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Wilhelm Riphahn wurde am 25.7.1889 in Köln als Sohn von Gottfried Riphahn (1862-1926) und seiner Ehefrau Maria Wilhelmine, geborene Gärtner (1865-1937) geboren. Die Familie war katholisch. Nicht nur Vater Gottfried, sondern schon der Großvater Wilhelm Gärtner sowie der Onkel Peter Gärtner waren in Köln als Architekten und Bauunternehmer tätig. Heinrich J. Wiethase zählte zu den Freunden der Familie. 1898 kam Riphahn in die Sexta der Oberrealschule an der Humboldtstraße, die er mit der Mittleren Reife verließ. Nach Abschluss seiner Ausbildung an der Kölner Baugewerkschule ging Wilhelm Riphahn nach Berlin, Dresden und München, wo er im Büro von Bruno (1880-1938) und Max (1884-1967) Taut erste Praxis erwarb, den Dresdener Barock bei Cornelius Gurlitt (1850-1938) studierte und in München bei Theodor Fischer (1862-1938) hospitierte.
Zurück in Köln eröffnete Wilhelm Riphahn 1913 mit 24 Jahren sein erstes Architekturbüro. Als seinen ersten Bau realisierte er nach einem Wettbewerbserfolg den Ruderclub „Germania“', stilistisch angelehnt an seinen Münchener Lehrmeister Theodor Fischer. Danach entstanden erste Wohn- und Geschäftsbauten in Köln-Deutz und Köln-Mülheim, mit denen er die barocke Architektur Dresdens zitiert haben dürfte.
Ebenfalls 1913 heiratete Riphahn Paula Maria Berta Schuhmacher. Zwei Kinder gingen aus dieser Ehe hervor: 1914 Tochter Greta, 1918 Sohn Karl Heinz (gestorben 1950). Paula Riphahn starb 1919 im Alter von 30 Jahren. Riphahn heiratete 1922 Ada Silvia Friedmann (1890-1962), die verwitwet war und Tochter Renate mit in die Ehe brachte. 1922 wurde die gemeinsame Tochter Marlene geboren (gestorben 2004).
Im Auftrag der 1913 gegründeten städtischen „Kölner Wohnungsbaugesellschaft GAG“ erhielt Wilhelm Riphahn 1914 in Zusammenarbeit mit dem Essener Architekten Caspar M. Grod (1878-1931) den Auftrag zum Bau der Siedlung Bickendorf. Grod hatte den öffentlichen Wettbewerb zu Kölns erster Großsiedlung mit einem mustergültigen Entwurf im Gartenstadtstil gewonnen. Preisrichter waren die Architekten Heinrich Tessenow (1876-1950) und Hermann Muthesius (1861-1927). Erste Häuser waren schon 1915 bezugsfertig. Heute bis zur Unkenntlichkeit verändert, spiegelt diese erste Kölner Gartenstadt-Siedlung noch ganz den Zeitgeist der Jahrhundertwende mit seiner romantischen und naturverbundenen Sehnsucht wider.
Der Erste Weltkrieg bedeutete eine scharfe Zäsur in Riphahns Architekturauffassung mit konsequenter Hinwendung zu den Ideen des 1919 gegründeten Weimarer "Bauhauses" und des „Neuen Bauens“ um Walter Gropius (1883-1969), Bruno Taut, Ernst May (1886-1970), Erich Mendelsohn (1887-1953) und Martin Wagner (1885-1957). Schwerpunkt seines Schaffens wurde der Kölner Siedlungsbau, und zahlreiche Planungsaufträge für die städtische Wohnungsgesellschaft GAG führten dazu, dass Riphahn „der" Kölner GAG-Architekt wurde, dem exklusiv die Festlegung der Wohnungs-Standards und Grundrisstypen sowie die Planung der größten Siedlungen oblagen.
