Karl Allmenröder

Kampfflieger im Ersten Weltkrieg und Pour-le-Mérite-Ordensträger (1896-1917)

Alena Saam (Solingen)

Karl Allmenröder, Porträt, 1917. (Stadtarchiv Solingen)

Karl All­men­rö­der war ein deut­scher Kampf­flie­ger im Ers­ten Welt­krieg und Trä­ger meh­re­rer mi­li­tä­ri­scher Aus­zeich­nun­gen. Nach sei­nem Tod 1917 wur­de er als „ber­gi­scher Kampf­flie­ger“ und na­tio­na­ler Held ge­fei­ert, was die Na­tio­nal­so­zia­lis­ten für pro­pa­gan­dis­ti­sche Zwe­cke aus­nutz­ten.

Karl All­men­rö­der wur­de am 3.5.1896 in Wald (heu­te Stadt So­lin­gen) als Sohn des Pas­tors Wil­helm Hein­rich Emil All­men­rö­der (1863-1949) und Loui­se Pau­li­ne ge­bo­re­ne Schmidt (1868-Ster­be­da­tum un­be­kannt). ge­bo­ren. Sei­ne Kind­heit ver­brach­te er zu­sam­men mit sei­nen zwei äl­te­ren Ge­schwis­tern Lui­se (1891-1985) und Wil­li (1894-1969) in sei­nem Ge­burts­haus in der Stern­stra­ße (heu­te Corinth­stra­ße). Die Brü­der be­such­ten zu­nächst die evan­ge­li­sche Volks­schu­le Witt­kul­le in Wald (heu­te Stadt So­lin­gen) und wech­sel­ten nach dem Er­werb des Volks­schul­ab­schlus­ses auf das Oh­ligs-Wal­der-Re­al­gym­na­si­um. Dort leg­te Karl im Früh­jahr 1914 im Al­ter von 18 Jah­ren die Rei­fe­prü­fung ab. Wil­li hat­te be­reits zwei Jah­re zu­vor das Ab­itur be­stan­den und sich als Fah­nen­jun­ker zur Ar­mee ge­mel­det. Karl woll­te es ihm gleich­tun, je­doch war der Be­darf an Of­fi­ziers­an­wär­tern zu die­ser Zeit aus­rei­chend ge­deckt. Da­her be­gann er im Som­mer­se­mes­ter 1914 ein Me­di­zin­stu­di­um an der Hes­si­schen Phil­ipps-Uni­ver­si­tät in Mar­burg an der Lahn und trat in das dor­ti­ge Stu­den­ten-Corps „Teu­to­ni­a“ ein. Dort schaff­te er es le­dig­lich den Sta­tus ei­nes kras­sen Fuchs zu er­rei­chen, das hei­ßt. ei­nes ak­zep­tier­ten Mit­glieds auf Pro­be, da be­reits im Au­gust 1914 der Ers­te Welt­krieg aus­brach. Wie vie­le an­de­re jun­ge Män­ner wur­de Karl von der Kriegs­eu­pho­rie er­fasst und mel­de­te sich er­neut frei­wil­lig als Fah­nen­jun­ker, für die nun wie­der Be­darf be­stand. Sei­ne Aus­bil­dung er­hielt er bei der Ein­satz­ab­tei­lung des Feld­ar­til­le­rie­re­gi­ments Nr. 62 der preu­ßi­schen Ar­mee in Ol­den­burg. Be­reits En­de des Mo­nats er­leb­te er mit dem Re­ser­ve-Feld­ar­til­le­rie­re­gi­ment Nr. 20, in dem auch sein Bru­der dien­te, die ers­ten krie­ge­ri­schen Hand­lun­gen in Frank­reich. Die­ses Re­gi­ment war nörd­lich von Reims, zwi­schen Loi­v­re und Cour­cy, sta­tio­niert und kämpf­te sich von da aus in den letz­ten Au­gust- und ers­ten Sep­tem­ber­ta­gen bis über den Ais­ne-Mar­ne-Ka­nal vor. All­men­rö­der ge­hör­te der zwei­ten Ab­tei­lung des Re­gi­ments an und nahm da­mit an Mar­ne­schlacht ge­gen die fran­zö­sisch-eng­li­sche Ge­gen­of­fen­si­ve, die am 5. Sep­tem­ber be­gann, teil. Bis zum 12. Sep­tem­ber muss­te sich das Re­gi­ment bis Reims wie­der zu­rück­zie­hen, bis sich im Ok­to­ber end­gül­tig ein Stel­lungs­krieg aus dem ver­geb­li­chen deut­schen Vor­stoß ent­wi­ckel­te.

