge­hen zu kön­nen, mach­ten ihn beim Wahl­volk po­pu­lär und un­ter den Jour­na­lis­ten be­liebt.

Ne­ben dem Rhein­land ist es der Ka­tho­li­zis­mus ge­we­sen, der Franz Mey­ers ent­schei­dend ge­prägt hat. Er war mit sei­nem gan­zen We­sen in der ka­tho­li­schen Welt­an­schau­ung ver­wur­zelt, oh­ne des­halb kle­ri­kal zu wir­ken und zu sein. Im Ge­gen­teil, in sei­ner Per­son ver­ban­den sich Rhein­land und Ka­tho­li­zis­mus, sie lie­ßen ihn zu ei­nem ty­pi­schen Ver­tre­ter des to­le­ran­ten rhei­ni­schen Ka­tho­li­zis­mus wer­den.

Im März 1927 leg­te er am Stif­tisch-hu­ma­nis­ti­schen Gym­na­si­um in Mön­chen­glad­bach die Ab­itur­prü­fung ab. Das Ab­itur­zeug­nis ent­hielt den Schluss­ver­merk: „Franz Mey­ers will Ju­ra stu­die­ren" – um Rhei­ni­scher Ober­bür­ger­meis­ter zu wer­den. Für Franz Mey­ers war der Rhei­ni­sche Ober­bür­ger­meis­ter „der fast un­be­schränk­te Ge­bie­ter sei­nes Ge­mein­we­sens". Dem Ju­ra­stu­di­um wid­me­te er sich in Köln und Frei­burg. Er leg­te bei­de ju­ris­ti­schen Staats­prü­fun­gen ab und wur­de mit ei­ner Ar­beit aus dem Staats­recht zum Dok­tor der Ju­ris­pru­denz pro­mo­viert.

Wäh­rend des Stu­di­ums in Köln lern­te Franz Mey­ers sei­ne spä­te­re Ehe­frau Al­ber­te Mer­tens (1908-1982) ken­nen, die aus ei­ner an­ge­se­he­nen Köl­ner Arzt­fa­mi­lie stamm­te. Sie hei­ra­te­ten im De­zem­ber 1936, die Ehe blieb kin­der­los.

Da Mey­ers es ab­lehn­te, Mit­glied der NS­DAP zu wer­den, war für ihn der Ein­tritt in den Staats­dienst aus­ge­schlos­sen und die Ver­wirk­li­chung sei­nes Ju­gend­traums, Rhei­ni­scher Ober­bür­ger­meis­ter zu wer­den, nicht mög­lich. Statt­des­sen ließ er sich als Rechts­an­walt in sei­ner Hei­mat­stadt nie­der. Sei­ne ab­leh­nen­de Hal­tung ge­gen­über dem Na­tio­nal­so­zia­lis­mus ent­sprach der ver­brei­te­ten Ver­hal­tens­wei­se der über­wie­gend ka­tho­li­schen Be­völ­ke­rung im Raum Mön­chen­glad­bach-Rhe­ydt. Nach­dem er die Stel­le ei­nes Rechts­re­fe­ren­ten im pol­ni­schen Ge­ne­ral­gou­ver­ne­ment ab­ge­lehnt hat­te, nahm er wäh­rend des Zwei­ten Welt­krie­ges als Sol­dat am Russ­land­feld­zug teil.

Nach 1945 ent­schied er sich für ei­ne haupt­be­ruf­li­che Tä­tig­keit in der Po­li­tik erst, nach­dem er sich mit dem Auf­bau ei­ner Rechts­an­walts­pra­xis in sei­ner Hei­mat­stadt Mön­chen­glad­bach ei­ne be­ruf­li­che Exis­tenz­grund­la­ge ge­schaf­fen hat­te, die ihn in wirt­schaft­li­cher Hin­sicht von der Po­li­tik un­ab­hän­gig mach­te. Er woll­te im Sin­ne von Max We­ber (1864-1920) nicht von, son­dern für die Po­li­tik le­ben.

Durch­set­zungs­ver­mö­gen und Ent­schei­dungs­freu­de ge­paart mit den Ga­ben, die ihm als Rhein­län­der ei­gen wa­ren, be­för­der­ten sei­ne stei­le po­li­ti­sche Kar­rie­re, die ihn in­ner­halb ei­nes Jahr­zehnts von be­schei­de­nen An­fän­gen in der Mön­chen­glad­ba­cher Kom­mu­nal­po­li­tik im Jah­re 1948 bis in das Amt des nord­rhein-west­fä­li­schen Mi­nis­ter­prä­si­den­ten im Som­mer 1958 führ­te.

