Thema Die Landesbank der Rheinprovinz in der großen Bankenkrise der 1920er Jahre Die Bankenkrise des Jahres 1931 gilt bis heute als die größte Bankenkrise der deutschen Geschichte. Ihre Auswirkungen waren dramatisch, ohnehin für den Finanzsektor, mehr noch für die Gesamtwirtschaft. Dass die Weltwirtschaftskrise in Deutschland 1932 das bekannte „katastrophale Ausmaß“ (Born) angenommen hat – mit einer nominalen Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts von über 20 Prozent, einem realen Rückgang der Industrieproduktion von über 40 Prozent (jeweils 1932 gegenüber 1929) und einem Anstieg der Arbeitslosenzahl auf fast 6 Millionen im Durchschnitt des Jahres 1932 –, war maßgeblich ihr geschuldet.
Epoche Ab 1945 - Die Geschichte Nordrhein-Westfalens von 1945 bis 2017 Mit dem 8.5.1945 war das nationalsozialistische „Dritte Reich“ endgültig besiegt und die Siegermächte übernahmen mit der Berliner Erklärung vom 5.6.1945 die gesetzgebende und vollziehende Gewalt in Deutschland. Es wurden vier Besatzungszonen gebildet, nachdem im Anschluss an die Potsdamer Konferenz vom 17.7.-2.8.1945 zu den Briten, Amerikanern und Sowjets die Franzosen hinzukamen. Ein Alliierter Kontrollrat der vier Mächte sollte die Oberaufsicht bezüglich aller Deutschland als Ganzes betreffenden Fragen regeln. Dieses zentrale Steuerungsorgan verlor aber in dem Maße rasch an Funktion, indem sich die drei westlichen Siegermächte mit der sowjetischen in einem sich mehr und mehr zuspitzenden Ost-West-Gegensatz befanden und ein Kalter Krieg begann, dessen Frontlinie mitten durch Deutschland verlief und das Land sowie die Hauptstadt Berlin immer weiter auseinanderriss.
Biographie Herbert Zimmermann Die „Stimme von Bern“ war eine rheinische. Herbert Zimmermann wurde als Sportreporter zu einer Ikone des nach Diktatur und Krieg wieder zu Selbstvertrauen findenden Deutschland. Teile seiner Reportage vom Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 im Berner Wankdorf-Stadion sind auch den nachfolgenden Generationen sofort präsent, wenn die Rede auf den ersten deutschen Weltmeistertitel kommt.
Epoche 1918 bis 1933 - Die Weimarer Republik Anfang November 1918 stand das deutsche Kaiserreich sowohl militärisch als auch politisch vor dem Zusammenbruch. Bereits vor der Ausrufung der Republik in Berlin durch Philipp Scheidemann (1865-1939, „Reichsministerpräsident" Februar – Juni 1919) am 9.11.1918 und dem Waffenstillstand zwei Tage später hatte sich Anfang November 1918 von Kiel aus im Rahmen eines Matrosenaufstandes eine revolutionäre Bewegung ausgebreitet, die in kurzer Zeit das gesamte Reich erfasste. Sämtliche Dynastien mussten abdanken, die Monarchie als Staatsform hatte in Deutschland keine Zukunft mehr.
Biographie Otto Wolff Otto Wolff war ein rheinischer Unternehmer und Kaufmann in der Stahl- und Eisenindustrie in der Zeit der Weimarer Republik und des Dritten Reiches, der aufgrund seines strategisch ausgerichteten und dynamischen Handelns, seines autoritär.patriarchalischen Führungsstils, seines Lebensstils sowie seines politischen und kulturellen Handelns eine herausragende Rolle und Bedeutung eine weit über die Wirtschaft hinaus hatte.
Epoche 1933 bis 1945 - Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg Als die Nationalsozialisten im Januar 1933 die Macht übernahmen, konnte das Rheinland nicht als Kernland der NS-Bewegung gelten. Während die NSDAP bei den Wahlen vom 5.3.1933 reichsweit 43,9 Prozent erzielte, lag ihr Stimmenanteil in den rheinischen Wahlkreisen meist etwa zehn Prozent darunter. Ein Grund hierfür war die Stärke des politischen Katholizismus: Die katholische Zentrumspartei konnte in der Rheinprovinz 1933 fast dreimal so viele Stimmen wie im Reichsdurchschnitt erringen und gewann noch zwei Monate nach der Machtübernahme in Bonn, Aachen oder Trier mehr Wähler als die NSDAP. Auch die Linksparteien erhielten zu diesem Zeitpunkt in den rheinischen Großstädten noch starke Unterstützung, vor allem die KPD, die zwischen Köln, Duisburg und Wuppertal zwischen 18 und 20 Prozent der Stimmen bekam.
Biographie Franz Greiß Franz Greiß war maßgeblich am Wiederaufbau der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Köln nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligt, erwarb sich Verdienste um die Popularisierung der Sozialen Marktwirtschaft und die praktische Umsetzung der katholischen Soziallehre in Wirtschaft und Gesellschaft. Seine Eltern waren der Schneidermeister Wilhelm Greiß (1877-1953) und Ehefrau Christine (1877-1910), geborene Pitzler. Von 1911- 1917 besuchte er die Volksschule in Worringen, der eine fünfjährige Schulzeit auf der Handelsrealschule in Köln folgte, wo er schon in jungen Jahren grundlegende Kenntnisse aus dem Bereich der Wirtschaft erwarb, die ihm für sein weiteres Berufsleben von großem Nutzen sein sollten.
Biographie Louis Hagen Louis Hagen war im Kaiserreich und in der Weimarer Republik einer der führenden deutschen Bankiers und ein politisch einflussreicher Akteur im Rheinland. Louis Hagen erblickte als Louis Heymann (später: Hermann) Levy als zweites von vier Kindern der Eheleute Hermann Abraham (1825-1873) und Johanna Levy (geboren 1832) am 15.5.1855 in Köln das Licht der Welt. Er stammte aus einer jüdischen Bankiersfamilie, die jedoch nicht zu den führenden in der Kölner Gesellschaft gehörte: Sein Vater leitete seit 1858 das Bankhaus A. Levy, in das Louis Hagen nach dessen Tod 1873 eintrat und bei dem er seit 1877 als Teilhaber fungierte. Die Mutter war eine Tochter des Solinger Stahl- und Waffenfabrikanten Alexander Coppel (1791-1887).