Ab No­vem­ber 1914 be­dien­te Karl, der sich jetzt mit sei­ner Ab­tei­lung west­lich von Cour­cy be­fand, ein dort auf­ge­stell­tes Schleu­sen­ge­schütz, das un­ter star­kem an­hal­ten­dem Be­schuss stand. Für die er­folg­rei­che Füh­rung die­ses Ge­schüt­zes und be­son­de­re Tap­fer­keit er­hielt Karl das Ei­ser­ne Kreuz II. Klas­se und das Ol­den­bur­gi­sche Fried­rich-Au­gust-Kreuz. We­gen sei­ner Ver­diens­te wur­de All­men­rö­der im März 1915 zum Leut­nant be­för­dert.

Ab April ge­hör­te Karl der ers­ten Ab­tei­lung des Feld­ar­til­le­rie­re­gi­ments Nr. 62 an, das noch im sel­ben Mo­nat von der West- an die Ost­front ver­legt wur­de. So nahm Karl an der am 2.5.1915 be­gin­nen­den Schlacht von Gor­li­ce-Tarnów teil, die zu ei­nem deutsch-ös­ter­rei­chi­schen Durch­bruch durch die rus­si­schen Li­ni­en führ­te und den Rus­sen ei­ne schwe­re Nie­der­la­ge bei­brach­te. Im Zu­ge des Durch­bruchs konn­ten die deut­schen und ös­ter­rei­chi­schen Trup­pen wei­te Tei­le Ga­li­zi­ens und Po­lens er­obern. All­men­rö­der, der zu die­ser Zeit in Gielc­zew im heu­ti­gen Ost­po­len durch ei­ne von ihm ge­lei­te­te Ar­til­le­rie­pa­trouil­le ei­nen rus­si­schen An­griff ver­hin­dern konn­te, be­kam da­für im Au­gust 1917 das Ol­den­bur­gi­sche Fried­rich-Au­gust-Kreuz I. Klas­se ver­lie­hen.

 

Wäh­rend Karls Auf­ent­halt an der Ost­front er­lang­ten die Jagd­flie­ger Max Im­mel­mann (1890-1916) und Os­wald Bo­el­cke (1891-1916) auf­grund ih­rer gro­ßen Er­fol­ge im Luft­krieg im Heer wie in der deut­schen Öf­fent­lich­keit ei­nen ho­hen Be­kannt­heits­grad. Da­von fas­zi­niert und des Gra­ben­krie­ges über­drüs­sig, be­war­ben sich so­wohl Wil­li als auch Karl All­men­rö­der für ei­ne Aus­bil­dung zum Flug­zeug­füh­rer, die sie am 29.3.1916 in der Flie­ger­schu­le Hal­ber­stadt be­gan­nen. Nach der er­folg­reich be­en­de­ten Aus­bil­dung kam Karl im Au­gust für kur­ze Zeit in den Ar­mee­flug­parks sechs und eins zum Ein­satz, bis er als Feld­flie­ger der Feld­flie­ger­ab­tei­lung 227 zu­rück an die West­front be­or­dert wur­de.

