Adenau Ansicht um 1800

Rheinischer Städteatlas Adenau, bearbeitet von Peter Neu

Die Entwicklung der seit etwa 1200 urkundlich bezeugten Siedlung Adenau stand bis Ende des 17. Jahrhunderts im Schatten der Freiheit, die sich um die kurkölnische Burg Nürburg gebildet hatte. Erst nach deren Zerstörung 1690 und der Verlegung der Verwaltung des gleichnamigen kurkölnischen Amtes nach Adenau wuchs die Bedeutung des Ortes. Vom 16. bis ins 19. Jahrhundert war das Tuchgewerbe der wichtigste Wirtschaftszweig. 1952 erfolgte die Wiederverleihung der 1833 aberkannten Stadtrechte. Heute ist die Stadt Adenau ein Teil der gleichnamigen Verbandsgemeinde.

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Stadtansicht_Brühl

Rheinischer Städteatlas Brühl, bearbeitet von Klaus Flink

Das 1159/69 erstmals erwähnte Brühl ist wohl im 12. Jahrhundert auf dem Areal des Erzbischofs von Köln am Rand eines ummauerten erzbischöflichen Wildparks entstanden. Mitte des 13. Jahrhunderts begann die Entwicklung zur Stadt, die 1285 durch die Verleihung der Stadtrechte gefördert wurde. Die Verlegung der kurfürstlichen Landesregierung nach Bonn 1597 ließ Brühl zur Ackerbürgerstadt werden. Im 18. Jahrhundert kam es unter Kurfürst Clemens August und durch den Bau des Schlosses Augustusburg zu einer kurzfristigen Blütephase als Residenzstadt. 1830 ließ sich die zu diesem Zeitpunkt wieder verarmte Stadt auf den Status einer Landgemeinde zurückstufen. Nachdem Brühl ab 1878 im Provinziallandtag im Stand der Städte vertreten war, bekam es 1910 die Rheinische Städteordnung verliehen.

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Stadtansicht Düren

Rheinischer Städteatlas Düren, bearbeitet von Klaus Flink

Die Ende des 7., Anfang des 8. Jahrhunderts entstandene Siedlung Düren wird 747 erstmals erwähnt. Die Entwicklung der für das 10. Jahrhundert anzunehmenden Gewerbesiedlung zur Stadt war Anfang des 13. Jahrhunderts abgeschlossen. Mit der Befestigung Dürens wurde Ende des 12. Jahrhunderts begonnen. In den 1240er Jahren verpfändete das Reich die später nie mehr eingelöste Stadt an die Grafen von Jülich. Bis zum 16. Jahrhundert siedelten sich verschiedene Gewerbe an und der Handel florierte. Der bereits 1841 erfolgte Anschluss an das Eisenbahnnetz begünstigte die Entwicklung Dürens zum Industriestandort, insbesondere in der noch heute existierenden Papierindustrie. 1856 bekam Düren die Rheinische Städteordnung verliehen.

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Ansicht Euskirchen

Rheinischer Städteatlas Euskirchen, bearbeitet von Klaus Flink

Keimzelle des 870 erstmals erwähnten Ortes ist die im 7./8. Jahrhundert auf den Trümmern eines römischen Gebäudes errichtete Kirche St. Martin. Die Entwicklung zur Stadt setzte um 1270 ein, die Verleihung der Stadtrechte erfolgte 1302. Wochen- und Jahrmärkte wurden 1322 gewährt. Neben dem stets bedeutsamen Ackerbau waren vom 14.-18. Jahrhundert die Tuch und Leder erzeugenden und verarbeitenden Gewerbe vorherrschend.

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Frechen Ansicht um 1730

Rheinischer Städteatlas Frechen, bearbeitet von Margret Wensky

Die Stadt Frechen, die erst 1951 Stadtrechte verliehen bekam, entstand aus den bis 1927 selbstständigen Gemeinden Frechen (Ersterwähnung 877), Bachem (Ersterwähnung 866) und Buschbell (Ersterwähnung 1074 in gefälschter Urkunde), die allerdings schon seit Anfang des 19. Jahrhunderts zu einer Bürgermeisterei vereinigt waren. Das Wirtschaftsleben war vom 16. bis ins 19. Jahrhundert fast ausschließlich vom Töpfergewerbe geprägt. Mitte des 19. Jahrhunderts entstand die Steinzeugindustrie. Neben dem Braunkohlenabbau gewann ab Ende des 19. Jahrhunderts der Quarzsandbau zunehmend an Bedeutung.

