Thema Die Gebäude des Westdeutschen Rundfunks in Köln (1927-1968) Im Herbst 1926 wurde der Geschäftssitz des Westdeutschen Rundfunks – 1924 in Münster als „Westdeutsche Funkstunde AG“ gegründet – nach Köln verlegt. Hier eröffnete der Sender unter dem Firmennamen „Westdeutscher Rundfunk AG“ (WERAG) am 15.1.1927 sein Programm. Zum Künstlerischen Leiter war im Juli 1926 der Dramatiker und Theaterintendant Ernst Hardt berufen worden. Dem neuen Intendanten wurden Räumlichkeiten im Städtischen Verkehrsamt Unter Fettenhennen in der Nähe des Domes zugewiesen. Hier begann Hardt mit Planungen zum Programm- und Personalaufbau. Als zukünftiges Funkhaus übernahm die Stadt Köln ein Gebäude von der insolventen Schlosserinnung, das sich in der Altstadt-Nord, Dagobertstraße 38 / Ecke Unter Krahnenbäumen befand. Der vierstöckige Bau mit dem charakteristischen Treppengiebel wurde für den Produktions- und Sendebetrieb umgebaut, aus dem Festsaal der Innung wurde der Große Sendesaal.
Thema Die WDR-Hörfunk-Landesredaktion Die WDR-Landesredaktion gehörte zwischen den 1960er und den 1990er Jahren zu den ersten Akteuren, die die Zeitgeschichte des Landes Nordrhein-Westfalen systematisch thematisierten. Sie entstand aus einem vom Sender wahrgenommenen Bedürfnis, regionale Themen mittlerer zeitlicher Reichweite jenseits tagesaktueller Nachrichten zu behandeln. Die Redaktion hatte dabei zwei Schwerpunkte: einen politisch-gesellschaftlichen Zugriff und historische Betrachtungen. Als Impulsgeberin einer Landeszeitgeschichte produzierte die Redaktion neues Wissen und verbreitete es. Ihr Angebot fand insbesondere in der Politik Interesse und Würdigung, weil es auf dem Feld eines „Landesbewusstseins“ wirkte. Dass es in dem 1946/1947 gegründeten Bundesland Nordrhein-Westfalen daran fehle, war bis weit in die 1980er Jahre ein Thema der Politik, wobei es unter mehreren Ministerpräsidenten Anläufe gegeben hatte, ein Landesbewusstsein zu fördern.
Biographie Jürgen Rühle Jürgen Rühle war Journalist und Kulturredakteur, Experte für den osteuropäischen Kommunismus, Verlagslektor bei Kiepenheuer und Witsch in Köln und Fernsehredakteur beim Westdeutschen Rundfunk.
Biographie Rudi Rauher Rudi Rauher war von den 1920er bis zu den 1950er Jahren ein beliebter Reporter, Ansager, Moderator und Entertainer beim Westdeutschen Rundfunk. Bekanntheit erlangte er vor allem durch die Sendereihe „Der frohe Samstagnachmittag“ in den 1930er Jahren.
Thema Rheinlandbefreiungsfeiern 1930 Am 11.11.1918 wurde der Waffenstillstandsvertrag zwischen dem Deutschen Reich sowie Frankreich und Großbritannien in Compiègne unterzeichnet. Im Dezember begannen alliierte Truppen – US-Amerikaner, Franzosen, Briten und Belgier – mit der Besetzung des gesamten linken Rheinufers einschließlich rechtsrheinischer Brückenköpfe mit einem Radius von 30 Kilometern bei Köln, Koblenz, Mainz und Kehl. Das besetzte Gebiet wurde zur entmilitarisierten Zone erklärt. Zu dieser entmilitarisierten Zone auf dem linken Rheinufer kam ein zehn Kilometer breiter Streifen rechts des Rheines.
Thema Der Nordwestdeutsche Rundfunk Köln (NWDR) 1945-1955 Bereits am 4.5.1945 hatten die Briten das unzerstörte Funkhaus des Reichssenders Hamburg an der Rothenbaumchaussee erobert, wenige Stunden darauf meldete sich „Radio Hamburg, a station of the Allied Military Government“. In Hamburg etablierten die Briten den Hauptsitz des Rundfunks in ihrer Besatzungszone, die die späteren Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen umfasste. Bremen als Enklave der amerikanischen Besatzungszone in Norddeutschland erhielt einen eigenen Sender – Radio Bremen. Das Rundfunksystem der britischen Militärregierung in Hamburg war wie das britische zentralistisch ausgerichtet und orientierte sich organisatorisch am Vorbild der Londoner BBC. Das „Ellipsenmodell“ der Briten sah eine Zentrale in Hamburg, einen Nebensender in Köln und ein Studio in Berlin vor, das für den britischen Sektor Berlins zuständig war und Informationen aus Berlin für Hamburg zulieferte. Insgesamt unterstand der Rundfunkbetrieb Kontrolloffizieren der Britischen Militärregierung, der so genannten „Broadcasting Unit“ (BCU) (ab 1946 „Broadcasting Section (ISC Branch)“.
Epoche Ab 1945 - Die Geschichte Nordrhein-Westfalens von 1945 bis 2017 Mit dem 8.5.1945 war das nationalsozialistische „Dritte Reich“ endgültig besiegt und die Siegermächte übernahmen mit der Berliner Erklärung vom 5.6.1945 die gesetzgebende und vollziehende Gewalt in Deutschland. Es wurden vier Besatzungszonen gebildet, nachdem im Anschluss an die Potsdamer Konferenz vom 17.7.-2.8.1945 zu den Briten, Amerikanern und Sowjets die Franzosen hinzukamen. Ein Alliierter Kontrollrat der vier Mächte sollte die Oberaufsicht bezüglich aller Deutschland als Ganzes betreffenden Fragen regeln. Dieses zentrale Steuerungsorgan verlor aber in dem Maße rasch an Funktion, indem sich die drei westlichen Siegermächte mit der sowjetischen in einem sich mehr und mehr zuspitzenden Ost-West-Gegensatz befanden und ein Kalter Krieg begann, dessen Frontlinie mitten durch Deutschland verlief und das Land sowie die Hauptstadt Berlin immer weiter auseinanderriss.
Biographie Paul Laven Paul Laven war einer der bedeutendsten deutschsprachigen Radiojournalisten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Als Sportreporter trug der wesentlich zur Entwicklung der Sportreportage im Hörfunk bei.
Biographie Kurt Brumme Kurt Brumme war einer der Pioniere der deutschen Sportberichterstattung nach dem Zweiten Weltkrieg. Als Rundfunkkommentator begleitete er mehr als 6.000 Sportübertragungen und blieb als Moderator der von ihm entwickelten Rundfunksendung „Sport und Musik“ generationenübergreifend als die „Stimme der Bundesliga“ in Erinnerung.
Thema Der Westdeutsche Rundfunk (1924-1942/1945) Die Geburtsstunde des Westdeutschen Rundfunks schlug 1924 nicht in Köln, sondern in Münster in Westfalen. Hier eröffnete die Westdeutsche Funkstunde AG (WEFAG) am 10.10.1924 offiziell ihren Programmbetrieb. Sie war die letzte der regionalen Rundfunksendegesellschaften, die 1923/1924 im Deutschen Reich mit Rundfunkübertragungen begonnen hatten.