Biographie Georg Wenker Georg Wenker war als Sprachwissenschaftler wegweisend in der systematischen Erhebung, Auswertung und kartographischen Darstellung deutscher Dialekte. Die 40 Sätze, die er entworfen hat, um typische charakterisierende wie differenzierende grammatische (vor allem lautliche) und lexikalische Merkmale von Dialekträumen erfassen zu können, werden auch heute noch bei Erhebungen eingesetzt.
Biographie Amalie Lauer Als am 26.2.1993 die Statue von Amalie Lauer als letzte von insgesamt 124 Figuren am Kölner Rathausturm enthüllt wurde, hielt Rosemarie Jansen, Nichte der Geehrten, eine kleine Ansprache. Sie sagte unter anderem über ihre geliebte „Tante Mall“: „Nach dem Krieg nahm die Tante mich ganz zu sich und ermöglichte mir damit und durch ihre rührende Fürsorge im damals so schweren Alltag das Medizinstudium […] Ihre politische Vergangenheit holte sie in dieser Zeit ein, indem viele Menschen sie um politische Unbedenklichkeitszeugnisse, damals ‚Persilscheine‘ genannt, baten. Meinem jugendlichen Ungestüm, der nicht verstehen wollte, daß sie diesem Begehren so häufig und großzügig nachgab, erwiderte sie: Es geschähe bei dieser Entnazifizierung durch menschliche Schwäche erneut viel Unrecht, und Unrecht habe man stets entgegenzustehen.“
Biographie Alexander Maass Nur wenige wussten über die propagandistische Tätigkeit von Alexander Maass gegen das NS-Regime Bescheid. So wirkte der Essener Schauspieler und 1933 emigrierte Chefsprecher des Westdeutschen Rundfunks unter anderem in der britischen Geheimpropaganda. Nach 1945 übte Alexander Maass beim Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR) einen maßgeblichen Einfluss auf die Personalpolitik aus und setzte Akzente in der Aus- und Weiterbildung des journalistischen Nachwuchses mit der Gründung einer „Rundfunkschule“ nach britischem Vorbild.
Biographie Heinrich Hüschen Heinrich Hüschen war ein herausragender Musikwissenschaftler mit den Hauptarbeitsgebieten Musiktheorie und Musikanschauung des Mittelalters und der Renaissance. Als Professor wirkte er in Marburg und vor allem Köln, das seit dem Studium seine akademische Heimat war.
Biographie Emilie Hopmann Emilie Hopmann hat als Mitbegründerin und erste Vorsitzende des heutigen „Katholischen Deutschen Frauenbundes“ (KDFB) in ihrer Zeit wegweisende Impulse für sozial-caritatives Engagement und die Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Lage von Mädchen und Frauen gesetzt.
Biographie Wilhelm Börger Wilhelm Börger, ein gelernter Schlosser und früh in protofaschistischen Bewegungen engagiert, ab 1929 NSDAP-Mitglied, war seit Herbst 1938 ein leitender Ministerialbeamter im Reichsarbeitsministerium. Ab 1929 trat er als „Reichsredner“ der NSDAP vornehmlich im Rheinland auf. Von Mitte Juni 1933 bis Ende Aug. 1938 amtierte Börger als (Reichs-)Treuhänder der Arbeit für das Rheinland. Seine Kollegen machten ihn nach 1945 zum „fanatischen alten Pg.“ und „Nazi-Ministerialdirektor“ – und distanzierten sich nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes vehement von ihm. Dagegen stritt Börger alle Vorwürfe ab, tiefer in die Verbrechen der Hitler-Diktatur verstrickt gewesen zu sein.
Biographie Leonardo Aramesco „Zweiter Richard Tauber“ wurde er genannt oder „Funk-Caruso“. Der Tenor Leonardo Aramesco begann seine Karriere an den großen Opernbühnen in Wien und Berlin, ehe er 1926 ein Engagement beim Westdeutschen Rundfunk AG (WERAG), dem heutigen Westdeutschen Rundfunk, in Köln erhielt. Als Jude wurde er 1933 von den Nationalsozialisten entlassen. Er starb 1946 in der Emigration in den USA.
Biographie Wilhelm Busch Der Pfarrer und Evangelist Wilhelm Busch hat als langjähriger Leiter des Essener Weigle-Hauses, durch seine Predigten und seine zahlreichen Veröffentlichungen eine große bundesweite Bekanntheit erlangt, die in einigen evangelischen Kreisen bis heute anhält. Dabei verstand er sich als Vertreter einer missionarischen Kirche, die den evangelischen Glauben und die Wahrheit der biblischen Botschaft in den Mittelpunkt seiner Verkündigung stellte.
Biographie Werner Höfer Werner Höfer war ein Journalist, der vor allem durch den in Radio und Fernsehen ausgestrahlten „Internationalen Frühschoppen“ bundesweit als politischer Moderator bekannt war. Er führte neue Magazine im Radio und im Fernsehen ein und war ein erfolgreicher Fernsehdirektor des Westdeutschen Rundfunks (WDR). Schließlich holte ihn seine publizistische Tätigkeit in der NS-Zeit ein, weshalb sich der WDR 1987 von ihm trennte.
Biographie Aleydis Raiscop Aleydis Raiscop lebte in der Zeit des Übergangs vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit als Nonne im Benediktinerinnenkloster Rolandswerth (Nonnenwerth), einer Rheininsel, die heute zu Remagen gehört. Dort wirkte die herausragend gebildete Nonne als Schulmeisterin und betätigte sich literarisch. Johannes Butzbach nahm sie in sein Schriftstellerlexikon auf.