Die Ver­set­zung Karls im Ok­to­ber 1916 zur neu­auf­ge­stell­ten Jagd­staf­fel 11, die in Douai sta­tio­niert war, mar­kiert den Be­ginn sei­ner Kar­rie­re und des My­thos um den „Ber­gi­schen Kampf­flie­ger“. Karl war mit 19 Jah­ren der jüngs­te Feld­flie­ger, der in die­ser Staf­fel dien­te. Sein flie­ge­ri­sches Kön­nen ver­bes­ser­te sich von da an ra­pi­de, was vor al­lem an sei­nem neu­en Kom­man­deur Man­fred von Richt­ho­fen (1892-1918) lag, der im Ja­nu­ar 1917 die Lei­tung der Staf­fel über­nom­men hat­te. Richt­ho­fen war ein Schü­ler von Bo­el­cke und ver­zeich­ne­te bis zu sei­nem An­tritt in der Jagd­staf­fel 16 Luft­sie­ge, wo­für ihm am 16.1.1917 Kai­ser Wil­helm II. (Re­gent­schaft 1888-1918) den Pour-le-mé­ri­te-Or­den ver­lieh. Richt­ho­fen wur­de All­men­rö­ders Men­tor, und be­reits nach kur­zer Zeit ent­wi­ckel­te sich ei­ne en­ge Freund­schaft zwi­schen den bei­den Män­nern. Richt­ho­fen nann­te ihn „Karl­chen“, All­men­rö­ders Spitz­na­me, der ei­gent­lich nur von sei­ner Fa­mi­lie be­nutzt wur­de, sich dann aber im Lau­fe der Zeit auch in der Flie­ger­trup­pe durch­ge­setzt hat­te. Durch die kon­ti­nu­ier­li­che Ver­bes­se­rung konn­te All­men­rö­der am 16.2.1917 sei­nen ers­ten Luft­sieg über ei­nen eng­li­schen Dop­pel­de­cker bei Ro­eux-Mon­chy mel­den. Am 24. März er­hielt er schlie­ß­lich das Ei­ser­ne Kreuz I. Klas­se.

Man­fred von Richt­ho­fen wur­de wäh­rend­des­sen beim eng­li­schen und fran­zö­si­schen Geg­ner schnell als „le pe­tit rouge“ oder „red ba­ron“ be­kannt, da er auf jeg­li­che Tarn­far­be ver­zich­te­te und sein Flug­zeug rot an­strei­chen ließ. Der spä­te­re My­thos um den „Ro­ten Ba­ron“ nahm hier sei­nen An­fang. Die Flie­ger der Jagd­staf­fel 11 über­nah­men die­se un­ge­wöhn­li­che Me­tho­de und stri­chen ih­re Flug­zeu­ge, die al­le vom Typ Al­ba­tros oder Fok­ker wa­ren, in bun­ten Far­ben an, wo­durch sich die Jagd­staf­fel nicht nur in den ei­ge­nen Rei­hen ei­nen Na­men mach­te, son­dern auch beim Feind, der sie als „fly­ing cir­cus“ („flie­gen­der Zir­kus“) be­ti­tel­te.

Doch nicht nur für ih­re bun­ten Flug­zeu­ge wa­ren die Flie­ger der Jagd­staf­fel be­kannt, son­dern auch für ih­re kämp­fe­ri­schen Leis­tun­gen: Zwi­schen März und Mai 1917 hat­ten die Deut­schen die Luft­ho­heit er­langt. Al­lein im April, der bei den Eng­län­dern als „Bloo­dy April“ („Blu­ti­ger April“) be­kannt ist, er­ziel­te Richt­ho­fen 20 und All­men­rö­der neun Ab­schüs­se. Für die deut­sche Hee­res­lei­tung bot sich die Richt­ho­fen-Staf­fel des­we­gen re­gel­recht für pro­pa­gan­dis­ti­sche Zwe­cke an. Ins­be­son­de­re als sich die an­fäng­li­chen Sie­ge am Bo­den im wei­te­ren Kriegs­ver­lauf zu Stel­lungs­krie­gen oder Nie­der­la­gen ent­wi­ckel­ten, wa­ren die „ro­ten Kampf­flie­ger“ ei­ne will­kom­me­ne Ab­len­kung.

