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Der Name Karl Dietrich Bracher ist untrennbar verbunden mit der Gründung des Seminars für Politische Wissenschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. 1959 wurde der Althistoriker dessen erster Lehrstuhlinhaber. Die Konstituierung der Politikwissenschaft in Bonn, ihre Ausgestaltung und Profilierung ist somit maßgeblich auf sein Wirken zurückzuführen. Generationenspezifische Lebenserfahrungen, das persönliche Erleben von Diktatur, Krieg, Wiederaufbau und Neubeginn spiegeln sich in seiner wissenschaftlichen Biographie wider.
Karl Dietrich Bracher wurde am 13.3.1922 in Stuttgart geboren. Er stammte aus einer bildungsbürgerlichen, evangelischen Familie, die im 19. Jahrhundert aus dem Bauern- beziehungsweise Handwerkerstand sozial aufgestiegen war. Sein Urgroßvater, Wilhelm Pelargus (1820-1901) war Hoferzgießer, sein Vater, Theodor Bracher (1876-1955), holte mit 20 Jahren sein Abitur in Schwäbisch-Hall nach und besuchte das Lehrerseminar. Er war unter anderem Präsident des württembergischen Kultusministeriums und wurde nach dem Ersten Weltkrieg Leiter der Ministerialabteilung der Höheren Schulen. Karl Dietrich Brachers Mutter Gertrud (1891-1973), geborene Zimmermann, pflegte zunächst ihren kranken Vater, einen Pfarrer, bevor auch sie den Lehrberuf erlernte. Karl Dietrich Bracher war der Erstgeborene; ihm folgten seine Schwester sowie zwei Zwillingsgeschwisterpärchen.
Karl Dietrich Bracher verbrachte seine Kindheit in der Weimarer Republik, seine Jugend im „Dritten Reich“. Körperliche und geistige Anregungen, Hausmusik, Wandern und Natur sowie ein starkes Familienleben prägten ihn. Er war zunächst ein unpolitischer Mensch, hielt Distanz zum Regime. Doch die Erschütterungen der Wirtschafts- und Staatskrise, gewalttätige Auseinandersetzung auf der Straße und zunehmende Resignation der Demokraten vor der Verheißung diktatorischer Bewegungen sensibilisierten ihn frühzeitig für Politik. Den zunehmenden Konflikt zwischen seiner Herkunft und den brutalen Parolen einer neuen Zukunft erlebte Bracher auf dem Eberhard-Ludwig-Gymnasium in Stuttgart, wo er im ersten Kriegsjahr sein Abitur ablegte.
Brachers Familie fiel nicht der Verführung anheim; der Vater, gut bekannt mit Theodor Heuss und Friedrich Naumann, war trotz seiner hohen Stellung nicht in der NSDAP und wurde überwacht. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten führte nicht zum Widerstand, aber zur Abwendung von der Politik. In der Weimarer Republik war der Vater Mitglied der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei gewesen, die Mutter hatte sich bei Wahlen für den regional auftretenden, protestantisch-konservativen Christlich-Sozialen Volksdienst entschieden.
1940 versetzte Bracher der Arbeitsdienst in eine völlig unbekannte Welt. Der 18-Jährige litt an der Brutalität, der absoluten Egalität und Unterwerfung in diesem paramilitärischen Pflichtsystem. Der Kriegsdienst führte Bracher zunächst bis nach Libyen und an Ägyptens Grenze, dann nach Tunis und dort schließlich im Mai 1943 in amerikanische Gefangenschaft.
Die Leitung des Lagers Concordia in Kansas ermöglichte den Gefangenen, eine Art Gymnasium zu gründen, das den jungen Offizieren einen später in Deutschland anerkannten Abiturabschluss verlieh und eröffnete Kooperationsmöglichkeiten mit der nahe gelegenen University of Kansas. Neben dem Schul- und Universitätsunterricht prägte der Bezug zweier, in der politischen Meinung entgegengesetzter Zeitungen den jungen Bracher. Der ehemalige Rommel-Soldat erlebte so das Kriegsende mental auf der Seite der Demokratie.
Im Februar 1946 kehrte Bracher an Bord der Liberty nach Deutschland zurück und wurde im zerbombten Münster freigelassen, wo er in einer Jazzkapelle zunächst zwei Monate Kontrabass in einem britischen Offiziersklub spielte und ausreichend Geld verdiente, um den Anfang des Studiums (auch mit Hilfe des in der Gefangenschaft verdienten Geldes) selbst bezahlen zu können.
