Zeittafel 1925

5.1.1925

Erklärung der Alliierten, die zum 10. Oktober fällige Räumung der ersten Rheinlandzone (Köln) zu verschieben, da Deutschland gegen die Entwaffnungsbestimmungen verstoßen habe

10.5.1925

Dr. Robert Ley, NS-Gauleiter Rheinland, gründet in Köln die Wochenzeitung "Westdeutscher Beobachter"

Der Name variierte den des NS-Zentralorgans "Völkischer Beobachter". Als Redaktionsbüro diente zunächst das möbilierte Zimmer des NS-Gaugeschäftsführers Josef Grohé in Köln-Nippes. Druck- und Verlagsort war wegen der englischen Besatzung Greifswald. Nach Gründung eines eigenen Verlags im März 1926 wurde die Zeitung auch in Köln gedruckt.

5.10.1925

Konferenz von Locarno

An der Konferenz über europäische Sicherheitsfragen nahmen neben dem deutschen Reichskanzler Hans Luther und Außenminister Gustav Stresemann (1878-1929) die führenden Staatsmänner Frankreichs, Großbritanniens, Italiens, Belgiens, Polens und der Tschechoslowakei teil. Am 16. Oktober wurde - dem französischen Sicherheitsbedürfnis entsprechend -  zwischen Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Italien ein Garantievertrag für die deutsche Westgrenze geschlossen. Für Deutschland bedeutete das die Wiederholung des mit dem Versailler Vertrag von 1919 erzwungenen Verzichts auf Elsass-Lothringen und Eupen-Malmedy, für Frankreich den Verzicht auf seine traditionelle Rheinpolitik. Für das Rheingebiet sollten sich Erleichterungen ergeben unter Zusage der Räumung der Kölner Zone. Dieser Vertrag wurde ergänzt durch zwei Schiedsverträge Deutschlands mit Frankreich und Belgien sowie mit Polen und der Tschechoslowakei. Alle aufkommenden Streitfragen sollten durch Schiedsverfahren vor einer internationalen Kommission geklärt werden. Die Verträge von Locarno galten als entscheidender Schritt zur Friedenssicherung in Europa. Der Verzicht auf gewaltsame Veränderung der deutschen Westgrenze war im Wesentlichen auf die Zusammenarbeit zwischen Aristide Briand (1862-1932) und Gustav Stresemann zurückzuführen, die dafür 1926 den Friedensnobelpreis erhielten.

1925

Gründung des "Vereins für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande" in Bonn

Der Verein ist bis heute eng mit dem 1920 gegründeten gleichnamigen Institut der Universität Bonn  - heute Abteilung  Rheinische Landesgeschichte des Instituts für Geschichtswissenschaft - verbunden.

3.5.-6.9.1925

Aachener "Jahrtausend-Ausstellung"

Die im Aachener Rathaus gezeigte Ausstellung, mit Blick auf ihren entscheidenden Schwerpunkt auch "Krönungsausstellung" genannt, war eine von mehreren Ausstellungen im Rahmen der Jahrtausendfeier des Rheinlands 925-1925. Das Grundkonzept der Aachener Ausstellung integrierte Ideen und Vorarbeiten für eine ursprünglich in Erinnerung an 1815 für 1915 in Aachen geplante Ausstellung zu deutschen Königskrönungen, die wegen des Ersten Weltkriegs nicht zur Ausführung gelangt war. Erst im Jahre 2000 sollte es in Aachen zu einer umfassenden Krönungsausstellung kommen.

15.5.-15.8.1925

"Jahrtausend-Ausstellung der Rheinlande" in Köln

Wie die am 3. Mai in Aachen eröffnete Ausstellung stand sie im Rahmen der so genannten Jahrtausendfeier, erinnernd an die tausendjährige Zugehörigkeit des Rheinlands zum Reich. Die Idee dazu soll von dem Bonner Historiker Wilhelm Levison gestammt haben. Die in den 1924 eröffneten Köln-Deutzer Messehallen stattfindende Ausstellung war entworfen und gestaltet worden von dem Neusser Museumsdirektor Wilhelm Ewald und dem Kölner Wirtschaftshistoriker Bruno Kuske. Zum Mitarbeiterstab gehörten für die Volkskunst Dr. Max Creutz (1876-1939) aus Krefeld, für das Theater Dr. Carl Niessen (1880-1969), Köln, sowie für jüdische Themen Oberrabbiner Dr. Adolf Kober (Köln).

14.7.-1.8.1925

Die Alliierten räumen das Ruhrgebiet