Biographie Eduard Schönfeld Eduard Schönfeld war neben Friedrich Wilhelm Argelander der führende Astronom bei der Planung und Durchführung der „Bonner Durchmusterung“, dem ersten großen Sternverzeichnis der Neuzeit. Mit einem Sternkatalog von etwa 450.000 Sternen und den zugehörigen Karten schufen sie ein Standardwerk, das für viele Astronomen in aller Welt lange Zeit ein unentbehrliches Hilfsmittel wurde. Die Durchmusterung gehört zu den bedeutendsten wissenschaftlichen Arbeiten, die je im Rheinland entstanden sind. 1852-1859 war Schönfeld maßgeblich an der Arbeit am ersten (nördlichen) Teil der Durchmusterung, die 1863 fertiggestellt wurde, beteiligt, während er 1875-1887 allein den zweiten (südlichen) Teil der Durchmusterung erstellte und damit das Werk seines inzwischen verstorbenen Lehrers vollendete. Insgesamt hat er damit wohl den größten Teil der Beobachtungen für die Bonner Durchmusterung durchgeführt. Daneben hat er sich mit anderen astronomischen Fragestellungen, wie kleinen Planeten, Sternhaufen und Nebelobjekten beschäftigt. Schönfelds - auch internationale - Bedeutung als Beobachter veränderlicher Sterne führte 1875 zu seiner Berufung als Direktor und Nachfolger Argelanders an der Bonner Sternwarte.
Biographie Johann Friedrich Benzenberg Johann Friedrich Benzenberg spielte in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts eine wichtige Rolle in Politik und Wissenschaft des Rheinlands. Er bewunderte Napoleon und kooperierte eng mit der französischen Verwaltung des Großherzogtums Berg beim Erstellen des Katasters im Rheinland. Nach dem Zusammenbruch der französischen Herrschaft galt der Freigeist als der erste rheinische Liberale, der die Interessen seiner Heimat in zahlreichen Denkschriften und Eingaben nach Berlin zu schützen suchte. Er wollte dem Rheinland eine eigenständige Rolle als neu erworbener Bestandteil Preußens sichern und regte Verbesserungen der Verfassungs-, Steuer- und Finanzpolitik Preußens an. Darin bezog er sich, oft weitschweifend, auf germanische und mittelalterliche Ursprünge und Traditionen wie auch auf neueste statistische Erhebungen und Analysen zu Grundbesitz und Steuerwesen. In der Wissenschaft beschäftigte er sich in vielen Beiträgen mit physikalischen Fragen zu Mechanik, Akustik, Optik und Wärmelehre, bekannt und auch berüchtigt für manch unkonventionelle Ideen. Benzenberg veröffentlichte zahllose wissenschaftliche Arbeiten und Artikel zu ihm interessant erscheinenden astronomischen und physikalischen Phänomenen. Von seinen politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Arbeiten zog er sich oft zurück und suchte Zuflucht im Experimentieren und Beobachten. Dabei ging es ihm weniger um die wissenschaftlichen Ergebnisse, sondern mehr um die Entwicklung des Instrumentariums. Heute sind seine Beiträge sowohl in Politik als auch Wissenschaft weitgehend vergessen, allenfalls als Kuriosum am Rande zeitgeschichtlicher Ausführungen vermerkt.
Biographie Julius Schmidt Julius Schmidt war einer der bedeutendsten beobachtenden Astronomen des 19. Jahrhunderts. Er gehörte noch der Epoche der Astronomie an, in der es vor allem darum ging, astronomische Ereignisse oder Objekte phänomenologisch zu erfassen. Seit frühester Jugend beschäftigte er sich unermüdlich mit dem Sternhimmel. Seine Beobachtungen hielt er in kleinen Skizzen und Zeichnungen fest oder publizierte sie später in den Astronomischen Nachrichten. Von Kometen und veränderlichen Sternen fertigte er über viele Jahre umfangreiche Beobachtungsserien an. Sein Mondatlas von 1878, in dem er die Beobachtungen aus vielen Jahren zusammenfasste, war ein Meilenstein der Astronomie des 19. Jahrhunderts. Julius Schmidts Bekanntheitsgrad wäre heute vielleicht noch viel größer, wenn nicht die Fotografie die Zeichnungen in der Astronomie nach Schmidts Tod abgelöst hätte. Da man fotografisch das schwache Licht der Sterne über Stunden sammeln konnte, zeigten Fotografien wesentlich mehr Details als Zeichnungen. Das Wirken von Julius Schmidt auf die Astronomie zu beschränken, würde seiner Arbeit nicht gerecht werden. Nebenbei beschäftigte er sich noch autodidaktisch mit Meteorologie, Seismik und Vulkanismus.
