Biographie Herbert Zimmermann Die „Stimme von Bern“ war eine rheinische. Herbert Zimmermann wurde als Sportreporter zu einer Ikone des nach Diktatur und Krieg wieder zu Selbstvertrauen findenden Deutschland. Teile seiner Reportage vom Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 im Berner Wankdorf-Stadion sind auch den nachfolgenden Generationen sofort präsent, wenn die Rede auf den ersten deutschen Weltmeistertitel kommt.
Biographie Walter Markov Walter Markov war kein geborener Rheinländer, doch die zehn entbehrungsreichsten Jahre seines Lebens verbrachte er hier, im Siegburger Gefängnis. Zuvor zählte er zu den wenigen, die als junge Wissenschaftler aktiven Widerstand gegen das NS-Regime an der Universität Bonn geleistet hatten. Nach 1945 wurde er zu einem der wichtigsten Historiker der DDR.
Biographie Otto Löwenstein Otto Löwenstein war ein Wegbereiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie. In Bonn gründete er eine entsprechende Anstalt. Nach seiner Vertreibung durch die Nationalsozialisten arbeitete er zunächst in Nyon, dann in New York. Bonn, wo man ihm nach 1945 vergleichsweise schnell großen Respekt bekundete, besuchte er in den zwei Jahrzehnten bis zu seinem Tod mehrfach zu Vorträgen und Ehrungen.
Biographie Raymund Peter Lohausen Einer der mutigen, während der NS-Zeit gegen den Nationalsozialismus auftretenden Priester war der Marienstätter Zisterzienser Raymund Peter Lohausen, der als gebürtiger Siegburger in seiner Heimatstadt als Kaplan wirkte. Sein Auftreten brachte ihn ins KZ Dachau, das er schwer krank nur wenige Jahre überlebte.
Biographie Paul Martini Paul Martini war Pfälzer von Geburt und erreichte mit seinen Studien über therapeutische Methoden in Berlin ersten Ruhm. In Bonn prägte er die Universitätsmedizin während des „Dritten Reichs“ und in der Nachkriegszeit. Nicht gänzlich erfolglos versuchte er, die von ihm geleitete Klinik dem totalitären Anspruch des NS-Staats zu entziehen.
Biographie Friedrich Albert Panse Der während der NS-Zeit in Bonn tätige Psychiater Friedrich Panse war T-4-Gutachter, der geistig Behinderte und psychisch Kranke in den Tod schickte. Als Wehrmachtsnervenarzt in (Köln-)Porz-Ensen ließ er höheren galvanischen Strom einsetzen, um „Kriegsneurotiker“ zu heilen und „Simulanten“ zu enttarnen.
Biographie Hans-Jürgen Wischnewski Hans-Jürgen Wischnewski war fast 25 Jahre alt, als er ins Rheinland kam. In Köln fand er die Basis für sein politisches Wirken als Juso-Vorsitzender, Bundestagsabgeordneter, Afrika-Politiker und Krisen-Manager. Nach seinem Tod in seiner Wahlheimat fand sich kein Nachruf, der nicht auf die maßgeblich ihm zugeschriebene Rettung der in einer Lufthansa-Maschine entführten 90 Geiseln in Mogadischu hinwies.
Biographie Erich Hoffmann Von 1910 bis 1934 war der in Ostpommern geborene Dermatologe Erich Hoffmann an der Universität Bonn tätig, seit 1918 als Ordinarius. Er entdeckte mit Fritz Schaudinn (1871–1906) den Syphilis-Erreger. Als Deutschnationaler stand er trotz Führersehnsucht dem Nationalsozialismus kritisch gegenüber und unterstützte mit Eva Glees (1909-2006) eine als Jüdin verfolgte Doktorandin. In der frühen Bundesrepublik schlug der oft wunderliche und sich als Poet empfindende Hoffmann den Text für eine neue Nationalhymne vor.