Thema Mehr als nur Fußnoten - Musikerinnen im Rheinland und ihre Rezeption Einen Text über Musikerinnen zu schreiben ist nicht möglich, ohne vorher zur Heranführung einige historische gesellschaftliche Prozesse und Entwicklungen darzustellen, die zur Formung der bürgerlichen Gesellschaft einerseits und unseres (also des eurozentrischen) Musikbegriffs andererseits beigetragen haben. Beides ist letzten Endes eng miteinander verknüpft. Denn in Abgrenzung zur feudalen Hofgesellschaft wurde der emanzipierte (männliche!) Bürger zum Zentrum einer neu geordneten Sozialstruktur. Eine besondere Bedeutung hatte hierbei die Kultur, insbesondere der Musik in Form des Konzerts: Dieses lässt sich in seinem kunstmusikalischen Anspruch – stark verkürzt dargestellt – als Abgrenzung zur höfischen Musikkultur verstehen. Dabei diente Musik nicht mehr ausschließlich der Repräsentation, sondern wurde als Mittel der moralischen und geistigen Vervollkommnung aufgewertet. Als Medium der Selbstvergewisserung und Ausdruck gesellschaftlicher Reibungs- und Neuordnungsprozesse spiegelt es in seinen subtilen Veränderungen auch die Entwicklungen der bürgerlichen Gesellschaft wider.
Biographie Max Bruch Der Komponist und Dirigent Max Bruch gab dem Erbe des romantischen Klassizismus seine letzte gültige Prägung. Musikalisch frühbegabt hatte Bruch sein musiktheoretisches Rüstzeug in Bonn und Köln erlernt, ehe er wechselnde Lehrpositionen und Kapellmeisterstellen im In- und Ausland einnahm. Sein Schaffen zeichnete sich durch den lyrischen Zauber oratorischer Gesänge und zahlreiche instrumentale Solopartien aus. Von der Musikwelt mit hohen Auszeichnungen und Ämtern geehrt, verlieh Bruch der Tradition Mendelssohns neue und zum Teil bis in die Gegenwart fortwirkende Impulse.