Karl Theodor von der Pfalz

Kurfürst von der Pfalz und Bayern (1724-1799)

Jörg Engelbrecht (Duisburg)

Karl Theodor von der Pfalz, Ölgemälde von Anna Dorothea Therbusch, geb. Lisiewksa (1721-1782), 1763. (Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim)

Karl Theo­dor zähl­te im 18. Jahr­hun­dert zu den be­deu­tends­ten deut­schen Reichs­fürs­ten. Un­ter sei­ner Herr­schaft wur­den die baye­ri­sche und die pfäl­zi­sche Li­nie der Wit­tels­ba­cher nach mehr als 550 Jah­ren wie­der ver­ei­nigt. Der Be­deu­tung sei­nes Herr­schafts­ge­biets ent­sprach aber nicht un­be­dingt sei­ne po­li­ti­sche Rol­le im Rah­men der Reichs­po­li­tik. Durch küh­ne Tausch­plä­ne ge­riet er in ei­ne ge­fähr­li­che Geg­ner­schaft zu Fried­rich II. von Preu­ßen (Re­gie­rungs­zeit 1740-1786). Dau­er­haf­ten Nach­ruhm hat sich Karl Theo­dor vor al­lem auf kul­tu­rel­lem Ge­biet er­wor­ben. Sei­ne Schloss­bau­ten in Ben­rath bei Düs­sel­dorf und in Schwet­zin­gen gel­ten als Meis­ter­wer­ke des Ba­rock. Auch der Mu­sik und dem Thea­ter galt sei­ne ganz be­son­de­re För­de­rung.

Ge­bo­ren wur­de Karl Phil­ipp Theo­dor Em­ma­nu­el am 10.12.1724 auf Schloss Dro­gen­busch bei Brüs­sel, das sich im Be­sitz der Fa­mi­lie sei­ner Mut­ter be­fand. Dort ver­brach­te er auch sei­ne ers­ten zehn Le­bens­jah­re. Der Va­ter, Jo­hann Chris­ti­an (1700-1733), war der Thron­an­wär­ter für das win­zi­ge Fürs­ten­tum Sulz­bach in der Ober­pfalz, die Mut­ter, Ma­ria An­na (1708-1728), ent­stamm­te dem nicht un­be­deu­ten­den fran­zö­si­schen Her­zogshaus de la Tour d’Au­ver­gne. Sie war als Drei­zehn­jäh­ri­ge mit dem künf­ti­gen Pfalz­gra­fen von Sulz­bach ver­hei­ra­tet wor­den, weil sich schon früh ab­ge­zeich­net hat­te, dass die­ser ein­mal die pfäl­zi­sche Kur­wür­de von der Li­nie Pfalz-Neu­burg er­ben wür­de. 1632 starb Pfalz­graf Theo­dor und Jo­hann Chris­ti­an trat sei­ne Nach­fol­ge an, starb aber be­reits im Jahr dar­auf. Im Al­ter von acht Jah­ren war Karl Theo­dor so­mit Pfalz­graf von Sulz­bach. Sei­ne Er­zie­hung lag, nach­dem er 1735 nach Mann­heim über­ge­sie­delt war, über­wie­gend in den Hän­den des Je­sui­ten­or­dens und wur­de über­wacht von sei­nem On­kel Karl Phil­ipp, Kur­fürst von der Pfalz (Re­gie­rungs­zeit 1716-1742). Die­se Er­zie­hung be­wirk­te bei Karl Theo­dor ei­ne be­son­ders in­ten­si­ve Fröm­mig­keit, die ein­her ging mit ei­ner gro­ßzü­gi­gen För­de­rung zahl­rei­cher Or­den und an­de­rer ka­tho­li­scher In­sti­tu­tio­nen. Sie er­zeug­te frei­lich auch ei­ne ri­gi­de In­to­le­ranz ge­gen­über dem Pro­tes­tan­tis­mus, ei­ne Hal­tung, die Karl Theo­dor mit vie­len an­de­ren Ver­tre­tern des Hau­ses Wit­tels­bach teil­te.