Bei der Land­tags­wahl vom 18.6.1950 wur­de er di­rekt in den Land­tag ge­wählt. Der ver­sier­te Ju­rist fiel als gu­ter De­bat­ten­red­ner auf, der mes­ser­scharf ar­gu­men­tie­ren konn­te. 1952 hol­te ihn Mi­nis­ter­prä­si­dent Karl Ar­nold als In­nen­mi­nis­ter in die nord­rhein-west­fä­li­sche Lan­des­re­gie­rung. Be­reits in sei­nem ers­ten Amts­jahr als In­nen­mi­nis­ter brach­te Mey­ers mit der Ver­ab­schie­dung der Land­kreis­ord­nung und der Land­schafts­ver­bands­ord­nung so­wie der Neu­ord­nung des Po­li­zei­we­sens drei gro­ße Ge­setz­ge­bungs­wer­ke durch den Land­tag. Gleich­zei­tig be­klei­de­te Mey­ers zwi­schen März und No­vem­ber 1952 kurz­zei­tig das Amt des Mön­chen­glad­ba­cher Ober­bür­ger­meis­ters.

Auch er­lang­te er in die­sem Amt bun­des­wei­te Be­kannt­heit. Sei­ne Re­de im Bun­des­rat im Ju­li 1954 ge­gen die Spei­se­e­is­ver­ord­nung des Bun­des­in­nen­mi­nis­ters, die sich ge­gen den bü­ro­kra­ti­schen Per­fek­tio­nis­mus wand­te, mach­te ihn eben­so über die Gren­zen Nord­rhein-West­fa­lens hin­aus po­pu­lär wie die Ver­fol­gung von Kri­mi­nel­len, die in den Herbst­näch­ten des Jah­res 1954 die nord­rhein-west­fä­li­schen Au­to­bah­nen im Gro­ß­raum Köln-Düs­sel­dorf heim­such­ten.

1956 hol­te Kon­rad Ade­nau­er den Ma­cher Mey­ers nach Bonn und er­nann­te ihn zum Ge­ne­ral­ma­na­ger der CDU für die Bun­des­tags­wahl 1957. Mit ei­ner aus­ge­zeich­net or­ga­ni­sier­ten Wahl­kam­pa­gne mit dem Slo­gan „Kei­ne Ex­pe­ri­men­te" trug Mey­ers ent­schei­dend zum tri­um­pha­len Wahl­sieg der Uni­ons­par­tei­en bei der Wahl zum drit­ten Deut­schen Bun­des­tag am 15.9.1957 bei, als CDU und CSU 50,2 Pro­zent der Wäh­ler­stim­men auf sich ver­ei­ni­gen konn­ten.

In Bonn pro­fi­lier­te er sich in der zwei­ten Hälf­te der 1950er Jah­re auch als Par­tei­re­for­mer, der über die Ära Ade­nau­er hin­aus­blick­te. Mit sei­ner For­de­rung nach ei­ner grund­le­gen­den Re­form der Par­tei­füh­rung und der Er­ar­bei­tung ei­nes Grund­satz­pro­gramms auf dem CDU-Bun­des­par­tei­tag 1958 in Kiel woll­te Mey­ers die CDU Deutsch­lands auf die Zeit nach Ade­nau­er vor­be­rei­ten.

Nach dem Sieg der CDU bei der nord­rhein-west­fä­li­schen Land­tags­wahl von 1958 und dem un­er­war­te­ten Tod des Spit­zen­kan­di­da­ten Karl Ar­nold kehr­te Mey­ers nach Düs­sel­dorf zu­rück, wo er zu­nächst ei­ner Al­lein­re­gie­rung der CDU vor­stand. Ab 1962 stand er an der Spit­ze ei­ner Re­gie­rungs­ko­ali­ti­on von CDU und FDP.

Wäh­rend sei­ner acht­jäh­ri­gen Amts­zeit als Re­gie­rungs­chef des be­völ­ke­rungs­reichs­ten Bun­des­lan­des bau­te er ma­ß­geb­lich am mo­der­nen Nord­rhein-West­fa­len mit. Mit den Be­schlüs­sen über den Bau neu­er Uni­ver­si­tä­ten in Bo­chum, Dort­mund und Bie­le­feld so­wie der Er­rich­tung des Lan­des­am­tes für For­schung leg­te er den Grund­stein für die Ent­wick­lung des Lan­des zu ei­nem der be­deu­tends­ten For­schungs- und Hoch­schul­stand­or­te in der Bun­des­re­pu­blik. Ein Mo­der­ni­sie­rer war er auch auf dem Feld des Um­welt­schut­zes. Das Im­mis­si­ons­schutz­ge­setz von 1962 und die ein Jahr dar­auf er­rich­te­te Lan­des­an­stalt für Im­mis­si­ons- und Bo­den­nut­zungs­schutz wa­ren weg­wei­send für die wei­te­re Ent­wick­lung auf dem Ge­biet der Um­welt­schutz­po­li­tik.