An­fang April 1917 war Karl noch über Os­tern bei sei­ner Fa­mi­lie auf Hei­mat­ur­laub in Wald, als er von ei­nem eng­li­schen An­griff auf das La­ger sei­ner Staf­fel in Douai er­fuhr. Dar­auf­hin brach er sei­nen Ur­laub ab, kehr­te frü­her an die Front zu­rück und traf dort auf sei­nen Bru­der Wil­li, der nun auch Teil der Jagd­staf­fel 11 war. Er be­saß bis da­hin nur we­nig Flug­kampf­er­fah­rung und be­kam von Karl wei­te­ren Flug­un­ter­richt. Trotz der zu­sätz­li­chen Übung wur­de Wil­li ver­wun­det: Am 24. Mai ge­riet er bei Fou­quiérs un­ter Be­schuss ei­nes eng­li­schen Kampf­flie­gers, wo­bei ihm star­ke Ver­let­zun­gen an den Kni­en zu­ge­fügt wur­den. Er über­leb­te zwar den Luft­kampf, muss­te je­doch we­gen der Schwe­re der Ver­let­zung das Flie­gen völ­lig auf­ge­ben. Karl er­rang hin­ge­gen am 26. Mai sei­nen 20. Luft­sieg, wes­halb er am sel­ben Tag zum ers­ten Mal im amt­li­chen Hee­res­be­richt lo­bend er­wähnt wur­de.

Als Richt­ho­fen am 1.5.1917 sei­nen Hei­mat­ur­laub an­trat, über­nahm sein Bru­der Lo­thar, der eben­falls in der Jagd­staf­fel 11 dien­te, die Lei­tung der Jagd­staf­fel. Die­ser wur­de je­doch knapp zwei Wo­chen spä­ter ver­wun­det, wes­halb Karl das Kom­man­do der Staf­fel über­tra­gen be­kam. Von Mit­te Mai bis zur Rück­kehr Man­fred von Richt­ho­fens Mit­te Ju­ni war er der be­fehls­ha­ben­de Of­fi­zier der Staf­fel und er­ziel­te wei­te­re Luft­sie­ge. Nach­dem er be­reits am 6. Ju­ni den Kö­nig­li­chen Haus­or­den von Ho­hen­zol­lern mit Schwer­tern ver­lie­hen be­kam, schlug ihn der Ge­ne­ral der Luft­streit­kräf­te, Ge­ne­ral­leut­nant von Höpp­ner, für den höchs­ten mi­li­tä­ri­schen Or­den Preu­ßens, den Pour-le-mé­ri­te, vor. Am 14.6.1917 be­kam Karl All­men­rö­der als jüngs­ter deut­scher Flie­ger­of­fi­zier den Or­den über­reicht.

'Bergischer Flieger - Held Karl Almenröder', der Pilot Karl Allmenröder vor seinem Flugzeug, Aufnahme um 1916, nachträglich bearbeitet. (Stadtarchiv Solingen)

 

Bis zum 26. Ju­ni er­ziel­te Karl sei­nen 30. Luft­sieg, der gleich­zei­tig sein letz­ter sein soll­te, denn ei­nen Tag spä­ter starb der 21-Jäh­ri­ge im Luft­kampf: Der ka­na­di­sche Kampf­flie­ger Ray­mond Collis­haw schoss am 27. Ju­ni um 9.45 Uhr mor­gens Karl All­men­rö­der über dem bel­gi­schen Zil­le­be­ke ab. In ei­nem Brief von Richt­ho­fens an Karls Va­ter be­schreibt er den Ab­schuss fol­gen­der­ma­ßen: Das eng­li­sche Flug­zeug ha­be aus ei­ner Ent­fer­nung von 800 Me­tern auf All­men­rö­der ge­schos­sen, ob­wohl ei­ne Ent­fer­nung von höchs­tens 100 Me­tern üb­lich war. Nach­dem er Karl ge­trof­fen hat­te, er­kann­ten die Ka­me­ra­den, die mit ihm an die­sem Tag ge­flo­gen wa­ren, dass er noch ei­ne Links­kur­ve in Rich­tung der deut­schen Li­ni­en mach­te und den Ben­zin­hahn des Flug­zeugs zu­dreh­te, was zu ei­nem Gleit­flug führ­te. Da­nach muss All­men­rö­der je­doch das Be­wusst­sein ver­lo­ren ha­ben oder be­reits tot ge­we­sen sein, da die Ma­schi­ne un­ge­hin­dert noch auf feind­li­chem Ge­biet zu Bo­den ging. Erst in der Nacht konn­te die Lei­che Karl All­men­rö­ders von ei­ner Grup­pe baye­ri­schen In­fan­te­ris­ten un­ter der Lei­tung von Un­ter­of­fi­zier Rein­hold Box­ber­ger ge­bor­gen wer­den.