Im Ja­nu­ar 1742 ver­mähl­te sich Karl Theo­dor mit sei­ner Cou­si­ne Eli­sa­beth Au­gus­te (1721-1794). Der ein­zi­ge Sohn aus die­ser Ver­bin­dung starb be­reits ei­nen Tag nach sei­ner Ge­burt. Am Sil­ves­ter­tag des Jah­res 1742 starb der grei­se Kur­fürst Karl Phil­ipp und Karl Theo­dor trat sei­ne Nach­fol­ge an. Der Spross ei­ner an sich nach­ge­ord­ne­ten Ne­ben­li­nie der pfäl­zi­schen Wit­tels­ba­cher war so­mit ei­ner der be­deu­tends­ten Fürs­ten des Hei­li­gen Rö­mi­schen Reichs ge­wor­den. Sei­ne Be­sit­zun­gen um­fass­ten ne­ben der Kur­pfalz, Pfalz-Sulz­bach und Pfalz-Neu­burg, die nie­der­rhei­ni­schen Her­zog­tü­mer Jü­lich und Berg so­wie die Mark­graf­schaft Ber­gen op Zoom in den Nie­der­lan­den. Letz­te­re war ihm aus dem Er­be sei­ner Mut­ter zu­ge­fal­len. Nach­dem er 1777 auch Kur­fürst von Bay­ern ge­wor­den war, nann­ten ihn sei­ne Zeit­ge­nos­sen „Herr der sie­ben Län­der“.

Schon bald nach sei­nem Re­gie­rungs­an­tritt ging der Kur­fürst dar­an, ein ehr­gei­zi­ges in­nen­po­li­ti­sches Re­form­pro­gramm um­zu­set­zen. Die Ab­schaf­fung der Äm­ter­käuf­lich­keit (die frei­lich spä­ter wie­der üb­lich wur­de) ge­hör­te eben­so da­zu wie ei­ne Ver­klei­ne­rung des Hof­staats zu­guns­ten der Schaf­fung neu­er Be­hör­den. Be­son­de­rer För­de­rung er­freu­ten sich auch Kunst und Wis­sen­schaft, für die Karl Theo­dor in sei­ner Pfäl­zer Re­gie­rungs­zeit die enor­me Sum­me von 35 Mil­lio­nen Gul­den auf­wand­te. Zu nen­nen sind in die­sem Zu­sam­men­hang et­wa die Grün­dung der kur­pfäl­zi­schen Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten (1763) und die Ein­rich­tung des Deut­schen Na­tio­nal­thea­ters in Mann­heim (1779), des­sen Na­me pro­gram­ma­tisch zu ver­ste­hen ist. Hier wur­de un­ter an­de­rem Fried­rich Schil­lers (1759-1805) Stück „Die Räu­ber“ im Jah­re 1782 ur­auf­ge­führt. Über­haupt konn­te sich die kur­pfäl­zi­sche Re­si­denz­stadt Mann­heim ei­ner be­son­de­ren För­de­rung durch Karl Theo­dor er­freu­en, was in ers­ter Li­nie für den wei­te­ren Aus­bau der Stadt zu­trifft.

