Walter Lipgens

Europa-Historiker (1925-1984)

Wilfried Loth (Münster)
Veröffentlicht am 18.12.2024, zuletzt geändert am 08.01.2025

Walter Lipgens, Porträt, undatiert. (Universitätsarchiv Heidelberg/BA Pos I 1904)

Wal­ter Lip­gens war ein rhei­ni­scher Ka­tho­lik, der sich als His­to­ri­ker ka­tho­li­scher Kir­chen­fürs­ten im Erz­bis­tum Köln ­pro­fi­lier­te und zum Pio­nier der Ge­schichts­schrei­bung der eu­ro­päi­schen Ei­ni­gung wur­de.

Wal­ter Lip­gens wur­de am 12.6.1925 als Sohn des Kauf­manns Karl Lip­gens (ge­stor­ben 1957) und sei­ner Ehe­frau Mat­hil­de, ge­bo­re­ne van Gu­lik, in Düs­sel­dorf ge­bo­ren. 1934 kam er mit sei­ner Fa­mi­lie ins west­fä­li­sche Soest, wo er das Ar­chi­gym­na­si­um be­such­te. 1940 folg­te ein wei­te­rer Um­zug nach Müns­ter/West­fa­len, wo er das Schil­ler­gym­na­si­um be­such­te. Im Mai 1943 wur­de er zum Kriegs­dienst ein­ge­zo­gen. Nach ei­ner Ver­wun­dung wur­de er im April 1944 wie­der ent­las­sen und konn­te nun ein Stu­di­um be­gin­nen. Im un­zer­stör­ten Tü­bin­gen, wäh­rend der Schre­cken des „End­kamp­fes“ ei­ne Oa­se für vie­le be­deu­ten­de Ge­lehr­te, be­leg­te Wal­ter Lip­gens die Fä­cher Ge­schich­te, Phi­lo­so­phie, deut­sche und la­tei­ni­sche Phi­lo­lo­gie. 

Das geis­tes­wis­sen­schaft­li­che Stu­di­um dien­te nicht nur der Be­rufs­vor­be­rei­tung. Dem jun­gen Rhein­län­der, der mit den Kon­se­quen­zen der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Welt­an­schau­ung in bru­ta­ler Wei­se kon­fron­tiert wor­den war, ging es er­kenn­bar auch um Ori­en­tie­rung und bald um Neu­ori­en­tie­rung nach dem Zu­sam­men­bruch des Deut­schen Rei­ches und der deut­schen Herr­schaft über Eu­ro­pa. Seit ich 1942 als 17jäh­ri­ger un­ter der Kan­zel Bi­schof von Ga­lens [Epis­ko­pat 1933-1946] stand, schrieb er 1964 in ei­nem Brief an den ehe­ma­li­gen deut­schen Au­ßen­mi­nis­ter Hein­rich von Bren­ta­no (1904-1964), ist mir das Ziel der fö­de­ra­lis­ti­schen Ord­nung Eu­ro­pas vor Au­gen.[1] 

Es ent­sprach der ei­ge­nen Be­find­lich­keit, dass sich Lip­gens gleich in bei­den ge­schichts­wis­sen­schaft­li­chen Qua­li­fi­ka­ti­ons­schrif­ten Per­sön­lich­kei­ten wid­me­te, die in Um­bruch­zei­ten den Weg zu ge­leb­ter „ka­tho­li­scher Er­neue­run­g“ ge­fun­den und zur Neu­for­mu­lie­rung ka­tho­li­scher Exis­tenz in der Mo­der­ne bei­ge­tra­gen hat­ten. Die Dis­ser­ta­ti­on, mit der er sein Stu­di­um im Früh­jahr 1948 ab­schloss, be­schäf­tig­te sich mit dem Köl­ner Kir­chen­po­li­ti­ker und Theo­lo­gen der Re­for­ma­ti­ons­zeit Jo­han­nes Grop­per, der zu den Weg­be­rei­tern der ka­tho­li­schen Re­form ge­hör­te und als Groß­sieg­ler beim Erz­bi­schof von Köln die Ein­füh­rung der Re­for­ma­ti­on im Köl­ner Erz­bis­tum durch Erz­bi­schof Her­mann von Wied ver­hin­der­te.