In Tübingen studierte Bracher Alte Geschichte, schloss das Studium 1948 mit der Dissertation „Verfall und Fortschritt im Denken der frühen römischen Kaiserzeit“ ab. Er hatte in Amerika ein Fortschrittsdenken kennengelernt, das keine Scheu vor der Analyse der politischen, moralischen und geistigen Krise hatte und dem Ziel verbunden war, hieraus für die Errichtung einer stärkeren Demokratie zu lernen. Zurück in Deutschland gewann Bracher den Eindruck, dass viele der Intellektuellen auf überkommene Vorstellungen über das Verhältnis von Staat und Gesellschaft fixiert waren.
1948 begegnete Karl Dietrich Bracher in Tübingen seiner späteren Frau, Dorothee Schleicher (geboren 1928), Tochter von Rüdiger (1895-1945) und Ursula Schleicher (1902-1983), die er am 13.5.1951 heiratete. Zwei Kinder gingen aus der Ehe hervor. Ursula Schleicher war eine geborene Bonhoeffer, Schwester von Dietrich (1906-1945) und Klaus Bonhoeffer (1901-1945). Rüdiger Schleicher gehörte zum innersten Kreis des Widerstandes gegen die nationalsozialistische Diktatur. Im Fall des Gelingens des Attentats vom 20.7.1944 sollte er für die Neuorganisation der Luftfahrt zuständig werden. Am 2.2.1945 wurde Schleicher vom Volksgerichtshof unter dem Vorsitz von Roland Freisler (1893-1945) zum Tode verurteilt, in der Nacht vom 22. auf den 23.4. erschossen.
Nach Studien in Tübingen, Leopoldskron und Harvard setzte sich Karl Dietrich Brachers wissenschaftlicher Werdegang in Berlin fort, der Stadt, die mit der 1949 wiederbegründeten Deutschen Hochschule für Politik, dem Institut für Politische Wissenschaft sowie später dem Otto-Suhr-Institut der Freien Universität, eine Vorreiterstellung innerhalb der Entwicklung der Politikwissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland einnahm.
Von 1950 bis 1958 war Bracher wissenschaftlicher Assistent und Stellvertreter des Direktors, ab 1953 Abteilungsleiter am Institut für Politische Wissenschaft in Berlin. Mit dem Werk „Die Auflösung der Weimarer Republik“ wurde Bracher am 26.1.1955 für den Bereich der Wissenschaft von der Politik und Neueren Geschichte bei Hans Herzfeld (1892-1982) und Ernst Fraenkel (1898-1975) an der Freien Universität Berlin habilitiert. Es gilt bis heute als Standardwerk für die letzten Jahre der Weimarer Republik und wurde 1984 in die ZEIT-Bibliothek der 100 Sachbücher aufgenommen.
Es folgten Lehraufträge als Privatdozent für Politische Wissenschaft und Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin und 1958 die Ernennung zum außerplanmäßigen Professor für das Fach Neuere Geschichte und Wissenschaft von der Politik.
Neben der Auflösung der Weimarer Republik eröffnete die Aufarbeitung des Nationalsozialismus ein weiteres großes Forschungsfeld. Zusammen mit Gerhard Schulz (1924-2004) und Wolfgang Sauer (1920-1989) veröffentlichte Bracher 1960 „Die nationalsozialistische Machtergreifung. Studien zur Errichtung des totalitären Herrschaftssystems in Deutschland“. Diese Werke trugen entscheidend dazu bei, die viel zitierte Aufarbeitung der Vergangenheit anzustoßen. Sie entfalteten eine breite Wirkung in Wissenschaft und Öffentlichkeit. Auf über zweitausend Seiten wertete Bracher akribisch Quellen aus, prägte Begriffe und machte die jüngste Vergangenheit verständlich.
Es folgte der Sprung nach Bonn, in die Bundeshauptstadt, an das neu eingerichtete Seminar für Politische Wissenschaft, wo Bracher seit dem 1.1.1959 als ordentlicher Professor lehrte. Das Seminar für Politische Wissenschaft nahm am 19.1. seine Arbeit im Gebäude Am Hofgarten 15 auf.
