Literaturschau Schedl, Michaela, Tafelmalerei der Spätgotik am südlichen Mittelrhein (Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte 135), Mainz 2016 In der Region des südlichen Mittelrheins, die in der Kunstgeschichte deutlich weiter gefasst wird als gewöhnlich, sind noch 84 Werke spätgotischer Tafelmalerei aus der Zeit von 1450 bis 1510 erhalten. Eine vollständige und ausführliche Überblicksdarstellung der Tafeln und Retabel lag jedoch im Gegensatz zu anderen Gebieten des deutschsprachigen Raumes bislang nicht vor.
Thema Die Kölner Gaffeln Die bisher umfassendste Untersuchung zu den Kölner Gaffeln stammt von Klaus Militzer aus dem Jahr 1980. 1996, zum 600. Jubiläum des Verbundbriefes von 1396, erschienen noch eine Reihe kleinerer Aufsätze, die aber nur den Forschungsstand von Militzer zusammenfassen oder unter etwas anderen Aspekten beleuchten. Eigenständige Forschungen zu diesem Themenkomplex wurden seit 1980 nicht mehr angestrengt. Arbeiten aus personen- oder netzwerkgeschichtlicher Perspektive fehlen bisher. Sie sind nach wie vor ein dringendes Desiderat der Forschung.
Thema Kölner Inschriften des Mittelalters – ein epigraphischer Streifzug Inschriften verbinden die Eigenschaften archivalischen Schriftgutes und materieller Quellen, denn es handelt sich bei ihnen um „Beschriftungen verschiedener Materialien – in Stein, Holz, Metall, Leder, Stoff, Email, Glas, Mosaik usw. –, die von Kräften und mit Methoden hergestellt sind, die nicht dem Schreibschul- und Kanzleibetrieb angehören“. Inschriften sind in Stein gehauen, in Metall graviert, getrieben oder gegossen, in Email gearbeitet, gestickt oder gewebt, um nur die häufigsten Techniken zu erwähnen, mit denen sie hergestellt sind. Sie befinden sich ebenso auf Grabdenkmälern oder Glocken wie an Bauwerken, auf Glasfenstern, liturgischem Gerät und Textilien oder alltäglichen Gebrauchsgegenständen.
Thema Deutsche, Franzosen und der Rhein Mythen helfen, ein kollektives Gedächtnis herzustellen und sind Grundlage der Existenz einer Nation. Der „Mythos Rhein“ kann als solch ein Mythos betrachtet werden. Er vermittelt ein Gefühl des Weiterlebens der Vergangenheit und bewies sich als eine Möglichkeit, die Erinnerung an die Geschichte zu bewahren und zu reaktivieren. Nach Lucien Febvre habe dieser in seiner Geschichte zwei Gesichter: einerseits der verbindende Rhein als Verkehrsweg zwischen den Regionen Europas, andererseits der trennende Rhein als Grenze und Ort der Konfrontation zwischen lateinisch und germanisch geprägten Kulturen. So wurde er von deutscher Seite als „deutscher Strom“ von französischer Seite jedoch als „natürliche Grenze“ angesehen.
Biographie Heinrich II. von Hompesch Heinrich II. von Hompesch zählt zu den bedeutendsten Politikern des Herzogtums Jülich-Berg in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Ihm ist die Wiedererlangung des verpfändeten Amtes Brüggen zu verdanken. Er half mit, die Auseinandersetzung mit dem Herzogtum Geldern zu beenden und hat König Maximilian I. (Römisch-deutscher König 1486-1519, ab 1508 Kaiser) militärisch und finanziell beigestanden.
Literaturschau Rheinischer Städteatlas, hg. vom LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, Gesamtredaktion Margret Wensky, Kartographie Esther Weiss, XVIII. Lieferung, Köln/Weimar/Wien, Böhlau Verlag 2010 Die XVIII. Lieferung des Rheinischen Städteatlasses enthält mit Neuss eine der wichtigsten rheinischen Städte, mit Linnich eine im Spätmittelalter entstandene kleine Landstadt, die spätestens 1530 an das Herzogtum Jülich kam, zu dem auch Titz gehörte – ein wohl um 1600 zur Freiheit erhobener Ort, der keine städtische Entwicklung erfuhr.