In der Ha­bi­li­ta­ti­ons­schrift ging es um den Um­bruch vom An­ci­en Ré­gime zum mo­der­nen Staat des 19. Jahr­hun­derts. Wie­der stand ei­ne ka­tho­li­sche Per­sön­lich­keit im Mit­tel­punkt der Be­trach­tung, wie­der ein Köl­ner, dies­mal der Erz­bi­schof Fer­di­nand Au­gust Graf Spie­gel (1764-1835), der die Ab­kehr vom Sys­tem der ab­so­lu­tis­ti­schen Staats­kir­chen­herr­schaft voll­zie­hen muss­te, da­bei aber das christ­lich-abend­län­di­sche Prin­zip der Kir­chen­frei­heit wie­der­ent­deck­te und schät­zen lern­te. Lip­gens‘ Bei­trä­ge zur Ge­schich­te des Rhein­lan­des zeig­ten da­mit gleich­zei­tig auf, wel­chen Ein­fluss rhei­ni­sche Kir­chen­füh­rer auf die Ent­wick­lung der ka­tho­li­schen Kir­che und des deut­schen Ka­tho­li­zis­mus hat­ten.

Be­ruf­lich konn­te Lip­gens nach der Pro­mo­ti­on 1948 zu­nächst ei­ne Stel­le als As­sis­tent bei Kurt von Rau­mer (1900-1982) an der Uni­ver­si­tät Müns­ter an­tre­ten. 1951 er­hielt er ein be­schei­de­nes Ha­bi­li­ta­ti­ons­sti­pen­di­um der Deut­schen For­schungs­ge­mein­schaft (DFG), 1955 über­nahm er ei­ne Stel­le als wis­sen­schaft­li­cher Re­fe­rent am For­schungs­in­sti­tut der Deut­schen Ge­sell­schaft für Aus­wär­ti­ge Po­li­tik in Bonn. Par­al­lel da­zu hielt er Vor­le­sun­gen zur neue­ren Ge­schich­te in der Di­plo­ma­ten­schu­le Spey­er/Bonn. 1960 konn­te sich Lip­gens mit der Ar­beit über Spie­gel bei Wer­ner Con­ze (1910-1986) in Hei­del­berg für das Fach Neue­re Ge­schich­te ha­bi­li­tie­ren. 1962 er­hielt er in Hei­del­berg ei­ne be­am­te­te Do­zen­tur für Neue­re Ge­schich­te. Seit 1956 war er ver­hei­ra­tet; aus der Ehe gin­gen zwei Söh­ne und ei­ne Toch­ter her­vor.

Po­li­tisch en­ga­gier­te sich Wal­ter Lip­gens nach ei­ge­ner Aus­sa­ge seit 1949 für die Schaf­fung des eu­ro­päi­schen Bun­des­staa­tes.[2] Als West­eu­ro­pa-Re­fe­rent der Deut­schen Ge­sell­schaft für Aus­wär­ti­ge Po­li­tik hat­te er in den Jahr­bü­chern „Die In­ter­na­tio­na­le Po­li­ti­k“ über Stel­lung und Pro­ble­me der Staa­ten des kon­ti­nen­ta­len West­eu­ro­pas in der Welt­po­li­tik der Jah­re 1955 bis 1957 zu be­rich­ten. Dies führ­te ihn not­wen­di­ger­wei­se zu ei­ner ers­ten wis­sen­schaft­li­chen Dar­stel­lung der „re­lan­ce eu­ro­péen­ne“ und der Ent­ste­hung der Rö­mi­schen Ver­trä­ge, mit de­nen 1957 die Eu­ro­pai­sche Wirt­schafts­ge­mein­schaft (EWG) und die Eu­ro­päi­sche Atom­ge­mein­schaft (EU­RA­TOM) ge­grün­det wur­den. Nach Ab­schluss des Ha­bi­li­ta­ti­ons­ver­fah­rens plan­te er ei­ne um­fas­sen­de Ge­samt­dar­stel­lung der Ent­ste­hung und Ent­wick­lung des eu­ro­päi­schen Ei­ni­gungs­ge­dan­kens von der Zeit des Ers­ten Welt­kriegs bis zur Lan­cie­rung des Schu­man-Plans 1950.