Die Bonner Anfänge zeigen charakteristische Ansätze, mit denen sich das „neue Fach“ an den westdeutschen Hochschulen etablierte: Wie überall außerhalb Berlins gestaltete der einzige Ordinarius die lokale Ausrichtung des Faches. Unterstützung erfuhr Bracher von einem Assistenten und einer Sekretärin.
Für die Verbesserung der personellen Situation und der Ausstattung des Seminars half Bracher sein (inter)nationales Renommee, als er im Zuge von Bleibeverhandlungen die an ihn ergangenen Rufe an die Freie Universität Berlin (1961), nach Gießen (1965), Hamburg (1965), Harvard (1966) und Florenz (1975) ablehnte. Der Ruf nach Harvard sorgte schließlich für die Errichtung eines zweiten Lehrstuhls am Bonner Seminar. Nach langen Verhandlungs- und Beratungssitzungen übernahm Hans-Adolf Jacobsen (1925-2016) am 1.4.1969 diese Professur.
Bracher blieb dem Regierungssitz treu und etablierte in der Hauptstadt jene Wissenschaft, die ihr Untersuchungsobjekt in nächster Nähe hatte. Hier konnte er Mechanismen der Politik, prozedurale Fragen, Themenentwicklungen in Außen- und Innenpolitik verfolgen und seinen interdisziplinären Ansatz pflegen. Bracher war Gesprächspartner der politischen Prominenz bis zu den Bundeskanzlern Willy Brandt (1913-1992), Helmut Schmidt (1918-2015) und Helmut Kohl (1930-2017). Politischer Berater war er nicht, verwechselte nicht Politik mit Politischer Wissenschaft. Er war offen für Konsultationen und Mitglied in Kommissionen, wirkte jedoch nicht aktiv an der Tagespolitik mit. Brachers Anmerkung „Wir waren einfach da“ charakterisiert die Präsenz des Seminars, das zwangsläufig über politische Empfänge, studentische Arbeitsmöglichkeiten und Veranstaltungen Kontakte knüpfte. Von seinem Naturell her hielt Bracher zu dem oftmals lauten und flüchtigen politischen Alltag eine persönliche Distanz, ohne den Politikbetrieb an sich abzulehnen, sondern diesen als überzeugter Demokrat und ausgebildeter Historiker zu analysieren. Er prägte Generationen von Politikwissenschaftlern, die seine Rückschlüsse aus der Geschichte in das politische Denken der Bonner Republik einbrachten. Ludger Kühnhardt schrieb rückblickend: "Es [Das Seminar] wurde nie eine verlängerte Dependance des Politikbetriebes, aber je länger je mehr die erste Adresse, um mit Autorität Deutungen der aktuellen Politik unter den Anforderungen ihrer historischen Herleitung zu erhalten. Von Heuss bis Weizsäcker, von Brandt über Schmidt bis Kohl kannte Bracher alle im politischen Bonn und viele fragten nach seinem Rat. Diskret blieb er dabei fast immer und wirkte doch nachhaltig beim geistigen Bau der Fundamente der Bonner Republik mit."
Karl Dietrich Bracher gehörte zur ersten und zweiten Generation der Politikwissenschaftler, für die Politikwissenschaft nicht nur eine Wissenschaft von der, sondern auch für die Demokratie bedeutete. Ziel war es, die Angreifbarkeit und Gefährdung der Demokratie zu analysieren, um für deren Aufbau und Stabilisierung gewappnet zu sein. Das neue Fach entstand auf der Basis eines integrativen Ansatzes und mit engen Beziehungen zur Geschichte, zum Recht, zur Wirtschaft und Philosophie. Durch Erziehung, Schule und Lageraufenthalt mit der klassischen Philosophie vertraut, aufgrund seiner Ausbildung als Althistoriker und als kooptiertes Mitglied der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn (ab 1967) vereinte Bracher im eigenen wissenschaftlichen Wirken mindestens drei dieser Disziplinen. Sicherlich war die Verbindung in die Geschichte hinein am stärksten. Die Beziehungen waren so eng, dass die Bezeichnung des Lehrstuhls nach der Ablehnung des Rufes nach Berlin 1962 auf „Wissenschaft von der Politik‚ und Zeitgeschichte‘“ erweitert wurde. Bracher knüpfte damit an die Tradition seines Bonner Vorgängers Friedrich Christoph Dahlmann (1785-1860) an, der an der Universität Bonn im 19. Jahrhundert eine erste Verknüpfung von Politik und Geschichtswissenschaft geprägt hatte.