Der Mut zu Neuem, die Suche nach Formen und Prinzipien einer zeitgemäßen Architektur bestimmten fortan Riphahns Schaffen, auch wenn seine Ideen bei Oberbürgermeister Konrad Adenauer oftmals als „rein geometrisches Erzeugnis ohne künstlerischen Geist“ nicht immer auf Verständnis stießen. Der achitektonische Kölner „Mainstream“ kam aus Stuttgart. Schüler von Paul Bonatz (1877-1956) hatten architektonisch das Sagen. Dabei hatte mit der Kölner „Werkbundausstellung" schon 1914 die Moderne ihren Einzug in Köln gehalten. Der Krieg hatte den lebendigen Geist „nur" unterbrochen.
Doch Riphahn setzte sich durch mit seinen Vorstellungen einer modernen Architektur, wie sie sein Freund Hans Poelzig (1869-1936) schon 1906 in einer Rede zur „Gärung in der Architektur“ eingefordert hatte: „Der Wohnungsbau ist der erste, der sich von einer äußerlichen Auffassung zu befreien beginnt, der von innen heraus Forderungen stellt, die ihm zur Echtheit verhelfen und berücksichtigt werden müssen.“
Sachliche und rationelle Konstruktionsprinzipien, die Forderung nach Licht und Luft, nach klaren Formen und großzügiger Weiträumigkeit bestimmen konsequent das Schaffen Wilhelm Riphahns in den 1920er und 1930er Jahren. Als erste Hofsiedlung in Deutschland entstand so der „Grüne Hof“ (1922), noch vor der Berliner „Hufeisensiedlung“ (1925) von Bruno Taut. Vorbild dürften unter anderem die damaligen holländischen Siedlungsbauten eines Jacobus Johannes Pieter Oud (1890-1963) gewesen sein.
Mit der Zunahme seiner Aufträge holte Riphahn C. M. Grod 1925 als gleichberechtigten Mitarbeiter in sein Büro - bis zu dessen Tode im Jahre 1931. Es entstanden Riphahns konsequentesten Siedlungsbauten, die Siedlung „Zollstock“ (1926/1927), der „Blaue Hof“ (1926-1932) und sein Hauptwerk in dieser Zeit, die „Weiße Stadt“ (1926-1932).
Das soziale Engagement war es, das Riphahn in seinen Planungen in jenen wirtschaftlich wie politisch harten Zeiten antrieb. Seine besondere Vorliebe galt der ökonomisch günstigen Wohnküche mit einer wohnzimmerähnlichen Atmosphäre als multifunktionalem Zentrum einer jeden GAG-Wohnung, wie er sie schon im „Grünen Hof“ realisiert hatte. Bad, Balkon und Loggia wurden von Riphahn gar zum Standard im Massenwohnungsbau erhoben.
„Wir sind Kinder unserer Zeit, die in viel stärkerem Maße sozial fühlt und denkt als irgendeine vergangene. Es ist daher Aufgabe des Architekten, mit ganzer Strenge den Bedürfnissen, die die heutigen Lebensbedingungen mit sich bringen, gerecht zu werden und dabei künstlerisch das zu leisten, was möglich ist. Massenbedürfnis, Not der Zeit und Gemeinschaftsgedanke führen zum Kollektivbau, der seinerseits wieder den zweckmäßig und liebevoll durchgearbeiteten Typ verlangt.“[1]
Architekturgeschichtlich reihen sich der „Blaue Hof“ und die „Weiße Stadt“ ein in die Reihe der bekanntesten Siedlungen Deutschlands aus der Weimarer Republik, so auch Riphahns Wettbewerbserfolg von 1928 zur berühmten „Dammerstock-Siedlung“ in Karlsruhe, wo ihm neben Walter Gropius und Otto Haesler (1880-1962) der dritte Preis zugesprochen wurde und er mit ihnen zusammen die damaligen Vorstellungen des Zeilenbaus realisieren konnte.
