Johannes Rau

SPD-Politiker, nordrhein-westfälischer Ministerpräsident und Bundespräsident (1931–2006)

Martin Florack (Duisburg)

Johannes Rau, Porträtfoto, Berlin, 2000. (Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland)

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Der am 16.1.1931 in Wup­per­tal-Bar­men ge­bo­re­ne Jo­han­nes Rau war Mit­glied der SPD (seit 1957), Ab­ge­ord­ne­ter (1958-1998) und Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der SPD (1967-1969) im nord­rhein-west­fä­li­schen Land­tag, Lan­des­vor­sit­zen­der der SPD in Nord­rhein-West­fa­len (1977 bis 1998), Ober­bür­ger­meis­ter der Stadt Wup­per­tal (1969-1970), Wis­sen­schafts­mi­nis­ter (1970-1978) und Mi­nis­ter­prä­si­dent des Lan­des NRW (1978-1998), stell­ver­tre­ten­der Bun­des­vor­sit­zen­der (1982-1999) und Kanz­ler­kan­di­dat der SPD (1987) und schlie­ß­lich der ach­te Prä­si­dent der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land (1999-2004).

Jo­han­nes Raus El­tern­haus war so­wohl durch ein bür­ger­li­ches Selbst­ver­ständ­nis als auch durch stark re­li­giö­se Ein­flüs­se des pie­tis­tisch-from­men Mi­lieus in Wup­per­tal ge­prägt. Mehr noch als die Mut­ter He­le­ne Rau, ge­bo­re­ne Hart­mann (1901-1988) war der Va­ter Ewald Rau (1898-1953) die zen­tra­le Be­zugs­fi­gur für den jun­gen Jo­han­nes Rau. Der Va­ter si­cher­te der Fa­mi­lie als frei­er Pre­di­ger ein klei­nes Aus­kom­men. Durch die Teil­nah­me an Bi­bel­krei­sen, Ge­sang­stun­den, kirch­li­che Ge­mein­de­kon­tak­te und per­sön­li­che Ver­bin­dun­gen zu geist­li­chen Vor­den­kern er­fuhr Jo­han­nes Rau in der Kin­der- und Ju­gend­zeit ei­ne stark pro­tes­tan­tisch ge­präg­te So­zia­li­sa­ti­on.

Nicht zu­letzt auf­grund die­ser re­li­giö­sen Prä­gung hat­te Rau zu­nächst den Wunsch, Pfar­rer zu wer­den. Nach­dem Rau zu­nächst das Gym­na­si­um be­sucht hat­te, ver­ließ er die­ses 1948 vor­zei­tig oh­ne Ab­itur. Er er­füll­te so­mit nicht die for­ma­len Vor­aus­set­zun­gen für ein Theo­lo­gie­stu­di­um. Statt­des­sen be­gann der lei­den­schaft­li­che Le­ser 1949 ei­ne Ver­lags­buch­händ­ler­leh­re beim Ver­lag Emil Mül­ler in Wup­per­tal. Von dort führ­te ihn der be­ruf­li­che Weg über die Ver­triebs­lei­tung beim Lu­ther- und Eck­art-Ver­lag in Wit­ten zum Ju­gend­dienst-Ver­lag. Der Ver­lags­grün­der und CDU-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Her­mann Eh­lers (1904-1954) för­der­te Rau und die­ser wur­de 1954 zu­nächst Ge­schäfts­füh­rer, 1962 Mit­glied des Vor­stands und schlie­ß­lich 1965 Di­rek­tor des im Pe­ter-Ham­mer-Ver­lag auf­ge­hen­den Ver­la­ges. Par­al­lel zu die­ser Tä­tig­keit ar­bei­te­te Rau als frei­er Jour­na­list und Au­tor. Erst mit der Über­nah­me des Amts des SPD-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den im nord­rhein-west­fä­li­schen Land­tag 1967 zog sich Rau aus dem Ver­lags­ge­schäft zu­rück.