Die Aus­füh­rung die­ses Dar­stel­lungs­kon­zepts er­wies sich als ein mü­he­vol­ler Pro­zess. Nach Ar­bei­ten zur Po­li­tik Bis­marcks (1815-1898) er­schien 1966 ein ers­ter um­fang­rei­cher Auf­satz über die Eu­ro­päi­sche Ei­ni­gungs­idee 1923-1930 und Bri­ands Eu­ro­pa­plan im Ur­teil der deut­schen Ak­ten. 1968 folg­te ei­ne Edi­ti­on von Eu­ro­pa-Fö­de­ra­ti­ons­plä­nen der Wi­der­stands­be­we­gun­gen 1940-45. Da­mit konn­te Lip­gens zei­gen, dass die Idee ei­nes eu­ro­päi­schen Zu­sam­men­schlus­ses bei den Ak­teu­ren der Wi­der­stands­be­we­gun­gen gro­ßen An­klang fand. Er be­ton­te die „Be­sin­nun­g“ auf alt­eu­ro­pä­isch-na­tur­recht­li­che Bin­dun­gen als Grund­la­ge des Wi­der­stands und die Ein­sicht in die Not­wen­dig­keit su­pra­na­tio­na­ler Au­to­ri­tät als über­ein­stim­men­des Fa­zit der viel­fäl­ti­gen Si­tua­ti­ons­ana­ly­sen.

 

Un­ter­des­sen hat­te er im Win­ter­se­mes­ter 1964/65 den Lehr­stuhl von Max Brau­bach an der Uni­ver­si­tät Bonn ver­tre­ten. Das Stu­di­en­jahr 1966/67 ver­brach­te er als Fel­low am In­sti­tu­te for Ad­van­ced Stu­dies und Gast­pro­fes­sor in Prin­ce­ton, New Jer­sey. Zum Win­ter­se­mes­ter 1967/68 wur­de er auf ei­nen Lehr­stuhl für Neue­re Ge­schich­te an der Uni­ver­si­tät des Saar­lan­des be­ru­fen. In Saar­brü­cken wid­me­te er sich zu­nächst Teil­the­men sei­nes Eu­ro­pa-Pro­jekts und schrieb dann ei­nen ers­ten Teil­band sei­ner Dar­stel­lung der An­fän­ge der eu­ro­päi­schen Ei­ni­gungs­po­li­tik, der die Jah­re 1945 bis 1947 um­fass­te. Ein­ge­bet­tet in ei­ne Ana­ly­se der welt­po­li­ti­schen Ent­wick­lung wur­den hier die Eu­ro­pa-Dis­kus­si­on der Nach­kriegs­zeit und die Ent­ste­hung der eu­ro­päi­schen Ver­bän­de nach­ge­zeich­net.

Noch vor dem Er­schei­nen die­ses Ban­des wur­de Lip­gens ein­ge­la­den, für ei­nen Zeit­raum von drei Jah­ren am Auf­bau der his­to­ri­schen Ab­tei­lung des Eu­ro­päi­schen Hoch­schul­in­sti­tuts in Flo­renz mit­zu­wir­ken. Er ist die­sem Ruf oh­ne viel Zö­gern ge­folgt. Die Schaf­fung ei­ner eu­ro­päi­schen Uni­ver­si­tät ge­hör­te zu den Eck­punk­ten sei­nes stra­te­gi­schen Den­kens; dar­an mit­zu­wir­ken und da­mit die For­schun­gen zur Ge­schich­te der eu­ro­päi­schen In­te­gra­ti­on auf ei­ne brei­te­re Grund­la­ge stel­len zu kön­nen, war ihm Chan­ce und Ver­pflich­tung zu­gleich. In Flo­renz woll­te er ein Do­ku­men­ta­ti­ons­zen­trum zur Ge­schich­te der eu­ro­päi­schen In­te­gra­ti­on eta­blie­ren. Ein Team aus­ge­wie­se­ner Au­to­ren aus den un­ter­schied­li­chen Mit­glieds­län­dern der Ge­mein­schaft soll­te die von ihm bis 1950 ge­plan­te Dar­stel­lung in vier wei­te­ren Bän­den bis zur Ge­gen­wart fort­füh­ren. Zu je­dem Band soll­te ei­ne Aus­wah­le­di­ti­on von Do­ku­men­ten nach dem Mus­ter des Ré­sis­tan­ce-Ban­des er­stellt wer­den.