In Cour­trai/Kor­tri­jk, wo­hin die Staf­fel ei­nen Tag nach Karls Tod ver­legt wur­de, fand die fei­er­li­che Auf­bah­rung in der St. Jo­seph-Kir­che statt. Am 1. Ju­li wur­de er in sei­ne Hei­mat­stadt Wald über­führt, wo vier Ta­ge spä­ter die Trau­er­fei­er für ihn statt­fand. Die Wal­der Zei­tung be­rich­te­te am 6.7.1917 über den Ab­lauf: Der Trau­er­zug be­stand aus der Eh­ren­kom­pa­nie des 53. Re­gi­ments, zahl­rei­chen Kriegs- und va­ter­län­di­schen Ver­ei­nen und Schul­klas­sen so­wie Leh­rer­schaft des Wal­der Re­al­gym­na­si­ums. Au­ßer­dem ver­sam­mel­ten sich tau­sen­de Men­schen vor der evan­ge­li­schen Kir­che in Wald, wo die Trau­er­fei­er statt­fand. Nach­dem Pfar­rer Ru­dolf Schöp­win­kel (1867-1959) die Trau­er­re­de in der Kir­che ge­hal­ten hat­te, be­gab sich der Trau­er­zug auf den Weg zum evan­ge­li­schen Fried­hof Wie­den­kamp in Wald und wur­de dem Be­richt zu­fol­ge von sechs Flug­zeu­gen be­glei­tet. Dort hiel­ten wie­der­um Pfar­rer Rein­hard Ro­sen­kranz (1868-1941), der Wal­der Bür­ger­meis­ter Gott­lieb Hein­rich (1856-1927), der Gym­na­si­al­di­rek­tor Pro­fes­sor Dr. Fried­rich Wey­el (1868-1945) und ein Ver­tre­ter der Mar­bur­ger „Teu­to­ni­a“ ei­ne Re­de auf den ver­stor­be­nen Kampf­flie­ger. Schlie­ß­lich wur­den die Ge­weh­re ge­feu­ert und Karl All­men­rö­der bei­ge­setzt.

Der Trauerzug für Karl Allmenröder anlässlich seiner Beerdigung am 5.7.1917 in Walde. (Stadtarchiv Solingen)

 

Das Ge­den­ken an Karl All­men­rö­der blieb in den dar­auf­fol­gen­den Jahr­zehn­ten le­ben­dig. An sei­ner Ab­sturz­stel­le wur­de ein Eh­ren­denk­mal er­rich­tet. Auch in sei­ner Hei­mat­stadt wur­de seit 1927 im It­ter­ta­ler Hei­mat­mu­se­um an ihn er­in­nert. Das Mu­se­um wur­de je­doch 1944 durch ei­nen Bom­ben­an­griff zer­stört und nicht wie­der auf­ge­baut. Zum an­de­ren fand das Ge­den­ken an All­men­rö­der seit 1934 im pri­va­ten Wal­der Flie­ger­mu­se­um im so­ge­nann­ten „Deut­schen Haus“ ei­nen Platz.