Die staat­li­che Kunst­för­de­rung ist ein wei­te­rer lan­des­po­li­ti­scher Ak­zent, den Mey­ers als Re­gie­rungs­chef setz­te. Von blei­ben­der Be­deu­tung ist der An­kauf der Klee-Samm­lung im Früh­jahr 1960 und der fol­gen­de Auf­bau ei­ner lan­des­ei­ge­nen Kunst­samm­lung. Als er von dem An­ge­bot ei­nes Schwei­zer Kunst­händ­lers er­fuhr, 88 Ge­mäl­de von Paul Klee (1879-1940) für das Land Nord­rhein-West­fa­len er­wer­ben zu kön­nen, griff er ge­gen er­heb­li­che Be­den­ken und Wi­der­stän­de zu. Den An­kauf die­ser ein­ma­li­gen Ge­mäl­de­samm­lung ver­stand er als „ei­nen Akt kul­tur­po­li­ti­scher Wie­der­gut­ma­chung" ge­gen­über ei­nem in­ter­na­tio­nal be­kann­ten und an­er­kann­ten Künst­ler, der 1933 Deutsch­land aus po­li­ti­schen Grün­den hat­te ver­las­sen müs­sen.

Die Be­mü­hun­gen zur Stif­tung ei­nes nord­rhein-west­fä­li­schen Lan­des­be­wusst­seins zähl­ten zu den be­deu­tends­ten po­li­ti­schen In­itia­ti­ven von Franz Mey­ers wäh­rend sei­ner Mi­nis­ter­prä­si­dent­schaft. Er war der Über­zeu­gung, dass Nord­rhein-West­fa­len als nach Be­völ­ke­rungs­dich­te und Wirt­schafts­kraft wich­tigs­ter Glied­staat der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land nur be­ste­hen kön­ne, wenn es in­ner­lich fest ge­grün­det sei, das hei­ßt im Zu­sam­men­ge­hö­rig­keits­ge­fühl sei­ner Be­völ­ke­rung, von Rhein­län­dern und West­fa­len. Im Zen­trum sei­ner dies­be­züg­li­chen Über­le­gun­gen stand der Ver­such, mit Hil­fe staat­li­cher Sym­bo­le (Lan­des­wap­pen, Lan­des­or­den), die his­to­ri­sche Be­zü­ge zu den im nord­rhein-west­fä­li­schen Raum be­deut­sa­men Land­schaf­ten her­stell­ten, ein be­son­de­res Lan­des­be­wusst­sein zu bil­den. Die­se Plä­ne stie­ßen bei ei­ner funk­tio­na­lis­tisch den­ken­den Nach­kriegs­öf­fent­lich­keit auf Un­ver­ständ­nis und Ab­leh­nung. Jo­han­nes Rau griff in den 1980er Jah­ren den Ge­dan­ken ei­nes be­son­de­ren Lan­des­be­wusst­seins auf. Der Slo­gan „Wir in Nord­rhein-West­fa­len" ist le­gen­där ge­wor­den. An­läss­lich des 40-jäh­ri­gen Lan­des­ju­bi­lä­ums im Jah­re 1986 wur­de ein Lan­des­ver­dienst­or­den ge­stif­tet.

Als Mi­nis­ter­prä­si­dent wirk­te Mey­ers über den Bun­des­rat auch an der Au­ßen­po­li­tik der Bun­des­re­pu­blik mit. Sei­nen wich­tigs­ten Bei­trag leis­te­te er in die­sem Zu­sam­men­hang bei der Ra­ti­fi­zie­rung des deutsch-fran­zö­si­schen Freund­schafts­ver­tra­ges vom 22.1.1963. In Ab­stim­mung mit Au­ßen­mi­nis­ter Ger­hard Schrö­der brach­te er im Bun­des­rat ei­nen Ent­schlie­ßungs­an­trag ein, der schlie­ß­lich mit ei­ni­gen re­dak­tio­nel­len Än­de­run­gen zur Prä­am­bel des deutsch-fran­zö­si­schen Ver­tra­ges er­ho­ben wur­de.

Die Aus­flü­ge in die Au­ßen­po­li­tik konn­ten Mey­ers nicht da­vor be­wah­ren, sich den Pro­ble­men der Lan­des­po­li­tik stel­len zu müs­sen. Die Kri­se im Stein­koh­len­berg­bau, die nicht kon­junk­tu­rel­ler Art war, son­dern das Er­geb­nis ei­ner dau­er­haf­ten Um­schich­tung auf dem En­er­gie­markt und da­mit struk­tu­rell be­dingt, über­schat­te­te sei­ne Mi­nis­ter­prä­si­dent­schaft. Vor­schlä­ge von Mey­ers zur Über­win­dung der Berg­bau­kri­se, die als Kern­stück die Grün­dung ei­ner Struk­tur­för­de­rungs­ge­sell­schaft un­ter Be­tei­li­gung des Bun­des, des Lan­des und des Berg­baus vor­sa­hen, gin­gen in den tur­bu­len­ten Ta­gen des Jah­res 1966 un­ter, das so­wohl in Bonn als auch in Düs­sel­dorf ein­schnei­den­de po­li­ti­sche Ver­än­de­run­gen brach­te.