Ers­te po­li­ti­sche Geh­ver­su­che er­ga­ben sich durch Raus jour­na­lis­ti­sche Ar­beit als frei­er Mit­ar­bei­ter des West­deut­schen Rund­funks. Hier­über kam er 1952 in per­sön­li­chen Kon­takt mit dem Mit­be­grün­der der Ge­samt­deut­schen Volks­par­tei (GVP), Adolf Scheu (1907-1978), was Rau zur Mit­grün­dung des nord­rhein-west­fä­li­schen Lan­des­ver­ban­des der GVP be­wog. Als sich die GVP be­reits 1957 an­ge­sichts aus­blei­ben­der Wahl­er­fol­ge wie­der auf­lös­te, ent­schied sich Rau vor al­lem auf­grund der deutsch­land­po­li­ti­schen Po­si­tio­nie­rung ge­mein­sam mit wei­te­ren GVP-Po­li­ti­kern wie Gus­tav Hei­nemann, Diet­her Pos­ser (1922-2010), He­le­ne Wes­sel (1898-1969) und Er­hard Epp­ler (ge­bo­ren 1926) für den Ein­tritt in die SPD.

Der Par­tei­wech­sel be­deu­te­te kei­nes­falls ei­nen po­li­ti­schen Kar­rie­re­knick, son­dern viel­mehr den Be­ginn ei­nes lang an­hal­ten­den lan­des­po­li­ti­schen Auf­stiegs. Für die SPD er­rang Rau be­reits 1958 ein Man­dat im nord­rhein-west­fä­li­schen Land­tag, wur­de Spre­cher für Ju­gend- und Bil­dungs­po­li­tik so­wie kul­tur­po­li­ti­schen Spre­cher und stieg 1966 zum Vor­sit­zen­den des Kul­tur­aus­schus­ses auf. Ge­gen den Wi­der­stand des SPD-Lan­des­vor­sit­zen­den und Mi­nis­ter­prä­si­den­ten Heinz Kühn wur­de Rau 1967 Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der sei­ner Par­tei im Land­tag und da­mit zu ei­ner wich­ti­gen lan­des­po­li­ti­schen Füh­rungs­per­sön­lich­keit.

Raus wei­te­rer lan­des­po­li­ti­scher Auf­stieg wur­de 1969 durch ein kom­mu­nal­po­li­ti­sches In­ter­mez­zo als Ober­bür­ger­meis­ter der Stadt Wup­per­tal un­ter­bro­chen. Dort war er be­reits seit 1964 Rats­mit­glied ge­we­sen. Die Rück­kehr auf die lan­des­po­li­ti­sche Büh­ne folg­te je­doch schon ein Jahr spä­ter, als Rau 1970 von Mi­nis­ter­prä­si­dent Kühn zum Wis­sen­schafts­mi­nis­ter des Lan­des NRW be­ru­fen wur­de. In die­sem Amt mach­te sich Rau ins­be­son­de­re durch die Grün­dung fünf neu­er Hoch­schu­len in Duis­burgEs­sen, Pa­der­born, Sie­gen und Wup­per­tal und dem da­mit ver­bun­de­nen Aus­bau der nord­rhein-west­fä­li­schen Hoch­schul­land­schaft ei­nen Na­men.

