Biographie Hans Barion Hans Barion war ein ebenso herausragender wie politisch, theologisch und persönlich schillernder Intellektueller, der wegen seiner Nähe zum Nationalsozialismus nach 1945 nicht mehr auf seinen Lehrstuhl für Kirchenrecht an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn zurück durfte.
Biographie Josef Bürckel Josef Bürckel war ein einflussreicher und populärer Politiker im „Dritten Reich", dem zwischen 1925 und 1940 der Aufstieg vom Volksschullehrer zum Reichsstatthalter des Gaus Westmark gelang. Seine von sozialistischen Ideen geprägte Politik brachte ihm den Beinamen „roter Gauleiter" ein.
Biographie Wilhelm Klodt Der Arzt Dr. med. Wilhelm Klodt war 1933-1937 Stellvertreter des Kuratoriumsvorsitzenden der Universität zu Köln. Als Vertreter der nationalsozialistischen „Rassenhygiene“ fungierte er zudem als Beisitzer in Verfahren am Kölner Erbgesundheitsgericht. Seine „Karriere“ kann als idealtypisch dafür gelten, wie im „Dritten Reich“ aus politischen Gründen die Ideologie den Vorrang vor der Fachwissenschaft gewinnen konnte.
Biographie Elly Ney Elly Ney war eine bedeutende Pianistin, die seit den 1920er Jahren und auch noch in hohem Alter bis zu ihrem Tode 1968 vor allem als Beethoven-Interpretin hervortrat. Als begeisterte Nationalsozialistin hatte sie nach 1945 vorübergehend Auftrittsverbot und steht mit ihrer Karriere zugleich für die Verstrickung von Kunst und Zeitgeschichte.
Biographie Udo Klausa Udo Klausas Biografie ist in mehrfacher Hinsicht bedeutsam. Erstens, weil er von 1954 bis 1975 als erster Direktor des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) amtierte, der in der Nachfolge des preußischen Provinzialverbandes 1953 gegründet worden war. Klausa prägte den Verband in seiner Aufbauphase und trug wesentlich dazu bei, dass sich der LVR zu einem zentralen Akteur des westdeutschen Sozialstaates entwickelte, der wesentliche Aufgaben für die Gesellschaft in Feldern wie der Jugendhilfe, der Psychiatrie, der Hilfe für behinderte Menschen und der Kulturpflege übernahm. Zweitens ist Klausa auch eine wichtige Figur zum Verständnis der NS-Zeit sowie der Veränderungen und Kontinuitäten im Übergang zwischen NS-Regime und Nachkriegsdeutschland.
Biographie Heinrich Lersch Mit der Verszeile “Deutschland muss leben, und wenn wir sterben müssen!“ hat sich Heinrich Lersch 1914 in das kollektive Gedächtnis der Deutschen eingeschrieben. Die meist autobiographischen Werke des Kesselschmieds und Dichters sind heute weitgehend vergessen, weil der Autor wegen des Eintretens für den Nationalsozialismus in Verruf geraten ist. Die Bezeichnung „katholischer Arbeiterdichter“ ist umstritten.
Biographie Friedrich Tillmann Friedrich Tillmann war ein frommer Idealist - und gleichzeitig NS- Schreibtischtäter. In der NS-Zeit war er Direktor der Wohlfahrtswaisenpflege der Stadt Köln und leitete daneben ab Ende 1939-1942 die Büroabteilung der mit der Durchführung der „Euthanasie-Aktion T4“ beauftragten Zentraldienststelle. Nach 1950 führte er ein unauffälliges Leben als Heimleiter von Einrichtungen der Jugendfürsorge und engagierte sich in der katholischen Pfarrgemeindearbeit, bis er 1960 verhaftet und ihm der Prozess gemacht wurde.
Biographie Franz Pfeffer von Salomon Franz Pfeffer von Salomon - genannt Franz von Pfeffer - war zwischen 1925 und 1930 einer der führenden Nationalsozialisten und trug maßgeblich am Aufbau der Nationalsozialistischen Bewegung in der sogenannten „Kampfzeit“ bei. In dieser Zeit kann er nach Adolf Hitler (1889-1945) und Gregor Strasser (1892-1934) als der dritte Mann der Partei angesehen werden.
Biographie Gustav Simon Der „Giftpilz von Hermeskeil“, so nannten zeitgenössische Gegner den ehemaligen Gauleiter der NSDAP Koblenz-Trier, Gustav Simon. Und in der Tat war dieser eine äußerst giftige Person. Von Natur aus sehr klein, wird Simon stets als drahtig, hektisch und hyperaktiv beschrieben. Gleichzeitig war er verschlagen, rücksichtslos und immer zur Anwendung von Gewalt gegen diejenigen bereit, die den Nationalsozialismus nicht so rückhaltlos bejahten wie er selbst.
Biographie Julius Dorpmüller Dorpmüller stand fast 20 Jahre an der Spitze der deutschen Reichsbahn, die seinerzeit das größe Verkehrsunternehmen der Welt war. In dieser Zeit (1926 bis 1945) führte er Eisenbahn und Eisenbahner durch schwierige Zeiten, die in der Überforderung der Ressourcen der Reichsbahn im Zweiten Weltkrieg gipfelten und endeten. Der „gelernte“ Eisenbahner Dorpmüller, heute nicht umumstritten, galt den meisten der bei der Reichsbahn Tätigen als guter Sachwalter ihrer Belange, so dass sich für ihn auch die Bezeichnung, „Hindenburg der Eisenbahn“ einbürgerte.