Biographie Gustav Simon Der „Giftpilz von Hermeskeil“, so nannten zeitgenössische Gegner den ehemaligen Gauleiter der NSDAP Koblenz-Trier, Gustav Simon. Und in der Tat war dieser eine äußerst giftige Person. Von Natur aus sehr klein, wird Simon stets als drahtig, hektisch und hyperaktiv beschrieben. Gleichzeitig war er verschlagen, rücksichtslos und immer zur Anwendung von Gewalt gegen diejenigen bereit, die den Nationalsozialismus nicht so rückhaltlos bejahten wie er selbst.
Biographie Julius Dorpmüller Dorpmüller stand fast 20 Jahre an der Spitze der deutschen Reichsbahn, die seinerzeit das größe Verkehrsunternehmen der Welt war. In dieser Zeit (1926 bis 1945) führte er Eisenbahn und Eisenbahner durch schwierige Zeiten, die in der Überforderung der Ressourcen der Reichsbahn im Zweiten Weltkrieg gipfelten und endeten. Der „gelernte“ Eisenbahner Dorpmüller, heute nicht umumstritten, galt den meisten der bei der Reichsbahn Tätigen als guter Sachwalter ihrer Belange, so dass sich für ihn auch die Bezeichnung, „Hindenburg der Eisenbahn“ einbürgerte.
Biographie Joachim von Ribbentrop Joachim von Ribbentrop war nach dem Ersten Weltkrieg ein erfolgreicher Geschäftsmann und stieg ab 1933 zunächst zu Hitlers außenpolitischem Berater und schließlich zum Reichsaußenminister auf. In diesem Amt handelte er 1939 den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt aus
Biographie Karl Klingemann Karl Viktor Klingemann war von 1913 bis 1928 Generalsuperintendent der rheinischen Provinzialkirche. Der glänzende Redner und begabte Organisator engagierte sich politisch im Alldeutschen Verband und zählte zu den aggressivsten Exponenten in der nationalistisch-monarchistischen Hauptrichtung der evangelischen Pfarrerschaft vor 1933.
Biographie Erich Koch Erich (Richard) Koch gehörte als Gauleiter von Ostpreußen und Reichskommissar für die Ukraine zu den bedeutendsten Politkern und Funktionären des "Dritten Reiches". In der Weimarer Republik trug er maßgeblich zum Aufbau der NSDAP im Ruhrgebiet und in Ostdeutschland bei. Während der nationalsozialistischen Diktatur war er Gauleiter von Ostpreußen, im Zweiten Weltkrieg war er als Chef der Besatzungsverwaltung in der Ukraine verantwortlich für den Tod Hunderttausender Juden, Polen und Ukrainer. 1945 verschuldete er die verspätete Evakuierung der ostpreussischen Bevölkerung und die ihr daraus entstehenden Leiden.
Biographie Gerhard Kallen Als Kölner Lehrstuhlinhaber und Vorsitzender der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde hat Gerhard Kallen die rheinische Landes- und Heimatgeschichtsforschung zwischen 1927 und 1957 wesentlich mit bestimmt. Sein Verhältnis zum Nationalsozialismus ist bis heute umstritten.
Biographie Heinrich Müller Heinrich Müller leitete von 1935 bis 1944 die Bonner Außenstelle des Sicherheitsdienstes der SS (SD). Der gelernte Zahnarzt und überzeugte Nationalsozialist war führend an der Verfolgung von Bonner Juden und Zwangsarbeitern beteiligt. Nach der NS-Zeit und mehrjähriger Haft konnte er ein unauffälliges Leben im Ruhrgebiet führen.
Biographie Elly Ney Elly Ney war eine bedeutende Pianistin, die seit den 1920er Jahren und auch noch in hohem Alter bis zu ihrem Tode 1968 vor allem als Beethoven-Interpretin hervortrat. Als begeisterte Nationalsozialistin hatte sie nach 1945 vorübergehend Auftrittsverbot und steht mit ihrer Karriere zugleich für die Verstrickung von Kunst und Zeitgeschichte.
Orte und Räume Gau Essen Der Gau Essen der NSDAP war mit 1.901.000 Einwohnern (1935) der kleinste der vier Parteigaue im Rheinland. Er entstand 1928, als der Großgau Ruhr wegen ständiger Führungsstreitigkeiten aufgelöst wurde. An seine Stelle traten der Gau Westfalen und die gauunabhängigen, der Reichsleitung direkt unterstellten Bezirke Essen und Düsseldorf, die im April 1930 zu Gauen erhoben wurden.
Orte und Räume Gau Koblenz-Trier, seit 24.1.1941 Gau Moselland Am 1.6.1931 wurde der bisherige Gau Rheinland der NSDAP auf Initiative von Gustav Simon, des Bezirksleiters Koblenz-Trier, in die beiden Gaue Köln-Aachen und Koblenz-Trier geteilt. Simon wurde zum Gauleiter von Koblenz-Trier ernannt. Dessen Territorium umfasste die beiden Regierungsbezirke Trier und Koblenz und war mit dem Reichstagswahlkreis 21 identisch. Der Stimmenanteil der NSDAP bei Reichstagswahlen gestaltete sich wie folgt: Am 14.9.1930 errang sie im Gau Koblenz-Trier 14,9 Prozent der abgegebenen Stimmen (Reich = 18,3 Prozent). Am 31.7.1932 verdoppelte die NSDAP ihren Anteil auf 28,8 Prozent (Reich = 37,3 Prozent), fiel am 6.11.1932 wieder auf 26,1 Prozent (Reich = 33,1 Prozent) zurück und errang am 5.3.1933 immerhin 38,4 Prozent (Reich = 43,9 Prozent) der Stimmen.