Biographie August Kekulé August Kekulé war einer der originellsten und einflussreichsten Chemiker des 19. Jahrhunderts. Mit der Entschlüsselung der chemischen Struktur des Benzols gelang ihm 1865 eine wissenschaftliche Sensation. Seine Entdeckung revolutionierte die Chemie und eröffnete ihrer praktischen Anwendung völlig neue Möglichkeiten. In den folgenden Jahrzehnten ermöglichte Kekulés theoretische Vorarbeit die massenhafte und preiswerte Herstellung synthetischer Farbstoffe. 1890 verblüffte Kekulé seine Zeitgenossen mit einer kuriosen und für die Vertreter der exakten Wissenschaften eher ungewöhnlichen Geschichte: Die Ringform des Benzols sei ihm im Traum erschienen.
Biographie Friedrich Wilhelm Argelander Friedrich Wilhelm Argelander zählt zu den bedeutenden Astronomen des 19. Jahrhunderts. Aus Memel in Ostpreußen stammend, folgte er 1836 einem Ruf an die Universität Bonn, wo er den Aufbau der Sternwarte leitete und mit der „Bonner Durchmusterung“ ein Standardwerk der Sternenkartographie erstellte.
Biographie Julius Plücker Julius Plücker war im 19. Jahrhundert einer der bedeutendsten deutschen Geometer. Zugleich kann er als der eigentliche Begründer physikalischer Forschung an der 1818 gegründeten Universität Bonn angesehen werden. Seine Studien zur magnetischen Beeinflussung von gasförmigen Substanzen legten die Grundlage für die moderne Spektralanalyse.
Biographie Karl Dietrich Hüllmann Karl Dietrich Hüllmann war der erste Rektor der Universität Bonn. Der engagierte und bei den Studenten beliebte Historiker prägte mit seinen Vorlesungen das Bild des neuen forschungsorientierten und begeisternden Wissenschaftlers, wie die Universitätsreform Wilhelms von Humboldt (1767-1835) ihn brauchte. Zu Lebzeiten hoch geehrt und bewundert, blieb Hüllmann doch ohne großen Einfluss auf die weitere Entwicklung der deutschen Geschichtsschreibung.
Thema Die Universität Bonn und der Geist Wilhelm von Humboldts Die Universität Bonn war mit ihrer Gründung am 18. Oktober 1818 die dritte neue Universität Preußens innerhalb von nur acht ereignisreichen Jahren zwischen Sieg und Niederlage, reformerischem Aufbruch und Beharrung. Ihr vorausgegangen waren die Universitäten Berlin und Breslau, mit denen sie lange Zeit zunächst eine Namenslosigkeit und schließlich ihren Namen – Friderico-Guilhelmina, Friedrich-Wilhelms-Universität – teilte.
Thema Die Landwirtschaftliche Hochschule Poppelsdorf Die Landwirtschaftliche Hochschule Poppelsdorf in Bonn gehörte zu den bedeutendsten agrarwissenschaftlichen und geodätischen Bildungseinrichtungen im Deutschen Reich. 1847 als „Landwirtschaftliche Lehranstalt“ gegründet, wurde sie 1861 zur Akademie und im Jahr 1918 zur Hochschule erhoben. Ihre Eigenständigkeit endete im November 1934 mit der Angliederung in die Bonner Friedrich-Wilhelms-Universität.
Thema Konrad Repgen und die Bonner Geschichtswissenschaft Der am 5.5.1923 in Friedrich-Wilhelms-Hütte (heute Troisdorf) geborene Konrad Repgen hat nahezu sein ganzes Leben, unterbrochen nur durch Kriegsdienst, einen mehrjährigen Forschungsaufenthalt in Rom und ein erstes Ordinariat in Saarbrücken, in Bonn verbracht. Hier hat er das Gymnasium besucht und studiert, hier hat er die akademischen Hürden genommen.