Erwähnt sei auch das Kölner UFA-Kino von 1931, in Zusammenarbeit mit C. M. Grod in einer Bauzeit von nur sechs Monaten errichtet. Der Kontrast der erstmals nicht genieteten, sondern geschweißten Stahlskelett-Konstruktion mit ihrer glatten Aluminium- und Glas-Fassade zu den Gründerzeit-Fassaden in der Umgebung konnte nicht größer sein. Einziger Fassaden-Schmuck des Baus war die Neonreklame des Kinos.
International bekannt wurde Riphahn mit dem Bau der „Bastei“ aus dem Jahre 1924, einem Ausflugsrestaurant, dessen schwebende filigran-kristalline Glas- und Stahlkonstruktion er auf einer alten Caponniere der ehemaligen preußischen Befestigungsanlagen in das Rheinpanorama einpasste. Dieser vielleicht witzigsten expressionistischen Architekturschöpfung seiner Zeit dürften Tauts Vision eines „Drehbaren Hauses“ und dessen „Glashaus“ auf der Kölner Werkbundausstellung 1914 Pate gestanden haben. „Dieser Bau ist eigentlich das Lieblingswerk von Riphahn gewesen. Er trug bis zu seinem Tode in seiner Brieftasche ein Foto von der ‘Bastei’“.[2] Die Bastei war Riphahns "Sommernachtstraum", wie er viel später einmal seiner 1924 geborenen Tochter Marlene verraten sollte.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 brachen für Riphahn schwere Zeiten an. Ein teilweises Berufsverbot und der Ausschluss von öffentlichen Aufträgen waren die Folge der jüdischen Abstammung seiner Frau und seiner Kompromisslosigkeit gegenüber der sogenannten „Neuen Gesinnung“. Seiner Tochter Marlene hatte er verboten, in den BDM einzutreten.
1937 schrieb er an den „Briefkasten“ der Frankfurter Zeitung: „Ich bin Architekt und habe, wie ich ohne Überhebung sagen kann, einen in deutschen Fachkreisen sehr bekannten Namen. [...] Die geänderten künstlerischen Tendenzen haben mich, der ich mich nach dieser Richtung hin zu keinen Konjunkturkonzessionen verstehen kann, bei der Auftragserteilung großer öffentlicher Bauten in den letzten Jahren ausgeschaltet. Jetzt plötzlich tritt die Stadt Köln wieder an mich heran und möchte mir ein großes öffentliches Bauprojekt übertragen. [...] Es tritt dabei aber eine Schwierigkeit auf, die vielleicht gar keine ist: Die Abstammung meiner Frau [...]“.
Er wandte sich an seinen Kölner Kollegen Clemens Klotz, der 1933 zu den führenden Architektengrößen des „Dritten Reiches“ aufgestiegen war. Dieser verwandte sich bei den Größen der NSDAP für ihn. Und so baute Riphahn für die GAG in Köln-Lindenthal einen fast gänzlich in Loggien und Fenster aufgelösten Siedlungsblock, der an seine Bauten der 1920er Jahre anknüpfte und schon auf die Bauten der 1950er Jahre verwies.
Private Bauaufträge hielten ihn wirtschaftlich über Wasser, wie zum Beispiel das „Indanthrenhaus“ auf der Breite Straße (1938/1939, heute Dumont-Haus), das mit seiner Kollonade eine städtebauliche Neuigkeit in Köln darstellte - stilistisch dem Stuttgarter „Zeppelinhaus“ von Paul Bonatz nahe − wohl die einzige Möglichkeit Riphahns, sein Gesicht nicht zu verlieren. Auf einer USA-Reise im Jahre 1939 dachte er sogar über eine Emigration nach, kehrte aber wieder nach Köln zurück.
Wegen des Dauerbombardement Kölns durch die Alliierten in den letzten Kriegsjahren hatte sich Riphahn mit seiner Familie nach Engelskirchen im Bergischen Land zurückgezogen. Dort dachte er schon konkret über den Wiederaufbau Kölns nach, das schließlich am 6.3.1945 vom Oberkommando der Wehrmacht „als Trümmerhaufen Köln dem Feind überlassen“ wurde. Die Kölner Innenstadt war bei Kriegsende zu 90 Prozent zerstört.