Trotz des an­hal­ten­den Wi­der­stands von Mi­nis­ter­prä­si­dent Heinz Kühn ge­gen Raus wei­te­ren lan­des­po­li­ti­schen Auf­stieg konn­te sich die­ser in NRW zu­neh­mend pro­fi­lie­ren. Ob­wohl als kla­rer Au­ßen­sei­ter an­ge­tre­ten, wur­de Rau 1977 auf ei­nem Lan­des­par­tei­tag der SPD als Nach­fol­ger Kühns zum neu­en Lan­des­vor­sit­zen­den ge­wählt. Mit die­ser Wahl fiel zu­dem ei­ne Vor­ent­schei­dung über die Nach­fol­ge Kühns auch im Amt des Mi­nis­ter­prä­si­den­ten. Die­ser kün­dig­te für den 20.9.1978 sei­nen Rück­tritt vom Amt des Mi­nis­ter­prä­si­den­ten an. Auf ei­nem SPD-Lan­des­par­tei­tag am 17.9.1978 no­mi­nier­te die Par­tei Jo­han­nes Rau zu sei­nem Nach­fol­ger und zum Spit­zen­kan­di­da­ten für die Land­tags­wahl 1980. Bei sei­ner Wahl durch den Land­tag am 20.9.1978 er­hielt Rau al­le 104 Stim­men der Ko­ali­ti­ons­part­ner SPD und FDP. Die Über­nah­me des Mi­nis­ter­prä­si­den­ten­am­tes durch Jo­han­nes Rau mar­kier­te den Be­ginn ei­ner so­zi­al­de­mo­kra­ti­schen Hoch­pha­se und den Auf­stieg Raus zur un­an­ge­foch­te­nen Füh­rungs­fi­gur sei­ner Par­tei in Nord­rhein-West­fa­len. Un­ter sei­ner Füh­rung er­rang die SPD 1980 mit 48,4 Pro­zent der Stim­men erst­mals ei­ne ab­so­lu­te Land­tags­mehr­heit, da der bis­he­ri­ge Ko­ali­ti­ons­part­ner FDP knappt an der Fünf-Pro­zent-Hür­de schei­ter­te. Bei der Land­tags­wahl 1985 er­reich­te Rau ei­ne Ver­bes­se­rung des SPD-Wahl­er­geb­nis­ses auf 52,1 Pro­zent der Wäh­ler­stim­men und eta­blier­te sei­ne Par­tei da­mit als struk­tu­rell mehr­heits­fä­hig. Die SPD gab sich fort­an als Staats­par­tei und kre­ierte nicht zu­letzt mit dem Slo­gan „Wir in NRW“ ein vor­her nicht vor­han­de­nes Lan­des­be­wusst­sein. Trotz der lang an­hal­ten­den Kri­sen in Berg­bau und Stahl­in­dus­trie ge­lang es Rau und der SPD auch 1990, mit 50 Pro­zent der Stim­men die ab­so­lu­te Mehr­heit zu si­chern. Mit sei­nen Fä­hig­kei­ten zu in­ner­par­tei­li­cher Mo­dera­ti­on und per­so­nal­po­li­ti­schem Aus­gleich, dem Knüp­fen ei­nes dich­ten Net­zes an lan­des­po­li­ti­schen Kon­tak­ten und ei­ner zu­neh­mend wich­ti­gen Rol­le in der Bun­des­po­li­tik ge­lang es Rau, bei­na­he un­ein­ge­schränk­te Par­tei­macht zu er­lan­gen.

Jo­han­nes Rau war be­reits 1982 zum stell­ver­tre­ten­den Bun­des­vor­sit­zen­den sei­ner Par­tei auf­ge­stie­gen. Spä­tes­tens nach dem Wahl­sieg 1985 in Nord­rhein-West­fa­len wur­de Rau zum neu­en bun­des­po­li­ti­schen Hoff­nungs­trä­ger der SPD. Zur Über­nah­me der Kanz­ler­kan­di­da­tur 1987 muss­te er je­doch ge­drängt wer­den. Das schwa­che Wahl­er­geb­nis mit 37 Pro­zent der Stim­men gab Rau in sei­ner Zu­rück­hal­tung rück­bli­ckend Recht und mar­kier­te das vor­läu­fi­ge En­de bun­des­po­li­ti­scher Am­bi­tio­nen.

Die wei­ter­hin un­an­ge­foch­te­ne Füh­rungs­rol­le Jo­han­nes Raus und der SPD in NRW, Raus ak­ti­ve Rol­le im Pro­zess der deut­schen Ein­heit, sein aus­ge­prägt prä­si­dia­les Auf­tre­ten, sei­ne in­ner­par­tei­li­che Mo­dera­ti­ons­fä­hig­keit und sein be­schränk­ter bun­des­po­li­ti­scher Ehr­geiz mach­ten Rau ab 1990 bei­na­he au­to­ma­tisch zu ei­nem Kan­di­da­ten für das Amt des Bun­des­prä­si­den­ten. Be­reits 1991 war spe­ku­liert wor­den, Hel­mut Kohl und die CDU könn­ten ei­ne Kan­di­da­tur des So­zi­al­de­mo­kra­ten Rau 1994 ak­tiv un­ter­stüt­zen. Für die Nach­fol­ge von Ri­chard von Weiz­sä­cker (Bun­des­prä­si­dent 1984-1994) prä­sen­tier­te die Uni­on je­doch mit Ro­man Her­zog ei­nen ei­ge­nen Kan­di­da­ten. Rau wie­der­um wur­de von sei­ner Par­tei im Sep­tem­ber 1993 of­fi­zi­ell als Kan­di­dat no­mi­niert. An­ge­sichts der Mehr­heits­ver­hält­nis­se in der Bun­des­ver­samm­lung nicht über­ra­schend, un­ter­lag Jo­han­nes Rau am 23.5.1994 Ro­man Her­zog (Bun­des­prä­si­dent bis 1999) im drit­ten Wahl­gang.