Aber auch sei­nen „nie­de­ren Lan­den“, al­so den Her­zog­tü­mern Jü­lich und Berg, wid­me­te der Kur­fürst sei­ne Auf­merk­sam­keit. Ins­ge­samt vier Mal (1746/1747, 1755, 1767, 1785) hat er den Nie­der­rhein wäh­rend sei­ner Herr­schaft be­sucht, wo­bei er sich be­son­ders für die wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se im Ber­gi­schen Land in­ter­es­sier­te, die er nach Kräf­ten för­der­te. Auch die Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf, die nach dem To­de des Kur­fürs­ten Jo­hann Wil­helm im Jah­re 1716 ih­re Funk­ti­on als Re­si­denz ver­lo­ren hat­te, be­dach­te er mit zahl­rei­chen Wohl­ta­ten. Hier­zu rech­ne­te et­wa die An­la­ge des Hof­gar­tens als „öf­fent­li­che Pro­me­na­de“ im Jah­re 1769, al­so 20 Jah­re vor dem Eng­li­schen Gar­ten in Mün­chen, der eben­falls auf die In­itia­ti­ve des Kur­fürs­ten zu­rück­geht. Ar­chi­tek­to­nisch setz­te Karl Theo­dor mit der Er­rich­tung von Schloss Ben­rath (1769 fer­tig ge­stellt) ei­nen der be­deu­tends­ten Mark­stei­ne für die Bau­kunst des Ro­ko­ko in Deutsch­land. Mit die­sem Bau­pro­jekt deu­te­te sich auch die Ab­sicht an, den Nie­der­rhein künf­tig häu­fi­ger zu be­su­chen. Die­se Plä­ne zer­schlu­gen sich al­ler­dings mit der Ver­le­gung der Re­si­denz von Mann­heim nach Mün­chen im Jah­re 1778.

Au­ßen­po­li­tisch ge­lang es Karl Theo­dor nicht, sich aus den gro­ßen Kon­flik­ten sei­ner Zeit, na­ment­lich aus dem Sie­ben­jäh­ri­gen Krieg her­aus­zu­hal­ten. Da er ver­trag­lich an Frank­reich ge­bun­den war, wur­den sei­ne Be­sit­zun­gen zwangs­läu­fig mit in die Kampf­hand­lun­gen ein­be­zo­gen, Dies gilt na­ment­lich für den Nie­der­rhein, der mehr­fach un­ter frem­der Be­sat­zung zu lei­den hat­te. We­nigs­tens die Kur­pfalz, die un­ter den Krie­gen Lud­wigs XIV. von Frank­reich (Re­gie­rungs­zeit 1643-1715) fürch­ter­lich zu lei­den ge­habt hat­te, blieb dies­mal vom Krieg ver­schont. Die Er­fah­rung sei­ner mi­li­tä­ri­schen Ohn­macht be­wog den Kur­fürs­ten nach 1763, sei­ne Rüs­tungs­an­stren­gun­gen zu er­hö­hen, was nichts an der Tat­sa­che zu än­dern ver­moch­te, dass die Kur­pfalz auch wei­ter­hin zu den schwä­che­ren Reichs­stän­den zähl­te, die kei­ne tra­gen­de Rol­le auf der Büh­ne des Kriegs­thea­ters zu spie­len ver­moch­ten. Ei­nen Wen­de­punkt in der lan­gen Re­gie­rungs­zeit Karl Theo­dors bil­de­te das Jahr 1777. Am 30.12.1777 starb in Mün­chen der baye­ri­sche Kur­fürst Ma­xi­mi­li­an III. Jo­seph (Re­gie­rungs­zeit 1745-1777) . Da er kei­nen le­gi­ti­men Er­ben hin­ter­ließ, fiel das Kur­fürs­ten­tum Bay­ern ge­mäß ei­nem 1766 ge­schlos­se­nen wit­tels­ba­chi­schen Haus­ver­trags an den Kur­fürs­ten von der Pfalz, al­so an Karl Theo­dor. Ge­mäß ei­ner Be­stim­mung des er­wähn­ten Ver­trags, hat­te der Kur­fürst von Pfalz-Bay­ern (so sei­ne of­fi­zi­el­le Be­zeich­nung) in Mün­chen Re­si­denz zu neh­men. Die­ser Schritt fiel Karl Theo­dor be­son­ders schwer, muss­te er sich doch von sei­ner lieb ge­won­ne­nen Mann­hei­mer Re­si­denz tren­nen, in die er so viel in­ves­tiert hat­te. Zu Bay­ern und vor al­lem zu des­sen Haupt­stadt Mün­chen hat er in den nun fol­gen­den Jahr­zehn­ten nie ei­ne in­ne­re Bin­dung ent­wi­ckelt. Sei­ne baye­ri­schen Un­ter­ta­nen ha­ben das sehr wohl ver­merkt und sind ihm mehr­heit­lich mit gro­ßer Ab­nei­gung be­geg­net. Mit dem selbst­be­wuss­ten Münch­ner Ma­gis­trat war Karl Theo­dor bis zu sei­nem To­de in end­lo­se Hän­del ver­strickt.

