Neue Publikation!

„Die Stadt der Ritter. Kriegerische Habitusformen der Elite der spätmittelalterlichen Stadt Köln“

Im Februar erscheint Band 11 der Reihe „Stadt und Gesellschaft. Studien zur Rheinischen Landesgeschichte“! 

Ritter und Stadt – diese in der deutschen Forschung noch immer ungewöhnliche Kombination war ein prägnantes Merkmal des spätmittelalterlichen Kölns. In der Metropole am Rhein etablierte sich im Spätmittelalter eine Elite, die einen dezidierten ritterlichen Habitus ausprägte. In wesentlich größerer Anzahl als bisher bekannt, wurden Kölner zu Rittern geschlagen, zogen gerüstet zu Pferd auf die Schlachtfelder Europas oder erwarben Burgen und Herrschaftsrechte auf dem Land. 


Das Buch untersucht die Geschichte dieser ritterlichen Bürger, berichtet von ihrem Aufstieg und ihrem Fall, ihren Wandlungen und ihrem Nachleben. Ein besonderer Fokus liegt auf der Stellung der Ritterschaft, deren narrativer Herleitung und ihrer Wirkung in der Stadtgesellschaft. Mit einem breiten Blick auf Bürgertum, Rittertum und Kriegswesen werden kultur- und sozialgeschichtliche Beobachtungen mit stadt- sowie militärgeschichtlichen Perspektiven verbunden. Für den Zeitraum vom 13. bis ins frühe 16. Jahrhundert entsteht so ein neues Bild einer im Umbruch befindlichen städtischen Führungsschicht. Stärker als bislang angenommen, war diese in die landadlige Welt des Mittelalters eingebunden. 

 

Die Stadt der Ritter.
Kriegerische Habitusformen der Elite der spätmittelalterlichen Stadt Köln
Markus Jansen
571 Seiten, mit 66 meist farb. Abb., gebunden
Böhlau Verlag, Köln 2024
ISBN 978-3-412-52941-3

Öffentliche Tagung am 7./8.12.2023

60 Jahre Élysée - Rheinisch-westfälische Perspektiven auf die deutschfranzösischen Beziehungen

Im Jahr 2023 feiern wir das 60. Jubiläum des Élysée-Vertrages.

Welche Auswirkungen hatte der Freundschaftsvertrag auf das Leben der Menschen in Nordrhein-Westfalen und wie prägte die Region die deutsch-französischen Beziehungen? Impulse und Erfahrungen aus unterschiedlichen Forschungs- und Vermittlungsperspektiven werden auf der Veranstaltung vorgestellt, eingeordnet und diskutiert.

Die Veranstaltung richtet sich an ein breites Publikum und lädt zu Diskussionen und Austausch ein. Neben der vom LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte mit Schülerinnen und Schülern erarbeiteten Ausstellung „Wie viel Frankreich steckt in Deinem Alltag?!“ informieren zahlreiche Institutionen über ihre Arbeit im deutsch-französischen Kontext. Nähere Informationen können Sie dem Programm entnehmen.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Sie können sich per E-Mail unter rheinische-geschichte@lvr.de oder telefonisch unter 0228 / 9834237 anmelden. Wir freuen uns auf Sie!

 

Neue Podcastfolge

Der Revolutionär Robert Blum (1807-1848)

Am 10. November 1807 wird Robert Blum in Köln geboren. Er wächst in einfachen Verhältnissen am Fischmarkt auf und bildet sich unter anderem an den Universitäten Bonn und Berlin sowie am Kölner und Leipziger Theater autodidaktisch weiter.

Als Schriftsteller, Publizist und Verleger wird er 1847 in den Gemeinderat der Stadt Leipzig und ein Jahr später als Abgeordneter in die deutsche Nationalversammlung in Frankfurt am Main gewählt. In der Paulskirche vertritt er demokratische Ansichten in der Fraktion „Deutscher Hof“. Im Zuge der Oktoberrevolution wird er nach Wien entsendet, wo er am 9. November 1848 trotz Immunität standrechtlich erschossen wird - einen Tag vor seinem 41. Geburtstag.

Im Rahmen des Revolutionsjubiläums erinnern wir mit einem Podcast in der Reihe „Geschichte Europas“ an den rheinischen Revolutionär und seine Bedeutung für die Demokratiegeschichte.

Bildnachweis: Druck der Erschießung von Robert Blum am 9.11.1848, angefertigt um 1848/49, Druck: M. Witek (Wien Museum Inv.-Nr. 96433, CC0)