Biographie Bartholomäus Latomus Bartholomäus Heinrich Latomus gehört in die Reihe bedeutender humanistischer Gelehrter, die trotz immenser wissenschaftlicher Arbeit und hoher persönlicher Integrität häufig lediglich als „Zeitgenossen des Erasmus“ subsumiert werden. Dabei hätte sein Werdegang ihm durchaus erlaubt, eine auch im bleibenden Sinn führende Position unter den deutschen Humanisten einzunehmen, wenn er nicht in der zweiten Lebenshälfte so einseitig für die altgläubig-katholische Sache Partei ergriffen hätte.
Biographie Johannes Rethius Mit Johannes Rethius fasste der Jesuitenorden in der Reichsstadt Köln Fuß, obwohl diese genau das hatte verhindern wollen. Als akademischer Lehrer und Prediger verankerte er den Orden und sein Kölner Kolleg jedoch fest am Rhein. Dabei half ihm seine Zugehörigkeit zur Kölner Oberschicht ebenso wie seine Entschiedenheit in der Sache.
Biographie Ferdinand von Bayern Ferdinand von Bayern war der zweite der fünf wittelsbachischen Prinzen in Folge, die für insgesamt 178 Jahre den Kölner Bischofsstuhl besetzten, und einer der am längsten regierenden Bischöfe überhaupt. Sein Name ist eng mit einer Hochphase der Hexenverfolgung im Kurfürstentum verbunden; dabei war sein Engagement bei der peinlichen Strafjustiz nur ein Aspekt seiner Bemühungen um eine Herrschaftsreform im Sinne moderner Staatlichkeit; auch als Kunstmäzen hatte er eine bleibende Wirkung.
Biographie Jakob Omphal Jakob Omphal war während des Reformationsversuchs des Kölner Kurfürsten und Erzbischofs Hermann von Wied als Kanzler des Erzstiftes dessen wichtigster politischer Berater. Seine Aufgabe lag dabei vor allem in der Vermittlung, während die theologischen Gelehrten den inhaltlichen Diskurs führten. Obwohl Omphal sich durchaus auch auf der Seite der Reformatoren positionierte, erlaubte ihm sein diplomatisches Geschick, seine Karriere nach dem Scheitern Hermanns von Wieds fortzusetzen, wenngleich dann in herzoglich-jülischen Diensten.
Biographie Ferdinand Adolf von Plettenberg Graf Ferdinand Adolf von Plettenberg ebnete als ehrgeiziger, aufgrund seines diplomatischen Geschicks jedoch auch überaus erfolgreicher Berater der bayrischen Wittelsbacher deren letzten Vertreter, Clemens August, den Weg auf den Kölner Bischofsstuhl.
Biographie Bernhard von Hagen Die Phase der Ausdifferenzierung der Konfessionen infolge der verschiedenen Ansätze zur Kirchenreform in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts war nicht ausschließlich vom Gegeneinander der Bekenntnisse gekennzeichnet. Vielmehr zeigen die Lebensläufe vieler Geistlicher und Gelehrter, dass es auch zahlreiche Mediationsversuche gab, um den Bogen zwischen einer tatsächlichen Erneuerung und Bewahrung überlieferter Formen zu spannen. Vielfach waren sie vom Humanismus und der ihm innewohnenden Irenik geprägt; in Köln steht vor allem Johannes Gropper für diese via media.
Biographie Johann Gebhard von Mansfeld Johann Gebhard von Mansfeld gehört zu den skandalträchtigeren Kölner Erzbischöfen. Obwohl er persönlich fest im katholischen Glauben verankert war, litt sein Ruf an seinem nicht immer tugendhaften und ungeistlichen Lebenswandel sowie seiner notorischen Finanzknappheit. Beinahe erleichtert schienen daher das Domkapitel und die römische Kurie, als er nach nur vierjährigem Episkopat starb.
Biographie Matthias Kremer Stadt und Kurfürstentum Köln waren in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts keineswegs gefestigte Bollwerke des alten Glaubens, sondern Schauplatz teilweise heftiger Kämpfe zwischen den sich ausdifferenzierenden Konfessionsparteien. Vor allem die der überkommenen scholastischen Lehre verpflichtete Universität bezog massiv Stellung gegen jeden Reformationsversuch, wenngleich die meisten Gelehrten durchaus die Notwendigkeit zur Reform erkannten – genannt seien hier beispielsweise Johannes Gropper oder Bernhard von Hagen. Auch der aus Aachen stammende Matthias Kremer gehört zu dieser Gruppe von Theologen.
Biographie Johann Friedrich Karg von Bebenburg Seit dem Tod Erzbischof Ferdinands von Bayern erscheinen die politischen Berater und Weggefährten der Kölner Kurfürsten immer häufiger als die eigentlichen Lenker der Regierungsgeschäfte. Johann Friedrich Karg von Bebenburg ist ein herausragendes Beispiel des gelehrten Rates im sich immer mehr funktionalisierenden Verwaltungssystem Kurkölns im 17. Jahrhundert. Ganz seiner Aufgabe und seinem Herrn, dem Kurfürsten Joseph Clemens, verpflichtet, musste er letztlich hinter seinen eigenen Möglichkeiten zurückbleiben, das Exil des ungeliebten Regenten teilen und Anfeindungen gegen ihn abwehren.
Biographie Karl von Egmond Das Gebiet um das ehemalige Herzogtum Geldern im niederländisch-deutschen Grenzraum am Niederrhein gehört zu den in der Geschichte vielfach umkämpften Territorien. Gerade in der Frühen Neuzeit war es im Wettstreit der Großmächte Habsburg und Frankreich häufig Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen. Während der Regierungszeit Karl von Egmonds, der sein Herzogtum zunächst verlor, dann zurückeroberte, mit eisernem Willen verteidigte und es dann schließlich doch ganz aufgeben musste, verdichteten sich die komplexen Machtansprüche der großen Dynastien hier im Herzen Mitteleuropas an strategisch entscheidender Stelle.