Von dem Plan der Ge­samt­dar­stel­lung der In­te­gra­ti­ons­ge­schich­te wur­de zu­nächst ei­ne eng­li­sche Über­set­zung des Ban­des zu 1945-1947 ver­wirk­licht. Au­ßer­dem wur­den ei­ne the­ma­tisch er­wei­ter­te eng­li­sche Aus­ga­be des Do­ku­men­ten­ban­des für 1940-1945 in zwei Bän­den so­wie zwei wei­te­re Do­ku­men­ten­bän­de für den Zeit­raum 1945-1950 ver­ab­re­det. Die we­sent­lich er­wei­ter­te eng­li­sche Fas­sung der Do­ku­men­ta­ti­on zu den Jah­ren des Zwei­ten Welt­kriegs konn­te erst nach Lip­gens’ Rück­kehr nach Saar­brü­cken 1979 fer­tig­ge­stellt wer­den.

Die Ar­beit an den wei­te­ren Bän­den muss­te ge­gen­über ei­nem wei­te­ren Edi­ti­ons­pro­jekt zu­rück­ste­hen, das Lip­gens im Hin­blick auf die Ver­fas­sungs­in­itia­ti­ve des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments vom März 1984 un­ter­nahm: Ei­ne Samm­lung von Ent­wür­fen ei­ner in­sti­tu­tio­nel­len Ord­nung für die eu­ro­päi­sche Ge­mein­schaft von 1939 bis zur Ge­gen­wart, ver­bun­den mit we­sent­li­chen Do­ku­men­ten zu ih­rer Be­grün­dung wie zur Ab­leh­nung durch Ge­gen­kräf­te, die er im Auf­trag des In­sti­tuts für eu­ro­päi­sche Po­li­tik er­stell­te, soll­te ein­mal mehr das Ver­ständ­nis für die Not­wen­dig­keit ei­ner Stär­kung der su­pra­na­tio­na­len Ebe­ne der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft för­dern und so da­zu bei­tra­gen, dass der Ver­trag zur Grün­dung der Eu­ro­päi­schen Uni­on, den das Eu­ro­päi­sche Par­la­ment mit über­wäl­ti­gen­der Mehr­heit ver­ab­schie­det hat­te, auch von den Re­gie­run­gen an­ge­nom­men und von den na­tio­na­len Par­la­men­ten ra­ti­fi­ziert wür­de.

Zwei Wo­chen nach der Fer­tig­stel­lung des Ma­nu­skripts des Ver­fas­sungs-Ban­des ist Wal­ter Lip­gens am 29.4.1984 plötz­lich an ei­nem Herz­ver­sa­gen ge­stor­ben, sechs Wo­chen vor sei­nem 59. Ge­burts­tag. Sein Bei­trag zur Ge­schich­te der eu­ro­päi­schen Ei­ni­gung blieb folg­lich ein Tor­so. Die Do­ku­men­ten­bän­de für die Jah­re 1945 bis 1950, für die zu die­sem Zeit­punkt nur die Ma­te­ri­al­samm­lun­gen und die Kon­zep­ti­on vor­la­gen, wur­den vom Ver­fas­ser die­ses Por­träts un­ter Ein­be­zie­hung zahl­rei­cher Mit­ar­bei­ter zu En­de ge­führt. Die dar­stel­le­ri­sche Be­ar­bei­tung der Jah­re 1948 bis 1950 blieb den ver­ein­ten Be­mü­hun­gen der Ver­bin­dungs­grup­pe der His­to­ri­ker bei der Kom­mis­si­on der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaf­ten vor­be­hal­ten, die Lip­gens nach sei­ner Rück­kehr aus Flo­renz mit­be­grün­det hat­te.

