Eifelkreis Bitburg-Prüm

Eifelkreis Bitburg-Prüm, Bonn 2010. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

Der im Wes­ten von Rhein­land-Pfalz ge­le­ge­ne Ei­fel­kreis Bit­burg-Prüm grenzt im Nor­den an den Kreis Vul­kan­ei­fel und den nord­rhein-west­fä­li­schen Kreis Eus­kir­chen, im Os­ten an den Kreis Bern­kas­tel-Witt­lich und im Sü­den an den Kreis Trier-Saar­burg. Im Wes­ten ist die Kreis­gren­ze zu­gleich die deut­sche Staats­gren­ze zu Lu­xem­burg, im Nord­wes­ten zu Bel­gi­en. Sitz der Kreis­ver­wal­tung ist die Stadt Bit­burg.

Der Kreis wur­de im Zu­ge der kom­mu­na­len Ge­biets­re­form 1969/1970 aus den Krei­sen Bit­burg mit Sitz in Bit­burg und Prüm mit Sitz in Prüm ge­bil­det. Da­bei ver­lor der Alt­kreis Prüm die Ge­mein­den Bir­res­born, Dens­born, Kopp, und Mür­len­bach an den Kreis Daun (heu­te Kreis Vul­kan­ei­fel). Im Ge­gen­zug er­hielt der Kreis Bit­burg-Prüm Ge­mein­den der Alt­krei­se Witt­lich und Trier(-Land). Zum 1.1.2007 trat die Um­be­nen­nung in Ei­fel­kreis Bit­burg-Prüm in Kraft. Der Kreis ist mit ei­ner Flä­che von 1.626 Qua­drat­ki­lo­me­ter der mit Ab­stand grö­ß­te Flä­chen­kreis des Bun­des­lan­des Rhein­land-Pfalz und zählt 95.409 Ein­woh­ner (2007) in 108 Ge­mein­den. Der Kreis setzt sich zu­sam­men aus der ver­bands­frei­en Stadt Bit­burg und den sie­ben Ver­bands­ge­mein­den Arz­feld, Bit­burg-Land, Ir­rel, Kyll­burg, Neu­er­burg, Prüm und Spei­cher. Mit Ab­stand grö­ß­ter Ort ist die Stadt Bit­burg mit gut 12.000 Ein­woh­nern, die kleins­te Ge­mein­de, Am­mel­din­gen an der Our, zählt le­dig­lich neun Ein­woh­ner.

Im bis in die jüngs­te Zeit fast aus­schlie­ß­lich land­wirt­schaft­lich ge­präg­ten Kreis Bit­burg-Prüm ge­win­nen in Fol­ge des Struk­tur­wan­dels mit­tel­stän­di­sche Be­trie­be in In­dus­trie, Hand­werk, Dienst­leis­tung und Ge­wer­be mehr und mehr an Be­deu­tung. Als wirt­schaft­li­che Kern­be­rei­che fun­gie­ren da­bei die Mit­tel­zen­tren Bit­burg und Prüm.

Kreis Bit­burg: Bis 1794 ver­teil­te sich das Ge­biet des spä­te­ren Krei­ses Bit­burg auf das Kur­fürs­ten­tum Trier und das Her­zog­tum Lu­xem­burg. 1795 bzw. 1798 kam das Ge­biet an Frank­reich und wur­de 1801 dem Wäl­der- bzw. dem Saar­de­par­te­ment ein­ge­glie­dert. Dort zähl­te es zu den Ar­ron­dis­se­ments Bit­burg und Prüm.

Der preu­ßi­sche Kreis Bit­burg wur­de 1816 ge­bil­det und um­fass­te die Bür­ger­meis­te­rei­en Am­mel­din­gen, Auw, Als­dorf, Baus­tert, Bet­tin­gen, Bi­cken­dorf, Biers­dorf, Bit­burg, Bol­len­dorf, Do­cken­dorf, Du­del­dorf, Ern­zen, Flies­sem, Geich­lin­gen, Gin­dorf, Iden­heim, Ir­rel, Karls­hau­sen, Kör­pe­rich, Kox­hau­sen, Kruch­ten, Kyll­burg, Lahr, Mal­berg, Me­ckel, Mes­se­rich, Met­ten­dorf, Met­te­rich, Neu­er­burg, Nus­baum, Ober­weis, Ordorf, Out­scheid, Peffin­gen, Rit­ters­dorf, Roth, Schank­wei­ler, Sef­fern, Spei­cher, Sto­ckem, Wal­len­dorf, Wey­din­gen und Wis­mans­dorf. Der Kreis lag im Re­gie­rungs­be­zirk Trier der Pro­vinz Gro­ßher­zog­tum Nie­der­rhein (1822/1830 Rhein­pro­vinz) und blieb in sei­ner Aus­deh­nung wei­test­ge­hend un­ver­än­dert bis zur Ver­ei­ni­gung mit dem Kreis Prüm 1970. Wirt­schaft­lich do­mi­nie­rend im Kreis Bit­burg war die Land­wirt­schaft mit Acker- und Obst­bau im Nims-, Gay- und Kyll­tal so­wie Vieh­hal­tung und Wei­den­wirt­schaft auf den Hö­hen­la­gen. Bis ins 20. Jahr­hun­dert gab es zu­dem me­tall­ver­ar­bei­ten­des Ge­wer­be, Sand­stein­in­dus­trie so­wie Le­der- und Strumpf­fa­bri­ka­ti­on. Bis in die heu­ti­ge Zeit be­deu­tend ist die Bier­braue­rei in Bit­burg.

