Zeittafel 1935

30.1.1935

Reichsgesetz zur Regelung der Verwaltung des Saargebietes

Die mit Inkrafttreten des Versailler Vertrags am 10.1.1920 geschaffene Verwaltungseinheit aus Teilen des preußischen Regierungsbezirks Trier und des bayerischen Regierungsbezirks Pfalz wurde nicht zurückgenommen. Unter der Bezeichnung "Saarland" wurde das Saargebiet als unmittelbares Reichsland vom Reichskommissar für die Rückgliederung des Saarlandes verwaltet. Es war verfassungsrechtlich weder ein Land noch eine Gebietskörperschaft; seine Behörden und Einrichtungen - ausgenommen die kommunalen - waren Reichsbehörden und Reichseinrichtungen.

5.2.1935

Gauleiter Josef Terboven wird Oberpräsident der Rheinprovinz

Er gehörte damit zu den Spitzenfunktionären des "Dritten Reiches", die sowohl ein hohes Parteiamt bekleideten als auch eine wichtige Beamtenstellung einnahmen.

1.9.1935

Herbert von Karajan (1908-1989) wird Generalmusikdirektor der Stadt Aachen

Er wurde am 4.1.1938 an die Berliner Staatsoper berufen, am 1.9.1941 auch zum Leiter der Berliner Philharmonie, bis August 1942 blieb er gleichzeitig Aachener Musikdirektor.

3.11.1935

Einweihung des Zoologischen Forschungsinstituts und Museums Alexander Koenig in Bonn

Die 1912 begonnene Sammlung hatte Alexander Koenig 1929 dem Deutschen Reich geschenkt. Am 1.9.1948 trat dort der Parlamentarische Rat zur Ausarbeitung des Grundgesetzes zusammen.

1.12.1935

Die Gestapostelle für den Regierungsbezirk Köln zieht in das EL-DE-Haus in Köln

Das von dem Kaufmann Leopold Dahmen - nach seinen Initialen ist das Haus benannt - errichtete Gebäude an der Ecke Appellhofplatz / Elisenstraße diente der Gestapostelle Köln, die der Gestapoleitstelle Düsseldorf  zugeordnet war, bis März 1945 als Sitz. Der Zellentrakt mit Wandinschriften der Häftlinge ist erhalten, seit 1981 Gedenkstätte.

1.12.1935

Die Gestapo für den Regierungsbezirk Köln zieht in das neu errichtete "EL-DE-Haus" in Köln ein

Das EL-DE-Haus, benannt nach seinem Eigentümer, dem Kaufmann Leopold Dahmen, wurde in den folgenen Jahren bis zum Kriegsende 1945 zu einem Synonym für Misshandlungen, Folterungen und Hinrichtungen. Die Gefängniszellen im Keller des Hauses sind heute Gedenkstätte und seit 1988 Teil des NS-Dokumentationszentrum  Köln.

15.3.1934-2.5.1936

Bau der Ordensburg Vogelsang

Architekt der oberhalb der Urfttalsperre auf dem Gebiet der Stadt Schleiden (Kreis Euskirchen) gelegenen Ordensburg war Clemens Klotz, Bauherr der Reichsorganisationsleiter der NSDAP und Führer der DAF, Robert Ley. Die Einweihung war am 2.5.1936. Wie die Ordensburgen in Sonthofen (Allgäu) und Crössinsee (Pommern) war "Vogelsang" als "Kaderschmiede" für den nationalsozialistischen Funktionärs- und Führernachwuchs bestimmt. Über Anfänge kam die Anstalt allerdings nicht hinaus. Auch blieb die Anlage unvollendet. 1950-2005 Nutzung durch die belgische Armee. Seit 2004 ist "Vogelsang" in den "Nationalpark Eifel" einbezogen.

1935

Der Gau Saarpfalz wird eingerichtet

Er entstand durch den Anschluss des Gaues Saarland an den Gau Rheinpfalz; bis 1937 führte er die Bezeichnung Gau Pfalz-Saar, ab 1940 Gau Westmark.