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Ansicht Heimbach

Rheinischer Städteatlas Heimbach, bearbeitet von Peter Neu

Heimbach verkörpert den Typus der gefreiten Talsiedlung, die sich im Anschluss an eine Burg bildete, keine eigentlich städtische Entwicklung durchlief und deren Einwohner nur eine eingeschränkte städtische Rechtsstellung genossen. Erstmals bezeugt ist die Burg Anfang des 11. Jahrhunderts, als sie im Besitz eines Edelherrn Godizo aus dem Geschlecht der Limburger Grafen war. Seit Ende des 11. Jahrhunderts treten die jüngeren Herren von Heimbach/Hengebach auf, die durch Erbfolge 1207 Grafen von Jülich wurden. 

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Ansicht Münstereifel

Rheinischer Städteatlas Münstereifel, bearbeitet von Klaus Flink

Die ältesten Siedlungsbefunde in Münstereifel datieren um das Jahr 700. Die Abtei Prüm errichtete hier um 830 ein Kloster, das 844 erstmals erwähnt wird. Dieses bekam 989 das Markt-, Zoll- und Münzrecht verliehen. Die sich im Anschluss an das Kloster entwickelnde Siedlung ist 1299 erstmals als "oppidum" belegt, eine Stadterhebung ist nicht überliefert.

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Ansicht Neuss

Rheinischer Städteatlas Neuss, bearbeitet von Klaus Müller 

Neuss war bis zum 16. Jahrhundert eine der bedeutendsten niederrheinischen Städte. Die Besiedlung seines historischen Stadtkerns erfolgte auf dem Boden der um 25. n. Chr. entstandenen Zivilsiedlung (vicus) des römischen Militärlagers. Siedlungskontinuität zwischen Antike und Frühmittelalter ist nicht nachweisbar, aber wahrscheinlich. Hierfür spricht nicht zuletzt der seit Tacitus durchgehend belegte Name Novaesium.

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Ansicht Osterfeld

Rheinischer Städteatlas Osterfeld (Oberhausen), bearbeitet von Helmut Rönz

Osterfeld, 1047 erstmals erwähnt, war eine Höfesiedlung nördlich der Emscher. Diese gruppierte sich um die Kirche, die Mittelpunkt eines größeren Kirchspiels im Niedervest Recklinghausen war. Dazu gehörten neben dem Dorf Osterfeld Vonderort sowie Lehmkuhle und Bottrop. Landesherr des Vests Recklinghausen war der Erzbischof von Köln. 1803 kam Osterfeld an das Herzogtum Arenberg, wurde 1815 Teil der Bürgermeisterei (ab 1841 Amt) Bottrop im Kreis Recklinghausen in der preußischen Provinz Westfalen. 1891 erfolgte die Errichtung des Amtes Osterfeld. Dem Bergbauort wurde 1921 die westfälische Städteordnung verliehen.

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Ansicht Wesseling

Rheinischer Städteatlas Wesseling, bearbeitet von Helmut Rönz

Wesseling, im 10. Jahrhundert erstmals erwähnt, setzt sich aus Ober- und Nieder-Wesseling sowie seit den Gebietsreformen des 20. Jahrhunderts aus Berzdorf, Keldenich und Urfeld zusammen. Die Bezeichnung Dorf im 14. sowie ab dem 16. Jahrhundert Freiheit und Herrlichkeit markieren Entwicklungsstationen der Siedlung, die nachweislich seit dem 15. Jahrhundert regionale Bedeutung als Hafenort und Umspannstation für die Treidelschiffahrt hatte. Das Straßendorf blieb jedoch agrarisch geprägt. Bis 1459 besaß das Verduner Kloster Maufaucon die Grundherrschaft in Nieder-Wesseling, seitdem bis 1802 das Bonner Cassiusstift, während die Vogteirechte beim Herzog von Berg lagen.

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Rheinischer Städteatlas Zülpich, bearbeitet von Klaus Flink

Am Kreuzungspunkt wichtiger römischer Fernstraßen entwickelte sich seit der Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. der stadtähnliche Ort "vicus Tolbiacum". Anfang des 4. Jahrhunderts wird die Siedlung mit einem Mauerring befestigt. Das Ende des römischen Reiches dürfte der Ort wohl einigermaßen unbeschadet überstanden haben. Die Stadtwerdung Zülpichs begann Mitte des 13. Jahrhunderts und war in den 1280er Jahren abgeschlossen. Der 1275/79 begonnene Bau der ersten Stadtbefestigung wurde nach 1350 durch eine Mauer ersetzt. Bis ins 19. Jahrhundert war neben der Acker- und Viehwirtschaft der Weinbau von Belang. Bedingt durch Stadtbrände und Kriegsfolgen sank die Bedeutung Zülpichs seit dem 17. Jahrhundert. 1969/72 erfolgte im Zuge der kommunalen Neugliederung der Zusammenschluss mit mehreren Gemeinden zur neuen Stadt Zülpich.

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