Gleich bei sei­nem Re­gie­rungs­an­tritt in Bay­ern sah sich Karl Theo­dor mit au­ßen­po­li­ti­schen Pro­ble­men neu­er Art kon­fron­tiert. Sein neu­er Nach­bar Ös­ter­reich er­hob An­sprü­che auf die Ober­pfalz und Nie­der­bay­ern, al­so auf et­wa die Hälf­te des baye­ri­schen Kur­staats. Karl Theo­dor zeig­te sich zum Nach­ge­ben be­reit und wil­lig­te in die Ab­tre­tung die­ser Ter­ri­to­ri­en ein, wo­für er im Ge­gen­zug die „Vor­der­ös­ter­reich“ ge­nann­ten Ge­bie­te (Breis­gau, Or­ten­au) vom Haus Habs­burg er­hal­ten soll­te. Das Kö­nig­reich Preu­ßen sah in die­sem Vor­gang ei­ne un­zu­läs­si­ge Ver­schie­bung der Kräf­te­ver­hält­nis­se im Reich zu­guns­ten des Hau­ses Ös­ter­reich und in­ter­ve­nier­te mi­li­tä­risch. Im Frie­den von Teschen (1779) wur­de die­se Ab­ma­chung schlie­ß­lich für nich­tig er­klärt. Kai­ser Jo­seph II. (Re­gie­rungs­zeit 1780-1790) muss­te sich mit dem Er­werb des bis­lang zu Bay­ern ge­hö­ri­gen Inn­vier­tels rund um die Stadt Brau­nau be­gnü­gen.

Doch Teschen be­deu­te­te nicht das En­de der baye­risch-ös­ter­rei­chi­schen Be­stre­bun­gen zum Län­der­tausch. Ein be­son­ders weit­rei­chen­des Pro­jekt wur­de zwi­schen bei­den Herr­schern im Jah­re 1784/1785 ver­folgt, das die po­li­ti­sche Land­kar­te des Hei­li­gen Rö­mi­schen Rei­ches ent­schei­dend ver­än­dert hät­te. Es han­del­te sich um nichts Ge­rin­ge­res als den Tausch des Kur­fürs­ten­tums Bay­ern ge­gen die ös­ter­rei­chi­schen Nie­der­lan­de, al­so gros­so mo­do das Staats­ge­biet des heu­ti­gen Bel­gi­en. Als Fern­ziel schweb­te Karl Theo­dor die Schaf­fung ei­nes ei­ge­nen Kö­nig­reichs Bur­gund vor, das aus sei­nen al­ten und neu­en rhei­ni­schen und nie­der­län­di­schen Ter­ri­to­ri­en ge­bil­det wer­den soll­te. Er ver­folg­te da­mit ei­nen Plan, an dem schon der Bur­gun­der­her­zog Karl der Küh­ne (Re­gie­rungs­zeit 1465-1477) im letz­ten Vier­tel des 15. Jahr­hun­derts ge­schei­tert war. Wie nicht an­ders zu er­war­ten, führ­te das Be­kannt­wer­den die­ses Plans aber­mals zur en­er­gi­schen In­ter­ven­ti­on Preu­ßens, das dies­mal im Ver­ein mit an­de­ren Reichs­stän­den („Fürs­ten­bun­d“) Karl Theo­dor und Jo­seph II. zur Auf­ga­be ih­res Vor­ha­bens zwang. In der Kon­ven­ti­on von Rei­chen­bach (1790) muss­ten sich bei­de schlie­ß­lich zum of­fi­zi­el­len Ver­zicht auf den Län­der­tausch ver­pflich­ten. Es ist al­ler­dings frag­lich, ob der Kai­ser sich tat­säch­lich zur Auf­ga­be der ös­ter­rei­chi­schen Nie­der­lan­de be­reit ge­fun­den hät­te, denn die dar­aus flie­ßen­den jähr­li­chen Ein­nah­men über­tra­fen die­je­ni­gen des Kur­fürs­ten­tums Bay­ern be­trächt­lich.

