Biographie Karl Friedrich Küstner Karl Friedrich Küstner war einer der bedeutendsten beobachtenden Astronomen seiner Zeit. Der Bonner Wissenschaftler leistete sowohl auf dem Gebiet der Messungen mit dem Meridiankreis als auch in der damals neuen Disziplin der Sternspektroskopie Herausragendes. Mit den Polhöhenschwankungen der Erde entdeckte er außerdem einen Effekt, ohne dessen Berücksichtigung die genaue Ortsbestimmung auf der Erde heute nicht möglich wäre.
Biographie August Kekulé August Kekulé war einer der originellsten und einflussreichsten Chemiker des 19. Jahrhunderts. Mit der Entschlüsselung der chemischen Struktur des Benzols gelang ihm 1865 eine wissenschaftliche Sensation. Seine Entdeckung revolutionierte die Chemie und eröffnete ihrer praktischen Anwendung völlig neue Möglichkeiten. In den folgenden Jahrzehnten ermöglichte Kekulés theoretische Vorarbeit die massenhafte und preiswerte Herstellung synthetischer Farbstoffe. 1890 verblüffte Kekulé seine Zeitgenossen mit einer kuriosen und für die Vertreter der exakten Wissenschaften eher ungewöhnlichen Geschichte: Die Ringform des Benzols sei ihm im Traum erschienen.
Biographie Hugo Thiel Hugo Thiel war ein ranghoher Ministerialbeamter, der zwischen 1873 und 1911 eine federführende Rolle bei der administrativen Neuorganisation des Agrarsektors, der Reform des höheren landwirtschaftlichen Bildungswesens und der Verwaltung der Staatsdomänen in Preußen einnahm. In der Rheinprovinz erwarb er sich als Förderer des staatlichen Weinbaus nachhaltige Verdienste.
Biographie Hans von Kleist-Retzow Der Pommer Hans von Kleist-Retzow war einer der bedeutendsten Köpfe der Konservativen, ein enger Freund Bismarcks (1815–1898), später dessen konservativer Kritiker. Als Oberpräsident vermochte der „Vertreter eines weltfremden reaktionären Systems“ (Petersdorff in ADB) es wegen seines rigiden Vorgehens nicht, die Menschen in der Rheinprovinz für sich zu gewinnen. 1858 erfolgte seine Ablösung. Fortan konzentrierte Kleist-Retzow seine politische Tätigkeit auf das Preußische Herrenhaus, war Mitglied des pommerschen Provinziallandtags (ab 1860), des Reichstags (ab 1877) und Vertreter in synodalen Gremien der evangelischen Kirche.
Biographie Friedrich Graf zu Solms-Laubach Friedrich Graf zu Solms-Laubach war protestantischer Reichshofrat in Wien, Teilnehmer des Rastatter Kongresses und während der Befreiungskriege ab November 1813 im Hauptquartier der Verbündeten in Frankfurt im Zentralverwaltungsdepartement beschäftigt. Er nahm ohne offizielle Funktion am Wiener Kongresses beratend teil, vor allem hinsichtlich einer auf Entwürfen des preußischen Staatskanzler Hardenberg (1750–1822) basierenden deutschen Verfassung, die für den von der Mediatisierung betroffenen Standesherrn von besonderem Interesse war. 1815 wurde er erster preußischer Regierungspräsident in Köln und Oberpräsident der Provinz Jülich-Kleve-Berg. Seine Verdienste lagen vor allem darin, die Kölner wie allgemein die rheinische Bevölkerung mit der neuen preußischen Herrschaft anzufreunden.
Biographie Theodor Brinkmann In 37 Jahren als Professor für landwirtschaftliche Betriebslehre in Bonn erwarb sich Theodor Brinkmann das Verdienst, die betriebliche Agrarökonomie erstmalig wissenschaftlich systematisiert zu haben. Als erster Nachkriegsrektor der Bonner Universität setzte er in den Anfängen der Besatzungszeit wichtige Akzente zum Erhalt der Hochschule.
Orte und Räume Stadt Bonn Die ältesten menschlichen Spuren im heutigen Bonner Stadtgebiet, ein Dutzend Faustkeile, gefunden im Bad Godesberger Ortsteil Muffendorf, werden in die Altsteinzeit datiert (circa 50.000 vor Christus). Auch für die Nachfolgezeit sind Archäologen immer wieder auf Überreste menschlicher Existenz in Bonn gestoßen.
Epoche 1871 bis 1918 - Das Rheinland im Kaiserreich Von der nationalen Begeisterung, die viele Deutsche beim Beginn des Deutsch-Französischen Krieges im Sommer 1870 ergriff, blieb auch die Bevölkerung des Rheinlands nicht unberührt. Im Jahr darauf wurden die zurückkehrenden siegreichen Truppen und ihr Monarch in rheinischen Städten mit Pomp und Enthusiasmus empfangen. Aufgrund ihrer exponierten Lage an der Westgrenze des neu geschaffenen Deutschen Reichs konnte die Rheinprovinz sich der besonderen symbolischen Wertschätzung des nationalistischen Empfindens gewiss sein: Als eine inoffizielle Nationalhymne galt in den folgenden Jahrzehnten die von Max Schneckenburger (1819-1849) gedichtete „Wacht am Rhein“.
Thema Parität. Religion und konfessionelle Konflikte an der Universität Bonn im 19. Jahrhundert Am Beispiel der Universität Bonn soll an einigen markanten Ereignissen exemplarisch aufgezeigt werden, welche Konsequenzen sich aus dem Prinzip der Parität im akademischen Leben der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität im 19. Jahrhundert ergaben. Nicht Ökumene war die Folge des Paritätsprinzips, vielmehr bot ihre praktische Ausgestaltung nicht selten Anlass zu Kontroversen innerhalb der Bonner Alma Mater. Wie zu zeigen sein wird, waren Aspekte der Religion und konfessionelle Konflikte ein Stück weit prägend für die Geschichte der Bonner Universität während der ersten Jahrzehnte ihres Bestehens. Im Fokus der Untersuchung stehen allerdings nicht die Geschichte der beiden theologischen Fakultäten oder deren wissenschaftlich-fachliche Entwicklung, sondern die Bedeutung und die Konsequenzen des Prinzips der Parität für die Geschichte der Universität Bonn bis zur Reichsgründung 1871.
Biographie Theodor von der Goltz Theodor von der Goltz gilt neben Julius Kühn (1825-1910) als bedeutendster deutschsprachiger Agrarwissenschaftler der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sein Forschungsfeld umfasste die landwirtschaftliche Betriebslehre sowie die von ihm als Teildisziplin der Landwirtschaftslehre etablierte Agrarpolitik. Hier widmete er sich im Besonderen der sozialpolitisch brisanten Landarbeiterfrage. Als akademischer Lehrer nahm er darüber hinaus auch Einfluss auf die Entwicklung des agrarwissenschaftlichen Studiums.