Oh­ne Zwei­fel hat Wal­ter Lip­gens in sei­nen po­li­tisch ak­zen­tu­ier­ten Schrif­ten die Leis­tungs­fä­hig­keit des mo­der­nen Staa­tes all­zu me­cha­nisch an sei­ner blo­ßen Grö­ße ge­mes­sen. Beim Nach­weis des ho­hen Ma­ßes an Über­ein­stim­mung eu­ro­pa­po­li­ti­scher Ein­sich­ten über na­tio­na­le und welt­an­schau­li­che Gren­zen hin­weg ging ihm häu­fig der Blick für gleich­wohl vor­han­de­ne Un­ter­schie­de, In­kon­sis­ten­zen und Ent­wick­lun­gen ver­lo­ren, die die eu­ro­päi­sche Ei­ni­gungs­be­we­gung ins­ge­samt nicht so stark wer­den lie­ßen, wie sie in sei­nen Dar­stel­lun­gen er­scheint. Die Sti­li­sie­rung der Ré­sis­tan­ce zur Auf­trag­ge­be­rin des eu­ro­päi­schen Pro­jekts war eben­so über­zo­gen wie die Cha­rak­te­ri­sie­rung der Fö­de­ra­lis­ten-Ver­bän­de als Trans­mis­si­ons­rie­men der eu­ro­päi­schen Idee.

Gleich­wohl ist Lip­gens mit der Er­schlie­ßung um­fang­rei­cher Quel­len­be­stän­de un­ter­schied­lichs­ter Pro­ve­ni­enz zum ei­gent­li­chen Be­grün­der der zeit­ge­schicht­li­chen Er­for­schung des eu­ro­päi­schen Ei­ni­gungs­pro­zes­ses ge­wor­den. Er war ein Pio­nier in der Aus­wei­tung der deut­schen Ge­schichts­wis­sen­schaft auf die Zeit nach dem Zwei­ten Welt­krieg und auf in­ter­na­tio­na­le Fra­ge­stel­lun­gen. Als Wis­sen­schafts­or­ga­ni­sa­tor sorg­te er seit der zwei­ten Hälf­te der 1970er Jah­re da­für, dass sich die Ge­schichts­schrei­bung zur eu­ro­päi­schen In­te­gra­ti­on zu ei­nem frü­hen Zeit­punkt in­ter­na­tio­nal ver­netz­te. Mit dem uni­ver­sal­ge­schicht­li­chen An­satz, an dem er da­bei, aus ka­tho­li­scher Tra­di­ti­on kom­mend, stets fest­hielt, setz­te er Maß­stä­be, an de­nen sich an­de­re Ver­su­che, den his­to­risch neu­ar­ti­gen Pro­zess der eu­ro­päi­schen In­te­gra­ti­on zu er­klä­ren, mes­sen las­sen müs­sen. 

Quellen

Die Eu­ro­pa-be­zo­ge­nen Tei­le des Nach­las­ses von Wal­ter Lip­gens be­fin­den sich im His­to­ri­schen Ar­chiv der Eu­ro­päi­schen Uni­on in Flo­renz. Al­le an­de­ren Nach­lass-Tei­le wer­den im Uni­ver­si­täts­ar­chiv der Uni­ver­si­tät des Saar­lan­des in Saar­brü­cken auf­be­wahrt.

Schriften (Auswahl)

Kar­di­nal Jo­han­nes Grop­per 1503-1559 und die An­fän­ge der ka­tho­li­schen Re­form in Deutsch­land, Müns­ter 1951.