Gleich nach Kriegsende war unter der Leitung der Kölner Architekten Eugen Blanck (1901-1980) und später Rudolf Schwarz die Kölner 'Wiederaufbaugesellschaft' gegründet worden. Wilhelm Riphahn wurde als freier Architekt zum Beirat bestellt. Und schon 1946 begann er im Rahmen des Wiederaufbaus mit der Planung der Hahnenstraße. Ursprünglich als provisorische Ladenbauten mit Blick auf die kommende Währungsreform angedacht, wies Riphahn dies als unsinnig zurück und setzte schließlich seinen städtebaulichen Vorschlag mit eingeschossigen Flachbauten zur Hahnenstraße und einer nach hinten hin gestaffelten mehrgeschossigen Blockbebauung durch.
Anknüpfend an seine Siedlungs-Bauten in den 1920er Jahren schuldete sein ganzheitliches Planungskonzept der Idee eines städtebaulich durchdachten, durchgrünten und durchlüfteten Straßenraumes, der mit der Hahnenstraße als eine der Hauptverkehrsachsen Kölns auch eine Reihe kultureller Attraktionen mit einbeziehen sollte: die Kunstgalerie "Moeller", das britische Kulturinstitut "Die Brücke" und die "Hahnentorlichtspiele". Bei der Eröffnung am 19.8.1948 beeindruckte der Kinoneubau mit "seiner glücklichen Vereinigung von Sachlichkeit und Schönheit aus Glas, Weißmetall und Licht - sehr viel Licht“.
Mit Blick auf ein modernes Gesicht seiner Heimatstadt hatte Riphahn schon Mitte der 1940er Jahre über den Bau einer neuen Kölner Oper nachgedacht, die den alten, teilzerstörten Gründerzeitbau von Carl Moritz (1863-1944) ersetzen sollte. Mit dem Erfolg eines engeren Wettbewerbs und der politischen Entscheidung für einen zentralen innerstädtischen Standort für die neue Oper ergriff Riphahn die einzigartige Herausforderung, einen ganzen innerstädtischen Bereich mit seinen Planungen zu beeinflussen.
„Köln wird [...] wieder entstehen, ja es wird sich, wenn auch in später Zukunft, zur großen Metropole Westeuropas entwickeln [...]“. Er sah die einmalige Chance zu einem radikalen städtebaulichen Neuanfang, blieb aber mit seinen Visionen über die Zukunft Kölns im Rahmen des Wiederaufbaues, der mit der Bebauung der Hahnenstraße seinen Anfang genommen hatte, eher allein. Doch zu einem „Architektenstreit" wie im nahe gelegenen Düsseldorf sollte es in Köln nicht kommen - wo „Hitlers Architekten"[3] die Wiederaufbau-Planungshoheit übernommen hatten.
1957 wurde die neue Oper eingeweiht, als ein weithin sichtbarer architektonischer Akzent Kölns, im Volksmund auch kritisch „Grabmal des unbekannten Intendanten“ oder „Aida-Bunker“ genannt. Mit der Fertigstellung des benachbarten Schauspielhauses, den Opernterrassen und der Operngarage entstand bis zu Riphahns Tod im Jahre 1963 mitten im Zentrum Kölns ein ganzes Theaterviertel.
Mit weiteren privaten Geschäftsbauten in der Nähe lieferte Riphahn so die städtebauliche Orientierung für die räumliche und höhenmäßige Entwicklung für einen der zentralen innerstädtischen Bereiche Kölns bis zum heutigen Tag. Die Oper hat sich heute eingepasst in die Bebauung um den Offenbachplatz. Damit hat sich erwiesen, dass Riphahn vorausschauender war als seine damaligen Kritiker, denen das Opernhaus zu monströs und gewaltig erschien.