Im Sog der po­li­ti­schen Ver­än­de­run­gen in Bonn nach dem Bruch der christ­lich-li­be­ra­len Ko­ali­ti­on En­de Ok­to­ber 1966 brach auch das CDU/FDP-Bünd­nis in Düs­sel­dorf aus­ein­an­der. Nach der ver­lo­re­nen Land­tags­wahl vom 10.7.1966, de­ren Aus­gang ei­ne Ab­sa­ge an Bun­des­kanz­ler Lud­wig Er­hard (Amts­zeit 1963-1966) war, die stell­ver­tre­tend Mey­ers traf, ver­füg­te des­sen Re­gie­rung im Land­tag oh­ne­hin nur noch über ei­ne hauch­dün­ne Mehr­heit von 101 zu 99 Stim­men. Am 8.12.1966 wur­de Mey­ers durch ein kon­struk­ti­ves Miss­trau­ens­vo­tum ge­stürzt.

1967 schei­ter­te der Ver­such ei­nes lan­des­po­li­ti­schen Come­backs. Mey­ers woll­te 1970 wie­der als Spit­zen­kan­di­dat sei­ne Par­tei in den Land­tags­wahl­kampf füh­ren. In ei­ner Kampf­ab­stim­mung un­ter­lag er je­doch sei­nem lang­jäh­ri­gen in­ner­par­tei­li­chen Ri­va­len Jo­sef Her­mann Duf­hu­es (1908-1971). Nach sei­nem Ab­schied von der ak­ti­ven Po­li­tik im Jah­re 1970 wur­de es sehr ru­hig um Franz Mey­ers. Nur noch zwei­mal sorg­te er öf­fent­lich für Auf­merk­sam­keit, und zwar 1975, als er im Rah­men der kom­mu­na­len Neu­ord­nung in Mön­chen­glad­bach wie schon 1969 in Bonn die Auf­ga­be ei­nes Re­gie­rungs­kom­mis­sars aus­üb­te, und 1979, als er mit Plä­nen zur Grün­dung ei­ner „Vier­ten Par­tei" als Pro­be­lauf ei­ner bun­des­wei­ten Aus­deh­nung der CSU in Ver­bin­dung ge­bracht wur­de, von de­nen er sich aber rasch wie­der dis­tan­zier­te. Da­ne­ben war Mey­ers un­ter an­de­rem von 1971 bis 1979 Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der der Klöck­ner-Wer­ke AG und Mit­glied der Ku­ra­to­ri­en der Nord­rhein-West­fä­li­schen Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten so­wie der Lan­des­kunst­samm­lung.

Im ho­hen Al­ter von 93 Jah­ren starb Franz Mey­ers am 27.1.2002 in sei­ner Hei­mat­stadt Mön­chen­glad­bach.

Werke (Auswahl)

Gez. Dr. Mey­ers. Sum­me ei­nes Le­bens, Düs­sel­dorf 1982.
Ju­gend­er­in­ne­run­gen ei­nes Mün­chen-Glad­ba­chers, Düs­sel­dorf 1980.
Pu­bli­zis­ti­sche Frei­heit und po­li­ti­sche Ver­ant­wor­tung, Gü­ters­loh 1963.
Reich, Staat, Na­ti­on, Bonn 1960.
Reichs­prä­si­den­ten­wahl und Aus­nah­me­maß­nah­men, Köln 1934 (Dis­ser­ta­ti­on).
Über Po­li­tik und Staats­ge­richts­bar­keit, Mün­chen 1952.

Literatur (Auswahl)

Köh­ler, Wolf­ram, Franz Mey­ers, in: Först, Wal­ter (Hg.): Aus drei­ßig Jah­ren. Rhei­nisch-West­fä­li­sche Po­li­ti­ker-Por­träts, Köln/Ber­lin 1979, S.273-299.
Marx, Ste­fan, Franz Mey­ers 1908 – 2002. Ei­ne po­li­ti­sche Bio­gra­phie, Es­sen 2003.

Online

Franz Mey­ers (1908-2002) (Um­fang­rei­che In­for­ma­ti­on auf der Web­site der Kon­rad-Ade­nau­er-Stif­tung e.V.). [On­line]

 
Zitationshinweis

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Marx, Stefan, Franz Meyers, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/franz-meyers/DE-2086/lido/57c94e9cc10190.26629685 (abgerufen am 23.04.2024)