Kreis Prüm: Bis 1794 ge­hör­te das Ge­biet des spä­te­ren Krei­ses Prüm zum Kur­fürs­ten­tum Trier und zur Fürst­ab­tei Prüm. 1798 kam das Ge­biet an Frank­reich und wur­de 1801 dem Saar­de­par­te­ment ein­ge­glie­dert. Dort ge­hör­te es in Gän­ze zum Ar­ron­dis­se­ment Prüm. Der preu­ßi­sche Kreis Prüm wur­de 1816 ge­bil­det und um­fass­te die Bür­ger­meis­te­rei­en Arz­feld, Auw, Blei­alf, Bü­des­heim, Bur­bach, Dalei­den, Das­burg, Ding­dorf, Esch­feld, Hab­scheid, Hall­schlag, Harspelt, Lei­den­born, Lich­ten­born, Lü­ne­bach, Mür­len­bach, Nie­der­prüm, Olm­scheid, Olz­heim, Prons­feld, Prüm, Ring­hu­scheid, Rom­mers­heim, Schöne­cken, Stadt­kyll, Seff­len, Wal­lers­heim, Wax­wei­ler und Win­ter­scheid. Der Kreis lag im Re­gie­rungs­be­zirk Trier der Pro­vinz Gro­ßher­zog­tum Nie­der­rhein (1822/1830 Rhein­pro­vinz) und blieb in sei­ner Aus­deh­nung wei­test­ge­hend un­ver­än­dert bis zur Ver­ei­ni­gung mit dem Kreis Bit­burg 1970. Le­dig­lich 1930 ver­lor der Kreis Prüm Tei­le der Ge­mein­de Schül­ler an den Kreis Daun.

Im dünn be­sie­del­ten Kreis Prüm war na­he­zu aus­schlie­ß­lich die Land­wirt­schaft (Vieh­hal­tung) von Be­deu­tung. Da­ne­ben gab es le­dig­lich ei­ne ge­rin­ge Zahl klei­ne­rer ge­werb­li­cher Be­trie­be (Ger­be­rei­en, Mi­ne­ral­brun­nen, Ba­salt- und Kalk­wer­ke, Zie­ge­lei­en). Noch in der Mit­te des 20. Jahr­hun­derts war ein gro­ßer Teil der Ge­mein­den oh­ne je­de Ver­kehrs­an­bin­dung.

Allgemeine Literatur

Cle­men, Paul (Hg.), Die Kunst­denk­mä­ler der Rhein­pro­vinz, Bd. 12,1: Kreis Bit­burg; Bd. 12,2: Kreis Prüm, be­arb. v. Ernst Wa­cken­ro­der, Düs­sel­dorf 1927, (Nach­druck Trier 1983).
Nos­büsch, Jo­han­nes, Bis zum bit­te­ren En­de. Der Zwei­te Welt­krieg im Kreis Bit­burg-Prüm, Bit­burg 1978.

Verwaltungsgeschichtliche Literatur

Bär, Max, Die Be­hör­den­ver­fas­sung der Rhein­pro­vinz seit 1815, Bonn 1919.
Schütz, Rü­di­ger (Be­arb.), Grund­riß zur deut­schen Ver­wal­tungs­ge­schich­te, Rei­he A, Preu­ßen, Band 7: Rhein­land, Mar­burg 1978.

Kreisperiodika

Hei­mat­ka­len­der Bit­burg-Prüm (seit 1982).
Hei­mat­ka­len­der für den Kreis Bit­burg (1952-1971).
Hei­mat­ka­len­der für den Kreis Bit­burg-Prüm (1972-1981).
Jahr­buch des Krei­ses Prüm (1960-1971).

Online

Web­site des Krei­ses Bit­burg-Prüm. [On­line]

Zitationshinweis

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Rönz, Andrea, Eifelkreis Bitburg-Prüm, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/eifelkreis-bitburg-pruem/DE-2086/lido/57d1227015e797.66589023 (abgerufen am 29.03.2024)

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