Zeittafel 1955

15.3.1955

Gesetz über die Ausgliederung der Stadt Leverkusen aus dem Rhein-Wupper-Kreis

Das Gesetz trat zum 1.4.1955 in Kraft. Leverkusen ist seitdem kreisfreie Stadt.

10.5.1955

Sir Winston Churchill (1874-1965), englischer Premierminister 1940-1945, 1951-1955, wird im Aachener Rathaus der "Internationale Karlspreis der Stadt Aachen" verliehen

Churchill hielt eine spektakuläre Rede, in der er sich unter anderem eine NATO-Mitgliedschaft des 'neuen' Russland vorstellen konnte. Dieses Thema vermied Bundeskanzler Konrad Adenauer, als Churchill anschließend zu politischen Gesprächen in Bonn weilte.

2.10.1955

Wiedereröffnung des Kölner Gürzenich nach Kriegszerstörung

23.10.1955

Saarabstimmung

Die Mehrheit der Saarländer stimmte gegen das in den Pariser Verträge von 1954 festgelegte so genannte "Saarstatut", das eine Europäisierung des Saarlandes bedeutet hätte. Bei der anschließenden Landtagswahl erhielt der "Heimatbund", ein Wahlbündnis aus CDU, SPD und Demokratischer Partei Saar, das angetreten war, die Saar an die Bundesrepublik anzugliedern, 74 Prozent der abgegebenen Stimmen. Am 1.1.1957 wurde das Land in die Bundesrepublik Deutschland eingegliedert.

13.4.1949-1.8.1963

Gebietsteile in Elten, Suderwick, Bildchen, Losheim und im so genannten Selfkant stehen unter belgischer beziehungsweise niederländischer Auftragsverwaltung

Aufgrund eines 1956 abgeschlossenen Grenzberichtigungsabkommens mit Belgien kamen die Gebiete Bildchen und Losheim 1958 zurück an die Bundesrepublik Deutschland, die von den Niederlanden verwalteten Gebiete zum 1.8.1963.

1954-1999

Militärische Nutzung des britischen NATO-Flughafens Laarbruch (Gemeinde Weeze)

Der Flugplatz wird seitdem als Airport Niederrhein für die zivile Nutzung ausgebaut; Flugbetrieb seit 2003.

1954-1955

Pariser Verträge

Im September 1954 fand in London eine Neun-Mächte-Konferenz statt, die den Beitrag der Bundesrepublik Deutschland zur Verteidigung der westlichen Welt regelte: Die BRD tritt der Nordatlantischen Verteidigungsorganisation (NATO) bei unter Verzicht auf die Herstellung atomarer, biologischer sowie chemischer Waffen. Außerdem wird sie Mitglied in der Westeuropäischen Union (WEU). Dafür erhält sie die volle staatliche Souveränität. Diese Regelungen wurden in den so genannten Pariser Verträgen festgeschrieben. Außerdem wurde im Rahmen der Verträge das deutsch-französische Saarstatut ausgehandelt, das die politische Autonomie der Saar unter Kontrolle der WEU und die wirtschaftliche Anbindung an Frankreich vorsah. Unter Aufsicht der WEU sollten die Saarländer über ihre Zugehörigkeit abstimmen.  Am 23.10.1954 wurde das Vertragswerk unterzeichnet. In der BRD waren die Pariser Verträge heftig umstritten; dennoch konnte sich Bundeskanzler Konrad Adenauer durchsetzen; am 27.5.1955 wurden die Verträge vom Deutschen Bundestag ratifiziert und traten am 5. und 9.5.1955 in Kraft. Damit endete für Westdeutschland der Besatzungsstatus durch die USA, Großbritannien und Frankreich. Die Saarabstimmung erfolgte am 23.10.1955.

27.2.-1.3.1955

Schah Mohammed Reza Pahlewi (Regierungszeit 1941-1979, gestorben 1980) und Kaiserin Soraya (1932-2001, Kaiserin 1951-1958) von Persien auf Staatsbesuch in der Bundesrepublik Deutschland

Das Kaiserpaar, das im Hotel Petersberg bei Königswinter residierte, besuchte neben dem offiziellen Programm unter anderem die Eltern der Kaiserin in Köln-Rodenkirchen; der Vater, Fürst Khalil Esfandiary (1901-1983), war iranischer Botschafter in Bonn.