Beschreibung

Der Bergmann Dietrich Tembergen (geboren 1887) aus Lintfort arbeitete im Ruhrorter Hafen. Mitte Juli 1942 nahm er wie jeden Morgen die Straßenbahn nach Moers. Bei einem schweren Luftangriff zuvor waren auch Flugblätter abgeworfen worden, die Tembergen in der Straßenbahn zeigte. Er äußerte sich auch gegen den Krieg und die Politik der NS-Regierung. Die Straßenbahnschaffnerin Emmi V. (geboren 1922) und der Kontrolleur Johann Sch., seit 1932 NSDAP-Mitglied, zeigten ihn an. Er wurde am 20.8.1942 verhaftet. Außer einer Frau A. wollte kein anderer Fahrgast Tembergen belasten. Der Prozess gegen ihn fand in Berlin vor dem Volksgerichtshof statt. Die beiden Straßenbahnbediensteten und der Kripobeamte wurden vorgeladen. Der Polizeibeamte führte aus, dass Tenbergen vor 1933 mit der KPD sympathisiert habe. Der Volksgerichtshof verurteilte Tembergen am 7.1.1943 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode, ein Gnadengesuch wurde abgelehnt. Am 8.4.1943 wurde er in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Literatur

Schmidt, Bernhard/Burger, Fritz, Tatort Moers. Widerstand und Nationalsozialismus im südlichen Altkreis Moers, Moers 1994, S. 333-336.

Sicherheit: belegt