Stel­lung und Pro­ble­me der Staa­ten des kon­ti­nen­ta­len West­eu­ro­pas in der Welt­po­li­tik, in: Die In­ter­na­tio­na­le Po­li­tik 1955, Mün­chen 1958, S. 217-329.

Stel­lung und Pro­ble­me der Staa­ten des kon­ti­nen­ta­len West­eu­ro­pa in der Welt­po­li­tik, in: Die In­ter­na­tio­na­le Po­li­tik 1956 und 1957, Mün­chen 1961, S. 263-378.

Fer­di­nand Au­gust Graf Spie­gel und das Ver­hält­nis von Kir­che und Staat 1789-1835. Die Wen­de vom Staats­kir­chen­tum zur Kir­chen­frei­heit, Band 1: Dar­stel­lung, Band 2: Quel­len und Ver­zeich­nis­se, Müns­ter 1965.

Eu­ro­päi­sche Ei­ni­gungs­idee 1923-1930 und Bri­ands Eu­ro­pa­plan im Ur­teil der deut­schen Ak­ten, in: His­to­ri­sche Zeit­schrift 203 (1966), S. 46-89 u. 316-363.

(Hg.), Eu­ro­pa-Fö­de­ra­ti­ons­plä­ne der Wi­der­stands­be­we­gun­gen 1940-1945, Mün­chen 1968.

Die An­fän­ge der eu­ro­päi­schen Ei­ni­gungs­po­li­tik 1945-1950. Ers­ter Teil: 1945-1947. Mit zwei Bei­trä­gen von Wil­fried Loth, Stutt­gart 1977.

A His­to­ry of Eu­ropean In­te­gra­ti­on 1945-1947. The For­ma­ti­on of the Eu­ropean Unity Mo­ve­ment. With cont­ri­bu­ti­ons by Wil­fried Loth and Alan Mil­ward, Ox­ford 1982.

(Hg.), Do­cu­ments on the His­to­ry of Eu­ropean In­te­gra­ti­on 1939-1950, 4 Bän­de, Ber­lin / New York 1985-1991, Re­print 2019.

(Hg.), 45 Jah­re Rin­gen um die Eu­ro­päi­sche Ver­fas­sung. Do­ku­men­te 1939-1984. Von den Schrif­ten der Wi­der­stands­be­we­gung bis zum Ver­fas­sungs­ent­wurf des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments, Bonn 1986. 

Literatur

Kai­ser, Wolf­ram, „Über­zeug­ter Ka­tho­lik und CDU-Wäh­ler“. Zur His­to­rio­gra­phie der In­te­gra­ti­ons­ge­schich­te am Bei­spiel Wal­ter Lip­gens, in: Jour­nal of Eu­ropean In­te­gra­ti­on His­to­ry 8 (2002), Heft 2, S. 119-128.
 
Loth, Wil­fried, Wal­ter Lip­gens (1924-1984), in: Duch­hard, Heinz/Mo­ra­wice, Mal­gorz­a­ta/Schma­le, Wolf­gang/Schul­ze, Win­fried (Hg.), Eu­ro­pa-His­to­ri­ker. Ein bio­gra­phi­sches Hand­buch, Band 1, Göt­tin­gen 2006, S. 217-236.

Loth, Wil­fried, Wal­ter Lip­gens et la con­struc­tion trans­na­tio­na­le des étu­des eu­ro­péen­nes, in: La­rat, Fa­bri­ce/Man­ge­not, Mi­chel/Schir­mann, Syl­vain (Hg.), Les étu­des eu­ro­péen­nes. Genè­se et in­sti­tu­ti­onna­li­sa­ti­on, Pa­ris 2018, S. 73-88. 

Walter Lipgens: Die Anfänge der Europäischen Einigungspolitik 1945-1950. I. Teil, 1945-1947, Klett, 1977. (Klett-Verlag)

 
Zitationshinweis

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Loth, Wilfried, Walter Lipgens, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/walter-lipgens-/DE-2086/lido/6762ae040d3b01.22773382 (abgerufen am 19.01.2025)