Thema Elbenhorte am Rhein. Tolkien und das Rheinland Der Engländer John Ronald Reuel Tolkien (1892-1973) ist mit seinen Fantasy-Romanen einer der weltweit populärsten Autoren; die Verfilmungen des „Herrn der Ringe“ (2001-2003) und des „Hobbit“ (2012-2014) haben seine Bekanntheit erheblich gesteigert. Die monumentalen Filmlandschaften entstanden an Drehorten in Neuseeland, die dem Land seit 20 Jahren einen regelrechten Touristenboom bescheren. Der Autor Tolkien hatte allerdings mit dem fernen Land im Südpazifik nichts im Sinn, wahrscheinlich waren ihm die entsprechenden Gebirge und Wälder völlig fremd. Soweit die Handlungsräume seiner Mittelerde-Welt überhaupt von realen Landstrichen inspiriert waren, lagen diese Gebiete in England und anderen Teilen der Britischen Inseln. Auf dem Kontinent hinterließen die Schweizer Alpen nachweisliche Spuren in seinem Werk. Ob dies auch für den Rhein und das Rheinland gilt ist Thema der folgenden Ausführungen.
Orte und Räume Stadt Koblenz Die heute kreisfreie Stadt Koblenz blickt auf eine lange Geschichte zurück: Die keltische Handwerker- und Handelssiedlung am Zusammenfluss von Rhein und Mosel wurde zu einem römischen Militärstandort ausgebaut, im Mittelalter entwickelte sich die Ansiedlung zum Hauptort im sogenannten Trierer Niederstift und war ausgangs des Ancien Régime die Residenz des Trierer Kurfürsten. In der Franzosenzeit wurde sie zur Hauptstadt des Rhein-Mosel-Departements, nach dem Übergang der nördlichen Rheinlande an Preußen zum Sitz des Oberpräsidenten der Rheinprovinz. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten der Landtag und die Landesregierung von Rheinland-Pfalz hier ihren Sitz.