Der künstlerische Mut zu Neuem war es, der ihn trieb, wie er es bei seiner Rede zur Eröffnung des Schauspielhauses im Jahre 1962 mit einem Zitat von Max Frisch (1911-1991) ausdrückte: „Dem neuen Haus gebe ich, wie bei der Oper, die Worte Max Frischs mit auf dem Weg aus seinem Buch ‘Stiller’: 'Verzicht auf das Wagnis, einmal zur Gewohnheit geworden, bedeutet im geistigen Bezirk ja immer den Tod, eine gelinde unmerkliche Art von Tod.'“
1950 war Riphahn mit der Ehrendoktorwürde (Dr.-Ing. e. h.) der Technischen Hochschule Braunschweig ausgezeichnet worden. 1953 wurde ihm der „Große Kunstpreis von Nordrhein-Westfalen“ zugesprochen mit den Worten: „Der Architekt Wilhelm Riphahn steht unter den Baukünstlern des Landes an hervorragender Stelle. Er hat in einem Lebenswerk von unbeirrter Folgerichtigkeit Bauten aller Art geschaffen. Sie zeichnen sich durch einfallsreiche Frische und Kraft der Gestaltung aus. Vorwärtsdrängende Ursprünglichkeit und Sinn für Einordnung verbinden sich glücklich in seinen Werken. So wurden sie vorbildlich für das Bauschaffen der Gegenwart.“[4] Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes hatte Riphahn kurz vorher abgelehnt mit Hinweis auf so manchen der ausgezeichneten Ordensträger jener Zeit. Die Akademie der Künste in Berlin berief Riphhahn 1955 zum ordentlichen Mitglied.
Am 27.12.1963 starb Wilhelm Riphahn nach einer 50-jährigen Schaffenszeit, die sich mit ganz wenigen Ausnahmen auf Köln konzentriert hatte. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Melaten.
Riphahn war kein Theoretiker, nicht der intellektuelle, er war der praktische Visionär, der „Baumensch“, wie sein Kollege Eugen Blank gesagt hatte. Als solcher gehört er mit seinem Werk in die erste Reihe der großen deutschen Architekten der Moderne, neben Mies van der Rohe (1886-1969), Gropius, Taut, Poelzig, Mendelsohn, Wagner, May und all den anderen, die der modernen Architektur nach den historistischen Exzessen der Gründerzeit den Weg bahnten und sich nach 1933 nicht dem NS-Regime andienten. Seiner Heimatstadt ist Riphahn dabei treu geblieben, eben jenem Köln, das sich heute als internationale Metropole begreift und dessen Erscheinungsbild er vor und nach dem Kriege maßgeblich mitgestaltet hat - auch wenn viele seiner Bauten in Vergessenheit geraten sind oder bis zur Unkenntlichkeit verändert wurden.
„Er ist immer Kölner geblieben, er ist nie Manager geworden, der hier und dort und in der ganzen Welt und nirgendwo zuhause ist“, hieß es in einem Nachruf in der „Bauwelt“ im Jahre seines Todes. Ähnlich hatte auch der mit ihm befreundete Hans Schmitt-Rost (1901-1978) anlässlich Riphahns 70. Geburtstag bemerkt: „Schließlich weiß Riphahn, was der Mensch ist. Nicht einer, der immer fährt, immer arbeitet, immer auf Touren ist“. Angesichts seines umfangreichen Lebenswerkes, das in die Kölner Baugeschichte als „Ära Riphahn“ eingegangen ist, heutzutage kaum zu glauben.
Die Stadt Köln ehrte Riphahn, indem sie eine Straße nach ihm benannte.