Nach dem Bun­des­tags­wahl­kampf 1987 und der er­folg­lo­sen Bun­des­prä­si­den­ten­kan­di­da­tur 1994 kehr­te Rau da­mit zum zwei­ten Mal in die Lan­des­po­li­tik zu­rück. Al­ler­dings mar­kier­te spä­tes­tens die Land­tags­wahl 1995 den Be­ginn des schlei­chen­den Ab­schieds Raus aus der Lan­des­po­li­tik. Erst­mals seit 1980 ver­lor die SPD bei der Wahl die ab­so­lu­te Mehr­heit und war nun zur Ko­ali­ti­ons­bil­dung mit Bünd­nis­90/Die Grü­nen ge­zwun­gen. Un­ter die­sen ver­än­der­ten Rah­men­be­din­gun­gen ver­stärk­te sich noch Raus Re­gie­rungs­stil, vor al­lem als mo­de­rie­ren­der „Lan­des­prä­si­den­t“ zu agie­ren und das lan­des­po­li­ti­sche Ta­ges­ge­schäft sei­nem Ver­trau­ten Wolf­gang Cle­ment (ge­bo­ren 1940) als „ge­schäfts­füh­ren­der Mi­nis­ter­prä­si­den­t“ zu über­las­sen.

So­wohl für die SPD als auch für Jo­han­nes Rau war das Wahl­er­geb­nis von 1995 ei­ne Zä­sur. Die Not­wen­dig­keit der Ko­ali­ti­ons­bil­dung kratz­te an Raus Nim­bus als Er­folgs­ga­rant ab­so­lu­ter Mehr­hei­ten. Er konn­te nur durch die In­ter­ven­ti­on des SPD-Bun­des­vor­sit­zen­den Ru­dolf Schar­ping (ge­bo­ren 1947) noch am Wahl­abend von ei­nem so­for­ti­gen Rück­tritt ab­ge­hal­ten wer­den. Für Rau war das Bünd­nis mit den Grü­nen da­mit kei­nes­falls ei­ne Wunsche­he, son­dern viel­mehr ei­ne „rot-grü­ne Zwangs­roman­ze“ (Frank­fur­ter All­ge­mei­ne Zei­tung). Den­noch si­cher­te ins­be­son­de­re Jo­han­nes Rau mit sei­nem auf Aus­gleich be­dach­ten Po­li­tik­stil den Fort­be­stand der rot-grü­nen Ko­ali­ti­on in den fol­gen­den Jah­ren.

Gleich­wohl mach­ten sich Ab­nut­zungs­er­schei­nun­gen bei Rau deut­lich be­merk­bar. Seit der Land­tags­wahl 1995 ver­stumm­ten die Stim­men für ei­nen Wech­sel an der Spit­ze der Lan­des­re­gie­rung nicht mehr. Al­ler­dings ließ sich Rau erst durch die gu­ten Aus­sich­ten der SPD für die Bun­des­tags­wahl 1998 und die klar ver­nehm­ba­re Un­ge­duld in­ner­halb der Par­tei schlie­ß­lich zum Rück­zug be­we­gen. Das Ziel fest im Blick, 1999 zum Bun­des­prä­si­den­ten ge­wählt zu wer­den, trat Jo­han­nes Rau im Mai 1998 von den Äm­tern als Lan­des­par­tei­vor­sit­zen­der und Mi­nis­ter­prä­si­dent zu­rück.