Insgesamt führte Bracher 200 Studenten zum Magister, 130 zur Promotion und zehn zur Habilitation. Über die reine Lehr- und Forschungstätigkeit hinaus übernahm er schon in den 1960er Jahren Funktionen innerhalb universitärer Gremien, Ausschüsse und Kommissionen, darunter 43-jährig als Dekan der Philosophischen Fakultät 1965/66.
Des Weiteren betätigte sich Bracher in Vorständen wissenschaftlicher Gremien und Vereinigungen sowie als Herausgeber von Zeitschriften und Publikationsreihen: Deutsche Vereinigung für Politische Wissenschaft inklusive Herausgabe der Politischen Vierteljahrsschrift, Deutsche Gesellschaft für Politikwissenschaft, Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Institut für Zeitgeschichte inklusive Herausgabe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte sowie weiterer Zeitschriften. Bracher gehörte als Senator der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Deutschen Nationalstiftung an. Er engagierte sich bei den Vorbereitungen zur Gründung des Hauses der Geschichte und war Mitglied des P.E.N.-Zentrums Deutschland. Vielfach ausgezeichnet, war er Mitglied mehrerer in- und ausländischer Akademien wie der American Academy of Arts and Sciences, der British Academy sowie der American Philosophical Society und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften. Wohl die höchste wissenschaftliche Auszeichnung stellte 1992 die Aufnahme in den Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste dar. Zu Zeiten der Aufnahme Brachers umfasste der Orden 29 deutsche und 28 ausländische Mitglieder, darunter zehn Nobelpreisträger.
Brachers Blick lag auf der zeitgeschichtlichen Entwicklung der Bundesrepublik, wobei er in den 1970er Jahren diesen zusehends Richtung der geschichtlichen Entfaltung Europas im Zeitalter zweier Weltkriege erweiterte. Die das 20. Jahrhundert prägenden Ideologien reflektierte Bracher verstärkt in den 1980er Jahren. Nach seiner Emeritierung 1987 schaute er in den 1990er Jahren zurück auf Wendezeiten, Erreichtes und Rückfälle, ohne den Ausblick nach vorn zu vernachlässigen.
Bracher hat die teilweise selbst erlebten Schrecken totalitärer Machtausübung immer im Bewusstsein gehalten und die wenigen freiheitlichen Demokratien mit allem Einsatz verteidigt. Er fühlte sich der Aufarbeitung der jüngsten Vergangenheit verpflichtet und hielt an der Totalitarismustheorie und dem damit verbundenen antitotalitären Grundkonsens fest. Damit wendete er sich gegen die antidemokratischen, totalitären und autoritären Regime seiner Zeit. Diese Haltung zählte rückblickend zu seinem zentralen gesamtgesellschaftlichen Verdienst, wie Patrick Bahners in seinem Nachruf in der F.A.Z. (20.9.2016) betont: "Am Anfang des Berufslebens dieses politischen Historikers stand die Lektion, die er dann siebzig Jahre lang zu verstehen und zu erklären unternahm. Wir alle, Leser und Bürger, sofern wir das Überleben der Demokratie nicht für selbstverständlich halten wollen, stehen reich belehrt in der Schuld von Karl Dietrich Bracher."
Karl Dietrich Bracher starb am 19.9.2016 in Bonn. Beerdigt wurde er am 26.9.2016 auf dem Poppelsdorfer Friedhof. Vielleicht fragt man sich, warum angesichts dieser viel gewürdigten Lebensleistungen das Seminar für Politische Wissenschaft nicht längst nach Karl Dietrich Bracher benannt wurde? Im Zuge universitärer Reformen vereinigte sich „sein“ Seminar im Jahr 2006 mit dem Seminar für Soziologie zum heutigen Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie. Eine einseitige Hervorhebung historischer Wurzeln war daher politisch nicht mehr möglich. Zum 100. Geburtstag würdigten das Institut für Zeitgeschichte München-Berlin sowie das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam den „Lehrer der Bonner Republik“ mit einem Online-Symposium.