Die letz­ten Le­bens­jah­re Karl Theo­dors wa­ren über­schat­tet von den Aus­wir­kun­gen der Fran­zö­si­schen Re­vo­lu­ti­on und der da­mit ver­bun­de­nen Ko­ali­ti­ons­krie­ge, die auch die Län­der des Kur­fürs­ten nicht ver­schon­ten. Be­reits im Vor­feld der Fran­zö­si­schen Re­vo­lu­ti­on war 1785 in Mün­chen der Ge­heimor­den der „Il­lu­mi­na­ten“ ent­tarnt wor­den. Die­ser Ver­ei­ni­gung, der un­ter an­de­rem ei­ne gan­ze An­zahl lei­ten­der baye­ri­scher Be­am­ter an­ge­hör­te, un­ter­stell­te man – sehr zu Un­recht – Plä­ne zu ei­nem ge­walt­sa­men Um­sturz der po­li­ti­schen Ver­hält­nis­se in Bay­ern, was wie­der­um ei­ne Wel­le staat­li­cher Re­pres­si­on aus­lös­te. Da­von be­trof­fen wa­ren nicht nur die Il­lu­mi­na­ten, son­dern auch an­de­re auf­klä­re­ri­sche Ge­sell­schaf­ten, die sich zu­vor der in­ten­si­ven För­de­rung durch Karl Theo­dor hat­ten er­freu­en dür­fen.

Im Zu­ge des ers­ten Ko­ali­ti­ons­krie­ges ver­lor Karl Theo­dor be­reits 1794 die links­rhei­nisch ge­le­ge­nen Tei­le der Pfalz und das Her­zog­tum Jü­lich am Nie­der­rhein, die bis 1814 un­ter fran­zö­si­scher Herr­schaft blie­ben und ab 1801 so­gar Teil des fran­zö­si­schen Staats­ge­biets wur­den. Dass Pfalz­bay­ern für die­sen Ver­lust im Reichs­de­pu­ta­ti­ons­haupt­schluss von 1803 reich­lich ent­schä­digt wur­de, hat Karl Theo­dor nicht mehr er­lebt. An­fang 1795 hat­te er sich zum zwei­ten Mal ver­ehe­licht. Sei­ne Ge­mah­lin war ei­ne Erz­her­zo­gin aus dem Hau­se Habs­burg, was ein­mal mehr die Nä­he des Kur­fürs­ten zum Kai­ser­haus sinn­fäl­lig wer­den lässt. Auch die­se Ehe blieb kin­der­los, so dass beim To­de Karl Theo­dors am 16.2.1799 kei­ne le­gi­ti­men Er­ben vor­han­den wa­ren. Die Herr­schaft in Pfalz­bay­ern ging in­fol­ge­des­sen auf die Ne­ben­li­nie Pfalz-Zwei­brü­cken über. Neu­er Kur­fürst (und ab 1806 Kö­nig) wur­de Ma­xi­mi­li­an IV./I. Jo­seph. (Re­gie­rungs­zeit bis 1825). Dass Karl Theo­dor bei sei­nen baye­ri­schen Un­ter­ta­nen äu­ßerst un­be­liebt war, lässt sich auch am ver­steck­ten Stand­ort sei­nes Sar­ko­phags in der Fürs­ten­gruft der Mün­che­ner Thea­ti­ner­kir­che ab­le­sen. An­geb­lich soll es in Mün­chen bei der Nach­richt von sei­nem Ab­le­ben zu spon­ta­nen Freu­den­be­kun­dun­gen der Be­völ­ke­rung ge­kom­men sein. Im Ge­gen­satz da­zu be­wahrt man ihm am Nie­der­rhein – wie auch in der Pfalz – ein eh­ren­des An­denken, hat er sich doch un­er­müd­lich für sei­ne dor­ti­gen Un­ter­ta­nen ein­ge­setzt und die­se Ter­ri­to­ri­en nach­hal­tig ge­för­dert.