Literaturschau Rheinischer Städteatlas, hg. vom Landschaftsverband Rheinland (LVR), Rheinische Landeskunde [heute LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte], Gesamtredaktion Margret Wensky, Kartographie Esther Weiss, XVII. Lieferung, Köln/Weimar/Wien, Böhlau Verlag 2008 Die XVII. Lieferung des Rheinischen Städteatlasses enthält Städte oder gefreite Orte unterschiedlichen Typs: Zu den im Mittelalter entstandenen Städten gehört das im 9. Jahrhundert erstmals erwähnte Ratingen, dessen Stadterhebung 1276 durch den Grafen von Berg erfolgte. Noch im 13. Jahrhundert wurde die Stadt befestigt. Die erste Stadterweiterung durch die Anlage von drei Vordörfern wird bereits im 14. Jahrhundert erfolgt sein. Ihre Blütezeit erlebte die Stadt im 14. und 15. Jahrhundert.
Literaturschau Annette Fimpeler-Philippen, Die Schifffahrt und ihre Fahrzeuge auf dem Niederrhein vom späten Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert (Studien zur Düsseldorfer Wirtschaftsgeschichte 5 = Veröffentlichungen aus dem Stadtarchiv Düsseldorf 15), Düsseldorf, Droste Verlag 2008 Ausgehend vom Bestand des in den 1930er Jahren entstandenen SchifffahrtMuseums Düsseldorf, das sich seit 1984 im Schlossturm am Rheinufer befindet, legt die Verfasserin die bislang umfassendste Darstellung der Entwicklung der Binnenschifffahrt auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen vor. Der geographische Rahmen umfasst die Rheinabschnitte von etwa Köln bis zu den holländischen Hafenstädten, die die Meeresanbindung boten, der zeitliche Rahmen die Zeitalter der hölzernen Binnenschiffe. Neben den Quellen stellt Frau Fimpeler zunächst die natürlichen Stromverhältnisse und die davon abhängenden Bedingungen der Schifffahrt vor. Anschließend geht sie auf die gegenseitigen Bedingtheiten der Entwicklung von Schiffsbau, Schifffahrtswegen, Handel, Handelsverkehr, Handelsgütern und der jeweiligen politischen Verhältnisse ein.
Literaturschau Der Niederrhein – Kunstlandschaft der Spätgotik. Eine Dokumentation zum 3. Rheinischen Tag der Denkmalpflege in Kalkar, 5. Mai 2013 (Mitteilungen aus dem LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland 15), Köln: LVR-Druck 2013 Das zum Tag der Denkmalpflege 2013 erschienene Heft beschäftigt sich in der Hauptsache mit dem einzigartigen Bestand an Kunstschätzen der spätgotischen Pfarrkirche St. Nicolai in Kalkar. Zwischen 1450 und 1540 erhielt die Kirche ihre reiche, großenteils erhaltene Ausstattung. Namhafte Bildschnitzer und Maler – Arnt van Zwolle, Ludwig Jupan, Jan Joest, Dries Holthuys, Henrick Douvermann, Arnt van Tricht – lebten zeitweise in Kalkar und machten die Stadt um 1500 zu einem Zentrum der Bildschnitzerkunst am Niederrhein.
Orte und Räume Fürstentum Wied-Neuwied Das Gebiet der späteren Grafschaft Wied gehörte zunächst zur Grafschaft des Engersgaues. Erstmals als „Graf von Wied“ wird Graf Metfried (1084-1145) im Jahr 1129 in einer Urkunde des Klosters St. Thomas in Andernach bezeichnet. Bereits zuvor hatte er die Stammburg des Hauses Wied im heutigen Altwied erbaut. Welche Bedeutung das Haus Wied bereits zu dieser Zeit hatte, zeigt sich daran, dass Graf Metfried seinen Kindern wichtige Kirchenämter sichern konnte. So wurde sein zweitgeborener Sohn als Arnold I. Erzbischof von Köln, seine Tochter Hedwig Äbtissin des Reichsstiftes Essen und zwei weitere Töchter wurden Äbtissinnen rheinischer Klöster. Auch in späteren Jahren findet man Mitglieder des Grafenhauses in wichtigen geistlichen Ämtern, namentlich auf dem Stuhl des Erzbischofs von Trier. Dieses erste wiedische Grafenhaus erlosch jedoch bereits im Jahr 1244 und das Gebiet der späteren Grafschaft gelangte durch Heirat an die Herren von Isenburg. Zahlreiche Erbteilungen folgten.