Mit Beschluss des Rates der Stadt Bonn vom 28.3.2019 wurde sein Name aufgrund eines Vorschlags aus der Bürgerschaft in die Straßenbenennungsliste des Stadtbezirks Bonn aufgenommen. Eine Umsetzung steht allerdings aus.
Schriften (Auswahl)
Die Auswahl begrenzt sich – chronologisch sortiert – auf die sogenannten Standardwerke. Eine umfassende Auflistung der Publikationen findet sich in Quadbeck, Ulrike, Karl Dietrich Bracher und die Anfänge der Bonner Politikwissenschaft, Baden-Baden 2008.
Verfall und Fortschritt im Denken der frühen römischen Kaiserzeit. Studien zum Zeitgefühl und Geschichtsbewußtsein des Jahrhunderts nach Augustus, Wien/Köln/Graz 1987 [zugleich Dissertation 1948].
Leber, Annedore (Hg.): Das Gewissen steht auf. 64 Lebensbilder aus dem deutschen Widerstand 1933-1945, herausgegeben in Zusammenarbeit mit Willy Brandt und Karl Dietrich Bracher, Berlin/Frankfurt am Main 1954.
Die Auflösung der Weimarer Republik. Eine Studie zum Problem des Machtverfalls in der Demokratie, Stuttgart/Düsseldorf 1955.
Nationalsozialistische Machtergreifung und Reichskonkordat. Ein Gutachten zur Frage des geschichtlichen Zusammenhangs und der politischen Verknüpfung von Reichskonkordat und nationalsozialistischer Revolution, erstattet von Dr. phil. habil. Karl Dietrich Bracher, Privatdozent für Wissenschaft von der Politik und Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin, April 1956, herausgegeben von der Hessischen Landesregierung, Wiesbaden 1956.
Leber, Annedore (Hg.): Das Gewissen entscheidet. Bereiche des deutschen Widerstandes 1933-1945 in Lebensbildern, herausgegeben in Zusammenarbeit mit Willy Brandt und Karl Dietrich Bracher, Berlin/Frankfurt am Main 1957.
Gemeinsam mit Fraenkel, Ernst (Hg.): Staat und Politik, Frankfurt am Main 1957.
Zusammen mit Wolfgang Sauer und Gerhard Schulz, Die nationalsozialistische Machtergreifung. Studien zur Errichtung des totalitären Herrschaftssystems in Deutschland 1933/34, Köln/Opladen 1960.
Über das Verhältnis von Politik und Geschichte. Gedenkrede auf Friedrich Christoph Dahlmann, gehalten am 5. Dezember 1960 zu seinem 100. Todestag, Bonn 1961.
Deutschland zwischen Demokratie und Diktatur. Beiträge zur neueren Politik und Geschichte, Bern/München/Wien 1964.
Die deutsche Diktatur. Entstehung, Struktur, Folgen des Nationalsozialismus, Köln/Berlin 1969.
Das deutsche Dilemma. Leidenswege der politischen Emanzipation, München 1971.
Die Krise Europas seit 1917, Berlin 1976.
Zeitgeschichtliche Kontroversen um Faschismus, Totalitarismus, Demokratie, München 1976.
Geschichte und Gewalt. Zur Politik im 20. Jahrhundert, Berlin 1981.
Zeit der Ideologien. Eine Geschichte politischen Denkens im 20. Jahrhundert, Stuttgart 1982.
Die totalitäre Erfahrung, München/Zürich 1987.
Wendezeiten der Geschichte. Historisch-politische Essays 1987-1992, Stuttgart 1992.
Geschichte als Erfahrung. Betrachtungen zum 20. Jahrhundert, Stuttgart 2001.
Literatur
Arendes, Cord, Politikwissenschaft in Deutschland. Standorte, Studiengänge und Professorenschaft 1949-1999, Wiesbaden 2005.
Bahners, Patrick, Der Lehrer der Bonner Republik. Nachruf Karl Dietrich Bracher, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.9.2016.
Bergsdorf, Wolfgang, Gründer und Meister. Karl Dietrich Bracher zum 75. Geburtstag, in: Die politische Meinung 42 (1997), Heft 328, S. 91-95.
Bergsdorf, Wolfgang, Lernen aus der Geschichte. Karl Dietrich Bracher zum 80. Geburtstag, in: Die politische Meinung 47 (2002), Heft 388, S. 76-80.