Quellen

Karl Theo­dors In­itia­ti­on zum re­gie­ren­den Kur­fürs­ten von der Pfalz oder Re­gie­rungs­grund­sät­ze, wie sie 1742 zum Ge­brauch des­sel­ben auf­ge­setzt wur­den, in: Mei­ners un­d Spitt­ler, Göt­tin­gi­sches his­to­ri­sches Ma­ga­zin, Band 1 (1787), S. 648-682.
Mayr, G. K. (Hg.), Samm­lung der kur­pfalz­baieri­schen all­ge­mei­nen und be­son­de­ren Lan­des­ver­ord­nun­gen, 6 Bän­de, Mün­chen 1784-1799.

Literatur

Are­tin, Karl Ot­mar Frei­herr von, Kur­fürst<7span> Karl Theo­dor und das baye­ri­sche Tausch­pro­jekt. Ein Bei­trag zur Ge­schich­te des baye­ri­schen Tausch­ge­dan­kens in der Mont­ge­las-Zeit, in: Zeit­schrift für Baye­ri­sche Lan­des­ge­schich­te 25 (1962), S. 745-800.
Eber­sold, Gün­ther, Ro­ko­ko, Re­form und Re­vo­lu­ti­on. Ein po­li­ti­sches Le­bens­bild des Kur­fürs­ten Karl Theo­dor, Frank­furt a. M. u. a. 1985.
En­gel­brecht, Jörg, Karl Theo­dors Rei­sen im Ber­gi­schen Land. Ein Bei­trag zur Ver­kehrs­ge­schich­te des 18. Jahr­hun­derts, in: Rome­ri­ke Ber­ge 53 (2003), S. 2-10.
Fuchs, Pe­ter, Kur­fürs­t ­Karl Theo­dor von Pfalz­bay­ern (1724-1799), in: Pfäl­zer Le­bens­bil­der, hg. von Kurt Bau­mann, Band 3, Spey­er 1977, S. 65-105.
Le­bens­lust und Fröm­mig­keit. Kur­fürs­t ­Carl Theo­dor (1724-1799) zwi­schen Ba­ro­ck und Auf­klä­rung, hg. von Al­fried Wiec­zo­rek/Hans­jörg Probst/Wie­land Kö­nig, Hand­buch und Aus­stel­lungs­ka­ta­log, 2 Bän­de, Re­gens­burg 1999.
Mörz, Ste­fan, Auf­ge­klär­ter ­Ab­so­lu­tis­mus in der Kur­pfalz wäh­rend der Mann­hei­mer Re­gie­rungs­zeit des Kur­fürs­ten Karl Theo­dor 1742-77, Stutt­gart 1991.

Online

Fuchs, Pe­ter, „Karl Theo­dor“, in: Neue Deut­sche Bio­gra­phie 11 (1977), S. 252-258. [On­line ]

 
Zitationshinweis

Bitte geben Sie beim Zitieren dieses Beitrags die exakte URL und das Datum Ihres Besuchs dieser Online-Adresse an.

Engelbrecht, Jörg, Karl Theodor von der Pfalz, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/karl-theodor-von-der-pfalz/DE-2086/lido/57c9327525e325.41903160 (abgerufen am 19.04.2024)