Biographie Heinrich II. von Hompesch Heinrich II. von Hompesch zählt zu den bedeutendsten Politikern des Herzogtums Jülich-Berg in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Ihm ist die Wiedererlangung des verpfändeten Amtes Brüggen zu verdanken. Er half mit, die Auseinandersetzung mit dem Herzogtum Geldern zu beenden und hat König Maximilian I. (Römisch-deutscher König 1486-1519, ab 1508 Kaiser) militärisch und finanziell beigestanden.
Biographie Johann V. von Sponheim Graf Johann V. war der letzte Angehörige seines Grafenhauses. 1075 hatte sich ein Vorfahr erstmals nach der Burg in Sponheim benannt. Dessen Nachkommen konnten in der Folgezeit zwischen Mosel und Nahe ein größeres Territorium schaffen. 1124 ist von Angehörigen des Grafenhauses das Benediktinerkloster Sponheim gegründet worden.
Orte und Räume Kurpfalz Die Pfalzgrafschaft bei Rhein war ein Territorium des Alten Reichs, das im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 aufgelöst wurde. Ihre Ursprünge liegen im seit dem frühen Mittelalter nachweisbaren lothringischen Pfalzgrafenamt. Diese Würde wurde durch die fränkischen und römisch-deutschen Könige im Laufe der Jahrhunderte an verschiedene Geschlechter übertragen. Dabei lässt sich in der Zeit vom zweiten Viertel des 11. Jahrhunderts bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts eine sukzessive Verschiebung des durch unterschiedliche Rechtstitel und Ansprüche konstituierten Herrschaftsgebiets nach Süden verfolgen.
Literaturschau Rönz, Helmut/Andre, Elsbeth (Hg.), Rheinische Lebensbilder, Band 20, Redaktion: Keywan Klaus Münster, Böhlau-Verlag: Wien/Köln/Weimar 2019 Vor kurzem ist der 20. Band seit 1971 der beliebten und bewährten Reihe „Rheinische Lebensbilder“ erschienen – gleichsam pünktlich zur Verlegung des Sitzes der „Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde“ von Köln nach Bonn an das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte sowie der Installierung eines hauptamtlichen Geschäftsführers und einer Assistenz.
Literaturschau Schedl, Michaela, Tafelmalerei der Spätgotik am südlichen Mittelrhein (Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte 135), Mainz 2016 In der Region des südlichen Mittelrheins, die in der Kunstgeschichte deutlich weiter gefasst wird als gewöhnlich, sind noch 84 Werke spätgotischer Tafelmalerei aus der Zeit von 1450 bis 1510 erhalten. Eine vollständige und ausführliche Überblicksdarstellung der Tafeln und Retabel lag jedoch im Gegensatz zu anderen Gebieten des deutschsprachigen Raumes bislang nicht vor.
Thema Die Kölner Gaffeln Die bisher umfassendste Untersuchung zu den Kölner Gaffeln stammt von Klaus Militzer aus dem Jahr 1980. 1996, zum 600. Jubiläum des Verbundbriefes von 1396, erschienen noch eine Reihe kleinerer Aufsätze, die aber nur den Forschungsstand von Militzer zusammenfassen oder unter etwas anderen Aspekten beleuchten. Eigenständige Forschungen zu diesem Themenkomplex wurden seit 1980 nicht mehr angestrengt. Arbeiten aus personen- oder netzwerkgeschichtlicher Perspektive fehlen bisher. Sie sind nach wie vor ein dringendes Desiderat der Forschung.
Thema Kölner Inschriften des Mittelalters – ein epigraphischer Streifzug Inschriften verbinden die Eigenschaften archivalischen Schriftgutes und materieller Quellen, denn es handelt sich bei ihnen um „Beschriftungen verschiedener Materialien – in Stein, Holz, Metall, Leder, Stoff, Email, Glas, Mosaik usw. –, die von Kräften und mit Methoden hergestellt sind, die nicht dem Schreibschul- und Kanzleibetrieb angehören“. Inschriften sind in Stein gehauen, in Metall graviert, getrieben oder gegossen, in Email gearbeitet, gestickt oder gewebt, um nur die häufigsten Techniken zu erwähnen, mit denen sie hergestellt sind. Sie befinden sich ebenso auf Grabdenkmälern oder Glocken wie an Bauwerken, auf Glasfenstern, liturgischem Gerät und Textilien oder alltäglichen Gebrauchsgegenständen.
Thema Deutsche, Franzosen und der Rhein Mythen helfen, ein kollektives Gedächtnis herzustellen und sind Grundlage der Existenz einer Nation. Der „Mythos Rhein“ kann als solch ein Mythos betrachtet werden. Er vermittelt ein Gefühl des Weiterlebens der Vergangenheit und bewies sich als eine Möglichkeit, die Erinnerung an die Geschichte zu bewahren und zu reaktivieren. Nach Lucien Febvre habe dieser in seiner Geschichte zwei Gesichter: einerseits der verbindende Rhein als Verkehrsweg zwischen den Regionen Europas, andererseits der trennende Rhein als Grenze und Ort der Konfrontation zwischen lateinisch und germanisch geprägten Kulturen. So wurde er von deutscher Seite als „deutscher Strom“ von französischer Seite jedoch als „natürliche Grenze“ angesehen.
Literaturschau Rheinischer Städteatlas, hg. vom LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, Gesamtredaktion Margret Wensky, Kartographie Esther Weiss, XVIII. Lieferung, Köln/Weimar/Wien, Böhlau Verlag 2010 Die XVIII. Lieferung des Rheinischen Städteatlasses enthält mit Neuss eine der wichtigsten rheinischen Städte, mit Linnich eine im Spätmittelalter entstandene kleine Landstadt, die spätestens 1530 an das Herzogtum Jülich kam, zu dem auch Titz gehörte – ein wohl um 1600 zur Freiheit erhobener Ort, der keine städtische Entwicklung erfuhr.
Literaturschau Rheinischer Städteatlas, hg. vom Landschaftsverband Rheinland (LVR), Rheinische Landeskunde [heute LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte], Gesamtredaktion Margret Wensky, Kartographie Esther Weiss, XVII. Lieferung, Köln/Weimar/Wien, Böhlau Verlag 2008 Die XVII. Lieferung des Rheinischen Städteatlasses enthält Städte oder gefreite Orte unterschiedlichen Typs: Zu den im Mittelalter entstandenen Städten gehört das im 9. Jahrhundert erstmals erwähnte Ratingen, dessen Stadterhebung 1276 durch den Grafen von Berg erfolgte. Noch im 13. Jahrhundert wurde die Stadt befestigt. Die erste Stadterweiterung durch die Anlage von drei Vordörfern wird bereits im 14. Jahrhundert erfolgt sein. Ihre Blütezeit erlebte die Stadt im 14. und 15. Jahrhundert.