Bergsdorf, Wolfgang und andere, Wehrhaft muß die Demokratie sein. Karl Dietrich Bracher zum 75. Geburtstag, in: Civis mit Sonde 44 (1997), Heft 1, S. 33-38.
Bleek, Wilhelm, Geschichte der Politikwissenschaft in Deutschland, München 2001.
Bleek, Wilhelm/Lietzmann, Hans J. (Hg.), Schulen der deutschen Politikwissenschaft, Opladen 1999.
Braubach, Max, Kleine Geschichte der Universität Bonn 1818-1968, Bonn 1968.
Eschenburg, Theodor, Karl Dietrich Bracher. Die Auflösung der Weimarer Republik, in: Raddatz, Fritz J. (Hg.), Die ZEIT-Bibliothek der 100 Sachbücher, Frankfurt am Main 1984, S. 332-334.
Falter, Jürgen/Wurm, Felix W. (Hg.), Politikwissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland. 50 Jahre DVPW, Wiesbaden 2003.
Funke, Manfred und andere (Hg.), Demokratie und Diktatur. Geist und Gestalt politischer Herrschaft in Deutschland und Europa. Festschrift für Karl Dietrich Bracher, Düsseldorf 1987.
Jesse, Eckhard, Die Totalitarismusforschung und ihre Repräsentanten. Konzeptionen von Carl J. Friedrich, Hannah Arendt, Eric Voegelin, Ernst Nolte und Karl Dietrich Bracher, in: Aus Politik und Zeitgeschichte 46 (1998), Heft 20, S. 3-18.
Kühnhardt, Ludger, Der die Geschichte kennt. Nachruf Karl Dietrich Bracher, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.09.2016.
Kühnhardt, Ludger, Karl Dietrich Bracher und die Wissenschaft für die Demokratie, in: Kühnhadt, Ludger (Hg.), Wege in die Demokratie. Beiträge aus der Politischen Wissenschaft, Jena/Erlangen 1992, S. 112-131.
Kühnhardt, Ludger, Was heißt und zu welchem Ende studiert man Politische Wissenschaft, in: Kühnhardt, Ludger (Hg.), Wege in die Demokratie. Beiträge aus der Politischen Wissenschaft, Jena/Erlangen 1992, S. 3-18.
Kühnhardt, Ludger, Wissenschaft für die Demokratie. Zum 65. Geburtstag des Bonner Zeithistorikers Karl Dietrich Bracher, in: Zeitschrift für Politik 34 (1987), 2, S. 107-121.
Lepsius, Rainer M., Denkschrift zur Lage der Soziologie und der Politischen Wissenschaft. Im Auftrage der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Wiesbaden 1961.
Maier, Hans, Politik und Staatswissenschaft an den deutschen Universitäten, Passau 1985.
Mohr, Arno, Politikwissenschaft als Alternative. Stationen einer wissenschaftlichen Disziplin auf dem Wege zu ihrer Selbständigkeit in der Bundesrepublik Deutschland 1945-1965, Bochum 1988.
Otto-Suhr-Institut (Hg.), Das Otto-Suhr-Institut an der Freien Universität Berlin (vormals Deutsche Hochschule für Politik). Geschichte, Forschung und Lehre, Politische Bildungsarbeit, Berlin 1962.
Rupp, Hans Karl/Noetzel, Thomas (Hg.), Macht, Freiheit, Demokratie. Die zweite Generation der westdeutschen Politikwissenschaft. Biographische Annäherungen, Band 2, Marburg 1994.
Schwarz, Hans-Peter, Geburtstagsbrief für Karl Dietrich Bracher, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 40 (1992), S. 163-168.
Schwarz, Hans-Peter, Laudatio „Politikwissenschaft als Demokratiewissenschaft“ – Werk und Wirkung von Karl Dietrich Bracher, in: Decker, Frank und andere (Hg.), Karl Dietrich Bracher zum 80. Geburtstag, Bonn 2002, S. 24-41.
Winter, Ingelore M., Bonn in Frack und Schärpe. Anatomie einer Gesellschaft, Stuttgart 1969.
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Hospes, Ulrike, Karl Dietrich Bracher, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/karl-dietrich-bracher-/DE-2086/lido/67320d5cae6fd2.20773699 (abgerufen am 09.12.2024)