Bauten (Auswahl)
1913/1914 – Bootshaus des Ruderklubs „Germania“ in Köln (zerstört)
1914 – Wohn- und Geschäftshausgruppe Justinianstraße/Deutzer Freiheit in Köln-Deutz
1920/1921 − Wohnanlage am Nordfriedhof in Köln-Mauenheim, Abriss 2014/2015, Ersatz durch Neubauten
1922–1924 − Wohnanlage Grüner Hof in Köln-Mauenheim (Erweiterung der vorgenannten Wohnsiedlung)
1922–1931, 1938 − GAG-Wohnsiedlung Bickendorf II in Köln (Farbgestaltung unter anderem von Heinrich Hoerle)
1923–1924 − Restaurant „Bastei“ in Köln, heutiges Konrad-Adenauer-Ufer, nach Kriegszerstörung Wiederaufbau durch Riphahn 1958
1925–1930 − Siedlung Zollstock in Köln-Zollstock
1926–1932 − Siedlung Kalkerfeld, heute Köln-Buchforst: Weiße Stadt und Blauer Hof
1927–1929 − Baugruppen 4 und 14 der Siedlung Dammerstock in Karlsruhe
1929–1930 − Büro- und Geschäftshaus Indanthren-Haus, Schildergasse in Köln, 1950-1951 beziehungsweise 1954 Wiederauf- und Umbau durch Riphahn
1930–1931 − Katholische Pfarrkirche St. Petrus Canisius in Köln-Buchforst (verändert)
1931 − UFA-Palast, Köln, Hohenzollernring 22–24
1934 − Zehn Reihenhäuser am heutigen Gustav-Heinemann-Ufer in Köln
1938–1939 – Indanthren-Haus, Büro- und Geschäftshaus DuMont in der Breite Straße, 1954 nach Kriegszerstörung Wiederaufbau und Erweiterung durch Riphahn
1947–1949 − Wohn- und Geschäftsbauten in der Hahnenstraße in Köln
1948 − Sartory-Säle, Köln, Friesenstraße
1950 – Atelier- und Wohnhaus für den Bildhauer Gerhard Marcks (1889-1981), Köln-Müngersdorf
1950 − Britisches Kulturinstitut British Council („Die Brücke“), nach dessen Schließung Ende der 1990er Jahre seit 2002 Sitz des Kölnischen Kunstvereins Hahnenstraße 6, Köln
1950–1952 – Bürohochhaus Concordia-Haus, Köln, Hohenzollernring 2–10 (mit Paul Doetsch)
1951 − Wohnhaus für Josef Haubrich, Köln-Müngersdorf
1951–1953 − Institut Français, Köln, Sachsenring 77
1952–1953 − Verwaltungsgebäude der Provinzial Feuer- und Lebensversicherungsanstalten, Düsseldorf (mit Eugen Blanck und Hans Schwippert)
1954–1957 − Oper Köln, derzeit in Renovierung
1958–1961 − Dresdner Bank Köln (1. Bauabschnitt: Komödienstraße 1958–1960, 2. Bauabschnitt: Turmbau Unter Sachsenhausen 1960–1961)
1959 − Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität zu Köln
1960–1962 − Schauspielhaus Köln, derzeit in Renovierung
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Quellen
Nachlass Riphahn, Historisches Archiv der Stadt Köln, Bestand 1225. Wieweit der Nachlass sowie andere für diesen Beitrag herangezogenen Bestände den Einsturz des Archivs 2009 überstanden haben, ist derzeit nicht bekannt.
Literatur
Fries, Heinrich de, Wilhelm Riphahn, Berlin [u.a.] 1927, Nachdruck Berlin 1996.
Funck, Britta (Bearb.), Wilhelm Riphahn, Architekt in Köln. Eine Bestandsaufnahme. (Katalog zur Ausstellung Wilhelm Riphahn – Architekt in Köln im Museum für Angewandte Kunst Köln vom 18. September 2004 bis 2. Februar 2005), Köln 2004, 2. Auflage 2012,
Hagspiel, Wolfram, Der Kölner Architekt Wilhelm Riphahn. Sein Lebenswerk von 1913 bis 1945, Diss., Köln 1982.
Film
Die Blaue Küche - Die Architektur des Wilhelm Riphahn. Fernsehfilm von Jürgen A. Roder. WDR 1997.
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Roder, Jürgen A., Wilhelm Riphahn, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/wilhelm-riphahn/DE-2086/lido/5ce55ee9d8c5c6.63566681 (abgerufen am 12.12.2024)