An­ge­sichts der durch die Bun­des­tags­wahl 1998 deut­lich ver­än­der­ten Mehr­heits­ver­hält­nis­se in der Bun­des­ver­samm­lung wa­ren die Aus­sich­ten Raus für ei­ne er­folg­rei­che Prä­si­dent­schafts­kan­di­da­tur gut. Als ge­mein­sa­mer Kan­di­dat von SPD und Bünd­nis­90/Die Grü­nen wur­de Rau am 23.5.1999 im zwei­ten Wahl­gang zum ach­ten Prä­si­den­ten der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ge­wählt. An­ge­sichts der po­li­ti­schen Bio­gra­phie ist un­be­streit­bar, dass „nur we­ni­ge Po­li­ti­ker der Bun­des­re­pu­blik seit den Ta­gen Kon­rad Ade­nau­ers, so Jür­gen Mit­tag und Klaus Ten­fel­de in ei­ner ers­ten um­fas­sen­den Bi­lanz, „über ih­ren Tod hin­aus so fest im öf­fent­li­chen Be­wusst­sein ver­an­kert blei­ben wie Jo­han­nes Rau“. Über Jahr­zehn­te hin­weg spiel­te Rau auf der po­li­ti­schen Büh­ne ei­ne her­aus­ra­gen­de Rol­le. Nicht nur war er fast zwan­zig Jah­re lang nord­rhein-west­fä­li­scher Mi­nis­ter­prä­si­dent und da­mit nach Pe­ter Alt­mei­er der am längs­ten re­gie­ren­de Mi­nis­ter­prä­si­dent ei­nes Bun­des­lan­des. Er stand zu­dem als Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der, Lan­des­mi­nis­ter und Par­tei­vor­sit­zen­der im po­li­ti­schen Ram­pen­licht. Ge­krönt wur­de sei­ne po­li­ti­sche Lauf­bahn schlie­ß­lich durch das Amt des Bun­des­prä­si­den­ten, in dem er ins­be­son­de­re auf dem Feld der In­te­gra­ti­ons­po­li­tik und der deutsch-is­rae­li­schen Aus­söh­nung ei­nen be­son­de­ren Schwer­punkt setz­te.

Jo­han­nes Rau, der seit 1982 mit Chris­ti­na De­li­us (ge­bo­ren 1956), ei­ner En­ke­lin von Gus­tav Hei­nemann, ver­hei­ra­tet war und drei Kin­der hat­te, starb am 27.1.2006 in Ber­lin. Sei­ne letz­te Ru­he­stät­te fand er auf dem Do­ro­the­en­städ­ti­schen Fried­hof.

Die von ihm im Jahr 2000 ge­grün­de­te Jo­han­nes-Rau-Stif­tung wirkt noch heu­te vor al­lem auf den Ge­bie­ten der Ju­gend­ar­beit so­wie bei in­ter­kul­tu­rel­len, mu­si­schen und li­te­ra­ri­schen Pro­jek­ten in sei­ner Hei­mat­stadt Wup­per­tal.

Literatur

Flo­rack, Mar­tin, Jo­han­nes Rau, in: Gös­mann, Sven (Hg.), Un­se­re Mi­nis­ter­prä­si­den­ten in Nord­rhein-West­fa­len. Neun Por­träts von Ru­dolf Ame­lun­xen bis Jür­gen Rütt­gers, Düs­sel­dorf 2008, S. 154-181.
Hit­ze, Gui­do, Die Par­tei­en und das Land. Der My­thos vom „so­zi­al­de­mo­kra­ti­schen Stamm­lan­d“ NRW. Jo­han­nes Rau (1931-2006) als Mi­nis­ter­prä­si­dent von Nord­rhein-West­fa­len, in: Braut­mei­er, Jür­gen/ Hei­nemann, Ul­rich (Hg.), My­then – Mög­lich­kei­ten – Wirk­lich­kei­ten. 60 Jah­re Nord­rhein-West­fa­len, Es­sen 2007, S. 153-171.
Hoff­mann, Mar­kus, Re­gie­rungs­sti­le von Mi­nis­ter­prä­si­dent Jo­han­nes Rau 1990 bis 1998. Ver­söh­nen als Macht­in­stru­ment, Mar­burg 2006.
Kor­te, Karl-Ru­dolf/Flo­rack, Mar­tin/Grun­den, Ti­mo, Re­gie­ren in Nord­rhein-West­fa­len. Struk­tu­ren, Sti­le und Ent­schei­dun­gen 1990 bis 2006. Wies­ba­den 2006.
Mit­tag, Jür­gen/Ten­fel­de, Klaus (Hg.), Ver­söh­nen statt spal­ten. Jo­han­nes Rau: So­zi­al­de­mo­kra­tie Lan­des­po­li­tik und Zeit­ge­schich­te, Ober­hau­sen 2007.

 
Zitationshinweis

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Florack, Martin, Johannes Rau, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/johannes-rau/DE-2086/lido/57cd1c56466292.35478943 (abgerufen am 29.03.2024)