Am 18.9.1933 wur­de im Zu­ge der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Stra­ßen­um­be­nen­nun­gen in So­lin­gen die Stern­stra­ße, auf der sich Karls Ge­burts­haus be­fand, in „Carl-All­men­rö­der-Stra­ße“ um­be­nannt. Au­ßer­dem wur­de an sei­nem Ge­burts­haus 1938 fei­er­lich ei­ne gol­de­ne Ge­denk­ta­fel in An­we­sen­heit sei­ner Schwes­ter so­wie Ver­tre­tern der Wehr­macht, der SA und des Orts­grup­pen­lei­ters der NS­DAP Ar­tur Schüt­tel­hö­fer (*1884, To­des­da­tum un­be­kannt). All­men­rö­ders Mar­bur­ger Stu­den­ten-Corps grün­de­te 1938 ei­ne Ka­me­rad­schaft zu sei­nen Eh­ren mit sei­nem Na­men.

Es las­sen sich zu­sätz­lich zahl­rei­che Ar­ti­kel, ins­be­son­de­re an sei­nem To­des­tag, in den re­gio­na­len Zei­tun­gen fin­den, wie zum Bei­spiel im So­lin­ger Ta­ge­blatt, in der Rhei­ni­schen Lan­des­zei­tung und im Rhei­ni­schen Ge­ne­ral­an­zei­ger. Be­reits die Ar­ti­kel, die vor 1933 ver­öf­fent­licht wur­den, ver­klär­ten All­men­rö­der zum na­tio­na­len Hel­den. Nach 1933 be­nutz­ten dann die Na­tio­nal­so­zia­lis­ten All­men­rö­der als Idol für die na­tio­nal­so­zia­lis­ti­sche Ju­gend, die sich für das Va­ter­land und Adolf Hit­ler im Krieg op­fern soll­te. Zu die­sem Zweck for­cier­ten sie das Ge­den­ken an All­men­rö­der. We­gen die­ser Ver­bin­dung wur­de 1947 die nach All­men­rö­der be­nann­te Stra­ße in „Corinth­stra­ße“ um­be­nannt. Nach Re­no­vie­rungs­ar­bei­ten am Ge­burts­haus All­men­rö­ders im Jahr 1970 wur­de auch die Ge­denk­ta­fel nicht wie­der an­ge­bracht; sie be­fin­det sich heu­te im Stadt­ar­chiv So­lin­gen.

Literatur

Cas­tan, Joa­chim, Der Ro­te Ba­ron. Die gan­ze Ge­schich­te des Man­fred von Richt­ho­fen, Stutt­gart 2007. 
Hil­de­brand, Karl Fried­rich/Zweng, Chris­ti­an, Die Rit­ter des Or­dens „Pour le mé­ri­te“ des Ers­ten Welt­kriegs, Band 1, [o.O.] 1999.
Schnitz­ler, Erich, Carl All­men­rö­der. Der Ber­gi­sche Kampf­flie­ger. Ein Le­bens­bild, Wald [o.J.]  

Zeitungsartikel

Rhei­ni­sche Lan­des­zei­tung: „Un­ver­ge­ß­li­cher All­men­rö­der. Er­in­ne­rungs­blatt an den Wal­der Jagd­flie­ger. Vor 20 Jah­ren starb er für Deutsch­lan­d“ vom 27.6.1937. - „Ge­leb­tes Hel­den­tum“ vom 20.6.1938. - „Wald ehr­te Flie­ger­leut­nant Carl All­men­rö­der“ vom 27.6.1938.
So­lin­ger Ta­ge­blatt: „Karl All­men­rö­der fiel vor 25 Jah­ren. Ei­ne Er­in­ne­rung an das Kämp­fer­le­ben und hel­di­sche Ster­ben des Wal­der Pfar­rersoh­nes“ vom 27.6.1942.
Wal­der Zei­tung: „Karl All­men­rö­ders letz­te Fahrt.“ vom 6.7.1917.

Das Grab Karl Allmenröders, 1927. (Stadtarchiv Solingen)

 
Zitationshinweis

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Saam, Alena, Karl Allmenröder, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/karl-allmenroeder/DE-2086/lido/5b6aa66e1d39f9.50794200 (abgerufen am 03.10.2024)